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'Sonnabend den 10. Januar 1920 Sächsische VollSzeitnng Nr. 7, Tein- 7 ülinmokniugu. Fnlcauk voa^VeolravIn. Vsrrvaltuupk von IVortpapisrsn, 8o- veis ^ukbscvadrnnA Zosolilosssner IVsrtpaKötS. Vsrmistun^ von tonsr- uuä sin- druotrsivkgrsii 8ts,lr>kLostsrn unter Vorsodluü cke» Nistsrs unck llist- vsisoirluü äor LnnL. Vl'v8Ä»VI' ISttNSSvZGZ-LLSLZL ^Klltznxescllsiluitf 0strs-ä!!ss g im „lim lies KevlMMMII" — roklaedtnvlcinh 7 Viketlinsrrtr. Sk, iieliplmslilüislis — Lli»8plstr 3 — Kaiserstc. 11 lülOäijNUA von 8«l>viusu u a>m Xr. ckitvarlcskr ÄG I.DOO LSOÄOHS . S Ain-delimjNjr der ssziawemolrrutischon BulKsbKhue mtt -RelchLmMeUt? Wir haben mehrfach darauf verwiesen, daß die Entwicklung un- . seres Theaterwesens überall zur Bildung von Theatergenieinden drängt. s Sie werden in der Zuiunft die Träger der kulturellen Funktionen des Theaters fein, ohne sie wird die erstrebte Sozialisierung der Theater nicht erreicht werden können. Wenn es auch in dieser Entwicklung In teressen gibt, die die Vertreter der verschiedene» Weltanschauungs- gkuppen eint, diese sollen im Theaterkulturberband verfolgt werden, so drängt sich doch allen führende» Persönlichkeiten immer mehr vic Ueberzcuguug auf, daß die weltanschaulich orientierten Theatergemcin- dcn eine »»bedingte Notwendigkeit sind, um neue Volksschichten dem Theater zuzuführen und es ihnen wertvoll zu machen. Das bedeutet zugleich die Befestigung der Aesthetenherrschaft im Theater. Sehr be merkenswert sind die Anstrengungen, die in der letzten Zeit von den sozialdemokratischen Freien Volksbühnen gemacht werde», ihre Tätig keit auch außerhalb Berlins zu entfalten. In der letzten außerordent lichen Gencralveisammlung der Freien Volksbühne in Berlin hielt der bekannte sozialdemokratische Theaterresormer Dr. Ludwig Sselig, der zurzeit Dezernent im preußischen Kultusministerium ist, einen Vortrag über soziale Thaterpolitik. Er verlangte: Wenn heute neue Theater nicht gebaut werden könnten, so sollten wenigstens alle The ater, die für gemeinnützige Zwecke geeignet sind, rücksichtslos enteignet lind in den Dank einer volkstümliche» Kunstpslege gestellt werden, so bald das Kommunalisiernngsgesetz die Möglichkeit dazu bietet. Alle Etablissements, die lediglich einer niederen Belustigung dienen, müssen höheren Kunstzwecken nutzbar gemacht werden. Zum Schlüsse machte Dr. Seelig Milteilung von dem Plane, die Bolksbühnenbewegnng von Berlin ans über eine Anzahl von Industriestädten auszudehnen umer finanzieller Mitwirkung des Reiches nnd Preußens. Wir glauben die Verhältnisse im preußischen Kultusministerium hinreichend zu kennen, um behaupten zu dürfen, daß den Freien Volks bühnen für ihre Zwecke Reichs- nnd Staatsmittel sicher zur Verfügt-,>g gestellt werden nnd daß sie dadurch ein großes llebergewickit über m<- weltanschaulich auf christlichem Boden stehenden analogen Organisatio nen, nämlich die örtlichen Theatergemeinden des Bühnenvoiksbundes erhalten. Eie sind ja auch des besonderen Entgegenkommens der heu tigen Theaterleiter sicher und die überwältigende Mehrzahl der deut schen Schauspieler weiß sich gut mit ihnen einig. Gegenüber diesen vereinigten Großmächten hat der junge christliche Bühnenvolks bund einen überaus schweren Stand, er wirbt .Hilfe und Förderung in Kreisen, die seither dem Theater säst ganz fremd gegenüberstanden und sucht christlich-deutschem Geiste im Theater Geltung zu verschaffen, von dem er nahezu ganz verdrängt ist. Berufene Fachleute, die zur Mitarbeit herangezvgen werde» können, haben wir im christlichen Bollsleile nur wenige und unter ihnen ist mehr als einer, der mit dem Aesthetisismus liebäugelt und nicht bereit ist, >eine ganze Kraft für die Gemeinschaftsarbeit einzusetzen. Trüben winken ihm hohe Einnahmen und Ruhm, in unseren Kreisen leider noch immer mancherlei Entbeh rungen und leider auch vielfältige Beeinträchtigung seiner Schaffens freude. Wir müssen einsehen, daß das Theater jetzt mehr uno mehr z» einer Stätte des geistigen Kam ns es wird »ns daß wir seiner in der Zukunft nicht entbehren können. Wir müssen alle Kräfte ausporncn, um mit der Bildung der nichtchriitlichen The- atergcmciliden mindestens gleichen Scorill zu halten. Nein, w,e müssen ihnen voran -eilen, denn wir mühen »ns »ns dem Oiebiete deS Theaters ja erst Einfluß und Geltung erkämpfen, den die andere» The- aiergemeinden ohne weiteres besitzen. Uns werden auch keine Reichs- nnd Staatsmittel zur Verfügung gestellt werden. Aus allen diesen Gründe» kann die Unterstützung des Blihuenvolksbnndcs, Franks»'': am Main. Eschersheimerlandstraße 1 l!. gar. nicht eindringlich genug empfohlen werden. Ueberall, wo noch keine Ortsausschüsse des Volke- Bülnienbniides bestehen, sollte unverzüglich zur Bildung derselben ge schritten werden. Wirtschastsminister Schwarz über die ErnährniigSaussichte» Wie uns auS Ehemnitz niitgeteilt wiro, besprach Wirtschafts- Minister Schwarz in einer Verianunlnng in Ehemnitz auch die Er- nährnngsanssichten. Er äußerte sich wie folg» Zunächst betonte er, daß die gegenwärtige Ernührungslage keine Veranlassung biete, Klage lieder anzuslimmen. Irgendwelche Schwierigkeiten würden in der nächsten Zeit nicht entstehen. Sachsen sei jetzt sür acht Wvchea eingc- dctck und bei den Landwirten liege noch so viel, daß man gut bis Juni oder Juli hinlommen könne. Nur spiele die Frage der Er fassung eine große Rolle. Tie Regierung habe den Landwirte» für ihre Erzeugnisse höhere Preise bewilligen müssen, um den Anreiz znm Schleichhandel etwas herunter,nonnlen. Tie P-o.mkiivitäl der Land- wirtschast müsse gesteigert weiden, loste es, was es wUle. H.-.ge müsse sich jedenfalls die gesamte Bevölkerung daraus ein i >tze >, daß im lau fenden Jahre noch alle Preise gewaltig steigen we- ,m. Wm» nie preise für die Lebensmittel steigen, dann würden auch die Löhne weiter steigen. Der Minister glaub-, daß am Scllune de-, l '.wenden Fahre» in Deutschland Löhne gezahlt werden nu, cn. Te 'en meisten jetzt phantastisch erscheinen. Schließlich ging Minister Schwarz aui das polnische Gebiet über und erklärte wit Nachdrmk dag Be polnischen Gesahren heute bvn rechts größer seien als non Enk-,-. Tie Linke sege ei >, daß nu! Gewab niclus m w>c>,in - w j-m m neu Reihen der S estaldemokraue eine Enlmuügnng platzgrene, dann würden die lüuskigeu Herren die Herren von ehedem seien. Webe denn denjenigen — ries der Redner aus — die über ein Jahr laug versuch: haben, der Weltgeschichte eine andere Richtung zu geben! Wehe der Arbeiterschaft, die , magre, das Joch ab.n oernu! Tie wir.schastlichen Verhältnisse gebicieii, die Ernähruugsverhälinijje fordern einen Zusammenhalt aus der ganzen Linie. — Rndeberg, 9. Januar. Das hiesige Feuerwerks- Labor a t o r i um ist ovr einigen Tagen an ein Konsortium ver kenn worden, zu dem die Finna Jäger n. Roibe n Leipng gebärt. Jnfolgedenen nt d-n Angestellten und Arbeitern dc > Werkes gekündigt worden. Tie neuen Besitzer wollen zunächst d-- ° A" estc.be nnd Ar beiter mit übernehmen und baffen, noch dev' Verb.-nse von einem Jahre ungefähr 2000 Arbeiter beschäftigen zu können. — Leipng, 9. Januar. Eine Ausstellung des Zei- tungSwese ns ist gegenwärtig im den':-den Bach-em-rbcinnsenm eröffnet worden. Dw AnssteUnng bogst:. ! mit Vu sogenrunte» „neuen Zeitungen" - 18. Jadrhunderls und t-.inm dann ne saä.eren Er scheinungen ans dem. Gebiete der Zeitnne-meseiie sowie auch moderne Zeitungen ,ur Ansicht. B.sonder-"- hervorragend hat 'ich oas fürstlich von Tkmrn und Tau sche Zentral - bin in Reaen-c-burg, sowie das Antiquariat Ludwig Nosenthal in München beteiligt. — Der Tmukre'S Sachsen bat die Verleilm.ng einer Ehren- nrlnnde beschlossen, nie an solche Männer "nd Tmuen verliehen wer den soll, welche wm, dauernd nnd erfolgreich i>". Auf- und Ausbau des deutschen Turnens mi'gearl'itrl oder sich sonst besondere Ver dienste um die Tnrnsache erworben haben. f- SßI8 «'SliL"O! , »skärbt, nnck nnx-elärbt . - K.üolc (Ikss8örs <2'>alit!rdsa in jscksr proinlsß») SO a n vvn 1. I. tilg« r'-- > ; d-w.,, - HI 5 onZ L>r 5« SL ös s I N t —^ ! <72 rv- Ml viüÄli, WleiHiÄs lißiH 9ü UI/ und mehr tägl. Ber- HiS ckll mit. dienst, Erwerb od. 9!cbenrrwcrb. Pros». Nr. ?4N gral. p. s^agentzneodt, Verlag, Leiprig USLÄ Kein irrekü nenckee dis! Streng reelle Keäismwg! 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Telephon 10440. 5 iü >- ^ei-s-en - 63/(jewbesi von ssiigil5i f^. Ämmekmami l)i-e5c!eki-^It5tscÜ Z8 Ii-ompeieüsti-alZe 7 k^eiclie ^uswslil ru /eitgemälZen vorleiljissien ^reizen lu verleilieii: Elegante 5moking-, ^elirocß uncj ^i-aclt-^tirüge fieusniertigulig rowie sucli V/encleki u. ^dZncjei-n aller l<lei<juri«j55tücl<e 26-^0 LIGV VOks, QESvGOLkrQkr L» nselien kakon pnviuvn Gold- «nd Silber-Gegenstände Ringe» Uhren, Ketten, Besteck«, Löffel, Kellen, sowie sämtlich« Schmucksachen, Brillanten, alte Gold- und Silbermünzen, I-s»nck»vI>«inv, I«0n>Nlv1>« 0rt»l»»«, ain»«In« oder »«odeookan« zxSkn», NnannaNtt«, plotin nsw ItttNÄSl, Vl-S866N^Mu^ (»rl88tz 11, nächst der (Arunaer Straße. — Fernsprecher 18 385. rrI i « ! ?>' !» 1 k l tz' <> I » «-! re»«. 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