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Montag den 2. Februar 1S26 »» - ' ' ' 1 verkaus deutscher Schisse in Brasilien >" Paris» 31. Januar. Nach einer Havasmeldung aus Rio 8« JStteiro verüsfenlffcht die Regiening eine Not« worin sie iiber die Verhandlungen seit der Beschlagnahme dentscher Schiffe durch Bra silien bis zur Friedenskonferenz berichtet, die Brasilien das Recht zu erkannt habe, gegen Entschädigung an andere Nationen die Schiffe zu erwerben. Die Regierung habe von amerikanischen Firmen Kaufangebot« erhalten, die sie grundsätzlich angenommen habe, weil sie überzeugt sei, daß dieser Verkauf den höheren Interessen des Landes entsprechen würde. Jedoch kabe die Regierung Frank reich für den Kauf der Schiffe unter gleichen Bedingungen das Vor kaufsrecht angeboten. Die Schweiz und der Völkerbund Bern, 3l. Januar. Die erste der gestern vom BundeSrat fertig- gestellten Noten an das Sekretariat des Völkerbundes ersucht den Völ kerbundesrat, die die Schweiz besonders berührenden Fragen auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung in London zu setzen. Die zweite Note faßt den Standpunkt des Bundesratcs hinsichtlich der immer währenden Neutralität der Schweiz zusammen und dringt darauf, daß der Völkerbundesrat in einer eingehenden Erklärung besonders die Rechtslage der Schweiz Im Völkerbünde feststem. Die Türkei und der Frie-enSvertrag Paris, 31. Januar. Der ..Matin" glaubt zn wissen: Hinsichtlich der bevorstehenden Reise des Ministerpräsidenten Millerand nach London sei noch keine Entscheidung getroffen. Nach dem „Petit Puri sten" werde eine Zusammenkunft von Lloyd George, Mille rand und Nitti stattsinden. um sich mit der Orientfrage zu be schäftigen. In London werde man versuchen, die Basis für eine Ver ständigung zu finden. Ter Friedensverlrag mit der Türkei aber werde in Paris unterzeichnet werden. Pari«, 3t. Januar. Aus Kanstantinopel wird gemeldet, daß der Führer der jungtiirkischen Bewegung in Anatolien, Mu- stapha Khemal Pascha, in einer Rede in Angora erklärt hat, daß das gaiize türkische Volk für ein Zusammenwirken der Türkei niit Deutschland sei und nicht wolle, daß die Kriegs schuldigen bestraft werden. Tschechische Beschwerde« beim Völkerbund Wie »ns ans Prag gemeldet wird, erklärte der Minister deS Auswärtigen Be ne sch aus eine Interpellation über die Verurteilung deS Wendensührers Barth zu drei Jahren Festungshaft durch das deutsche Reichsgericht, daß Bartb Mitglied der tschechoslowakischen Frie- densabordining in Paris und bemüht gewesen sei. die wendischen Ge biete mit Tschechien zu verbinden. Die Friedenskonferenz sei der rich tig« Ort gewesen, derartige nationale Wünsche vorzubringe». Tie Personen, die derartige Bestrebungen verfolgt hatten, dürsten nicht be straft werben, wie auch die tschechische Regierung nicht diejenigen an geklagt habe, die die Angliederung gewisser Teile Böhmens an Deutsch land befürwortet hätten. Benesch erklärte, er werde alle Schritte tun, um beim Völkerbund Einspruch gegen Barths Verurteilung zn erheben sind die Strafe rückgäiigw zu machen. — Das in Paris ucugearündele Institut für slawisches Studium hat als erste „wissenschaftliche" Kund gebung für den 2. Februar eine Protestversamnilliiig gegen Barths Verurteilung einberuscn. Admiral ». Reuter zurückgekehrt Wilhelmshaven, 31. Januar. Der Dampfer „Lisboa" mit Admiral v. Reuter an Bord lief um 12 Uhr in die von Tau senden von Menschen umsäumte und reichgeschmückte dritte Hafenein fahrt ein. Um 5 Uhr lief der Dampfer „ Byglia " mit dem Rest der auS England heimgekehrten Mannschaften ein. Der Chef der Ad miralität v. Trotha begrüßte die Heimkehrer und hielt eine An- 8» spräche, in der er n. a. sagte: H'. Innerlich tief bewegt, kam ich hierher, um Sie alle anfS wärmste Int Namen der deutschen Marine und unseres teueren Vaterlandes will kommen zu heißen. Sie stehen als die Letzten tlnserer einst so siegge wohnten Hochseeflotte vor mir. Die Schiffe bringen Sie nicht heim. Das brandende, ewige Meer ist ihnen zur Decke geworden. Auf ein samem Posten haben Sie, Herr Admiral, den Befehl zur A ufcnkniig der Flotte gegeben, als Sie den Wiedereintritt des Krieges für Tat sache hielten. Admiral v. Trotha forderte die Heimkehrer ans, mitznarbeiten am ffff' Wiederaufbau deS Vaterlandes und schloß mit einem dreimaligen Hurra auf das deutsche Vaterland. Admiral v. Reuter dankte in kurzen Wor ten und schloß mit einem Hurra auf die deutsche Marine. Aus den Abstimmungsgebieten Bvntsten, 1. Februar. Gestern vormittag n», 10 Uhr fand hier" eine Abschiedsfeier für die hiesige Garnison statt. Mit einer kerndeutschen Altsprache begrüßte der erste Bürgermeister die hier liegenden Truppen, dankte ihnen für den treuen Beistand bei der Niederwerfung des August-Aufstandes und ermahnte sie, treu zur deutschen Heimat zn halten. Er rief ihnen ein Wiedersehen ' in Beuthens Mauern zu. — Die obecschlesische Kohlenlonven-- tian ist auf weitere fünf Jahre, das ist bis znin 80. Sept. 1025, oerlnngert worden. Oj Mäl-risch-Oftrau, 31. Januar. Die Abstimnttliigskommissivn ist nachmittags in Teichen ciiigetroffen. Gegen die Abtrennung Berlin, 1. Jebru-r. Im Pieiiarjipnngssaale des prenßijchcn Abgeordnetenhauses fand Hinte abene eine vom Deutschen Aus schuß für das Herzog > un: S ck S 'v i g veranstaltete Kund- , gebnng statt. Saal and Tc-ü.j,en waren »brtsnllt. Cs sp-achen Ab- -z geordnete aller Partum. Z,S.k.k.ü; wurde eine C, n t s ch l i e ß u n g M angenommen, ist der ,-s heißt. Die am Vorab-,io der erben Abstimmung vereinigten lchlesnig- holsteinischen Männer und streuen ai.er Parteien legen nochmals jeier- - liehst Verwahrung ein gegen d-n G-emal,frieden, der «weite Schichten des M deutschen Volles nerge va>ti.,t und ihnen die heilige Heimat zu zerreißen W droht. Harret aus, ,hr Brüser und Shweßerü in der Nordmarll .W Bei der Abstimmung Wird kein ti.:»nmbere härter sek,len. Tas tin- recht, das man euch ant-.ia inil. werden wir nie vergessen Wir warnen in dieser letzten S unde Täm-marls und der Verbaiidslanber Gewalt herrschaft, den »lagen in übe, spinnen. In unerschütterlichem Ver trauen sind unsere Augen an: die ü.iknast gerichtet. Mögen heute fremde Mächte deutsches Ne tzt mit stutzen treten: Mas deutsch ist, wird deutsch bleiben! Proteststreik der ».«r .Eisenbahner in Dirschau Danzig, 31. Januar. Infolge von Verletzung des Beamten» abkomnicns durch die Polen traten die deutschen Eisenbahnbeamleil > :>d Arbeiter in Dirschau gestern abend 7 Uhr in einen Prote si tz reit von 24 Stunden Dauer ein. Heute früh ist ciu Sonderzug der Direktion niit Vertretern der Abwicklungskommission, einem Ver treter des Beamtenrates, sowie dem Vertreter des Delegierten der römische,, Regiermiff bei der Etsenbakmdirektion »nd dem polnische» Linie,,kemmandaiiten nach Dirschau gefahren, um mit den Beamten i> »erhandeln. ES ist zu hoffen, daß von der polnische» Regierung r die DenkmalSschändung Genugtuung gewährt wird. Dan» sind die Beamten bereit, den Dienst sofort wieder aufzunehmen. Königsberg, 1. Februar. Wie heute nachmittag bekannt wird, haben die Polen den gesamte» Personen, und Güter - verkehr über Dirschau gesperrt. Es bestand noch eine gewisse Aussicht, unter Umständen die V.Züg« über Danzig zu leiten, war auch mit dem heutigen Frühzuge geschehen ist. Dagegen müssen die heutige» Abend-V Züge auSfallen, da die Umleitung üb« Danzig iür heute abgesagt worden ist. Dir Ursache der Sperre soll in Könitz liege», jedoch waren stichhaltig« Gründe für die Maßnahmen ' ist in Erfahrung z» bringen. Wie da» Fahrpttfonal berichte^ sind gestern durch polnische« Militär die Paßrevisionen und sonstigen sioiitrollnuißnahmen ringeführt worden. Berlin, 2. Februar. Angesicht« der gegen Art. 89 »nd S8 verstoßenden vollständigen telefonischen Abschnürung Ostpreußens N'»> Reiche durch die Polen und der polnischen ttevergriffe im «»q,i,q« v-,,«j,,«ugg Nr. 2«. Seite 3 ü Eisenbahn- und Postverkrhr erhob der Generallandtag der ostpreußischeil Landschaft schärfsten Einspruch bei der Nelchsreglming Dt« Provinz Posen fordert dk« Sperrung de» gesamten polnischen Verkehrs nach den westeuropäischen Staaten, bis Polen seinen Ver» tragspflichten in loyaler Weise nachkommt. Noske gegen die Mafsenkündigungen von Landarbeitern. Berlin, 31. Januar. Als Inhaber der vollziehenden Gewalt hat der Retchswehrminister Noske oen Militärbevollmächligten für Pommern folgende Anweisung erteilt: Die Massenkündigung von Landarbeitern in der Provinz Pommern wächst sich zn einer sehr ernsten wirtschaftlichen ünb politischen Gefahr ans. Tie Entlassung Tausender von Arbeitern, die bestenfalls durch unerfahrene Kräfte ersetzt werden könnten,- stellt eine Gefährdung lebenswichtiger Be triebe dar und muß dazu führen, die unzulängliche Ernährung der Bevölkerung im nächsten Jahre weiter zu verschlechtern. Aber auch die Ruhe und Ordnung im Lande wird ernstlich gefährdet. Ab ziehende Arbeiterfamilien würden in die Städte strömen müssen, wo die Wohnungsnot schon erschreckenden Ilmfang angenommen hat. Familien, die keine andere Arbeitsstelle finden, werden sich weigern abzuziehen. Daraus müßten gefährliche Konflikte entstehen, die sich bis zn blutigen Ausschreitungen steigern können. Die erfolgten Massenkündigungen sind daher von Ihnen als unwirksam zu erklären. Einlassungen von Landarbeitern sind nur zulässig bei Nachweis zwingender Gründe. Von einem Schlichtungs ausschuß wegen der Beilegung der Differenz zwischen dem Landbund und der Arbeiterorganisation sind mit größter Beschleunigung von Ihnen Verhandlungen einzuleiten. lieber de» Verlauf der Dinge lst mir fortlaufend Bericht zu erstatte». gez. Noske, Reichswehrminlster. Bon, Katholikentag Groß-Stuttgart Stuttgart, 1. Februar. Auf dem in sieben Versammlungen von etwa 20000 Personen besuchten Katholikentag Groß-Stutt- gart, aus dem unter anderen die Schulfrage behandelt wurde, wurde eine Entschließung angenommen, in der es unter andere» heißt: Tie Versammelirn erblicke« in dem von der Reichsverfassung verbürgten Grundsatz, daß der Wille der Erziehungsberechtig ten möglichst zu berücksichtigen ist, die Anerkenntnis eines unverlier baren Elternrechts und sind entschlossen, diesem Recht mit alle» Mitteln zum Siege z» verhelfen. Klein« Nachricht«» Berlin, 1. Februar. In einer Versammlung des Bundes der Kriegsbeschädigte», ehemalige» Kriegsgefangenen und Hinterbliebenen, wurde für das neue Entschädigungsgesetz unter Hin weis ans die erhöhten Kosten der Lebenshaltung. Gleichstellung der Offiziere und Gemeinen bei der Gewährung von Kriegsbeihilfen, sowie Wohnung, Zahlung ln Naturalien, Bezugsscheine für neue Kleidung usw. an Stelle barer Entschädigung gefordert. München, 31. Januar. Zum I. Februar wird bei der Eisenbahndireklion München ein« neue Baninspektlon sür den elek trischen Elsenbahnbau errichtet. Sie umfaßt die beiden Linien München—Garmisch—Partenkirchen und Tutzing—Kochel. — Der Personenverkehr in Bayern hat aul allen Haupt- »nd Nebenlinie»! wieder begonnen. Wien, 31. Januar. Die „Nene Freie Presse" meldct: Ter deulsche neuernannte Geschäftsträger o. Rosenberg ist in Wien elngetroffril und hat die Geschäfte übernommen. Stockholm, 31. Januar. Aus Eingreifen der alliierten Missionen hin ist General Jndenitsch in Freiheit gesetzt worden. Paris. I. Februar. Nach einer drahtlosen Nachricht aus London berrichtet die amtliche „Prawdn", daß der Diktator Ko Its chn k vor einigen Tagen ans den Bajonetten seiner Soldaten anfgespießt worden sei. Nachrichten aus Sachsen — Ernährungsvcrhandlungcn. Am Sonnabend fand in Dresden ans Einladung nnv inner Vorsitz des ReichSwirtschnstS- »linisters Schmidt eine Sitzung min Vertretern der sächsischen, thüringischen, braimschweigischen und aiihaltischen Regierungen statt. Minister Schmidt benosichiigt, im Februar in Berlin mit den Ver tretern iämilicher denlscher Freistaaten die Grnndsätze für unsere künftige Wirtschaftspolitik und besonders sür die Dnrchsührung der Ecnährnngswirlschasl im neuen Emiejahr zu beraten »ad auizn- stellen. Zweck der Dresdner Tagung war, die Regierung der nord deutschen Stoaten über die wiruchasttiche Gejamilage und über das Für und Wider bei der Behandlung der Einzelfragen zn unter richten. Die Regierungen sotten daourch in die Lage versetzt werden, unter Abwägung der Interessen > rer Länder und der der Wirt schaft des ganzen deutschen Botte» ,ieh über ihre SteUniignaY.iie zu den verschiedenen mirtscheisUiche» F.agen schlüssig zn werden und ihren Vertretern sür die Febriiar Berhandliingen entsprechende An weisungen zn geben. Minister Schmidt wies auf de» Ern': unsrer Ernätirnngsiage und die zwingende Notwendigkeit hin, ganz be sonders auch die Brotgetreidebeniiitschaftuiig dnrchziifübren. Auch machte er ans die verhängnisvollen Zusammenhänge zwischen der viel zu geringen Kohlenstirdernne, und dein Erliegen auch solcher Anssuhrindnslrien aufmertsa.n. die keiner ausländischen Rohstoffe bediicsen. Dabei wurde auch- die Lalutasorge besprochen und die Schwierigkeiten der Einfuhr d» ersorderlichen Nahrung? und Futtermittel. Schmidts Ausiührnegen schloß sich eine tangere Aus sprache, m der ii. a. Arbeiisnn,, er Heidt Sachsens loirl'chafNiche Schwierigkeiten darlegte. . — Die Verhanolnngen zwischen Regierung und Eiie-nbahnarbei- tern sind am Somnpbend »bgeo. z. -> und auf den 4. Februar vertagt worden. — Krasiv.-rtehrsgeiellschast „Frejstaat Sachsen" in. b. H.. An fang .dieses Jahres ist unter Beteiligung aeS Staates der Bezirkt-, r- bände und der bezirkssreien Sl>m.> eine Kr.fflverkehrsgeietii hast ins Leben gerufen worden, die zunächst die clnfg.ch? ha» oje Tätigten der beiden .vom Reichsverweclungsoiute verwalteic-n Kraftierlehrsä.iner Dresden und Chemnitz zn nveraeh-ii.-n, d,e ihren Betrieb mit Ende 1919 eingestellt habe». Sie beschämst sich deshalb vorläufig »nt oun Verleihen von Lastlrastwagen, der Kreis ihrer Ausgaben ist aber noch weiter gesteckt. Sie soll später auch Giit-:--vercehrsl!n:.-n einrichte» und betreiben, möglicherweise wird ihr auch der staatliche Person-nkrast- wagenbetrleb angegliedert werden, wen» es nach d>-n: liebergang der sächsischen Staatseijenbahn ans das Reich nöng >-in wird, den bis herigen staatlichen Krastwagenbetrieb von oer Eiß'iilichnver.valtniig loszulvsen. Derartige Verlehrsgejellschasten sind auf Anregung des ReichsschatzministeriumS unter Beteiligung des Reiches während des Jahres 1919 in verschiedenen Teilen des Reiches entstanden und haben erwiesen, daß ihnen ein wirtschaftlicher Betrieb möglich ist. Di. sächsische Gesellschaft Hot ihren Sitz in Drssa-n und unterhält zunächst nach Bedarf. So weit möglich, werdm diese Betriebsleitungen mit den bestehenden der staatlichen Kraft vw-mnerwoltting vereinigt, um den Betrieb zu verbilligen. Auch dir sonstigen Einrichtungen der StaatSeisenbahnverwaltungen, Wertstitten und Magazin?, werten für die Gesellschaft mit ausgenntzt. Aus Dresden —* LebeuSmittelkartrnbeliesenmg für die Stad» Drei di« siehe „Amtliche Bekanntmachungen". —* Kle«« und «rasjamen. Landwirte die noch Klee» nnd Grassamen brauchen, mögen Bestellungen sofort bei der Be» schassniigsstclle für Klee» »nd GraSsanicii, Sidonienstraße t t (land» wirtschaftliche Zeiitralgenossenschast Dresden) ausgeben. Spater eingehende Bestellungen können votaussichtlich nicht berücksichtigt werde». —* Einstandspreis. Infolge Erhöhung der Einslandsvrei'eS durch das Reich muß der Preis de« am Dienstag den lO. und Mittwoch den 11. Februar 1920 zur Verteilung gelangenden Kokos fettes (Sondervcrteilung) herausgesetzt werden auf lO.öü Mark für 1 Pfund, 2.10 Mark für 100 z». Zur Aufklärung'. Zahlreiche Dresdner Einwohner, die ihre Kraft der Ein wohnerwehr zur Verfügung stellen wollen, führe>c Klage darüber, daß nach der Anmeldung Wochen vergehen, ehe sie einen Bescheid über ihre Annahme erhalten. Durch den begreiflichen Unwillen darüber sehen sich einzelne sogar dazu veranlaßt, ihre gute Absicht wieder auszugeben, lim den hieraus entstehenden Nachteilen stiv die Einwohnerwehr zu begegnen, sei folgendes bemerkt: Die Wirksamkeit der Dresdner Einwohnerwehr ist viel um fassender und erfolgreicher, als in der Leffentlichkeit angenomuien wird, und gerade dadurch ist sie den radikalen Feinden der heutigen Staatsordnung ein besonderer Dorn im Auge. Diese stieben dcsbalb mit allen Mitteln unter falscher Flagge in die Wehr Eingang zu finden, um sie bei geplanten Putschen unwirksam machen zu lviimw. Um dem vorzubeugen, muß die Einwohnerwehr die Persönlickst-ir jedes sich Meldenden einer sorgfältigen Prüfung unterziehen. Ec kann nicht daraus verzichtet werden, über den Angemeldeten vor der endgültigen Annahme bei vertrauenswürdigen Personen Nach, forschungen anznstellen und ein polizeiliches Führungszeugnis bei zuziehen. Mehrfache Erfahrungen haben schon erwiesen, wie nistig solche Vorsichtsmaßregeln sind. Ist jedoch der B.treffende durch einen zuverlässigen Wehrmann empfohlen, so kann von den zeit raubenden Erkundigungen abgesehen werden. Durch Nennen eines wlchen Bürgen hat jeder, der ausgenommen werden will, es selbst in der Hand, die Wartezeit abzukürzen. Wer aber zu den auf Aus rechterhaltung der öffentlichen Ordnung nnd Verhinderung von Verbrechen gerichteten Bestrebungen der Einwohnerwehr das Seine beitragen will, nnd eines jeden Hilfe ist dazu erwünscht und nütz lich, der lasse es sich auch nicht verdrießen, wenn er einige Zeit äuf Antwort warten muß. —* Die Einsühruug -es Oper loirelwrs «cheidemavtel fand gestern mittag auf der Bühne des Opernhauses mit einer schlichten Feier statt. Derselben wohnten fast das gesamle Personal der Opir, Vertreter des Schauspielhckuses und Vertc-ter her hi-sigen und dcr auswärtigen P-esse bei. Ferner bemerkte man die Herren Kultusminister Dr. Seyfert, Ministerialdirektor Geh. Rat Dr. Böhme, eh. Rat Heim und Geh. Regierungsrat Dr. Adolph. Ter litztere -grüßte zunächst den Kultusminister Dr. Seyfert, der zum ersten Male iu seiner Eigen schaft im Opernhause anwesend sei. Mi.iist.-r Dr. Seyfert lewMe in seiner Eröffnungsrede u. a., daß das Kulmsministerium mit der Wahl SchcidemaMels das Richtige getroffen zu haben glaube. Die Regie- rung werde dem neuen Direktor ihre Nnterstütz lig zuteil werden laßen, weshalb er auch das Personal bitte, ihm Treue zu geloben. Opern- direktor Karl Scheidemantcl gab hierauf das L?rsp:;ch n ab, Hallen zu wollen, was man von ihm verlange. Auch heute haöe ihn das Zugehörigkeitsgeftthl zur Dresdner Oper noch nicht »erlassen und er sei denl Institut als Ehrenmitglied verblieben. Er betrachte es auch als seine Aufgabe, vorzügliche Kräste zu gewinnen, zu erholten, zur Höchstleistung zu begeistern und zu einer Einheit zusammenzusajscn. In gesanglicher Beziehung müsse die Oper vollendete Ausführungen bringen nnd an ihr solle eine Hochburg der deutschen, Gesangskunst er richtet werden. Mit der Bitte um Vertrauen der Kiiisllerschast schloß der Redner. Im Namen des Opernpersonales begrüßte hierauf Dr. Stägeman» den neuen Operndireüor und im Namen des Personals des Schanspielhanses sprach Paul Wiecke ckelchsalls herzliche Begrü- ßungswvrte, womit die Feier geschlossen wurde. —^ Aus dem Durchgangslager Mannheim lind am Sonntag nachmittag und abend über 200 Heimkehrer am dem Hanptbahnhofe Dresden-Neustadr eingeiroüe». Sie nnnden ron Vertretern der Kriegsgefangenen-Heimkehr begrüß! und bewirte:, worauf der größte Teil der Heimkehrer nach Schlesien w.-iier-uhr. Nur viiie kleinere Anzahl verblieben in Dresden. .. — * Aufklärung über den Antisemitismus. Au die morgru, Dienstag, abends 7 Uhr im großen Saale des Vereins- Hauses eiilberilfeiic öffentliche Versammlung znm Zwecke der Auf klärung über den Antisemitismus sei hiermit nochmals aufmerksam gemacht. Enirilt frei und nur gegen Karte. Karren ünd noch in der Geschäftsstelle Z» haben. —* Volkshochichule. T i e » slag dc n 2. Fcbr n a r . aoc.-.ds Vvr-.r'ige: icbiuua. ' '-8 Ubr. begii" > u ic-igeiit Zeitideale im Su-ro.-i der der !>2. Volicchlm'e. Ma-du.ff Kein - Dr. Goühold v-i iffen -.'M o>m"! künde, best-rock o >vi B-is: iea der Zimmer der Ober: - M ir-ckm.u : ' — Der Weliliilst-or.n-.'e 0 mW -ff 'Nut-recli 4 abends '. 7 ll!,r. in >cr 10. D-uw- 1-:lffrit...üc 20 Leiter ist Ji-banii.-s C ->>!«. Vorsitzender des Ott--"er Crvcranto V->eiu!>--!i>a ». Anmeldung--» m >er Gci aff: - Siraße 9. 2 (10—l> tllr geöffnet). — DirVi -r Ni,»iw -t > an Montagab.-nden 8 Nbr vom 2. F,---r r ab tbov'.ms Sinsouicn. Cr aik-t eine tä -i - ' -rü der Werke"und beb-ackn.-t inob.-lond-r- - ----- - uw d.-r Weltanschauung Beeiliove-.-Z den - G Liudner beabsichiigt bi-« Ostern in d--: - - - -um " Orchesters alle »em:>. Sinfonien Beeil:---' - ' - F > I ch e r: Zeichc-.i-aat - Ol-erl.i-er ilff,i-cn Erd- >!' 'er oevruar iinmcr -t. iibc 1 mt gelitten - oimei - an. oen >'. irage- e:u Wunder.,b. «d ' .y lllir in Räcknitz, End- M. sindei non nachmittag ZolmnneVws für die l'.'iit- >tt!>!c!.wi-.tt' Witt. N tt tt'-e a. K. Tieii-Kag den Versammluiig mil Beitrag Gemeinde- nnd Vereinsy- Wichte ^Dresden. Katbott Verein erivei b?i > i-äer Fr., en und Mädchen. Nächnten 'Mittinoch, ab.'i-ds ^ llbr - udct dee e -tt. Vortu,aSkiirsiis dos Herrn vii'-tt.i-'e!.. .i.s <->?'>:,-.on» im H.-m, Onr«,»Allee 22, l.. statt- — Schon beuie -ci a-i» ui-.-ff. . - u-l liingiwiesen, welches am 13. Februar abends 7 itt-r n Keg'.-l-.::!«, Fricdrichstraße 12, s,at>nndet. Näberes ivird i-o-b i etaan: gcgcl c i. K Dresden. K. B. Lisdia. d. Ni. findet an Stelle des angesenicu nach Eass Weii,lvcrg stait. Dreffpnntt station der Linie 0. Sonntag den W s, ck Uhr an, in allen Räumen de-s Hoiel-r glieder nnd deren Angetzi-rige. e n wird noch bekannt gegeben. Dresden. K re nz b >i n d n i s. 3. Februar abends 8 Ul-r im Gesellenbame von Hoch»'. Herrn Kaplan Svreutzeü „Freimanrcrei und B.'üttti.-g.- Zu dieser ersten Versammlung des neuen Vereuisjahres werden die Mitglieder um zahlreiches Erscheinen gebeten. Gäste willlommen. 8 Tie Biirstemnacher-KreislZwangs-lJnnung Dresden hielt Mvnlag den 20. Januar da-? ordentliche Nsilsichrsgnartat in der Wirt- schast „Zur Wilsdruffer Vorstadt", hier, unter Leitung des Oberauisters Rappel und unter zahlreicher Beteiligung der Mitglieder ab. H Leipzig. „St. Agnes und Ger tr n'd i Sverei n zu Leipzig." Am Sonntag den 8. ,F;br»ar sindet die Faswaclttff.-an im geheizten Saale de-s GesellenhauieS, Wieienikraße 23, abends v>i»!t- lich 7 Uhr. patt, wozu Freunde und Gönner herzlich eingetadcn pi-d. Für einen genußreichen, heiteren Ab nid ist hinreichend gesorgt. VereinSzimmer des St. Agnes- nn.id Gerirudisoereins im latho- lischen Pfarrhaus, R»dolsstraße3, part. Versammlung des St. Agnes» Vereins jeden 1. und 3. Sonntag des Monats um 3 Uhr: des Ct. GerirudisvereinS jeden 2. »nd 4. Montag des Monals, abends b .lb 8 Uhr. Am 9. Februar beginnen abends Punkt 1H8 Uhr im St. Ge» trudiSverein apologetische Borträge, gehalten von Herrn Pfarrer Hasekberger. Pflicht. Pünktliches C-.icheinen der Mitglieder is