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-um Hetze», was Herr Hochstetter auf der Buiidestagung ill Leoben als imgemein tröstend hervorgehoben hat. Bei all dem Durcheinander von Protestaktionen und Entrüstungs- koinödien brach nur zu deutlich die Freude darüber durch, daß inan die durch Behörden und die Haltung der loyalen Bevölkerung erzivnngene Reserve einigermaßen vergesse» dürfe. Die Protestaktionen wurden zur Abfallshetze und damit sind die Einberufer (Deutsch-Evangelischer Bund für die Ostmark) und das „protestantische Bewußtsein" ge nügend gekennzeichnet. Zu der brutalen Auspeitschung der niedrigsten Triebe ungebildeter Volksklassen steht das un wesentliche Anwachsen der Abfälle gegen das Vorjahr in keinem Verhältnis. Die Hauptabfallsstätte» sind die Be- -irke Aussig (83 A. B.), Böhmisch-Leipa (32 A. B. und 35 Altkath.), Brür (15 A. B.). Dux (36 A. B), Neichenberg .Stadt- und Landbezirk (268 A. B.) und Gablonz (173 A. B. und 322 Altkath.). Tie beiden letzten Bezirke liefern bereits die größere Hälfte der Abfälle. Wie planlos die Leute ab- fallen und wie sie einfach überrumpelt werden, beweist der Umstand, daß in Gablonz 35 Personen wieder zur katho lischen Kirche znrückgekehrt sind. In letztgenannter Stadt sind die Abfälle ans die Aktion der „Freien Schule", Frei denker, Protestanten und Altkatholiken gegen die religiösen Hebungen und den WochentagsschnlgotteSdienst zurückzu- führen. In ganz Böhmen stellt sich also die Abfalls bewegung für 1010 folgendermaßen dar: Austritte aus der katholischen Kirche: Diözese Prag 503, Diözese Leitmeritz 1607, Diözese Königgrätz 267, Diözese Bndweis 23. Ein tritte in die katholische Kirche: Diözese Prag 108, Diözese Leitmeritz 226, Diözese Königgrätz 118, Diözese Bndweis 13. Zusammen 2100 Austritte und 585 Eintritte. Verlust 1815 Seelen, d. i. 507 mehr als 1000. 1'. U. Vermischtes. r Für das Töten der Spatzen wurden vor ein paar Jahren von mehreren Gemeinden im Regierungsbe zirke Düsseldorf Prämien ausgesetzt. Bald darnach ging eine Negiernngsversügung an die Schulbehörde, die die Be teiligung der Schuljugend beim Fangen der Spatzen und der Gewinnung von Prämien ansschloß, »veil beim Töten der Vögel durch Umdrehen des Halses der Verrohung der Ju gend, der das Mitgefühl mit den Tieren und speziell der Vogelschutz dringend empfohlen werden müsse, Vorschub ge leistet werde. — Zur Zeit, als v. Vincke Oberpräsident von Westfalen war, hatte laut Regierungs-Verfügung jede Ge meinde einer gewissen Gegend regelmäßig eine bestimmte Zahl Spatzenköpfe einznliefern. Der Bürgermeister einer an der damals nassanischen Grenze gelegenen -Ortschaft, der die Spatzen für mehr nützlich als schädlich hielt und wußte, daß statt der Spatzenköpfe auch Köpfe von Singvögeln aus Wald und Feld eingesandt wnrden, war damit nicht ein verstanden und berichtete, daß in seinem Bezirke keine Spatzen vorhanden seien. Vincke stattete ihm einen Besuch ab und bemerkte dabei große Sckwren Spatzen. Herr Bür germeister. ich denke, Sie haben hier keine Spatzen, sagte er. Antwort: Exzellenz, das sind keine westfälischen, sondern uassauer, die über die Grenze gekommen sind. So, so, sagte der joviale Oberpräsident, der oft im blauen Leinwandkittel in der Provinz hernmwanderte, wenn die Sache so liegt, dann wollen wir uns in keinen Konflikt mit einer fremden Macht ein lassen! I-l. K. v Licht und Schall. Professor (die Lehre vom Schall behandelnd): „Wenn ich eine Kanone aus weiter Ferne auf einen Mann abfeuere, dann wird der Mann zu erst Feuer sehen: dann wird ihm der Kopf abgerissen wer den, und wenn er schon anfängt kalt zu werden, wird er erst den Knall vernehmen. So, sehen Sie, meine Herren, wie weit das Licht dem Schall vorauseilt." Literatur. Tie bevorstehenden NeichötagSwahlen werden von der Sozialdemokratie zum Anlaß genommen, um auch jene Wahlbezirke, in denen ein sozialdemokratischer Wahlsieg ausgeschlossen erscheint, mit einer wahren Hochflut volksver- iührerischer Broschüren und Flugblätter zu überschwemmen. Demgegenüber kann die Aufklärungsarbeit der Zentrums- richtung nicht früh genug einsetzen. Gute Dienste hierfür iverden neben anderen Schriften auch folgende 8-Pfennig- Broschüren aus dem Verlage A. Opitz, WarnSdorf, Nord böhmen, leisten: „Die eigentlichen Führer der Sozialdemo kratie", „Wem dient die Sozialdemokratie?", „Die Geld geber und Diktatoren der Sozialdemokratie", „Der sozial demokratische Humbug" (Doppelnummer, 16 Pfennig). „Freimaurerei und Sozialdemokratie". Wo diese, mit rei chem Tatsachenmateriale arbeitenden Schriften stark ver breitet werde», wird die Sozialdemokratie sicherer an Boden verlieren als gewinnen. „Aufwärts", Organ des St. Josephsvereins zur Ver breitung guter Schriften. Schriftleitung M. Müller, Köln, Mozartstraße 54. Druck und Kommissionsverlag der Pau- linuS-Drnckerei, G. m. b. H. zu Trier. Preis des Jahr ganges von zehn Heften für Nichtmitglieder 1,50 Mark, für Mitglieder des St. Josephsvereins gratis gegen den Ver einsbeitrag von 1 Mark pro Jahr. Kunst, Wissenschaft und Vorträge. l Dresden. Residenztbeater. Frettap, Soc.nabend und Son-Ncg iNendS geht die erfolgreiche Operette »Der Rcd 'xioenncr^ von Joicvh Snaua in Szeue. Monrag abcnds gekl -um ersten Male: „Man soll keine Briefe schreiben!' Groteske von Ko.iad Schier und Wcilter Turszstislh in Szene. j Dresden. Heule Donnerstag abends 8>/, Ubc. BereinSbcus 3. Vortrag von Dr. K. W. Foerster (Zürich) — Thema: Einige praktische E > z i eh u r> g S fr a g en in Schule und Haue (suiaii'äi und Freiheit in der Erziehung. — Tierdresiur und Mci-s-treubiidmig. — Die Pädagog sche Behandlung der Lüge. — Zur S xualpädagoglk. — Coedukaiion. - Aestheliiche Ele entar- tmd mg. - Dis SelbsterzieKung de» Erziehe s>. — Karlen bei F. Nies, LeesNaße Ll, Ad. Brauer, Hauptstraße 2, und von 7 Nbr an der Abendkasse. — Morgen Freitag 4 Vortrag von Vr. F. W. Faeröer über „Das Problem der v.rwarrlostcn und verbrecherischen Jugend.' j Dresden. Heule Donnerstag den 16 Februar abends Vz8 llhr im Kü sstlerbause Bo et he- und Heine-Lieder, ge sungen von Bita LünLrt. — Am Klavier: Karl Pretzsch > Dresden. F-eiiag den 17 Februar abends >/,8 Uhr gibt im KüusrlerhauS Alexander Scrtabine der beivorrageude K.'inpon st und Pianist, einen Klavierabend (Elgere Komposition). Karlen bei F. Nies und Ad. Brauer. > Dresden. Der wissenschaftliche Film über .Ent stehung eines Lebewesens', der lmzllch in Berlin so großes Aussehen gemacht hat, wird heute Lonne: Stag mittag einem geladenen Kreise von belehrten und anderen PeiZnI chkeiicn vor- gesührl. Die öffentliche Vorführung dcL Films findet dann m dem Vorlraz am nächsten Freitag den 17. d M abends 8>/< Uhr im große» bewerte aussnale statt. Karten bei F Ries, -Lecftr. 2l Av. Brauer, tzaupsstc. 2, und an der Abendkasse. Mtld- G«be«. Zur Tilgung der Bauschuld von 18 600 Mark find für die Kapelle in Marienberg tm Eczgrb. seit Dezember l»1« etr,< g>gangen von Gericht«,al Lch in tz. 1 > Riitergusbefltzer L„r. » in B. 2 Frau P. H. in D. 1 Pos. St. in H. 8 Kaplan K. H. in D. 3 Werkme ster Kr. in Eh. 8 GertchlSrat Meyer in H. 2 Ww. K. m tz 1 b - Fr. Fr. in Ct>. 8 H. in M. v Mühlenbefitzrr R. H. in D. 10 F-au M. in H »,bv ^eminarlehrer Br in tz. ö ^5. Fabrik- b figrr V. in Eh. 3 Landgerichieral S. in Eh. 8 Prof. Schl, in H 4 tzofrat R. in W. b Doppelkopf in M. 2,>0 Kaufmann M. In H. 3 „St Herzlich n Dank. I de Gabe nimmt dankend entgegen Joseph Mühr, Sxoofilu». Gpielpla« der Tde«ter tn Dresden. Freitag: Viertes Sinfonie Konzert (Serie ch). Ans. >/,8 Uhr Sonnabend: Der Nosenkavalier. Anfang ? Uhr. Freitag: Doktor Klaus. Ans ng >/j>8 Uhr. Sonnabend: HunS Sonnersstößrrs Höllenfahrt. Ans. '/B Uhr Freitag: Der Rodelzigeurier. Anfang >/e8 Uhr Sonnabend nachm. >/z4 Uhr: Das Sonntagskind: ab«at>« Vz8 Uhr: Der Nodeizigeunec Zentral - Theater. Freitag: Der Graf von Luxe, bürg. Anfang 8 Uhr. Sonn- b nd nachm. /z4 Uh:: ZeppelinchenS Reise zum Christ, lind; abends. Der Graf von Luxe»vrrg. Anfang 8 Uhr. «-otkswohl Theater. (Oina-eillee, Eingang Trubarrrcngafie.) So: «lag nachm. 3 Uhr: Rotlärpchen; abends Uhr Husarer.fi der. Konzerte. -^elyeSer, Aus >/,9 Uhr. Gewerbehaus (Olsen) 8 Uhr. <s>arr<,>6s. Viktoria Eaton Auf. 8 Uhr. Tivoli-P-unkiaal Auf. >/,V Uhr mnrgsrioftErr-hleqjAnl . TymianS Thalia Theater 8 Deutscher Kaiser (Pmicven) 8Nhi. Dtusenhalle Löbtau Ans. 8 Uhr EpisLplarv de?' A c.rr Lhearrr Freitag: Die Bo'.öme. Sonnabeud: Der Biberpelz. — SKrs L.» Fretrag: Glaube und Heimat. Sonnabend: Die lustige Litwe. — m. »i» >»>0 >. . Freitag: kie Kruder- Sannabend: Die goldene Märchenwelt; a endS: Urb and. — St - a , - c e- - ( - ater (Zen.ral - Lpeerter). Tä„Itch bis Montag: Das Musikantcnmädel. » In unserem Verlage erschien soeben in neuer Auflage: t ßine Jireudenöotschaft z für alle Katholiken. O Daö päpstliche Dekret über dre tägliche Kommund«, mit Etnleitu, n uud Ertlärunge» vertehrn von ^ kM» ZpliNgel. 8. 5., A Prof, der Theologie am cizbstchöfl. Seminar zu Sarajevo. H Mit kirchlicher Approbation. * Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage. « 80 Seilen kt. 8°. Preis brosch. 60 Pfg., gebd. 70 Pfg. - Als einen für alle Zeiten wichtigen MarMeiir tn der X Geschichte des ge>stl>chen Lebens ist wohl das Erscheinen des W Dekrets über die tägliche heilige Kommunion zu bezeichnen. G Vorgenanntes Schnfichcn stellt nun die Geschichte der heil. E Kommunion in ihren Hauvtzügc» kurz und bündig dar. O Sie ist für jeden frommen Leser io lehrreich und interessant, « daß gewiß ein jeder, der sich das Weikchcn /ulegt, cs freudig D und gern von Anfang bis zu :-nde durchlieft und daraus G großen Nutzen für sein Seelenheil zieht. H Z» beziehe» du.ch alle Buchhandlungen. 8 Paderborn. Komfacius-Druckerei. »««««««««««««««««««* « »»»»»»»»»»»»»»»> — 70 - Sie loählten dazu die Thermen des Eiimcichos. die um diese Zeit völlig leer waren. Die Bäder Ingen im Dunkel, so daß nichts zu erkennen war; nur ein paar Bronzelampen brannten in den Gängen. Am Eingänge standen hinter blutroten Vorhängen zwei Prätorianer mit gezücktem Schwerte: hätte einer der Eintretenden das Losungswort nicht gewußt, er wäre ohne Erbarmen niedergestoßen worden. Manche wunderten sich über die Anwesenheit dieser Prätorianer. Aber ne war erklärlich: Gratia» wurde heimlich auch von den Soldaten gehaßt, die dein Götterglnuben treu geblieben Ware», überdies hatte Gratian sich in der letzten Zeit mehr und mehr vom Heere abgewandt und verschwendete Zeit und Geld an großartige Jagdpartien, die er mit seinen Alanen veranstaltete. Diese, einem sarmatischen Nomadenvolke zwischen Ural und Don entsprossen, standen seit langem in römischen Kriegsdiensten und waren als vorzügliche Jäger bekannt und vom Kaiser geschätzt. Gratian hatte ihnen seine besondere. Gunst zugewandt, die Prätorianer ans seiner Umgebung mehr und mehr ver drängt und de» Alanen die Bewachung seiner Person anvertrant. Dadurch wurden ihm die Truppen abgeneigt und die Prätorianer haßten ihn, wiewohl er sie stets milde und gütig behandelt hatte. — I» einer kleinen, runden Cella, wo kein Lauscher zu fürchten war. fand du Bersammsung der Verschworenen statt. In einer tiefen Nische stand das Marmorbild Apollos und eine rosige Ampel hing von dem Steingewölbe her ab. Ringsum an den Wänden zog sich ein gepolsterter Divan, auf dem sonst die vom Bade kommenden ansrnhten: hier saßen die Verschwörer, etwa ein Dutzend an der Zahl, darunter Enniachos, der Pontifex Albinns und seine Tochter, verschiedene Senatoren und Prätorianer. Salvius hatte Laeta ab sichtlich fernzuhalten gewußt, da sie einen Zusammenstoß mit Eumachos fürch tete: zudem sollte er als Festkönig die Gäste beisammen halten. Den Vorsitz führte Albinns. Er hieß die Verschwörer willkommen, setzte ihnen in kurzen, schlagenden Worten auseinander, welch furchtbare Gefahr ihnen und dem alten Götterknltns drohe, und schloß mit den Worten: „Um keinen Preis dürfen die Dekrete zur Vollstreckung gelangen. Es bleibt nur eins übrig — die Götter zu rächen!" Auch die anderen sprachen sich in diesem Sinne aus, da jeder den Im perator zu hassen vorgab. Es waren aber doch zumeist recht kleinliche und nichtige Gründe, die sie vorbrachten: verletzte Eitelkeit, gekränkter Ehrgeiz, eine auSgebliebene Beförderung und anderes. Eigenliebe und Egoismus spielten die Hauptrolle dabei: doch darin waren alle einig, daß den Göttern Gefahr drohe und das gab ihren Anschuldigungen wenigstens den Schein von Berechtigung zur Rache. Als alle gesprochen, stellte der Pontifex die Frage: „Wie schützen wir die Götter? WaS muß geschehen?" Eine Sekunde lang herrschte tiefes Schweigen: die Verschwörer hielten den Atem an. Dann sagte einer der Prätorianer: „Der Imperator muß sterben!" . . . ES war, als fielen eiserne Kugeln z» Boden, so dumpf und schwer klan gen die Worte von seinen Lippen. ,WaS beschließt also die erlauchte Versammlung?" fragte der Pontifex. „Den Tod des Imperators!" sagte einer nach dem anderen. — 71 — Der Pontifex erhob sich. „So sterbe der Verräter an den GötternI" sagte er feierlich, während seine Augen vor Haß und Nachsucht loderten. „Wer soll die Tat vollbringen?" Das wollte keiner, nicht einmal die Prätorianer, da sie ihre Stellung zu verlieren fürchteten. Eine lange Pause entstand. Ratlos blickte einer zum anderen. Dem Eumachos widerstrebte es aus Gründen der Aesthetik, zu morden, ein anderer wollte Geld dazu geben, einen Mörder zu dingen, scheute aber selber die Tat, da der alte Satz, daß Tyrannenmord ein Ruhm fürs Vaterland sei, sich längst überlebt hatte. Zudem war Gratian nichts weniger als ein Tyrann, eher nachsichtig und milde. Laeta machte dem Zaudern ein Ende. „Ich kenne einen Sklaven," sagte sie, „der die Tat vollbringen wird. Aber es wird viel Geld kosten, ihm die Freiheit zu erkaufen und ihn zu der Tat zu bewegen. Wenn sie geschehen ist, muß sofort ein Schiff bereit liegen, auf dem er entfliehen kann. Das alles erfordert große Mittel." „Daran soll es nicht fehlen," rief Enniachos. „Wenn er nur treu und zuverlässig ist und einen sicheren Stoß führt." „Ich bürge mit meinem Haupte dafür," sprach Laeta. „So ist es beschlossen," sagte AlbinuS, und legte einen goldenen Ring mit einer Jupiter-Gemme, den er dem Tempelschatze entnommen hatte, in Laetas Hand. „Das sei die erste Gabe —" Auch die anderen zogen Ringe von den Fingern, nahmen Gold aus den Beuteln und boten alles Laeta dar, die den Reichtum kaum zu bergen ver mochte. Jeder versprach ihr am folgenden Tage noch mehr zu bringen. Laeta nahm alles in Empfang mit der Miene einer zürnenden Göttin, die über einen Sterblichen Gericht hält. „Und wann soll die Tat geschehen?" fragte der Prätorianer. „Wer wer den an diesem Tage einen Streit mit den Alanen beginnen und die Leib wache vom Kaiser fern halten." Laeta schien sich zu besinnen. Dann sagte sie: „Die Christen feiern in einer Woche ein Fest ihres Gottes in der großen Basilika. Dabei erscheint auch der Kaiser mit seinem Hofe. Wenn Gratian auS dem Portale tritt, teilt er gewöhnlich kleine Silbermiinzen an die Bettler auS: dann achtet niemand, was um ihn her vorgeht. In diesem Augenblicke soll ihn der Todesstoß tref- ten. Der Sklave Philo, der die Tat begehen muß, kann in der Verwirrung leicht entfliehen." „So sei es!" sprach der Pontifex und erhob beide Arme zu dem Götter bilde. „Wir schwören dir, leuchtender Gott, daß wir unS rächen an dem Götterverächter: der Imperator ist dem Tode geweihtI Und wir geloben ewiges Schweigen über diese Stunde . . Sie sprachen den Schwur nach und verließen dann einer um den ande rs« die Cella, um sich unauffällig unter die jauchzenden Scharen im Garten zu mischen. Auch Eumachos wollte sich entfernen. Da sank ihm Laeta an den Hals. „Ach Liebster," flüsterte sie, „weile noch kurze Zeit." „Gern," sprach er und erwiderte ihre Küsse. „Hast du noch einen Wunsch, Laeta?"