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scheinbar günstiger gestatten, da jede Lotterie einen um so günstigeren Plan aufzustellen vermag, je größer ih^ Spiel- kapital ist, wiewohl mit der Vermehrung der Gewinne auch die Zahl der Nieten steigt. — Die Norweger suche« beknnntlich eiue« König. Die Allg. ev.-luth. Kirchenztg. schreibt dazu: In London will man wissen, sie dächten an den Prinzen Eitel Friedrich von Preußen. Dieser Liebling der Potsdamer soll durchaus überall Prätendent spielen. Früher hieß eS, er tve«d«! zum König von Ungarn getürt werden und lerne darum bereits eifrig magyarisch. Natürlich ist das Unsinn Wir können diesen begabten Jüngling sehr gut selber gebrauchen. Stil, Bruder, der Kronprinz, ist ein schlichter, treuer Mensch vom Typus König Friedrich GUHelm Hl., hat dir Natur de» Barer». aber nicht dessen Feuergeist. Prinz Eitel Friedrich hat umgelehrt der Mutter Gestalt und TesichtSzüge ererbt und dabei den Tedankenhochflug der Großen unter den Zollern. Soll er nun eben solch eine Rolle spielen, wie 1870 Prinz Leopold mit der spanischen Kandidatur? In London würde man sich nicht genieren, das Paris von damals zu kopieren. ^ Lsrlio, L Lsrliu! Die Allg. ev.-luther. Kirchenztg. bringt neuerdings wirklich recht freimütige Aeußerungen und Mitteilungen über Stimmungen und Vorgänge am Kaiserhose. Das ist, bemerkt die „Köln. Vztg ", um so auffallender, als sie ein entschieden konservatives Blatt ist. — NatiouaHiberaler - sozioler Schwindel. Für die Reichstagsersatzwahl in Essen ist bekanntlich von den Nationalliberalen der Kandidat Herr Dr. Niemeyer auf gestellt worden. So oft nun darauf hingewiesen wurde, daß Dr. Niemeyer ja der Vorsitzende des Nationalsozialen Vereins in Essen sei, wurde immer entgegnet, daß die Essener Nationalsozialen einer ganz anderen Couleur an gehörten. als jene Naumanns, und noch jüngst hat Redakteur Hoppstädter in einer öffentlichen Versammlung ausdrücklich erklärt, er und fein Freund Niemeyer hätten mit Naumann nicht mehr mitkommen können, da die große nationalsoziale Partei im Laufe der Zeit immer mehr nach links geschwenkt sei. Umsomehr müßte es aus- fallen, daß die Naumannsche Hilfe trotzdem unverändert den: Nationalsozialen Verein in Essen als Parteiorganisation anerkannte und von seinen angeblichen Erfolgen viel Wesens machte. DeS Rätsels Lösung ist jetzt gefunden, denn die Essener Christlich-Sozialen sind in der Lage, einen Brief des Herrn Eugen Katz, Redakteurs der nationale« Hilfe/ an einen Herrn Jakobs in Essen zu veröffentlichen, in welchem es heißt: „In Sachen der Kandidatur in Essen muß sehr vorsichtig zu Werke gegangen werden. Wenn die Nationalliberalen an einen Erfolg für eine eigene Kandidatur glaubten, dann würden sie wahrscheinlich daS denn Wahlkreis nicht anbieten, daher müssen sie sehen, einerseits die Nationalliberalen zur Unterstützung unserer Kandidatur zu verpflichten, andererseits jeden Anschein vermeiden, als ob unser Kandidat mit nationalliberuler Politik etwas zn tun hätte. Dies ist natürlich eine schwierige Sache, aber hieran hängt der ganze mögliche Erfrag.* Ein.solches Manöver muß von den Wählern durchschaut werden; die Christlich-Sozialen, die man für die Kandidatur Wemeyer einfangen will, wenden sich bereits sehr scharf gegen eine solche ,RoßtäuscherPolitik". Oefterreich-Ungarn. j,Ueber den Krvnrat zu Ischl wird jetzt offiziös ge meldet. Die Konferenz dauerte von 1—4^ Uyr nachm, und beschäftigte sich mit der durch die ungarische Krise geschaffenen Situation, u. a. speziell mit der Frage der Fortfühpung der Handelsvertragsverhandlungen. Für die Eventualität, daß biß zum Wiederzusammentritt des unga rischen Reichstages keine Lösung der ungarischen Krise eingetreten ist. wurden die erforderlichen Beschlüsse gefaßt. Gegenüber Nachrichten verschiedener Organe des In- und Auslandes müsse konstatiert werden, daß eine Aendernng in der Auffassung der maßgebenden Kreise hinsichtlich der militärischen Frage s"it Beginn der ungarischen Krise nicht eingetreten ist. — Nach der Auffassung der Budaprster Blätter hat die Konferenz die Aussichten auf eine Ver- ständigung zwischen Krone und Koalition nickit vermehrt. Falls die Verständigung tatsächlich nicht zustande komme, werde Fejervary die Geschiffte weiterhin führen, jedoch verlautet, das Kabinett werde nunmehr eine energischere Politik befolgen, um den positiven Widerstai d der auto nomen Behörden zu brechen zu versuchen. Bezüglich der Handelsvertrags Verhandlungen heißt es, daß die bereits abgeschlossenen Verträge, falls vom Parlament d*e Ge nehmigung nicht erlangt werden könne, vorläufig in Kraft gesetzt werden. — Der amtliche Saatenstands- und Erntebericht nach den Stande Mitte August konstatiert, daß zu Beginn der Be- richtsperiode ausgiebige Regen fielen, welche die Dürre teil- weise behoben haben. Der Getreideschnitt ist mit dein 10. d. M. endgültig abgeschlossen. Die Frühjahrshoffnungen bezüglich der heurigen Getreideernte erfüllten sich infolge der Dürre im allgemeinen nicht. Die Weizen- und Roggen ernte lieferte in Niederösterreich und Oberösterreich durch schnittlich annähernd gut mittlere, in Böhmen zur Hälfte der Bezirke befriedigende, zu je einem Viertel mittelmäßige und ungünstige, in Nord- und Westmähren zumeist mittel mäßige, sonst befriedigende, in Ostgalizren und Bukowina meist mittelmäßige, in der Minderzahl der Bezirke befriedi gende, in Schlesien, Kärnten, Salzburg je zur Hälfte befrie- digende und schwache, in den übrigen Gebieten und Ländern größtenteils günstige Resultate. Die Weizenernte entsprach in der Qualität besser als die Roggenernte. Die Sommer saaten litten durch die häufigen Trockenperioden bedeutend mehr als die Wintersaaten. Gerste wurde vielfach beregnet. Quantitativ sind die Ergebnisse in Niederösterreich, West- galizien, Schlesien, den Alpenländern und den Karstländern größtenteils befriedigend, in Böhmen in der Hälfte der Be- zirke schwach, in mehr als einem Dierel günstig, sonst mittel mäßig, in Mähren befriedigend, mittelmäßig und schwach. Der Ausfall der Haferernte ist ungünstig. Bloß in Ostgali zien ist daS Erträgnis günstiger als bei Gerste. Die Stroh erträge sind befriedigend. Die MaiSpflanze mit Ausnahme von Kärnthen und Bukowina ist befriedigend. Die Kar toffelernte ist durch die Hitze und Trockenheit beeinträchtigt. In dm letzten Augusttagen sind die Ernteaussichten gebessert. Zuckerrüben haben in den letzten Tagen gewonnen, auch Fut- terrübe entwickelt sich günstig. — Die liberale Partei nahm einen Antrag des Barons Daniel an. in welchem die Partei erklärt, auf der bis- herigen Grundlage verharren zu wollen; indessen sei sie bereit, fall» eine Konzentration sämtlicher Fraktionen der 67er AuSgleichSPartei stattfindet, an der Bildung dieser neuen Partei mit Preisgabe ihrer gesonderten Existenz als Partei mitzuwirken. Gras TiSza. dem lebhafte Ovationen bereitet wurden, und Graf Khuen befürworteten diesen Antrag. — Zwölf Mitglieder der liberalen Partei erklärten ihren Austritt aus der Partei und begründeten ihren Entschluß damit, daß sie die Konzentration aller Fraktionen der dualistischen Parteien anstreben, aber die gesonderte Aufrechterhaltung der liberalen Partei für unvereinbar mit diesem Streben halten. Jedoch bleiben die Abgeordneten Anhänger deS Ausgleiches von 1867 und werden keiner anderen Partei beitreten. R»m. — Der Papst bereitet, wie dem Figaro gemeldet wird, ein Schriftstück von großer Wichtigkeit vor, indem er den französischen Bischöfen und Geistlichen Vorschriften für ihr Verhalten nach dem Inkrafttreten des Trennungs- gesetzeS erteilt. E»gla«d. , — Abschluß der englisch-japanischen Allianz. Das Neue Wiener Tagblatt erfährt aus London auf das be stimmteste, daß der neue anglo-japanische Allianzvertrag bereits unterzeichnet ist. Die Perfektionierung erfolgte unmittelbar von- der Vertagung des englischen Parlaments, wurde aber geheim gehalten, damit sie nicht eventuell die PortSmouther Friedenskonferenz störe, und aus dem gleichen Grunde erging auch ein vertrauliches Zirkular an die Londoner Presse, in welchem unter Berufung aus ihren Patriotismus gebeten wurde, der Signatur des Vertrages mit keinem Worte zw erwähnen. Gk«ndMa»ien. Der norwegische Reichstag und der Schweden» werden demnächst die friedliche Lösung der Union zu ver kündigen in der Lage sein, worauf die Frage der Thron- besetzung voraussichtlich ebenso ruhig und glatt geregelt werden wird. Das norwegische Storthing nahm gestern in geheimer Sitzung die Vorlage der Negierung betreffend die Einleitung von Verhandlungen mit Schweden mit 104 gegen 11 Stimmen an. Die Regierung wird hierdurch ermächtigt, Schweden das Ergebnis der Volksabstimmung mitzuteilen und es zu ersuchen, in die Aufhebung der ReichSakte zu willigen, sowie auf dem Wege von Verhand lungen und der friedlichen Abwickelung der die Union be treffenden Fragen mitzuwirken. Ferner ermächtigte das Storthing die Regierung, Delegierte zu ernennen, die Nor wegen bei den Verhandlungen mit Schweden vertreten sollen. Türkei. — In Konstautinopel wächst infolge der zahlreichen Verhaftungen, die die türkische Polizei unter den Armeniern wegen der Bombenfunde in Smyrna vornimmt, die Er regung der dortigen muselmanischen Bevölkerung gegen die Armenier. Mehrere Konsuln fremder Mächte suchten bei ihren Botschaften in Konstantinopel um die Entsendung von Kriegsschiffen nach Smyrna nach, da größere Aus schreitungen befürchtet werden. — Die Ursachen des Bombenatteutats ans den Sultan müssen ungemein hochbedeutende gewesen sein, wie das Bemühen, sie zu verheimlichen, bezeugt. Alle dem Belgier Joris türkischerseitS in den Mund gelegten Geständnisse über das Attentat werden von zuverlässiger Seite für Er- findung erklärt. Es ist bestimmt anzunehmen, daß die Untersuchung des Attentats in ganz falsche Bahnen geraten und die wahre Urheberschaft gänzlich verschleiert worden ist. Als erste Vorbereitungen für das Thronbesteigung?- fest am 1. September sind unzählige Verhaftungen, beson ders von Armeniern erfolgt. Die leitenden armenischen Kreise besorgen-, daß türkischerseitS Gewalttätigkeiten ge plant werden, die dann den Armeniern zur Last gelegt werden sollen. Viele Armenier bitten einflußreiche Euro päer um Intervention zu Gunsten ihrer unschuldig und ohne Angabe eines Grundes verhafteten Anverwandten. AuS Stadt und Land. Dresden, den 24. August 1806 Tageskalender für den 25. August. 1822. s Friedrich Wilhelm Herschel zu Slough bei Windsor. Berühmter Astronom Entdecker des UranuS.— 1774. * Johann Gottfried v. Herder zu Mohrungen. Einer der hervorragendsten und geistvollsten deutschen Denker und Schriftsteller — 1758. Schlacht bei Zorndorf. Sieg Friedrichs des Großen über die Russen. —* Wetterprognose des König!. Sächs. meteoro logischen Instituts zu Dresden für den 25. August: Witterung: Zunehmende Bewölkung. Temperatur: normal. Wind ursprung: Nordost. Luftdruck: tief. —* Der König im Vogtlande. Se. Majestät der König traf gestern vormittag 8 Uhr 10 Minuten auf Bahnhof Mosel ein. Von hier ging die Fahrt im Wagen nach WildenfelS, wo der Monarch ein Frühstück beim Grafen SolmS einnahm. Dann erfolgte die Weiterfahrt nach Oberhohndors bei Zwickau. Nach Besichtigung deS Wilhelmschachtes deS Zwickau-Oberhohndorfer Steinkohlen bauvereins setzte dev König die Wagenfahrt nach Zwickau fort, wo er unter dem Geläute aller Glocken einzog. Die Stadt war festlich geschmückt. Auf dem Hauptmarkt stand eine Ehren-Kornpagnie. Im Rathaus hielt Oberbürger- Meister Keil eine Ansprache, in welcher er zum Ans druck brachte, daß auf ausdrücklichen Wunsch Sr. Majestät keine Ehrenpforten gebaut worden seien, dafür sei aber beschlossen worden, 200 niederbedienstcten städtischen Arbeitern unter gewissen Bedingungen eine Ruhestandsuntcrstützimg zu ge währen. Bon hier begab sich der König zur Parade de« 138. Infanterieregiments. Um 7 Uhr abends fand ein Festmahl im Hotel -ur Tanne statt, welche« Se. Majestät den Spitzen der Behörden gab. Uifter den Eingeladenen befand sich auch Herr Pfarrer Hensel. Um 9 Uhr begab sich der Monarch zu Fuß durch einige Straßen der festlich illuminierten Stadt auf da» Rathaus und nahm von besten Erker au« einen Fackelzug der Zwickauer Bürgerschaft — etwa 2000 Fackelträger — nnd eine Serenade de« Sänger- bnndeS und de» LehrergesangvereinS. sowie der städtischen Kapelle unter Leitung des Herrn Königlichen Musikdirektor« Vollhardt entgegett.' Der König war sichtlich erfreut über die Huldigung, ließ sich deren Arrangeure vorstellen und dankte allen Teilnehmern in herzlichster Weise. Dann zog der Zug. nochmals huldigend, vorüber und warf unter dem Gesänge des Liede» „Deutschland, Deutschland, über alle»" auf einem freien Platze die Fackeln zusammen. In der elften Stunde kehrte der Monarch, umbraust vom Jubel Tausender, in da» Hotel zur Tanne zurück und be gab sich alsbald zur Ruhe.' —* Die Korpsmanöver des 19. Armeekorps finden vom 18. bis 20. September in der Nähe von Chemnitz statt. . —* Am verflossenen Sonntag starb hier Herr Inge- nieur, Maschinenfabrtkant und Fabrikbesitzer Carl Ernst Rost, Inhaber der Eisengießerei, Maschinen- und Dampf- kesselfabrik in Firma C. E. Rost L Co., hier, Rosenstratze 108. —* Gegen den Gewehr- und Munitionshändler Meyer, der hier vor einiger Zeit beim Scheibenschießen im Walde bei Krakau den Zigarettenfabrikanten Schuchardt erschoß, ist nun das Verfahren eingeleitet worden. * In der Nähmaschinenfabrik von Seidel <L Naumann ist ein AuSstand der Schleifer und Hilfs arbeiter ausgebrochen; 120 Schleifer haben die Arbeit niedergelegt, weil die Direktion jede Verhandlung über Abzüge abgelehnt hat. —* Jugendlicher Lebensretter. Am Dienstag nachmittag fiel in der Nähe der Dampfschiffhaltestelle Cotta ein 4^/z jähriges Mädchen in die Elbe, wurde aber, ohne Schaden zu erleiden, von dem 13 Jahre alten Schul knaben Max Sobeck wieder an das Land gebracht. —* In der Großen Wirtschaft im König!. Großen Garten findet am Freitag das einzige Vokal- und Instru mental-Konzert vom Männergesangverein ..Tannhäuser" und der Wentscher-Kapelle statt. DaS Konzert beginnt um 4 Uhr. die Gesangsvorträge um 6 Uhr. ! Leipzig. In einer hiesigen Rolladensabrik haben die Arbeiter die Arbeit niedergelegt, weil ihrer Forderung, einen entlassenen Arbeiter wieder einzustellen, von der Firma nicht entsprochen wurde. — Ein jugendlicher Selbst mörder wurde in der Person eines 15 Jahre alten Mecha nikerlehrlings aus der Elster gezogen. Der Grund zum Selbstmord, der unzweifelhaft vorlicgt, ist nicht bekannt. — Die Situation der hier ausständig gewordenen etwa 150 Mann betragenden Arbeiter und Arbeiterinnen in der Gummiwaren-Fabrikation wird als günstig bezeichnet, da Zuzug von Arbeitern nicht vorhanden ist. Da die Fabri kanten jede Unterhandlung mit der Leitung der Arbeiter organisation ablehnen, soll zunächst für Anerkennung der Arbeiterorganisationen gewirkt werden. ! Leipzig. Die größte Ortskrankenkasse des Reiche» ist die Leipziger mit 154 807 Mitgliedern. Auf die Ortskrankenkasse» in München und Dresden mit je über 96 000 Mitgliedern folgt die Ortskrankenkasse für Kaufleute in Berlin mit 90 442 Mitgliedern. Die allgemeine Orts krankenkasse in Berlin zählt nur 77 387 Mitglieder. — In der Monatsversammlung des Vereins Leipziger Gastwirte wurde heute Bericht über da» Ergebnis der internatio nalen Kochkunst.Ausstellung für das Gastwirtsgewerbe Leipzig 1905 erstattet. Der Reingewinn stellt sich darnach aus 99 889 Mark 21 Pfg., gewiß ein schönes Resultat. — Im Jahre 1904 sind in Leipzig rund 27 240 819 Mark Steuern aufgebracht worden, die gegenüber dem Jahre 1903 ein Mehr von 1 661 224 Mark ergeben. An diesem Mehr ist an erster Stelle die zum ersten Male erhobene Ergän zungssteuer mit*718 536 Mark beteiligt. Der Gesamtbetrag des ergänzungssteuerpflichtigen Vermögens belief sich auf rund 1553^2 Millionen Mark. Ganz erheblich gestiegen sind auch die Einnahmen aus der städtischen Grundsteuer und der Besitzwechselabgabe, die ein Mehr von 172 715 M. bezw. 155 717 Mark aufweisen. Flöha. Montag wurde von dem mittags von Chemnitz nach Annabcrg verkehrenden Personenzuge unweit des his> sigen Bahnhofs ein Mann überfahren. Er erlitt hierher Verletzungen an der rechten Brustseite und am rechten Fuße, auch wurde ihm der linke Arm und der linke Fuß abgefah ren. Der Unglückliche wurde in das Oederaner Kranken- Haus übergeführt. Ostritz. Gegenwärtig zirkuliert bei den Stadt- und Gemeindevertretungen Sachsens ein Zirkular der Vereine für fakultative Leichenverbrennung. Auch dem hiesigen Stadlgemeinderat lag die Petition jenes Vereins -ur Beschlußfassung vor. Man sollte meinen, daß für jeden Christen, katholisch wie protestantisch, die Frage der Leichen- vecbrennung in verneinendem Sinne gelöst sei. Dem ist jedoch, was den hiesigen Stadtgemeinderat anbelangt, nicht so, denn derselbe hat in seiner letzten Sitzung einstimmig die Zustimmung zu jener Petition beschlossen. Und dabei besteht unser Stadtgemeinderat zu seinem größten Teile aus Katholiken. Was Wunder, daß jener Beschluß in der ganzen hiesigen christlichen, insbesondere in der kathol. Bevölkerung, einen Sturm der Entrüstung hervorgerufen bat. Dieser Beschluß dokumentiert eine falsche Bahn des Fortschritts und steht zu der Gesinnung der hiesigen Be völkerung in direktem Widerspruch. Lehnte dock selbst der Rat von Chemnitz eine Unterstützung jener Petition ab. Und Osttitz? Da» einst ganz katbolische Ostriy? (Fortsetzung in der Beilage.) Bereirrsnachriehterr. K Leipzig. Volksverein. Freitag, den 1. Sevtbr.. */z9 Uhr abends: Allgemeine große BertrauenSmänner- versammlung im Saale de» Gesellcnbauick. Auch die Vertrauensmänner von L.-Wcst sind gebeten, zu erscheinen. Die Obmänner werden gebeten, bis l. September mit ibren Vertrauensmännern abzureck-ncn und die offizielle Mitgliederliste abzuschließrn und dem Grickäst-sirbrer zu unterbreiten. Heft 6 gelangt zur Ausgabe. — Anfang September VezrrkSversammlung in L Ost. Ende September in L.-West. Mitte Oktober in L.-Zentrum 14 November voraussichtlich allgemeine große Versammlung § Leipzig. Leo-Sterbekasse. Nachdem die neuen Statuten gedruckt sind, werden die Mitglieder gebeten bi» 1. September die alten mnzuloustben. Neuanmelduroen nimmt gern entgegen der Vorsitzende Kaplan K leite. Rudoftstr. 3.