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Jesuitenordens? Da der Jesuitenorden auf dem Boden der kath. Kirche steht, wird also in Bausch und Bogen das Christentum der allgemeinen, d. h. katholischen Kirche vom Zentralverein des Evangelischen Bundes in Leipzig als an- stößiges Christentum zensuriert? Wir nageln diese Ver- unglimpfung des kath. Glaubens durch den Vorstand des Zweigvereins des Evangelischen Bundes in Leipzig und Umgegend hiermit au. Und dazu schreiben dieselben Herren einige Zeilen tiefer: ..... Wir achten den religiösen Ka- tholiztsmus." . . . Nennt man so ein Drehen und Wenden Schwatzerei oder Heuchelei? Solange die 7 Herren sich nicht mit Beweisen herauswagen für den Aberglauben, die Intoleranz, die äußerliche Abrichtung im Jesuitenorden, solange lastet der Norwnrf auf ihnen, absichtlich oder un wissend verdächtigt zn haben. Das Schuldregister sagt weiter: 1. die Moral des Jesuitenordens ist berüchtigt durch systematische Entwertung der sittlichen Grundforderungen, 5. die Moral des Jesuiten ordens ist berüchtigt durch Umgehung der sittlichen Grund forderungen. Und Beweise für die unerhört schweren Be schuldigungen? Die 0 Doktoren und 1 Fabrikbesitzer im Vorstande des Zweigvereins des Evangelischeil Blindes in Leipzig schweigen, wahrscheinlich aus eigener Scham, solche ehrenrührige Sätze verbrochen zu haben. Eines mögen sich die kampflustigen Herren vom Evangelischen Bunde merken: „Allzustraff gespannt zerspringt der Boden." Die Katho liken, namentlich Sachsens, haben sich bis dato viel ge fallen lassen; wir sind aber an der Grenze des Zuwartens angekommen und versprechen, in Zukunft nicht mehr nn- gerechte Angriffe mit Handkuß hinzunehmen, sondern die selben kräftigst abznwehren. Das Schuldregister fährt fort: l>. Der Jesuitenorden Vermengt in seiner Wirksamkeit grundsätzlich kirchliche und religiöse Ziele. Beweis fehlt; aber das Zeugnis der Ge schichte wird als Quellenangabe bezeichnet. DaS klingt kolossal sattelfest, also nur heraus mit dem Flederwisch, damit entweder die getrübte Erkenntnis oder die Revo- liitionSbestrebnngen des Jesuitenordens an den Tag kommen. Der Nachweis bringt ganz sicher den Doktorhut; darum Bescheidenheit beiseite, die Knlturaufgaben fordern es! Als weitere Anklage bringt das Schuldrcgister: 7. Ter Jesuitenorden ist romanischer Geistesart; 8. der romanisch geistig geartete Jesuitenorden steht im linversönlichen Gegen satz zn deutschem Gemüt; 9. der romanisch geistig geartete Jesuitenorden steht im nnvcrsönlichen Gegensatz zu deutscher Geistesbildung. Köstliche Entdeckung das! Da haben wir Katholiken in Deutschland den Stein des Anstoßes gefunden: das Romanische. Wenn es darum mit unserem Verhältnis zn den Protestanten besser werden soll, dann weg mit dem romanischen Geiste, d. h. in plumper Weise: „Los von Rom!" Also immer wieder dasselbe Lied. Katholiken merkt es euch: Gründet eine deutsche, katholische Kirche mit deutsch-katholischem Papst, Bischöfen und Priestern und deutsch-katholischem Jesuitenorden, und aller Katholikenhaß und Lntherzorn ist verraucht. Bismarcks Ideen sind im Evangelischen Bunde gut bekannt. Was er aber nicht fertig brachte, sogar unter Gemalt und Knechtschaft, das gelingt seinen Nachbetern erst recht nicht, soviel zur ge fälligen Kenntnisnahme. Die römisch-katholische, d. h. all- gemeine Kirche gibt die Bibel nicht Preis, wo der Heiland von der allgemeinen Kirche, aber von keiner jüdischen, römischen usw. redet. Nationalkirchen sind eine Abweichung von der göttlichen Stiftung, und dazu sind die Römisch- Katholischen oder Ultramontanen Deutschlands nicht zn haben, auch in Güte nicht, lieber die grandiose Entdeckung vom unversöhnlichen Gegensätze zwischen romanischem und deutschem Gemüt, zwischen romanischer und deutscher Geistes- bildung ein Wort zu verlieren, hieße Tinte verschwenden. An diese bündlerische Schilderung des Jesuitenordens wird die Frage geknüpft: „Sollten wir da nicht das Recht haben, die Mitglieder einer Gesellschaft fernzuhalten? . . . Wir antworten: „Nein!" Der Evangelische Bund, die Protestanten haben kein Recht dazu, weil es sich um eine rein katholische Angelegenheit handelt. Wir Katholiken maßen uns nicht an, der protestantischen Kirche Einrichtungen verschreiben zn wollen. Man rühmt so gern: „Gleiches Recht für alle! Parität! Jeder mag nach seiner Fasson selig werden!" Die Katholiken oder nach ihrem Ehrentitel Ultramontane stimmen freudigst zu, wenn man vorstehende Schlagwörter auch für sie anwendet. Nur verarge man ihnen nicht, wenn sie diesen liberalen Locktönen mißtrauisch zuhören. Die leider bittere Erfahrung hat vielfach nur Rechte für die Protestanten, protestantische Parität, pro testantische Seligkeitsfasson zulässig gesehen; die Katholiken zwang man zur Ausnahmestellung. Die Ausnahmegesetze, die Kulturkampfgesctze geheißen, ragen ja noch als Zeugen Protestantisch-liberaler Intoleranz bis in unsere Tage hinein. Solange aber auf den katholischen Schultern dieselben Pflichten liegen, wie bei den protestantischen Mitbürgern, solange fordern wir die gleiche Rechtsstellung. Pflicht verletzungen, Kollision mit den Strafgesetzen rechtfertigen eine Ausnahmebehandlung. Der Evangelische Blind mitsamt allen Protestanten mögen immerhin mit Argnsaugen uns Katholikeil beobachten, um die Pflichterfüllung c.u kontrollieren. Das regt uns nicht auf und wird auch nicht den kon fessionellen Frieden stören. Die Vonseiten des Evangelischen Bundes planmäßig in Versammlungen, in der Presse, in Schriften beliebten Verdrehungen aller katholischen Lehren und Einrichtungen aber sind friedenstöreud und zwingen uns, unsere Ehre zu verteidigen durch die rücksichtslose Darstellung der Wahrheit. Die Wahrheit ist bitter für die Gegner, wir brauchen sie nicht zu fürchten. rin. Nus Stadt und Land. Dresden, den 27. April 1904. —* Ein königliches Dekret an die Stände setzt den Schluß und die feierliche Verabschiedung des Landtags auf Donnerstag, den 19. Mai, fest, und zwar auf nach- mittags 1 Uhr. —* Herr, halt ein mit deinem Segen! Freudig verkünden die „Dresdner Nachr.", daß in den nächsten Tagen drei große Vortragsabende von den Größen des Evangelischen Bundes, Herrn Professor Horst Kohl, der schon im «Leipz. Tagebl." so geistreiche Kenntnisse über katholische Dinge zum besten gegeben hat. Herrn König!. Superintendent O. Meyer, dem Gedankenverbrenner und gewandten Interpreten von historischen Märlein und Herrn Pfarrer Ino. Bräunlich, dem Bekehrer und Märtyrer Böhmens, gehalten werden sollen. Ist das nicht etwas zuviel Weisheit auf einmal verzapft? Wir fürchten, daß den lieben Dresdnern von den ewig gleichen Gerichten, die ihnen mit diesen Jesuitenragouts vorgesetzt werden, doch etwas der Magen verdorben werden könnte. Daß Herr Professor Horst Kohl, der große Bismarcksorscher, wie ihn die „Dreödn. Nachr." nennen, über das Thema: „Was fürchten wir von der Rückkehr der Jesuiten?" sprechen will, ist uns unerfindlich, denn der Herr Forscher muß in seinen Forschungen doch schon zn dem Aussprnche Bismarcks: „Die Deutschen fürchten Gott und sonst nichts auf der Welt!" — gekommen sein. Die Antwort des gelehrten Herrn auf seine selbst gestellte Frage könnte dementsprechend nur lauten: „Nichts!" — Und wegen dieser kurzen Ant- wort die ganze Bevölkerung Dresdens in Atem zn setzen, ist doch etwas gewagt!! —* Wer hat Lust, protestantisch zu werden? So fragen wir alle jene, die folgendes protestantische Zu geständnis von kirchlicher Seite lesen, welches in der Agi tationsschrift „Eine gefahrdrohende Allianz" von Pastor I. Damann in Bezug auf die Konfirmation abgelegt wird. „Ist das nicht eine große Schuld der.Arche, daß sic von Kindern verlangt, was sie gar nicht leisten können, daß sie ihnen ein Versprechen abnötigt, das sie gar nicht halten können und auch nicht halten wollen? Und an demselben Tage oder ein paar Tage darauf sehen wir dieselben Kinder am Tisch dcS Herrn stehen und das heilige Abendmahl feiern. Sic wissen nicht was sie tun, denn cs sind noch Kinder, aber die Kirche weiß es." Und weiterhin sagt der Verfasser: „Die Kirche ist aus den Tiefen des deutschen Volkslebens ent wurzelt. Alle Zeichen deuten darauf hin. daß wir vor der äußeren Auflösung der Kirche als Volkskirche stehen." Also ein Pastor der evangelischen Kirche erklärt: was die Kinder bei der Konfirmation versprechen, sei unmöglich zn halten; und der Pastor sagt: die protestantische Kirche sei in der äußeren Auflösung begriffen. In der inneren ist sie es bekanntlich leider schon längst. Und da mutet man Katholiken zu. protestantisch zn werden! —* Protestantische Diakonissen gibt es in ganz Frankreich, wie Pastor Hoffet in seinem Jahresbericht über die ^Iimtitntion «lew mitteilt, mir 89. Da diese äußerst kleine Schar natürlich gar nicht ins Gewicht fällt, empfiehlt das Protestantenblatt (Ne. 10) die Be gründnng eines ans interkonfessioneller Basis stehenden Diakonissenvereins für Frankreich und meint: Ja, sollte cs unter einen, Eombcs. im Lande Bonrriers und Loisns unmöglich sein, nach Zinsincrschen Grundsätzen auf christ licher, aber interkonfessioneller Basis einen Diakonievercin zu schaffen, der das Frciwilligenjahr für Mädchen mit gehobener Bildung in die Wege leitet? Eine nationale Parole könnte das Bindeglied werden. Und die Familien aller derer, welche setzt für die Be seitigung der Kongregationen stimmten, würden das Personal stellen. Wir vermuten, daß gerade die knitnrkämpferischen Familien nicht geneigt sein werden, „das Personal zn stellen". Gut bezahlte Krankenpflegerinnen zn werden, „lögen Einzelne geneigt sein, aber um die Last katholischer Ordensschwestern ans sich zn nehmen, dazu bedarf es eines begeisterten Opfermutes, den nur die Religion erzeugen kann. —* Infolge eingetretencn Wasserfalls kann von heute ab von den Dampfern der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiff fahrtsgesellschaft an Station Saloppe ,nieder gelandet werden. - * In der Nacht vom 25. znm 29. April ist im Treppenflnr des Hauses Herbststraße 7 in Vorstadt Mickten ein junges Mädchen, das sich daselbst mit seinem Lieb haber anfgchalten hat, durch einen Schuß in die Brust verletzt worden. Da die Waffe, ans der der Schuß ab gefeuert worden ist, weder an der Stelle der Tat, noch bei den der Tat verdächtigen Personen vorgefnnden wurde, ist zn vermuten, daß der noch unbekannte Täter sie unmittelbar nach der Tat weggeworfen hat. Nach dem Gutachten des Arztes handelt es sich um eine Pistole oder einen Revolver von ziemlich kleinem Kaliber, dessen Lauf verrostet gewesen sein mußte. Es wird gebeten, alle Wahrnehmungen, die zur Ermittlung des Täters führen könnten, umgehend der Krimmalabteilnng der Königlichen Polizeidirektion, Schieß gasse 7, I. Etage, Zimmer 97, mitznteilen, insbesondere die Waffe, falls sie gefunden würde, dort abzngeben. Meißen. Der Stadtrat genehmigte dem hiesigen Ge- werkschastskartoll einen Maifestzng mit Musik. Chemnitz. Ein heißer Kampf ist über das Projekt der Errichtung des König Albert - Museums und des innen Stadttheaterbanes unter der Bürgerschaft entbrannt. Ein Teil schließt sich dem Natsbeschlusse an, welcher bestimmt, daß beide Gebäude auf dem Nenstädtcr Markte errichtet werden; ein Teil ist gegen jede Bebauung dieses Platzes, ein anderer Teil wieder nur für die Errichtung des Theaters. Plauen. Die hiesige Militärkapelle der 13 t er erzielte mit einem Konzert znm Besten der deutschen Kämpfer in Deutsch-Südwestafrika über 800 Mark. Waltersdorf. Die Witwe Thiele, die vor einigen Tagen von einem wütend gewordenen Ochsen gespießt wurde, ist im Zittancr Krankenhause ihren gräßlichen Ver letzungen erlegen. Rittcrsgriin. Zwei hiesige -1 jährige Knaben spielten mit Streichhölzern und zündeten dabei einen Strohhanfen an. Das Feuer vernichtete ein Wohnhaus, Stallgebände und Scheune. Klingenthal. Das Reichspostaint hat die Genehmignng zur Errichtung eines neuen Postgebändes für hiesigen Ort erteilt. Annaberg. Die Schnee- und Ranreifmassen, die der letzte Winter brachte, haben im oberen Erzgebirge an den Waldbeständcn riesigen Schaden angerichtet. von Meßliedern zur Hebung der Feierlichkeit wesentlich beigetragen, wofür ihm auch noch an dieser Stelle herzltchst gedankt sei. — Am verflossenen Montag abend hatte man wieder einmal Gelegenheit, die Darbietungen des Musik klubs des Kath. Gesellenvereines zu hören und sich über die gemachten Fortschritte zu freuen. Die znm größten Teile aus Mitgliedern des Vereins bestehende Dilettanten kapelle bot in einem Mnsikabend eine Auslese schöner Musikstücke, welche ihr unter Mitwirkung der Herren Lehrer und anderer Freunde des Klubs in bester Weise gelungen sind. Ganz besondere Anerkennung um das Gelingen dieses Abends verdienen die Herren Schulleiter Dünnebier. Lehrer Walther und Lehrer Flesch für die Solovorträge und Dirigent Hajek für die tadellose Einstudierung und exakte Ausführung. Im Laufe des Abends nahm sodann der VizepräseS Ge legenheit, die Gesellen eines bedeutungsvollen Tages zn erinnern, des 23. April. Georgstag ist es, an welchem drei Autoritäten des Vereines ihr Namensfest begingen, Seine Majestät der König Georg als Landesvater, der hoch- würdigste Herr Bischof als Protektor des Vereins und Herr Hofprediger Kummer als Präses. Letzterem wurden noch die Glückwünsche dargebracht, und mit einem begeistert anfgenonnnenctt Hoch auf diese drei Georginsritter schloß Redner seine Ausführungen. Möge der würdige und all seitig befriedigende Verlauf der ganzen Veranstaltung den Mitgliedern des MnsikklnbS ein neuer Ansporn zn weiterer rastloser Arbeit znm Segen des Gesellenvereins sein. Das walte Gott! § Schirgiswaldc. Donnerstag, den 28. April, abends '/AI Uhr, findet in Müllers Restaurant eine Mitglieder versammlung des ersten Bezirkes des Volksvereins statt. Vereiiisnachrichteit. 8 Dresden. Am Schnhfestc des hl. Josef, welches am vorigen Sonntag gefeiert wurde, gingen die Mitglieder des hiesigen Gesellenvereineü znm Tische des Herrn und erfüllten somit ihre österliche Pflicht. Der Kirchenchoc „Cäcilia" DreSden- Löbtml hatte in liebenswürdiger Weise durch den Vortrag Kath. Lehrerverband im Königreiche Sachsen. 8 Leipzig. Sonnabend, den 23. April, fand im katho lischen Gesellenhanse eine außerordentliche Sitzung der Leipziger Vereinigung statt. Es wurde ihr durch Ver mittelung des Herrn Direktor 1)r. Grollmnß die hohe Ehre zuteil, den geschätzten Schulrat I)r. Ferdinand Maria Wcndt, k. k. Professor zn Troppan lösterr. Schlesien» lind ehem. Schüler des kath. Lehrerseminars in Bautzen in ihrer Mitte zn sehen. Nach Eröffnung der Versammlung stellte Herr Direktor De. Grollmnß den hochverehrten Gast den zahlreich erschienenen Kollegen vor, indem er in Kürze noch einmal die Hauplverdienste und Hanptmoincnte seines reichbewegten Lebens hervorhob. Herr Schulrat Professor De. Wendt dankte hierauf für die herzliche Begrüßung und gedachte in Liebe der Herren Plewka »en., Rektor Grabietta, der hochw. Herren Teminardirektoren Jos. Hoffmann und Blnmentritt. des hochw. Superintendenten Stolle usw., die seine Vorbilder waren und ihm den Weg geebnet haben. Durch schöne Beispiele ans seinem erfahrungsreichen Leben zeigte er hierauf, wie der Lehrer auch von seinen Schülern lernen und sich dankbare Herzen erziehen könne. Nach einer Panse gab er sodann ein anschauliches Bild des internationalen Kongresses für experimentelle Psychologie in Gießen, an dem teilznnehmen er auserlesen war. Durch viele anziehende Proben aus den einzelnen <50» Vorträgen hielt er die Anwesenden lange Zeit in gespanntester Auf merksamkeit. Langandanernder Beifall lohnte einigermaßen die herrlichen Ausführungen. Nachdem Herr Direktor Dr. Grollmnß noch besonders gedankt hatte, schloß sich an den Vortrag des hochgeehrten Gastes eine längere Debatte. Am Schlüsse der Sitzung ermahnte Herr Schulrat Nr. Wendt noch zn wahrer, aufrichtiger Kollegialität und leerte sein GlaS in diesem Sinne. Der Krieg in Ostasien. Die Japaner rüsten sich, den 8)aln zn überschreiten, sie haben ihn bereits überschritten, so lauten die Nachrichten seit Wochen. Nun telegraphiert man dem „Daily Ehroniele" wieder ans Soenl: Die Japaner werden gleichzeitig an drei Punkten Vorgehen. Tie erste Armee steht jetzt in Witschn und ist bereit, den thaln zn überschreiten; sie ist wenigstens >",0OO>» Mann stark. Tie zweite Armee, welche mit sechszölligen Geschützen ausgerüstet wurde, ist für Port Arthur bestimmt und wird wahrscheinlich auf beiden Seiten landen. Die dritte Armee wird bei Taknschan landen. Alle drei Armeen sollen binnen Wochenfrist Entscheidungen herbeiznsühren trachten. Ans Tschifn erfahrt dasselbe Blatt; daß die Russen bei Tatnngkao, westlich vom jhaln konzentriert seien. Die Vorposten sind bloß drei Meilen von einander entfernt. Auch in Nordostkorea, gegen die Possietbai zn, finden japanische Truppenbewegungen statt. Man glaubt, daß die zweite Armee sich binnen 1-1 Tagen bereits jenseits des 8)aln befinden werde. Tie Russen sollen in der Nähe der Possietbai -1000 Mann Infanterie, über 1500 Mann Kavallerie und Artillerie, sowie Minentrnppen :c. haben. Wie verlautet, treffen die Japaner Vorbereitungen, um Wladiwostok neuerdings anzngreifen. Das „Berliner Tageblatt" erhält ans Tokio folgendes Spezialtelegramm: Nunmehr hat endlich die Mobilmachung von vier weiteren Divisionen mit Sicherheit begonnen. Es sind die 8., 10. und l l. Division, als deren Führer der bisherige Leiter des militärischen Erziehung-?- und BildnngswesenS General Nodzn genannt wird, der im ganzen Lande den Ruf eines hochintelligenten, ganz be sonders befähigten Offiziers genießt. Es wird auch bekannt, daß mit den betreffenden Liniendivisionen auch immer die korrespondierenden Reserve-Brigaden mobil gemacht wurden. Die japanischen Armeen sind auch stärker als bisher an genommen wurde; eine jede zählt nämlich nicht OOOOi,. sondern nahe an looooo Mann. Es steht den Russen also eine ungefähr doppelt so starke Streitmacht gegenüber, als man bisher anna'.nn. l?> Der deutsche ..Reichsanzeiger" veröffentlicht folgende Miiteilnng: Nach einer von dem hiesigen russischen Bot schafter im Aufträge seiner Regierung gemachten Mitteilung hat der Befehlshaber des russischen Geschwaders im Stillen Ozean folgende Bekanntmachung erlassen: „Jedes .Kriegs oder Handelsschiff, das im militärischen Operationsgebiet bei Nacht ohne Lichter oder bei Tag ohne Flagge fährt und auf einen Kanonenschuß die Flagge nicht zeigt, wird als feindliches Schiff betrachtet und vernichtet werden. Gl