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Eine Notr der hessischrn Regierung. Dermstadt. 5. Juni Die yessitch« Negierung hat beute an den französischen Oberbefehlshaber General Mangin in Mainz folgende Note gerichtet: Mainzer Bürger, die anläßlich des Streiks verhaftet wurden, sind jetzt aus Rheinbcssen ausgewiesen und von französischen O'fizieren bei dem Verhör tätlich mißhandelt und verso», lich beleidigt worden. Gegen dieses Verfahren protestiere ^ch im Namen der PtenschUchkeit. Fallt, Sie, Herr General, die Tatsachen ftstzustells» geneigt sein sollten, bi« ich bereit, die Namen der Mißhandelten «nd Beleidigten zn ihrer Kenntnis zu bringen. Gegen dis Ausweisung von Bürger» uns ihrer Heimat lege ich beseudere Verwahrung ein, da sie lediglich al« Patrioten gehandelt haben und dafür die Anerkennung der Volksgenossen verdienen. Ulrich, Minister präsident. Mißglückter Handstreich Berlin, 5. Juni. Da» Berl. Tagebl. meldet au« Frankfurt a. M.: Der Präsident der rheinischen Republik D r. Dorten versuchte gestern abend mit leinen, neu- gebildeten Kabinett durch einen Handstreich von der Regie rung in Wiesbaden Besitz zu ergreifen. Er benutzte den freien Nachmittag der Beamten, um in das Regierung» gebäude einzudringen und ordnete als erste Amtshandlung die Hissung der weiß-grünen Fahne an, die er gleich m»t- gebracht hatte. Doch konnte dieser Befehl nicht ausgeführt werden, weil man nicht den Ausgang zum Dache fand Inzwischen hatte sich die Kunde von dem beabsichtigte» Putsch verbreitet und große Menschenmengen sammelte» sich mit Ausdrücken heftigster Empörung vor dem Gebäude an. Handfeste Leute drangen in dieses ein und verprügelte» die Herren Minister fürchterlich, so daß einige von ihnen von einem hei beigeholten Arzte den ersten Verband erhalten und dann ins Krankenhaus geschafft werden mußten. Nur der Präsident Dr. Dorten kam glimpflich davon, weil ec sich im Regierungsgebäude versteckte und sich später durch die Flucht rettete. Bemerkenswert war bei diesen Vor gängen die Haltung des französischen Militärs. Die Wache im Negierungsgebäude beobachtete volle Neutralität. Auw der Kommandant von Wiesbaden Ptnot erklärte, sich nicht i» die Vorgänge einmischen zu wollen. Nur müsse auf -er Straße die Ruhe gewahrt werben. Wie der Berl. Lokalanz. meldet, hat sich der Wies- badeuer Magistrat? einstimmig gegen die neue Regierung ouSgesprocken und erklärt, daß er ihre Befehl« und Wei jungen nicht anerkennen werde. Der neue »Präsident" Dr. Dorten hält sich in seiner „Residenz" Biebrich auf. da ihm wegen der Drohungen der Arbeiter Wiesbaden zu un- n »er geworden ist. Auf seinen Ausfahrten begleite» ihn z» seinem Schutze sters zwei sranzösilcbe Oifiziere. Maßnahmen der französischen Behörde. Frankfurt a. M., 5. Juni. Wie die „Franks. Zeitung" hört, ist dem hessischen Landtagsabgeordneten Reiber von der französischen Behörde befohlen worden, das besetzte Ge- bsit sofort zu verlassen. Das gleiche Schicksal traf mehrere Dutzend Schullehrer, die sich am Streik vom letzten Montag beteiligt hatten. Tagesmeldunffen. Großthüringen. W eimar, ü. Juni. Ter Weimarische Landtag nahm heute mit 38 gegen 8 Stimmen den Staatsvcrtrag aus Zu sammenschluß aller thüringischen Staaten an. Die Nationalversammlung B e r l t n . 6. Juni. Die Einberufung der Deut schen Nationalversammlung ist, wie die Deutsche Allg. Zig. mitteilt, für die zweite Hälfte der nächsten Woche zu erwarten und zwar nach Berlin, nicht nach Weimar. Sie wird sich zunächst mir der Friedensfrage beschäftigen. Morgen kehrt Präsident Fehrenbach nach Berlin zurück. Alsdann wird der genaue Termin der Einberufung fest gesetzt. Die Zentrumssraktion der Deutschen National versammlung «ahm gestern Stellung zur FriedenSfrage. Reichsminister Erzberger gab eine ausführliche Schiloe- rung der gegenwärtigen Lage. Die nächste Sitzung wurde auf den 10. Juni anberaumt. Die deutsch-nationale Fraktion der Deutschen Nationalversammlung fordert, daß die Nationalversammlung beschließe, s-wohl die Friedensbedingungen der Entente, wie die Gegenvorschläge der deutschen Regierung als ganz unerfüllbar u»d unverträglich uno als mit der Zukunft und Ehre des deutschen Belkes unvereinbar «bzulehmen. Der Eintritt Deutsch-Oesterreichs in daS Deutsche Reich soll aus schließlich durch Vereinbarungen zwischen dem Deutschen Reiche und Deutsch-Oesterreich geregelt werden. Die Antwort. Paris, 5. Juni. Tie Agence Havas veröffentlicht ftl- gcnden diplomatischen Lagebericht: Tie vier Re^ierungs- süsrer setzten die Beratung der deutschen Gegenvorschläge fort, insbesondere in bezug auf Oberschlcsien. Es wurde noch kein Beschluß gesetzt, da die befragte Kommission ihre Derichle ncch nicht übergeben hat. Einige Teile der Gegen- vorichläge wurden an Sachverständige weitergeleitet, die sie v ulen sollen. Es ist jedoch wahrscheinlich, daß die Grund- bckingungen des Friedensvertrages keine Aenderung er- s»b,tn wurden. Man ist nicht der Ansicht, daß dis Antwort vir dr-- kommenden Woche überreicht wird Wenn dann die Frist zur Unterzeichnung vier Tage betragen soll, kann Ser Frieden brä zuin 15. Juni unterzeichnet w.-rden. Protest der bayrischen Katholiken. Die Unterzeichneten Vereine und Verbände haben Se. Exzellenz den Hochwiirdigen Herrn Nuntius Pacelli in München gebeten, an Seine Heiligkeit Papst Bene dikt XV. das nachstehende Telegramm gütigst übermitteln zn wollen: Heiligster Vater! Mit tiefstem Schmerz erfahren wir die Ucbergabe des Nationalheiligtums der deutschen Katholiken in Jerusalem in nichtdeutsche Hände. Dieses ungerechte Verlangen der Entente, »ns Deutsche aus dem heiligen Laude zu verdrän gen, empfinde» wir als schwerste Kränkung, gegen die wie feierlich Veiwe.hliing einlcgeu. Ebenso feierlülren Protest erbeben nur gegen das Vor haben unserer früheren Feinde, die deutschen Missionare ihrer bisherigen Miisionsgebiete zu berauben. Wir bitten und vertrauen in fiiTdlicher Ehrerbietung, daß Deine Heilig keit die deutschen Missionen vor dem Untergang bewahren und die Anerkennung der Freiheit der Missionen im Völ kerbundsvertrag durchsetzen wird. Tie katholische Geistlichkeit Münchens. Ludwig-Mis- sionsverein in Bayern (115 000 Mitglieder). Kath. Aktions- komitce und Kath. Akademiker-Ausschuß München. Ver band der kalh. Arbeiter- und Arbeiteriunenvereine Süö- deutschlands <100 000 Mitglieder). Christlicher bayrischer Bauernverein (170 000 Mitglieder). Landesverband der kath. bürgerlichen Vereine (22 000 Mitglieder). Landes verband der katb. Burjchenvereiue Bayerns (30 000 Mit glieder. Katholischer ländlicher Dienslboteiwereiu (25 000 Mitglieder). Tie Marianncheu >toiigrcgatioiieu Bayerns (170 000 Mitglieder). Kath. Tienstmädcheuvereine Bayerns (20 000 Mitglieder). Landesverband des Kath. Fiancn- bundes Bayern (30 000 Mitglieder). Kath. Geselleuvereine Bayern (10 000 Mitglieder). Perband kath. kaufmännischer Vereinigungen Deutschlands, Gau Bayern (3000 Mitglie der). Verband der süddeutschen Vereine katholischer kauf männischer Gehilfinnen und Beamtinnen (8500 Mitglie der). Die kath. Lehrer- und Lehrerinnenvereine Bayerns (2500 Mitglieder). Kath. Müttervereinc Bayerns (55 000 Mitglieder). Kath. Preßverein für Bayern (28 000 Mit glieder). Volksverein für das kath. Deutschland, Abt. Bayern (70 000 Mitglieder). Zugeständnisse? Berlin, 6. Juni. Zu der Nachricht über Zugeständ nisse, die unter den Alitierten beraten würden hinsichtlich der Volksabstimmung in Oberfchlesien, der Aende- rung der Finanzbedingungen und der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund, sagt das „Berl. Tage- blatt", durch solche Zugeständnisse würde der Vertrag noch nicht annehmbar sein. Deutschland kann, was den Osten betrifft, ganz ebenso wenig Danzig uud Westpreußen wie Oberschlesten einfach an Polen ausliefern lassen. Fer- ner müßten, damit der Vertrag annehmbar würde, nicht nur die finanziellen, sondern auch die wirtschaftlichen Be dingungen geändert werden. Erzberger. Die Deutsche Tageszeitung verbreitet die Nach zicht, daß Reichtzminister Erzberger die Herausgabe einer Denkschrift für die Unterzeichnung der feindlichen KrtedenS- bedingungrn vorbereite und dadurch für die Annahme der Bedingungen Stimmung zu machen suche. — Es ist absolut unwahr, baß Recchs minister Erzberger die Herausgabe emer solchen Denkschrift vorbereite und für Annahme der Bedingungen Stimmung z« machen suche. Der Reichsminister hat bet dem einstimmigen Beschluß des Kabinetts mitgewirkt, aus Grund dessen der Minister präsident diesen Bedingungen gegenüber in der National versammlung die Stellung der Regierung festgelegt hat. Da» Kabinett hat seine Stellungnahme in dieser Ange legenheit nie geändert. Ein Aufruf de« Reichswehrministers Der Reichswehrminister erläßt folgende Bekanntmachung an die Freiwilligen verbände: Die Reichs regierung hat vor wenigen Tagen durch mich ihre fernere Unterstützung zusegen lassen. Keine Hetze wird sie ver anlassen, die Verdienste der Freiwilligen um unsere innere Ordnung und unseren RelchSbestcmd zu vergessen. Sie er wartet aber als selbstverständliche Gegenleistung, daß die Freiwilligen. Oifiziere wie Mannschaften, alles unterlassen, was der Regierung diese Anerkennung erschweren muß. Immer wieder kommen Ausschreitungen vor. welche die Truppen in ihrem eigensten und im Interesse der Gesamt heit durch Selbstdisziplin unte'drücken müssen. Die deutschen Freiwilligen sind keine fremden Sölduer, sondern Landes- ktnder im eigenen Hause. Am schwersten zu verurteilen ist die feststehende Tat sache, daß bet zwei Kapitalverbrechen, in den Fällen Vogel und Marloh, Angehörige der Fretwilligenverbünde eS ge wesen sein müssen, die den zwei mit schwerer Schuld Be lasteten die Flucht ermöglicht haben. In beiden Fällen haben Kameraden der beiden mitgeholfen, die Sühne für Verbrechen -u vereiteln, deren Ahndung das Rechtsemp finden des ganzen NelkeS verlangt. Die Reichsregierung wird im Einvernehmen mir den militärischen Führern alles aufbieten, um diesen dunklen Machenschaften Einhalt zu tun und die Schuldigen zu bestrafen. So wenig sie eine Verfehmung der Angehörigen der Truppen zuläßt, so wenig wird sie Rechtsbeugung dulden, weder unter Berufung auf eine politische Anschauung nech unter der Flagge der Ka meradschaft. Sie hofft, die übergroße Mehrheit der Frei- willigen in diesem Kampfe um Recht und Gleichheit vor dem Gesetz aus ihrer Sette zu hoben. Reichswehrmiaister NoSke. Die Hlnrlchtu»! Levines. München, ö. Juni. Levinö ist in Vollstreckung de» landgerichtlichen Urteils heute vormittag zwischen 11 und 12 Uhr im Gefängnis in Stadelheim erschossen worden. Laut „Lokalanzetger" a«S München find von der Hinrichtung Levinös seine Verteidiger nicht verständigt worden. Sie wurden auch nicht zu ihr hinzugezogen. München, b. Juni. Di« .Korresp. Hoffmann" meldet amtlich: Da» Gesamtministerium hat keinen Anlaß gesun den, die gegen Eugen L vtnö in München wegen Hoch- Verrats erkannte TodeSstt e tm Wege der Gnade zu mil- dern. ES kam zu seiner Entschließung nach eingehender gewissenhafter Prüfung aver für und gegen eine Begna digung sprechenden Umstande. Bei der Würdigung des Falles war oer allem die gesamte Verantwortlichkeit Levi» r.äs in Betracht zu ziehen, der die Hauptschuld daran trögt, daß es in München zum Pürgerknege ge. mimen iü. obwohl er nach seiner eigenen Ertarung in der iniiudlichen Verhandlung sich vollständig darüber klar war. daß e,n Sieg seiner Partei in «eur bevorstehenden Konipse gegen die Regierungstruppe» ausgeschlossen sei. Leoine hat uvck- weislich die Anhänger seiner Idee in den Loü getrieben, sich selbst aber rechtzeitig vor dem Endkamdsc i» Siche,- heit gebracht. Durch ihn sind viele Familie» nicht nur infolge schwerer wirtschaftlicher Schädigung, ionder» a»-"> durch den Verlust der Ernährer tu unsagbares Elend ge kommen. Die deutsch vfirirrichische Ailschlußsrage Wien, 5. Juni. Die ch r i st l > ch s o z i a I e parla mentarische Korrespondenz meldet, daß nach der Auffassung führender Poluiker für Deutsch Oesterreich nichis anderes übrig bleibe als der Auschlntz an die große deulsche Republik. Ein Verzicht aus den Anschluß sei von Deutsch-Oesterreich nie ausgesprochen worden. Wenn auch die von christltchjozialen Kreisen eingeschlagene Methode viel fach als verfehlt bezeichnet wurde. Die christlichsoziale,l Parteiführer erachten allerdings eme Neuorientierung si c Wien für notwendig, um sich über d,ssin Zukunft nicht nur in nationaler, sondern besonders auch in wirtschaft licher Beziehung Klarheit zu verschaffen. Keine Lebeusmöglichtcit sür Teutsch-Ocstcrrcich. Wien, 5. Juni. Unter dem Eindruck der Harle» Jrie- densbedingungen des Verbandes trat der Hauptausschuß unter Vorsitz des Präsidenten zu einer Beratung zusammen. Ter Staatssekretär des Aeußereu Bauer erstattete ein gehenden Bericht, aus dem sich ergibt, daß bei einem Fest halten des Verbandes an den von ihm gestellten Bedingun gen eine Lebensmöglichkeit sür die deutsch-österreichische Re publik nicht gegeben erscheint. An den Bericht schloß sich eine erschöpfende Aechselrede an, wobei der Bericht Bauers bei den Vertretern aller Parteien einmütige Zustimmung fand. Es wurde zur Kenntnis genommen, daß sich Präsi dent Seitz, Vizepräsident Fink und Staatssekretär Baue- heute abend »ach Feldkirch begeben, um dort mit Staats- kanzler Renner in unmittelbare Fühlung zn treten. Die drei Beamten werden Freitag wieder nach Wien zurück- kehren und dem sofort zinainmentretenden Hauptausschuß neuerdings berichten. Ausruf der d e u t s cb b ö h m i s ch e >r Negierung. Wien, 5. Juni. Tie dentschböhmiscbe Landesregierung hat einen Aufruf an das deutsche Volk in Böhmen erlassen, worin es heißt: Tie heutigen Machthaber der Welt haben beschlossen, dem deutschen Volte einen Vernichtiiniigsfrieden aufzuzwingen, und in Verfolgung dieses Planes soll Teutschböhmen, dieses blühende Land deutscher Kultur, die uralte Heimat von 2sis> Millionen Deutschen, wider seinen Willen der tschecho-slowakiMcn Republik eingefügt werden. Das Gewaltdiktat des Raub Verbandes wird nicht das letzte Wort sein, das über unser Schicksal gesprochen wird. Was immer in Versailles über uns beschlossen werden mag, es wird nicht von Dauer sein. Kein Friede wird dort geschaffen, nach dem sich die ganze Welt sehnt, sondern der Same wird gestreut zu neuem nn? unauslöschlichem Volker- Haß und zu neuen schtveren Kämpfen. Ter 2. Juni 1919 wird in der Geschichte des deutschböhmischen Volkes ein historischer Tag sein, der Tag, der uns in Knechtschaft stür zen soll, aber auch der Tag, der in uns den unauslösch lichen Entschluß zur Reise bringt, nicht zn ruhen und zn rasten, bis wird wieder freie Menschen ans freier deutscher Erde sind. Die Italiener in Klageafurt. Graz, 5. Juni. Der Chef der italienischen Wafien - stillstandskommission in Wien General Segre ist in Klagen- furt eingetroffen, wo er von dem Landverweser Dr. Lemisch mit einer Ansprache begrüßt wurde, in der dieser ver sicherte, man werde allen Wünschen der Entente wegen friedlicher Maßregeln Nachkommen. Bürgermeister-Stellver treter Bach lenkte das Augenmerk darauf, daß die Demar- kationSlinie der Südslowen nicht so ausgelegt werden dürfe, daß die Stadt Klagenfurt vo« der Verbindung mit ihren, Hinterlande abgeschnttten werde, und daß jene Gebiete, in denen eine Volksabstimmung stattfinden soll, nicht von den Truppen seitens der einen oder der anderen Macht besetzt bleiben dürfen. Streik i« Rom. Berlin, 6. Juni. Nach einer Meldung des Lokalanz. auS Lugano ist laut Tribun« bie Zahl der Ausständigen, in Rom auf 5VOOO gestiegen. Anarchistische Campagne in Amerika. Berlin, 6. Juni. Dem Berl. Tgbl. zufolge versetzten die gleichzeitigen Dynamitattentate in neun verschie denen Städten Amerikas oie Bevölkerung der Ver einigten Staaten in furchtbare Erregung. In Washington würbe daS HauS de» Generalanwalt Palmer, in Neuyork da« HauS des Oberrichter Mott zerstört. Ferner wurde in Philadelphia, Lleveland, Boston, Roxburg und Pitsburg eine große Anzahl anderer Attentate auSgeübt. Die Be- völkerung ist konsterniert, da e» sich offenbar um eine anarchistische Campagne unter dem Einflüsse russischer Bolschewisten handelt. Nachrichten aus Sachsen. Die Bekämpfung beS Schleichhandel». Die Kentrolle in den Eisenbahnzügen wird im Einverständnis mit der Veneraldtrektionen der Eisenbahnen von der BollzugSabteilung des KrieaSwucheramteS in be stimmten Zügen durchgeführt, die Schleichhandelsperke hr vermuten lassen. In letzter Zeit zeigten sich hierbei unter anderem im Schnellzugsverkehr zwischen Lvbau—Dresden folgende Ergebnisse: »m SO. Mai 1919 wurde beschlag- nahmt: ein geschlachtetes Kalb im Gewicht von etwa ein Zentner. 16 Pfund Speck, 1'/, Zentner Mehl. 81 Riegel Seife, 260 000 Stück unversteuerte Zigaretten. Die Seisen- beschlagnahme führte zur Entdeckung von zwei weiteren