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Schauspielhaus. Sonnabeud und Tanntug: Onkel BerKcke. — Neue« Operetten «Theater (Zential. Theater) Täglich ötS Montag: Btelltebchen. In der Sommerfrische beköstigen sich zahlreiche Fainil en selbst Das; man hierbei nicht viel Zeit mit Kochen verlieren will, ist verständlich man nimmt daber gern gebrauchsfertige Erzeugnisse zu Hilfe. To lassen sich mit Maggis Suppen in kürzester Zeit wohlschmeckende Suppen in reicher Sortenauswahl Herstellen, und Maggis Bouillonwürfel geben in einer Minute, nur mit hethem Wasser übergossen, vorzügliche Fleischbrühe Da aus dem Lande ohnehin selten geschlachtet wird, sollten solche Hilfsmittel — nicht zu vergessen auch Maggis Würze — stet« mitgenommen weiden. HUIeklauiat oaen wegen unregelmäßiger Lieferung oder Nichterhalten der Zeitung durch die Post bitten wir stets de dem betreffenden Postamtes»- zubringen, bei dem die Zeitung bestellt worden ist. Im eignen Interesse EllkN IN8dk8. 8l3l-i<6 UNl! IkIllöNklk väMSN gebeten, sich versuchsweise ein Eorsct nach Mas; und Anprobe bei der Unterzeichneten ärztlich empfohlenen Corsct-Spezialistin anfertigen zu lassen. Viele insbes. starke und leidende Damen der ersten Kreise haben mir versichert, das; sie sich noch nie so wohl befunden haben als in meinem Mast-Corset und das; sie gar kein anderes mehr tragen mögen. Einige Damen haben mein Masz- Corsct ihrem Arzt — bedeutende Frauen ärzte — vorgelcgt, w-lcher das Tragen meines Maß-Corsels empfohlen hat. Meine Maft-Corsets sind infolge ihres anatomisch richtigen, genau nach Mas; gefertigten Zu schnitts kaum fühlbar im Tragen und bringen infolge ihrer elegant vornehmen Fassons Figur und Toilette auf das vorteilhafteste zur Geltung. Kunstvolle Ausgleichungen, absolut unsichtbar. Anfertigung in > bis 2 Tagen, für Ausstcllungsbesucher und in eiligen Fällen in 6 Stund.n Preise allerbilltgst von IN ^ an. Besuche gern und kostenfrei. 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Die weite Verbreitung, solvie der Umstund, das; die Zeitung in vielen Vereinen von Hand zu Hand geht, wodurch der Leserkreis bedeutend grosser als die Auflage ist. verspricht sicheren Erfolg. — Da schwindelhafte Anpreisungen streng ferngehalten werden, genies;en unsere Inserenten das Vertrauen der Leser. — Inserate werden billigst berechnet, bei öfteren Einschaltungen entsprechenden Rabatt. a-> starb. Walters Vermögen gehörte seinem .Kinde glauben Sie, das; ein solches Hindernis, das dem Freiherrn Glanz und Reichtum verschloß, ihn nicht veranlassen konnte, daS Kind zu beseitigen?" Inan stieß einen leisen Schrei aus bei diesen Worten, und doch hörte er nur das, maS seit einiger Zeit unausgesprochen ihn gnalte und beun ruhigte. Ein unverdorbener Charakter, wie der seine, konnte eS nicht fassen, wie man nni ein Vermögen eine schlechte Handlung begehen könne. „D, mein Gott, Sie ballen cs für möglich? Sie glauben, daß das .Kind meiner teuren Schwester ermordet .Sprechen Sie das Wort nicht ans, Herr ValeSgnez. Ich glaube nicht allein, .ch bin sogar fest überzeugt, daß ein Mord nicht geschehen ist. Gerade die Unterredung, die Sie mit dem Freiherrn gehabt haben, bestätigt mich in meiner Annahme. Wozu auch? Ter Freiherr ist ein viel zu kluger Mann, »m sich nnhlos irgendwelcher Gefahr ansznsehe». Nein, Sie dürfen ganz ruhig min, ein gewaltsamer Tod kann hier gar nicht in Frage kommen." „Sie wälzen mir eine» Stein vom Herzen!" rief Inan tick anfatmend ans. „Aber nun sagen Sie mir, was geschehen soll!" Meiner zuckte die Achseln. „Ihnen darauf eine Antwort zu geben, ist nicht so leicht. Wir haben überhaupt diesem hochgeborenen Manne gegenüber eine» > bweren Standpunkt. Er ist bedeutend im Vorteile. Nicht allein, daß er eine Stellung einnimmt, die jedem Zweifel an seiner Ehrenhaftigkeit als rin halbes Verbrechen erscheinen läßt, uns fehlt auch jeder Anhaltspunkt. Walter von Minkwih hat hier ganz allein gelebt, ohne Freunde und Bekannte, nur umgeben von einer Dienerschaft, die nach seinem Tode in alle vier Winde zerstreut wurde. Taß Niemand etwas von seinen Verhältnissen in Erfahrung gebracht, mögen Sie daraus entnehmen, daß ich, der noch dazu oftmals länger bei ihm verweilte, niemals erfuhr, daß er ein .Kind besaß. Ihre Schwester selbst habe ich nur zNxümal gesehen; einmal gleich nach ihrer Ankunft in Eu ropa, das andere Mal wenige Tage vor ihrem Tode." „Aber was soll nun werden?" fragte Inan voller Hoffnungslosigkeit Der Advokat besann sich einige Augenblicke. „Herr ValeSgnez," sagte er dann, , ich wünschte, Sie legten die ganze Angelegenheit in meine Hände Sie selbst werden auch nicht das Geringste in Erfahrung bringen, sondern allenfalls das Wiederansfinde» Ihrer Nichte, wenn sie leben sollte, nur er schweren. Bedenken Sie, daß der Freiherr an dem Tage, wo mne Tochter- Walters anftritl, ein armer Mann ist G-ltatten Sil- mir eine Frage: Haben Sie einen Trauschein Ihrer Schwester oder könnten nötigenfalls glaubwür dige Zeugen herbeigeschafst werden, die die Trauung zwischen Walter und Ihrer Schwester bestätigten?" „Ich glaube kaum. Ich selbst war damals ein .Knabe von acht Jahren, ich habe mich weiter nicht nm die Trauung gekümmert, sondern sie nur als eine Handlung angesehen, die mir ineine teure Schwester raubte. - ich er innere mich keines Zeugen, obwohl ich weiß, daß eine glänzende Gesellschaft in unserem Hanse versammelt war. Indien und Kalkutta sind weit von hier. Es wird günstigenfalls rin Jahr vergehen, ehe Papiere oder ein Zeugnis her beigeschafst werden können. Bis dahin ist sicher alles verloren!" rief Inan im Tone der Verztveiflnng ans. — 23 — „Lebt der Priester noch, der Ihre Schwester traute?" fragte der Advokat nach einer Panse. „Auch das weiß ich nicht," versetzte Juan ValeSgnez. „Es war ein Mis sionar. der von Deutschland herübcrgekominc» war und schon tags daraus seine 'leise in das Innere fortsetztc. Es war, so weit ich mich erinnere, ein alter Mann mit schneeweißem Haar, und höchst wahrscheinlich ist er lange tot." „Das ist sehr schlimm: es würde znni mindesten also schwer halten, den Beweis zu liefern, daß Ihre Schwester mit Walter von Minkwitz verheiratet n>ar. loch vielleicht ist dies auch von gar keiner Bedeutung — ich werde sonst Licht i» die Sache bringen." „And was gedenken Sie zu tun?" fragte Juan gespannt. „Wollen Sie die Behörde damit bekannt machen?" „Erlauben Sie, daß ich darüber vorläufig schweige. Die Behörde aber vorzeitig von Vermutungen in .Kenntnis zu setzen, wäre nicht allein zwecklos sondern im höchsten Grade unvorsichtig gehandelt. Nur wenn Tatsachen ge sammelt sind, dürfen wir es nxige», offen gegen den Freiherrn vorzugehen. So lange aber ist es durchaus notwendig, ihn in Sicherheit zu wiegen " ..Aber wie?" „Dadurch, daß Sie Ihr Benehmen ihm gegenüber nicht ändern. Sie dürfen ibm weder freundlicher noch zurückhaltender gegenübertretcn, als Sic seither getan. Mehr verlange ich nicht von Ihnen." „Und wie soll ich handeln? Was soll ich tun?" „Nichts. Leben Sie ruhig weiter, wie Sie es seither getan. Ich möchte es sogar vermieden sehen, daß Sie am Tage zu mir kommen, da der Freiherr weiß, daß ich der Anwalt seines verstorbenen Bruders war. Sie können mit die Angelegenheit getrost anvertranen und von meinem Eifer fest überzeugt sein der Freiherr von Minkwitz ist auch mein Feind." Bei den letzten Worten verfinsterte sich das Gesicht des Advokaten und wieder sprühten seine Augen Blitze. „Und mir geben Sie keinen Auftrag?" fragte Juan beinahe traurig. „Nein, keinen. Der Freiherr wird Sie genau beobachten lassen. Sie tun genug, wenn Sie seinen etwaigen Verdacht einschläfern. Möge da? vor allen Dingen Ihre Sorge sein!" Noch vieles redeten beide Männer, dann perließ Juan ValeSgnez den Advokaten, nachdem er ihm das Versprechen gegeben hatte, ihn bisweile» aufzusuchen. Eines solchen Versprechens bedurfte cs wohl nicht, denn für Juan gab es von diesen; Augenblicke an nichts weiter, als die Verfolgung eines Zieles: den kleinen Liebling seiner verstorbenen Schwester »nieder zufinden. 6. Nachdem Juan sich entfernt hatte, blieb Herr Meiner noch längere Zeit wie in tiefes Nachdenken versunken stehen. „Der Zufall ist so wunderbar," flüsterte er dann, „daß man ein solches Zusammentreffen kaum für möglich halten kann: und doch ist dies augenscheinlich der Fall. Ich werde jetzt so fort zu Georg gehen, um dort einige Anhaltspunkte zu gewinnen."