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München, 20. Dezember. Die Führer der bayrischen Beamtengewerkschaft während der Münchner Räterepublik, Jntendanturrat Schmidt und Postsekcetär Wolf, sind nach mehrtägiger Verhandlung vom Volksgericht in München ein stimmig wegen Beihilfe zumHochverrat zu 4^ Jahren Festung und vierjähriger Bewährungsfrist nach 5 Monaten verbüßter Strafe verurteilt worden. Kopenhagen. 21. Dezember. (Ritzau.) Die Vorhand, lungeu O'Grady und Litwinow wurden gestern wieder ausgenommen. O'Grady wird aus privaten Gründen morgen nach England reisen, nach Weihnachten aber wieder jurÜckkehren. Genf, 21. Dezember. Das internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf ist von der norwegischen Noten-Kreuz» Organisation benachrichtigt worden, daß ein Komitee zur Bekämpfung der Hungersnot ins Leben gerufen worden sei, dessen Aufgabe darin bestehe, Unter stützungsgelder zu sammeln, die den ärmsten Völkern zugute kommen sollen. Das norwegische Note Kreuz hofft, noch vor Kahresschluß den ersten Hilfszug nach Wien abgehen lassen tzu können. Der Schulkampf in Sachsen-Weimar Geisa (Rhön) 18. Dezember. Kn große Empörung hat die Katholiken von Sachsen- Weimar eine Ministerialoerfügung der Weimarer Negierung versetzt, wodurch der Religionsunterricht in der Schule auf zwei Stunden wöchentlich herabgesetzt wird. Gegen diese ungesetzliche Maßnahme wurden in den letzten Tagen in Geisa (Rhön), Bremen, Kranlucken und Schleid stark besuchte Versammlungen der Katholiken veranstaltet, in denen Parteisekretär Müller- Marburg in schärfsten Worten diesen Eingriff in die Elternrechte und in die Gewissens freiheit zurückwies, unter stürmischem Beifall die sofortige Zurücknahme der unerhörten Verordnung verlangte und unter lebhafter Zustimmung der Eltern mit dem Schul streik drohte, wenn das Kultusministerium bei seiner Verordnung beharrt. Einmütig wurden scharfe Protest-- lelegramme an die Regierung in Weimar von den Ver sammlungen angenommen. Nachrichten aus Sachsen — Erweiterter Schncllzugsverkchr. Von heute Mon tag ab werden wieder täglich außer Sonntags die Schnellzüge v 62: ab Berlin Anh. Bhß vorm. 8, in Dresden Htbs. 11,22, und v 33-: ab Dresden Hbf. abends 7,44, in Berlin Anh. Bhf. abends 11,30, abgeiassen. — Tellersammtungen erlaubt. I,. Sackten bestand bisher ein Verbol der tieranstaltnuge» in off>:„Nicken Ver sammlungen. Auf Ainrag der Uaabhäiigw.en hin ist cs soeben vom Ministerium des Jimeru aufgehoben worden. — Die Republik Finnland hat eine konsu larische Vertretung für das Gebiet des ehemaligen Königreiches Sachsen und der ehemaligen sächsischen Herzog tümer durch das Vizekonsulat in Dresden ge schaffen. Der Filialleiter des Bankhauses Gebe. Arnold in Dresden, .Herr Dipl.-Jng. Karl von Frenckell, wurde zum Vizekonsul ernannt. Das Vizekonsulat befindet sich Dresden-N., Hauptstraße 38. Zelmlimseklerej IlM-Mtl tlosel IMllMilUMMUI empfiehlt sein 8MIM, üsl>- niill KliiiöllÄiiMWrM zu soliden Preisen. Ohne verblendende Reklame zahle ich höchste Tagespreise für »Itv künstliels« LHülm«, Ürviiiistirtv, NtlttAablvitor, sämtliche <4ol«I u 8i1I»erirvir«iL8<Li»<Lv, ausländische und außer Kurs gesetzte <»«»!,I- u. Plattenzähne, Platin jeder Art und allerhand Zinn, höchste Tagespreise MMslit Mi« rl !»> iWMII. Ungenierter Eingang. — Fernruf 15 294. LZ LZ 8 LZ LZ LZ LZ LZ LZ LZ LZ LZ LZ Am Wlinseiltchsle empfehle Ligannvn zu 25—50 und 100 Stück L Mk. v.v» bi, 2.25 pro Stück. 2Hgan«ttvn,reinerTabak,v.8—40Pf.pro Stück. HauvIiKsbalr, rein Uebersee, ViPfd. 5,6,7u.8 M. 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Die Stadtverord netenwahl hatte folgendes Ergebnis: Die Bürgerlichen er hielten 12, die Sozialdemokraten 10 Sitze, unter letzterem die Unabhängigen 3. Aus Dresden —' LebcvSmittelkartenbelieserung für die GkM Dresden siehe „Amtliche Bekanntmackmnaen". —* Gaszähler. Zu der augenblicklich herrschenden Schwierig keit bez. Unmöglichkeit der Beschaffung von Gaszählern (Gasuhren) wird unS mitgeteilt, daß keine Bedenken vorliegcn gegen eine gemein same Benutzung von Gaszählern seitens mehrerer Gasabnehmcr so bald eine Einigung über den Gasverbrauch zwischen den Parteien errolgt. Es könnten sogar sämtliche Bewohner eines Hauses ihren Gasverbrauch nur durch einen Gaszähler entnehmen, wenn sie sich mit dem Hausbesitzer oder einem Mieter, auf dessen Namen der Gas zähler eingetragen ist, über die Berechnung für die einzelnen Parteien einigen. —* Weitere Einschränknng des Straßenbahnbetriebes. Infolge der weiteren Verminderung der Kohleneingänge machte sich von heute, Montag, ab eine weitere Ein schränkung des Straßenbahnbetriebes erforderlich. Bon heutigem Tage ab wurde der Betrieb im westlichen Stadtgebiet in den Früh- und Mittagsstunden vollständig eingestellt. Es bleiben nur folgende Strecken in Verkehr: Linie 1: zwischen Loschwitz bezw. Stroßenbahnhof Neugruna—Sachsenplatz; Linie 3: zwischen Barbarossa- Platz—Sachsenplatz; Linie 5: zwischen Alaunplatz—Sachsen platz; Linie 9: zwischen Reick bez«. Leubnitz—Großen Garten, Querallee; Linie 9: zwischen Maldschlößchen—Albert- platz; Linie 11: zwischen Weißig—Albertplatz; Linie 12: zwischen Seidnitz—Stübelplatz; Linie 18: zwischen Pillnitz— Sachsenplatz; Linie 19/21 zwischen Laubegast—Amalienplatz; Linie 22: zwischen Altenberger Straße—Stübelplatz; Linie 28: zwischen Psotenhauerstraße—Stübelplatz. Von Nachmittags 4 Uhr wird der Betrieb auf allen Linien wie bisher bis gegen */,11 Uhr abends durchgeführt. Die Vorortslinien nach Mickten—Kötzscheiibroda, Habsburger straße—Hainsberg. Arsenal—Klotzfche/Hellerau. Loschwitz — Pillnitz werden von der Einschränkung nicht betroffen, wohl aber die Linie Calla—Cossebaude, die erst vcn nachmittags 4 Uhr ab betrieben wird. Kundgebung für unsere Kriegsgefangenen Für unsere Kriegsgefangenen fanden am gestrigen Sonntag wiederum zwei Veranstaltungen statt. In der Tor- Wirtschaft am Eingänge des Großen Gartens hatten sich ungefähr 3—400 Frauen und Mädchen eingefunden, um sich im geschlossenen Zuge durch die innere Stadt nach dem Ministerialgebäude am Königsufer zu begeben. Eine Ab ordnung von fünf Frauen wurde vom Ministerpräsidenten Dr. Gmdnaner in Gegenwart des Jnstizmmisrers Tr. Har nisch empfangen. Frau Zschernig überreichte als Lei terin der Abordnung ein Schriftstück, in dem die Forde rungen der Frauen »nd Mütter sestgelegt waren. Minister präsident Tr. Gradnaner teilte mit, daß es nicht mög lich gewesen sei, ohne weiteres alle Forderungen der Feinde zu unterzeichnen, weil dies den Untergang unseres gesamten Wirtschaftslebens und unserer Seestädte bedeutet haben würde. Jedenfalls bestehe jetzt die Aussicht, daß die Ver handlungen nunmehr schnell zum hnrde gefühick werden würden. Auch seien die Vorkehrungen zürn Abtransport der Gefangenen schon seit Monaten getroffen. Der Mi nisterpräsident erklärte sich weiter bereit, die Forderungen der Frauen sofort dein Auswärtigen Amte in Berlin mit einer warmen Befürwortung zu übermitteln. Justiz- minister Dr. Har nif ch betonte hierauf, daß die Mitglie der der Negierung selbstverständlich bestrebt seien, alles zu tun, um die Wünsche der Frauen zu erfüllen. Es sei sedoch auch notwendig, den Gefangenen das Vertrauen wiederzu geben. Am Schluß der Besprechung faßte Ministerpräsident Tr. Gradiianer die Antwort der Negierung mit folgenden Worten zusammen: Die Negierung verspricht Ihnen hier mit, Ihre Forderungen sofort befürwortend weitcrzuleiten. Die Regierung schließt sich Ihren Wünschen vollinhaltlich an und Verspricht, die Frauen und Mütter der Gefangenen stets über den Stand der Gefangenenfrage auf dem Lau fenden zu erhalten. Sie dürfen versichert sein, daß die Frage des Wiederaufbaues mit der Frage der Erlösung der Gefan genen nicht mehr verquickt ist. — Auf einen Zwischenruf betonte der Ministerpräsident noch, daß bei einer weiteren Hinausschiebung der Angelegenheit eine Hilfsaktion der Frauen aller Länder einietzen werde. Er hoffe, daß oer Leidenskelch für' Frauen und Mütter bald geleert sein werde. Hiermit war die Besprechung beendet und Justiz- minister Dr. Harnisch begleitete die Frauen noch bis an dir Treppe des Ministerialgebäudes, von wo ans er eine kurze Ansprache an die Frauen hielt. Ebenfalls hatten die Dresdner Freimaurerlogen aus idem gleichen Anlasse gestern vormittag eine Versammlung nach dem Logenhanse einberufen, die allerdings nicht sehr stark be sucht war. >' s- s i' l Parteinachrichlen Der Reichsparteitag des Zentrums. Der Reichsparteitag des Zentrums ist nunmehr, wie wir hören, auf den 19. Januar festgesetzt. Bekanntlich hatte der Aeltestenrat der Nationalversammlung beschlossen, daß die Nationalversammlung am 13. Januar wieder Zusammentritt, um das Betriebsrätegesetz zu erledigen. Man glaubt, mit dieser Vorlage am 18. Januar fertig zu sein. Im Anschluß an diese kurze Tagung der Nationalversammlung soll dann sofort der Reichsparteitag stattftnden. Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Hauptschriftlciter Paul Heß lein; für den Inseratenteil: Peter Schräder. — Druck und Verlag der .Saronia - Buchdruckerei G. m. b. H.* zu Dresden Wilvele juiW Im katholisch (nicht unter 24 Jahren) als Gesellschafterin u. Stütze nach Dresden gesucht. Die selbe muß einem groß. Haushalt völlig selbständig vorstehen können und der älteren, leidenden Haus frau eine liebe Gesellschafterin sein. (Köchin und Hausmädchen vorhanden). Nur wirklich selb ständige Damen mit heilerem Wesen wollen gefällige Offerten mit Bild einsenden unter 0. k. 296 SN ünnoosn - Lxpsiijtion Kuckoll Glosse, llrvaäon. Fräulein gesetzten Alters kath. in allen Zweigen des Haushaltes erfahre», bis jetzt selbständigen Posten versehevd, sucht bis 15. Januar 1920 ev. auch später, pa88SNl!8 8tel!e, Würde auch die selbständige Führung eines frauenlosen Haus haltes (auch Pfarrhnnshalt) wo Hilfe vorhanden, übernehmen. Beste Empfehlungen zur Ver fügung. Werte Zuschriften er beten an die Exped. dieses Bl. unter V. N 36. M kimllieke Alme, garne unl> rei'tii'oot»« ItrviriLstttt«, VieKvl, kaust stets zu den höchsten Preisen nur in vi»e»«>«n Ki-oük Kr-üllsi-ga^k 21, !. »*. von 9 Uhr früh bis 7 Uhr abends. Kirchlicher Wochenkalender Erklärung der Abkürzungen: «. — Andacht, Nsp. --- ASPera«« 8- — HI. Leicht. H. — Hochamt, M. — HI. Messe, Pr. — Predigt. Sch. — Schul» messe, S. S. — sakramentaler Segen K — Kommunion oder AuSteuuiig der HI Kommunion. B. — Vesper, A. A. — Aussetzung des «Ile: heiligsten, So. — Sonn tag, Mo. — Montag, Dt. — Dienstag, Mi. — Mittwoa --Vo. — Donnerstag. Fr. — Freitag, S. — Sonnabend, F. — Feiertag. Man. Mona«. W. — Wochentag, ab. — abends. Heiliger Abend — 1. Feiertag — 2. Feiertag — Sonntag den 28. Dezember Hofkirche. Hl. Abend kein Mitternachrsgoitesdienst dafür am 1. Feiertag früh 6 H., nach der V. Pr., Sch an beiden Feiert. 9. Dresde«»Ne»stadt. 1. Feiertag nachts 12 Christmettenamt. '/,7 7 ii. V-2 M., » >pr. u. H., i«.4S Uhr Sch., ad. 6 Wcihnachts- A. u. S. 2. Feiertag 7 M-. 9 Pr. u. H., 10.45 Uhr Sch , ab. EU. Aue. 1. Feiertag 7 u. >^8 Dt., 9 H. Pr. S. S., 3 A„ 5 Weihnachtsabend im. Blauen Engel". W. 8 M. — 2. Feiertag ln Aue ke n Gottesdienst. (Siehe Schwarzenberg). So. 28. Dez. 9 M. Pr. in Aue 8 A. Schwarzenberg. (Gotlesackerkapelle Eibenstöcker Straße) 2. Feiertag 9 H. u Pr. Freiberg. 1. Feiertag nachts 12 Christmetie, fr. V,7 B-, 7 M. m. K-. 9 lsottesdienst, 6 A. So. 28. Dez. 7 M m K-, 9 Gottesdienst 6. A. vrosSoilvr I-elirLllntM ILrMllM HL« " vlrsdtor: Oisnnint?»a> N»I<I» llmasii-ilkliZlM iWMliilioiwii'M rs H: pacdscdale kür alle rveixe äer looltoast tür kernt anä Nao» He tor»obol« mxl ltn,d»<ianr,»-dnl« <6run<i-, Uittvl-, Odvrstuks) :: ^uknadmo vg» ein»«ir»ok- und r»U»cbSi«rn kiti Iil»-Ior, Orx«I, ll,rmonlnm> 8tr«IoI>- un-t m»»- L»trnm«nt«> U«»»nn, »ondollns ll.«. v rdoorl«, 2n»»mm«n»pi»I, /»»«klokt«, vlrlxlerSbon?, LIred«amn,»l n 8ekSIor-UkcI>«»t«k- und t tiorLImisonu slllsIhviosSllseknttUedoV ortrLxe, Iiomponl»t»»-ad»ug«, 8ot>Sl«r-Vortr»g»Sdnnx«» !n<1 ottsntl autrSlumonoo :: Lintrittzsüsrveit u Lnmolüau- vn>odsnt»a» 8-7>udi Ms jeSem Veiknackklkcl» muß ein 8t. 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