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Donnerstag den September 10l0 mungen hervorzuheben: Deutschösterreich ivird nur unter dem Namen „Republik Lesterreich" anerkannt und wird im Falle der Ratifizierung des Friedensvertrages Oester reich heißen. Ter Teil betreffend den Völkerbund ist unver ändert geblieben. Bezüglich der Grenzbestimmungen wurde eine Aenderung nur in so fern zugostanden, als die Stadt Radkersburg und die am Murufer gelegene Gemeinde Steyermark bei Deutschöslereich bleiben. Westungarn bleibt ohne Volksabstimmung in der schon bekannten Abgrenzung Deutschösterreich zugesprocheu. Das Kapitel über den Mino ritätenschutz enthält einerseits die selbstverständlicl>e Bestim mung, daß Oeüerreich jede in einer deutschösterreichischen Gemeinde heimatberechtigte Person als deutschösterreichischen Staatsbürger anerkennt, andererseits die ganz unverständ liche Vorschrift, daß jede auf deutschösterreichischein Gebiet geborene Person Teutschösterreicher sein soll, sosern ihr nicht vermöge ihrer Geburt eine andere Staatsbürgerschaft zu- kouimt. Zn Guuslen Italiens, Tschechoiloivatiens und Jugoslawiens werden verschiedene Ausnalimeu zugestanden. Rach den mililäriichen Bestimmungen ivird an der Ver- vllicbtung zur Haltung eines Söldnerheeres feslgehalten. Bezüglich der Wassensab'! ikatiou ivird die Herstellung von Iagdwasien sreigegeben. Die Verpflichtung zur Ablieferung von Seeschifsahrtsartitelu ivird auf jene Artikel beschränkt, die sich aus deiilschosterreichnchem Gebiet befinden. Eine all gemeine, neu aufgcuouiuieue Bestimmung «Art. erklärt die Unabhängigkeit Oesierreicks für unveräußerlich) in den Angelegenheiten einer anderen Macht darf Oesterreich bis zu seiner Fnlassnng als Mitglied des Völkerbundes nicht teilnehiiien. lieber die wirtschaftlichen und finanziellen Be stimmungen enthält das Begleitschreiben die Erklärung, daß die Reparativuskoniniisfion ermächtigt ist, der Sektion, die für die aus der Anwendung des Vertrages entstehenden Spezialsrage» eingesetzt ivird, Vollmachten zn erteile», die sie für angemessen findet. Der Sitz der Sektion ivird Wien sein. Die Be,lini!nnna, das Vieh ab-,»liefern sei, ivird mir der Beg'ündnng anfrechterhalten, daß aus entfernten Ge bieten Denlschvstetreiche- Vieh ohne starke Wirkung ans eine unzureichende Versorgung abgclieü'rt werden lönne. Tie italienische Regierung erklärte sich bereit, die von der italic- ni'chen Militärmisnon »ack> dein Waffenstillstand beschlag nahmten Ebjelte zniüclzngeben, insoweit sie nicht nach den Bestimmungen des Friedens-Vertrages an Italien fassen. Die österreichischen Pressestimnieii Wien, st. September. Die Blätter beklagen einhellig daß die von Sachlnbteit eingrgebeue» Vorschläge des Staatstanzlers Renner durch die Entente bis ans wenige unbedeutende Abänderungen abgeletmt wurde» und erklären, der erste Eindrnck der auszugsweise vorliegenden Friedens- bedingnngen sei so iiieder'cl'meliernd, daß nur der barte Druck der Wirklichkeit Dents.hösterreich zur Unterschrift des Vertrages zwingen tonne den es werde niemals einbalten lönne». Die Blätter betonen, daß dem Staatskanzler, der redliche, gute Arbeit mit Hingebung geleistet habe, der Dank nicht nach dem Ergebnis zngeuiessen werden dürfe. Tie zngoskandenen Aendernngen und Milderunggen des end gültigen Vertrages hätten das Wesen dieses Gewaltsriedens nicht berührt. Das schmerzliche Vewnßtstün, daß Millionen deutscher Wal saeiwisen in fremde Staaten hineingezwängt würden, werde noch durch die Tatsache verschärft, daß die Uuabhängiakeit Oesterreichs das sich nicht einmal deut'ch nennen dürfe, für unveräußerlich erklärt werde, was mit anderen Worten das ansdrücUictie Verbot des Anschlusses an Deutschland bedeutet. Die „Reue Freie Presse" erklärt: Teutschösterreich wird künftig, wenn es überhaupt noch leben kann, nur von der Gnade der Wiedergntnrachnngs- kommission abhängen. Der Friede von Versailles und der Vertrag von St. Gennai» habe» wieder eine deutsche Frage geschaffen. Der Vertrag mit Dentschösterreich ist härter als der mit Deutschland. Im „Reuen Wiener Tageblatt" wird betont: Der Vertrag ist trotz der großen Milderungen un erfüllbar. - Tie „Reichspost" sagt: Es sieht nicht in der Macht des tiefgehengten Dentschöslerreichs, den Vertrag zn ändern. Ader in Tentsehösterreichs Macht liegt es, das innersh. itliehe Leben lebenswert zn machen. - Der „Rene Dag" schreibt: Wir müssen die Friedensbedingnngen an- nelnnen, weil nur zn schwach sinh, einer Well Widerstand zn leisten. - Die „Arbeiterzeitung" bezeichnet den Vertrag als rin bitteres gehässiges Erzeugnis »Nd ein furchtbares Unrecht. - Das „Rene Wiener Journal" bezeichnet den Auftrag an die Reparationskomuiission Dentschösterreich, eine schonende Behandlung zuteil werden zn lassen, im gegenwärtigen Elend als einzige Hoffnung. Tie Verhütung des Skaatsbankrotts sei der Unterschied des zweiten gegen über dem ersten FriedenSvectrag«. Die Kriepsgefangenen Berlin, st. September. (Eigner Bericht unserer Zeitung.) Mit freudiger Genngknnng hak das deutsche Volk von der Rückkehr der ersten Kriegsgefangenen Kenntnis genommen. Es handelt sich fast ausschließlich um Gefangene, die in englischer Hand sich befanden. So erfreulich die Rückgabe dieser Gefangenen für alle Beteiligten auch ist, so müssen wir ».ns doch vor übereilten Hoffnungen hüten. Voreilige Schlüße, ekivn dahingehend, daß nun in rascher Folge unsere Kriegsgefangenen znrückkehrten, wären keineswegs am Vlahe. Wir werden in dieser Frage zlveifellos noch viele Prüflingen zn bestehen und noch manche fchmetzlickze Ocher ans »ns zn nehmen haben. Es muß auch darauf bingewiesen werden, daß die Gefangenen, die seht znrückköhrten, nur ans Etappen lagern stammten, deren Räumung uns von cng- lischer Seite versprochen worden war. Eine großzügige Or ganisation der allgemeinen Heimkehr nuferer Gefangenen hat noch nickst eingesetzt. Darum wird es immerfort die Pflicht der Oeffentlichkeit sein müssen, die Herausgabe unserer Kriegsgefangenen nach wie vor zu fordgern. Genf, st. September. Laut einer Times-Meldnng tust eine Zirkularverfügung des französischen Kriegsministers an alle Gefangenenlager die Rückgabe der dentfckM Gefangenen aus dem Aufbangebiet an die Sammelstellen innerhalb 1-1 Tagen angeordnet. TSchfisch, Nr. 203, Leite 2 Nach einer Bekanntgabe Plckr-ons im Kammerausschuß zeickmen, »-ollen jetzt in keinerlei Verhandlungen mit Japan befinden sich in Frankreich und den Kolonien 335 000 deutsche Kriegsgefangene. Ter französische Ministerrat hat am 1. September die in einigen Gefangenenlagern bestehende Arbeitspflicht der deutschen Kriegsgefangenen auf gehoben. Rotterdam, 3. September. Die Ankündigung, daß die deutschen Gefangenen aus England freigelassen werden sol len, l>at in den deutschen, Gefangenenlagern in England größte Freude hervorgerufen. Als die Nachricht ankam, schüttelten sich alle Leute die Hände und beglückwünschten einander. Offiziere gaben englischen Offizieren gegenüber ihrer großen Befriedigung Ansdruck. Am Sonnabend fan den Festessen lind Konzert statt, wobei außerordentliche Freude herrschte. Kein Landerwerb in Mexiko Deutsche Zeitungen, vornehmlich süddeutsche Blätter, hatten in letzter Zeit die Nachricht verbreitet, daß die deutsche Negierung mit verschiedenen Staaten Verhandlungen an geknüpft habe, um Landstrecken für deutsche Auswanderer zn erwerben. Sv sollte bereits mit Meriko ein umfangreicher Kauf abgeschlossen worden sein. Ans diese Zeitungsnach richten bin hat sich eine größere Anzahl Unternehmung!:-, -ästiger an die Regierung gelvandt und um Berücksichtigung ihrer Wünsche im Falle der Auswanderung gebeten. Einige Personen haben sogar nickst Unkosten gescheut und sind nach Berlin gereist, um mit der Regierung persönlich zn ver handeln und für sich ans diestnu Wege Land zu erwerben. Wie wir von berufener Seite erfahren, haben derartige Verhandlungen zwischen der deutfeben und einer ansländifehen Regierung bisher noch nicht stattgefnnden, auch die Nach richt über Landerwerb in Merita ist völlig unzutressend. Tie deutsche Regierung warnt eindringlich davor, solchen Nach richten ohne weiteres Glauben zn schenken, nnd daraufhin irgend etwas zn veranlassen. Einem Landerwerb für deutsche Auswanderer muß erst eine umsichlige Organisation des Answandernngswesens voran-Sgehen. Daran kann aber erst gär nickst gedacht werden, wenn der diplomatische Ver kehr mit den ausländischen Staaten viederaufgenommen ist, was erst nach allgemeiner Ratifizierung des Friedens vertrages möglich sein wird. Vis dahin muß auch von jeder voreiligen Vorbereitung einer Ansivandernng drin gend abgeratcn werden Die Regierung Plant eine groß zügige Ansivandernngsorgani'ation und beabsichtigt, selber das gesamte Auswanderungs-Wesen zn leiten, um deutsche Personen, die hierfür in Frage kommen, vor jeder gewissen losen Ausbeutung von privater Seite zn schützen. AnS dem Grunde bittet sie auch, mir solchen Nachrichten Glau ben zn schenke», die von amtlicher Seite verbreitet werden. Kaiser Wilhelm und die katholischen Cdelleute Münster, st. September. Ans das HnldignngStelegrcnmn des Vereins katholischer Edellente Deutsch lands in Münster ist vom früheren K aiser Wilhelm ans Amerongen folgendes Antworttelegramin eingegangen: Se. Majestät hat mit tiefer Wehmut von dem eruenten Trengclöbnis .gvnntnis zn nehmen gernlst. Se. Majestät wird alles tun, um im Sinne des Telegramms anszn- barren, sei es nicht in dieser, dann in einer besseren West. Se. Majestät betont, er habe den Krieg nickst gewollt, son dern die anderen seien es gewesen. AnS Obcrschlcsien Knttowitz, 3. September. Gestern abend um^/chOUHr traten auf dem hiesigen Bahnhof aus den oberschlessichen Grenzorien verschleppte Personen und Beamte ein. die alle im Jnternierun'gölager Denibi untergebracht waren. Sie wurden dvrt außerordenNich schlecht behandelt, kaum genährt nnd mußten für das wenige Essen, das sie sich von ihrem Gelds kaufen mußten, sehr hohe Preise zahlen. Die Freilassung der Gefangenen ist nur dem tatkräftigen Eingreifen des amerikanischen Ausschusses zn danken, der sofort nach Krakau fuhr und die polnische Regierung zur Rede stellte. Erst darauf wurden die Gefangenen sreigegeben. Die pslnische Behörde ver zögerte die Freilassung noch um einige Tage. Breslau, 3. September. Das Generalkommando des 0. Armeekorps meldet: In der Nacht stießen polnische Banden in Richtung Godow vor. Sie wurden im Gegen stoß geworfen. Bei Neu-Bern» wurden eingedrungene Banden zersprengt. Bandenangriffe östlich Tarnowitz und Georgenberg wurden abgewiese». Bei Bardnig, südlich Sulnierschütz vorgedrungene Banden wurden verjagt. Die Kämpfe in Rutzland Wien, 4. September. Der ukrainische Pressedienst meldet: Nachdem der Widerstand der bolschewistischen Truppen bei Wojarko gebrochen worden war, sind die ukrainischen Truppen Petljuras von Süden her in Kiew eingedrungen. In harten Strahenkämpfen wird die Stadt von den roten Truppen gesäubert. Königsberg. 4. September. AnS Riga wird gemeldet: Amtlichen Frontberichten zufolge werden die Bolschewisten in andauernden Kämpfen auf das rechte Dünaufer zurückgeworfen. Die Einnahme DünaburgS steht un mittelbar bevor Litauische Truppen sind 10 Werft von der -riadt entfernt. Die Eiserne Division Berlin, 3. September. Ans dem Baltikum ist eine neue Kundgebung der dortigen Truppen an die Neichsregicrung «ingctroffen, die eine Verzichtlersttung auf die bekcmntgegebenen Forderungen gegenüber der lettischeil Regierung ab lehnt. Die Schantungfrnge Amsterdam, 3. September. Tie englischen Blätter vom 1. September bringen «ine Reutermeldung aus Tokio, wo nach) di« Annahme «des Abänderungsantragcs bezüglich Schän- tnngs durch den Ausschuß für auslvärtige Angelegenheiten des amerikanischen Senats großes Aufsehen erregt hat. Die Chinesen, die sich weigern,-den Friedensvertrag zu unter- eintreten, bevor die -endgültige Haltung Amerikas geklärt ist. Dies gestaltet die Lage ernster den» :e. Verhandlungen über die Kolonie» Bern, st. September. Aus Paris wird gemeldel, daß die Friedenskonferenz Freiherrn v. Lersner ausgesordert I n, die deutschen Mitglieder der Kommission für kolo niale Fragen nach Paris einziiladcn. da die her- Handlungen in der nächsten Woche beginnen sollen. Tn Kommissionsmitglieder der alliierten Mächte sind vereist in der französischen Hauptstadt eingetroffen. Ans dem Elsaß Berlin, 4. September. Wie dem „Vorwärts" aus Lörrach gedrahtet miri», haben die Geiverkschastskcnlslle Mühlhausen, Kalmar, Strotzburg und Metz erklärt, daß R den Generalstreik proklamieren würden, fall? die von den Franzosen angekündlglo Ausweisung von lüOOst deut schen Arbeitern Ta.sacye wird. Lcbciismittelvcrsvrgung Rotterdam, st. September. Tie „Times" meldet aus Paris: Tie Lebensmittelversorgung der Mittelmächte ist auch für die Zeit nach der Ernte von den Alliierten ',uA- standen worden. Schülcrstrcik Dein „Bert. Lokatanz" zufolge sind in Greifswald die Schüler des Gymnasiums in den Streik getreten, weil die von ihnen gestifteten Kaiseclnlder und Büsten wä'nend der Ferien entfernt worden waren. Sie sandten au üa4 Kultusministerium ein Telegramm, worin sie um Wieder- a»brun,uu,i der Bilder vaten. Nachr chren .mH Sachsen Deutsch-Evangelischer Kirchentag Dresden, ist Septema.c Der Deutsch-Evangelische Kirchentag >e'V>- sei,»- Be ratungen heute vorinitlag bei stark besnck.cm Hann mu gut besetzten Tribünen fort. Rach einem . stileücnde:: Gebet nnd einem Choral gab der Präsident znnäck n ein Anzahl Glnckwnnsche sowie Begrüßung!-!-, legranuae u-,d Schreiben bekannt. Daran schloß sich die Beschlußfassung über den An trag betreffend die Bildung eines so-,: Men Ausschusses d,es Kirchentages. Der ,oü.,.'e Ausschuß soll beim evangelischen Kirchenaiisichnß i . . errichtet und ihm die für ihn bestimmten Anträge Men wiesen werde». Tie Versammlung beschloß die V. dang eines derartigen Ausschusses mit überwiege!: .Ma jorität »n-d wählte 30 Mitglieder des Kirchentage:- n sei-. Ausschuß. Ein Antrag betreffend die Fesliea::»,: eines gesunden Bodenrechtes in -der Rci-rs- verfnssnng und die Bereitstellung von geemrelcü.- Kirchcnland für Siedlungszwecke wurde dein soziale: Ans- schuß sofort überwiesen, ebenso ein weiterer Antraa des Pressetages betr. die Bildung einer Pressestelle b e i m K irchentag «. Zur Regelung der Frage betr. die Zuständig..» des Kirchentages wählte die Versammlung gleichfalls einer. Ausschuß, der sich ans 27 Mitgliedern znsauinicnsa: und der auch eine Vorschlagsliste von 15 Mitgliedern sin den Deutsch - Evangelischen Kirchcnaiisschnß znsamun asteiler, soll. Hierauf trat die Versaminlnng in die eigentuwe T:> gesordnnng ein. Es folgte zunächst ein Vortrag de:- Ee!i. KonsistorialrateS Prof. T. T i t i n s - Göttingen iibee E v a n-g e l i s ch e s Christentum als Knl:u:- faktor. Die Ausführungen des Redners fanden l-blnstie Znstimmnng. Hieran schloß sich die Beratung über das Täeiiu. Synodalv e r f a s s n n g und ki r ch liche W a !> len in de n L a ndeSki r chcn. Berichterstatter waren die I Herren Präsident deS Obertirchenrates D. Diese S.lire- rin, Geh. Konsistorialrat Prof. D. T i t i n s - Götlinge», Geh. Kirchenrat D. B a h l w e s - Meiningen und (Rh. Konsistorialrat Prof. Tr. S ch o l z - Berlin. Hierzu lagen folgende Grundsätze vor: 1. Tie evangelische Kirche muß Volkskirchc bleiben nnd immer mehr zn einer wahren Voltskirche ansgestaltet werden. Dabei ist der Veteu»!- nissta-nd sowie die Selbständigkeit und Eigenart der ein zelnen Landeskirchen (soweit sich nicht solche zn größeren Ganzen verschmelzen) aufrecht zn erhalten. 2. Jede Lan deskirche ordnet und verwaltet — unbeschadet des Kinken- hoheitsrechtes des Staates — ihre Angelegenheit frei und selbständig durch ihre eigenen Organe. Tie Kirchengewelt muß in vollem Umfange uns die Kirche selbst übergehen. Inhaber dieses Rechtes sind in Zukunft die Landesstmoden. 3. Unter Wahrung ihrer Selbständigkeit und Eigenart treten die Landeskirchen in eine organisierte Bezieh»».; zueinander (Tentsck)er Evangelischer Kirckzentag und Deutscher Evangelischer Kirchenausschuß): es ist daher ein möglichst gleichartiger Aufbau ihrer Verfassungen er wünscht, jedoch ohne kirchenrechtliche Gleichmacherei. 4. Die Neuordnung der kirchlichen Verhältnisse hat an die Synodalordnung anzuknüpfen. Dabei ist zu beachten: a) der Ausgleich der Funktionen von kirchlicher Ortsge- nun »de und Gesamtgemeinde, k) die starke Heranziehung aller Schichten der evangelischen Bevölkerung ohne An tastung der früheren Stellung des Dienstes am Orte, c) di« Eingliederung der freien kirchlichen Tätigkeit — eine Einschnürung — in den, kirchlichen Organismus ck) Die Erhaltung der kirchlichen Behörden als eines nnent- behrlichen Gliödcs der Gesamtkirche Ferner wird in den Grundsätzen bestimmt, daß die Lanbessynode die In haberin der Kirchengewalt sein soll. Männer und Frauen sind Wahlberechtigt und wahlfähig. Für eine Herabsetzung dos Wahlrechtes auf das Alter der Volljährigkeit tuenden vom kirchlichen Standpunkte aus nicht unerhckbliche Gründe geltend gemacht. Zu der Vorlage lag ein Antrag vor, nach dein die Vor-