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Sächsische Volkszeitung : 19.10.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190510194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19051019
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19051019
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-10
- Tag 1905-10-19
-
Monat
1905-10
-
Jahr
1905
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.10.1905
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Land imd e Volks- Natürlich lriffSkrieg oohl auch r. ES ist . wer -er lichen und mug: wir ellt. Aber . Bisher siläne ge- sche HilfS- heint uns rd überall Loyalität Frage auf. ivesen sein muß, daß auf Eng» h Delcassö hätte du- muß dar- ilich nicht', bst es war, :r Delca-ssä ig zwischen aller Welt r daS viel- Nachrichten der Klasse aber nicht 1 hervorzu- der sieben en sinnden ante Utber- aviant und szeren Schar d bald den 8 erkennen aus Wind- nelenienlen ldasrikaner" rlautet, soll sistiert und boys sollen luf Grund die Rhein- der Rhein- rer Fleisch- unter Aus- zu nehmen, ugen ange- oaren. Die die Viehver- :rale Berlin vom Kaiser i. Alle An- > Oesterreich würdigenden rg und der >er als man n wag!e. — zmin'stcnlim llnschein nach — Baron üalin Partei grannn daS die Vorher- fcn Landtage on abzusehcn )ier tagender! en den der be! Schiffs- Seeunfällen wird. ale Müllerei. 17. d. M mit ilen Getreide- nd. berichtete und stellte die u einheitlichen ick den Leson- Uicncrn jede- des belgischen Ausschuß zur ht. durch die ietreidcvertrag , Luftballons, rten begonnen wsischen Aero- icques Jaurds netern, der in Die Distanz, wurde in 18 dem Spanier inau bei Neu- neter entfernt, n". Er landete r Armee un treuen Dienste und zu Master ssr fügt hinzu. — Nach anscheinend zuverlässigen Mitteilungen sind Großfürst Kyrill von Rußland und Prinzessin Victoria Me. litta von Sachsen-Kvburg-Gotha am 8. Oktober in Legern- fee nach russischem Ritus getraut worden. — Al» die Teilnehmer an der Beisetzung deS Fürste« Tr«betzk»i nach Moskau zutükttehren wollten, wurden sie von Polizei und Kosaken, die die Kamennyl-Brücke besetzt hatten, daran verhindert. Das Publikum warf mit Steinen. Daraus griffen die Kosaken mit der blanken Waffe an und verwundeten viele. 20 Personen wurden ve> hastet. — In Petersburg fand ein Zusammenstoß zwischen Arbeitern der Druckerei für Staatspapiere und Truppen statt, wobei 11 Personen durch Bajonettstiche verwundet wurden. Nsrdamerika. — Allem Anscheine nach wird es zwischen Englond »nb ben Bereinigten Staote« zu einem neuen unangenehmen Streit wegen der Fischereigerechtsame an der Küste Neu fundlands kommen. In einein amtlichen Telegramm an den Präsidenten der Handelskammer in Gloucester (Massa- chusetts) wurde mitgeteilt, daß amerikanische Fahrzeuge auf Grund des Vertrages das Recht haben, überall an der Küste Neufundlands zu fischen. Dieses Telegramm bringt Neufundland und die Regierung der Vereinigten Staaten in direkten Gegensatz. Neufundland bestreitet, daß amen- kanische Fahrzeuge die Berechtigung haben, an gewissen Teilen der Westküste der Insel zu fischen, und droht, die Fahrzeuge, die gegen dieses Gesetz handeln, wegzunehmen. Man erwartet, daß die amerikanischen Fischer nunmehr versuchen werden, die Bestimmungen Neufundlands unbe achtet zu lassen. Marokko. — Der Kapitän und ein Marineinfanterie-Leutnant deS gestrandeten britischen Werkstättenschiffes Assistance wurden auf der Rückkehr von dem Schiffe nach Ceute von sechs Murren gefangen genommen. Die Begleitmannschaft der beiden Engländer, bestehend aus 21 Askaris, ergab sich, ohne Widerstand zu leisten. Dienstag wurde die Verbindung mit den gefangenen Offizieren in der An- gelegenheit ihrer Freilassung hergestellt. Aus den deutschen Kolonien. — Gouverneur Graf Götzen telegraphiert aus Dar-es- Salaani: Hauptmann von Wangeilheim schlug, unterstützt von Massai-Hilfskriegern, sechshundert Aufständische am 10. Oktober bei Jsega im Südwesten des Bezirkes Morogoro an der Straße von Kilossa nach Jringa und marschierte ans Widunda weiter. Damit ist der größte Teil des Bezirkes Morogoro unterworfen. Im Lindibezirk schlug Hauptmann Seyfried die Rebellen bei Nyangao, Leutnant Ligspiegel schlug die Aufständischen am Umbekuru. — Major Johannes ging mit Expeditionskorps, 600 Mann, auf den Kreuzern Bussard, Seeadler und dem Gouvernementsdampfer Kaiser Wilhelm II. nach Kilwa, von wo er in drei Kolonnen auf Ssongea vormarschieren soll. Das Detachement von Gra- wert ging gleichzeitig zur Verstärkung nach den Matumbi- bergen. — Ueber Kapstadt meldet Bezirksamtmann Richter die Entsetzung Songeas durch Oberleutnant Klinghard mit Hilfskorps aus Bismarckburg. AuS Stadt und Land. Dresden, den 18 Oktober 1906 Tageskalender für den 19 Oktober. 1903. -f Robert Mustol zu Frausladt. Komponist. — 1876. -f Charles Whealslone zu Paris. Erfinder des slereoskopS. — 1813. Einzug der Ver bündeten in Leipzig. Fürst Pomatowskis Tod in der Elster — 1745. f Jonathan Sivifft in Dublin. Engl, satyr. und politischer Schriftsteller (Gullivers Reisen). —* Wetterprognose des Königl. Sachs. logischen Instituts zu Dresden für den 19. Oktober. Witterung: trocken, wenn auch mehr oder weniger stark bewölkt. Temperatur: unternormal. Wmdurwrung: Nordost. Luftdruck: mittel —* Se. Majestät der König sandte der Jubel- firma F. A. Brockhaus in Leipzig am Sonntag folgendes Telegramm: „Zur Feier des hundertjährigen Besteheus der von Ihren Vorfahren gegründeten Firma, die durch rast- loses Schaffen einen Weltruf erlangt hat. spreche ich Ihnen meinen herzlichen Glückwunsch aus. Möge F. A. Brock haus unter der altbewährten Leitung fernerhin blühen und gedeihen. Friedrich August." —* Se. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg empfing gestern den neuernannten österreichisch-ungarischen Gesandten Freiherrn von Braun in feierlicher Audienz. —* Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Mathilde ist gestern vormittag in Begleitung der Hofdame Freiin v. Gärtner zu eiuem längeren Besuche bei der Herzogin- Mutter von Genua nach Stresa gereist. Die Rückkehr nach Dresden erfolgt voraussichtlich Mitte Dezember. —* Den „Sächs. Pol. Nachr." zufolge hat der zurück- tretende Präsident der Ersten Ständekammer, Graf v. Könneritz, seine ursprünglich kundgegebene Absicht, überhaupt auS der Ersten Kammer auszuscheiden, wieder aufgegeben, sodaß er auch künftig in dieser Körperschaft tätig bleiben wird. —* An die Anwohner der Prager-, See- und Schloß- straße ergeht ein Aufruf, zur festlichen Schmückung an läßlich deS Besuches des Kaisers am 25. Oktober bei zutragen. Die Stadt wird besondere Vorbereitungen treffen, um der freudigen Anteilnahme der Dresdner Bürgerschaft an diesem festlichen Ereignisse einen würdigen Ausdruck zu verleihen. —* Berichtigung. In der gestrigen Nummer unserer Zeitung, auf der zweiten Seite. 1. Spalte oben, muß es heißen: zustimmen: ^8 43.41 —* Der Rat hat beschlossen, am 81. Oktober eine Zählung der Grundstücke, Gebäude, Haushaltungen und leerstehenden Wohnungen vorzunehmen, welche als Vor- bereitung und Ergänzung der am 1. Dezember d. I. im Deutschen Reiche durchzuführenden Volkszählung dienen soll. Zu diesem Zwecke wird den Besitzern und Verwaltern der im Stadtbezirk gelegenen Grundstücke spätestens bi» -um 28. d. M. abend« eine „Grundstück-liste* eingehändigt werden, die von ihnen nach dem Stande vom 31. d. M. auszusüllen und am 1. November d. I. zur Abholung, die durch städtische Beamte erfolgen wird, bereu zu halten ist. —* Underberg-Boonekamp. Daß jetzt auch in Deutschland den Inhabern von Warenzeichen gegen Nach ahmer seitens der Gerichte energischer Schutz zuteil wird, beweist ein am 13. Oktober d. I. durch das Reichsgericht endgültig erledigter Strafprozeß. Ter Inhaber der Firma B. U.-J. in Moers war wegen Verletzung von Warenzeichen der Firma H. Underberg-Albrecht in Rheinberg, »velche den weltbetannten „Underberg-Boonekamp" fabriziert, bereits zweimal zu empfindliä-en Geldstrafen (darunter einmal zu 1500 Mark) rechtskräftig verurteilt worden. Am 1. Juli 1904 l-atte sich derselbe Angeklagte zu dritten Male wegen Verletzung der Zeichen der Firma H. Underberg-Albrecht, und zivar in diesem Falle wegen Nachahmung der einge- tragenen Wortmarke „Underberg-Boonekamp" vor der 10. Strafkammer des Landgerichts I Berlin zu verant- Worten. Er wurde zur höchsten zulässigen Geldstrafe von 5000 Mark, sein Berliner General-Vertreter A. N. zu 300 Mark Geldstrafe verurteilt. Außerdem war der ge- sä)ädigteil Firma H. Underberg-Albrecht in Rheinberg das Recht zuerkaiiut worden, den Tenor des Urteils auf Kosten der Verurteilten in acht Zeitungen zu veröffentlichen. Die von den Verurteilten hiergegen eingelegte Revision ist vom Reichsgericht am 13. Oktober d. I. verworfen worden. Es ist zu hoffen, daß so hohe Strafen ihre abschreckende und er ziehliche Wirkung haben, damit die Sucht gewisser Gewerbe treibender, von dem guten Ruse großer Firmen durch Nach ahmung von Zeiä>en, Ausstattungen usw. mitzuprofiticren, endlich verschwindet. ! Leipzig, 16. Oktober. Zur Feier des 100 jährigen Bestel-eiis der Weltsirma F. A. BrocklMus fand gestern im Grundstück der Firma, Ouerstraße 16, ein großartiger Fest- aktus statt. Herr Albert Brockhaus hielt die erste Ansprache und betannte, daß die Hundertjahrfeier der Jnl)aber allen Grund gebe, dankbar ans ihre Mitarbeiter zu blicken, deren Namen untrennbar mit denen der Chefs verknüpft genxsen und noch verknüpft seien. Der gegenwärtigen Mitarbeiter- sckxlft stifte daher die Firma ein Kapital von 100 000 Mark und ernenne die Herren Haufe, Schumann, Hellmund und Cdlinger zu Prokuristen des Hauses. Dr. Eduard Brock- bans überbrachte die von ihm verfaßte „Geschichte der Firma F. A. Brockhaus". Ferner hielten die Herren Krcishaupt- inann Tr. v. Ehrenstein, Oberbürgermeister Dr. Tröndlin, Oberpostdirektor Donirzlaff, Neichsbankdirektor Kalahne und die Führer vieler Deputationen Ansprachen. Im deutschen Buchhändlerhaus fand ein Festmahl statt, an dem das ge samte Personal des Hauses und viele Ehrengäste teil- nahmen. — Die Fleischteuernng wurde heute in einer Aus- schußversaininlung des Landwirtschaftlichen Kreisveceins Leipzig besproä-en. Aus dem Bericht des Herrn Ritterguts- Pächters Fröbel-Lößnitz ging hervor, daß in der Leipziger Markthalle während der letzten 12 Monate die Preise für Rindfleisch nm 15, 38 Prozent, die für Schweinefleisch um 33,33 Prozent gestiegen sind, während die Landwirte im Verlauf nur 7,63 bezw. 16,10 Prozent mehr erzielten. An der übrigen Steigerung sei der Zwischenhandel bedeutend beteiligt. Als Mittel zur Beseitigung der Fleischteuerung wurden empfohlen: Verbilligung der Eisenbahnfrachtcn, Herabsetzung der Abgaben auf den Schlachthöfen, Beseiti gung städtischer Eingangssteuern, Vermehrung der Fleisch - Produktion und Aussclxütung des Zwischenhandels. Da gegen wurde, uni der Einschleppung von Sei»cheii und damit wieder einer Preisvertenernng vorznbengen, die Beibe haltung der Grenzsperre für erforderlich erachtet. ! Leipzig. 17. Oktober. Eine Familientragödie ver setzte heute flütr die Bewohner des Hauses Hainstraße 13 in Aufregung. Dort wohnt in der 4. Etage der Kürschner Nutz, der zugleich das Amt des HauSmanns in dem von ihm bewohnten Hanse versieht. Als heute früh gegen 9 Uhr eine Frau Einlaß in die Ruhsche Wohnung be gehrte. wurde ihr nicht geöffnet. Da sich außerdem starker Gasgeruch bemerkbar machie, rief man die Polizei, die die Tür öffnete. Im Schlafzimmer fand man den 46 Jahre alten Nuß, seine gleichalterige Ehefrau uhd seine 16 Jahre alte Tochter Antonie Dorothea leblos in den Betten liegen. Die Tochter war tot. Ruß und seine Frau, die noch schwach atmeten, wurden ins Krankenhaus geschafft und dort soweit wiederhergestellt, daß man hofft, sie am Leben zu erhalten. Das Motiv zu der Tat dürste in einer Strafsache zu suchen sein, in die der Ehemann Ruß verwickelt ist. Tie Vergiftung geschah durch Leuchtgas, das in einem etwa 25 Meter langen Schlauch vom Hausflur in die Nußsä e Wohnung geleitet worden war. Die Untersuchung dürfte ergeben, ob Nuß der allein Schuldige ist oder ob er mit Frau und Tochter gemeinsam den Plan gefaßt hat, aus dem Leben zu scheiden. — Das 50jährige Dienst- jjubiläum feierte heute der Botenmeister des Reichsgerichts Heinrich Köster, ein Mitkämpfer im 1866er Feldzüge. Leipzig. In einem hiesigen Restaurant sollte am 17. d. MtS. ein Gast wegen ungebührlichen Benehmens binausbefördert werden. Er sprang dabei mit einem Revolver in die Gaststube und verletzte einen jungen Kauf- mann namenS Vogelgesang lebensgefährlich. Ter Täter wurde v-'rbastet. Reichenbach i. V. Die Härte des 8 153 der Gewcrbc- crdiiiing bekamen zwei Mitglieder des Gulenbergbuiides zu fühlen, die in Reichenbach i. V. im Streik sich befinden, um die Einführung des Tarifvertrages beim dortigen Amtsblatt zu erreichen. Den Setzern Gruschwitz und Pilz ging ohne jede vorangegangene Vernehmung oder Ver- Handlung nachfolgender Strafbefehl zu: „Auf den Antrag der Königlichen Staatsanwaltsck-aft wird gegen Sic »vegen der Beschuldigung, am 12. September 1905 in Reichenbach einen anderen durch Ehrverletzung zu bestimmen versucht zu haben, an Verabredungen zum Behufe der Erlangung gün stiger Lohn- und Arbeitsbedingungen teilzlinehmen, in- dem Sie zu dem Schriftsetzer Albert Dünger in Planen sagten, wenn er bei Hann u. Sohn wciterarbeite, sei er ein Streikbrecher und falle seinen Mitarbeitern geradezu in den Rücken, Vergehen nach 8 153 der Gewerbeordnung, wofür als Beweismittel bezeickmet ist: das Zeugnis des Schutz manns Schumann in Reichenbach und des Schriftsetzers Albert Dünger in Plauen i. V., eine Gefängnisstrafe von einer Woche festgesetzt. Zugleich werden Ihnen die Kosten des Verfahrens auferlegt. Die nachverzeichneten Kosten sind an die Gerichtskasse des Unterzeichneten Amtsgerichte» zu zahlen. Dieser Strafbefehl wird vollstreckbar, wenn Sie nicht binnen einer Woä)e nach der Zustellung bei dem Unter zeichneten Gerichte schriftlich oder zu Protokoll des Gerichts- schreibers Einspruch erheben. Reichenbach i. V., den 6. Ok tober 1905. Königliches Amtsgericht gez. Dr. Jacob. Folgen die Kosten in Höhe von 1,30 Mk." — Es wird für viele unserer Leser neu sein, daß nach 8 153 der Gewerbe ordnung die Verhängung eirwr Gefängnisstrafe ohnealle gerichtliche Verhandlung in Deutschland zulässig ist. Es wird auch als sehr hart erscheinen, daß unbesckMene Männer Gefängnisstrafe erhalten, weil sie zu einem Ar- beitswilligen sagen, „er sei ein Streikbrecher und falle seinen Mitarbeitern geradezu in den Rücken". — Die beiden Schriftsetzer haben sofort Einspruch erhoben, und haben dazu umso mehr Veranlassung, als sie auch die fragliche Aeuße- rung bestreiten. Plauen i. V., 17. Oktober. Nach den beim Vorstand des Vereins der Besitzer von Lohn-Schiffchenmaschinen strickerelen eingegangenen Berichten ist in sämtlichen Be trieben. die dem Vereine angehören, den Arbeitern mit vrerzehntägrger Kündigungsfrist gekündigt worden. Eine Kündigung der Arbeiter mit achttägiger Kündigung steht, wie der Vogtländische Anzeiger meldet, bestimmt bevor. Dem Vorgehen des Vereins haben sich zahlreiche Nicht- verelnsmitftlieder ongeschlossen. Reichenbach i. V., 13. Oktober. Auf die Auffindung deS seit 2. Oktober von hier verschwundenen 35 Jahre alten Kaufmanns Karl Nicl)ard Rödel l-aben die Anhänger eine Belohnung von 150 Mark ausgesetzt. Elterlcin. Am vergangenen Sonntag ist das Gasthaus „Schatzeiistein", ein bekannter Ausflugsort völlig nieder- gcbraniit. Man vermutet Brandstiftung. Der Inhaber war versichert. Erfurt, 16. Oktober. In der Gefängniszelle erhängte sich Frau Topleb, die Hauptschuldige in der mehrfach er wähnten Angelegenlieit der Nägelstedter Teufelsbeschwö- rung. Die übrigen Verhafteten wurden auf freien Fuß gesetzt. (Fortsevuna in der Beilage.) LZeretnsnarhrrel ten. 8 Leipzig-Reudnitz. Sonntag, den 22. Oktober, wird Herr Große im Arbeiterverein Gruppe Leipzig Ost über das Thema sprechen: „Der Jesuitenorden, seine Einrichtung, seine Wirksamkeit und seine Gegner." DaS Versammlungs lokal ist das Gesellschaftszimmer im Etablissement zur „Grünen Schänke". 8 Plauen. Auf Einladung des Herrn Pfarrer Rothe hatte sich am Sonntag, den 7. Oktober, eine stattliche An zahl katholischer Männer im Vercinshause cingesunden. Herr Arbeitcrsekretär Matlssek-Leipzig sprach in überzeugter und darum auch fesselnder Weise über den kcuholischen Arbeiterverein. Unterstützt und bekräftigt wurden seine Ausführungen durch Herrn Pfarrer Haselberger-Löbtau. den Generalpräjes deS katholischen Arbeiterverbandeö für Sachsen, und durch den Vorsitzen den des katholischen Arbeitervereins Leipzig, Herrn Seifert. Ans der Mitte der Versammlung erklärten sich eine Anzahl von Männern bereit, dem Verbände beizutreten resp. eine Ortsgruppe in Plauen gründen zu helfen. Herr Pfarrer Rothe er klärte sich bereit, die weite'-eii Schritte zu unternehmen. — Montag, den 8. Oktober, fand die 5. ordeinliche General- Versammlung des katholischen Vereins „Uiiilas" finit. Aus der umfangreichen Tagesordnung sei besonders die Aus sprache über den Arbeiterverein hervorgehoben. Im all gemeinen herrschte die Ansicht, daß die Gründung eines Arbeitervereins notwendig und nützlich sei, daß aber trotz dem die „Unitas" fortbestehen könne und müsse. Der Vorstand wurde i» der bestehenden Weise wiedergewählt, nur der erste Kassierer lehnte die Wahl entschieden ab. An seine Stelle tritt Herr Obergärlner Silin gcr. Der Vorstand für das neue Vereinsjahr setzt sich also folgender- maßen zusammen: 1. Vorsitzender: Herr Bürgei schall «hier Brauer, 2. Vorsitzender: Herr Schulleiter Schindler, 1. Schriftführer: Herr Bürgerschullehrcr Niertb, 2. Schrift führer: Hei r Buchhalter Siegmund, 1. Kassler er: Herr Obergärlner Sinniger, 2. Kassierer: Herr Schlosser Schwarz. Ansschußmitglieder: Herren Tarnbonrierer Ludwig sei,.. Schuhmachern eister Cchrcivogl, Bürge, sä ul- lehrcr Bergmann und Nitzsche. Ehrcnpräses bleibt Herr Pfarrer Rotbe. v»m Tusiu Tilsit, 17. Oktober. Heute. Dienstag, abends 9 Uhr. stieß auf der Strecke Tilsit—Königsberg eine von der Station Tilsit fahrende Lokomotive zwischen den Stationen Tilsit und Alt Weynothcir auf den fahrplanmäßigen Zug 909. Verletzt wurden, teils schwer, teils leicht, 5 Eisenbahn- beamte und 9 Reisende. Brüssel. Für die Weltausstellung in Brüssel im Jahre 1910 ist das Kapital bereits vollständig gezeichnet. Eine Ausstellung«.Lotterie beginnt schon 1908. Wien. 17. Oktober. Der König von Sachsen ist heute früh ans Dresden hier eingetroffen und hat sich als bald z» den Jagden nach TarviS begeben. Wien. In Wiener-Neustadt kam cs gestern nacht zwischen einer Abteilung von 30 Dragonern und Zivilisten zu blutigen Zusammenstößen. Zwei Zivilisten und isin Dragoner wurden lebensgefährlich verletzt. Budapest. Heute wurde wegen Wechselfälschunz der bekannte ungarische Dichter Julius Rudnyansky ver haftet. dessen jüngste politisch-revolutionäre Gedichte großes Aufsehen erregten und konfisziert wurden. Portsmouth. Bei Tailchmaiiövern dreier Unter seeboote auf der hiesigen Reede blieb Plötzlich eins der Boote mit dem Hinterteil unter Wasser und zrvar in einem Winkel von 45 Grad. Nach anstrengender Arbeit gelang es, die Mannschaft des Unterseebootes in Sicherheit zu bringen lind das letztere in den Hafen zu schleppen. Rom Ein japanisches Geschwader unter Admiral Togo wird, wie hier mitgeteilt wird, binnen knrzem Genua. Neapel und Palermo besuchen. Admiral Togo wird auch nach Rom kommen und dort vom König Viktor Emanuel empfangen werden.
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