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Zweites Blatt Nr. 165 Sächsische Bolkszeitunff vom 22. Juli 1911 5S. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands in Mainz. («. bis 1«. August 11» 11.) Wichtig für die teilnehmenden Priester. Nur Anschluß an unsere Aufforderung vom 20. Juni, die am Freitag den 20. Juni durch die katholische Presse allenthalben veröffentlicht wurde, ersuchen wir die hochwür dige Geistlichkeit dringend, uns umgehend ihre Anmeldung für Zelebration der heiligen Messe zugehen zu lassen. Lei ber haben sich im Laufe eines Monats, vom 18. Juni bis heute, nur 102 Priester angeiueldet, während wir auf 800 Anmeldungen rechnen durften. Voraussichtlich werden aber etwa 900 Priester nach Mainz konunen. Wenn »ns darum nicht schleunigst weitere 800 bis 600 Anmeldungen zusam men, ist eS ganz unmöglich, in den letzten Tagen vor dem 6. August alles zur Zufriedenheit der Herren Konfratres zu erledigen. Tie Folge wird sein, daß die gar nicht oder verspätet angemeldeten Herren im Bureau der Altarkom mission eine Stunde und länger werden warten müssen, bis das Erforderliche besorgt ist. In seinem eigenen Interesse bitten wir also dringend, jeder der Herren Konfratres möge uns sofort die erforderlichen Angaben schicken. Mainz, den 19. Juli 1911. Für die Altarkommission: Der 1. Vorsitzende: Geifü. Rat Moser, Knnzleidireltor, Willigisstraße -1. Anzu geben sind: 1. N>enn möglich, die Straße usw. Ihrer Wohnung; 2. die gewünschte Stunde der heiligen Messe; 0. sowie die einzelnen Tage dafür; 4. eventuell eine gewünschte Kirche; selbstverständlich wählen wir sonst die nächstgelegene. 8. Für jeden Tag der Zelebration (für jede Karte) sind 80 Pfennig in Briefmarken beizulegen. 6. Ebenso als Porto für Zusendung 10 Pfennig, aber bei fünf Altarkarten 20 Pfennig. 7. Wegen des großen Andranges bei Ankunft der Ei>en- bahnzüge empfiehlt es sich nicht, die Altarkarten in unserem Bureau persönlich abzuholen 8. Nur auf Wunsch senden wir die fünf Altarkarten -egen (die teuere) Nachnahme des Betrages von 2,80 Mark und 48 Pfennig Porto. Die ritterlichen Waffen der Sozialdemokratie werden in ein eigenartiges Licht gerückt durch die Unter suchungen, die der Verband der Betriebskrankenkassen gegen über der Reichstagsrcdc des Herrn Abgeordneten Emmel angestellt hat Er veröffentlicht diese Untersuchungen in einer Broschüre und faßt sein Urteil dahin zusammen: „Das sind die „ritterlichen Waffen", mit denen nach Angabe des Staatssekretärs Delbrück in der Sitzung des Reichstages am 27. Mai die Sozialdemokratie gegen die Reichsversicl-erungsordnung gekämpft hat! So sieht das „Material" der Sozialdemokratie gegen die Vetriebskran- kenkassen aus! Es ist ein Tendenzmaterial schlimmster Sorte! Ein Teil der sozialdemokratischen Angaben ist überhaupt nicht wahr, bei einem größeren Teile sind die Tatsack-en sehr entstellt und böswillig verdreht. Kaum ein Fall ist wahrheitsgemäß dargelegt worden. Es wird sogar gegen die Betriebskrankenknssen der Vorwurf erhoben, daß sie Gesetz und Satzung in bestimmten Fällen nicht verletzen. Tie Generalkommission der sozialdemokratischen Gewerk schaften hat mit ihrer Rundfrage, und die sozialdemokra- tische Reichstagsfraktion hat durch Verwendung des so zu- sannnengebrachten Materials wiederum den Beweis er bracht, daß ihr in Verfolg ihrer parteipolitischen Ziele jedes Mittel recht ist, daß sie auch nicht davor zurückschrecken, un wahre, böswillige Beschuldigungen im Reichstage zu er heben. Das Gleiche gilt für das Organ der Ortskranken kassen, das die Rede des Abgeordneten Emmel unter der Ueberschrift: „Ein Sündenregister der Betriebskranken, fassen" wörtlich wiedergegebcn hat. Ein klassisches Bei spiel, daß sich die zeitige Vertretung der Ortskrankenknssen in ihrer Tätigkeit vor allein eine Förderung der politisck)en Sozialdemokratie angelegen sein läßt. Ein Teil der so- zialdemokratischcn Presse hat übrigens die Enimelsche Rede unter der gleichen Ueberschrift im Auszuge verbreitet. Diese giftigen Pfeile fallen auf die Schützen zurück. Das Ergeb nis dieses eigenartigen Kampfes ist, wie glänzend und un tadelig die Betriebskrankenkassen dastehen. Es ist der So zialdemokratie trotz lebhafter Bemühungen nicht gelungen, den rund 8000 Betriebskrankenkassen des Deutschen Reiches in ihrer mehr als 28jährigen Tätigkeit etwas anzuhängen. Die Rede des Abgeordneten Emmel ist also mittelbar zu einer Ruhmrede für die Betriebskrankenkassen geworden. Dies möchten wir als das einzig Erfrenlicl>e an dieser so zialdemokratischen Aktion hier feslhalten. Was soll man aber dazu sagen, wenn ein vornehmlichster Repräsentant der deutsck>en Reichsregiernng im Reichstage der Sozial demokratie beglaubigt, daß eine derartige Kampfesweise „ritterlich" sei. Man mnß entschieden Verwahrung eiu- legen gegen eine derartige Auslegung des Begriffes „ritterlich"! Man könnte der Generalkommission der sozialdemo kratischen Gewerkschaften empfehlen, eine ähnliche Rund frage bei den Gewerkschafts- und Arbeitersekretären zu veranstalten, um Material gegen die der Sozialdemokratie nahestehenden Ortskiankeiikassen zu gewinnen. Wir hegen keinen Zweifel daran, daß dieses Material reichlicher und erdrückender würde, als das gegen die Betriebskrankenkassen zusammengebrachte. Das wird man aber ans leicht ver ständlichen Gründen nicht tun. Wir möchten aber an dieser Stelle darauf Hinweisen, daß der Sachverständige für Ortskrankenknssennngelegenheiten in der sozialdemokra- tischen NeichstagSsraktion, der Abgeordnete Hoch, der ja bei den Beratungen in der Kommission und im Plenum das große Wort führte, in dem Organ der Gewerkschaft der sozialdemokratischen Ortskrankenkassenangestellten in der sogenannten volkstümlichen Zeitschrift für praktisclx' Ar beite, vecsicherung (Nr. 21, 1907) ans Seile 100 102 eine Reihe „Fälle" anführt, die ähnliches, was der Abgeordnete Emmel den Betriebskrankenkassen nachgesagl hat, für die Ortskrankenkassen darin», und zwar stützt er sich dabei ans die Geschäftsberichte der Arbeitersekretäre. Ta diese keinen Anlaß haben, de» ihnen nahestehenden Ortskrankenkassen etwas am Zeuge zu flicken, so kann dieses Material über die Tätigkeit von Ortskrankenknssen als einwandfrei angesehen werden. Daß die Sozialdemokratie es sich besonders ange legen sein lassen sollte, zunächst vor der eigenen Tür zu kehren, zeigt auch der folgende Fall, der in diesen Tagen durch die Presse ging. Die sozialdemokratische Wittener Ortskrankenkasse hat ein Rundschreiben n» die Arbeitgeber erlassen, in dem es heißt: „Um diesem Nebel zu steuern, ist es eine unbedingte Notwendigkeit, daß seitens oer Arbeit geber unter den zur Einstellung kommenden Arbeitern eine bessere Auswahl getroffen wird. Invaliden und anscheinend kränkliche Personen sind möglichst zurückzuweisen." Da die Sozialdemokratie im Reichstage bei ihrem Kampfe gegen die Betriebskrankenkassen ihren Standpunkt nicht offen und ehrlich v 'rtreten hat, so wollen wir bei dieser Gelegenheit die Wb bliche» Beweggründe hier fest- haltcn: Der Weizen der Sozialdemokratie gedeiht nur bei Unzufriedenheit in den M, isen und bei scharfen, Gegensätze zwischen Arbeitgeber» und Arbeitern. In den Betriebs krankenkassen wirken aber meist Unternehmer und Arbeiter in friedlichen, Einverneb 'eil zusammen zu». Besten der Arbeiter. Das friedliche Zusammenwirken auf dieser neu trale» Grundlage, das sich für die Arbeiter als so äußerst segensreich erwiesen, b l. »aßt der Sozialdemokratie nicht. Ist es doch das beste Msitel mit, die Arbeiter von der Sozialdemokratie fern z» l alten. Daher der Kampf gegen die Betriebskrankenkasse»! Wie ungeheuer würde auch die Sozialdemokratie an Ansehen gewinne», wenn sie auch die Millionen der zurzeit in den Betriebskrankenkassen Ver sicherten in den staatlichen Einrichtungen der Krankenkassen beherrschte! Wie sehr könnte das auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen, also zum erheblichen Teile von dem Gelds der Arbeitgeber unterhaltene Heer von sozialdemokratischen Agitatoren vermehrt werden, wenn die Betriebskranken kassen den Ortskrankenkassen einvcrleibt würde»! Das und nicht die Beschuldigungen des Abgeordneten EÜimel ist das wahre „Material" der Sozialdemokratie gegen die Bctriebs- krankenkassen! Aus Stadt und Land. (Fortsetzung au» den, Hauvtblatt l * A n s d e n Mitteln d e r T r. K, e n k e! - Stiftung hat der Rat an der Klingestraße in Vorstadt Löbtau fünf zusammenhängende Häuser für 00 Klein wohnungen errichtet, in denen ki»derreicl)e Arbeiterfamilien nntergebracht worden sind. Die Häuser erheben sich an der Westgrenze von Löbtau in schöner freier Lage und sind im Stile der heimatlichen Bauweise mit freundlichen Vor gärten errichtet. Tie Baukosten belaufen sich aus 210 700 Mark, wozu „och 82 060 Mark für den Bauplatz ko,„men. von dem das Quadratmeter mit 19 Mark berechnet worden ist. Die Gesamtlänge der Hänsergrnppe beträgt 61 Meter. Die Hinterfront enthält große Veranden, die den Aufent- halt auch bei Regen im Freien gestatten. Sämtliche Woh nungen sind freundlich und luftig gehalten und haben be sonders geräumige Küche». 21 Wohnungen enthalten 1 Stube, 2 Kammern, Küche und Zubehör und 8 Woh nungen gleichfalls 1 Stube, sowie nur l Kammer, Küche usw. Die Preise der Wohnungen schwanken zwischen 210 bis 198 Mark, währrnd die Jahresmiete für eine Witwen- stube nur 88 Mark beträgt. Das anfgewendete Kapital ver zinst sich in Anbetracht der Billigkeit der Wohnungen mir nur 2,28 Prozent. An die Rückfront deS Grundstückes schließt sich ein großer Garten mit Spielplätzen und Laub kolonien au. Auf einem Teile des Terrains solle» demnächst noch zwei Arbeiterwohnhäuser der Johann Mever-Stiftung errichtet werden. In den kürzlich ihrer Bestimmung über gebenen Häusern sind Familien nntergebracht die nicht weniger als 6 Kinder haben. Insgesamt beherbergen dis Häuser 26 Familien mit rund 170 Kindern. sowie 7 Witwen. Jedenfalls ist mit der Errichtung dieser Häuser- grnppe ein Musterobjekt geschaffen worden, das gleichzeitig auch für die kinderreiche» Familien eine große Wohltat bedeutet. Anerbach, 20. Juli. Durch das Aufkratzen eines so genannten Blütchens im Gesicht hat sich der 22 Ja!.,re alte Eli Uhlig eine Blutvergiftung zugezogen, an deren Folgen er jetzt gestorben ist. Bautzen, 20. Juli. Durch ein Schadenfeuer ur.'k-ae das Gut des Schmiedemeisters Berns in Spittwitz voll ständig zerstört. Einsiedel, 20. Juli. Bei der Wasserleitung machte sich in den letzten Tagen ein? ausfällige Wasserabnahme bemerkbar, weshalb die Leitung am Nachmittag und tu der Nacht gesperrt worden ist. Man nimmt an. daß ein Defekt am Zuleit,mgSrohre zum Hochbehälter enstanden ist. Grimma, 20. Juli. Ein Waldbrand entstand durch Funkenflug aus einer Lokomotive zwischen Naunhof und Beucha. Zirka Ü/4 Acker Fichtenbcstand wurde vernichtet. Obercrinitz, 20. Juli. Ertrunken ist in einem Teiche in der Nähe ihres Hauses die GutSauszüglerin Jda Bauer. Die Fra» war in letzter Zeit kränklich, weshalb Selbstmord vermutet wird. Oelsuitz i. E., 19. Juli. Ein Eisenbahnunfall ereignete sich heute bei der Ausfahrt der Kohlenzeche Vereinigtf.lt>, indem fünf Wagen eines RangierzugeS entgleisten E n Hilfszugsschaffner wurde am Kopfe verlctzt und die Mehr zahl der Wagen stark beschädigt. Schmölln, 20. Juli. Hier ist der Restaurateur Franz Schinnerl unter pockenverdächtigen Erscheinungen erkrankt. Ins Land der bunten Farben! Reiftbricse von Engels-ffoche. VH (Nachdriak vkrboten.) 16. Februar. Morgens 7(H Uhr: Ritt nach den antiken Granitstein brüchen. Von hier stammen alle berühmten Granitmono lithe der altägyptischen Bauten, auch der später nach Paris gebrachte Obelisk. Nicht vollendete Ramsesstatuen und Obelisken liegen hier und noch zwischen den Felsen. Von hier brachte „ns ein etwa zweistündiger Ritt nach dem Dorfe Philae. Ein lieblicher Anblick. Der sich hier zu einem See erweiternde Nil umschließt die ganze Insel. Die Länge der Insel beträgt 140 und die Breite derselben ebenfalls 140 Meter. Auf der Nordseite die Trümmer eines Dörfchens, das dort wohl in alter Zeit glückliche Bewohner beherbergt haben mag. Durch den unterhalb der Insel angebrachten Staudamm wird die Insel von Januar bis Juni über schwemmt. Die früher hier herrschende Vegetation ist ver schwunden. Noch einige Wochen weiter und Philae wird überhaupt nicht mehr sein. Uns und den wenigen, die das Glück haben, in den nächsten Wochen hier zu weilen, ist es noch vergönnt, die Tenrpel zu durchwandern. Es wurde schon in Erwägung gezogen, ob es nicht tunlich und ausführ, bar wäre, die Reste des Philaeternpels nach einem anderen Orte zu bringen und dort wieder aufzubauen. Ob dieses Projekt zur Ausführung kommt, konnte ich nicht erfahren. Wenn nicht, so wäre das sehr zu bedauern; Aegypten wäre eines historischen, der Isis geweihten Denk males ärmer. Von Philae brachten uns die Boote mit ihren schwarzen Ruderern weiter nilabwärts nach dem größten Staudamm der Welt. Dieser wird noch um 7 Meter erhöht, und zwar sind diese Arbeiten nahezu vollendet. Diesen Arbeiten zu zuschauen, ist sehr interessant: der vorgeschrittenen Zeit wegen aber mußten wir die Besichtigung abkürzen. Unterhalb des Standamms schöne Beamtenhänser mit üppigen Anlagen. Ich aber möchte nicht hier wohne». Der Tamm ist nicht nach den Erfahrungen der Technik der Neu heit (in, Bogen) errichtet und daher trotz der kolossalen Stützmauern eine stete Gefahr nicht nur allein für die hier wohnenden Beamten, sondern für de» größten Teil Aegyp tens. Bricht er einmal zusammen, dann o Weh, Aegypten! Hier, unterhalb des Stniidainnies, fanden wir wieder unsere Reittiere. Sie führten „ns am Katarakt mit seinen unzähligen Felseninseln, Klippen und Riffen :» geradezu gefährliche» Kletterpnrtien vorbei »ach unferen Quartieren zum Mittagsuinhle. Nachmittags lcesichtigte» meine Reise gefährten die Insel Elephantine. Ich hatte zu arbeiten. l7. Februar. Es wird gepackt. Einige Damen unternehmen noch einen Kamelritt und ich lasse mich rasieren, eine langsame Prozedur (der Araber wird immer fertig, wenn nicht heute, daun morgen oder übermorgen). Um 10 Uhr, als wir zum Bahnhöfe gehen, sitzen die fetten Moslem schon im Freien vor der Restauration und beschäftigen sich mit einem Spiel chen und ihrer unvermeidlichen Wasserpfeife. Um 11 Uhr 16 Minuten Abfahrt. Während der Fahrt versuchen wir der unerträglich werdenden Hitze wegen die Fenster unseres Abteils aufzumachen I O, dieser Staub, der uns da ent- gegenweht, der in Augen, Nase. Mund und Ohren dringt und sich auf Gepäck »nd Kleider legt. Nicht zum Aushal ten! Also Fenster wieder zu und ausgehalten in der dump fen Hitze. Ein Glück, daß der „Erpreßzug" auf vielen Sta tionen „rasten" mußte. Konnten wir doch dadurch immer wieder etwas frische, nicht staubdurchtränkte Luft atmen. Kein Reisen ist ohne Ungemach! Wie mag es auf dieser Straße erst im Sommer sein? Wie ich höre, soll der Schie nenweg dieser Strecke demnächst verlegt werden, und zwar näher am Flusse vorbei, dann wird es ja auch in dieser Be- ziehung besser werden. Abends 6Z4 Uhr endlich in Luxor. Welche Wonne wird es sein, wenn wir gleich im Grand-Hotel nlikonime,, und unsere» äußere» Menschen in einem er frischenden Bade kühlen »nd unsere etivas rnnyoniert aus übende Bekleidung den: schwarzen Diener zum Reinigen übergeben und frische dafür nnlegen dürfen. Weit gefehlt. - Im Grand-Hotel alles besetzt. Wieso? Wir sind dory 'chon seit Wochen für heute angeiueldet?! Ein bedauerliches Achselzucken, „nd, einquarticrt wurden wir im „Karnak", einem Hause, ivo an jedem Zimmer nur ein Fenster, wo kein Licht, keine Klingel, kein Schrank angebracht ist. Großes Rässonieren allerseits, aber „in der Not frißt der Teufel Fliegen", und so blieb uns nichts anderes übrig, als »ns zu fügen. Wir überzeugten „ns. daß in ganz Luxor kein anständiges Hotel mehr ei» Zimmer frei hatte. Einer un serer Reisegefährte» entdeckte sogar i», Badezimmer (wenn man es so nennen darf) einen Skorpion, dessen Giftigkeit dir bekannt sein wird, und de» ec zum Andenken a» Liiror mit nach Hause nehme» wird. Essen dürfen wir im Grand- Hotel, das wenigstens ist ein Lichtblick in der agvptischen Finsternis". Am 18. Februar unter,ichnien wir »wrgeiids einen Spaziergang nach dem ganz in der Nähe unseres ..komfor tablen" Hotels gelegenen Lurortempel. Dieser Tempel, der Fundort großartiger Standbilder RamseS ll. (des Pharao zur Zeit der Geburt von Moses) ist ein Denkmal alter Zeit, das zu besichtigen sich wohl jedem Touristen lohnt. Eine Beschreibung desselben würde zu weit führen. Nachmittags Eselsritt »ach den außerhalb gelegenen Ruinen des Karnakteinpels mit seinem, jetzt von tvilden Ente» bevölkerten heiligen See, inst seinem den, Lokalgott Ammon geweihten Tempel, Wohl den, größten Bauwerke, daS jemals durch Menschenhände erbaut wurde. Wie über all, so auch hier, unzählige Statuen Ramses ll.. überall Verherrlichung seines eigenen „Jchs". „Er groß, kräftig, stark, „Sie" und die anderen „klein". „Er" der Gott, die anderen seine Diener. Morgen, den 19. Februar, haben wir frei. Welch ein wonniges Gefühl! So schrieb Herr