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Ziel verfehlte. Das Unterseeboot tauchte wieder und konnte wegen der einbrechenden Dunkelheit und des hohen Seeganges nicht mehr verfolgt werden. China und die Mächte Stoa Holm, 24. Februar. Wie „Aftonbladet" aus Neuyork gemeldet wird, hat das amerikanische Auswärtige Amt mit den an China interessierten Mächten Brrhand langen ringelritet, die daraus abzirlcn, Mittel zu finden, um die Integrität Chinas aufrcchtzuerhaltcn. Einc Bestrafung der Lütticher Rotterdam, 25. Februar. Aus Lüttich wird gemel det: Wegen beleidigender Inschriften auf angeklebten Extra blättern. die den Sieg in Masuren meldeten, ist als Strafe ungeordnet worden, das; die Einwohner statt um 10, u m 7 Uhr zu Hause sein und bleiben müssen. Betrieborinstelluiig englischer Tampserlinirn Der Rotterdamer „Courant" meldet aus London, das; weitere fünf englische D a m p f e r l i n i e n ihren G e s a m t b e t r i e b einstellten wegen der deutschen Unterseebootsgefahr. 1785 Millionen Mark japanische Rüstungskredite K coenhagen, 25. Februar. Wie die Petersburger Telegraphen-Agentur aus Tokio meldet, teilte im Ober haus der Präsident den Eingang einer Regierungs- vor! ag e auf Bewilligung von 8.50 Millionen ?)en — >785 M illionen Marl sü r N ü st u n g s k r e d i t c mit. Eutwicheue Kriegsgefangene A r u s b e r g , 21. Februar. Aus dem Gesangencu- lager bei Meschede sind vier französische Kriegsgefangene, die sich Zivilkleider verschafft hatten, geflohen. Tie vier hatti-n schon vor einiger Zeit einen Fluchtversuch gemacht, konnten aber nach einigen Tagen wieder eingefangen werden Ei» englischer Postdampser von einem U Boot angegriffen Reuter meldet aus London, das; der zwischen Folkeston.e und Voulogne verkehrende Postdampser am Dienstag abend durch ein Unterseeboot angegriffen wurde, kurz nachdem das Schin Boulogne verlassen hatte. Tas Torpedo ging in einer Entfernung von 00 syards vor dem Schiffe fehl. An Bord waren 92 Passagiere, ausschließlich Zivilisten. Ein in Przcmysl preisgekrönter Architekt B o d e n bach, 21. Februar. Mit einem Fliegerbrief aus Przemysl teilt der Baumeister und Architekt Czackert aus Bodenbach mit. daß er bei einem in Przemysl veran stalteten Wettbewerb für ein aus dem Tartarenhügcl zu er richtenden Schlachtdentmals den ersten Preis erhalten habe. Wieder ei» überfälliger englischer Dampfer Berlin, 25. Februar. Ernste Besorgnis herrscht in England um das Schicksal des Dampfers „M embl a n d". Er verließ Hüll am vorvergangenen Montag und wird seit Freitag vergeblich in Newcastle erwartet. In die Lust gesprengt Dos norwegisckw (Generalkonsulat in London telegra phierte am 22. Februar an das Ministerium des Aeußern: Das Dampfschiff „Reg in" aus Cliristiania ist heute früh m Downe in die Luft gesprengt worden. Die Besatzung ist an Bord eines englischen Kriegsschiffes ge gangen. heute in Dover gelandet, und dann nach London weitergeschickt worden. Dos Ministerium des Aeußern ersuchte telegraphisch die (Gesandtschaft um Abhaltung einer sregerichtlichen Verhandlung. „Regin" war ein Dampfer von 1107 RegisrertcmS. Die Lage der Unfallstelle läßt auf eine englische Mine schließen. Deutsche U Boote in der Irischen Sec Infolge Austauchens deutscher Unterseeboote in der Irischen See kündigt die britische Admiralität, nach einer Reuter-Meldung, eine Beschränkung der Schiffahrt an den Nord- und Südeingängen zur Irischen See an. China und die japanischen Forderungen P etersb u r g , 21. Februar. (W. T. V.) „Nowose Wremsa" vom 18. d. M. berichtet in einem Pekinger Tele gramm: Wir erfahren aus japanifcher Quelle, daß der Ge hilfe des Ministers Tsao den japanischen Gesandten be sucht" und ihm den Standpunkt der chinesischen Regierung bctr. die japanischen Forderungen darlegte. China wäre bereit, vier Forderungen gänzlich, vier teilweise, zwei nach Zustimmung der internationalen Mächte zu erfüllen. Alle weiteren Forderungen seien unannehmbar. — Tientsiner Zeitungen berichten, daß die formellen Sitzungen, die den tapanischen Forderungen gewidmet waren, aufgehört haben und deuten an, daß Japan beschlossen habe, in anbetracht der unbefriedigenden chinesischen Antwort andere Maß nahmen zu ergreifen, die imstande sind, die Erfüllung der japanischen Forderungen zu sichern. Ein Minensucher versunken 'Paris, 24. Februar. (W. T. B.) Ter „Temps" meldet: Der Minensucher „Marie" stieß am Sonnabend im Osthafen von Dünkirchen auf eine treibende Mine und ver sank sofort. Vier Mann der Besatzung sind ertrunken: mehrere Mann, darunter der Kapitän, wurden schwer verletzt. Rekrutciivcrcidignng in München M ü n ch e n , 24. Februar. (W. T. B.) Im Hofe der Prinz-Arnulf-Kaserne fand heute vormittag die feierliche Vereidigung von Rekruten sämtlicher Truppenteile des Standortes München statt, zu der sich auch König Ludwig eingefnnden hatte. Der .König begrüßte in einer Ansprache die jungen Mannschaften und wies nach den „Münch. Neuest.^ Nachr." auf den schweren und ehrenvollen Kampf hin, in dem das deutsche Volk gegen eine Welt von Feinden stehe, ans dem es aber, so Gott will, siegreich hervorgehen werde. Ter Krieg sei noch nicht zu Ende: auch die jungen Mann schaften würden wohl noch alle vor den Feind kommen. Er erwarte, daß auch sie, gleich ihren vor dem Feinde stehenden Brüdern, dem guten Rufe der Bayern Ehre machen würden. Englische Nebertreibuiigen Berlin, 24. Februar. Unter der Ueberschrist „Eng lische Uebertreibnngen" veröffentlicht das „Berl. Tagebl.' Mitteilungen eines Korrespondenten in Sluis, denen zu folge der Bahnhof Ostende-See durch den jüngsten Flieger- besuch über Ostende nur teilweise und nicht einmal ernst lich beschädigt worden sei, im Gegensatz zu englischen Mel dungen, die behaupteten, das; der Bahnhof niedergebrannt sei. Diese Feststellung eines keineswegs deutschfreundlichen .Korrespondenten in dem ziemlich deutschfeindlichen Blatte „Tyd" charakterisiert den Wert der amtlichen englischen Meldung. Mangelhafter französischer Sanitätsdienst Das „Berl. Tagebl" berichtet: Wie ein Spezialkorre- spondent des Pariser „Erelsior", der die Lazarette hinter der Front besuchte, festgestellt hat, ist der französische Sani tätsdienst trotz aller Reformversprechungen des Kriegs ministers immer noch recht mangelhaft organisiert. Aincrikanischcr Tainpsrr gesunken Washington, 24. Februar. Reuter meldet: Ter amerikanische Dampfer „Carib" sei vor der deutschen Küste auf eine Mine gestoßen und gesunken. Er hatte 4600 Ballen Baumwolle an Word. Fürchterliche Verluste der Franzosen Kopenhagen, 21. Februar. (Nichtamtlich.) „Poii- tiken" schreibt: Wenn der englische Militärattache!) bei Ioffres Heer erklärt Hai, das französische Heer habe greif bare Resultate errungen, es werde von Woche zu Woche besser, so müsse man feststellen, daß die französischen Trup pen in den Kämpfen der letzter drei Monate fürchter liche Verluste erlitten hätten, schlimmere als in einer Feldschlacht. --: Ter Austausch der Schwcrvcrwundetcn Bern, 24. Februar. (Nichtamtlich.) Die deutsche wie die französische Regierung haben dem Bundesrate mit- geteilt, daß eine Einigung über den Austausch der Schwer verwundeten erzielt wurde. Der Transport erfolgt unter j Leitung des Schweizerischen Roten Kreuzes. Er beginnt voraussichtlich Ende dieser Woche. Tic Bicrprciscrhöhung in München München, 24. Februar. Der Verein Münchner Bier brauereien verkündet soeben ab 1. März die BierPreis erhöhung von 4 Pf. pro Liter, von denen 1 Pf. den Wirten zugute kommen soll. („Kriegszeitung.") Einiges zur Geschichte der Unterseeboote Von A. V o m rhei n. Nachdruck nicht gestattet. Di: Geschichte der Unterseeboote reicht viel weiter zu rück, als uu allgemeinen wohl angenommen wird. D»?r eigentliche Erfinder des Tauchbootes, das jetzt in dem Kampfe gegen England unsere ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist nämlich der große Maler, Architekt und Bildhauer Leonardo da Vinci, dessen herrliches, von Goethe eingehend besprochenes und gewürdigtes „Letztes Abenöiuahl" weltbekannt und berühmt wurde. Dreier geniale Meister und Schöpfer unvergänglicher Kunstwerke war auch ein gewaltiger Forscher. Seine pichst- kulischen und mathematischen Schriften sind fast nicht we niger staunenerregcnd als seine Gemälde. Und wie in den lichten Jahren einwandfrei festgestellt wurde, haben wir in ihm den eigentlichen Erfinder des Unterseebootes zu er blicken. Lange, lange Zeit waren die Handschriften und Zeich- uimgc-n Leonardos (geb. 1452 in dem italienischen Berg- dorfe Vinci bei Eim>oli, gest. 2. Mai 1519 im Schlosse Clos- Luc»'-- bei Amboise in Frankreich) verschollen. Sie wurden in einer Stärke von 16 Heften in der Anibrosiana zu Mai land ausbewahrt, aber niemand beachtete sie, bis der -- Krieg dielen kostbaren Schatz zutage förderte. Napoleon I., der als General Bon aparte im Jalirc 1796 siegreich in Mai land einzog. ließ die Manuskripte des Künstlers nach Paris brinz-.-n. Aber wiederum verging nahezu ein Jahrhundert, ehe di? große Welt etwas über ihren Inhalt erfuhr. Erst 1881 vis 1891 veröffentlichte Ravaisson Mollien eine Reihe der erwähnten Hefte im Lichtdruckverfahren in sechs großen Bäirdm. und nun erkannte man, daß Leonardo auch in kriegstechnischer Weise tätig gewesen und mit seinem er leuchteten Geiste den Zeitgenossen des 15. und 16. Jahr hunderts weit voransgeeilt war. Nicht festzustellen ist, ob trotz der Schweigsamkeit des Meisters das eine oder das andere über sein Werk diesem oder jenem seiner Zeitgenossen bekannt geworden, aber un zweifelhaft haben sich seit Leonardo da Vincis Tätigkeit manche damit beschäftigt, brauchbare Unterseeboote zu kon struieren. Eine Reihe derartiger Versuche berichtet uns die Geschichte. So erbaute C o r n e l i u s D r e b b e l im Jahre 1624 ein Unterseeboot und befuhr damit die Themse von Westminster bis Greenwich. Ihm folgte 1742 David Buschncll mit einem Unterseeboot, das dazu dienen sollte, eine durch ein Uhrwerk zu entzündende Mine am Boden feindlicher Schiffe zu befestigen. Im Jahre 1804 konstruierte Robert Fulton ein verbessertes Unterseeboot, von dem er zwar die „Freiheit des Meeres" erhoffte, das indes den Erwartungen ebensowenig entsprach, wie das von Bauer im Jahre 1850 in Kiel verfertigte Tauchboot, welches die Aufgabe hatte, die dänische Flotte anzugreifen, aber bei einem Versuche im Hafen sank und erst 1880 wieder gehoben wurde. In Amerika gelang es inzwischen, kleine Unterseeboote herzustellen, die in dem dortigen Bürgerkriege anfangs der 1860er Jahre mit Erfolg gegen Panzerschiffe der Union von den Konfödcrierten des Südens verwendet wurden. Dies trieb zu weiteren Bestrebungen an, und in der Zeit von 1885 bis 1888 baute der Schwede Norde nfelt vier schätzens werte Unterseeboote, von denen zwei die Türken, eins die Engländer erwarben. Bis dahin hatte man in England die Unterseebootfrage sehr skeptisch behandelt. Als der eng lische Staatsmann Pitt seinerzeit das Projekt Fultons be günstigte, erklärte der damalige erste Seelord der Admirali tät, Lord St. Vincent: „Pitt ist der größte Narr, den es gibt, da er einen Modus der Kriegführung begünstigt, Wiel w j»iile UWiM! Die Stunde ist gekommen, da von neuem an das gesamte deutsche Volk der Ruf ergehen muß: Schafft die Mittel herbei, deren das Vaterland zur Kriegführung notwendig bedarf! Von der ersten deutschen Kriegsanleihe hat man gesagt, sie bedeute eine gewonnene Schlacht. Wohlan denn, sorget dafür, daß das Ergebnis der jetzt zur Zeichnung aufgelegten zweiten Kriegs anleihe sich zu einem noch größeren Siege gestalte. Das ist möglich, weil Deutschlands finanzielle Kraft ungebrochen, ja unerschöpflich ist. Das ist nötig, denn Deutschland muß gegen eine Welt von Feinden sein Dasein verteidigen und alles einsetzen, wo alles auf dem Spiele steht. Und schließlich: Es ist nicht nur Pflicht, sondern Ehren sache eines jeden Einzelnen, dem Vaterlande in dieser großen, über die Zukunft des deutschen Volkes entscheidenden Zeit mit allen Kräften zu dienen und zu helfen. Unsere Brüder und Söhne draußen im Felde sind täglich und stündlich bereit, ihr Leben für uns alle hinzugeben. Von den Daheimgebliebenen wird kleineres aber nicht un wichtigeres verlangt: ein jeder von ihnen trage nach seinem besten Können und Vermögen zur Beschaffung der Mittel bei, die unsere Helden draußen mit den zum Leben und Kämpfen not wendigen Dingen ausstatten sollen. Darum zeichnet auf die Kriegsanleihe! Helfet die Lauen aufrütteln. Und wenn es einen Deut schen geben sollte, der aus Furcht vor finanzieller Einbuße zögert, dem Rufe des Vaterlandes zu folgen, so belehret ihn, daß er seine eignen Inter essen wahrt, wenn er ein so günstiges Anlage papier, wie es die Kriegsanleihe ist, erwirbt. Jeder muß zum Gelingen des großen Werkes beitragen. Aus Stadt und Land Den 2S. Februar UNb Dresden —* An den Kämpfen in Polen nördlich der Weichsel nimmt auch das Sächsische Landwehr-Jnfanterie- Regiment Nr. 101 unter Führung des Oberst Graf Pfeil hervorragenden Anteil. Zwischen Sr. Majestät dem König und Sr. Majestät dem Kaiser hat hierüber am 22. d. M. ein Telegrammwcchsel stattgefunden. Das Telegramm Sr. Majestät des Kaisers lautete: „Ich freue mich, Dir Mit teilen zu können, daß ich Deinem Landwchr-Jnfanterie- Regiment 101 meine Anerkennung für seine in den Kämpfen an der Wkra bewiesene Tapferkeit ausgesprochen habe. Wilhelm." — Hierauf sprach Se. Majestät der König dem genannten Reginient telegraphisch, die nach stehende Anerkennung aus: „Zu Meiner großen Freude hat das Regiment durch Se. Majestät den Kaiser warme An erkennung für seine Tapferkeit in den Kämpfen an der Wkra gesunden. Dieser erneute Gnadenbeweis soll für das welchen diejenigen, die die Sec beherrschen, nicht brauchen und welcher im Falle des Erfolges sie der Seeherrschaft be rauben würde." In Frankreich wurde der Marineminister Admiral Aube durch die Arbeiten Nordenfelts auf die Unterseeboote auf merksam und betraute 1886 den Ingenieur Gustav Z6de mit dem Baue eines Unterseebootes. Unterdessen wurde» 1888 in Spanien Versuche mit einem kleinen, von Peral ge schaffenen Unterseeboote und in Frankreich solche mit einem von Goubct konstruierten Fahrzeuge gemacht. Tauchen und Manövrieren dieser Boote, die zur Hafenverteidigung und Entzünden von Seeminen am Boden feindlicher Schiffe dienen sollten, war ziemlich befriedigend, aber sie erwiesen sich nicht als seetüchtig. Besser bewährte sich das von Zädä crbaute Unterseeboot „Gymnotc" und wurde deshalb das Vorbild für die weiteren Tauchboote, die man in Frankreich in der Folge schuf. Im Jahre 1893 wurde ein elektrisches Unterseeboot aus Bronze mit Akkumulatorenbetrieb erbaut, das den Namen „Gustav Ze.d6" erhielt. Von da an entwickelte sich die Herstellung von Tauch booten immer mehr: besonders infolge eines Preisaus schreibens des französischen Marineministers vom Jahre 1896. Romazotti erbaute 1899 das Unterseeboot „Morse" (von 146 Tonnen Größe) und im selben Jahre Laubeuf da? Unterseeboot „Narval", für dessen Oberwasserfahrt Petro- lenmmaschinen (250 Pferdestärken), für die Unterwasser fahrt Elektromotoren mit Akkumulatoren - Speisung ver wendet wurden. Laubeuf erhielt den ausgesetzten Preis. Man war jedoch mit dem Erreichten noch nicht zu frieden und vervollkommnete »veiter. Dabei erkannte man 1906 die Ueberlegenheit des Tauchbootes gegenüber dem Unterseeboot und ging daran, Unterseekreuzer von 500 Ton nen zu bauen. Frankreich rühmke sich seiner Fortschritte und die italienische und russische Marine führte den Typ des