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Sächsische Volkszeitung : 02.02.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192002022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-02
- Tag 1920-02-02
-
Monat
1920-02
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 02.02.1920
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s«4,,sq« «-»i»»«r<.,Kg Nr. 20. Stil. 2 Usntag den 2. grdr»ar 1V20 elenderen Verhältnissen, als das stinals srütier der-Fall war. Arheirs- Weigerung gibt es nicht mehr, gegebenenfalls hilft die Nil^serdpeitsch« .nach. Auch Streiks oder sonst mehr oder minder gewalttätig« Einwir kungen aus den Prodnktt'onSprozeß sind ans das Schärfste verpönt. Andererseits sucht man in Rustland durch das scheinbare Verschenken aller möglichen politischen „Freiheiten" die Massen am Staatsleben zu interessieren. Aus diese Weise bemüht sich daS gegenwärtige Ruß land, eine feste Basis zn gewinne», um auch daS politische Verhältnis KU den Nachbarmächteir wieder ins Reine zu bringen. llcberauS be zeichnend für die gegenwärtige Situation ist das Friedensangebot Rußlands an Polen. Tie Bedingungen, unter denen sich Sowjet- Rustland tum Friedensschluss mit Polen bere-.t-rlllrt bat sind so weit gehender Natur, das, man sich nicht der Aussassnug zu entziehen ver mag, das, Himer diesem Angebot oiel weiterreichendc, nicht nur Deutsch land. sondern auch die alliierten Mächte aus das Höchste in ihren Inter essen berührenden stiele stehen. Gerade wir. vom deutschen Stand punkt auS. müssen diese Tinge mit allergrößter Aufmerksamkeit ver folge». Ter polnische Pufferstaat zwischen deutscher und russische» Grenze kann um so mehr zu einer Gefahr werden, nicht nur für Deutsch land. sonder» für ganz Europa, weil in dieser Konstruktion wie in der Form seiner Bildung und Betätigung Keime liegen, die sehr wohl dazu geeignet sind, dieses neue polnische Reich zu einem Villa» und damit zu einem Brandherd für Europa zu machen. Erst ans dem Wege der Verständigung über Polen können die Bolschewisten ihre weiteren Absichten verwirklichen. Der Treuschwur im Osten Tie großen Kundgebungen, di? am 20. Januar i» den Ostpro- dinzen statrfanben und di« an mehr als 40 Orte» in den einen großen Treueschwur ansktangen: Jede Stimme mutz abgegeben werden für -»« Verbleiben bei Deutschland sind in der Oefsemtichkeit viel zu Wenig beachtet worden. Einberuser dieser Kundgebungen waren die Arbeitsgemeinschaften der politischen Parteien, in welchen Mitglieder des Zentrums, der Demokraten und der Mehrheitssozialisten sich zu- kaurmengesunden haben, um alle Deutschen über die Notwendigkeit des Verbleibens bei Deutschland arEzullären. Nur ein Gedanke beherrscht« «lle Teilnehmer an der Kundgebung, der an das Vaterland, von dem sie sich nicht trennen lassen wollen, selbst wenn Deutschland jetzt arm -«worden ist und auch wohl noch lange arm bleiben wird. Jeder Von ihnen erwartet aber auch, dgh keiner der Abstimmungsberechtigten, die irgendwo sonst noch im Deutschen Reiche wohnt, am Eittich,i- dungstage fehlt. Mag die Reise auch für diesen oder jenen sehr weit Und für alle sehr befchwertick sein, di« Mich! ruft jeden an die Urne. Kbgestimmt wird in Ostpreußen in den Kreisen Nllenstein Stadt und Land, Rossel, Osterode und einen Teil des Kreises Neidenburg; in Westpreußen im Kreise Marienburg, Marienwerder. Rosenberg und Stuhm. Stimmberechtigt ist jede Person ohne Unterschied des Ge schlechtes. die am 1. Januar das 20. Lebensjahr vollendet hak und in dem betreffenden Abstimmungsgebiete geboren ist oder dort vor dem 1. Januar 1910 gewohnt hat. Auskunft in allen auf die Abstimmung, di« Beförderung nach den Abstimmungsgebieten bezüglichen Fragen erteilt der ..Deutsche Schutzbund für die Grenz- und AuSlandsdeut- chen", Berlin- Schloß Bellevue, Zweigstellen i» Gelsenkirchen, Müh- enslraße 22. Düsseldorf, stietenstraße 48, Frankfurt a. M.. Grauburg- tratze 89. Äuttaai-» 29. und München, Jmmaninger« traße 22. Dio Valutafrage Paris, 31. Januar. In dem gestrigen Kaüin ttsrat unterbrei tete der Finanzmiuister die Grundlage zur Einberusuiig einer inter nationalen V al u t a ko n s e r e n z. Zürich, 31. Januar. „Preßinsorm-ction" berichtet aus Lcndon: Lloud George erklärte cin-m Vertret e des „Daily Telegraph", die alliierten Mächte müßten die eu - rgisch sten M iktel ergrei fen. un, einem weiteren Valntastu-z Einy-ll zu i,m. -Na» plane, durch Kredite de» Notenumlauf zu beschränken. England leimte »nd dürfe einen Staatsbankrott Deutschlands n i ck t z u l a s j e n , da dessen Folgen auch für die alliierten Machte unabsehbar seien.' Brüssel, 2. Februar. J-i die ..Nation l-elgr" schreibt Henri, il> u e t: Wen» man „n Hn-iewisien sei über die piüi'i'chc Zukunft Denischlands, so lei nni >s »och vielmehr in »irischastlicber Be ziehung. I» VersaNeS b-.be die angelsäbsische Th-st gesiegt, Deutsch land steil zu lassen, sich i'-ieder a»l-,»>:-hiund n,-l-her sestruketzen was es an Enis-.h ie-i.-i:! z ln nb!.-i solle. Bis setzt lei keinerlei Hoff- nniia vorhanden a-.s -ine w:-ik>h,s,'!-h.- tsrb-k„,,g De-üschlaads. Neicb sei vrattiscb - nl lil-erg.-gangeu stnaeg-l-n, daß Temscliland Kredit li--d-', tag e'. iei-en etknrs wicdcr in die Höbe bringe. >'!ck, eine H,»d-!:':-!a.>ne und Eite,-.bahnen schassen könne, daß cs a-i-o-r Fvn,a>!-u'ic:- -u-l itte kiwum, daß es wieder stark ge»-"' » sei - !.' n - . ? ! -10 cd er !9ü'< zwin gen. an-v nur nocb -me li-N'.i.t - te nl-i.-n, Basel. NI. Jainiar. Die Beile: n o :' er u n g der > entscl-en Mark biett ain aen->,-n ?:,i> in der S-lnei, an. Tie Mark stieg in Baiet >-nd statt l, in- Ve-.'cl'- bi ans 10 Emtime'.. in Gens ans 8 E>- -n-nes. A-ucr-la gezui eine i-ten.-enionate Fiuanzkonserenz London, 31. Jan rar. T-.> Blätter melde» an- Nenpi rk, daß der Sebat-J'- lär G 1 a i ^ - 7- >nd--1 tamm-r in einem Schreiten er klär- das Schatzamt n - a > e-n Plen einer intsrnoiionalen Finanz- kan'erenr. Das wi!- - Mi-.-.-' --- er. de-: schlechten Si.i--.-a des Wecki-ff- knrses sei die Anff- -bnno des Verbotes see Gold»er'>bii':unq des Cchatzan-- sei üb-r - -- Kr.d'ts die stir die wirlsbosüi.se Wi-der- herstellu-.-.a des Han-x-ts nseien dnr-7> Vritallcute verschafft werden müßten, ni-d aß die ^i--.:..-->:--acn der Welt an der Wieder- herstellnn-' des Ver-eaneas de- S-:a.bili'ä! ,-nd der H.»!drlSs-->keit durch; Änwenduna einer - stsb-lii-b.'., Politik loi'helseu .nützten. Das Schanaim sei gegen den P'-cn ei-.er inter i-ttionolen Fina>-ckoi:s-renz, da es besörclle daß sie Verwirrung --ern-si-h-n könne. fWM»«»»--'-»»— W»-«» »»»»n »-»->»»»»-,»»- -iLS« N-isa-Marina N o m a » o o n M e l a 1 i v a n I a v a , Nus dem Holländischen übeisetzl von Leo Tspe van Heemstede 133. ForlsetznngO Marie verharrle schiveigend und drehte ihrer Herrin den Rücken z». „Ist dir denn alles gleichgültig," fuhr Frau Sandberg in höch ster Entrüstung sort, „was ich sage? Wa§ für ein sonderbares Ge schöpf bist du! Du bist setzt schon so lange hier, wirst du mir de»» nie einmal sagen, von wanne» du eigentlich gekommen bist, und wa§ dich veranlaßt hat. dich als Magd zu verdingen? Denn du tust alles, was du tust, als wenn du sagen wolltest: Ich Hobe meine Gründe da für. ab-r-eigenttich ist es mir viel zu gering!" Nnn macbte Frank dem Gespräch oder lieber dem Selbstgespräch ei» Ende, indem er in de» Saal trat und seine Schwester freundlich begrüßte, eblchon er innerlich vor Wut kochte. „Ab. lieber Frank, d» bist da?" sagte sie, jetzt wieder die Lie- benswürdiakeit in eigener Person. „Komm-- ich zn ungelegener steil?" > „Eigentlich wohl ein wenig, aber es srent mich doch stets, dich zu sehe». Warte eine» Auaeubtiek. aber bleibe nicht in dem staubigen Saal. Ich will ebe» »reine Hände waschen und »reine Knchenschürze «biegen. Gehe in daS gute stimmer. bitte!" Aber Frank hatte eine blaue Schüssel vom Gesims genommen und belricltt'te dieselbe mit großer Aufmerksamkeit. Als Charlotte fort war. stellte Frank die Schüssel wieder auf ihren Platz und saaie hastig zu Marie, die vor Lenk Büfett kniete, um die kupfernen Me daillons scheitern: „Roß! Das muß ein Ende nehmen! Es gilt ineine . . . un sere stntunst. Sage rasch, ehe meine Schwester kommt, wann »nd wo ich mit dir zns-nnmenkoninien kann!" Sie hielt inne mit der Arbeit und sah ihn an. mit ein Paa» Augen, jo saust und stehend wie die eines zu Tode verwundeten Täubchens Pan», 2. Feöriar. VaH «tuen, «adl-tele-reiuni ilstS Washing ton vom SI. g«n«» si»L -ellen» i» Gen.» esti« §r»ße AM«« über die ft«« nzi«ll« Lu a« i >! S» ed-a st .lt, s,i »« MM-Hst Gni». tor Smith seslstrLi,, lwtz die verschiedenen Re.gelungen auaeMIki» lich 32S Mrlionen T.stirs. st-i-st» für bewilligt« Anleihe« schnkde»». Senator Walch erill.te pch di« Tatsache, daß so verarmt« Nation«» nicht einmal die Zinsen stk da» zeiiehrne Geid bezahlen können, aus, dem Umstande, daß m-.hrere dies.-r Ändcr Hrmderte von Millionen für eiue mächtige Lustslotte verausgaben. Zudem wollen diese w,>> gehcude militärisch« Progcimme mit dem von uns erhaltene-l Geld« auSsühren. Seuttnr kmi'S drütste die Meinung aus, daß die Ver einigten Staaten, wenn Engdrud die ihm gestundeten 1.44 Miltloueu Dollars Zinsen bez.,h?.n würde, damit Polen und Oesterreich helseir könnten, di« latsiclstich Hungers stürbe-!. Die SILndige B«ltttak<«mtsfr»» Berlin, 31. Januar. Die Sitzung der Ständig--.» Valutakoiumis- sion, die am 29. Januar unter dem Vorsitz de» Unters«,atssekretärS Dr. Schröder im ReichSsinanzmmisterium stattsand, beschäftigte sich zunächst mit der von angesehenen Persönlichkeiten verschiedener Länder ihren Regierungen gegebenen Anregung, eine internationale Flnanz- konserenz elnzuberusen, deren Ziel Hstfsmaßrcgsln zugunsten der durch den Krieg geschädigten Staaten sein würden. Die Valntakommisjion gab ihrer Meinung über diese Anregung, sowie über d>-: gegenwärtige schwierige Lage in folgender Weise Ausdruck: Die Reichsmark ist international nur noch einfge Prozente ihrer Parität wert. DaS Andauern dieses Zustandes würde nicht nur hoff nungslose wirtschaftlich« und finanziell« Zerrüttung für Deutschland, sondern auch schwerste Erschütterung für die gesamte europäische Welt bedeuten. Zum Leten brauchst vu vrot uns Kohls aus -cn Abstimmungsgebiet«». Olb Sem« f-e Sie Askksabstimmrengtlr auf postschoKkanto Verlkii «v aus Sein« Sank! Veutschrr ^chutzbunö) Lcrlin MV4« Die Kommission begrüßt niit Genngtnnng Sk« Verhandlungen über La« Finanzabkommen mit Len Niederlanden, in dem sie einen verheißungsvollen Anfang erblickt. Sie hält eine sofortige Versamm lung von Vertretern der inkernarkonalen Finanzwelt Nr unerläßlich, um LaS Chaos aus dem Wechselmartt zu meistern und Hungersnot und Zusammenbruch von Deutschland — und damit den Zusammenbruch von Europa — abzmvenden. Das Beispiel von RutzkanS und Oester reich zeigt den Weg. Daß Demschland auf diesem Wege auch andere Länder- nach sich ziehen muß, darüber kann kein Zweifel besteheilfwenn man sieht, daß 100 Lire heute weniger als 35 schweizerische Franken Wert sind statt 100, 100 sranzüsische Franken weniger als 42 statt 100, und das Pfund Sterling nur 19 schweizerische Franken statt 25. Indessen: Fremde Finarrzhilfe allein reicht nicht aus. daS Ino land muß helfen. Wir ,Ile nttiss-n einsehen, dnß wir ohne regel mäßige, gewissenhafte und die jetzige Leistung übersteigende Arbeit dem Zusammenbruch entgegengehen. Nachdem das Inkrafttreten des Friedensvertrages die erholst« Schließung der deutschen Grenzen gegen die uneingeschränkt« Waren einsuhr nicht gebracht hat, richtet die Kommission an die Finanzsach verständigen aller Ententeländer Len dringenden Ausruf, bei ihren Re- gier-nngen die sofortige Schließung der deutschen Westgreuzs und die Inkraftsetzung der deutschen Wirtschaftsgesetze im besetzten Ge biet durchzusetzen, und sie zn der im Artikel 235 des Friedensvertrages vorgesehenen Hilfe für die Versorgung Deutschlands mit Rohstoffen und Lebensmitteln zu veranlassen. Diese Hilfe muß sofort kommen, sonst kommt sie zu spät. Die Zeit für kleine Mittel ist vorbei. Es muß gelingen, die deutschen Grenzen zn schließen und eine Preispolitik einzuleiten, die die Landwirtschaft zur äuß-rll-n Produktion anspnritt. Die Arbeit muß in weit stärf-reni Maße wieder einsetzen. Eine schnelle internatio nale sinanziell« Aktion muß erfolgen, um die Lage'?.» retten. Tie Valutalommission erörterte sodann die Fragen über die Maßregeln, die inzwischen mit Rücksicht auf die in der Sitzung vom 7. und 8. Januar gefaßte Entschließung von den in Frage kommenden Regierungsstellen getroffen worden sind. Dazu nahm die Komm'-ssion in folgender Weise Stell-i»g: „Tie Kommission hat unter anderem mit Befriedung davon Kenntnis genommen, daß beabsichtigt ist, die Preise für die haupt sächlichen landwirtschasilichen Erzeugnisse der nächsten Ernte wesent lich zn erhöhen, um die'landwirlschaWiche Produktion anznregen,'und daß eine Bekanntmachung darüber in Kürze zu erwarten ist. Die Va- lutakommission glaubt, aus dem ihr erstaitele» B-riebt eittnehmrn zn sollen, daß ihren Anregungen be! der letzten Tagung ans eine noch schärfere Beschränkung der Einfuhr bisher noch nicht genügend statt- gegeben worden ist. Sie steht :,-ttee d--m Eind'-mk, daß an maßgeben den Stellen die Gefahr noch nicht voll gewürdigt wird, die m-screr Volkswirtschaft in der jetzigen kritischen Lage daraus droht, daß immer noch erheblich mehr eingesükrt wird, als mit der Ant-knhr bezahlt wer den kann. Sie tritt daher erneut für eine noch lchärser? Beschtt-nkung der Einfuhr ein. wobei auch die Rohstosfeinsuhr ans bas Maß be schränkt weiden muß. daS der VerarbeitungSmöglichkeil der Industrie entspricht. Dieses um so mebr. als die greifbaren Welttmrräte vieler Waren in den Häsen und Lagerplätzen anßerordenll-ch groß sind. Die bereits bei der setzten Tagung von der Ständigen Valnta- kommstpon geforderte Erfassung der bei der Wareneiusuhr laufend an- feclkutzen Devisen muß mnnnchr ssfirt »»rchgesührr werde». Die Gtlludiß« Valutakommissio» stellt die Forderung, daß ein erheblicher Teil des Nutzens, der sich an» dem Verkauf von Waren nach dem Auslände für die Industrie und den Ha r'iel durch den schlechte» Stand der deutschen Valuta ergibt, dem Reich zufalle» muß, um die scheu kn Ler letzten Sitzung der Valutikimig-'jini als äußerst gefährlich be kämpfte Angleichung der Inland- an di« Nudlündkreise anszuhalten. Dir Valutakommission ist ffch darüber Im klaren, das; alle von ihr ausgehenden Vorschläge uni» Ferbi-eauMr keine Hilfe bringen kön nen. wenn ihre Durchführung verMert wird. Die Kmnmissionsmit- -sseLer legen Laher den z.r'ilnärgen Stetten dringend nahe, die Be ratungen über di« als notwenasr «rk-innkerr Einfuhr- und Den-senn-nß- naymen abz»kürzen und zur Dupchstibenutz der Maßnahmen zu schreit«».* Dk« Erörterung einer Reihe weiterer wichtiger Einzelsragcu wurde von der Kommission mit Rifficht aus die Nichtanwcsenhcit de-; RcichSmtmsterS der Finanzen v-rtrzt. Die Kommission lies; dem Mi nister telegraphisch ihre W-Ünjche hinsichrlich baldiger Genesung zu- gehen. Die Auslieferung Amsterdam, 31. Januar. Der „Tekegraaf" meldet a»S London: Wie von maßgebender Seite verlautet, sehen di« Verbündete» die Ant wort der niederländischen Regierung ans das Ersuchen um Auslieferung LeS vormaligen Kaisers nichs als endgülüg a». Die Frage wird in zwischen durch die Häupter der verb ünd-tan Regierungen, denecz es vollkommen ernst damit ist, den vormalsgen Kaiser In die Hand zu bekommen und abzuurteilen, weiter erwogen. Da die Niederlande die Auslieferung hauptsächlich aus rechtlichen Grüßen abgewiesen haben nnd die moralische Seite deS Verfahrens gegen den Kaiser unberührt geblieben ist, wird die nächst« Not« d-r Verbündete» wahrscheinlich di« moralisch« Seit« hervorheben. Gens, 31. Janicar. Eine Havasuote van gestern abend meldet, 'daß die alliierten Kabinette keine Nachprüfung ihrer Beschlüsse über die Aburteilung der Krieasverbrechen vornehmen werden. Damit ist dem „Journal" zufolge dt« deutsche Not« gegen die Ansllestrmig von Deutsche» an di« Entente als ab ge wiesen anzuseksen. Basel, 31. Januar. Die „Information" meldet aus Paris, Laß in der letzten Sitzung SeS neuen Kabinetts mich die Zulassung Deutschlands zum Völkerbünde besprochen wurde. Mille- rund erklärte, diese Frage werde erst spruchreif sein, wenn die An gelegenheit der Auslieferung geregelt sei und Deutschland bewiesen habe, daß es loyal seinen Verpflichtungen d«S Friedensvertrages nach--^ komme. Prinz Max über Li« Auslieferung Konstanz, 31. Januar. Wie die „Konstanz. Nachr." melden hat PrinzMax von Baden dem amerikanischen Journalisten Parke- Brown. auf die Bitte, sich über SaSAuSlieferungSbegehreu. der Entente zu Äußern, ein« Antwort gegeben, in der es u a. heißt; Die Frag«, ob ich es für ekn« vaterländische Pflicht halte, daß der ein zelne Deutsche sich den» Ausliestrungsberlangen fügt, möchte ich dahin beantworten: da« ist Gew i ss« n s sa ch e. Man kann denen di« höchst« Bewunderung nicht versagen, die sich ohne falsch« Hoffnung aus Gerechtigkeit einem grausamen und rachsüchtigen Feinde preis geben, um ihrem Vaterland« Schwierigkeiten zu ersparen. Aber es ist sinnkos. Steine aus Männer zu werfen, di« es ablehnen, sich zu stellen. Sie können sehr wohl mit Theodor Barch Ser Meinung sein, daß kn der Politik Unrecht dulden auch Sünde ist. Die alliierten »nd asso ziierten Regierungen sind durch dke Fortsetzung der Blockade während' des Waffenstillstandes^ durch den Versailler Frieden und sein« Hand habung schuldig geworden an Not und Tod von Millionen. Sie habrn nicht billig gehandelt. Sie haben planmäßig daS europäische Chaos herbeigeführt, während sie alle Machtmittel'In der Hand hatten, daS größte Rettungswert der Weltgeschichte zu vollbringen. Wem« dies« . Regierungen heute noch sich vermessen, als Träger der göttlichen Ord nung über Verstöße gegen die internationale Moral zu Gericht zu sitzen, so ist das Blasphemie. Ich trete jetzt durchaus dafür ein, daß eine internationale Konserenz die Internationalen Verbrechen seststellt. Eine-- internationale Konferenz, die daS moralische Recht zum Richter hätte, besteht noch nicht. Sie kann erst geschaffen werden, wenn der Friedens vertrag von Versailles revidiert und seine Gesinnung von den siegreichen Völkern abgeschworen sein wird. Der amerikanische Vorbehalt Washington, 31, Januar. Der von Taft avgefaßte Text des Vorbehaltes zu Artikel 10 des Friedensvertrages lautet folgendermaßen: Die Vereinigten Staaten weigern sillj, vertragliche, gesetzliche oder an dere Verpflichtungen auf sich zu nehmen oder Garantien einzugehen hinsichtlich der Unversehrtheit deS Gebietes eines fremdelt Staates oder seiner politischen Unabhängigkeit, wie sie im Art. 10 des Frie densvertrages vorgesehen sind. Sie weigern sich, Verpflichtungen zu unterzeichnen, nach deren Wortlaute die Vereinigten Staaten gehalten wäre», z» Irgendeinem Zwecke von den Land-, und Seestreitkrästen Ge brauch zu machen gemäß den Bestimmungen irgendeines Artikels des FricdenSvertrageS. Jedoch könnte der Kongreß, der nach der Staats- Verfassung allein die Macht dazu hat. über Garantien irr besonderen und auSnabmSweisen Fällen hinsichtlich moralischer Verpflichtungen Beschluß fassen, wenn dazu ein Anlaß vorliegt. Dke amerikanischen Seastreitkiräfte Washington, 1. Februar. Admiral Taylor, Elief der Ab teilung für SchiffSvaitten im amerikanischen Marinedepartement, * teilte der Marivekomwission des Repräsentantenbanses mit. daß die amerikanischen Seeltreitkräste am 1. Juli 1920 940 Enuheiten umfassen würden, doppelt soviel als vor dem Kriege, darunter 10 Dreadnougkis, 13 UeberdreadnoughtS, 6 Schlachtkreuzer und 17 lcicktte Kreuzer- Die Ausgaben werden auf 27900000 Dollar ver anschlagt. „Dann ist eS mit, Frank" entgegnet? sie, „morgen abend um sieben Uh>- in dem Milchausschank auf dem Nieuwendijk. Aber gehe »ach vorn, ich hör-- deine. Schwester schon kommen." Frank saß rntüg im „guten Zimmer", als Charlotte zu ihm kaut »nd lächelnd fragte: „Hast du gehört, wie ich Marie ausgezankt habe, Frank? Hof fentlich nicht!" „Allerdings, und ich begreife nicht, wie du deine Autorität so aus das Spiel setzen kannst. Ich habe nur einmal eine gehört, die sich mit dir messen kann, das ist Onkel Theos Haushälterin." „Wenn ich die alte Käthe ausgezankt hatte, würdest d» nichts darin finden," sagte Ebarlotte, ein wenig schmollend; „aber dse hübsche Marie mit iluein sebeiubeiligen Gesicht hat es euch allen angetan!" Als Meta sie später besuchte, sagte sie zu dieser: „Ich werde Marie wegschicken müssen, die jungen Herren stellen ihr alle nach." „Aber sie kommt ihnen doch nicht entgegen?" „Ich weiß cs nicht, ich traue ihr nicht mehr recht!" » G. w:i abend setzte Marie ihre Herrin noch mehr in Staunen, als sie >hr mit der Bitte kam, am nächsten Abend auSgehen zu dürfen. „Und morgen ist doch Käthchens Ausgangstag!" sagte Charlotte, sie scharf ansehend. „Ich habe daran nicht gedacht." erwiderte Marie mit einem Kops, so rot wie Feuer; „ich werde sie bitten, mir den Abend ein- zuränmen." „Na, mir ist eS schon recht. Mer woher kommt dir diese plötz liche Anwandlung? Du gehkt doch sonst nie auS." „Ich habe etwa- Notwendige» zu besorgen," klang es zögernd zurück — „Da haben wir setzt die Bescherung." sagt« Charlotte zu ihrem Manne, nachdem Marie gegangen, „dem Mädchen ist nicht zu trauen; sie war nie darauf versessen. auSzugehen, und nun kann sie eS kaum erwarten! Es muß etwas dahinter stecken!" „Charlotte, du ermüdest mich niit deinen ewigen Klagen," rief Sandberg, endlich die Geduld verlierend. „Anfangs hast du das Mäd chen bis in den Himmel erhoben, und jetzt kann sie dir nichts mehr recht machen! Und waS ist denn eigentlich vorgefallen? Sie hat einen Teller zerbrochen nnd möchte einmal ausgehen, nachdem sie fast ein Jahr hier ist! Wenn man sich an solchen Dingen stoßt, dann ist es kein Wunder, wenn man jeden Monat die Dienstboten wechselt." „Wenn es weiter nichts wäre! Aber ich sehe mehr, als sch sagen mag oder kann. Marie hat irgend etwas, da« ihr sehr nahe geht, sie ist säst immer In Gedanken, sie vergißt bald dieses und bald jenes!" " „Und wenn sie vielleicht einen Schatz hätte, ist das denn so schlimm? Sie ist doch dafür alt genug!" „Mann, du bist ein Ausbund van Verstand und Weisheit," sagte Charlotte mit mitleidigem Achselzucken, „aber von dergleichen Dingen verstehst du nichts!" « Kälhchen ging bereitwillig auf Maries Vorschlag ein. „Tu hast mir so oft eine Gefälligkeit erzeigt," erklärte sie huldvoll, „daß ich dir wohl auch einmal eine kleine Freude vergönne» darf. Gehst du mir ihm aus?" „Mit wem?" „Nun, du weißt wohl, mit dem Briesschreibe, „Nein, ich gehe allein!" S. Man war in der letzten Woche vor dem St. Nikolausß-ste. oas nirgends so glänzend und allgemein gefeiert wird wie in Ainsteraam. Die Straßen sind voll von morgen» stütz tz-tS abend» spät; aus der ganzen Umgebung ströme» die Leute nach der Lieblingsstadt dis guten. Heiligen. ES geht dort den» auch in hotz«m Maße gemütlich nnd , lustig her; man spaziert an den Läden vorbei n>i« an den Abteilungen' einer Weltansstellüng. ,1 (Fortsetzung folgt.) /
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