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Zweites Blatt Nr. 128 Sächsische Bollszeitung vom 5. Juni 19V8 Sächsischer Landtag. II. Dresden, de» 3. Juni 19C8 Erste Kammer. Der Entwurf einer Besoldungsordnung, der Entwurf ?u einem Gesetze, die Besoldung der Richter betreffend, ferner eines Gesetzes über die Besoldung der Senats- Präsidenten und Räte beim Oberverwaltungsgericht, end lich eines Gesetzes, die Oberrechnungskammer betreffend, sowie mehrere Etatkapitel und Kapital des Rechenschafts berichtes wurden sofort angenommen. Zweite Kammer. Abg. Hähnel (kons.) berichtet über das Dekret, einen zweiten Nachtrag zum ordentlichen Etat und einen weiteren Nachtrag zum Finanzgesetze auf 1906/07 betreffend. Kultusminister Dr. Beck verliest eine Erklärung der Regierung über die Niederlassung der Kongregation der Grauen Schwestern in Dresden, die der Abg. Dr. Vogel bei der Beratung des Kapitels 93 als bedenklich bezeichnet habe. Die nähere Untersuchung habe ergeben, daß zu Be denken kein Anlaß vorlioge, insbesondere von einem ver fassungswidrigen Zustande keine Rede sein könne. Vor allem liege keine Zweigniederlassung der Kongregation vor, gegen eine solche werde die Negierung auch unnachsichtlich Vorgehen. In Sachsen komme eine katholische Schwester auf 1435 Katholiken, dagegen eine evangelische Schwester auf 5670 Evangelische. Doch sei das Verhältnis gegen früher weit günstiger geworden, denn noch vor einigen Jahren seien 1300 Katholiken und über 7000 Evangelische auf eine Schwester entfallen. Allerdings bestehe noch ein Mißverhältnis. Abg. Behrens (kons.) begrüßt diese Erklärung, die hoffentlich zur Beruhigung im Lande beitragen werde. Er richtet an die Regierung die Anfrage, ob es wahr sei, daß in Leipzig ein katholischer Geistlicher amtiere, der in einem Jesuitenseminar seine Vorbildung genossen habe. Das Kultusministerium wache nach wie vor darüber, daß das Gesetz von 1876 streng beobachtet werde. Abg. Vogel (nat.-lib.) entgegnet auf die Erklärung des Ministers. Es sei ihm damals, als er die Anregung zu dieser Erklärung gegeben, eine Unzahl der unflätigsten anonymen Zuschriften zugegangen. Es komme darauf an, ob man in den: Zusammenwohnen der Grauen Schwestern unter Leitung einer Oberin eine Niederlassung oder ein Frauenkloster erkennen wolle. Es sei doch auch zu bedenken, daß die Oberin des in Frage kommenden Institutes auch die geistlichen Handlungen der Schwestern zu beaufsichtigen habe. Minister Dr. Beck erklärt, die Regierung tue alles, um vom Lande alles das fern zu halten, was in der Be völkerung Beunruhigung Hervorrufen könnte. Abg. Kockel (kons.): Nur wenige Worte. Es scheint mir fast, daß die heutige Debatte eine Art von Kultur kampf hcraufbeschvören sollte. Ich stehe nicht auf diesem Standpunkte, sondern auf dem, daß in Sachsen beide Kon fessionen gleiche Pflichten und gleiche Rechte haben, aller dings im Rahmen der sächsischen Verfassung. Ich muß die Grauen Schwestern in Schutz nehmen. Ich kenne sie auch. Wir brauchen sie notwendig, sie pflegen die Elenden und 'Kranken, sie versorgen arme Kinder mit guter Nahrung und Suppen. Es tut mir leid, daß diese Debatte hervorgerufen wurde. Staatsgefährlich sind die Grauen Schwestern und die katholischen Geistlichen durchaus nicht. Gefährlich sind in Sachsen ganz andere Leute, von den Grauen Schwestern werden diese aber nicht unterstützt. Es ist nicht zu be fürchten, daß sie gefährlich werden könnten. Abg. Dr. Zöphel (nat.-lib.) erstattet den Bericht der Zweiten Kammer über die Wahl des Bürgermeisters Wittig im 5. städtischen Wahlkreise und beantragt, diese für giiltig zu erklären, was einstimmig geschieht. Dr. Vogel (nat.-lib.) beantragt namens der Finanz deputation die Kammer wolle u) ihr Einverständnis damit erklären, daß der Ausstellungsleitung die Zusage im Sinne der Darlegungen in dem betreffenden Dekret er teilt und im Staatshaushaltsetat für 1910/11 die Summe von 200 OM Mark, gemeinjährig 100 OM Mark eingestellt werde mit der Einschränkung, daß dieser Bei- trag nur insoweit geleistet werden darf, als die Ausstellung einen Fehlbetrag ergibt und als die Unterstützung der Stadt Dresden in Höhe von 200 000 Mark zu dessen Deckung nicht ausreichen sollte; k) die Erwartung aussprechen? daß künftighin derartige Beiträge oder Zusicherungen nur j dann wieder in Frage gezogen werden, wenn die Vorbe reitungen für Ausstellungen, zu welchen Staatsunter- stützttng finanzieller oder moralischer Art in Aussicht ge nommen werden sollen, unter Mitwirkung der Staats regierung, und zwar, bevor solche Projekte in weitere Kreise getragen werden, getroffen sind. Abg. Hübner (kons.) spricht sich gegen die Be willigung aus, ebenso Mg. Heyinann. Abg. Andrä (kons.) dagegen tritt mit großer Entschiedenheit für die Bewilligung ein und Minister Dr. Graf v. Hohenthal dankt dem Vorredner, welcher — und darüber freue sich der Minister — aus einem Saulus ein Paulus geworden sei und bittet um Annahme des Antrages der Deputation. Mg. Bauer (nat.-lib.), Hähnel (kons.), Schi eck (nat.-lib.), Go Idstein (Soz.) und Günther (freis.) sprechen ebenfalls für den Antrag, worauf Schlußantrag gestellt und angenommen wird. Die Abstimmung über den Deputationsantrag erfolgt namentlich und erscheint bei Anwesenheit von 67 Mitgliedern der Antrag mit 44 gegen 13 Stimmen angenommen. Mit Ja stimmen die Abg. Anders, Andrä, Bauer, Bohrens, Clauß, Däbritz-Nischwitz. Drechsler, Ehrat, Facius, Frenzel, Goldstein, Gontard, Gerbe, Günther, Hähnel, Hartmann, Hettncr, Horst, Klötzer. Knobloch, Dr. Mehnert, Müller-Hirschfelde, Müller-Leipzig, Neidhardt. Opitz, Pflug, Poppitz, Rentsch Richter, Roch. Nudelt, Dr. Rllhlmann, Dr. Schanz, Schieck. Dr. Schill, Dr. Seetzen, Sobe, Dr. Spieß, Starke, Steiger, Dr. Vogel. Wittig, Zeidler, Zimmermann. Mt Nein die Abg. Ahnert, Braun, Feitzsching, Geltzsch, Hausse, Heymann, Hübner, Kickelhayn, Merkel, Traber, Ulrich, Wunderlich und Dr. Zöphel. Abg. Knobloch (kons.) berichtet namens der Finanz- ^ deputation I! über die Petition des Gutsbesitzers Noberr Große und des Gemeindevorstandes H. Lantzsch in Lütteritz bei Nossen, den Bahnbau Wilsdruff—Görtiz betreffend. Beantragt wird, die Petition auf sich beruhen zu lassen, was einstimmig beschlossen wird. Slbg. Rentsch (kons.) berichtet über Einnahmen und Ausgaben bei den Tomänenfonds. Die Kammer erklärt ihr Einverständnis zu dem bezüglichen Dekret und erteilt, soweit dies verfassungsmäßig nötig ist, die Genehmigung hierzu einstimmig. Abg. Klötzer (kons.) berichtet über eine zu Domänen und Jntraden nachträglich eingegangene Petition des All gemeinen Mietbewohnervereins zu Dresden und Genossen, die Bebauung des ehemaligen militärfiskalischen Areals in Dresden-Neustadt betreffend. Wird der Regierung zur Kenntnisnahme überwiesen. Die 'Fortsetzung der vvll- spurigen Güterbahn Zwickau—Niederplanitz bis Ober planitz betreffend, wird beschlossen, dievgefordcrten 160 000 Mark zurzeit abzulehnen, der Regierung jedoch anheim ge geben, bei Wiederzusammentritt des gegenwärtigen Land- tages eine entsprechende Vorlage wieder einzubringen. Abg. Richter (nat-.lib.) berichtet über die Petition der Gemeinden Cunetvalde, Obercunewalde, Köbnitz, Schön berg und Genossen, die Erbauung einer normolspurigen Verbindungsbahn von Cunelvalde nach Löbau betreffend. Wird der Negierung zur Kenntnisnahme überwiesen, ebenso die Petition der Stadtgemeinde zu Kamenz, die Errichtung eines Industriegleises von der Haltestelle Wiesa nach der Bautzener Vorstadt von Kamenz betreffend. Abg. Rentsch (kons.) berichtet über die Petition des Gemcinderates zu Oberfrohna um Erbauung einer Eisen bahn von Liinbach nach Oberfrohna. Beschlossen wird, die Petition der Regierung zur Erwägung zu übertvoisen. Die Petition der Stadträte zu Freiberg und Genossen um Erbauung einer Eisenbahn von Freiberg nach Hainichen wird der Negierung zur Kenntnisnahme überwiesen. Aus Stadt und Land. (Fortsetzung aus dem Hauvtblatt.) —* Große Kunstausstellung Dresden 1 9 08. Wohl jedem Besucher der Ausstellung wird beim Betreten des Sächsischen Hauses der schmiedeeiserne Brunnen auffallen, dessen kunstvoll geschmiedetes Gitter werk mit seinen harmonisch sich ineinander schlingenden Stanken eine Zierde des Hofes bildet, in dem er malerisch aus dein Grün des Rasens und den lachenden Farben der Blumenbeete emporwächst. In der Tot handelt es sich hier um ein Stück, das an künstlerischer Eigenart und male- rischer Wirkung unter den Schöpfungen deutscher Eisen schmiedekunst seinesgleichen sucht. Der Grüne Born, so lautet die volkstümliche Bezeichnung für dieses Meister werk, ist eine Arbeit des Zittauer Schlossermeisters Michael Fröhlich und wurde im Jahre 1679 an der Südseite des Zittauer Marktplatzes aufgestellt. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts fiel diese Zierde Zittaus der modernen Zerstörungswut zum Opfer und wäre wohl wie so manches hervorragende Kunstwerk verschollen, wenn nicht ein kunst sinniger Privatsammler den Brunnen erworben und der Stadt dadurch erhalten hätte. Jetzt hat der Grüne Born ein dauerndes Obdach im Zittauer Stadtmuseum gefunden. —* Silhouettenkunst. In schlichter, einfach« r Weise wird eine Kunst im Vergnügungspark der großen Kunst- ausstellung geübt, die einst von aller Welt gepflegt wurde, das ist die Silhouettenkunst, aukgeübt von dem Porträt maler Herrn Hermann Bräuer. Der Künstler ist in umerer Residenz kein Fremder mehr, denn seit vier Jahren hat rr im Kunstsalon Sinz sein Atelier aufgeschlagen und ist dort in der langen Zeit mit steigendem Erfolge tätig gewesen. Auf der von Professor Kumsch geleiteten Dresdner Aus- stellung dieser Art im Jahre 1906 war Bräuer mit über 100 Silhouetten vertreten und auch auf der diesjährigen Wiener Ausstellung fanden seine Porträt- und Genre- stlhouetten außerordentlich viel Auklang, bilden sie doch auch in einem zierlichen Rahmen einen überaus reiz vollen Schmuck für jedes Zimmer. Es dürfte sich emp fehlen, den Künstler zu einer Porträtaufnahme im Ver- gnügungSpark aufzusuchen, zumal die Sitzung nur wenige Minuten dauert. —* Ausstellungs-Postkarten. Der bekannte Ver- lag von Wjlhelm Baensch, Dresden, dem die Herausgabe des Katalogs der Großen Kunstausstellung obliegt, hat jetzt eine Reihe von offiziellen Ansichtspostkarten dieser AuS- stellung herausgegeben, die sich sowohl durch geschickte künstlerische Wiedergabe der Räume, wie durch vorzügliche Druckausführung auSzeichnen. Die Karteuserie bringt das Hauptportal mit den imposanten, plastischen Tiergruppen, drei Aufnahmen von dem großen Hauptsaal. weiter den Berliner Saal, den Dresdner Saal, das Kaulbachzimmer, die Wallot-Halle; ferner die Totalansicht des Sächsischen Hauses und dessen Jnnenhof; aus der Ausstellung Kunst und Kultur den Renaissance-Raum, Barocksaal, Rokokosaal und die beiden Zopfzimmer. Außerdem vier Ansichten aus dem Vergnügungspark: den Jägerhof. das Luftschiff-Auto- drom, das Modelltheater und die Enzian-Hütte. Die Karten sind mittels Duplex-Autoverfahrens von der Firma selbst hergestellt und werden trotz der vorzüglichen künstlerischen Ausführung zu dem mäßigen Preise von nur 10 Pf. für das Stück abgegeben. Weitere Karten hofft die Verlagsanstalt in Kürze noch zu bringen. —* Die Besitzer der Droschken 1. Klasse haben unter Hinweis auf die allgemeine Preissteigerung bei den städti schen Kollegien um eine Erhöhung der Fahrpreise nachgesucht. Seitens der Poltzeidtrektion ist zur Einsüh- rung eine- diesbezüglichen neuen Tarifs, welcher eine Er höhung der Fahrpreise um durchschnittlich reichlich 7 Pfg. für 100- Meter vorsteht, die Genehmigung in Aussicht gestellt worden. Auch der Rat hat beschlossen, gegen die geplante Erhöhung der Fahrpreise keine Bedenken zu er- ^7 s oeben unter der Voraussetzung, daß die Droschken und die Kutscher aufs beste ausgestattet werden. Gera. 2. Juni. Bislang haben sich 144 Personen zu einem jährlichen festen Beitrag für das Pfarramt Gera gemeldet. Die Höbe der gezeichneten Beträge ist in Summa 1620 Mk. Gezahlt sind für dieses Jahr bisl mg 673 Mk. Sehr viel ist aber noch nötig. In der Hoffnung, daß alle, die bisher ferngestanden, sich auch beteiligen werden, sagt den Gebern im Namen der Gemeinde ein herzliches Ver- gelt'S Gott! Anton Boenert, Psarr-Adm. Vereinsnachrichten. § Dresden. (Katholischer Frauenbund.'. Bei der letzten Monatsversammlung im April wurde über unsere Fürsorgetätigkeit für die sittlich gefährdeten und schon zu Falle gekommenen Mädchen in Kürze berichtet. Nunmehr liegt der erste ausführliche Bericht vor und ent nehmen wir demselben, daß der hiesig« Verein seit Beginn der Tätigkeit, im Januar 1908, bis Ende April sich mit 19 katholischen Mädchen beschäftigte. Hiervon waren 13 minderjährig. Von diesen 19 wurden 12 durch die hiesige Sittenpolizei, welche in entgegenkommendster Weise uns behilflich war, und sieben anderweitig uns zur Kenntnis gebracht. Sechs Besprechungen mit solchen Mädchen fanden seitens des geistlichen Beirates im Armenstift, Friedrich straße 48, statt. Die Erfolge der Bemühungen sind sehr er freulich: 1. In den guten Hirten (Berlin-Reinicken dorf) wurden drei minderjährige Mädchen auf unsere Kosten verbracht: für zwei bezahlen wir auf zwei Jahre die volle Pension. 2. In die Heimat kamen durch unsere Bemühungen zurück vier (zwei nach Schlesien, zwei nach Oesterreich-Ungarn). 3. Einer Gefährdeten wurde die Möglichkeit geboten, eine Stelle anzutreten. 4. Wegen eines strafentlassenen Mädchens (aus Strafanstalt Voigtsberg) traten wir in Verbindung mit dem Verein zur Fürsorge für Strafentlassene. Das Mädchen bekam eine geeignete Arbeits Möglichkeit. 6. In Be arbeitung sind zur Zeit noch fünf Fälle: a) wegen Ent ziehung der elterlichen Gewalt und Bestellung eines Vor mundes traten wir mit dem Amtsgerichte des HeimatZ- ortes der Betreffenden in Verbindung: d) bezüglich eines Falles werden wir mit den Gerichten wegen Bestellung eines Vormundes in Verbindung treten: <0 und 0) zwei ganz neue Fälle harren noch der eingehenden Bear beitung: e) mit einer aus dem Krankenhause Entlasse- n e n stehen wir in beständiger Fühlung. 6) Wegen eines hier zu Falle gekommenen Mädchens, welches in zwischen in ihre böhmische Heimat zurückkehrte, nxmdten wir uns zur Mitteilung über den Vorfall an das zuständige Pfarramt. 7. Als aussichtslos mußten wir trotz der größten Bemühungen vier Mille verzeichnen: u) und k) zwei böhmische, bereits inskribierte Mädchen, welche kurz vor ihrer Volljährigkeit standen: bei ersterer war keine Verwandtschaft ausfindig zu machen; bei letzterer war der Vormund einverstanden, das Mädchen war aber schließlich nicht zu bewegen, in den guten Hirten zu gehen; e) eine volljährige Inskribierte; Nachforschungen nach Verwandtschaft waren resultatloS 6) eine Volljährige mit zwei Kindern, welche es nur auf Geldunterstützung abgesehen hatte, Belehrungen aber trotzig widerstand. — Möchte dieser Bericht, welcher zeigt, welch großes und segensreiches Arbeitsfeld mit un serer Tätigkeit erschlossen ist, uns neue Kräfte zuführen, deren wir noch sehr bedürfen, und auch mildtätige Herzen veranlassen, durch Geldzuwendungen einen rveiteren Aus bau der Fürsorge zu ermöglichen. Es handelt sich ja um die Rettung unsterblicher Seelen! — Die Geschäftsstunde an den Mittwochen fällt von nun an bis Anfang Oktober aus. Z DreSden-Neustadt. (Jünglingsverein.) Am ver gangenen Sonntag fand im kleinen Saale der „Stillen Musik", Bautzner Straße 48. die Gründung des kathol. Jünglingsvereines von Dresden-Neustadt statt. Schon vor mehreren Jahren bestand ein solcher. Aber als Pieschen selbständige SeelsorgSstelle wurde, wanderte der Jünglings verein mit nach Pieschen. Die Verhältnisse ergeben jetzt die Notwendigkeit, einen eigenen Pfarrverein für Jünglinge zu gründen. Waren es auch nur wenige Jünglinge, die sich um den Präses Kaplan Kl esse scharten zum ersten Male, so besteht doch die zuversichtliche Hoffnung, daß eine ganz stattliche Anzahl sich einfinden wird. Um den jungen Verein zu helfen in seinen Anfangsgründen, werden edel denkende Mitglieder unserer Gemeinde und überhaupt alle Jugendfreunde gebeten, geeignete Bücher. Spiele usw. dem Präses zukommen zu lassen. Unser Herrgott lohne die Wohltäter, segne aber auch das jüngste Reis am Neustädter Vereinsleben I —s. 8 Leipzig. Freitag den 6. Juni abends 9 Uhr im Gesellenhause allgemeine Vertrauensmännerversammlung. Besprechung von Heft 3, ev. Austeilung von Heft 4. All gemeines Erscheinen erwartet der Geschäftsführer. 8 Leipzig. Donnerstag den 11. Juni abends ^9 Ubr im Restaurant „Kaiser Friedrich". L.-Gohlis. Menkestr. 22, Bezirksversammlung Leipzig - Nord. Vortrag des Herrn Kaplan Haselberger: „Der Kulturkampf in Preußen." — Sonntag den 14. Juni abends 9 Uhr Volksbildungsabend im Saale des GesellenhauseS; zugleich Versammlung deS Vereins der christlichen Familie. Vortrag des Her^.i Dr. H. Loebmann. Um zahlreichen Besuch, besonders auch der Frauen, wird gebeten. — Das Gemein de-Sommerfest findet Sonntag den 28. Juni statt. — Montag den 16. Juni abends */z9 Uhr im Lesezimmer des Gesellen hauses Versammlung der Vereinsvertreter zwecks Gründung eines Komitees zur Veranstaltung von apologetisch-populär- wissenschaftlichen Vorträgen im Winterhalbjahre. 8 Annaberg. Vergangenen Sonntag den 31. Mat führte gemeinsam der Cäcilien- und Männerverein einen Ausflug nach Wiesa aus. Der Abmarsch erfolgte an scheinend bei günstigstem Wetter nach 2 Uhr, und zwar sollte ein Umweg über Wiesenbad gemacht werden. Doch schon nach ^ständiger froher Wanderung türmten sich be denkliche Gewitterwolken auf und es mußte deshalb de