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Freitag den 29. August 1913 werden, ihre Ansichten zu den Vorschlägen der Negierung zu sagen, bevor der Entwurf an den Bundesrat gelangt. — Weitere Abnahme der Geburten in Preußen. Im ersten Vierteljahr 1913 hat die Zahl der Lebendgeborenen in Preußen 293 652 betragen, was eine Abnahme gegenüber demselben Vierteljahr 1912 um rund 19 099 oder. 3,36 v. H. ausmacht. Das Land ist an dieser Abnahme mit rund 8999 stärker beteiligt als die Städte: immerhin waren die Ge burten auf dem Lande verhältnismäßig noch wesentlich zahl reicher als in den Städte». Denn auf 1999 Einwohner ent fallen in den Städten nur 25,32, auf dem Lande dagegen 31.11 Geborene. — Maßnahmen gegen die Cholera. Die Gefahr einer Einschleppung der Cholera aus den Balkanländern beschäf tigt unsere Behörden fortgesetzt. Es ist mit einer weiteren Verbreitung der Cholera in diesen Ländern zu rechnen. Die Gefahr einer Einschleppung nach Deutschland ist nicht ausge- scksiossen. Tie Provinzialbehörden sind deshalb angewiesen Worden, allen choleraverdächtigcn Erkrankungen ihre be sondere Aufmerksamkeit zuzuwenden. Besonders soll dies bei Personen, die aus den Balkanstaaten kürzlich zugereist sind, geschehen. Vor allem soll sofort die bakteriologische Untersuchung veranlaßt werden. — Ein Flotteiistärkcnverglcich. Für den Stärkever- glcich von Flotten und namentlich auch von einzelnen Schiffen untereinander hat man in Erkenntnis des Um standes, daß die Zahl der Einheiten oder die Größe des ein zelnen Schiffes einen einwandfreien Maßstab nicht abzu geben vermag, von jeher nach einer passenden anderweitigen Grundlage gesucht; man hat unter anderen verwickelte Formeln erfunden, die sich aber niemals recht einbürgern konnten. Es bleibt nach wie vor die Tatsache bestehen, daß die Teplacementszahlen immer noch die beste Basis für einen Vergleich abgeben, da in ihnen die sich ans der Summe der offensiven und defensiven Eigenschaften ergebende Kampfkraft am klarsten zum Ausdruck kommt. Eine im neuesten „Nantiens" veröffentlichte Zusammenstellung der Deplacements aller bei den größeren Marinen vorhandenen Kampfschiffe (also ohne Schul-, Troß, und sonstige Schiffe) darf daher besonderes Interesse beanspruchen, um so mehr als das fertige und das im Vau befindliche Material von einander geschieden und die in erstercm enthaltenen veralte ten Schiffe und Fahrzeuge gesondert aufgeführt sind. Hier nach beträgt das Deplacement aller im Mai dieses Jahres fertigen Schiffe in England 2 232 639, Deutschland 961 819, den Vereinigten Staaten 851529, Frankreich 729 519, Ja pan 527 959, Italien 339 529, Rußland 317 979 und Oester- rcich-llngaru 222 599 Tonnen. Das hierin enthaltene als veraltet anzusehende Material ist, wenigstens so weit die großen Schiffe in Betracht kommen, lediglich nach dem Ge- sichti^nnlte des Lebensalters als solches festgestellt, indem alles, was vor 1891 vom Stavel gelaufen ist, unter dieser Bezeichnung zusammengcfaßt worden ist. Cs beträgt für England 238199 Tonnen (das ist 19,7 v. H. des Gesamt bestandes), Deutschland 76 215 (7,9 v. H.), die Vereinigten Staaten 197 979 (12,6 v. H.), Frankreich 91 870 (13 v. H.), Japan 35 739 (6,8 v. H.), Italien 91 999 (28.1 v. H.), Ruß land 55 999 (9,1 v. H. und Oesterreich-Ungarn 29 859 Ton nen (9,1 v. H.). Hiernach hat also die italienische Marine den größten Bestand an veraltetem Material, nämlich 28, l v. H., wogegen sich die japanische mit 6 8 und die deutsche niit 7,9 v. H. an der unteren Grenze halten. Ganz anders stellt sich das BeibältniS der Neubauten zu dein vorhande nen fertigen Schisfsmaterial. Nimmt inan die absoluten Zahlen, so sieht auch hier England mit 621 719 Tonnen Neu bauten an der Spitze, dann folge» Rußland mit 111899, Deutschland mit 398 768, Frankreich mit 273 999, Italien Niit 228 229, Japan mit 298 829, die Vereiniaten Staate'» mit 299199 und Oesterreich-Ungarn mit 61519 Tonnen, In Prozenten des fertigen Schisfsbcstandes berechnet steht dagegen Rußland mit 139,5 v. H. an erster Stelle, daun folgen Italien mit 69, Japan mit 39,7, Frankreich mit 37,5, Deutschland mit 32, Oesterreich-Ungarn mit 29, England mit 28 und die Vereinigten Staaten mit 23.1 v. H. D>e Zahlen sind nach der „Krenzzeitung" allerdings insofern irreführend, als in ihnen nicht zum Ausdruck kommt, wrlcher Zeitraum für die Ausführung erforderlich ist. Gerade die jenigen Marinen, die einen verhältnismäßig großen Neu- boutenbestand aufweisen, nämlich die russische, die italienische und die japanische, bauen am langsamsten. Insbesondere steht das russische Neubauprogramm vorläufig zum großen Teile nur anf dem Papier, da zunächst die für den Krieas- ichisfsbau im eigenen Lande erforderlichen Werften geschaf fen werden müssen. — Im rigciicn Licht. In den Hauptversammlungeil des sozialdemokratischen Vereins für die sechs Berliner NeichStagswahlkreise wurde an Einzelheiten in der Partei recht herbe Kritik geübt. Genosse Dittmer bedauerte, daß die Maifeier leider in den Großstädten oft zum Variätä- Plunder herabgesunken sei. Ein anderer Genosse empfahl, diejenigen Parteigenossen, die sich weigerten, den Tages verdienst vom 1. Mai abzuführen, kurzerhand hinauszn- werfeu. Ein Genosse warf der Fraktion vor, daß sie nicht genügend Radau gemacht habe. Dagegen Kar ein anderer Genosse der Meinung, daß man mit endlosen Schwatzereien auch nichts erreicht haben würde. Ein Genosse bemerkte, es st» traurig, daß heute in der Partei alle Ideale fehlten. Der Abg. Emannel Wurm sagte, es komme ihm so vor, als ob eine Reihe Genossen, namentlich die jüngeren, eine Art Größenwahn bekommen hätten. Als ihm darauf zugerufen wurde: „Die Alten werden müde", fuhr er fort: „Keiner ist müde, aber wir sind keine Kindsköpfe! Ter größte Feind ist der Unverstand der Massen." — Dem Grafen v. Hutten Ezapski, Schloßhauptmann von Posen in Smogulcc, ist das Prädikat Exzellenz ver liehen worden. — Deutscher Forsttag. Heuer tagt in Trier die 11. Hauptversammlung des Deutschen Forstvereins. Aus diesem Anlaß hatte die Stadt die Gäste am Montagabend zu einer Begrüßungsfeier im Zivilkasino eingeladen. Mehr als 600 Vertreter des edlen WeidwerkS leisteten der Ein- Sächsische Volkszeitung ladung Folge. Am Dienstagvormittag begannen im Saale der TreviriS die geschäftlichen Beratungen. Im Namen des Landwirtschaft-minister» Frhrn. Dr. v. Schorlemer be grüßte Landforstmeister v. Freier die Tagung. Die Ver sammlung beschloß, als Ort ihrer nächstjährigen Tagung Dresden zu wählen und für 1916 als Tagungsort Hannover in Aussicht zu nehmen. Alsdann wurden zwei Vorträge gehalten. Ueber den Blendersaumschlag referierte Prof. Dr. Ehr. Wagner (Tübingen). Korreferent wird Oberforstmeister Dr. Möller, Professor in Eberswalde. Die Ausführungen der Redner fanden eine lebhafte Besprechung. — Bebel im Lichte eigener Aussprüche. Einer Zuschrift dds in Fraustadt erscheinenden „Grenzers" entnehmen wir folgende Zusammenstellung Bebelscher Aussprüche: „Ist erst einmal dis himmlische Autorität untergraben, dann hört natürlich auch die irdische Autorität sehr bald auf. und die Folge wird sein, daß auf Politischem Gebiet die Nepubli- kanisierung, auf ökonomischem Gebiet der Sozialismus und auf dem Gebiete, das wir jetzt das Religiöse nennen, der Atheismus seine volle Wirksamkeit auSüben." — „Das Christentum und der Sozialismus stehen sich gegenüber wie Feuer und Wasser." — „Die neue Republik habt ihr (Fran zosen) wieder nicht erobert; die bekamt ihr durch euren Feind Bismarck, als er nach Sedan Napoleon III. nach Wilhelmshöhe führte. Das ist auch kein Schaden und keine Schande. Bekäme Deutschland einmal unter ähnlichen Ver- hältnissen und unter ähnlichen inneren Gegensätzen die Republik, es wäre nicht das größte Unglück." — „Der preußische Staat ist ein ganz anderDing (als andere Staaten). Wenn wir den erst in der Hand haben, haben wir alles. Aber das kostet Mühe, das kostet Arbeit, das kostet eventuell noch weit mehr." — „Ich will der Todfeind dieser bürge» lichen Gesellschaft und dieser Staatsordnung bleiben, um sie in ihren Existenzen zu untergraben und sie, wenn ich es kann, zu beseitigen." — „Wer die Rückwärtserei liebt, weil er dabei seine Rechnung findet, mag an der Fortexistenz dieser Schicht (nämlich des Bauernstandes) Genugtuung empfinden, der menschliche Fortschritt bedingt, daß sie ver- schwindet." — Es gibt keinen egoistischeren, keinen rück sichtsloseren, keinen brutaleren und auch keinen bornierteren Menschenschlag als die bäuerliche Klasse, gleichviel in welcher Gegend." — „Wenn unsere Gegner nicht bis hoch hinauf so dumme Esel wären, dann könnten sie uns ganz anders in unsere Bude schneien lassen. Unsere Negierung braucht es nur danach anzufangeu. Den Weg, wie sie es machen soll, will ich ihr lieber nicht zeigen. Aber wenn der Gimpel fang statlfinden sollte, dann reden wir auch darüber." Ans dem Auslände Qefterreich-Nttfiarn — Keine Berufung des Prinzen Eduard Liechtenstein. Die „Reichspost" schreibt: Wie wir heute erfahren, hat sich der k. k. Siatthaltereirat im Ministerium des Innern Dr. Eduard Prinz Liechtenstein, von dem wir unlängst melden konnten, daß seine Berufung ans den Posten des LandeL- präsidentm in Salzburg unmittelbar bevorstehe, aus privatest Gründen veranlaßt gesehen, an maßgebender Stelle zu er suchen, derzeit von seiner Berufung anf diesen Posten Ab stand zu nehmen. Es dürfte dem Wunsche des Prinzen Rechnung getragen werden. — Tic österreichische Vorlage über die Erhöhung des Nekruleiilviitiiigeiits nni 10 999 Mann wird de» Parla menten in Wien und Budapest erst im Frühjahr 191! unter breitet >verden. — Die österreichische und die italiensche Ne gierung haben ihre Delegierten, die sich zur Feststellung der Grenze Enos-Midig in Konstgntinopel anshielten, ab- bernse». Belgien — Die belgischen Manöver. Gestern begannen die großen Manöver. Das Thema der Manöver lavtel: Eine Armee versucht von Deutschland aus durch Ucberschreitung der Ardennen in das Belgisch-Luxemburgische einzurücken. Ein zweites Heer (damit ist ein französisches gedacht) ist von Mons her in Anmarsch. Die belgische Armee besetzt die Maasbefestignngen und sucht einen Einmarsch der deutschen Armee zu verhindern. — Die liberale Brüsseler Chronik bringt diese Dinge mit den jüngsten Angstrufen des französischen Senators Beranger über die geringe Verteidigungssähigkeit der französisch-luxemburgischen Grenze in Verbindung. Holland — Tic Eröffnung des Hanger Frirdcnspnlnstrs. Bei Prachtvollem Wetter bietet die Stadt, reichgeschurückt anläß. sich des 199jährigen Gedenktages der Erinnerung der natio nalen Unabhängigkeit, einen heiteren Anblick. Eine dichte '.Menschenmenge drängt sich um den Friedenspalast, wo die Königin, die Königin-Mutter und der Prinzgemahl gegen 2i/t Uhr anlangten. Nachdem die Königin sich Andreas Carnegie und Gemahlin hatte vorstellen lassen, betrat sie den großen Saal des Palastes, wo 199 Gäste versammelt waren Nachdem ein Chor die alte Nationalhymne gesungen hatte, würdigte Karnebeck, der Präsident der Carnegie-Stiftung, in ausführlicher Rede die Bedeutung des ständigen Schieds gerichtes. Weiter gedachte er Carnegies, des Stifters, der ls,4 Millionen Dollar für einen würdigen Nahmen dieser Institution gegeben habe. Nach einer eingehenden Beschrei bung des Palastes überreichte er dem Präsidenten des Ver waltungsrates ein Ctui, das einen Schlüssel enthielt, den die deutsche Negierung für die große Eintrittspforte hatte un fertigen lassen. Nach abermaligem Chorgesang gab der Minister des Außer'» de Marecs van Swinderen, Präsident des ständigen Schiedsgenchtshofcs, im Namen des Ver- waltungsrates der Genugtuung Ausdruck, daß die Eröff nung des Palastes der internationalen Justiz Tatsache ge worden ist. Bulgarien — Die bulgarische Drmobllisieruug beendet. Au» Sofiu wird der „Frks. Ztg." gemeldet, das die Demobili sierung beendet ist und die bulgarischen Bahnen den Güte» veikehr wieder aufnehmen. Man nimmt an, daß dasselbe binnen Wochenfrist in Serbien der Fall sein wird. Nr. 199 — Seite 2 China — Große» Aufsehen erregt in Peking die Verhaftung von fünf Senatoren und drei Abgeordneten. Bereits vor einigen Tagen ist ein Abgeordneter In Tientsin erschossen worden, ohne daß Gründe hierfür angegeben wurden. Im ganzen sind 21 Abgeordnete verhaftet worden, von denen bisher nur zwölf wieder in Freiheit gesetzt wurden. — Der Zwischenfall der Beschießung des deutschen Kreuzers Emden durch ein chinesisches Rebellcnsort bU Wich» am Jangtse ist mit der Beschießung des Forts durch den Kreuzer, sofern nicht neue Tatsachen hervortreten, als erledigt zu betrachten. Ein Zwischenfall zwischen Deutschland und der chinesischen Regierung konnte durch diesen Vorgang nicht entstehen. Der chinesischen Negierung ist lediglich mltgctellt worden, daß ein Nebollenschiff, das mit Obst und Vor räten nach Nanking unterwegs war, mißbräuchlicherweise sich mit der Deutschen Flagge zu decken versucht hat. Die Beschießung kann nur Wenigs Minuten gedauert haben, da der Kreuzer Emden Breitseiten zu sechs Schuß feuert. Aus Skadk und Land Dresden, den 2g. August 1913 —' Se. Majestät der König haben geruht, dem Obergefreiten Schulze im Fnß-Art.-Neg. Nr. 12 die silberne LcbenSrctlnngsmedaille zu verleihen. — Der 8. Kompanie des 1. Jnf.-Neg. Nr. 103 sind pon einem Offizier, der nicht genannt sein will, 800 Mark mit der Bestiinmnng über wiesen worden, die Zinsen alljährlich am Geburtstage Sr. Majestät des Königs einem bedürftigen Unteroffizier der Kompanie anSznzahlen. — Dem Bezirksfeldwebel Martin vom Bezirkskommando I Leipzig sind in einem mit dem Poststempel Leipzig 13, 27. 7. 13 versehenen Briefumschläge von unbekannter Seite 20 Mark Angegangen. Dieser Be trag, den der Empfänger der Heeresverwaltung zur Ver fügung gestellt hat, ist den Einnahmen des Reiches An geführt worden. —* Seine Majestät der König und Ihre König- lichen Hoheiten der Kronprinz und Prinz Friedrich Christian sind gestern nachmittag im Schlosse Sibyllenort eingetroffen. —* Dem Generalleutnant z. D. Karl Dieterich- ZI hebe siuS zu Dresden wurde der Stern zum preußischen Roten Adler-Orden 2. Klasse mit Eichenlaub verliehen. — * In der Königlichen Brandt'erst che- rungsk a in m e r fand vor einigen Tagen eine Sitzung des engeren Ausschusses für die Gebäudeversicherung statt, in der die Behandlung der von den verschiedenen Gemeinden e i n g e g n n g e n e n Deirlehensge- suche beraten wurden. Ans den Verhandlungen ging her vor, daß die Mittel der Brandversichernngskainmer für diese Zwecke beschränkt sind, da in der Hauptsache nur die der Sicherheitsrücklage znfließendeii Beträge für die neiieinge- führte Anlegung des Vermögens in Hypotheken und als Ge- meindedarlehen in Frage kommen. Seitens eines Bezirts- ucrbandes von Hansbesitzervereinen lag eine Beschwerde vor weil nach den vom Ausschüsse ausgestellten Grundsätzen der Mindesthetrag einer rinsziileihenden Hypothek 30 999 Mark lein soll. Der Ausschuß beschloß nach einem Vorlchlaae des Vorsitzenden ans verwaltiingstechnischen Gründen zur Ver meidung der Nengnstellimg von Krissenbeginten es bei dem jetzigen Grnndjatze bewenden zu lassen, von dom übrigens in einzelnen Fällen Ausnahmen gemacht werden können. Di,' Versammlung bewikligte schließlich »och 19 399 Mark am Bannntei stütziingsgesnche. —* Die Einführung des schulärztlichen Dienstes wird seitens der Königlichen Aintshanptmannschaft DreSden-Altstadt geplant. Infolgedessen fand im Sitznngß- saale der genannten Anstshavplmaiiuschaft unter dem Vor sitze des Herrn Rsglerungsrates Jahn eine Versammlung der Schuldirektoren und Schulleiter des Schnlinsprktions- bezirkes Dresden II statt, in welcher der Königliche Medi zinalrat Dr. Thlersch über eine Besichtigung der Schulen des Bezirkes und die hierbei Vorgefundenen Mängel referierte. Herr Dr. Thlersch macht dann Vorschläge für eine einhest- liche schulärztliche Organisation innerhalb des gesamten Be zirkes, woran sich noch eine kurze Debatte schloß. In den nächsten Tagen soll dann eine ärztliche Untersuchung der Schulkinder in Briesnitz statlfinden. Der Sitzung wohnte auch der Königs. Vezirksschulinspektor Schulrat Bang bei. —* Alberttheater. Die Direktion teilt uns mit, daß sie sich veranlaßt steht, auf vielseitige Anfragen aus drücklich zu erklären, daß die Billettpreise für die am 6. September, abends 8^ Uhr stattfindenden EröffmmgSvo» stellung, sowie für die folgenden Premieren nicht erhöht sind. Die Vorstellungen beginnen täglich erst um 8'/^ Uhr. —* Die Sterblichkeit in Dresden war in den Monaten des laufenden Jahres verschiedenen Schwankungen unterworfen. Sie betrug auf 1000 Lebende gerechnet im Juli 11,0 gegen 1l,8 des entsprechenden Monats des Vor jahres), in, Juni 13,0 (12.4), im Mai 13.6 (13,9), im April 14 3 (14.1), im März 14.9 (14,1), im Februar 14,1 (15,2) und im Januar 14,0 (13,9). Im Jahre 19l2 betrug dis Sterblichkeit durchschnittlich 13,1 gegen 14,6 im Jahre 1911 und 13.8 im Jahre 1910, immer auf 1000 Lebende gerechnet. —* Das neue städtische Obdachlosenheim in Vorstadt Pieschen wurde gestern nachmittag 5 Uhr von dem Erbauer Herrn Stadtbanrat Professor Erlwein a» den Verwalter Herrn Stadtrat Dressier übergehen. Das ncne Heim liegt im Stadtteile Alt-Pieschen und kann als innste» gültig und vorbildlich für derartige Einrichtungen bezeicl- nct werden. Es besteht aus drei Gebäuden und zwar einem VerKaltungsgebände, das sich in seinem Stile den dort noch stehenden alten Bauernhäusern des vormaligen Elbdorses Pieschen harmonisch anschließt. sowie aus den Gebäuden zur Unterbringung alleinstehender Männer und zur Unter bringung bon Familien. Der letztgeannte Ba» enthält 5? Wohnungen, bestehend ans je einem Wohn- »nd Schlaf- raum und ist bereits voll belegt. Es wohnen hier 53 Fa- Milien mit 358 Köpfen. Das Gebäude bildet ei» »echt winckliges Viereck, in dessen Mitte ein Kinderspielplatz mit heizbarer Halle angelegt worden ist. Das Asyl bietet für