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Sächsische Volkszeitung : 12.01.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192001123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-01
- Tag 1920-01-12
-
Monat
1920-01
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 12.01.1920
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Montag den 12. Januar 1920 p Kosten dieser bevorzugt wird, daß also vir» versa die frühere ein» ' s ige Machtverteilung wieder auslcbt die mit Recht von der Arbeiter» 1 st bekämpft wurde. Wer ein echtes Volksparlament und von ihm sie Bedrohung einseitiger Entwicklung abhalten will, der wird es ad le' >en müssen, daß dem Wahlrechte, immer seinen reinsten demokra- tii.hen Charakter vorausgesetzt, ein Parlament entspringt, dessen Mit glieder zum Teil Volksvertreter, zum Teil ausgesprochene Klassenver- D'ler sind, ein Parlament, das kein Volksparlament mehr wäre, s adern eine Mischung von Volksvertretung und Berufskammer, also r >, Widerspruch in sich. DaS muß mehr denn bislang erkannt und ausgesprochen werden, nicht allein im Interesse der mindergerecht vertretenen Bevölkerungsschichten, sondern nicht weniger wegen der Gerechtigkeit und der Sicherung des demokratischen WahlrechtSgedan- l, ns. Und keinen Arbeiter wird es geben innerhalb der bürgerlichen Parteien, der nicht aus innen heraus und um so bereitwilliger nach außen hin dieser Auffassung zustimmt. Die Treue, die er der Volks- Partei, zu der er sich bekennt, bewahrt hat, läßt ihn auch treu bleiben der Betonung des objektiven Rechtes, wogegen der Sozialdemokrat als NIassenkämpser gar nicht anders kann, als seine subjektive Rechtsaus fassung der objektiven gleichzusetzen. Also: entweder Berufskammer oder Volksvertretung. Wer letz teres will äst auch bei der Formulierung des Wahlrechtes in gleichem Maße verpflichtet, Klassenparteirn zu verneinen, in dem er sich einsetzen muß für den Schutz der edelsten Form des allgemeinen, gleichen, geheimen, direkten Wahlrechtes. An diesen Bestrebungen haben sämt liche bürgerlichen Parteien und alle ihre Mitglieder das gleiche Interesse. Noch eins dritte Voraussetzung führt die bürgerlichen Parteien des neuen Volksstaates bei der Beratung des Wahlrechtes zu einander: das ist der Sondercharakter dieser Materie, fest umschrieben durch den lauteren Gedanken des Volkswahlrechtes. Das ist dem Streite de: Meinungen heute entrückt, ist keine Frage der Regierung, keine der Mehrheitsparteien, keine der Opposition, sondern eine Frage der ab soluten Gerechtigkeit, die keine Deutung verträgt. Die Frage der Friedensunterzeichnung mochte sich der Auffassung nach verschieden beantworten lassen, so auch die Regierungsbildung, nicht weniger die .Versassungsfrngen ffm ganzen wie im einzelnen. Bei der Schreibung eines Volkswahlrechtes jedoch gibt es nur eine Forderung, nur einen Weg, nur einen Zwang: Gerechtigkeit. Und diese kann, wenn ihr Ge fahr droht, sie nur zu befürchten haben in der Gegenwart von der Seite einer Klassenpartei. Solche Gefährdung gegebenenfalls abzu wehren, ist gemeinsame Sache der bürgerlichen Parteien, die bis in die äußersten Konsequenzen einig gehen werden, wenn sie sich rückhalt los bekennen zu der Form der Verhältniswahl, deren Ergebnis am lautersten dem gesamten Volkswillen entspricht, seine Durchsetzung im Paria: nun» verbürgt. Die Grundlagen dieses Wahlrechtes sollen weitere Darlegungen untersuchen; diese werden sich zu befassen haben mit der einheitlichen Wirkung des Wahlrechtes, mit der durch die Ein führung der parlamentarischen Regierungsform cingetretenen Verschie bung der Bedeutung de§ Wahlrechtes und des Parlamentes, werden dartun müssen, daß das Wahlrecht nicht Selbstzweck ist, sondern ein arbeitsfähiges und vom Volke mit Vertrauen belehntes Parlament ergeben muß da die Wesenheit des Volkswahlrechtcs in sich einbc- greift die Notwendigkeit der politischen Parteien und deshalb nicht dulden darf, was ans sich heraus diesen Parteien gemeinsam schädlich, wäre, muß sich beschäftigen nicht zuletzt mit dem Begriffe eines wah ren Volksvertreters. ' rachsische «ol!«r»ttun, - Nr. 8, Seite 2 Endlich Herr Oberkonsistorialrat Superintendent Dr. Költzsch ver öffentlicht jetzt („Dresdner Nachrichten" Nr. 11) folgendes: „Wenn ich den Herrn Unterrichtsminister Dr. Senfert öffent lich an sein in Weimar den Katholiken gemachtes Zugeständnis er innerte und bat, demgemäß in den Schulen die Kinder nach dem Be kenntnis zu vereinigen, so war daS ein nochmaliger Versuch, zu Frie den und Verständigung zu kommen und einen Ausweg aus dem säch sischen Schuiwirrwarr zu zeigen. Leider hat der Herr Minister in der Vollskammcrsitzung vom 8. Januar es abgelehnt, diesen Weg zu be- schreiten. Er hak aber doch damit, zumal da er nicht einmal die Linksparteien in der Volkskammer für seine Pläne gewinnen und von ihre Forderung der religionslosen Schule nbbringcn konnte, für die evangelische Bevölkerung die Lage geklärt. Diese m u ß nun die ihr durch die Reichsversassung verbürgte ionsessiynelle Schule verlangen und um ihre alte gute evangelische Schule kämpfen. Oeffentlich aber sei festgestellt, daß sie die Verantwortung für den anhebenden Kampf nicht trügt." Der Landesverband Sachsen der D e u t s ch n a t i o n a l e n nahm aus seinem Parteitag am Sonnabend folgende Entschlie ßung an: Die Deiitsclaiationale Vvlkspartei fordert, daß der konfessio nelle Religionsunterricht als wesentlicher Unterrichtsgcgenstand in der Volksschule erhalten bleibe und daß das sächsische Uebcrgangs- sclwlgesetz in Ueberettistttnmnng mit der Reichsversassung gebracht werde. daß insbesondere auch 8 9 Absatz 4 des Uebergangsschul- ges'pes. betreffend die Wiederwahl der gegenwärtig amtierenden Schuldirektoren nach drei Jahren, aufgehoben und das Beamten recht gewahrt werde. Wir behalten uns vor, aus diese Kuudgebungen noch zurnckzu- komnien. Was die Verlautbaruna des Herrn Dr. Költzsch anbelangt, so muß man saaen daß es allerd-ngö höchste Z-tt damit ist. Die Ent schließung der TeutschnaPvnalen ist so unklar wie deren ganze Politik in Kulturfragen. Die beleiligten Mächte Paris, 11. Januar. An der heute nachmittag 4 Uhr 15 Minuten tvesteuropäii'cher Zeit erfolgten Errichtung des ersten Protokolls über die Niederlegnng von Ratifikationsurkunden zum Friedensvertrag haben außer Teinschland folgende Signatarmächtc des Vertrages tcil- genommen: das Britische Reich, Frankreich, Italien, Japan, Belgien. Bolivien, Brasilien, Guatemala, Panama, Peru, Polen, Siam, die Tschechoslowakei und Uruguay. Ter Friedensvertrag ist danach gemäß feinen Schlnßdeslimmungen im Verhältnis zwischen Deutschland und diesen Mächte» zu dem bezeichneten Zeitpunkte in Kraft getreten. Dieser Zeitpunkt bat zugleich die Bedeutung, daß mit ihm der Lauf aller nach den Bestimmungen des Vertrages von seinem Inkrafttreten an -- berechnenden Fristen auch mit Wirkung gegenüber denjenigen Sig 'armächlcn beginnt, die den Vertrag bisher nicht ratifiziert haben. Die Herabsetzung der Forderungen Baris, 10. Januar. Das Schreiben das Clemeneeau heute nachmittag nach dem Ansta-'ch der Ratifikationsurkunde» namens der Fri^-nskonscrenz dem Freitze-rn von Lersner übergab, bestätigt lne Erst--nngen, die Generals-'-. är Tutasta am 23. Dezember dem Pra sst.- - der deutsche» Delegation mündlich abgegeben hat. Es gibt gu. daß die E r h c b u ii " e n , am die. sich die Forderungen der Ver bünde'-n stützten, ungenau sein könnten: bezüglich der in Han bürg befindlichen 80 600 Tonnen Schwimmdocks könne ein Jrc- 1n'- unter lausen sein. Wenn die weiteren Untersuchungen dic-e » weisen würden, so sei der Verband bereit, die Forderungen ent- sprest -'d am' rund 3 00 000 Tonnen oder sogar darunter her ab-u'even, wenn die Notwendigkeit durch dringende Gründe er wiesen würde. Aufhebung der Ostseeblockade * Stettin, 11. Januar. Nach einer von der Marinckvmmission eingetroffenen Drahtung ist die Ostseeblockade seit gestern nachmittag aufgehoben. Die ersten deutschen Schiffe sind bereits ausgelaufen. Die Auslieferung des Kaisers Paris, 11. Januar. Pertinax schreibt im „Echo de Paris": Die Auslieferung Kaisers Wilhelms'wird von Holland verlangt werden. Zur gleichen Zeit wird Deutschland aufgefordert werden, die schuldigen .Offiziere und Beamten auszuliefern. Das könne den Verbündeten nur Gefühlsbesriedigung bringen, es trage aber nicht zu ihrer Sicherheit bei. Es ermutige gefährliche Illusionen und führe die Verbündeten schnurstracks zu einem Konflikt mit Holland, wenn man sich nicht aus eine Verurteilung des Kaisers in contumaciam beschränke, deren Mög lichkeit Clemeneeau in Gemeinschaft mit dem Kabinett von London in Erwägung gezogen habe. Der Abtransport der Gefangenen Berlin, 10. Januar. Minister Loucheur und Generalsekretär Dutasta haben Freiherrn von Lersner auf dessen Anfrage er klärt, daß alle Vorbereitungen für die Heimschaffung der deutschen Kriegsgefangenen in eingehender Weise getroffen seien und daß der Transport am Tage der Inkraftsetzung des Friedensvcrtrages fosorr beginnen wird. Der gesamte Heimtransport aller Gefangenen dürste ohne Unterbrechung auf das schnellste durchgeführt werden. Paris, 11. Januar. General Cassouin erklärt im „Echo de Paris", es sei alles bereit zum Abtransport der deutschen Kriegsge fangenen. Die Transporte können schon morgen beginnen, wenn der Befehl dazu gegeben wird. Sie werden etwa sechs Wochen dauern. Die Unterkvmmission für die Kriegsgefangenen hat gestern die Bedingungen für den Rücktransport der deutschen Kriegsgefangenen geprüft. Die Heimschaffung soll beginnen, sobald die nötigen Eisen bahnwagen aus Deutschland eingetroffen sind, und wird dann ohne Unterbrechung zu Ende geführt werden. Nach dem „Matin" werden die ersten Züge der deutschen Kriegsgefangenen die französisch-deutsche Grenze noch nicht 'staffieren können, weil der deutsche Wagenpark eine Verspätung von einigen Stunden erlitten hat und noch nicht eingc- troffen ist. ae - - An die Bevölkerung der nußscheidend:n Lundesteile Der Reichspräsident und die Regierung haben scl- gendc Kundgebun g" erlaffen: An die deutsche B e tzflstl f-e rung der aus dem NeichS- verbände au sich c idendeu L a a d c s i c i i e! Der unglückliche AusgäNg des Krieges hat uns wehrlos der Willkür der Gegner preisgegeben und legt nnS unter dem Tikel des Friedens die schwerste» Hpfer auf. Das schwerste ad>-r, das man uns aufzwingt, ist dernVerzicht auf deutsche. Gcvi-r-ttvle im Osten, Westen und Nvrdeu. ' Unter Nich'rckst iig des Rechtes um natiena'e Selbstbestimmung werden H a - d u ; »« a e d : uisch - r B o l k s g e n o s f e u fremd r Scan -.Walt unterstellt Deutsche Brüder nnd 1bchw:st.:i! N-clst nur in der Sinnde des Abschiedes, sondern immeroar rnrd die Trauer über diesen Verlust unsere Herzen erfüllen, und wir geloben wb >n: Nam-u des gesamten deutschen Volkes, daß wir euch a i ni in c r vergessen werden. Auch ihr werdet das gemeinsame deutsche Mutterland nicht vergessen, dessen sind wir gewiß, lieber die zerrissene StaatSgcweinschaft hinaus werden eure Herzen Treue halten der deutschen Kucturaemeinsch ist, die der Nährquell eures Geisteslebens war und jederzeit bleiben wird. Seien wir uns in dieser schweren Stunde des Verlustes des Köstlichen bewußt, was uns als gemeinsames Gut bleibt, wes keine fremde Macht uns rauben kann. Gemeinsam bleibt uns die Sprache, die »ins die Mvtttr lehrte, gemeinsam die Welt der Gedanken, der Worte, der Töne, der Bilder, in denen die großen Geister unseres Volkes nach dem höchsten »nd edelsten Ausdruck deutscher Kultur gerungen haben. Mit allen Fasern unseres Denkens und Lebens und des ganzen Seins bleiben wir verbunden. Was von unserer Seite geschehen lann, um euch die Muttersprache, die deutsche Eigenart, den innigen Zusammenhang mit dem Hcimatlande zu erhalten, daS wird geschehen. Wie es schon, so weit Verhandlungen möglich waren, unsere vornehmste Sorge war, euch trotz der Trennung eure nationalen Lebensrechte zu bewahren, so werden wir nicht aufhören, dafür einzutreten, daß die ver traglich gegebenen Zusagen gehalten werden. Unsere Schulen aber und alle unsere Einrichtungen für die Bildung des Geistes, für die Pflege der Wissenschaften und Künste sollen euch auch fernerhin wie bisher affen stehen. Herüber und hinüber soll jeglicher Austausch ge pflegt und jedes seelische Band geschützt und gestärkt werden. Der un ermeßliche und unversiegbare Schatz an geistigen Gütern, den das deutsche Volk besitzt, gehört euch mit. Seine nationale Bindelraft wird sich bewähren. Seit Jahrhunderten schon war es des Schicksal unseres Volkes, daß zahlreiche Deutsche außerhalb des deutschen Staatsverbandes unter trennender Herrschaft gestanden haben. Wo auch immer inmitten fremder Böller ihre Siedlungen standen, sie haben die deutsche Eigenart und den deutschen Zusammen- bang mit dem Mutterlande in den schwersten Zeiten bewahrt und die Kraft ihrer nationalen Kultur über weite Gebiete ausaestrahlt. Ihre Arbeit wird euch vorbildlich sein für die schwere Ausgabe, die ein her bes Geschick euch auMegp, . Deutsche Herzen verzagen nicht und deut scher Wille findet den Keg,'„sich »» behaupten. Seid gewiß daß un sere Teilnahme, unsere Sorge,pnd unsere beiße Liebe euch unverbrüch lich erhalten bleiben. In diesem .gegenseitigen Vertrauen wollen wir in der schwersten Stunde' de'r^üufzeren Trennung uns unserer unlös baren inneren Gemeinschaft in.erhphlcm Maße bewußt wenden, lieber alle Grenzpfälfle hinaus hleillt das deutsche Volkstum ein einzi- ges Ganzes. e-S'!,? Seid stark mit uns in,dxpi Glauben: Das deutsch-- Voll wird nicht nutergechSn, Mus der tiefen Trübsal dieser Tage wird es sich emporarbeitest) Van der schwer errniigenen freiheitlichen Grundlage aus wird es, durch Entfaltung aller guten Kräfte den Aus stieg gewinnen zu böchstcr politischer, wirtschaftlicher »nd sozialer Kul tur, Volksgenossen! ,,.Mit der gewaltsamen Trennung ist euch und uns hartes Unrecht gesa-eben. Das Recht d-r S e I b st b e st i w - mung ist der deutschen Bevölkerung versagt. Wir werden die nnng nicht aufaeben. daß auch euch eines Tages dieses national. Grundrecht rugesprvchcn werden wird. Darum wollen wir uns trotz allen Schmerzes voll Hoffnung und Zuversicht in dieser Abschieds- stunde zurufen: Treue um Treue! Für das Recht unseres Volks tums wollen wir miteinander einslehen allezeit und mit ganzer Kraft. Der Reichspräsident: Ebert. Die R e i ch s re g i e rn n g: Bauer. Schisser. Dr, Bell. Dr. David. Erzb-waer, Dr. Geßler. Giesberts. Koch. Mayer. Müller. Noske. Schlicke. Schmidt. i Die besetzten Gebiete Koblenz. 10. Januar. Die interalliierte Rhcinlandskommission bat in einer Mitteilung an den Reichslvnimissar für die besetzten Ge biete die Anwendung folgender Landesaesetze und Verord nungen für die besetzten Gebiete genehmiat: 1. Verordnung betref fend Zusammensetzung der Kreistaae und einige weitere Aendernnaen der Krcisordnung voni 18, September 1919, 2, Gesetz, betreffend die Erleichterung des Austritts aus der Kirche und aus den jüdischen Snnagoaen und Gemeinden vom 13. Dezember 1918, 3. Verordnung betreffend Einstellung --nd Entfernung von Aemtern vom 8, September 1919, 4, Gesetz betretend A»kbeb»ng d-r Ortsuisvektiouev von, 18. Juli 1919 5. Geletz über das Branntweinmonovol vom 26. Jvni 1918! Berlin. 10. Januar. Infolge der Nichtbeteiligung Amerikas wird die Starke der Besakunastrnvpen folgende sein: In SchleSwia zwei 'Bataillone anstatt drei in Dan,!» drei Bataillone anstatt vier in Al lenstein -wei anstatt vs-r -n ^-ber> ichlesicn 12 Bataillon anstatt 16, Nach ansdr,'^sicher Perli-ber—-a der Entente sollen diese Truvven weiter verwinde,-- -erd-n sich heransstellt, daß Rübe und Ordnuna aesiebert fpa-b»-- gebiet wird für einige Wochen der Kontr-ff» --'n-r k^,-,,»-ische-, G» neraladministratur unterstellt. Während dieser Zeit soll möglichst a,i den bestehenden Behältnissen nichts geändert werden, um der Negie rungskommission nicht vorzugreisen, die später eingesetzt werden soll. Kundgebung Tilsits Danzig, 11. Januar. Der Magistrat n»s> die Stadtverordneten Tilsits veröffentlichen in der Loslösungssrage folgende feierliche Erklärung! Fortgesetzt ausgestreuten Gerüchten gegenüber, daß die Tilsiter Bevölkerung die Bereinigung mit Litauen wünsche, erklären wir als berufene Stadtvertreter einslinnnig, daß wir den Gedanken einer Los trennung von Ostpreußen mit dem Deutschen Reiche znrückweisen. Dre Stadt Tilsit ist deutsch und soll es bleiben. Cestl Aber den Völkerbund L«ndon, 11, Januar. Sir Rvbeit Cecil. Vorsitzender des geschäftsleiteuden Ausschusses für den Völkerbund. veröffentlicht in deren Namen eine Kundgebung, in der er sagt: ver Friedeiisverlra, tritt heute in Kraft, und mit ihm der Völkerbund. Der Völkerbund besteht, aber b»a« wird er sein? Wird er ein wirkliches Wes-ii oder ei« Trugbild sein? Das hängt- von der Haltung der Völker im allgemeinen und von der des britischen Volkes im besonderen ab, das gewünschte Ergebnis zu erreichen Vs ist keine Zeit zu ver liere». Sehr vieles ist zu tu». ES müssen Pläne Ausgestellt werden für die Einschränkung dcr Rüstungen Die Bedingungen für die Mandate müssen geregelt, und Mandatare ernannt, der internatio nale Gerichtshof muß geschaffen werden Außer diesen Aufgaben, die der Völkerbund zur strengen Pflicht macht, muß er daran, sehen, daS alles vermieden wird, uns künftig den Frieden stören könnte. Unter diesen Ursachen zur Stürmig find zu nennen die Lage in Rußland und das noch in vielen Ländern Europas bestehende Chaos. ES wird Aufgabe der Vereinigung für den Völkerbund sein, die Politik im Hinblick ans diese Probleme zu formulieren, liniere Feinde sind die Gewalt, die Gleichgültigkeit und das Vorurteil. Wir fordern alle Männer und Frauen, die guten Willens sind, dazu- auf, uns in deren Bekämpfung zu nirterstüyen, sei es durch persön liche Dienste, sei es durch Geldgaben. Einladung zum Völkerbund Paris, 11. Januar. In Uebcreiiistimmung mit Artikel 1 und der Beilage zum ersten Teile des Feriedensvcrtragcs von Versailles werden die nachgenamiten Staaten eingeladen, innerhalb der zwei Mo nate, die nach dem Inkrafttreten des Friedensvcrtrages folgen, dem Völkerbünde beizntreten: Argentinien, Chile, Columbien, Däne mark, Spanien, Norwegen, Niederlande, Persien, Paraguay, Salvator, Schweden, Schweiz und Venezuela. Der Präsident der Friedenskon ferenz hat deshalb gestern an die Negicrungschess der obengenannten Länder Telegramme gerichtet und ihnen eröffnet, daß der Friedens- Vertrag nunmehr in Kraft gesetzt worden ist. D-r'v (Kikvnbnli >« t st eik Berlin, 10. Januar. Um unwahren, irrtümlichen »der mißoer- ständlichen Nachrichten die hier und dni n der Presse enftanchen. den Boden zu entziehen, wird festgestellt, daß die Eiscnbahnerlohnlaris- verhandlnngen lediglich zwischen dem E i s e a a >- h n m i n i jl c i i u m und den dazu berufenen G e w e r k s ch a f t s o r z a n > j a : i v n e n geführt werden, und daß jede Einmischung der Stceillemuig eder an derer Stellen in die Verhandlungen, die einen befriedigenden Fortgang nehmen, von beiden Verhandlungspartcien zurückgew.csen wird. Tie Tarifverhanülnngen nehmen einen guten und iccht ffhnellcn Fort gang. Volles Einvernehmen mit allen Gewerkschaften ist erzielt wor den. Die durchschnittliche Erhöhung dcr Löhne beträgt e i n e M a r k für die Stunde. Das bedeutet für den Arbeitstag eine Aiyb-ffc- rung um 8 Mark. Wenn der Streik, besonders >n Elbüß-ld ni.d Essen, noch nicht beendet ist, so liegt das daran, daß a>ioe:k-:i»brr kommunistische Elemente die Führung an sich geriffen haben und ihre politischen Zwecke durch den Streik verfolgen. In weicher Weise dieser voil solchen Elementen geführt wird, geht daraus he>vor, daß keine Lebensmittel- und nicht einmal Milchzüge durchgelassen werden. Essen, 1l. Januar. Der Eisenbnbnerstreil hat an Ausdehnung gewonnen. Hinzngelommen sind die Bahnhöfe G e l s e n k i r ch e n , Wanne und Dnisburg - Bce ck. Durch die Stilllegung des Betriebes in Duisburg-Beeck ist es nicht mehr möglich, nach der linken Rheinscite zu fahren, was für den Güterverkehr von großer Bedemnng ist. Der Schnellzugsverkehr nach Berlin wird nur noch notdürftig aufrecht erhalten. .Hinzngelommen ist ferner noch der aroße Rangier- bahnhos Kirchweilcr im Mnnsterschen Bezirk. Sollte der Verrieb dort ganz zum Erliegen kommen, so hört auch der Betrieb mit Ham burg ganz auf, Köln, 11. Januar. Der Zngsverkehr nach dem unbesetz ten Gebiete in der Richtnna Düsseldars-Elberseld ist seit gestern abeno unterbrochen. Im übrigen keine Störung. Elberfeld, 11. Januar. Unter den streikenden Eiscnbalwcn-'t macht sich geaenwärtig eine sehr radikale Strömung geltend, die die Einstellung der Notstandsarbeiten (Lebensmittel- und Milch züge) verlangt, um ihren Forderungen mehr Nachdruck zu verleihcn. Düsseldorf, 11. Januar. In einer von niedreren lausend Eisenbahnern besuchten Versammlung wurde beute noend mit illcn gegen drei Stimmen beschlossen, den Streit f o r t z n 1 ü d r e n, da der Verdacht bestebe, daß nach Wiederaufnahme der Arbett sich die Verhandlungen in Berlin in die Länae zieben werden. Um de.'. For derungen der Eisenbahner Nachdruck zn verleihen, warne ve:lan.,t, auch die Koblenznfuhren für das städtische Gas-, Wdy-w und Eleltii- zitätswerk e i n z n st e I l e n. Die Streikleitung ist »l Ve-ch-indlnngen nach Berlin gerufen worden. Kattnwitz. 11. Januar, lieber die Streillage iw oderichiesff.chen Eisenbahnbetrieb gebt uns von authentischer St-lle salaende Mioch- lung zu: Seit Sannabend hat sich die Laae weiter verschärft. Dem Streik lmben sich anaeschlotzen die B-triebswerktt ltten Oup-ln Grocho- witz, Bobreck, Rcttibor (vollständttO, Annaberg Meura, Kattowitz (voll ständig), Schoppinin-Nord Bentben, Eborzow L-nrabürre, Kind,in, Rybnik, Roßberg tSchmolspnrbolw), Biswarckyntte nod ciax-lne klei nere Orte. Eine heute in Gleiwitz abaebrlt o- Arbeiten» rsammlnng wird ebenfalls über die Streiklage Beschluß taffen. Berlin, 12. Januar. Der Eisenbabnerstreik bat seit a--stern so wohl im rheinisch-westfälischen Jndustriebezirk wie in Oberschlesien Ausdehnuna erfahren. Durch den Streik der bedeutenden Kno- tenvniiltstation Rbeine dürste, wie die „Voll. Zetta." schreibt, binnen kurzem der Verkehr nach Holland lahmgelegt werden. Gin- M'inkyeAuntt »ievnntt Berlin, 11. Januar. Folqende gemeinsame Knndaebnng der Reichsreaiernng und der preußischen Staats- regierung wird mitgeteilt: Der Taq des Friedensschlusses, mit dem die Zeit der schwersten Lasten und Leistnnae» für uns a„bricht, trifft Deutschland inmitten einer neuen Streikbewegung. Die Eff-„bnbnen sieben in vielen Tellen des Vaterlandes 9-ll. Manche Stätw- sind ahne Lebensmittclzüge. gan-e Vraviinen ot—e Heizuna »nd Belenchtn-q. Was wir in dem unglücklichen Wien schaudernd mit erleben, ei» MallenslerbeN w-r S.inq- linge und der Grell-- kann auch bei n»s ansbrecben, wenn kein Milch- z»g webr in dl» «»ad» kommt. Und warn»'? Nicht, weil d-e E'senbahnarbeiter ietzt noch »»'er dem llwai-ge dey Not einen w'-'ll^-asllichen ^»mns a»«,,ll-yZen baden. Der Vvn ihnen peOo-ate Tarifvertrag soll mit M-'ickwivknna vom 1. Zcmnar aelten. die Tnviknrrs-"-'dlnnaen find i,„ bellen Ganae und werd-,, v-m beiden TOlfi in voller Einmütiake't aestllirt. In nenn Direktion ^be zirken sind die Swndrnlnbnc ber-tts "o, durchschnittlich ein- M-,rk erböht, eine äfmlicbe EsNöbnua stetst für d!» übriaen Bezirt- in Aus sicht. Der Bro,„te"schnst ist eine Te,ier"noa,„laa<- van ibO Bronwt bereits znaesacst. Das b--isit e!„e Mebrbelcllstina von m-brer-w Mil liarden. eine V e r l e <b Hs a ch u n q de- Friedenstarffe für Pe-ane» und Güter. Damit fällt jeder Grund für d»n wirtschaftlich-» K-nnvf w»-, Maraillantasa Ell-w-a»? namentlich a.isiiwlwtkl de- cvvaan'bst! ,--<m all--- d-a volitischen H-INivs aeaan tzg« Baff ,,is ffall'N Waffen das Volk -ennürben durch Hunger» Kälte » nd To d.,, ^
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