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Nr. »S Donnerstag den 26. April 1917 ve»n«»»«etSi > mit illuitr. Beilage dierteljSbrNch «.«» I» Dresden und ganz Deutsch land frei HauS B.NB Ui Oesterreich X. «n«a»b» o dierteijShrlich ».1»^. In Dresden und ganz Deutschland frei HauS «.ii» in Oesterreich 4.4« X. Stnzel-Nummer 1« - Die Sächsische Uolksieitum G»ßchSP«ftelle und R»dalkff«nk 1«, Holb.lnftrokr 4« A«mfprecher 2198« Psstscherkkouto Leipzig Rr. 14 7k 7 Stnzrtgrn, Annahme den Geschiillt-anzeiaen t!k I«! «d don Familiciiunzcigcn die- II Udr >»>», Preis süi diePcül Lpalijeile it<» Z !m melkil «« Z bkr »»deiiilich g, lchrieteiic. lo.nle durch >«ru. sdrccher ausgestebnie ei>l.;,->gr» kiinnrn »>>, >» Lera.llwvrllni-lea silrdu'ülichügli i: dee p <,»> »ia» iwelachintn. LprechslunLe der iltedaliion: 11—1« Uhr dor»i- Einzige kathoUsche Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der IentrumsparLei. Ausgabe ^ mit illustrierter Uuterhaltungsbeiluge und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe 8 nur mit der Wochenbeilagc. Die Mahnung des D Eine Mahnung des Kanzlers Der R e i ä> skgnzl e r hat an s ä in t l i ch e B » nde s r egie r » n g e n das nachstehende Schreiben gerichtet: „Jeder Deutsche weiß, das; die Sicherheit unseres Vater landes, daß der Sieg in dem uns nifgezwungenen Kampfe von der Beschaffuna aewaltiaeu NlistiingszengeS für Heer und Flotte abhängt. Dazu ist u u a u s g e s e tz t e, a n g e - fl r enat e st e A rbeit in allen Betrieben, die für die Kriegführung Bedeutung haben, unbedingt notwendig, werden solche Unternehmnnaen. wenn auch nur auf kurze Zeit, stillgelegt, so wird die Schlagfertigkeit unserer Trup pen in ^raae gestellt und den P l ä n e n » n d B e r e ch- unngen unserer Heeresleitung die Unterlaaen ent- zogen. Die aufgeklärte deutsche Arbeite,schast ist sich der hohen Bedentuna ihret Ansgabe voll b e w n s; t. In letzter Zeit haben aber in einiaen Teten Personen, die sich dadurch bewußt oder unbewußt indenDie n st n n s e r e r Jein de stellen, versucht, sie in der Erfüllung dieser Ausgabe,;n stören. In verschiedenen Betrieben, deren un gestörter Fortgang für die Landesverteidigung ivesentlich ist, ist an die Arbeiter mündlich, schriftlich oder durch Vertei lung von Flugblättern und Handzetteln die Aufforde rung Zur Arbeitseinstellung gerichtet worden. Es ist ferner mehrfach versucht worden, Arbeiter, die, ga st mi ibrcr Pslicht, zur Wert'stätte zurückkehrten, von der Arbeit abznhalten. Auch in Znknnst Verden solche Versuche scheitern an dem vaterl ä ndis cb e n P f l'i ch t a e s ü l> l und dem a e s » n d e n t a in erad > chaftli ch e n S i n n unserer deutschen Arbeiter und Arbeiterinnen, die in lieber- einstimmnna mit der Leitung ihrer bewährten Berufs- organisationen ihre ganze Kraft daransehen, unseren kämpfenden Brüdern zu schaffen, was sie zur Ver- teidignna der Heimat brauchen. Die deutsche Arbeiter schaft soll aber auch wissen, daß die Stnatsbebörden, die icher Perlst und (Besetz zu Wachen haben, mit iln gegen stme verbrecherischen Machenschaften ankämpsen werden. Das Strafgesetzbuch bedroht diescniaen, die auf die anaeaebene Weise einer seindlichen Macht Vorschub leisten, oder der Kriegsmacht des Deutschen Reiches oder seiner Bundes genossen Nachteil znfiigen , wegen Landesverrat «!> i t schwerer Strafe. Wer nnsrren tapferen Krie gern in diesem heiligen Kampfe ehrlos und tren- t o s in de n R ücken fällt, der stellt sich außerhalb der Volksgemeinschaft und soll von der ganzen Schärfe des Gesetzes getroffen werden. Ich weiß mich einig mit den hohen Bundesregierungen in dein Gefühl heiliger Verpflichtung, jede deutsche Arbeit im Dienste unseres um sein Dasein ringenden Volkes mit alle» Mitteln zn fördern und vor feindlichen Umtrieben zu schützen, ge;.: v. Bethmann-Hollweg." Der deutsche Reichskanzler spricht hier zu den Bundes- regierungen dieselbe ernste Sprache, die Feldinarschall Hindenbnrg kürzlich in derselben Angelegenheit gesprochen bat. Die Ansstände, die Mitte April in Berlin und einigen anderen Orten znin Ausbruch kamen, waren ein betrübender Beweis dafür, daß noch nicht alle Arbeiter den Ernst der Zeit voll erfaßt haben und weiterhin, daß die gewcrbs- t mäßigen und die im Dienst des feindlichen Auslandes stehenden Hetzer doch hier und da sich Einfluß auf deutsche Arbeiter veisckmsfen konnten. Tw ist tiesbedanerlich und man kann nicht eindringlich genug vor einer Wiederholung tiefes Unternehmens warnen. De" denkende Arbeiter weiß, keß durch einen Ansstand nicht ein Gramm Brot mehr er zeugt werden kann. Keine staatliche Behörde bat ein Inter- Use an der Zurückhaltung irgendwelcher Lebensmittel, son dern alle wünschen dringend die reichliche Versorgung aller Arbeiter mit der Nahrung, die sie zur Erhaltung ihrer Kraft dringend benötigen. WaS aber nicht da ist. kann auch nicht verteilt werden und durch Arbeitseinstellung bringt man begangene Fehler nicht wieder in Ordnung. Die Führer der zielbewussten organisierten Arbeiterschaft haben das Verwerfliche de? AnZstandeS, und wenn er auch noch so klein ist, bereits öffentlich herborgehoben, sie haben ihren Kameraden da? Gewissen geschärft und die heldenmütigen Kämpfer da draußen an der Westfront unterstützten in diesen Tagen durch ihr ruhmvolles Standhalten das Er suchen an die Verblendeten, auf ihrem Platze zu verbleiben. Daher versteht »inn auch die ernste Mahnung des Kanzlers, die sich zwar direkt an die Bundesregierungen, aber in- direkt an die gesamte Arbeiterschaft wendet. Der Kanzler mahnt nicht nur, sondern er warnt auch, er weist ans die »»»« -»»»»»»»»— Das Neueste vom Tage -»«um»«»»»-! M K!W NM AM«. (Amtlich. W. T.- B.) G roße § H a u P l g u a r t! e r 2k>. April 1!>17. WnstUcher Kriegsschauplatz H eeresg r n p p e Kronprinz R n pprechr Gestern raffle sich der Feind bei A>ras »in noch zu Teil ongrissen auf. Südlich der Scarpe stürmten seine Angriffswellen drei mal gegen unsere Linien, dreimal slntete» sie zurück. Der Aistilleriekampf vielt in einigen Abichnillen in be trächtlicher Stärke an. Bei Gavrelle liegt unsere Stellung am östlichen Dorf runde. H e e r e s g rnpve deutscher K r o nvrinz: Die Gesamtlage ist unverändert. Der Feuerlaiupf beschränkte sich ans begrenzte Fron! strecken. Bei Hurtebise-Fe. und östlich wurden durch Vorstöße, bei denen wir ß Ossiziere und wehrwkS'Ist» Franzosen zu Gefangenen machten, unsere Stellungen aus dem Ebemin- des-Tames-Nücken verbessert. Am Abend griss der Feind »ach heftiger Fenersleigeriuig beiderseits von Brape in >l Kilometer Breite an: er wnrde blutig abgewiesen. In der Champagne kam eS nur ;u Handgranaten kämpfen. Heeresgruppe Herzog Albrechk: Keine besonderen Ereignisse. Gestern verlor der Feind <> Flugzeuge, von denen Leu! nant Schäfer zwei, seinen 22. und 2tz. Gegner, abschoß. westlicher Kriegsschlrup°ütz Südlich von Riga, bei Jakopstadl, Smorgon. westlich von Lnck, östlich von Zloezaw, an der Zlota-Lipa und längs Piitna und Sereth bat die russische Fenertäligkeil und enl sprechend unser Vergeltnngsseuer zngenonimen. Mazedonische Front: Aussagen von Oiefangenen ans dem Kampse am Dojran-See ergeben, daß dort die Engländer mit starken Kräften ans schmaler Front einen in leinen Zielen weil ge steckten Angriff gefühlt haben. Tie wackere bulgarische Infanterie bat einen schöne» Erfolg davongetragen, alle ihre Stellungen behauptet und dem Feinde im Verein mit deutschen und bnlaaiischen Ma schinengewehre!^ und Batterien schwere Verluste ziigesiigt. Der erste Generalgnartiernieistcr: Lndendorff. . ! l Erfolgreiche Tätigkeit des „Seeadlers" B erlin . 20. April. Aus Berichten der in Brest ein getroffenen Offiziere und Mannschaften von vier franzö sischen Schiffen, die von dein deutschen Hilfskreuzer „See adler" versenkt wurden, gebt nach Meldungen verschiedener Blätter hervor, daß der „Seeadler" seine erfolgreiche Tätigkeit fortsetzt. An einem Tage soll ei a ch iEnt e n < e - schifsein de» Grund g e b c> h r t haben. Das Organ des rnssischcn Arbeiter- nnd Tvldirtcnrates fordert die Bevölkerung zu Massenversamm lungen ans, »in Kundgebungen für die Schließung chneS io.sc> rtigen Friedens zu veranstalten. Schwedisches Ausfuhrverbot Stockholm, 2.',. April. (W. T. B., „Beninjke Tidende" meldet aus Stockholm: Tie staatliche Lebens- inittelkoumiffsion hat bei der Regierung derartige E i n - schräu klingen der L e b e n sm, j t l e l a » s f » b , be antragt, daß diese in Wirklichkeit einer vollständigen Ein stellung der noch freien Ausfuhr von Lebensmitteln a»S Schweden gleichkommt. Strenge des Gesetzes ist,, >,,id ans die Schwere der 'Snafen, die derjenige er! üdet. der das Pflicht und Veraurwortungs-' oesühl verloren bat. Hoffen und wünschen wir. daß solche:. Vorgänge wie am Id. April sich in Teulschlemd nicht wieder holen, denn setzt wird um Sein oder Nichtsein gernnaen^. Wer jetzt versagt, wer jetzt nicht ganz seine Pslicht tut, deck versündig! sich schwer am Paterlande nnd der lreib: den Sieg in die Hände unserer Feinde. Dabei mögr de,.- ernfra Wort nicht nnbesolgt verhallen. Deutscher 'Reichr-tmi T e r H a n p l a n s s cli i: ß d e s lli e i ib s l a g e s s< i G ( Ui Tiensiag die Beratung der znm Heereretal ge!»öreuüen> Fragen Ivel. Zn Beginn der Sitzung gab Knegsmininer v. Stein vertrai'liche Ansiiiiilt über die xämpse an de" Westsrvn! und die Laae an allen Floaten. Mil wram' w Worten nunnl ' er die m der Wenirom tämpsenden d r,:tz> ^ ven nnd belonte besonde''s die Pilimt. M-inilion nnd» pilaterial olme Störung wei?er;n!ieie:n. Im Hinblick Miss die g n t e Sil m in n ii g d e r Tr n p p e i> . die sich s r b tz g n t g e s ch l a g e n bätien, gab der Krieasininisier den vollen Zuversicht Ausdruck, das, die Osiensive dm vereiniote,» Feinde ihr Ziel nicht erreichen wild. Nach einer kurzen Erörterung der Geschäftslage be sprach ein nationalliberaler Redner die Lage der in denl- -cher Gesangnftchast besindlichen fremden Soldaten, deren; Behandlung so gut sei, daß man v o n e i n e n> H e e r e n -« ! e b e n sprechen tönne, während es den deutsche» Soldaten! in der Gesangenschast der Feinde recht schlecht gehe. Soiuft- Mißverhältnisse müßte» abgeslelll iverden, ancli im Hin blick ans die Stimmung unseres Volkes. General Fried rich äußerte sich über die Gesangenenbebandlnng. Es iverda daraus gesehen, daß die zahlreichen i» Dentschland befind lichen Gefangenen streng aber gerecht behandelt würden. Ein Fortschrittler besprach die Frage der Wanen« nnd Metallhesiliassiing. Hier minie nach dem Reiblen er sehen iverden. Z ii m H e e r e s h a » s halt ünd z >v e i E >' t -> i cb l i r ß » ii g e n eingedrachl wvede», die eine von den Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft, einen befände!enj Ausschuß rinznsetzen, der die Keiegsübinng und die Ver waltung der belebten Gebiete überwacht, die andere rrar» Zentrum, den Kirchengemeinden für die enteiawe'ent - Knechenglocke» eine dein Metallwerte voll entsprechende Ver gütung zu leisten nnd nach Beendigung des Krieges ernigit Ersatz in Giockenmetnll gegen Rück;al>l»ng der Vergü'aril zn geben, auch den bedürftigen Kuchengeineinden pur Wieherdeichaffniig von (blocken eine Unterstützung Z» oe- wäbren. Vorn Sächsischen Landtag Die b e i d e n K g m ni e r n des Sächsischen Landtaoe-r iverden, wie bereits mitgeteilt, am Montag de» -'(('. April ihre Sitzungen wieder gnsnehmen. Die E r st e K a in m e r tritt nifttggs 'sg12 Ul>r zusnminen. Ans der TagesordnunA steht die Verpflichtnng der »eileftigetiekenen Mitglieder io- wie ei» Antrag der l. Deputation über die Petition der AiitomobiloinnibiiSgesellschast Mittiveida Blirgstädt Li>nv<ch A.-G^ in Burgstädt »in Nachträgliche Erhöhung des Eni- schädignngsbetrages für "> durch die HeereSverwgltung evi- eignete Antomohftomnihiisse. Die Z >v e i t e K g m m e e wird sich in ihrer »gchniiftggs 'K> ftbr beginnenden erfteni Sitzung mit der Allgemeinen Pmbe>gtnng über dns KöiiigM lichg Dekret belr. den Entnmrs eines (Gesetzes über die gllpe- ineine Hingnsschiebling der Nenwahlen für die Zweit- Kgnimei der Ständeversgmmlniig beschästigeir Den Ständen sind bereits mehrere Königliche Dekret- .'»gegangen, darunter ein Gesetzentivnes betr. die angerr-gt- edinausschiehnng der Neuwahlen für die Zwefte .Kammer. Nach dem Enlwiirs toll die gegenwärtig laufende Bstibl- veriode der Zwesten Kammer um weitere 0 Jabre der- längeri iverden. Die Kriegsteilnehmer bebalten ilir Stinnn- reckit für die Landtagswalü im Jahre Uftl> unverkürzt. Die (ßesetzgebliiigsdepiftation der Zweiten Kammer hak sich mit dein Entwurf eines Gesetzes betr. ein vorläufig-'^ Verbot der Veräußerung von Koblenbergbanrechien ued> einiger hierinii zusammenhängender Hnndlnugeu defck<Lf- tigk. Die Depiftgtwn begnlrggl, den Befchlüsfen d:u Heftim- Kguimer allenlhglbeii heiznlreteu. ! ZG W l 4