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Dienstag den 18 Mai 1915 Sächsische VolkSzeiwng Nr. 112 — Seite 4 DaS Wert behandelt die Familienkatastrophe eine» bankrott gewordenen Idealisten namen» Vinzenz (Wiecke), der. um «Seid zu schaffen, von einem Extrem ins andere sällt, von einem Schicksalsschlag um den anderen getroffen wird, vi er schließlich im Irrsinn sich erschießt. Die etwa» knappe Idee wird nun durch Episoden auSgesponnen. die zum großen Teil mystischen Charakter tragen. Gleich die erste Figur, ein setter Börsenmensch (Mehnert), hat etwa» man möchte sagen Unpersönliche«. Der Sekretär deS Helden (Jltz), ein Schatten seine» Herrn, verkörpert die Dienertreue. Ihm sowohl wie den Kindern Vinzenz haftet der Schleier de» Mystischen an. In der Gläubigers,ene zeigt der Dichter Humor und Kenntnis der sozialen Dinge in wirksamer Paarung. Die Figuren de» Dachdecker» und der „prächtigen alten Frau" gelangen besonders gut. Wa» diese Episoden an tiefen Gedanken und philosophischen Wahrheiten enthalten, da» ist mehr als Eulenberg btrher gegeben hat. Freilich ist er kein Meister der dramatischen Handlung und man kann sich gut vorstellen, daß dem Werk ein großer Bühnenerfolg nickt blühen wird. Die Idee ist zu sehr in die Länge gezogen worden und da die Mystik ohnehin der Phantasie desjenigen, der sie ganz über sich ergehen lassen will, einen ungeheuren Spielraum lassen muß. wird die räumlich begrenzte Szene, sei sie auch noch so wirkungsvoll gestaltet die gestern abend etwa» Einengen- de» und Dämpfendes für den Mystiker an sich haben. Ein Teil des Publikums war übrigen« gelangweilt. Er störte durch gelegentliches Lachen bei den ernstesten Szenen den willigen Zuschauer. Glänzend war die Darstellung durch Wiecke, der einen wirklichen Idealisten verkörperte, die Trebnitz, Schasier als dessen Kinder, Mehnert, Jltz. Müller, Wlerth, Wahberg. Meyer, Le- wtnsky, Hühner, Ponto und die Salb ach. Keiner gab Anlaß zu den leisesten Erinnerungen. Die Regie (Fischer) batte, wie erwäbnt, alles ausgeboten, um der Wirkung nicht Einhalt zu tun, soweit die» eben mög lich war. — Dre-deu, 16. Mai. Die „Schlierseer" brachten wieder etwas „Echt bayrische»". Nach dem „Dorfgehoam- nis", da» doch ein bißchen zu „unbieder" und in sittlicher Beziehung durchaus nicht etnwandsrei war. gab e» gestern da» alte, in Dresden bereits gegebene Volksstück „Almen rausch und Edelweiß". Es ist nach einer Erzählung Hermann v. Schmid's sür die Bühne bearbeitet worden, hat zwar keinerlei Anspruch auf literarische Bewertung, den es auch gar nicht eihebt, bietet aber viel bunte Szenen und eine Menge dankbarer Rollen, die so recht für die Schlierseer geeignet sind. Alle» voran ging wieder Terofal als HiaS. mitunter lebhaft an Schweighoser erinnernd. Auch Vogelsang, Greiner, Bayer. ReseRiendl, Fannerl Terofal (als ausgezeichnete Partnerin tbreS Vaters!) und Maria Vogel iang in der weiblichen Hauptrolle zeigten große Lust am Spiel. Überhaupt ist die Spielsreude bet den Schlierseern ordentlich wohltuend. Starke» Beifall erntete wieder das Virtuosente>z>tt S ch w a rz - H ö n i g - N t e n d l init hübschen Konrertetn- kagen. — Koffel, 17. Mai. Der Maler Hermann Knack- fuß, Professor an der Königlichen Kunstakademie in Kassel, ist im 66. Lebensjahr« heute nachmittag gestorben. Gemeinde- und Vereiusnachrichteu ' Leipzig-West. Am vergangenen Sonntag fand in der St. Marienkirche zu Letpzig-Lindenau die Erstkommunion der Kinder statt. Der Frühling schien in die Kirche ge- kommen zu sein, so reich war diese mit seinen lieblichen Boten, den Blumen, und jungen Birken geschmückt. Noch schöner aber waren die in seliger Freude erstrahlenden Kinderaugen von 136 jungen Christen, welche da» erste Mal den Leib de» Herrn empfingen, unter ihnen eine große Zahl in so jugendlichem Alter, daß Piu» X. sicher seine Freude daran gehabt hätte. Ein besonders feierlicher Augenblick war es, als das Lehrerkollegium der 3. katholischen Bürger- schule an der Spitze der Erstkommunikanten zur Kommunion bank vorschritt und so durch sein schöne» Beispiel mehr predigte als durch die besten Lehren. Die ganze Feier, nicht zuletzt auch die ergreifende Ansprache deS hochw. Herrn Pfarrer Hottemott, hinterlteß in allen Teilnehmern, von denen auch eine große Zahl Eltern und Geschwister die Erstkommunikanten zum Tische des Herrn begleitete, den nachhaltigsten Eindruck. Möge Gott die Unschuld der glück lichen Kinder auch unter den so schwierigen Verhältnissen im Bezirke unserer Gemeinde erhalten! K. * Schirgilwalde. (Kino.) Die nächste Kinovorstellung, die nach langer Pause stattfindet, bringt viel Sehenswerte», wie eS so leicht kein andere» Kino bietet. Der Ertrag fließt dem Roten Kreuz zu. Beginn nach der Maiandacht. Eintritt 10. 20 und 30 Psg. — Freitag vormittag 9 Uhr ist Vorführung im Anschluß an den KönigSaktuS. Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Nach' dem die GesangSabteilung noch einig« Lieder und zwei Mit glieder derselben zeitgemäße Gedichte vorgetragen hatten, dankte der Vorsitzende allen, die zur Verschönerung des Abends betgetragen hatten und schloß die Versammlung mit dem Gruße „Gott segne di« christliche Arbeit!" Milde G«be« Für bedürftige ikistkommunikanteu in Marienberg find ein- gegangen: Von N. N. in DreSdea-vlaiewitz 5 ein früherer Anaaberger Pfarrer 3 Ungenannt in Dresden 6 -6. «. R. in Dretdeo 5 Arau L. in Trier 3 G. F. in Dresden 8 Frau B. in Weiden 10 Ungenannt - wohlbekannt SO M. K in Ostro 2 F. K. in Chemnitz 10 R. io Chemnitz 1.60 Frau Gt. u. H. in Bautzen 2 u 1 Ungenannt in Dresden 6 Ungenannt in Losckwitz lO grau K. in Dresden 6 grau M. in Dresden 6 und Kleidung. Ungenannt io Chemnitz 2 Frau M. in Heiligenstidt 1 Allen gütigen Wohltätern ein „Vergelt'S Gott"! Die Kinder werden ihrer gedenken. Mühr, CxposituS. b Gchtnchtvtehvrette „f de« »trdvos« »» DreSde» am 17. Mat 1916 nach amtlicher Feststellung. 8 Dreßderr. (Kreuzbündnis, V. a. K.) Dienstag den 18. Mai. abend» ^9 Uhr: Unterhaltungsabend, zu gleich mit KönigSgeburtStagSfeter im kathol. Gesellenhause, kleiner Saal. Erdgeschoß. Mitglieder und Gäste sind Herz- lich eingeladen. 8 Dresden. (Kath. Bürgerverein.) Es wird noch- mals darauf aufmerksam gemacht, daß die auf morgen Mittwoch anberaumte Vereinsversammlung im Gesellenhause (Käufferstraße 4 Pt.) stallfindet, in welcher der hochw. Herr Pfarrer Hain einen der gegenwärtigen Zeit entsprechenden Vortrag halten wird. Die Mitglieder werden daher gebeten, mit Angehörigen recht zahlreich zu erscheinen. 8 Dresden - Johauustadt. Am vergangenen Sonntag hielt der Kathol. Arbeiterverein St. Joseph seine gut besuchte Monatsveriammlung im Restaurant „Union".Hutten- straße, ab. Die Versammlung wurde mit dem Liede: „Freundschaft und Liebe" eröffnet. Danach hielt Seine Hochwürden Herr Hofprediger Jnfalt einen hochinteressanten Vortrag über Indien und die Besitznahme desselben durch die Engländer. In fesselnder Weise schilderte der geschätzte Redner den Reichtum Indiens und die Ausnützung desselben durch die Holländer und später durch die Engländer. Der Sihlaiht- vieh- gattung «us- trieb Stück Ochsen. t«S Bullen . . . ISS «alben und «ühe . . . «18 strefler . . «Liber. , . , 5^0 Schafe 825 Schweine .. uo» julammen Markrprei« sLi 80 Ir- Lebend-jSchlachi. Gewicht Me. Mk. l. Bollfleischtge, au«gemästete bdchsten Schlachtwerte» bl» zu 8 Jahren . I. Junge fleischige, nicht au»gemästet«, — altere -«»gemästet« 8. Mässtg genährte junge. — gut genährte ltltere 1. Gering genährte jeden «lter« . . . . 1. Bollfleischtge aukgewachsene, höchsten Schlachtwerie» 8. Bollfleischtge jünger« 8. Mätzig genährte jüngere und gut ge- nührte altere «. »ertng genährte 1. Bollfleischtge. au»gemäftet« «alben höch sten Schlachtwerte« 8. »ollflelschtge. auDg-mSslete «ühe höch sten Schlachtwerte» bi« zu 7 Jahren . 8. »eitere autgcmüstet« Kühe u. gut ent wickelte jüngere Kühe und «alben . . t. Gut genährte «ühe u. mäh. gen. «alben 8. Mähig und gering genährte «ühe und gering genährte «alben Gering genährte« Jungvieh «m «Uter von 8 Monaten bi» zu l Jahre 1. DovpcIIenber 8. Beste Mast- und Saugkälber . , . 8. Mittlere Mast- und gute Saugkälber . t. »erinae «Liber . . . 1. Masllämmer und jüngere Mafthammel 2. »eitere Masthammel 8. Mäßig genährte Hammel und Schafe .. «ollfle?!§. 1 der feineren Nassen u. deren Kreuzungen im «Ulcr bi» zu 1>/, Jahr 8. Fettschwetne 8. Fleischige 1. Gering entwickelte 8. bauest und «her 70-7, 82-81 57-80 88—70 «8-82 50-51 «6-18 70-72 82-«8 »1-57 18-1» 10-1« tlO-120 so—S5 75-85 80-70 8,-8» 58—80 118-122 128-12» 105-110 U0-l00 10,-115 120-1 105- HO. io». ni 108 -SS -SÄ -IIS -117 IO« 101 Nl 1u4 S8-S7 115 110 185 11« >28 »18 155 >15 185 12« I»0 120 -151 -ISS 112 -IS2 -117 Ausnahmepreise über Notiz. Geschäftsgang: Bei allen Tiergattungen flott. Für Konserven: 0 Ochsen, 88 Bullen, 14 Kühr, Schweine. Von dem Auftrieb find 16 Rinder dänischer Herkunft. 142 Verantwortlich kür den redaktionellen Teil Hauptredakteur Richard Laven, für Reklame und Anzeigen I. I. Keller, Druck und Verlag der Saxonta-Buchdruckerei G. m. b. H., sämtlich zu Dresden. Ktii >u,f spät iibi" oeit Aus ickei goto i'ai>: iril io ii ^t» o»i o o r ä fol r oer bobo nickt i n n und Neid ck'siu (o n sickl niäch N e st die ( loim bino Neni noch eine iloj Nom sich t Will oller Abwi neuei ^enle l'-egei bereit fort nieiin (' dlls, d lnitcii boote Für lä.Juniwirdcingewisscnh. 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