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eine 8 erordnnng zu erlassen. Wäre dieser Antrag an- lur,,amen worden, so hätte der Kultusminister noch ge- rrissermatzeu freie Hand behalten; es Hütte ihm dann srei- gtslü.iden, den Verfassungskonslikt zn vermeiden und wenig stens vorläufig die Frage des Religionsunterrichtes inszn- schalten, wie er auch ausgeführt hat. Während der Sitzung aber noch hat die Mehrheit des Gesetzgebungsausschuises k'ue Aender u n g Vvrgenoinmen und den Antrag folgen der!! atzen sonnnliert: Tie Kammer wolle beschlietzen, die -als Beschlüsse des GesetZgebnugsausschusses aufgeführten Anträge anzunehinen und die Regierung zu ersuchen, gemätz diesen Beschlüssen der Volkskammer ein ttelicrgangsgcsey umgehend vorzulegen. Tiefer Antrag wurde bei der Grsamtahstiininung mit 49 gegen 31 S immen angenv«men. d. h «it allen sozial demokratischen Stimmen gegen alle Stimmen der bürger lichen Parteien. Tie sozialdemokratische , Mehrheit der Volkskammer will es demnach ans einen Verfassungs- konsIikt ankommen lassen. Wir begnügen »ns für heute mit der Feststellung dieser Tatsache und behalten uns vor, ans diese Angelegenheit noch zurückznkommen. Aber das eine glauben wir sagen zn dürfen: N e i ch s r e g i e r u n g und Nationalversammlung können und dürfen eS s ich unter keinen, U m st änden gefallen lassen, wenn in einer solchen Frage ihnen ein Gliedstaat vorgreifen will und veisucht, nach eigenen Rezepten zu wirtschaften. (LS gilt heute mehr denn je für das christ- liclie und vor allem für das katholische Volk, weiter laut und deutlich die Stimme zn erheben: Wir halten an der konfessionellen Schule fest und sind nicht gewillt, »ns ver gewaltige» zn lassen. Iml. Der Protest der evangelischen Landes synode Sachsens. T'e zelmt«' ordentlicbe evaugelisch-lnlhensche Landes- synove hat folgende Erklärung beschlossen: „Die Synode erhebt in dankbarer Nebcreiiistimmiing mit den Einsprüchen des Landedkonsistoriuii s entschiedenen Protest gegen die durch die sächsische Regierung und Volks kammer angedrohte Einführung »er religionslosen Schule mit zwangsweise von allen Kindern zu besuchende!» kon fessionslose» Moralunterricht. Sie sicht hierin eine Ver gewaltigung des christlichen Elternhauses nnd einen Bruch des bei Beginn der Staatsumwnlznng gegebenen Versprechens voller Glaubens- und Gewissensfreiheit. Die Synode for dert für christliche Eltern nnd Gemeinden nach wie vor konfessionellen Religionsunterricht in der Schule, unter allen Umständen aber da« Recht der Selbstbestimmung über den christlichen Schirl- und Religionsunterricht ihrer Kinder, insbesondere das Recht der Befreiung von bekennt nislosem Religions- oder unbiblischem Moralunterricht. Sie fordert das Recht zur Errichtung christlicher Privatschulen neben den öffentlichen Schulen, sowie ge setzliche Bestimmungen, die den christlichen Eltern das Recht der Benutzung der erforderlichen Räume in den öffentlichen Schulen nnd die Freigabe geeigneter Unterrichtsstunden für den Religionsunterricht gewährleisten. Sie erwartet, daß den Lehrern, welche zur Erteilung kirchlichen Religions unterrichts bereit sind, keine Hindernisse in den Weg ge legt werde.n Die Synode erklärt hierdurch die eingegangenen Gesuche, soweit sie sich auf den Religionsunterricht beziehen, für erledigt." Nicht Rache — Versöhnung. Immer klarer erkannten wir beim Lesen der feindlichen FiicdenSbedingungen, was die Entente mit uns vor hatte. Ter ganze Hatz, der sich in den Herzen der Gegner aufge- svesthert, sollte nun über das schwach gelvordcne deutsche Volt entladen werden. Hätten unsere Unterhändler in Ver- jcülleS den Vertrag unterzeichnet, welche Kette von Leid und Not wäre über Land und Volk hereingcbrochcn! Wer aus ims hätte sich bereitwillig mit dem Sklavculos abgefunden? Würden wir uns nicht alle dagegen gewehrt haben? Nur ein Volk, das seine Ehre und seinen Namen preisgegeben, (hätte sich dem feindlichen Frieden beugen können. Tb die harten Bedingungen jetzt, nachdem die deut- Durch schwere Not. . . Originalroman von Anni Hruschka (40. Fortsetzung.) Tie Gräfin nickte. „Und uns damit trösten, daß er wenigstens lebt! Tas ist ja schon jo viel, wenn-man bereits ein Kind beweint!" Durch die Lindenallee unten im Park kam Tina ge gangen. Tie junge Gräfin Lechen strahlt« seit ein paar Tagen und sah rosig aus wie ein junges Mädchen: Ihr Mann sollte in den nächsten Tagen auf Urlaub nach Lechen Fommen. Gleichzeitig war er dem Geucralstab zugeteill worden, mutzte also nicht mehr ins Feuer. Tinas Himmel Hing also voller Geigen. Sie kan! seit Hildegards Abreise fast täglich nach Gra- ditsch, um die Eltern ein wenig auszuheitcrn, besonders «der, um sich Herthas anzunchmen, deren gedrücktes Wesen ollen Sorge machte. Auch jetzt war sie so erfüllt davon, datz sie weniger Gewicht auf Willfricds Mitteilungen legte, als die Eltern erwartet hatten. „Ich zweifelte nie an der Wahrheit des Gerüchtes," erklärte sie, „und hoffe, es wird nicht allzu schlimm werden mit der neuen Schwägerin. Fremder als Hildegard uns blieb, wird Willfcieds Frau doch auch nicht sein in unserem Kreise! Wenn er sie aus Liebe heiratete, mutz doch was daran sein an ihr, nicht?" „Gewiß. Aber vielleicht nur ein hübsches Gefickt! Und dos toäre zum Beispiel inir zu wenig!" sagte der Graf bitter. „Wenn ich schon über ihre Herkunft hinwegsehen will, darf ich doch wenigstens keinen Flecken an ihrem Charakter fin den, sonst . . . kann ich sie nicht als Tochter in meine Arme schließen." > . , , scheu Gegenvorschläge überreicht worden sind, eine wesent liche Milderung erfahren werden, wissen wir noch nicht. Tie Vergangenheit hat gelehrt, daß man den Pressestimmen aus den feindlichen Ländern wenig Glauben schenken kann, und es wäre ganz falsch, wollten wir aus Zeitungsnach richten von Paris entnehmen, datz die Stimmung an den amtlichen Stellen zu unserem Gunsten umsgeschlagen ist. So lange eine offiziöse Meldung des Viererrates noch nicht zu uns gelangt ist, sind alle Mutmaßungen verfrüht. Es hat daher auch wenig Zweck, sich jetzt mit der Frage zu be schäftigen: werden die Bedingungen deS feindlichen Frie- densentwurfes auf Grund unserer Gegenvorschläge abge ändert oder bleiben sie in ihrer jetzigen Form stehen, und wird die Entente ihre Drohungen wahr machen, um uns zu ihrem Frieden zu zwingen? Man kann die Spannung ver stehen, die in allen deutschen Volkskreisen herrscht. Jeder möchte endlich wissen, wie die Entscheidung aussallen wird, denn sie entscheidet auch über jeden einzelnen von uns, nicht nur über unser Vaterland. Aber warten wir nur ruhig ab, die Antwort wird schon früh genug kommen. Fort mit aller unzeitigen Beängstigung! Ist denn überhaupt Grund da für vorhanden? In diesem Kriege ist so viel von starken Nerven gesprochen worden: „Wer die letzten fünf Minuten den .Kopf oben behält und nicht zittert, der trägt den Sieg davon," haben die Japaner gesagt. Tie letzten fünf Mi nuten nahen jetzt heran, die letzte Schlacht im Weltkriege wird jetzt auSgefochten, nur wer hier stark bleibt, wird end gültig siegen. Nicht die Waffen entscheiden den Krieg, son dern der Friede allein. Mag dieser auch ausfallen, wie im mer die Feinde wollen, er wird niemals von Dauer sein, niemals ein wahrer Friede werden, wenn Hatz und Rache der Feinde ihn diktieren. Tie Entente hat jetzt die Macht in der Weil, sie können letzten Endes entscheiden über das Schicksal der Besiegten, mit ihren Waffen vermögen sid uns zur völligen Unterwerfung zu zwingen, aber kein Mittel in der Welt wird uns dciHU bringen, die Bedingungen gut- zuheitzev, dem Vertrag die Unterschrift zu geben. Wir wollen hier keine Drohungen aussprechFn, nicht reu Weltrevolution und allgemeinen Umsturz reden. Aber es ist doch nicht abzuleugnen, daß ernste Gefahren droben Die Bewegung, die jetzt durch die Volksviassen der ganzen Welt geht, nimmt immer größere Formen an. Die Unzu friedenheit nimmt von Tag zu Tag zu. Nur ein schneller Friedensschlutz kann die Welt zur Ruhe bringen und die Unzufriedenheit wieder besänftigen. Tie Entente hat es in ihrer Hand ö:«;?.! Frieden zu bringen. Schon Icngst hätte die Welt sich wieder friedlich»:' Arbeit widmen können, wenn die v'ce Männer in Paris nicht iclange oechwert hätt-n. Sechs Monate bicuchten sic. !>m eine Grun'Iage für >»i Frieden ?,r schotten, w die Bedingungen z sammen zu stillen. Ab r was ist geleist t worden? Kein FriedenswerkI Die ganze Welt war ebenso erstaunt wie wir Deutschen, Ws die Bedingungen verkündet wurden. Ans einen Frieden der Versöhnung hatte man ge hofft, nnd Hit einem Rachefrieden suchte man uns zu be- glücken. Unsere Gegner haben aus den letzten großen Welt- ersignisfen nichts gelernt. Der Wille, sich an uns zu rächen, m.s für alles büßen zu lassen, hat sie völlig geblendet. Brest Litowsk! Damals standen wir auf der Höhe unserer Macht, damals kämpften zwei Völker erbittert um den Frie den Wer ist Sieger geblieben? Erinnert nicht heute alles an jenen Friedensschlutz? Hier wie da Sieger und Besiegte in hartem Ringen. Wer wird der Stärkere sein? Hattcn unsere Politiker den ehrlichen Willen gehab', mit den Russen zn einem dauernden Frieden zu kommen, hätten sie sich nicht als die Sieger gefühlt, sondern ih'e Friedensmission ganz anders verstanden, wie ein Bruocr zum anderen gesprochen, welches Elend wäre der Welt nicht alles erspart geblieben! Zwei Nachbarn, die zu c>e- meinsamrr Arbeit aus einander angewiesen, reichten sich jetzt die Freundeshand! Statt dessen aber gähnt heute zwischen uns und unseren östlichen Nachbarn ein Abgrund voll Hatz. Dos gleiche Sch'ckwl erwartet nun auch Deutschiaid. mW Fccmk-eich Der Friede wird hauvlsäch- lich zwischen dnse» bewen Mächten cnischeiden. Soll auch hier der Hatz und blinder Siegermahn das Fstcdensweik stören? Die Verantwortung tragen die vier Staats- männer der Evtenle, wenn 'a»S o-m VettailleK auch ein Brest-Litowsk wird. Nicht Rache bringt dauernden Frieden nicht Hatz knüpft die Fäden der Freundschaft von Volk zu Volk und Mensch zu Mensch. Versöhnung allem bietet die beste Gewähr für einen Frieden, zwischen uns und unseren westlichen Nachbarn. Lhukeut. Die hochverräterische Bewegung im Rheinland. Eine Note der deutsche« Deleg«tio«. Berlin, 6. Juni. Die nachstehende Note, betreffend die LoSlüsung der Rheinlands und der Pfalz wurde unter Beifügung der Note, die der Reichsminister Erzberger «m 2. Juni an General Nudant gerichtet hatte, dem Prüft deuten Llemenceau überreicht: Herr Präsident! Die deutsche Delegation Hut in den letzten Tagen so- wohl durch die Presse wie durch unmittelbare Nachrichten aus Deutschland Kenntnis davon erhalten, datz in den Rheinlanden und der Pfalz Pestrebiwgen im Gange sind zum Zwecke, diese Gebiete vom Deutschen Reiche laSzulösen und zu selbständigen Republiken zu machen. Die Be- strebungen werden von den militärischen Behörden der Okkupationsmächte nicht nur geduldet, sondern sogar offen unterstützt. Deutsche Beamte, die pflichtgemäß gegen die Anstifter entschreiten und sie nach den bestehenden deutschen Gesetzen wegen Hochverrats zur Verantwortung ziehe», «erden von den Besatzungsbehörden ihrerseits verfolgt und mit Ausweisung bedroht. Einzelheiten, die wegen der Ab- sperrung der rheinischen Gebiete vom übrigen Deutschland mit Genauigkeit nicht haben nachgeprüft werden könne» sind in der hier abschriftlich beigefügten Note des Neichs- ministerS Erzberger an den General Nudant vom 2. d. M. enthalten. Die deutsche Delegation macht die alliierten und assoziierten Negierungen daraus aufmerksam, daß die D»l- düng und Förderung von Bestrebungen, die zur LoSIösunz wesentlicher Gebiete vom Reiche führen sollen, in hohem Maße geeignet ist, die Verhandlungen Uber die Herstellung dcS Frieden- und die Durchführung seiner Bedingungen z» stören. Ein solches Verhalten der Okkupation? behörde» würde überdies in schroffem Widerspruche zur Bestimmung des Artikels ü Absatz 2 des WaffenfiillstundSabkommeuS stehen, die offenbar davon auSgeht, datz die Zuständigkeit der bisherigen Verwalluugsbehöroen dieser Geviele uiw»- getastet bleibt und datz die militärische Besetzung durch die Gegner die Zugehörigkeit der G biete zum Reiche in keiner Weise berührt. Dazu kommt, datz Deutschland die Lasten, die cS im Friedensvertrage auf sich nehmen will, nur tragen kann, wenn die territorialen und wirtschaftlichen Unterlagen sei, er finanziellen Le>stungSsächgkeit unangetastet bleiben. Es be- darf keiner Ausführung, daß die Abtrennung von Gebieten mit so großer Bevölkerungszahl und so hoch entwickelier Industrie wie die Rheinlands die Grundlagen des deut schen Friedensangebotes erschüttern müssen. Wenn also die Behörden der Okkupationsmächte, die den Abfall der Rheinlands fördern, der Meinung sind, datz sie dadurch den Interessen der alliierten und assoziierten Negierungen dienen, so vergessen sie. datz sie zwar vielleicht den tai- sächlichen Machtbereich ihrer Regierungen für den Augen blick vergröbern, zugleich aber die rechtlichen Sicherheiten verringern, die ihnen für die Durchführung der Friedens- bedingungen hasten sollen. Hierdurch richtet die deutsche FriedenSdelegallou »>. die allste!ten und assoziierten Regierungen das auSdrück- iiche Ersuchen, die vorstehend gekennzeichneten Vorgänge alsbald auszuklären und dafür S»rge tragen za wollen, datz die militärischen Behörden der Okkupationsmächte im Rheingebiete unverzüglich und mit allem Ernste auf das Gefährliche ihres nntzleiteten politischen Eifers hingewiesen und ungehalten werden, einerseits jede Förderung der Los' Mungsbestrebungen zu unterlassen, andere!seits den dem scheu Behörden bei der pflichtmätzigen Bekämpfung dieser Bestrebungen keine Hindernisse in den Weg zu legen. Genehmigen Sie, Herr Präsident, den Ausdruck mei ner ausgezeichneten Hochachtung Br o ck d o rs s. N a v tz a u. „Du darfst aber auch nicht z» streng sein, Papa. Fehler haben wir alle." j »Zugegeben. Aber es gibt Fehler, die harmlos sind und solche, die entehren. Lüge, Unaufrichtigkeit, Habsucht. Be rechnung und niedrige Gesinnung sind Fehler, die unver zeihlich sind und die man in seiner Umgebung unter gar keinen Umständen dulden darf, will mau sich nicht selbst er niedrigen. Das ist keine leere Doktrin, liebe Tina, sondern eine sehr bitter erkaufte Erfahrung. Wenn jemand au dem rüttelt, was inan selbst sein Lebtag für hoch und heilig ge halten, — Wahrheit und Redlichkeit — dann darf inan dieses Gift eben gar nicht in sein Haus lassen! Dies ist der einzige Standpunkt, von dem aus i ch Willfrieds Frau be urteilen werde. Entspricht sie da, daun will ich mich gern mit allem andern abfinden." Schweigen folgte diesen Worten. Gräfin Greuzach aber drückte stumm ihres Gatten Hand, als wollte sie sagen: „Ja. so soll es sein! Tu hast mir aus der Seele gesprochen!" Alle wußten es, es war Hildegards verstecktes unauf-r richtiges Wesen, das der Graf unter der „bitter erkauften Erfahrung" meinte. Um des äußeren Friedens willen hatten sie sich alle darin gefügt, bis es wie eine Last auf Graditsch lag und Frieden und Einvernehmen störte. Solch ein Alp sollte nie wieder auf ihm ruhen. . . „Ich wollte eigentliiij über Hertha mit euch reden," be gann Tina endlich wieder. „Sie macht mir ernstlich Sorge. Wißt ihr. datz sie Krankenpflegerin werden will?" „Hertha?" Die Eltern sahen einander bestürzt an. Kein Wort wußten sie davon. Und datz >var ja auch Unsinn. Dazu wäre Hertha ja viel zu zart. „Das sagte ich ihr auch," nickte Tina. „Sie würde es körperlich nicht aushalten. Aber Stiftsdame mag sie nun einmal durchaus nicht werden, wie sie erklärt, und aus Gra ditsch bleiben noch weniger. Denn wenn auch die Trauer jetzt Geselligkeit ausschlietzt, so ist der Verkehr mit dei- Nachbarn doch nicht zu umgehen, und seit Bärwalds Aöreiie sind ihr die mitleidig fragenden Blicke mancher „gute» Freundinnen" eben doppelt peinlich." „Begreiflich! Der Kerl hat sich wirklich wie ein Sclmst benommen! Nicht mal verabschiedet hatte er sich auf Gra- ditsch!" stieß Greuzach grimmig heraus. „Schrieb er den» Hertha wenigstens?" „O ja. Sehr liebenswürdig. Sehr höflich. Gau; io. als >vär« nie etwas gewesen. . . Uebrigcns wird Herttia darüber himvegkommon, da ihr Herz dabei gottlob nicht mitbeteiligt war. Was sie quält, ist die Demütigung, ao» Hildegard und Bättvald nur als Deckmantel benützt und un» in den Augen der Welt dadurch lächerlich geworden zu sei»." „Du glaubst also wirklich, datz Bärwalds Gefühle Hilde gard galten und sie . . . darum wußte?" „Hertha behauptet, die Beweise dafür zu Haben. Aus deni Schlotzhofncr Fest während des Maskentreibcus will sie eine Bemerkung Hildegards gehört haben, aus der un zweifelhaft hervorgeht, daß Bärwald ihr nur auf Belebt Hildegards den Hof machte." Greuzach preßte die Lippen zusammen und starrte Nü ster vor sich hin. „Und um dieser elenden Komödie willen mutzte sie de» braven Mirbach vor den Kovf stoßen!" Die alte Gräfin sah Tina unsicher an. „Glaubst du, datz da wirklich nichts mehr zu macken . . . kein Anknüpfungspunkt zu finden wäre . . . .? Mirbach liebte Hertha doch so sehr, und ich glaube immer, datz er ihr trotz allem auch nicht gleichgültig war, sondern bloß seine bescheidenen Verhältniss sie schreckten."