Volltext Seite (XML)
er de -» wind. r be- »en - sind !atrer ußer- der- jenen l All- d der n er- teilen ungs- bäude cplan, e und erden, ervor. ersten es ist itschen mann brand Illung jinter- adtrat »estim- rinau» Witwe lension gt. s» )0 bi» eckliche Weise plötzlich ihre» Ernährer» beraubten Hinterbliebenen wenigstens vor materiellen Gorgen bewahrt. —* Die Bauten auf der Dresdner Vogel wiese sind in der Hauptsache soweit vollendet, datz man bereits jetzt einen vollständigen Ueberblick über die Neu gestaltung der Festwiese hat. Die wichtigste Veränderung auf derselben ist eine nicht unbeträchtlich Erweiterung des ganzen Terrains nach der Stadt zu. Durch das Entgegen kommen der Stadtverwaltung ist hinter „Antons" ein voll ständig neues Viertel für Restauratio-nszelte, Karrusells und die neue große Achterbahn des Herrn Ingenieur Haase geschaffen worden. Die Ausdehnung der Festwiese war durch die von der Feuerpolizei geforderte erhebliche Ver breiterung und Durchführung der Straßen notwendig. In folgedessen ist auch die schöne breite Königstraße des Fest platzes bis an die städtischen Spielwiesen bei „Antons" durchgefllhrt worden. Ferner wurde der Zugang von der Fllrstenstraße durch den Abbruch des massiven Wächter- Hauses vollständig freigelegt, so daß man, wenn man den Festplatz von dieser Seite betritt, einen vollständig freien und schönen Ueberblick über denselben hat. Weiter wurde direkt an der Elbe und zwar am Ausgange der Straße 8 eine zweite Feuerwache errichtet, die in erster Linie dazu be stimmt ist, die Entnahme von Wasser direkt aus der Elbe so schnell als möglich in die Wege zu leiten, wenn dies im Falle eines Brandes etwa wieder notwendig werden sollte. Außerdem hat die Privilegierte Bogenschützengesellschaft noch zwei besondere, von der übrigen Wasserversorgung der Festwiese vollständig unabhängige Wasserleitungen mit Ueberflurhydranten zur Benutzung von Dampfspritzen an- legen lassen. Die meisten Bauten des vorderen Teiles der Festwiese erscheinen, da sie beim vorjährigen Brande zer stört worden sind, in vollständig neuem Gewände. So prä sentiert sich das Nürnberger Bratwurstglöcklein in einer sehr gefälligen modernen Aufmachung mit hübschen Male reien und Kunstverglasungen. Links davon erhebt sich der gleichfalls vollständig neue und in modernen Formen ge haltene Alberttanzsalon, dessen Inneres ein besonders schönes und imposantes Rundbogengerüst aufweist. Auch die Würfelbuden mußten vollständig neu hergestellt werden, ebenso hat der Carolatanzsalon, von dessen Dachfirst be reits jetzt ein rot-weiße Fahne weht, eine neue gefällige Fassade erhalten. Sehr wirkungsvoll ist auch die innere und äußere Ausstattung des Augustinerbräus des Herrn Fritzsche, Stadtlokal „Eldorado", das gleichfalls hier in der Nähe seinen Platz wiedererhalten hat. Auch die älteren Bauten und zahlreiche kleinere Buden und Zelte sind teils im Rohbau vollendet oder noch im Entstehen begriffen. Dazwischen fahren bereits hier und da die bekannten bun ten Wagen der Aussteller auf, Möbel- und Lastwagen brin gen Tische und Stühle und andere Ausstattungsgegen stände und ein ganzes Heer von Malern, Tapezierern, An streichern und Zimmerleuten ist beschäftigt, um alles bis zur Eröffnung der Festwiese fertigzustellen. In der Schießhalle hat bereits Herr Deputierter Büttner von der Privilegierten Bogenschützengesellschaft, dem das gesamte Bauwesen der Festwiese untersteht, sein Heim aufgeschlagen. Vor der Halle lagern bereits die einzelnen Teile der mäch tigen Vogclstange und rechts davon erhebt sich das Gerippe des Schlltzenzeltes. Auf der anderen Seite lenkt das weih schimmernde imposante Gerüst der Achterbahn des Herrn Gläser die allgemeinste Aufmerksamkeit auf sich. Auch die Baracken für die Königliche und die Wohlfahrtspolizei, die Feuerwehr und den Sanitätsdienst sind fix und fertig und zum Teil schon bezogen. Lebhafter Verkehr herrscht täglich vom frühen Morgen an im Bauzelte des Herrn Breitfeld, das gleich am Eingänge der Festwiese durch eine weiß-grüne Fahne kenntlich ist. Falkeustein i. B., 21. Juli. Heute morgen ist im benachbarten Dorfstedt die dem Gutsbesitzer Trommer gehörige Feldscheune mit landwirtschaftlichen-Gerätschasten und Maschinen sowie Futtervorräten durch Feuer zerstört worden. Leipzig. Das Fischerstechen wird am 3. August in althergebrachter Weise durch Beschluß der Leipziger Fischerinnung abgehalten werden. Zum 196.'Male wieder holt sich dieses alte Jnnungsfcst, wodurch es auch zu einem wahren Volksfeste geworden ist. Fest und zähe hält die Innung an den alten Traditionen des Festes, das ihm als Privileg im Jahre 1714 vom König Friedrich August dem Starken verliehen wurde. Das Fischerstechen nimmt durch Umzug durch die Straßen der Stadt seinen Anfang, um allen Spitzen der Militär- und Zivilbehörden die alther gebrachten Ovationen (den Fahnensalut) zu bringenals dann geht es dem Teiche zu, wo dann das eigentliche Stechen auf Kähnen, sowie das Aalringen an einem hochgespannten Seile stattfindet. Eine große Wasserpantomime, betitelt „Ein Kindtauffest beim Schneidermeister Bock oder das vertauschte Patenkind" wird aufgeführt. Der Ball findet am 4. August in den Räumen des „Elysiums", Elisen straße, statt. Leipzig. In der am Mittwoch stattgefundenen Gene ralversammlung der Freien Studentenschaft wurde einstim niig in einer Resolution der lebhaften Entrüstung über die Entrechtung der Berliner Komilitonen gelegentlich der Vor vercitung des Universitätsjubiläums Ausdruck gegeben. Sie mißbilligt den Schritt der Behörden, der den Taufen den von Nichtinkorporierten die Möglichkeit nimmt, auch nur einen einzigen Vertreter für den Jubiläumsausschnß selbst zu wählen; sie mißbilligt das völlig unbegrllnvete Verbot, die Berliner „Freistudentischen Blätter" weiterhin in der Universität zu verteilen. Sie billigt die Veranstal tung einer eigenen würdigen Feier der Nichtinkorporierten und erwartet daher, daß kein Nichtinkorporierter sich an den offiziellen Festlichkeiten beteiligt. Liudeuan bei Schneeberg. 21. Juli. Der Sticker N. wurde verhaftet und der Staatsanwaltschaft zugeführt; er steht im Verdachte, sein am 20. April 1909 nieder gebranntes Wohnhaus vorsätzlich in Brand gesteckt zu haben. Oberwteseuthal, 21. Juli. Ein Motorradfahrer au» Leipzig, der vom Keilbertz kam. stürzte beim Ausweichen vor einem entgegenkommenden Wagen an einer Straßen ecke beim Neuen Hau» und brach den rechten Vorderarm zweimal. Order«», 21. Juli. In Bräunsdorf sind zwei Zög ltnge ausgebrochen. Die Burschen haben verschiedene Ein brüche verübt, dabei u. a. einem Gutsbesitzer in LoSberg 490 Mk. in bar und für 60 Mk. Garderobe gestohlen. Die Anstaltskleider der beiden Flüchtlinge wurden in einem Getretdefelde aufgefunden. Ostrih, 20. Juli. Gestern tagte in Ostritz eine Versamm lung der Freien Maurer, Zimmerer und des christlichen Bauarbeiterverbandes. Man nahm Stellung zu dem Dresdner Schiedssprüche und den stattgefundenen Verhand- ungen. Es wurde betont, durch die gemeinsamen Ver handlungen seien Abmachungen getroffen, wonach für Gr ellen 39 und für Arbeiter 30 Pfennig Lohn bezahlt werden müssen; leider seien die hiesigen Arbeitgeber diesem Be- chlusse nicht nachgekommen. Nachdem man sich in ganz Deutschland geeinigt habe, müssen die Bestimmungen auch in Ostritz Platz greifen. Die Arbeitgeber verlangen, daß die Arbeiter sich den Beschlüssen fügen, es sei daher recht und billig, daß die Arbeiterorganisation verlangt, daß die Arbeitgeber das gleiche tun. Sodann wurde nachstehende Resolution einstimmig angenommen: „Die am 19. d. M. im Lokale zur Weintraube tagende gemeinsame Versamm lung des Zentralverbandes der Maurer und Zimmer, sowie des Zentralverbandes christlicher Bauarbeiter Deutschlands nimmt Kenntnis von den heutigen Verhandlungen mit den Herren Arbeitgebern und bedauert, daß die hiesigen Meister den Beschluß der Verhandlungskommission, wonach jetzt 39 Pfennig für Gesellen und 30 Pfennig für Arbeiter ge zahlt werden müssen, nicht nachgekommen sind. In Er wägung dessen, daß die Arbeitgeber von den Beschlüssen der Kommission nicht genügend unterrichtet seien, beschließt die Versammlung, bis Sonnabend den 23. d. M. eine abwar- tende Stellung einzunehmen, um den Arbeitgebern genü gend Gelegenheit zu geben, sich zu informieren. Wird jedoch Sonnabend den 23. der festgelegte Tariflohn nicht gezahlt, so soll bei den Meistern, die den Vertragslohn nicht zahlen, die Arbeit von Montag den 26. Juli an ruhen« Die Gesellen verpflichten sich, Ostritz zu verlassen und an anderen Orten Arbeit aufzusuchen." Zauckerode, 21. Juli. Der Maschinenwärter Geier stürzte mit dem LoSkorb in den Albertschacht des Stein- kohlenwerkeS Zauckerode. Bei dem Sturze in die Tiefe erlitt Geier schwere Verletzungen, die seinen Tod herbetführtm.' Zittau, 21. Juli. Vier junge Burschen überfielen einen auf dem Heimwege vom Lindenhofe begriffenen Fleischer- gesellen und beraubten ihn seiner Uhr sowie der Barschaft. Die Attentäter entkamen unerkannt. Zittau, 21. Juli. Vier junge Burschen überfielen einen auf dem Heimwege vom Lindenhof begriffenen Fleischergesellen und beraubten ihn seiner Uhr sowie der Barschaft. Die Attentäter entkamen unerkannt. Alteuburg, 21. Juli. In der Köhlerschen Nähmaschinen- fabrik wurde durch auSströmeude Dämpfe der Feuermann und Kesselwärter Grünwald so schwer verbrüht, daß er wenige Stunden nach seiner Einlieferung im Kranken hause starb. Biela«, 21. Juli. Gestern mittag hat aus Wilhelm schacht II der 66 Jahre alte Häuer Schnädelbach an einem Dampsauszuge, den ein jugendlicher Arbeiter unbefugter weise in Gang setzte, so schwere Schädelverletzungen er- litten, daß er bei der Ueberführung nach dem Kranken- stift verstarb. Gemeinde- und Vereinsnachrichten. * Berustadt (Sa.). Die allerneuesten Ereignisse sind ganz besonders geschaffen, die Katholiken allerorts zu sammeln. Daß dies in der Diaspora mitunter sehr schwer ist, wird niemand bezweifeln. Wo kein kath. Geistlicher und Lehrer, ist es doppelt schwierig für die zerstreut leben den Katholiken. So liegen die Dinge hier in Bernstadt a. d. Elger. Wenn irgend ein Glaubensgenosse in Stadt und Land in der Lage wäre, an diesem Zusammenschlüsse behiflich zu sein, so wird er herzlichst gebeten, näheres mit zuteilen an die Adresse: Joseph Th. Leber-Bernstadt, Mary-Neumann-Straße. 8 Dresden-Löbtau. (Sch u tz e n g e l b u n d.) Sonn tag den 24. Juli nachmittags ^2 Uhr Besuch des Gottes dienstes in der Kapelle Gröbelstraße 1. Nachdem Spazier gang nach dem Gartenetablissement Turmhaus in Cotta, Grillparzerstratze 61 (Ecke Steinbacher Straße), woselbst Spiele und andere Belustigungen abgehalten werden. Rege Beteiligung von seiten der Zugehörigen, der Eltern und Angehörigen sehr erwünscht. 8 Leipzig, 17. Juli. (Kathol. Arbeiterverein Leipzig-Zentrum.) Den Mittelpunkt des VereinSabendS bildete der von dem Kandidaten der Staatswissenschaften Adolf Knobloch gehaltene Vortrag über „Verhältnis deS Staates zur sozialen Lage der Arbeiterschaft"; der an regende Vortrag ließ sich auf die drei Fragen znrückführen: Was ist Sozialpolitik, warum muß der Staat Sozialpolitik treiben, in welcher Weise muß sie betrieben werden? Der Redner fand eine aufmerksame Zuhörerschaft und reichen Beifall. DaS Thema war etwas weit und doch gab der Vortrag ein klares abgeschlossenes Bild. DeS Redners Schlußworte „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut", leg en den Wunsch nahe; Vivat ssqusuto8l Neues vom Lage. Berlin, 21. Juli. Im Prozeß gegen den Grafen Pfeil vor dem Berliner Kriegsgerichte lautete das Urteil wegen «„vorschriftsmäßiger Behandlung eines Untergebe, nen auf fünf Tage Stubenarrest. Wegen Mißhandlung seiner zweiten Frau erfolgte Freisprechung. Berlin, 21. Juli. Als vermutliche Attentäter bei dem Lichtenrader Attentat sind der Besitzer Albert Rade meier und dessen Bruder, der Kaufmann Louis Rademeier festgenommen worden. Der gegen beide bestehende Verdacht begründet sich darauf, daß Albert Nademcier sich in der kritischen Zeit in Geldverlegenheit befand. Er brauchte Gold, um für seinen Schwiegersohn dessen Wechselverbin dungen zu lösen. Seit vielen Jahren ist er der Nachbar des Kraatz und kennt genau dessen Verhältnisse, Gepflogen heiten, die Eltern, sowie auch den Otto Kraatz. Er selbst ist nicht der Schreiber des Briefes, sondern sein Bruder. Mainz, 21. Juli. Als heute früh gegen 4 Uhr der in Zivil befindliche Schutzmann Margolf auf der Landstraße nach Hechtsheim zu ging, wurde ihm von der Festung aus Halt zugerufen. Da der Schutzmann an einen Ueberfall glaubte, eilte er weiter, worauf ein scharfer Schutz gegen ihn abgegeben wurde. Eine Festungspatrouille verhaftete ihn. Obwohl der Schutzmann seine polizeilichen Papiere vorwies, schenkte ihm der Unteroffizier nicht Glauben, eben sowenig ein später eingetroffener.Hauptmann. Nach eini gen Stunden erst wurde der Verhaftete auf das Zeugnis eines Kollegen hin freigelassen. D ll s s e l d o r f, 21. Juli. Das Oberkriegsgericht ver urteilte den Husaren Wilhelm Theisen vom Husarenregi- ment Nr. 11 in Krefeld wegen Totschlagsversuchs an seiner Geliebten und Fahnenflucht zu 6^ Jahren Zuchthaus unh Ausstoßung aus dem Heere. Zoppot, 21. Juli. Hier verhaftete die Polizei drei elegant gekleidete Erpresser in der Wohnung einer älteren Dame, die am Sonntag aus Breslau als Kurgast hier ein getroffen war. Die Burschen, anscheinend Mitglieder einer internationalen Erpresserbande, nahmen der Dame in den letzten Jahren unter fortgesetzten Todesdrohungen 12 000 Mark ab. Die Bande war der Dame von Breslau auS gefolgt. Wien, 21. Juli. In Tarnopol fand gestern früh ein Duell zwischen einem Honved-Rittmeister und einem zur Waffenübung eingerückten Prager Reserveleutnant statt. Die Ursache zu dem Duell soll die Schwester des Ritt meisters, eine junge elegante Dame der hohen Aristokratie, gegeben haben. Der Rittmeister wurde im Duell getötet. Die Details des Zweikampfes und seine Veranlassung wer den peinlichst geheimgehalten. Man erzählt, die Schwester des Rittmeisters sei nach dem Duell im Automobil mit denk Leutnant davongefahren und habe sich während der Fahrt vergiftet. Rom, 21. Juli. Ans Korfu wird gemeldet, daß eine Kompanie griechischer Reservisten aus Kephalonia mit Revolvern und Dolchen bewaffnet, sich eines Dampfers be mächtigte und den Kapitän zwang, sie nach der Heimat zu- riickzubefördern. Der Präfekt und die Offiziere, die gegen die Meuterer einschreitcn wollten, wurden mit dem Tode bedroht. Neapel, 21. Juli. Ter Neuyorker Zollbeamte Alexander Holländer, der dort über eine Million Dollar unterschlug und mit seiner Frau nach Europa floh, ist von amerikanischen Detektivs hier verhaftet worden. Man fand jedoch bei Holländer nur noch eine» kleinen Teil der unter schlagenen Summe, den Rest des Geldes besitzt seine Frau, die sich in England ausschiffte. Teheran, 21. Juli. Seit der Ermordung Bey Ab dullahs ist der Basar »och immer geschlossen: heute wurden auch die Teehäuser geschlossen. Geistliche und Kaufleute wollen morgen bei der russischen Gesandtschaft Schutz als Protest gegen die Regierung, die den Mörder nicht findet, erbitten. Sie behaupten, man wolle ihn nicht finden. Chicago, 21. Juli. Der Millionär Rawn, Präsi dent der Eisenbahnen Chicago-Louisvills und Chicago-In dianapolis, wurde in der Nacht vom Dienstag zum Mitt woch in seiner Besitzung in einer Vorstadt Chicagos von einem Neger ermordet, der dort eingebrochen war. um zu stehlen. Dr. Rawn hörte in der Nacht ein Geräusch in dem unterem Teile der Villa und stieg, mit einem Revolver be waffnet, sofort hinab. Als er den Neger bemerkte, schoß er sofort auf ihn, worauf der Neger zurückfeuerte und derr Millionär auf der Stelle tötete. Die Polizei vermutet, daß der Neger zu einer bekannten Einbrecherbande von Chicagp gehört. Montreal, 21. Juli. Der Schaden, den der Streik der Eisenbahner der Grand Trunk Reilway anrichtet, ist groß, wenn auch die erwartete Beteiligung der Angestellten anderen Gesellschaften ausgebliebcn ist. Während der letzten 24 Stunden hat nur eiu einziger Gütcrzng den Bahnhof von Montreal verlassen. Die Zahl der Streikenden wird von beiden Seiten auf 8700 angegeben. Die Angestellten der Canadian Pacific Railway verweigern den Sympathie streik. Auch die Bahntelegraphisten sind vorläufig nicht in den Ausstand getreten. Man hofft, in zwei bis drei Tagen den vollen Betrieb wieder aufnehmen zu können, da bis dahin eine Einigung zu erwarten ist. Telegramme. Frankfurt a. M., 22. Juli. Wie die Frankfurter Zeitung aus Teheran meldet, hat die Regierung ausrufen lassen, daß einer der Mörder Seyd Abdallahs gefunden sei und nach dem Gesetz abgeurteilt werde. Die Basare werden deshalb am Sonntag wieder geöffnet werden. Da die Regierung der Geistlichkeit die Zusage gemacht habe, daß ein Teil der Verwaltungsstellen wieder durch Geist liche besetzt werden soll, so dürfte die Bildung des Kabinetts keine Schwierigkeiten mehr machen. Paris, 22. Juli. Den Blättern zufolge haben die jüngst bei Toulon vorgenommenen Schießübungen der Panzerschiffe Tämocratie und Vöritö ungewöhnlich günstige Ergebnisse gehabt. Die beiden Kriegsschiffe gaben auS ihren 300-Millimetergeschützen in 1—1^ Minuten aus einer Entfernung von 6000 Metern 11 erfolgreiche Schüsse ab. DaS Gesamtgewicht der Geschosse hat 444 Kilogramm betragen. Paris, 22. Juli. Gestern nachmittag fanden mehrere Schulkinder auf einem Bauplatze des 17. Bezirks ein Paket Lynamitpatronen, die sie für FeuerwerkSkörper hielten. Sie versuchten daS Paket mit einem Taschenmesser zu öffnen, als die Patronen explodierten. Ein Knabe erlitt lebensgefährliche, fünf andere mehr oder minder schwere Verletzungen. Tours, 21. Juli. Ein Lumpensammler, namen» Bourreau, hat sich dem.Gericht gestellt und erklärt, er habe die fünf Kinder des Pächters Briöre in Coroncez ermordet. Der Fall verursachte vor zehn Jahren große Sensation. Brisre wurde damals als Mörder seiner Kinder zum Tode verurteilt, die Strafe aber in eine Verurteilung zum Bagno umgewandelt. Briöre ist kürzlich im Bax.no unter Be zeugung seiner Unschuld gestorben. London. 22. Juli. Die „Morning Post" meldet aus Washington: Nach Berichten auS Blncfield hat Präsi- beut MadriS den kommandierenden Offizieren den Befehl gegeben, alle Gefangenen, einschließlich der Amerikaner, hinzurichten. Ebenso hat er eine geheime Instruktion zur Hinrichtung Pitman UoungS erlassen, eine» Amerikaner»,