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MslscheUolksmIung Vellage dirrtelj > ganz D> tn Oesterreich «.4» »c. I»»»««»« s D> ,«»»»« X mit Dresden und »"chrntaqs tzmMagss sret Hau» S.L!» -«; Ich >.8«^. In Hau, ».»» Xi; nmer I« ^ «ck^etnt dl« geitun, regelmätzi, tn den ersten -M——— — dterte«, Dresden und aan» Deutschland I tn Oesterreich G,«V «c. — An-el-! Unabhängige» Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit >nit NirteVhaltrrngAdeilage Vte illttfteieVte Zeit Riunchm» dan GeschüllSaiqetgen vis I«Uhr. don Aamttten- anieiaen dt» 1» Uhr Preis tllr dle Petit-Spnllzetle LG X, im ReklamcleU Ge ch. ßrel» stlr die v. ^.... Für undeulltch geschriebene- sowie durch Fernsprecher a I gegebene Anzeige» können wir di« Berantwortltchkett s die Siichtkgkei! des Lerte» nicht übernehmen ^ " e: 1« bis 11 Uhr vormttl>nj« tslch> PedaktionS-SPrechsNinde Für Rückgabe einm inndler Lchrisisl macht sich die Redaltt«! nicht verbinbiich! Rücksendung erloigt- wem, Rückport« d§PI gefügt ist ivriesliche» Anfragen IslAmwortSporto bei,»fügen. I Rr. 3«« GeschSstsstelle mrd Red aktiv»» Tre»den««t. 16, Hokbetaftrahe G« Freitag der« 31. Dezember 191ü Fernsprecher L litttv tl. Jahrs». Ksdniuotis- unil ^isnzegensiSniik. IlSni^I. h>okli«1»e»nk llnksusvn IlVnig -loksnn - 8kn«6e. >— ^lex. N Nüller Dl' D 8, Amsriks promyvierl tür /.KniIiiAlkunae und ^nlmorsnl/ tsüller WitU-DiLlie 25 Oresäen-F. i°lrt 5e68t raste 4 t-vrnspe. I9LI4 Nslu-Iuiil — - ^ 1916 6 A« «M Mi W Im 1916. Jahre der Regierung unseres Herrn Jesus Cbristus! Das alte Jahr mit Krieg geschlossen, beginnt mit Krieg das neue. Klingt es nicht wie eine Anklage: 1016 Jahre Christentum und dieser grausame Krieg? Krieg mit allen Mitteln moderner Technik? Technik und Feindschaft >o vollendet, Christentum und Bruderliebe so unvollendet! Freilich die Technik fügt Stein zu Stein, Rad zu Rad, baut organisch weiter, das^ Christentum beginnt mit jedem Menschen gleichsam von neuem: ans Neulingen besteht immer die Christengemeinde. „Unter Leben ist Wachstum nnd Entwicklung." Also keine Anklage gegen den, der im Anfänge die Welt gut geschaffen und die verlorene in der Zcitensülle liebreich gerettet hat, Anklage nur gegen uns: Unsere Schuld, unsere größte Schuld — „wir haben ver- tchuldet, was wir leiden." Erst Friede mit Gott, bann Friede in der Welt! Wieder aeboren müßten — sollte man meinen — wir werden durch die Feuertaufe des Krieges zu einem besseren und heiligen ^j«.-soi! A» tÄobtesfurckii und Frömmigkeit. Dem ist nicht überall io. „Wre lange hinkt ihr aus Leiden Seiten?" Für Deutschland Notwehr, war und ist der Krieg für manche, genauer für alle, Strafgericht. Gott will untere Besserung und Heiligung. Je eiliger und gründlicher wir damit sind, desto rascher können wir auf Frieden hoffen. „Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens und!" 1016 wird ivohl noch ganz Kriegsjahr werden und mit großen Lettern seine folgenschweren Daten in die Welt geschichte eintragen- Heilige Gegenwart, Mutter einer großen Zukunft, groß in Erhöhung oder Erniedrigung! Das Feuer brennt uns aus den Nägeln. Saat in Sturm und Drang — wie wird die Ernte sein? Werden wir mit Frohlocken kommen und unsere Garben tragen? Einer Ucbcrmacht stehen wir gegenüber. Was verschlägt es, ist Gott mit uns. Er, dessen Arm Heldenkraft, ist unsere Stärke. Auf seinen Namen bauen wir mehr denn aus Roß und Wagen, Wehr und Waffen. An Gottes Segen ist alles gelegen. Müßten wir uns darum nicht besser be mühen, durch noch herzlicheres Bitt- und Tankgebet den in unser Bündnis zu ziehen suchen, der seine Engel macht zu Winden und seine Diener zu Fenerflammen? „Wenn Moses die Hände aufhob, siegte Israel." Zn den Waffen des Gebetes! Nicht tan und kalt werden — dnrchhalten! Im Lichte der Ewigkeit wollen wir diese gewaltige Zeit sehen und erlebe». Ewigkeit! Hoch über aller Zeit thront sie, die nm- scbleierte Königin! Keiner, der sie gesehen und vor ihr auf die Kniee gesunken, ist wiedergekehrt, uns zu sagen: Wo und wie? Nur der Eingeborene Gottes, Vater der Ewigkeit, der ans ihrem Schoß hervorgegangen und mit Mensclien- zunge zu uns geredet, hat Aufklärung gegeben, immer noch „wie durch einen Spiegel rätselhaft", aber doch so, daß wir mehr wissen, als wir brauchen, um unsere Pflicht zu tun. Wir werden ernst, wenn wir vom Fluge der Zeit^feicr- lich und ergriffe», wenn wir von der Ruhe der Ewigkeit sprechen. „I'ei i»liintn tmc-enst« >mc>«:u1»r>ni>." Vor ihr sind 1016 Jahre wie ein Tag. O große, nuendliche Einig keit! Klein ist alles in, Vergleich zu dir, selbst diese hini- melanstürinende .Zeit! Wir möchte» die Waffen nieder- legen und nur die des Gebetes behalten. Doch das geht nicht. Alles Ding hat seine Zeit und seine Berechtigung. Zeit ist Vorhalle der Ewigkeit, wir müssen sie und uns nehmen, wie eS ist: und sehen wir die Zeit im Glauben an die Ewigkeit, erhält jeder ihrer Augenblicke ewige» Wert. Kinder der Zeit und der Ewigkeit solle» wir beiden ge nügen. „Wirket, solange es Tag ist." Beten und arbeiten wir denn in Gottes Namen »nd mit fröhlichem Mnt weiter, hoffend, daß der Krieg und unser Lebe» schließt mit Sieg und Friede», mit Worten, so ange- nehm und tröstlich wie die Heilandsworte: „Kommet, ihr Gesegneten meines Vaters, besitzet das Reich . .", das irdische und das himmlische Vaterland, glücklickst' Zeit, selige Ewigkeit! b. Tao Befinden des Kaisers Berlin, 30. Tczcinbcr. (W. T. B.) Tie „Rordd. Allgem. Ztg." meldet: Zur Widerlegung der im Auslände umlausenden unwahren Gerüchte über den Gcsundheits znstand Seiner Majestät des Kaisers kan» aus Grund von an maßgebender Stelle eingezogenen Erkundigungen fest gestellt werden, daß Seine Majestät lediglich an einem ganz harmlosen Furunkel leidet. Seine Majestät ist nicht an das Bett gefesselt. Nur das unbeständige Wetter läßt es für Seine Majestät ratsam erscheinen, noch einige Tage das Zimmer zu hüten. Die Arbeit Seiner Majestät hat in keiner Weise Storungen erfahren. Ter Kaiser nimmt die täglichen Vorträge in der gewohnten Weise entgegen. Tie Enteinctruppen in Saloniki B erlin , öl, Dezember. Im „Verl. Taget»!," schreibt Emil Ludwig über seinen Aufenthalt in Saloniki, Bisher wurden 90 606 Franzosen, 60 000 Engländer und 40 000 Mann Kolonialtruppen gelandel. Eine Ankunft der am 20, Dezember von Anoforta eingeschifften Truppen ist bis her nicht erfolgt, Tie Herren in der Stadt sind zweifellos die Engländer, Die französischen und englischen Mann schaften verkehren nicht miteinander, Zn Zujammenstößen untereinander oder mit den Griechen ist es bisher nicht ge kommen, Es haben nur Ausschreitungen englischer Sol daten in der Tnintenheit stattgefunden. Die griechische Regierung soll, wie der „Köln, Ztg." zufolge dos Athener Blatt „Neon Asti" meldet, in Rom angefragt habe», ob Italien den Raum bis Berat in Albanien besetzen wolle, Griechenland stehe auf dem Standpunkte, daß dieser Raum entweder frei bleibt oder zeitweilig von Griechenland besetzt werden müsse, nach dem Italien bei der Landung in Valona m>e entsprechende Zusage abgegeben habe. Die zuversichtliche Stimmung Tie in den Blättern oereits vorliegenden Jahresrück blicke sind ans einen ernsten aber zuversichtlichen Ton ge stimmt. Im sogenannten „Roten Tag" schreibt der Reichs tagsabgeocdnete Erzberger am Schlüsse eines Artikels: Selbst die kritischste Betrachtung unserer Gesamtlage kann nicht die Siegessrendigkeit und den Siegeswillen des deut schen Volkes hemmen. Was nötig ist. ist eine tüchtige Por tio» Geduld. Alles braucht seine Zeit. Die deutsche Organi- sationskraft hinter der Front hak wundervolle Siege ge feiert. Heute heißt das vielgeseierte Wort „Dnrchhalten" nichts anderes als „Starke Nerven". Das Sccgcftcht in französischer Beleuchtung Paris, 30, Dezember. Das Marinemiiüsterium teilt mit: Einer österreichisch-ungarischen Flottendivistvn, die Eattaro verlassen hatte, »m Durazzo zu beschießen, fuhren die Geschwader der Alliierten entgegen. Der österreichisch- ungarische Torpedobootzerstörer „Lika" stieß ans eine Mine und sank. Der Zerstörer „Triglaw" wurde von den Alliierten vernichtet. Die übrigen feindlichen Schiffe zogen lick» fluchtartig zurück. Französischk Landungen aus EasteUoriza Paris, 30. Dezember. Die „Agence Havas" meldet aus Athen: Den Blättern zufolge sei die griechische Regie rung benachrichtigt worden, daß die französische» Truppen- ubteilimgen, die auf der Insel Castelloriza gelandet wnrden, eine Aktion der Alliierten gegen Adalia erleichtern sollten. Zum Streit in der sozialdemokratischen Partei Der 4. August 1014 und der 21. Dezember 1015 be deuteten große Wendepunkte in der sozialdemokra tischen Partei. Kurz nach der Kriegserklärung, am 4. August 1014, war die deutsche Sozialdemokratie zum ersten Male vor die Alternative gestellt, die von der Regie rung verlangten Kredite in der Höhe von .1 Milliarden Mark zu bewilligen od e r abznle h » e n. Die sozialdemokratische Fraktion erklärte sich ungeachtet ihrer prinzipiellen Stellung zum ,Kriege mit den übrigen Par teien des Reichstages stir solidarisch, begleitete mrk heißen Wünschen die in den Kamps ziehenden „Brüder ohne Unterschied der Parteien" und betonte, in der Stunde der Gefahr das Paterland nicht im Stich zu lassen. Es wurden mit den übrigen Negiernngsvorlagen auch d»e Kriegskredite e i n st i m in i g a n g e n o in m e n. So blieb cs auch bei den weiteren Kriegskrediten am 2. Dezember 1014 und am 20. März 1010, nur daß sich an dem letzt genannten Tage damals zu dem Abgeordnete» Lieb knecht, der am 2, Dezember 1014 bereits als Einspänner gegen dieselben gestimmt hatte, noch der Abgeordnete Rühle zngesellle. An diesem 20, März erklärte der Abgeordnete Scbeiüemann „snr die sozialdemokratische Fraktion": „Tie Gründe, die für uns maßgebend waren, den Kriegskreduen am 4 August »tid am 2, Dezember znzn- stimmen, bestehen n n v e r m inderl so r t. Wir haben nach den gießen, bewnnoernngsmerlen Leistungen unserer Truppen »und Führer das feste Vertrauen, daß es gelingt, n euiem ei.^iuGNn, dauernde» Frieden zu kommen. In Bekräftigung unseres festen Willens, dieses Ziel in uner- ichiillerüchei Einigkeil mit unserem Volke zu erreichen, wer den wir dem diesmaligen Etat unsere Zustimmung geben." Am 21. Dezember lehnten dagegen l 0 M iigIieder der sozialdemokratische» Reichstagsftalliou in einer aus drücklichen Erklärung die K r i e g s k r e d i l e ab. Von 24 weileren Abgeordnete», die sich bereits in der Fraktion gegen! die Kredite erklärt hatten, hielten sicb bei der ent sprechenden Abstimmung 2 2 außerhalb des Sitzungssaales auf, um nicht Farbe bekenne» zu müssen. Im ganzen sind in der sozialdeiiiokratische» Reichs tagssraktion 4 4 M itgliede r g e g e n di e K r i e g s - kredite gewesen. Daß in der sozialdemokratische» Reichstagsfrakticm von Anfang an Mitglieder vorhanden waren, die gegen die Kriegskredite, gegen die Bewilligung von Geldern für Zwecke der Kriegführung waren, ist bekannt und bei der sonstigen Stellung, die die Sozialdemokratie gegen das Staatsbudget und Steneroorlage» annahin. auch weiter nicht auffällig. Neu war am 2l. Dezember, daß stir diese Minderheit der Beschluß der sozialdemokratischen Reichs- tagsfraktion vom 2. Februar 1016: „Die Abstimmung der Fraktion im Plenum des Reichs tags hat geschlossen zu erfolge», soweit nicht für den Einzelsatl die Abstimmung ansdräcklich sceigegeben wird. Glaubt ein Fraktionsmitglied nach seiner lleberzengnng an der geschlossenen Abstimmung der Fraktion nicht teilnehmeu zu können, so steht ihm das Recht gi. der Abstimmung fern znbleiben. ohne daß dies einen demonstrativen Charakter tragen darf," leine Schranke »lehr bedeutet, daß sie mit ihrer Opposition aus dein Fraktionszimmer in den Sitzungssaal des Reichs tages getreten ist und daß auch diejenigen, die sich noch der Abstimmung enthalte» haben, nnnmebr kein Bedenken tra gen, äußerlich zwischen sich und der bisherigen Mehrheft einen Strich zu ziehen. Die Minderheit in der Sozial demokratie ist am Wachsen und die Mehrlieit in derselben wagt es nicht, mit derselben Fraktur zu reden. In der Erklärung, in der die Fraktian mit 63 gegen 10 Stimmen das Vorgehen der Minderheit als einen Disziplin- brnch bedauerlichster Art bezeichnet, nimnrt sie lediglich vom Parteitaktischen Standpunkt nicht mate riell, zu dem Vorgehen der Est'yer und Genossen Stel lung, Sie zieht auch keinen Trennungsstrich zwischen sich und der Minderheit Sie lehnt lediglich die „Verantwortung für jede Sonderaktivn und für alle sich daraus ergebende» Wirklingen ab". Die Sache wird alsq