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Wir leben jetzt in einer Zeit des Krieges. Die Welt ist entstammt von Krieg und Kampf, und alle sind davon in Mitleidenschaft gezogen. Nichtsdestoweniger können wir uns einen Frieden bewahren, von dem der Heiland sagt: „Meinen Frieden hinterlasse ich euch." Diesen Frie den gibt er selbst und diesen kann uns niemand nehmen, wenn wir ihn uns nicht selbst rauben lassen. Wir er langen ihn nur durch ein Leben nach dem heiligen Glau ben. — Die heilige Handlung, zu der wir uns anschicken, soll auch mit dazu beitragen, in die Herzen der Gläubigen diese Friedenssaat auszustreuen und wir alle, die be reits Gefilmten sollen nach diesem Frieden streben, Us nach dem höchsten und kostbarsten Gut. Was nützen alle Güter der Erde ohne dieses; mit ihm aber können wir selbst alle anderen Güter der Welt entbehren. Die mit Gott den Frieden haben, sind auch dann glücklich genug, wenn ihnen alle anderen Güter fehlen. Dieser heilige, weihe volle Abend möge mit dazu beitragen, daß wir den Frieden erlangen durch treues Festhalten am Glauben und eifrigen Gebrauch der Mittel, die uns Gott der Herr als Gnaden- gnellen gegeben hat. Möge denn auch dieser eurer Gemeinde dieser Gottesfriede im reichsten Maße zuteil werden. Und so will ich denn nun zum ersten Male euch als Unterpfand dessen den bischöflichen Segen erteilen." Danach bestieg der hochwürdigste Herr die Stufen deS Hochaltares und segnete in feierlicher Weise die kniend harrenden Scharen der Gläubigen. Nach dem mehr stimmigen Tantum ergo gaben Se. Bischöflichen Gnaden auch den sakramentalen Segen und verließen nach kurzer Adoratjo überallhin die Menge segnend in feier lichem Zuge wie vorher das Gotteshaus, während die Ge meinde das Kirchweihlied zu Ende sang. Aus Stadt und Land Dresden, den 20. September ISIS. Dresden —* Seine Majestät der König besuchte gestern vormittag den Gottesdienst in der Kapelle zu Wachwitz. Um 1 Uhr fand beim König Familieutafel statt. —* Seine Majestät der König nahm heute vor- mittag im Restdenzschloß die Vorträge der LtaatSminister und de» Königlichen KabtneüSsekretärS entgegen. —' Kathol. Preßverein für da» König reich Sachsen. Da der bisherige Kassierer Herr Kauf- mann Friedrich Kaup einberusen worden ist. so hat sich Herr Lehrer Sammler, DreSden-A. 5, Fröbelstraße 18. bereit erklärt, vorläufig die Kassengeschäfte zu übernehmen. Die bisherige Nummer des Postscheckkonto» (11007) ist geblieben. Auch die alten Formulare können noch ver wendet werden, da die betreffenden Beträge ohne wettere» dem neuen Kassenjührer überschrieben werden. —* Der Totalisator in Dresden nicht ge nehmigt! Dem Dresdner Rennverein ist von dem Kgl. Ministerium des Innern die Genehmigung zum Totelisator- betrieb versagt worden. Infolgedessen müssen di« für September und Oktober geplanten vier Renntage aus- sollen. —* Nach einer Mitteilung der österreichi schen Postverwaltung find nach Riva im Privat verkehr nur gewöhnliche Brtessendungen, im amtlichen Verkehr auch eingeschriebene Brtessendungen und Geldbriefe zuläßig. —' Wassorstände der Moldau und Slb«: Budwei» minus 12, Pardubitz mtnu» 38, Brandet» plu» 45. Mein» Plus 60. Leitmeritz plu, 3. Aussig pl«S 81. Dresden minus 120. Leipzig — Die hiesige Fröbel-Frauenschule wendet sich an diejenigen jungen Mädchen, die sich nach dem Be such der zehnklasstgen höheren Mädchenschule vor allem für die besonderen Aufgaben de» weiblichen Geschlechtes vorbe- retten wollen. Die Fröbel-Frauenschule bietet ihren Schüle rinnen in den BolkSktndergärten de» Vereins fürFamllien- und Volkserziehung eine Arbeitsstätte, in der sie, in immer selbständigerer Weise mittätig, in den «rziehungSberuf etn- geführt werden. Alle» Nähere in Leipzig, Königstr. 18. Chemnitz, 19. September. In vergangener! Nacht verstarb hier der langjährige Stadtsuperintendent von Chemnitz Geh. Klrchenrat DDr. Johanne» Hoffmann. Sr hat lang» Jahre dem Pfarramt der St. Pauli-Gemeinde in Chemnitz vorgestanden und lebt« seit kurzer Zeit in Dresden i« Ruhestand. Ebmath, 18. September. Guter Fang. Zwei hiesige Grenzaufseher beschlagnahmten «inen Ochsen, etwa 1000 Mk. wert, der über die Grenze nach Oesterreich ge- bracht werden sollte. Glancha«, 18. September. Für Arbeitslosen unterstützungen sind von der Stadtverwaltung bl» jetzt über 42 000 M. auSgezahtt worden. Der Rat be schloß in seiner letzten Sitzung infolge der Teuerung di« Unterstützungssätze vom 1. Oktober ab zu erhöhen. Löben, 18. September. Sin Rauchverbot für alle Personen unter 17 Jahren ist au» Gesundheitsrücksichten und wegen der ernsten Zeit sür die Amtshauptmannschaft Löbau erlassen worden. Löben, 18.September, «in Wohltäter, der nicht genannt sein will, stellte dem Zweigverein Rote» Kreuz in Löbau di« nötigen Geldmittel zur Versügung, um «inen .Landwehrmann in Eisen' zu beschaffen «nd vor dem Rat hause aufzustellen. Pirna, 18. September. Weitere» Opfer der Pilzvergiftung. Der am vergangenen Mittwoch an den Folgen einer Pilzvergiftung verstorbenen Ehefrau de» N MW MV WMU (WTB.) Amtlich. Große» Hauptquartier, den 20. September 1915. Westliche» Kriegsschauplatz Feindliche Schiffe, die Weftende und Mtddelkerke (süd- westlich von Ostende) erfolglos beschossen, zogen sich vor unsrem Feuer zurück; e» wurden Treffer beobachtet. Au der Front keine besonderen Ereignisse. Westlich von St. Quentin wurde ein englischer Flug zeug durch einen deutschen Kampfflieger abgeschossen; der Führer ist tot, der Beobachter gefangengenommeu. Oestlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe de» GeneralseldmarschallS von Hindenburg Im Brückenkopf von Dünaburg mußt« der Feind vor unserem Angriffe von Nowo - Alexandrowsk in eine rück wärtig« Stellung weichen. ES wurden 550 Gefangen« gemacht. Bei Smorgon versuchte der Gegner durchzubrechen; er wurde abgeschlagen. Der Kampf gegen den au» der Ge- gend Wilna abziehenden Gegner ist im Gange. Auch wei ter südlich folgen unsre Truppen dem weichenden Feinde. Die Linie Mjedntki-Ltda-Soljane (am Njemen) ist er reicht. Heeresgruppe de» Generalfeldmarschall» Prinzen Leopold von Bayern: Der Gegner leistete nur vorübergehend an einzelnen Stellen Widerstand. Die Heeresgruppe erreichte den Molczadz-Abschnitt bei Dworzee und südöstlich und nähert sich mit dem rechten Flügel dem Myschanka-Abschnttte. Heeresgruppe de» Generalfeldmarschall» von Mackensen: Der Feind ist überall weiter zurückgedrängt. Südöstlicher Kriegsschauplatz Bei kleineren Gefechten machten die deutschen Truppen über 100 Gefangene. Dom nördlichen Donau-Ufer nahm deutsche Artillerie den Kampf gegen serbische Stellungen südlich de» Strome» bei Semendria auf, Der Feind wurde vertrieben und sein Geschützseuer zum Schweigen gebracht. Oberste Heeresleitung. Bäckermeisters Nicolai Hierselbst, ist am Freitag auch der 16 Jahre alte Sohn in den Tod gefolgt. Reßweirr. 19. September. Heimatdank. Unter Vorsitz de» Herrn Bürgermeister» Dr. Meutzner wurde am 17. September abend» ein Verein .Heimatdank' für Roß- Wein gegründet, dem sich sofort 200 Mitglieder anschlossen, die einen einmaligen Betrag von 3300 M. zeichneten. Die Stadtgemetnde Roßwein stiftete für den Verein 1000 M. Die jährlich« Steuer, welche der Verein sür seine edlensBe- strebungen ausbriagt beträgt 1160 M. Rochliy, 18. September. Der Bezirk»v«rband der AmtShauptmannschast Rochlitz macht darauf aufmerksam, daß da» im Bezirk vorhandene Mehl in kür- zester Zeit ausgevraucht sein wird. Da ein Bedarf von 8 000 Zentnern wöchentlich vorhanden ist, wird von den Landwirten gefordert, daß sie bi» »um 16. Oktober den vierten Teil ihre» neu geernteten Roggen» und Weizen» au»dr«sch«n und an die Mühlen abgeben. EchirgiSwelde, 18. September. Bei einem Wett bewerb für eine Schule mit Kinderheim für Schirgi»- welde erhielt Architekt Emil Wolf, Dresden, einen 1. Prei». Schwarzenberg, 18. September. Die wilden Lau ben haben sich in der hiesigen Gegend so vermehrt, daß die Königl. AmtShauptmannschast die Jagdberechtigten zu einer Vertilgung der wilden Tauben aufgefordert hat. Die Besitzer von Haustauben haben während der Zett der Feld bestellung ihre Tauben eingesperrt zu halten. Zittau, 18. September, «ine Getreidehan- delsgesellschast mit beschränkter Haftung ist von den Getretdehändlern de» Bezirke» der AmtShauptmanuschaft Zittau begründet werden. Der Sitz der Gesellschaft befin- det sich in Zittau, während die Leitung von den Herren Kaufmann und Stadtverordneter M. Glaser-Zittau und Kaufmann Robert Ntederlein-Reichenau übernommen haben. Zittau, 18. September. Der vuttermarkt, bei dem e» vor acht Tagen zu erregten Austritten gekommen war. verlief heut« ruhig. ES waren natürlich Vorkehrungen getroffen, um einer Wiederholung solcher Auftritte, wie sie sich vor acht Lagen abgespielt haben, vorzubeugen. Sehr bem«rken»wert war «S. daß ein großer Teil der Butter- Händler, besonder» der Händler von auswärts, überhaupt nicht erschienen war. Trotzdem mangelte e» nicht an Butter. Sin halbe» Pfund Butter wurde zu 1 M. abgegeben. Bi» gegen */,H Uhr waren in dieser ButterverkausSflelle über fünf Zentner Butter abgesetzt worden. Zittau, 18. September. Eine Ortsgruppe Zittau da» Flottenbunde» deutscher Frauen ist hier begründet worden. Zur Vorsitzenden wurde Frau L. Wolfs gewählt. Zwickau, 18. September. Tollwut. In Zwickau ist ein fremder Hund zugelaufen und wegen Wutverdacht getötet worden. Der verdacht hat Bestätigung gesunden. Gemeinde- und Vereiusnachrichkev ' DreSdru-Joheuustadt. Mittwoch, den 22. September 1915, morgens 7 Uhr wird in der Herz-Jesu-Pfarr- kirche ein Requiem gehalten sür den am 16. v. Mt», beim Sturm aus Nowo-Georgtewsk den Heldentod gestor- benen Grenadier Arno Salm, Lehrer an der 4 kathol. Bezirksschul« Dresden. Schumannstr. 21. Der Dahinge, schiedene war geboren zu Bautzen am 16. März 1879, be suchte dort die Kathol. Domschul« und da« Kathol. Lehrer seminar, das er Ostern 1898 mit dem Zeugnis der Reife verließ. Nach dreijähriger Tätigkeit an der kath. Schule zu Freiberg erhielt er am 1. Juni 1901 Anstellung an der 8. kathol. Bezirksschule aus der Friedrichftraße 50 und wurde am 16. August 1905 als ständiger Lehrer an die 4. kathol. Schule, Schumannstraße 21. berufen. Seine trauernde Gattin und seine vier de» Vaters beraubten Kinder halten die große Freude, ihn im Juni auf Urlaub zu sehen. Nicht ohne Vorbereitung bat ihn der Tod ge troffen; dem kath. Feldgeistlichen seiner Armeegruppe. Franke au« Uder bet Heiligenstadt auf dem Eichsselde, hatte er noch kurz vor seinem Urlaub zur Messe gedient. So froh er sich während seiner etwa 10tägigen Anwesenheit in Dresden auch fühlte, er vergaß nicht während dieser kurzen Frist seine irdischen Verhältnisse so zu ordnen, daß er ohne Sorgen dieser Art Abschied nehmen konnte, «ine Ahnung von einem Abschied fürs Leben schien ihn freilich zu be schleichen. Genau zehn Jahre waren seit seiner festen An- stellung vergangen, als ihn der Tod de» Arieger» ereilte. Er war ein fleißiger Lehrer, unermüdlich und voll hervor- ragender Geduld in seinem Amte. Seine Klasssnbrüder wie seine Freunde rühmen ihm aufrichtige» Wesen und geraden Sinn nach. Bei allen, die ihm nahestandrn, wird sein Andenken unvergessen bleiben. Seiner um ihn Kauernden Familie wird allseits herzliche Anteilnahme entgegengebracht. Schlafe wohl und ruh im Frieden Deiner trauten Heimat fern; Heimkehr ward dir nicht beschieden, doch du ruhst allwärts im Herrn. Kampfzewkhl und Wundenwehe stören deinen Schlummer nicht. Gott rief dich in seine Nähe. Engel führten dich zum Licht. Einst wird Leben auferstehen aus de» Schlachtfeld» blu'ger Saat. Dann wach' auf zum Wiedersehen, treuer, lieber Kamerad! 8 DreSbeu. (Kreuzbündnis, V. a. K.) DieuStag. den 21. September, abends Uhr im Gesellenhau». Käufferstraße 4, Unterhaltungsabend, zu dem Mitglieder und Gäste herzlich eingeladen werden. Wettevvoransage für den 21. September Königlich Sächsische LandeSwetterwart«: Zeitweise trübe, zu kalt, vorwiegend trocken. Kunst. Wissenschaft und Vorträge --- Professor Robert Diez, der bekannte Dresdener Bildhauer, hat für seine Vaterstadt Poeßneck ein Denkmal zur Erinnerung an den siebziger Krieg und die Wieder aufrichtung de« Deutschen Reiche» geschaffen, da» seiner Vollendung entgegengeht. Da» Denkmal stellt aus einem mächtig-» Stetnbau den Ritter Georg in Bronze dar, der den Drachen tötet. — Dresden, 19. September. Zum Besten deS Paten- ktndeS der Stadt Dresden Stadt und Kreis Dar« kehmen in Ostpreußen veranstaltet Luise Ottermann unter Mitwirkung von Fräul. Doris Walde (Sopran) und Frau Dr. Lillt Tangel-Strik (Klavier) Sonntag, den 17. Oktober, aben» 8 Uhr im Großen Saale de» VereinShauses einen Robert-Franz-Abend. Der Abend bildet eine 100jährige Gedenkfeier sür Robert Franz, welcher am 18. Juli 1816 geboren und am 24. Oktober 1892 starb. Vorbestellungen aus IKarten nimmt dt« Hof-Musikalienhandlung F. Rte», Seestraße 21, entgegen. — Dresden, 20. September. Im Zirku» Sarrasani werden augenblicklich zu Gunsten de» Roten Kreuze» PasstonSspiele gegeben, dis eine verkürzte doch getreue Nachbildung der Oberammergauer PasfionSspirle sein sollen. Man kann über die Aufführung der Leidensgeschichte un sere» Herrn und Heilande» verschiedener Meinung sein. Wir stehen auf dem Standpunkt, daß PasstonSspiele i» einer würdigen Weise dem Volke unbedenklich geboten werde« können, denn dann dienen sie zur Erbauung und zur Kräftigung der religiösen Anschauung. Natürlich darf kein Werk geboten werden, daß nicht ernst wirkt und daß sich der Bedeutung der ganzen Sache nicht würdig anpaßt. Wir stoßen uns auch nicht daran, daß die Aufführungen in einem Zirkus stattfinden, denn wir wissen, daß sogar Gottesdienste in Tanzsälen abgehalten werden. Hier han delt es sich um ein Passionsspiel großen Stiles, das einmal in dieser ernsten, schweren Zeit die Menschen ernst stimmen soll und andererseits den edlen Zwecken des Roten Kreuzes neue Mittel zuführen soll. PassionSspiele brauchen nicht aus Oberammergau zu stammen, weshalb es gut wäre, diese ?rn5ion Ilm: Diesen SlckonlenslfsKe L/7 ::::: am Na»ip1l»aknkot Vornvbmvs rubix-vs famlllenkelm, dovorrnsft von äsn orstoa Lroison clor Oosollsobskt unä äo» ^clsls, LSjLdrlgga Lsstobso, sorivuss omplioklt »lob kür vor- übor^obsQävn nncl ä»uvrnäsn XulsriOwIt, wie oäar ollva Lvspoisuvk Luuummenkängencke Wokniungei»» wk- llik« krois«, bekannt gut« ttücke, Ll»blroit«a «w ero- llsn uvä klsinsa Disokon. /IngebLrlgen ckei» verblln- cketen ttnmeei» rmä äeron ksmilisn ve-ronckere Ver günattgungeo :::r:u::::::::s260fr:::::::::::u: bleu« lokaber