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die Ankunft heute gegen 1 Uhr mittags erfolgte. DaS Wetter ist andauernd regnerisch und kalt. An Bord ist alles wohl. — Mit dem Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie Windhuk ist in Cuxhaven am 17. Juli ein Truppentrans port aus Südwest-Afrika in Stärke von 21 Offizieren und 633 Unteroffizieren und Mannschaften eingetrossen. — Dem amerikanischen Marineattachv Howard Berlin, der in Danzig die Kaiser!. Werft und den Stettiner Vulkan besichtigte, wurde die Besichtigung der Schichauwer ft verweigert. — Der Entwurf betreffend den zehnstündige« Maximal- arbeitStag der Fraueu wird, wie die „Voss. Zeitung" ver nimmt, dem Reichstag bei seiner nächsten Tagung bestimmt zugehen. Die in Betracht kommenden Industriezweige haben sich fast ausschließlich mit der Herabsetzung der Maximalarbeitszeit von 11 auf 10 Stunden einverstanden erklärt. Der Entwurf steht gewisse UebergangSfristen vor. — Dcr freidenkerische Schiileraufruf, den der Jude Sontheimer den Schulkindern auf der Ersenbahnfahrt nach München aushändig e. um sie zum Unglauben zu verleiten, wie wir gestern auSfüyrten. wird nun die Gerichte be schäftigen, nachdem von Liberalen und Konservaliveu ein mütig das Einschreiten gefordert worden ist. Wie die Abendblätter melden, ist gegen den „Eisenbahnagitator" I. Sontheimer ein Strafverfahren eingeleitet worden wegen Vergehens wider die Religion. — Eine neue Aufgabe für den Reichskanzler stellt ein bayrischer nationalliberaler Abgeordneter; sie befindet sich auf dem Gebiete des Eisenbahnwesens. Die Bestrebungen auf eine Eiseubahngemeinsä-aft sind bekanntlich an dem von Preußen geforderten (öemeiiisck-aftsamt gesck»itert. Nachdem man nun seither Bayern den Vorwurf machte, daß es ans kleinem engherzigen Partikularismus die Sache hin- tertrieben habe, ist es doppelt anzuerkennen, daß nun dieser liberale Parlamentarier schreibt: „Sodann sollte nach dem letzten Entwurf eines Gemeinschaftsvertrages von 1906 der preußische Eisenbahnminister der Chef des neuen Ge- meinschaftsamtcs sein. An sich ist das selbstverständlich; allein die ihm zugedachten Kompetenzen sind zu weitgehend, daß kein Bundesstaat sich damit abfinden kann. Das G* meinschaftsamt soll zuständig sein für Festsetzung der Zahl und Art der neu zu beschaffenden Lokomotiven und Wagen. Die Entscheidung über diese Gemeinschaftsfragen soll aus schließlich dem preußischen Eisenbahnministcr zustehen. Die Delegierten der Einzelstaaten haben nur ein Recht auf Wei- terberatnng. Das bedeutet tatsächlich eine teilweise Aus schaltung der einzelstaatlichen Parlamente bei Gestaltung der Eisenbahnbndgets, und kann zur Folge haben die Lahm legung der einzelstaatlichen Wagenbau- und Lokomotiven- indnstrie, würde insbesondere Bayern hart treffen. Diese Alleinherrscl>aft des preußischen Eisenbahnministers ist durch die SaMage nicht geboten. Das gestellte Verlangen ist außerdem nicht zu erfüllen, sicherlich nicht in Bayern, denn zu einem solchen Verlangen wäre die notwendige Zustim mung eines bayrischen Landtages, gleichviel welcher Zu sammensetzung, nie zu erhalten." Ob nun da der beigefügte Appell an den Reichskanzler etwas nützt, wollen wir nicht untersuchen, zunächst meinen wir, daß Fürst Bülow von der Sache nicht viel versteht, sodann glauben wir auch, daß es auf diesem Gleise nicht weiter geht. Wenn man die Güter- Uxigen- und Lokonwtivengemeinschaft erhält, ist das ein er heblicher Fortschritt, der überall Annahme findet und den Einzelverwaltnngen doch erhebliche Freiheiten läßt. — Die neue Pvlenvorlage wurde mit Rücksicht auf das vorgeschlagene Enteignringsverfahren namentlich von zahl reichen Mitgliedern des Herrenhauses aus grundsätzlichen Bedenken abgelehnt. Wie es in der Meldung lveiter heißt, scheint der Gedanke der Enteignung keineswegs aufgegeben zu sein, sondern eine entsprechende Vorlage droht vielleicht schon für die nächste Session, eine Sorge, die auch von Staatsmännern geteilt wird, denen unsere auswärtigen Beziehungen am Herzen liegen. — Wenn das unglaubliche Ausnahmegesetz gegen die Polen nicht kommen sollte, so Mverlich deshalb nicht, weil der Freisinn seine Mithilfe verweigert. Konservative, Freikonservative und National- liberale brächten das Gesetz ja auch gegen Zentrum und Freisinn zu stände. Die Sack» hat einen anderen Haken. Die Konservativen selbst haben in dem Enteignungsgesetz ein Haar gefunden. Sie schützen vor, daß durch eine solche Enteignung die Erpropriationsgelüste der Sozialdemokratie gewissermaßen legalisiert würden. Aber das ist nicht der Nxrhre Grund. Die Herren befürchten vielmehr, daß eine solche Zu>angsenteignung der rapiden Steigerung der Grnndstückspreise im Siedelnngsgebiete Einhalt gebieten würde. Bisher fuhren ja die braven Junker bei der Sie- delnngspolitik brillant. Die Siedelungskommission kaufte ja nicht nur ans polnischer Hand Güter auf, sondern sie nahm auch unseren germanischen Junkern ihre Güter oder Teile derselben zu den erorbitanten Preisen ab, die durch die Siedelnngspolitik geschaffen worden waren. Dieser oder jener deutsche Rittergutsbesitzer schlug sein Land sogar um einen Wucherpreis an die polnische Landbank oder ihre Mittelsmänner los. Die Herren machten also ein brillantes Geschäft: das fiel weg, wenn gegen die Polen Zwangsent- eignung angevandet werden könnte^ Dann tritt ein Preissturz ein, der deutsche Gutsbesitzer begräbt. Im übri gen müssen sich freilich die Polen auf alles gefaßt machen. Der neue Minister von Moltke ist ihr Freund nicht, sondern ein ausgesprochener Gegner der Polen. — Wie der Berliner Lokal-Auzeiaer meldet, soll sich das im Anschluß an den Peters-Prozeß gegen Nbaeorduele eingeleitete Vornehm lediglich auf General v. Liebert be- schränken, da in den Aeußernngen des Tr. Arendt bei näherer Betrachtung Ausdrücke, welche als verletzend anf- zufassen wären, nicht gefunden wurden. Oesterreicli-Hlnkarr». — Dcr Wortlaut der Grkliinrngkir des Freiherr« von Aehrenthal über die drei Mächte im Dreibünde war fol gender: „Wenn der Name Deutschland ch der amtlichen Note über die Zusammenkunft von Desto nicht genannt ^ wurde, weil ein Anlaß hierzu nickst vorlag, so ist es selbst verständlich. daß die Note, wo !ie von den herzlichen Be ziehungen Oesterreichs und JmllenS auf Gnwd deS bestehenden BundeSvrrhällulsses spricht. Deutschlands still- schweigend gedenkt, denn Italic« und Oesterreich-Ungarn haben sich im Dreibund zusammeng.stunden. Das sollte man eigentlich gar nicht sagen müssen. Es ist aber viel- leicht doch gut. cs ausdrücklich hervorzuheben. Weiß man doch, mit welcher Beflissenheit berufsmäßige Ueberpolitiker bemüht sind, auch das klarste Wort in sein Gegenteil zu Verkehren." — Der BudgetauSschuß deS österreichischen Abgeord netenhauses hat die Regierungsvorlage betreffend die Aus- Prägung von Jubiläumsmünzen angenommen. Italien. — Die Tribuna meldet aus Turin: Die Minister Tittoui und Freiherr v. Aehrenthal bean tragten am 16. d. M. abends gleich nach ihrer Ankunft in Turin telegraphisch die Botschafter Italiens und Oesterreich-Ungarns in Berlin, dem Fürsten Bülow in ihrem Namen mitzuteilen, daß sie in Desto stets Bülows gedacht hätten und daß man jeden Augenblick Gelegenheit gehabt hätre, sich des langen und treuen Bündnisses mir Deutschland zu erinnern. — Der StaatsgerichtShof wird in der Angelegenheit Nasi am 4. November zusammentreten. Telegramme aus Sizilien teilen mit. daß die neue Verhaftung Nasis in Trapani lebhafte Erregung heroorrief, daß aber voll kommene Ruhe herrsche. Der Gemeinderat von Trapani nahm eine Tagesordnung an. in der gegen die Verhaftung Protestiert wird. Eine Versammlung in Palermo prokla mierte die Kandidatur Nasis für den Prootnzialrat. Der Senatspräsident und zwei Senatoren, die nüt der Ein- leitung des Prozeßverfahrens betraut sind, begaben sich mit zwei Kommissaren in das Gefängnis nach Regina Eoeli, um Nasi zu verhören. — Em Telegramm aus Addis Abbeba berichtet, daß der NeguS Mcnelik unter dem Vorwände, Streitigkeiten mit einem Gouverneur zu regeln. Vorbereitungen trifft, um das Grenzgebiet der italienischen Kolonie mit einer Armee von 20 000 Mann zu besetzen. Diese Nachricht hat in ganz Italien großes Aufsehen erregt. Es werden Truppen mobilisiert, dis über Neapel nach Massaua ein- gefchisfl werden sollen. Arantreicr,. — AuS Toulon wird gemeldet, das Marineministerium habe trotz des ungünstigen Gutachtens des Oberingenieucs Davvux beschlossen, das durch die Explosionskatastrophe teilweise zerstörte Panzerschiff ..Jena" miederherzustellen. Die Ausbesserungskosteu sind auf 20 Millionen Frank ver anschlagt. — Ti« offizielle Note, welche di« französische Regie rung den Pariser Blättern übersandt hat, besagt: In politi schen Kreisen legt man der Ministerbegegnung in Desto keine spezielle Bedeutung Lei. Man ist überzeugt, daß Herr Tittoni und Baron Aehrenthal sich darauf beschränken wer den, über verschiedene Punkte des Dreibundvertrages und außerdem über die besonderen Beziehungen zwischen Oester reich und Italien zu konferieren und daß es sich einfach darum handelt, auf diesem zweifachen Terrain die gegen wärtige Situation, wenn möglich, zu verbessern, daß jedoch keine Rede davon ist, den bestehenden Vertrag abzuändern oder zu verstärken. Man ist der Ansicht, daß die Begegnung von Desto keineswegs in die Einflußsphäre von Deutschland zu verweisen sei, sondern daß sich Italien jetzt endgültig Frankreich und England genähert habe. — Ernest Judet, der politische „spiritus rektor" des nationalistischen Eclair, will in der Entrevue von Desio einen neuerlichen Erfolg der auf Deutschlands Isolierung hinarbeitenden Einkreisungs politik König Eduards erblicken. Die Versöhnung zwischen Oesterreich und Italien finde nicht unter der Aegide Kaiser Wilhelms, sondern nach Ratschlägen König Eduards statt, welcher damit ein Meisterwerk vollbringe, Deutschland zu isolieren, indem er Oesterreich abfinde und Italien zu friedenstelle, ohne daß dies England etwas koste, „denn Oesterreich und Italien ohne Kaiser Wilhelms Hilfe ver- söhnt, haben nicht mehr dasselbe Bedürfnis nach Deutsch land. Die Blockade gegen den germanischen Imperialismus würde vollendet sein, im Falle Rußland den Kreis'schlösse!" Niederlande. — Friedenskonferenz. In der heutigen Sitzung der vierten Kommission unter dem Vorsitze des Staatsrates von Martens wurde über den Antrag der amerikanischen Dele gierten betreffend die Abschaffung der Kaperei abgestimmt und der Antrag mit 21 gegen 11 Stimmen bei einer Stimmenthaltung angenommen. 11 Delegierte waren ab wesend. Nach der Abstimmung sprachen mehrere Delegierte die Hoffnung ans, daß man eine gemeinsame Basis finden möge, um nicht eine Mehrheit, die ungenügend sei, sondern eine Einstimmigkeit zu erzielen, ohne die ein Beschluß in dieser Frage nicht gefaßt werden könne. Die Delegierten Stxmiens gaben die Erklärung ab, daß sie betreffs der Ab schaffung der Kaperei auf dem Boden der Konvention von Paris vom Jahre 1856 ständen. — In Delegiertenkreisen glaubt man, daß, wenn der englische Abrüstungsvorschlag Sonnabend im Plenum eingebracht worden ist, ohne daß eine vorherige Verständigung über die zu wählende Formel erzielt worden ist, die Friedenskonferenz ans einem toten Punkte angelangt sein wird. Da Sir Ed. Frey von dem Bestreben geleitet ist, über den englischen Vorschlag mög lichste Einmütigkeit zu erzielen, so wird am Sonnabend in der Plenarsitzung wohl nur die Geusen Konvention zur Er ledigung kommen. — Ter Marineminister hat sein Rücktrittsgesuch ein gereicht. — Der offizielle Besuch deS deutschen Kaiserpaares in London erfolgt in der zweiten Hälfte des November. Nach mehrtägigem Aufenthalte im Schlosse Windsor wird das Kaiserpaar nach der City fahren, um dort von dem Lord mayor und den StaaiSwnrdenträgcrn empfangen zu werden. — AuS Neuyork wird gemeldet: Einer dcr Matrosen im Gesckützturm der Georgia war, als er den Funken im Pulver sah, mit einem Satze nach der Mnnttionsluke ge sprungen und hatte sie geschlossen. Er rettete dadurch das Schiff vor der völligen Vernichtung. NriMem». — Die russische Regierung hat die Absicht, an der Murmann-Küste einen eisfreien KriegShafen anzylogen, um von dort durch die nördliche Durchfahrt im Kriegsfälle Japan erreichen zu können. — Die Kiewer Abteilung deS Verbandes des russischen Volkes hat ihre Mitglieder beauftragt, alle Stadtbewohner auf ihre politische Zuverlässigkeit zu beaufsichtige«. Zu diesem Zwecke soll jedes Verbands,nitglied seine HauS- Nachbarn genau kontrollieren und das Ergebnis seiner Be obachtungen der Verbanddleilung melden, die über politisch verdächtige Personen Listen führen will. — In der großen Nekolskaja-Weberei in Orechowo» Suewo in Petersburg streike« 15000 Arbeiter. Die Fabrikverwaltung erklärte, sie werde alle Arbeiter ent lassen und den Betrieb einstellen, falls die Arbeit nicht sofort wieder ausgenommen werde. Persien. — Die angebliche Gefangenhaltung einer mohamme danischen Frau im Judenviertel zu Teheran hätte am 17. ds. beinahe zu einem Massacre geführt. Glücklicherweise trat bie Behörde zur rechten Zeit dazwischen, doch waren schon etwa 20 Inden verwundet worden. Der Stadtteil wird jetzt bewacht. China. — Die Revolution. Seit einiger Zeit laufen aus dem Wege über London Nachrichten über eine Aufstandsbe wegung in China ein, bei denen man sofort an die Boxer unruhen vom Jahre 1900 denkt. Mit Unrecht! Wie Bischof Henninghaus, der apostolische Vikar von Südschantung, seit 22 Jahren in China ansässig, zu einem Vertreter der Wiener „Reichspost" bemerkte, ist die heutige Bewegung eine revo lutionäre und — für China gefährliche Aktion des Südens von China. Und Japan hat seinen großen Anteil an dieser Tatsache. Im Süden des großen Reiches waren von jeher die geschickteren Politiker, dort bestehen seit vielen Jahren geheime Gesellschaften mit politischen Tendenzen und als nun Japan groß wurde, gingen viele Söhne von reforma- torisch gesinnten Chinesen zu Studienzwecken nach Japan und kehrten als — Revolutionäre zurück mit einem Pro gramm von auffallender Schärfe: Absetzung der Dynastie Mandschu als einer Fremdherrschaft, Einführung des Par lamentarismus, Einführung einer Republik, Güterteilung usw. Hinsichtlich der Gefährlichkeit der Bewegung für Eu ropäer und speziell Missionäre bemerkte der Bischof: „Es niag zur allgemeinen Beruhigung folgendes interessante Moment dienen: Die revolutionäre Partei dirigierte ihre Anhänger auch zu den Mordtaten mit großen Plakaten mit scharfen Bestimmungen gegen diejenigen Revolutionäre, die über das Ziel hinausschießen sollten. Unter Liesen merk- würdigen Paragraphen einer Propaganda der Tat befindet sich einer, der jeden Revolutionär, der einen Europäer oder Missionär ermordet oder ausraubt, mit der Todesstrafe be droht. In der revolutionären Partei besitzen nämlich die Toleranten die Oberhand, die auf das Beispiel Japans ver weisen und vor der drohenden Einmengung fremder Mächte warnen. Tatsächlich sind auch keinerlei Ausschreitungen gegen Missionäre im Zusammenhang mit dieser revolutionä ren Bewegung vorgekommen." Ueber die einst so gefürch teten Boxer sagte der Bischof: „Heutzutage sind die Boxer klubs ziemlich herabgekommen und sie haben höchstens an lokalen Unruhen, die in China nicht besonders hoch gewertet werden, Anteil; der jetzigen großen Bewegung stehen sie Wohl fern." Aus Stadt und Land. (Mitteilunze,i aus unserem Leserkreise mit Namensfertis>uiia fsir diese',Rubrik sind der Redaktion allezeit willkommen. Der Name des Einsenders bleibt Geheimnis der Redaktion. Annahme Zuschriften müssen unberücksichtigt bleiben., Dresden, den 18. Juli 1907 Ta ge Skatender für den 19. Juli. 1870. Frankreicks Kriegserklärung — 1870. Eröffnung des außerordentlichen Reichs loges des norddeutschen B indes. — 1810. tz Königin Luise non Preußen zu Hobenzicr'tz bei Neustrelitz. - 17Ü6 * Georg Frbr. Cova v Cottendorf zu Stuttgart, bedeutender Buckhändler urd Journalist. — 1694. * Johann Jakob Bodmrr zu Greifensee be Zürich, schweizerischer Dichter. —"Wettervrognose 'es König'. Gäckl. meiso „ la gischen Instituts zu Dresden für den 19. Juli: Vielsuch beiter ober veränderckch; zeitweise leichte Regenfälle; windig, Temperatur nicht erheblich geändert. — * Die innere Einrichtung des neuen Stände- bnnses geht nunmehr ebenfalls seiner Vollendung entgegen. In den Sitzungssälen für die I. und die II. Kammer ist das Mobiliar aufgestellt worden, das sich in seiner Aus führung der Ausstattung der beiden Räume harmonisch an» schließt. In dem Saale für die I. Kammer ist bas Gestühl von vunkel gebeizter Eiche mit dunklen Lederbezügen aus geführt. Ein hellroter Teppich bedeckt hier das Parkett und hebt mit seinem matten Farbenton den vornehmen Eindruck des ganzen Raumes. Die großen Wandseider lings und rechts werden gegenwärtig mitrotem Stoff bespannt; -später sollen hier künstlerisch ausgesührte Wandgemälde Platz finden. Die Sitze für die Abgeordneten der II. Kammer sind in holl gebeizter Eiche mit Hellen Lederbszügen gehalten. Ueber dem Sitze des Präsidenten erhebt sich ein kunstvoll geschnitzter großer Eichenrahmen, der von dem von alle gorischen Figuren umgebenen sächsischen Wappen bekrönt wird. Der Rabmen wird das Bild seiner Majestät des Königs aufnehwen, das von Herrn Geh. Hofrat Pros. Prell gemalt wird. Für die Berichterstattung sind in der I. Kammer 12 Plätze und in der zweiten Kammer 21 Plätze vorgesehen. Außerdem ist für die Vertreter der Presse ein besonderes Schreibzimmer mit 30 Sitzplätzen, Telephon- kabinen usw. eingerichtet und auch ein Raum für die Maschinenschreiberinnsn ist vorhanden. Auch die Post- und Telephonzentrale sind fertiggestellt. Interessant ist ein Blick in das ständische Archiv, das unter der Leitung des Herrn Archivdirektors Kraus steht und das demnächst neu geordnet werden soll. Der mächtige Archivraum ist mit großen bis zur Decke reichenden Aktenregalen ausgestattet worden, in welche die bereits nach dem Alter numerierten Landtagsakten eingelegt werden. Es ist ein reiche- Material, welches sich hier im Laufe von nahezu fünf Jahr- Hunderten angesammelt hat. Die ältesten Akten sind zu stattlichen Bänden zusammengefügt und in Schweinsleder gebunden. Die älteste Urkunde des ständischen Archivs stammt au- dom Jahre 1417. Sie wird mit zahlreichen wertvollen Akten in drei feuersicheren eisernen Aktenschränken aufbewahrt, die stet- unter Verschluß gehalten werden. In einem dieser Schränke wird auch da- Heiligtum de- sächsischen Volke-, das Original der Verfassungsurkunde, in i i 1 r < I k 5 s § h r u d n 6 sc fi A P a st n, w A li. ui ve ge nc Ir Ir II K D, Di M Di ge, bu bä Kr kor de, gel St in St> St, Ob Ge> beh ihr. An fahl Die Anc Mei mit! wir! gän. iu 2 Heri durci und das Auss den Feue anlaj läge Hat larisä sein ! ruht? auch zählui 6103 und Zuwa 1. D? j magd ihrer nun j Punkt Mädch außer schwer« unglüc E ein Un Pontöi Mulde starken dem M füllte. in die