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protestieren und die sofortige Einführung einer VolkSver- tretung zu fordern beschlossen, sowie bereits begonnen hatte, die Gouverneure. Landschaftsämter. Stadträte. Bauern- gemeinde-Verwallungen und Landwirtschaft».Vereine von dem gefasten Beschlüsse in Kenntnis zu fetzen. Deutsch — Nach Meldung des Generals v. Trotha vom 14. d. M. stellte Oberleutnant Graf v. Schweinitz am 1. d. M. 40 Kilometer östlich Otjituo eine Hererobande mit Pferden. Vieh und Gewehren fest. Im Hererolande ist nunmehr folgende Stationsbesatzung in Kraft getreten: Otjimbinde: 1l. Kompagnie, 6. Batterie Epikuro: 9. Kompagnie, Hälfte der 4. Batterie; Gobabis: 1. und 4. Kompagnie, Hälfte der 4. Batterie, 2 Mafchinen-Kanonen; Kowas: 7. Kom pagnie; Otjihangwe: 5. Kompagnie. Im Bezirk Grootfon- tein 3. und 10. Kompagnie. Halbbatterie Madai; in Wcster- berg: 8. Kompagnie; Ontjo: 6. Kompagnie, sämtlich vom Feld-Regiment 1. In Otjosondu, Owikokorero, Otjasasn. Gr. Barmen. Otjimbingue und Omaruru befinden sich Etappentruppcn. Im Süden haben sich die bislwrigen Nach richten von einem Abzüge der Witbois in südlicher Richtung nur teilweise bestätigt. Tie Verfolgung der Hottentotten bande. die am 4. d. M. zwischen Zwartfontein und Witkranz einen Wagentransport überfallen hatte, konnte von der 2. Kompagnie Feld-Regiments 2 nicht dnrchgeführt werden, da am Elesantenfluß kein Wasser vorhanden war. Der 150 Gewehre starke Feind flüchtete in der Richtung nach Osten. Am 6. März zeigte sich eine starke, berittene, feindlich Ab teilung vor Gocbas, verschtvand aber bei beginnendem Ar- tilleriefeuer. Gefangene sagen aus, das; Hottentotten an der Mündung des kleinen Nossob-Flnsses und bei Geiab sitzen, »vs Wasser und Tschamas seine Art Wassermelone) knapp seien. Der Posten in Aminuis meldet, das; der katholische Missionar Peter Jäger an» 2. d. M. an der Ostgrenze von Hottentotte»» ermordet worden sei. Hendrik Witboi hätte gegen Stamprietfontein, Simon Köpper gegen Gochas Vor gehen »vollen. Hendrik Witboi sei durch zwei Schuf; in Fuß und Kreuz verwundet, sein Sohn Isaak durch eine»» Granat splitter am rechten Auge. Die Abteilung Zwehl griff am 7. d. M. nochmals die Hottentotte»» am Hudnp an. wo von neuem eine Bande sich gebildet hatte. Diesseits sind keinc Verluste zu verzeichnen, die feindlichen sind »»»»bekannt, sollen aber gros; sein. 350 Stück Großvieh, 700 Stück Kleinvieh »mrrden erbeutet. Cornelius (ein Unterkapitän der Bastards) und Kamadam (ein Kapitän der Nordbethanier) mit 400 Betlxmieri» und Witbois wollen anscheinend die Aruab- oder Tiras-Berge erreichen. Von Cornelius geflohene Ba stards sage»» ans, das; dieser voi» Hendrik Witboi Befehl er halten habe, mit seinen etwa 400 Kriegern in die Karas- Berge zu ziehen, während Weiber und Kinder in Werften in den Aruab-Vergen bleiben sollen. Nach einer weiteren Lsteldung stief; Hauptmann v. Kappt» an» 10. abends an» Südansgang der Schluchtei» von Nurudns auf die Bande von Morris und stürmte die feindliche Stellung. — Am 11. d. M. vormittags ging die Abteilung des Majors von Kamptz am Nordansgang der Nurndasschluchten auf Stnr- manns Werft vor und warf den Feind zurück. Beide Ab tcilungcn näherten sich bei Fortsetzung des Vormarsches einander, wobei Abteilung Kamptz zahlreiche vor Kappt» flüchtende Feinde uuter Feuer nehmen konnte. Tie Schwie rigkeiten, die auf dem Marsch durch das wilde zerklüftete Gelände überwunden werden müssen, sind außerordentlich und gestatte»» nur langsamstcs Vorgehen. Verluste des Gegners schwer. 700 Stück Großvieh, 0000 Stück Klein vieh, 50 Pferde, 5 Wage»» erbeutet. Diesseits ein Reiter gefalle»», 8 Reiter schwer. 2 Offiziere und 3 Reiter leicht verwundet. - Die Abteilung des Ha'.iptmann Kirchner stieß an» 10. d. M. dein» Vormarsch von Norden l»er über Kosis auf eine gut verschanzte Stellung, die unter großen Ver lusten »insererseits gestürmt wurde. 100 Meter dahinter wurde nunmehr eine ztveite stark versck»anzte Stellung er kannt, die wegen hereinbrechendcr Dunkelheit nicht mehr genommen werden konnte. Diesseits gefalle»» 2 Offiziere, 7 Unteroffiziere und Reiter; schwer verwundet 16 Unter offiziere und Reiter; leicht verwundet 2 Offiziere, 10 Unter offiziere und Reiter. Vermißt 2 Reiter. — Cinem Tele gramm aus Windhuk zufolge ist einer der im Gefecht am 10. d. M. bei Kosis gefallenen Offiziere der Hauptmann Georg Kirchner, geboren 23. Oktober 1804 zu Wansen, frül»er im Neumärkischen Feldartillerie-Regiincnt Nr. 54. Aus Stadt und Land. (RtUtetlungen an- unserem Leserkreise mit StlimeiiSsertlaung für diese Rubrik sind ler Redaktion allezeit willkommen. Der Name des Linie,idrrS bleibt «itrheimaf» der Redaktion knonvme Zuschriften müssen »nberückslchtiat bleiben.» Dresden, den 17. März 1905. Tageökalender für den 18. März. 189t». 1 Otto Rognctte zu Darmstadt, bedeutender Dichter und Schriftsteller. — 187U. -f Ferdinand Freiligrath in Kannstalt. deutscher Dichter. — 1227. f Papst HonoriuS III., krönte Kaiser Friedrich II. —* Aus Brüssel wird berichtet, daß daS Befinde;» Ihrer Majestät der Königin-Witwe ein vortreffliches ist. —* Die Gräfin Montignoso teilt nach ans Florenz vom 15. d. M. datierter Meldung der „Agenzia Stefani" wegen der ungenauen in einigen, besonders deutschen, Zeitungen in den letzten Tagen erschienenen Veröffentlich ungen mit. daß der sächsische Hof seit dem 1. März ihre Apanage und die Zinsen ihrer Mitgift gesperrt habe, daß sie keinc Reserve an Geld besitze, da sie mit der Apanage und den Zinsen der Mitgift immer für den Unterhalt der Prinzessin Monica gesorgt habe. Sie habe niemand als Unterhändler zum sächsischen Hofe geschickt, vielmehr habe sie am 28. Februar persönlich dem Könige telegraphiert, daß sie. um die weitere Oeffentlichkeit zu vermeiden, bereit wäre, ihrerseits einen Vertreter zu entsenden, der dein Hofe die Wahrheit über die Verhältnisse darlegen könnte, sie habe aber keinerlei Antwort erhalten. Sie. die Gräfin, habe nicht die Advokaten Lachenal und Zehme beauftragt, mit dem sächsischen Staatsminister zu unterhandeln, sondern lediglich Vorschläge entgeqenzunehmcn. da sie sich jede Ent scheidung selbst Vorbehalte. —* Die Sportzüge zwischen Mügeln b. Pirna und Geising-Altenberg. sowie zwischen Chemnitz und Oberwiesen thal werden in diesein Winter nicht mehr abqelassen werden. X Donnerstag früh wurde von Schissern in der Elbe ein Paket aufgefischt. daS eine männliche Kindesleiche enthielt. Unweit AicktenS wurde dasselbe gesunden. Die Kindesleiche war in Packpapier nnd Leinewand gehüLt und kann nach dem Aussehen der Leiche noch nicht lange im Wasser gelegen haben. DreSdeu-Plaue«. Se. Majestät der König Friedrich August besuchte gestern die bekannte Hofmühle F. Bienert. Mit Jubel wurde der Monarch an der reich geschmückten Mühle von den Eigentümern Herren Kommerzienräten Erwin und Theodor Bienert begrüßt. Nach einer Willkommen ansprache überreichten die reizenden Töchterchen der Firmen- inhaber Blumenspenden. Dann schritt Se. Majestät zu dem spalierbildendeu Militärvereiu. Es war herzerhebend anzusehen, wie der Monarch freundliche Worte an die alten KriegSveteranen richtete, dieselben mit „Kamernden" begrüßend. Der vortrefflich geschulte Bienert-Gcsangverein trug einige Lieder vor. Se. Majestät besichtigte eine iin Hof aufgestellte Ausstellung, die Mühle selbst und die Bäckerei. Mit regstem Interesse hat der Monarch alle Einrichtungen dieses mustergültigen Etablissements in Augenschein genommen und gewürdigt. Bei seiner Abfahrt brachte Herr Kommerzienrat Bienert ein stürmisch aus- genommenes Hoch auf Se. Majestät aus. Die Sänger stimmten das alte Müllcrlied an: ..Das Wandern ist des Müllers Luit", und unter Hoch-Hurra und nicht endeu- wollenden» Jubel aller Anwesenden verließ Sc. Majestät diesen Ort des Fleißes, rastloser Tätigkeit, auf dein sichtlich Gottes Segen ruht. Es war für die Mühle ein Festtag iin schönsten Sinne des Wortes. Wurzen. Dieser Tage hielt die neurrbaute gleislose elektrische Bahn ihre offizielle Probefahrt, die vollständig glatt von statten ging. Eine Anzahl Stadtverordnete wol»«ten der Eröffnung bei. Uuter den Jubelrufen der zahlreichen Jugend setzten sich die Wagen in Belvegnlig. Die Bahn ist ein Unternehmen der Firma Schiemann Co. nnd dürfte die Grundlage werden für die künftige elektrische Zentrale in unserer, gerade unter dein jetzige»» tätigen und umsichtigen Bürgermeister Tr. Seetzen empor- blühenden Jndnstrieftadt. Wurzen. Die Gemein deanlagen konnten auch in diesen» Jahre von 100 Proz. < früher 250 Pro; » dar Ltaats- einkommonsteuer auf 180 herabgesetzt werden. AZ Leipzig. Ans Anlaß der Schiller-Feier trifft iiiai» hier die umfassendsten Beranstaltnngei». Tie hiesige Goethe- Gesellschaft — eine Vereinigung zur Veraustaltilng volks tümlicher Dichterabeude — bot am Mittwoch eine Volks tüinliche Schiller-Feier. Aus dem reichlmltigen Programm sei besonders der fornwollendete Vortrag des Frl. Tr. Kätbe Mindschcid hervorgehoben. Ji» wissenfchastlicher Weise »vnrde hier ineisterhast der Werdegang des großen Meisters gezeichnet in seiner Bedeutung für die deutsche Nation. Schiller als Kämpfer für den Idealismus »n»d für die Freiheit, als Mensch und Dichter, als Dramatiker, als Aesthetiker »vnrde trotz der Ueberfülle des Stoffes knapp und erakt licransgearbeitet, so daß stürmischer Beifall den» Frl. Tr. zu teil »vnrde. Der große Festsaal des Zentral- tbeaters war dicht gefüllt, wobei am zahlreichsten die Damen welt beteiligt war. Cine woblgell»»»gcne Schiller-Büste zierte die Vüline; Gcsangsvorträgc nnd Rezitationen rahmten den Festabend ein. Aus dem Vogtlande. Ji» einen» „Absallspredigcr" be titelten Artikel kühlt die „Nene Vogtl. Ztg." ihren Zorn über das Urteil, das vom ..St. Bonifatins" (Prag) über sie gesprochen »vnrde. Ji» der Märzmimmer letztgenannten Blattes beißt es im Briefkasten: „Pfarrer S. in P. Selbst verständlich sollen Ihre Pfarrtindcr die „Nene Vogtl. Ztg." nicht halten, wie es denn überhaupt noch viele Katholiken lernen müssen, die katholische Presse kräftigst zn »interstützei». Direkt kirchenfcindliche Zeitungen abonniere»» heißt: einen Abfallsprcdiger ins Hans nehmen." Tie verurteilte Zeitung schreibt dazu: „Wir habe»» schon wiederholt Zuschriften er halten, die uns die Erbitterung der Ultramoiitanen, aber andcrerseits auch die Zustimmung vieler von ultramonta- iien Gedanken nicht angekränkelter Katholiken über unsere Stellung in» Kampfe wider den Ultramontanisnnis ein- brachten, aber diese Bemerkung in den» Bonifatinsblatte ist für uns entschieden die allerbeste 'Anerkennung, daß »vir »ms als nationales Blatt auf dem rechten Wege befinden. Wir »vollen in der Tat Absallsprediger sein, allerdings nicht, wie es in jener Bemerkung zu klingen scheint, von» Glauben, sondern von den Lehren des Nationen gefährden den, Staaten zerrüttende»» Ultramontanismus. Ten »vabr- baft katholischen Christen werden wir ii» ihre»» Bedräng nissen ebenso freudig und gern beistebci», wie nnserei» evan gelischen Glaiibensbrüden»: aber gegen die staatsgefäbr- lichen Ultramontanen »vollen »vir das sein, was »vir ihnen gelten: Absallsprediger. Und mit Stolz werden »vir diese»» »ms von »iltramcmtaner Seite beigelegten Ehrentitel tra gen." Abfallsprediger!? Dazu ist die „Nene Vogtl. Ztg." gar nicht qualifiziert. Schreiber dieser Zeile»» bat die Er fahrung gemacht, daß diese Zeitung nur gehalten wird wegen des im Unglücksfall jedem znkoinmendei» 1000 Mark- Preises und »»»egen des vielen — Butterbrotpapiers — nicht aber wegen des Inhaltes. I<. Bautzen. Zur Deckung des bei der katholischen Volks schule auf daS Jahr 1005 sich ergebenden Fehlbetrages ist von den der katholischen Schulgemeinde angehörigen An- lagepflichtigcn hiesiger Stadt eine Schulanlage nach den» für die städtischen Anlagen bestehenden Anlagefnße in Höhe von 0 5 Gnneindesteuereinheiten zn erheben. Löbau. Am 10. März 1005, nachmittagö 3 Uhr. veranstaltet der Bund der Landwirte in» Saale des «Wettiner Hof" eine WahlkreiSversainmlung. In dieser wird Herr Reichstagsabgeordneter Liebermann v. Sonnen- berg über ..Die Freunde und Feinde des Mittelstandes in Stadt und Land" und Herr LandtagSabgeordnetcr Pfarrer Heckenroth über «Die wirtschaftliche Lage" sprechen. An- gehörige und Freunde der Landwirtschaft und des Mittel standes werden ergebenst cingeladcn. (Fortsetzung in der Beilage.) Verein-nachrichte«. 8 Leipzig. Leo-Sterbekasse. Montag den 27. März außerordentliche Generalversammlung im Lesezimmer des Gesellenkiauses: Revision der Statuten. ß Leipzig. Gesellenverein. Sonntag, den 19. März, Familienabend mit J«seph- und Juhrfeier. Vortrag ds» Herrn Kantor» Loebmauu: «Napoleon I. in seiner lirchen- geschichtlichen Bedeutung." — Montag, den 20. März. Versammlung im Saale des Parterre. § Leipzig. Volksverein. Montag den 20. März allgemeine VertrauenLinännerversammIulrg um 9 Uhr im Saale des Geselleuhaufes. Heft 2 wird ausgeteilt. Wichtige Besprechungen. AllfeitigeS Erscheinen notwendig. Der Geschäftsführer. GerichlSsaal. X Der Prozeß Hauptmann a. T. Ratsassessor Dr. jur. Ackermann wurde gestern in später Abendstunde zu Ende geführt. Tr. A. erhält wegen Vergehens nach 8 l'ö St.- G.-B. 2 Monate Gefängnis, welche Strafe als verbüßt gilt. Seine Erpresser wurden wie folgt verurteilt: Reisender Wall mann-Berlin zu 2 Jahren 1 Monat. Kellner Dupke-Berlin zu 2'/. Jahren und Hausdiener Rogahn Berlin zu 1 Jahr 2 Monaten Gefängnis, jeder auch, mit Ausnahme des Dr. A.. zu 5 Jahren Edrenrechtsverliist. Tr. Ackermann wurde sofort aus der Hast entiassen. Der rtrtea ur Dftafte«. Tie Japaner sind an» Tonerstag in Tieling eingcrückt. Kurpatkin »st des Kommandos enthoben nnd vorläufig durch General Lincwitsch ersetzt. Dies sind die nenestei» Sensa tionsmeldungen von» Kriegssck»auplatze. Wer der Nach folger in» Oberbefehl sein wird, ist noch nicht definitiv be kannt. Zun» Stabschef »vnrde General Suchomlinow, ein Schüler Dragonirows, und einer der hervorragendste»» jüngeren russischen Generäle ernannt. Ein .Kriegsrat, unter Vorsitz des Zaren, hat die Fortführung des Krieges be schlossen. Mai» will eine sriiclie Armee aus aktiven Truppen in der Starte von 400 000 Mann ausstellen und alles darcm- setzen, damit Rußland in diesen» gewaltigen Ringen als Sieger hervorgebe. Ob das Volk auch so denkt, ist sehr fraglich. Das Bedürfnis nach Frieden dürste bereits größer sein, als nach einen» Siege ii» diesem nupopiilärei» Feldzuge. Charakteristisch für die Demoralisation in gewissen russischen Kreisen ist besonders ii» diese»»» für das Land so ernste»» Augenblicke ein »»euer Skandal, der in Moskau aufgedeckt »vnrde. Cs »vnrde festgestellt, daß mehrere Beamte die Fracht- scbeine für die freie Beförderung von milden Gaben für das Rote Kreuz ai» Kaufleute verhandelten. Infolgedessen blieben die Gaben für das Rote Kreuz liegen und wurden nnterichlagen, während an ihrer Stelle .Kanfmannsgüter nach der Mandschurei befördert wurden, die sonst nicht zum Transport angenommen worden wären. Ter Umfang dieser neue»» Schwindeleien ist noch nicht bekannt. Einer de»' schuldigen Beamten ist bereits überführt und ans de»»» Dienst entlassen worden. Ein Telegramm Kuropatkins an den Kaiser, datiert vom 15. März besagt: Die Truppe»» passieren Tieling in vollkommener Ordnung. Ich habe Teile der 14. Infanterie- Division besichtigt und sie ii» zuversichtlicher Stimmung ge funden. Als ick» Tieling verließ, batte der Kampf »roch nicht begonnen. Ans meinem Wege nach Norden habe ich zahlreiche Truppen nnd Proviantzüge gesehen, alle in großer Ordnung. Ich habe auch ans Rußland frisch einge- trosfenc Regimenter besichtigt, die einen ausgezeichneten Eindruck machte»». Der Korrespondent der „Nowoje Wremja" »neidet, daß die russischen Truppen Tieling geräumt habe»» und in Stellungen nördlich von Tieling zurückgegangen sind, wo eine heftige Schlacht zu erwartei» ist. Nack» Berichten ans Tokio besagen die letzte»» Nachrichteil von der Front, daß die russischen Truppen, in erschöpften» Zustande und gehemmt durch ihre vielen Verwundeten, un »i»terbrock»ei» von Tieling ans Kamai» zurücksallen, wo sie sich voraussichtlich perschanzen werden, obgleich der Platz zur Verteidigung nicht geeignet ist. In den Berichten japanischer Kriegskorrespondenten wird der Hanptanteil an den» Siege bei Mukden den» Sieger von Port Arthur, General Nogi, zugeschrieben. Nogis Soldaten sagen, im Vergleich mit den», was sie vor Port Artlmr zu leisten batten, seien die Kämpfe irn» Mukden weiter nichts als cii» Feldmauöver gewesen. Der Berichterstatter des „L.-A." in Ostasien. Hanpt- mani» Binder von Kricglstein, ist bei Mukdei» von den Ja panern gefangen genommen worden. Der Hauptmann, der sich bei der russischen linke»» Flügelarmee befunden lwt. ist gegenwärtig auf der Reise nach Japan. Cr teilt mit. daß er von den Japanern sehr gut behandelt werde. Tie rus»iscl»eii Blätter sind voll von kritische»» Artikeln über die Lage. Tie einen »vünschen den Frieden, die anderen forderi» die unbedingte Fortsetzung des Krieges. Ji» der ..Nowoje Wreinja" schrieb der älteste Solm des Grafen Tolstoi: „Gott bewahre uns davor, daß »vir jetzt Friodcm schließen. Cs wäre Wahnsinn in militärischer wie in staat licher Beziehung. Jetzt erst kann für Rußland eine Wen dung eintrcten." So ganz unrecht bat er nicht, denn ein starkes Rußland ii» Asien bleibt auch eine Stütze für andere europäische Staate»», die in» fernen Osten Interessen haben. Theater und Musik. > Das Programm für die Sonntag, den 19. d. Mts. auf Allerhöchsten Befehl im Königlichen Opernhaus statt - findende Matinee ist wie folgt festgesetzt: l. Ouvertüre zur Oper .Rienzi" von R. Wagner. 2. Andante »ür Violoncello von R. Reinicke: „Pavillon" von Popper. Solist: Herr Wille, 3 Duett aus der Over „Ter Kuß" von Smctana. gesungen von den Herren Burrian und Scheideinantel. -l. „Militärsromn»", Genre bild in 1 Akt von G. Moi'er. In den Hauptrollen de? Stückes wirken mit: Frau Gasm» (Editha), Fräulein Tiacono (Fanny), Fräulein Laue (Asta) nnd die Herren Rem- (Leo). Fischer (Hein rich). Wierth (Bodo), Eggert (Linden) und Gebühr (Fredr»), Be ginn > Z Uhr. Inhaber von Stammsitzen können ihre Plätze gegen Abgabe des Gutscheins Sonnabend vorm. lv—2Uhr entnehmen. l In der vom L c h n» a n n - O ff e n - C h o r am 28. März iin Mnsenhause neranffalteten Ehor-Soiree wirken u. a. Jda Hast (Deklamation). Emil Kranke (Klavier» und Richard Schmidt (Be- gleitung) mit. KtrMicher rS»ck»e«r«le«Ver. 2. Fastensonntag — Fest de« hl. Joseph. Kirihensamn'lima kür den Si. JokephS-Berrin zu Aachen. Sonnabend den 25, Mari: Mariä Berküadignng, geh. Feiertag. Montag bi« einschließlich Sonnabend Abstinenz, AbbrncliSfasttag nur Freitag. GotteSdienftordmmg. L«f>lr4l,r Sonnabend abends 8 Uhr Beichte. — Sonntag: Hl. Messe S. 7. '/.S (TchulgotteSdienst) nnd 10 Uhr. 11 Uhr