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Sächsische Volkszeitung : 17.05.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191105178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19110517
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19110517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-05
- Tag 1911-05-17
-
Monat
1911-05
-
Jahr
1911
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.05.1911
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Rede des Abg. Gröber über den Modernisteneid hat es dem ReichSoerbande angetan. — Die Opposition gewiffer Elemente im Reichslande gegen die Verfassungsrevision schildert die «Tägl. Rund schau* zutreffend folgendermaßen: «Und was denken die Leute, die fordern, daß aus nationalen Gründen Elsaß-Lothringen noch keine Verfassungs- resorm gegeben werden dürfe? Die Folge würde doch sein, daß der Kampf mit einer antinationalen Opposition mit den bisherigen gesetzlichen Mitteln und einem ihr auf den Leib zugeschnittenen Wahlrecht weiter gesührt werden müßte. Das Deutschtum in Elsaß-Lothringen braucht die Verfassungs änderung und besonders die Einführung eines vernünftigen Wahlrecht» mit gerechter WahlkreiSeinteilung. Und des- wegen wehren sich gerade die Elemente, die keine Stärkung des Deutschtums wollen gegen die Aenderung deS bestehen den Zustandes. Ein nationalistischer Notabler, der heute in seinem viertausend Seelen zählenden Wahlkreise seines Wahlsieges todsicher ist, setzt selbstverständlich Himmel und Hölle in Bewegung, um zu verhindern, daß er sich der Entscheidung eines Wahlkreises von 30 000 seinem persön lichen Einfluß meist unzugänglichen Personen unterwerfen muß. Solche Herren kämpfen für die Erhaltung ihrer Macht. DaS kann man ihnen nicht verdenken. Aber ganz unfaßbar ist es, wenn deutsche Parteien, die nationale Gesinnung Pflegen, ihnen dabei helfen, indem sie sich weigern, neue Gesetze zu schaffen, die solchen unhaltbaren Zuständen ein Ende machen würden." Das sind mit die Gründe, welche das Zentrum ver anlassen. div Reform zustande zu bringen. — Die konservative Grgeurechnuug über die Kandidaten- aufstellung wird in der Kreuzzeitung aufgemacht und fest- gestellt: «Keine konservativen Kandidaten wurden 1907 ausgestellt: im eigentlichen Osten in 10, in der Provinz Sachsen in 5, im Königreiche Sachsen in 6, in Schleswig- Holstein ebenfalls in 6 und in Hannover in 3 Wahlkreisen. In den 3 preußischen Westprovinzen waren in 48. im Königreich Bayern in 39, in Württemberg in 3, in Baden in 2, im Elsaß in 12 und in den übrigen Kleinstaaten in 13 Wahlkreisen, zusammen also in 158 Wahlkreisen kon servative Bewerber irgend einer Richtung nicht vorhanden. Das wird man bei aller Sympathie mit den wackeren Männern nationalliberaler Richtung in Westfalen, Bayern. Hessen usm., denen die Bezeichnung national noch kein leerer Schall ist. im konservativen Lager nicht vergessen dürfen, wenn es sich darum handelt, der nationalliberalen Partei als solcher gegenüber entscheidende taktische Be schlüsse zu fassen. Denn schließlich hat diese die Warnungen aus dem eigenen Lager bisher genau so unbeachtet gelassen, wie die Vorstellungen, die ihr in seltener Langmut im Interesse deS Staatswohles von den früher befreundeten Parteien gemacht worden sind." Es soll also hier eine Aenderung eintreten auf Kosten deS Liberalismus. — Die „Deutsche Tageszeitung" veröffentlicht eine Zuschrift aus der Provinz Posen, in der es heißt: „Der größte Teil der Landwirtschaft in der Provinz Posen wird dem Herrn LandwirtschaftSminister für seine Erklärung zur Entcignnngsfrags dankbar sein, denn dort wünscht man durchaus nicht, daß, wie es der Ostinarkenver- ein verlangt, deutsche Politik in Hurrastimmnng gemacht wird. Die Enteignung darf nur, wie der Landwirtschafts- Minister augedcntet hat — im äußersten Notfälle eintreten. Wenn heute in der Provinz Posen im allgemeinen eine ver hältnismäßig friedliche Stimmung herrscht, so hält man das unter der Landbevölkerung in weiten Kreisen hoch." — Ei» Verein gegen das Bestcchnngswcsen hat sich die ser Tage gebildet. Als sein Zweck wird angegeben, „durch Verbreitimg der Kenntnis der einschlägigen gesetzlichen Be stimmungen, durch AusknnstSerteilnng über die Auslegung dieser Bestimmungen, durch Sammlung der betreffenden gerichtliche» Urteile, durch Veranlassung gerichtlicher Ver folgung usw. gegen das Bestechungswesen anzukämpfen". Es ist allgemein bekannt, daß die Mißstäude, gegen die sich dieser Verein richtet, eine große Kalamität für Handel und Industrie bedeuten. Ist es doch beinahe Handelsusance (im schlechte» Sinne) geworden, Angestellte in Fabriken und Handelshäusern für die Vergebung von Aufträgen mit Ge schenken zu beglücke», von denen die Prinzipale und Vorge setzten nichts wisse» dürfen. Man wird nicht behaupten kön nen, daß in der Mehrzahl der Fälle die Geschenknehmer zum Schaden ihrer Firma minderwertige Ware einkanfen, oder zu hohe Preise bewillige»; die Regel wird sein, daß sie unter gleichwertigen Angeboten das bevorzugen, das sich ihnen durch das größte Geschenk empfiehlt. Dagegen wird sich durch Strafprozesse kaum etwas ausrichten lassen, da Pri- vatangestellte i» diesem Punkte den öffentlichen Beamten nicht gleichznstellen sind, denen »ach 8 331 ff. des Strafge setzes jede Annahme von Geschenken verboten ist. Durch greifende Abhilfe wäre wohl nur dadurch zn schaffen, daß alle Fabrikanten und Grossisten sich dem neuen Vereine an schlössen und ihm gegenüber sich verpflichteten, niemals und unter keinen Umständen Angestellten ihrer Knuden private Zuwendungen irgendwelcher Art zn machen, und wenn allen Handelsangestellten kontraktlich die Annahme solcher Ge schenke verboten würde. Aber eine solche Vereinbarung über das ganze Reich wird wohl nie zustande kommen. Es gibt zu viele Anfänger, die ohne Nachhilfe durch Geschenke nicht ins Geschäft zn kommen fürchten; ja es gibt auch, wie man von Kanflenten und Angestellten erfahren kann, Betriebe, die sich in der niederen Bemessung der Gehälter schon aus die Usancen der Trinkgelder eingerichtet habeil, ihnen gegen über beide Augen zndrücken und dafür dann nm so schärfer anfpassen, daß trotzdem reell eingekanft wird. Ter „Verein gegen das Bestechungswesen" ist aber ein verheißungsvoller Anfang zur Besserung der Sitten in Handel und Wandel. Schon seine Existenz und das moralische Gewicht der ihm angeschlossenen Firme» und wirtschaftlichen Verbände wird allgemein das Gefühl für Anstand und Pflicht schärfen. Die enormen Summen, die alljährlich durch den Fortfall der „Schmiergelder" gespart würden, kämen in der Hauptsache den Produzenten selber zugute und inan weiß zur Genüge, daß sie eine solche Ermäßigung der Vetriebsspcsen fast durchweg dringend nötig haben. Noch höher anzuschlagen ist der Vorteil, der allen Beteiligten aus einer Gesundung des Geschäftslcbens erwachsen muß: das Bewußtsein, selbst solid zu wirtschaften und es mit einer reellen Kundschaft zu tun zu haben, ist wohl der stärkste Ansporn, die ganze Kraft an ein Unternehmen zu sehen; es schafft Freude an der Arbeit und am Leben. Darum muß man vom allge meinen volkswirtschaftlichen Standpunkte ans dem neuen Verein ein kräftiges Gedeihen wünschen. Auffallend ist der ..Kreuzzeitung", daß ihm die Banken noch nicht beigetreten sind; die offiziöse Mitteilung über die konstituierende Ver sammlung erwähnt sie wenigstens nicht. Selbstverständlich schließen wir daraus nicht, daß den Banken die heimlichen Zuwendungen an Finanzschriftstcller ersten bis xten Grades unentbehrlich oder gar sympathisch wären. Auch halten wir es für sehr unwahrscheinlich, daß irgend eine Bank sich Bestechungen im Sinne des Börsengesetzes zuschulden kom men läßt, denn das wäre für beide Teile zu gefährlich. Aber der Anschluß an den „Verein gegen das Bestechungswesen" kann trotzdem den Banken nur empfohlen werden. Wenn Banken sich mit Kapital an Zeitungsunternehmen beteili gen, oder wenn bestimmte Zeitungen sich offen in den Dienst der Emmissionsbanken stellen, dann sind das klare Verhält nisse, die keinem aufmerksamen Abonnenten verborgen blei ben und die an und für sich niemand tadeln wird. Wenn aber Banken Geschenke machen an Angestellte ihnen ferner stehenden Zeitungen und ohne Vorwissen der Verleger und Chefredakteure, dann ist dies ein „Unwesen", an dessen Ab stellung die Presse selbst, ihr Publikum und nicht zuletzt auch die Banken ein Interesse haben. Die Aussage des Abgeordneten Kämpf vor Gericht zwingt eigentlich die Ban ken hierzu; es ist uns nur auffallend, daß hier die ganze Presse so stillschweigend sich verhält; wenn zum Beispiel ein Zentrnmsabgeordneter solche Anklagen erhoben hätte, wäre man wohl lebhafter in Protesten gewesen. — Eine Wahlagitation mit Gerichtsurteilen und nota riellen Akten leitet der Vorstand des nationalliberalen Wahlkomitees für die Kandidatur Held ein, indem er fol gendes Schreiben versendet: „Verden a. d. Aller, im Mai 1911. P. P. Wir sehen uns veranlaßt, Ihnen beifolgend die Abschrift eines uns von unserem Kandidaten Herrn Held zur Verfügung ge stellte» Aktenstückes zn überreichen, da gewisse uns politisch nahestehenden Kreise, die schon eine jahrelange Hetze gegen denselben betrieben haben, auch ferner den Anschein zu er wecken suchen, als ob die im Wahlkampfe 1907 gegen ihn erhobenen Beschuldigungen nicht sämtlich durch rechtskräf tige Urteile vollkommen widerlegt wären und der Umstand, daß der Provinzialausschuß der nationalliberalen Partei bei der Verkündigung des nationalliberalen Freisinnigen Wahlbündnisses sich anmaßte, die Kandidatur als nicht nationalliberal zn bezeichnen,,geeignet sein könnnte, diesen Anschein zn verstärken. Herr Held ist seinerzeit von einer großen Anzahl treu nationalliberaler Männer, die der festen Ueberzeugnng sind, daß nur durch ihn der Wahlkreis für die nationallibcrale Sache wiedergewonnen werden kann, er sucht worden, z» kandidieren und hat, nachdem sich zirka 400 nationalliberale Vertrauensmänner für seine Kandida tur erklärt haben, dieselbe mit dem festen Vorsatze angenom men, für die Erreichung dieses hohen Zieles seine ganze Kraft einzusetzen. Wenn nun der Provinzialausschuß, dem dies alles bekannt ist, dessenungeachtet die Kandidatur und damit die nationalliberalen Vertrauensmänner, die sie auf- stellte», als nicht nationalliberal zn bezeichnen sich erlaubte, und uns dadurch ohne Rücksicht auf die schwerwiegenden Folgen Schwierigkeiten bereitet, so mag er die Verantwor tung für diese Folgen tragen. Wir aber werden trotzdem alles daran setzen, mit unserem als treu und bewährt be fundenen früheren Abgeordneten Held, der nach wie vor unser volles Vertrauen besitzt, den Sieg für die nationale Sache zn erkämpfen, getreu dem Wahlspruch: Das Vater land über alle Sonderinteressen! Der Vorstand des natio nalliberalen Wahlkomitees für die Kandidatur Held. Karl Müller, Heldberg-Nocke, Hermann Willmsen, C. Tietjen." Nach dem beigegebenen notariellen Aktenstücke soll be stätigt werden, daß der Kandidat Held kein Wucherer, Er presser und Betrüger ist. Wir mischen uns in diese Ge schichte nicht ein, aber es ist eine Neuerung im Wahlkampfe, wenn ein Wahlkomitee für seinen Kandidaten mit solchem Materiale arbeitet. Recht seltsam. — Tic Abhängigkeit der Fortschrittlichen Volkspartei von der Sozialdemokratie trat in den letzten Ncichstags- sitznngen bei den Verhandlungen über die Abwehr des Miß brauches von Krankenkassen zu sozialdemokratischen Partei- zwecke» sehr deutlich zutage. Früher trat gewissermaßen als Spezialist für diese Frage der Abgeordnete Dr. Mugdan als Redner der Linksliberalen ans und hielt den Sozial demokraten auf Grund eines reichen Materiales die Aus nutzung der Krankenkassen zn Parteizwecken vor. Und fast genau wie den treffenden Ausführungen deS Abgeord neten Grafen v. Westarp gegenüber, so tobten die „Ge nossen", wenn der genannte fortschrittliche Wortführer die Notwendigkeit der Abwehrmaßuahmen gegen diese Miß bräuche auseinandersctzte. Und da die damalige linkslibe rale Fraktionsgemeinsclxift wenigstens in' ihrer großen Mehrheit ans der Seite Mugdans stand, erfanden die So zialdemokraten für sie den schönen Namen „Mngdanesen". Jetzt darf die Fortschrittliche Volkspartei in solclier Weise nicht mehr gegen die Sozialdemokratie auftreten. Und wie gewöhnlich stellt in derartigen Fällen das passende Schlag wort zur rechten Zeit sich ein. Die Fortschrittlicher sind nämlich „prinzipiell" gegen Ausnahmegesetze und haben nun entdeckt, daß es sich bei den neuen Bestimmungen für die Krankenkassen um Ausnahmemaßregeln handle, nm eine „Einschnürung" der Kassen, eine „Knebelung der Arbeiter". Und das können die Fortschrittler als Männer von Grund sätzen auf keinen Fall mitmachen. Deshalb erklärtere Redner, der Abgeordnete Manz, daß seine Partei an dem bisherigen System festhalte und höchstens für einen Ausbau der Dienstordnung zu haben sei. Damit wird, so meint die „Krenzzeitg.", die Sozialdemokratie zufrieden sein und den Fortschrittlern, die sich wieder als brave „Arbeiterfrcundc" legitimiert haben, ihre Gunst unverändert erhalten. Aber Mugdan hat den Genossen die ganze Suppe eingebrockt und angerührt. — Auch ein Beitrag zur „Not der Zeit". Al» Zeichen, daß das sozialdemokratische Geschrei über die „Not der Zeit" grundlos ist, mögen folgende Zahlen registriert werden: 160 000 Mark konnten die Berliner Metallarbeiter in voriger Woche an die Hauptkaffe absühren, die in Ham- bürg 60 000, Hannover 20 000, Leipzig 20 000, Magde burg 10 000 und Nürnberg 50 000 Mark. Gr»ßbrita«nie». — Da» deutsche Katserpaar traf am 16. Mai 12'/. Uhr auf der Viktoriastation in London ein. wo sie aus dem prächtig geschmückten Bahnhofe von dem König, der Königin und anderen Mitgliedern der königlichen Familie begrüßt wurden. Der deutsche Botschafter Graf Wolff-Metterntch mit den Herren der Botschaft und einige hervorragende Mitglieder der deutschen Kolonie befanden sich ebenfalls aus dem Bahnsteige. Nach Austausch herzlicher Begrüßungen fuhren die Majestäten, von der Zuschauermenge mit lauten Zu- rufen begrüßt, nach dem Buckinghampalast, wo sie Wohnung nahmen. Dem Frühstücke im Buckinghampalaste wohnten viele Fürstlichkeiten bei. darunter Königin Alexandra, der Herzog von Connaught undj Prinz Artur von Connaught. Der Kaiser, die Kaiserin und Prinzessin Viktoria Luise verließen später den Palast im Automobil und fuhren nach dem Marlboroughouse, um den Tee bet der Königin Alexandra einzunehmen, die sich nachher aufs Land begab. — Ein Mitglicd des Gefolges des deutschen Kaisers hatte mit einem Vertreter des Reuterschen Bureaus eine Unterredung und ermächtigte ihn zu der Erklärung, daß es dem Kaiser große Freude bereite, seine Verwandten in Eng land wiederzusehen, und daß ihn der herzliche Empfang sehr befriedigt habe. König Eduard hatte den Wunsch ans- gesprochen, daß bei der Enthüllung des Denkmals möglichst viele Nachkommen der Königin zugegen seien. Des Kaisers Besuch sei durchaus privater Natur und werde die glücklich sten Folgen für die Beziehungen zwischen den beiden Län- der» und Herrschern haben. — Der Großscherif von Mekka hat an das Kriegs- Ministerium telegraphiert, daß er mit 3000 Aufständischen der Landschaft Assir und von Jbu-Horassan bei Guz einen Kamps zu bestehen hatte. Die Aufständischen hatten 9 Tote und 6 Verwundete. — Der Albaneseuaufstaud. Seit es einer Handvoll albanesischer Aufständischer gelungen ist, einer mit allem Kriegsmaterial ausgerüsteten Armee bei Schiptschanik eine empfindliche Niederlage zu bereiten, ruhen die Waffen aus dieser Seite dcS AusstandSgebieteS. Im Castratigebtet wird aber ununterbrochen weiter gekämpft. Die Truppen kommen jedoch auch dort nicht vorwärts, obgleich sie täglich Zuwachs aus Skutari erhalten. Die Kolonne Edhem Paschas be- findet sich in den Schluchten von Godilje in keiner be- neidenswerten Lage. Die Stämme der Clementis, die ihr dort gegenüberstehen, lassen sie nicht zur Ruhe kommen und führen bei Tag und Nacht Uebersälle gegen sie aus. In den jüngsten dieser Kämpfe beim Dorfe Wmkoolje wurden die Truppen nach elsstündigem Kampfe wiederum geschlagen. Sie ließen Hunderte von Toten und Ver- wundeten auf dem Schlachtfelds zurück. Ebenso erging es ihnen bei Liesch. In den letzten Tagen ist keine Nachricht vom Kriegsschauplätze eingetroffen. Man weiß nur, daß auf beiden Seiten Vorbereitungen zu einer Entscheidung getroffen werden. Abessinien. — Lidj Jeass« ist feierlich zum Kaiser ausgerusen worden. Die Krönung findet später statt. Im Lande herrscht Ruhe. — Der Bruder der Kaiserin Ras Wolle ist am 15. d. M. wegen Hochverrat» zum Tode verurteilt worden. Amerika. — Zur Lage in Mexiko. Die amerikanischen Bunde»- truppen stehen an der Grenze von Mexiko. Beim besten Willen zögert Taft, diese einrücken zu lassen, um den Prä sidenten Diaz zur Abdankung zu zwingen. Mit dem Ein märsche in Mexiko hat es nämlich einen Haken. Mexiko ist mit seiner kriegerischen Bevölkerung nicht so leicht zu be zwingen und kann auch einem militärisch gut gerüsteten Gegner große Schwierigkeiten bereiten. Mit der militäri schen Bereitschaft der Vereinigten Staaten ist es aber nicht weit her. So macht der Neuyorker Berichterstatter des „Morning Leader" seinem Blatte folgende interessante Be rechnung: „In Mexiko stehen rund 19 000 Aufständische im Felde während die mexikanischen Bundestruppen ungefähr 24006 Mann stark sind. Die Nordamerikaner müssen mit der Möglichkeit rechnen, daß gegen sie beide Teile gemeinsame Sache machen, als gegen einen äußeren Feind. Diesen 43 000 Mexikanern gegenüber verfügen die Nordamerika»« zurzeit nur über 29 000 Mann, von denen gegenwärtig 18 500 an der Grenze stehen. Es müßten ober mindestens 00 000 Mann aufgeboten werden, wenn sie den allgemeinen Buschkrieg, in den sie unmittelbar nach ihrem Einrücken geraten würden, mit Aussicht auf Erfolg bestehen wollten.' Das mag vielleicht etwas übertrieben erscheinen, aber ein Spaziergang wäre der Einmarsch für die Amerikaner sicherlich nicht, und so wird es vielleicht ganz ehrlich ge meint sein, wenn Präsident Taft versichert, daß er die Ein mischung so lange als möglich hinausschieben will. Fest steht nur folgendes: Diaz muß abdanken und einem Manne Platz machen, der Washington genehm ist. Weiche Händel Diaz und die nordamerikanische Negierung miteinander ge habt haben, daß es so weit kam, dürfte wohl erst die Zn- kunft enthüllen. Daß sie keine Freunde sind, ward bereit vor zwei Jahren offenbar, als Diaz seinen Kollegen Zclayo zur Flucht vor den Rankees auf einem mexikanischen Ka nonenboote verhalf und dem vom Staatssekretär Knox Ge ächteten in der Landeshauptstadt Aufnahme gewährte. Eim weitere Verstimmung trat ein durch die Nichterneuernng des Pachtvertrages, der den amerikanischen Kiiegsschiff« die Benützung der Magadalenenbucht ermöglichte. Schon damals scheint in Washington die Absetzung Diaz grund sätzlich beschlossen worden zu sein. Dia; muß sich aber noch auf andere Weise versündigt haben, welche Verfehlung die große amerikanische Mobilmachung veranlaßte, die so piötz lich erfolgte, daß die Truppen schon gegen Süden fuhren, ehe man in Washington entschieden hatte, welche Gründe man dem Lande und der Welt für diesen Schritt bekannt- gebcn solle. Jedenfalls ist die Stellung des mexikanischen Präsidenten ei» ständischen wäcl obcrten Plätze nen, während starke Rückende terhin den bis! Staaten wohl brauchen, ähnli dann, wenn es gegenwärtigen ruht, kann es k gierung dazu e teilen, die Grci Die Dir Gram deren Mutterh teilungen, dis pflege in bei stellung auflieg sind 2200 in dc lassungen hat l in Italien, 8 ir 2 in Dänemari sind 197 im Bit 15 in Köln, 16 9 in Olmütz, 5 In den Ansta insgesamt 36 9 50 202 Kranke Tag- und 183 polyklinische Hi Bild von der christlichen Liel Willen in allei Eine Besic am 15. d. M. i Herrn Dr. Frä Vertreter der I ergangen. Her Arzt, der seine führte die an» ersten Etage L stellung, die ei des russischen tärem, pädago Verwaltung ist und,auf dem 1 durch die Krei Insbesondere hauptsächlich dc ärzte, sowie dc sind in erster 1 heit her Dolksn miizugestalten. zahlreicher Mo men, die achtu tung vor und g innere Verwalt Ausstellung sck größten russisch und sanitären führt haben, sind mit deutsch Laie» Gelegen! lands auf hy> können. Die Stadi und den Reic stellung na voraussichtlich i In der A, Uhr die Erö m u s statt, die untergebracht t treter der köni nationalen Gn Bekämpfung d gen bei. Ansp Professor Dr. < und Torney-Vi —' Das Zweifeln bekan für die Beamtc nicht beabsichth —* Der im Königreich, teiligung seine ab. die von Dresden, mit und den König Leipzig, über die ReichSversiöl An den Bortr betont wurde Otskrankenkaff, demokratischen der Beamten g berichte de» V verein auch in und daß sein Schluffe de» Z die sich auf k verein hat sich beamten anges worden ist. ! stimmig genes glieder und ! Den Schluß b
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