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schen eines benachbarten und befreundeten Landes Berück sichtigung zu teil werden zu lassen. Der Brief bemerkt so- dann bezüglich Aegyptens, daß die politische Lage dieses Landes keine Veränderung erfahren habe. Der Haupt punkt des Abkommens sei finanzieller Natur. Was den Suezkanal angehe, so sei Frankreich glücklich, daß es Eng- land vermocht habe, dem Abkommen, durch welches die Neutralität des Kanals garantiert wird, beizutreten. Deutsch-Tüdwestafrika. — Gouverneur Leutwein meldet aus Windhuk: Haupt- abteilung Anfang Juni marschbereit. Nordabteilung Zülow am 23. von Outjo Weiterinarsch angetreten. Kolonne Estorff steht bei Okamatangara. Hauptmasse des Feindes anscheinend bei Waterberg. Aus Stadt und Land. Dresden, den 27. Mai 1904. —* Zu den heutigen Beisetzrmgsseicrlichkeiteir weiland Ihrer Königl. Hohen der Frau Prinzessin Zo ll a n n G eorg sind außer den bereits gemeldeten Höchsten Herrschaften hier eingetroffen bez. werden noch eintreffen: Se. Kaiserliche und Königl. Hoheit der Erzherzog Sal vator von Oesterreich in Vertretung Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich, begleitet vom Kämmerer Major Freiherr Schell von Bauschlott, Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich Leopold von Preußen, in Vertretung Se. Maj. des deutschen Kaisers, Se. Königl. Hoheit der Fürst von Hohenzollern in Begleitung des Honnarschalls von Bran- dis, Se. Königl. Hoheit der Prinz Alfons von Bayern in Se. Königl. Hoheit des Prinzregenten von Bayern. Ferner werden sich bei Se. Majestät dem König vertreten lassen: Se. Majestät der König von Württemberg, Sc. Königl. Hoheit der Großherzog von Baden, Se. Kgl. Hoheit Prinz Albrccbt von Preußen, Se. Königl. Hoheit der Groszherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach, Se. Hoheit der Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein. Se. Maj. der König traf heute vormittag von Hosterwitz im Nesidcnz- schlosse ein und empfing daselbst die Herren Staatsminister zu Vorträgen. Die Königs. Mittagstafel fand beute um 1 Uhr in Villa Hosterwitz statt. Um 0 Uhr wird Se. Maj. zur Familientranerfeier im Priuzl. Palais, Parkstrasze, eintreffen und nach derselben wird sich derselbe nach dem Residenzschlosse begeben. Um 7H<. Uhr findet daselbst bei Sr. Majestät Königliche Familieutafel statt, an welcher Ihre Majestät die Königin-Witwe und die hier einge- trosfenen Fürstlichkeiten teilnehmen werden. —* Der Rat und die Stadtverordneten zu Dresden haben an Se. Königl. Hoheit den Prinzen Johann Georg und an Se. Maj. den König anläßlich des Hinscheideus Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg Beileidskundgebungen gerichtet. —* Das KcieaSministcrium hat auch in diesem Jahre Pferde sächsischer Züchtung als Remontcn aukauscn lassen. —* Die diesjährige internationale Ruder- Regatta des „Sächsischen Regattavereins" wird am 19. Juni Nachmittags ^3 Uhr auf der Elbstromstrecke Wachipttz—Wasewitz veranstaltet. —^ Die Staatseiseubahnverwaltuug wird Sonntag den 6. Juni eine günstige Gelegenheit zu einem Ausflug in das Zschopautal und das obere Erzgebirge durch Abferti gung eines Sonderzug cs zu ermäßigten Preisen von Dresden Hauptbahnhof nach Erdmannsdorf, Zschopau, Wolkeustein, Wiesenbad, Schönfeld, Anuaberg, Cranzahl, Oberwiesenthal und Weipert bieten. Tie Rückfahrt des Sonderzuges erfolgt am Abend desselben Tages. Tie Fahrkarten, deren Verkauf am 2. Juni beginnt und Sonn abend den 4. Juni abends 9 Uhr geschlossen wird, gelten innerhalb zehn Tagen zur Rückfahrt. Ein weiterer der artiger Sonderzug wird am 31. Juli abgelasseu werden. Die Beförderungsbedingungen, sowie die Fahrpreise sind aus der bei den beteiligten Stationen, ferner bei der Aus gabestelle für zusameustcllbare Fahrscheinhefte in Dresden- Altstadt, Wiener Platz Nr. 3, unentgeltlich zu erhaltenden Uebersicht zu entnehmen. —* Der Findigkeit von einzelnen Korrespondenten fremdländischer Blätter ist es seither Vorbehalten gewesen, die politischen Verhältnisse Deutschlands in vollkommen falschem Lichte erscheinen zu lassen und dabei immer der gebräuchlichen Anschauung in den dortigen Leserkreisen Rechnung zu tragen. Für französische Ohren klingt die Meldung entzückend, daß Deutschland in Auflösung begriffen sei. So wird also in dieses Horn gestoßen. Ans ein nettes Beispiel solcher Falschmünzerei machen die „M. N. N." aufmerksam. Die „Agence Havas" in Paris beglückte dieser Tage die französische Presse mit folgender Meldung: Berlin, 20. Mai. In seiner Rede zum Schluß des sächsischen Landtages bciont und beklagt Könia Georg von Sachsen die unheil volle Finanzpolitik der Kaiser!. Regierung, die den Haushalt der Bundesitaaten in Verwirrung bringe. Diese Rede hat einen tiefen Eindruck gemacht, umsomehr, als König Georg erklärt hat, daß seine Regierung Maßregeln ergreifen würde, um dieser unerträg lichen Situation ein Ende zu machen. Wer die Thronrede gelesen hat. weiß, daß von der Reichsregierung kein Wort darin steht. Das Traurigste an der Sache ist, daß der findige Korrespondent, wie die „M. N. N." behaupten, in Kötzsct e >broda bei Dresden seinen Wohnsitz hat. also die Verhältnisse kennen muß, und daher mit der Absicht, die politische Sachlage zu verschleiern, den Bericht dahin Grau in Grau gefärbt hat. —* Unglaublich. Ein Geistlicher, der durch den Gendarm gezwungen werden muß, eine Leicheneiusegnuug vorzuuehmen — das ist die neueste Skaudalgeschichte in sächsischen Blättern. Es soll sich der katholische Pfarrer Weber aus Deutsch-Zlatnik in Böhmen geweigert haben, die Einsegnung des verstorbenen Kindes eines armen Mannes vorzunehmcn, bevor nicht der Betrag für die Ein segnung bezahlt werde; der Gendarm mußte schließlich den Pfarrer abholen und zum Friedhof begleiten, wo der Geistliche unter Assistenz der Gendarmerie die Einsegnung vornahm. Der anwesende Gendarm konnte nur mit Mühe den Ausbruch der Entrüstung gegen den Pfarrer seitens der Bevölkerung verhindern. — So lautet die Geschichte» welche der „Brüxener Volkszeitung", einem LoS von Rom- Blatte. entnommen ist. Wie das Pfarramt in D.-Zlatntk mitteilt, ist aber die Schauermär römischer Habsucht von A. bis Z. erfunden. —*PolizeiberiHt. In der vergangenen Nacht stürzte sich aus ihrer im dritten Obergeschoß des Hauses Nr. 7 der Hohen- zollernstraße gelegenen Wohnung eine 35 Jahre alte, wegen eines Herzleidens in Schwermut verfallene Frau auf die Straße herab. Der Tod trat kurze Zeit darauf ein. Potschappel. Drei Arbeiter gerieten in vergangener Nacht im Gasthofe „Zum goldenen Löwen" in Streit, wel cher dahin ausartete, daß ein böhmischer Arbeiter den 26 jährigen Arbeiter Borsdorf mit dem Messer in die Brust stach. Borsdorf wurde ins Stadtkrankenhans nach Dresden überführt, wo er bald darnach gestorben ist. Die Täter wurden nach hartnäckigem Widerstande verhaftet. Leipzig. Dom Aktionsausschuß für Aerztesachen waren für Mittwoch fünf Versammlungen der Ortskrankenkassen mitglieder einberusen worden. Diese tagten im „Sans souci", Elsterstraße» dem „Jelsenkeller", L. Plagwitz, den „Friedrichshallen" in L.-Connewitz, dem „Albertgarten" in L.-Anger und dem „Schillerschlößchen" zu L.-Gohlis und waren außerordentlich stark besucht. Es wurde in allen Versammlimgen folgende Resolution angenommen: „Tie Versammlung der Mitglieder der Leipziger Ortskraukeir- kosscn erklärt, den Kampf nm das Selbstverwaltnngsrecht in der Ortskrankentasse mit allem Nachdruck weiterführen zn wollen. Sie gibt ihrer Ansicht dahin Ausdruck, daß die Kasse selbst zn entscheiden hat, welches System der ärztlichen Hilfe mit den Interessen der Kasse als Institut sozialer Fürsorge für die Arbeiter vereinbar ist, und sie verwirft alle Maßnahmen, die bestimmt sind, dies Recht eiuzu- schrünken oder ganz zu beseitigen. Tie Fortsetzung dieses Kampfes nm das Selbstverwaltnngsrecht erfordert die dau ernde Anwesenheit der Tistriktsärzte in Leipzig. Anderer seits ist zn vermeiden, das; die alten Leipziger Aerzte Ge legenheit erhalten, ihre erhöhten Honorarfordernngen aus Kassenmitteln voll zn befriedigen. Es ist deswegen Vor sorge zn treffen, das; die Abschiebung der Tistriktsärzte ver eitelt wird. Auch erklärt sich die Versammlung zn dem gleichen Zwecke ausdrücklich damit einverstanden, das; von der Wiedereinführung der Familienbehandlnng vorläufig, und zwar so lange Abstand genommen wird, bis über die von der Kassenverwaltnng angestrengte Anfechtungsklage gegen die kreishanptmannschaftlichen Blaßnahmen vom Oberverwaltungsgerichte Entscheidung getroffen sein wird. Augenblicklich mittellosen Kasseninitgliedern wird ange raten, bei den Tistriktsärzten vorläufig Gestnndnng des Honorars für ärztliche Behandlung zn fordern. Im übri gen wird der Ausschuß für Aerztesachen beauftragt, ans Er satz für die Familienbehandlnng bedacht zn sein und Vor schläge ansznarbeite», die späteren Versammlungen zur Be gutachtung zu unterbreiten sind. Immerhin erklärt schon beute die Versammlung im Prinzip, das; sie es vorzieht, znm Zwecke des Kampfes eine vorübergehende freiwillige Sonderstener von wöchentlich 10 Pf. für die Familienbe- bandlung auf sich zu nehmen, als nach einem Triumph der Verbandsärzte sich durch eine dauernde abermalige Bei tragserhöhung zur Ortskrankenkassc noch mehr belasten zn lassen. Schließlich empfiehlt die Versammlung alten Kassen- mitglicdern, bei der Andwahl der in Anspruch zn nehmen den Aerzte lediglich die vom Aktionsausschuß empfohlenen Aerzte zu berücksichtigen." Chemnitz. Donnerstag vormittag verunglückte auf dem Ladegleise des Bahnhofes Altchemnitz der bei der Speditionsfirma Heyns Nachfolger in Ehenmitz beschäftigte Geschirrführer Kirbach dadurch, daß er von einem ab laufenden Wagen erfaßt und mngeworsen wurde. Leider sind ihm dabei der rechte Ober- und der linke Unterschenkel überfahren worden. Der Unglückliche wurde dem Stadt krankenhanse Ehemnitz zugeführt. Chemnitz. Der neue Kommandeur der 4. Division Erzellenz Generalleutnant Basse ist am Mittwoch nach Ehemnitz übergesiedelt und hat die Wohnung seines Vorgängers General der Infanterie Graf Vitztnm v. Eckstädt bezogen. Annaberg. Dienstag Nachts brannte in Knhberg das Wohnhaus und die Holzschleiferei der Frau Anna verw. Reuter nieder. Vermischtes. V Kaiser Wilhe m I. und F ü r st B i s m a r ck. Der frühere Staatssekretär des Neichsjnstizämts, Dr. Bosse, veröffentlicht in dem Grenzboten interessante Erinnerungen ans der Zeit Bismarcks und Kaiser Wilhelm? I., ans denen eine markante Aenßernng des alten Kaisers be sonders hervorgehoben sei. Ein bekannter Gcneral- adjntant hatte sich einmal verleiten lassen, in einer außer ordentlich wichtigen Angelegenheit, die nicht zu seinem Ressort gehörte, den Kaiser zu sondieren. Er ersvähte, wie er selbst erzählte, eine Stunde wo Majestät auffallend gut gelaunt und gnädig gegen ihn war. Da faßte er sich denn ein Herz und fragte, ob er wphl einmal eine beson dere Angelegenheit mitteilen dürftö. Der Kaiser erlaubte das sehr gnädig und ließ ihn ausreden. Dann abrzx sagte er z» ihm: „Lieber N. N., ich will Ihnen etwas sagen, was sie mir da erzählen, ist ja ganz gut und schön. Sie müssen sich aber doch selbst sagen, das; ich in solchen Sachen nichts ohne den Minister tun kann, den die Sachen angehen. Wenn ich in dieser Angelegenheit eines Rates bedarf, so wende ich mich an den Für st e n Biümar ck. Merken Sie sich das für die Zukunft!" Der General- adjulant fügte hinzu, er sei sich wie ein znrechtgewiesener Schulkirabe vorgekommen. Seitdem sei er aber gründlich kuriert und gegen ähnliche Zumutungen, den Kaiser in „be- sonderen" Sachen zu beraten, ein für allemal gefeit ge wesen. Eine Nebenregiernng war unter dem alten Kaiser nicht möglich. Der Krieg in Lstafien. Die Engländer lassen sich nicht so leicht ans der Ver fassung bringen. Zwar haben beide kriegsührendne Mächte den Korrespondenten den Gebrauch der drabtlosen Tele graphie bei schwerer Strafe untersagt, trotzdem kreuzt der „Times"-Korrespondent ans einem Spezialdampfer im Gelben Meere und telegraphiert drahtlos an die Küsten- statwneu. Soeben sandte er eine ausführliche Darstellung der gegennmrtigen militärischen Situation ans japanischer Seite. Danach befindet sich.General Kuroki mit der ersten japanischen Armee noch imer bei Fvnghwangtscheng. Dieser lattlle Aufenthalt erwies sich — so führt der Gewährsmann der „Times" aus — aus verschiedenen Gründen als not wendig. Einerseits bedurften Kurokis Truppen nach den mühevollen Operationen, die mit dem Zurückwerfen der Russen aus ihren befestigten Positionen am Nordufcr des Jaluflusses endeten, dringend der Ruhe und Sammlung, besonders mit Hinblick ans die Terrainschwierigkeitcn, welche sie beim weitern Vormarsche auf Liaojang erwarten; da neben wollte Kuroki auch die Landung der dritten Armee abwarten, welche mit ihm gegen Knropatkin kooperieren soll, und schließlich mußte Kuroki an den wirksamen Schutz seiner beim Dorriicken immer länger werdenden Etappen- linie denken, welche den überraschenden Angriffen fliegender Kosakenkolonnen ausgesetzt war. Inzwischen halten die Russen entlang der ganzen Front Kurokis Beobachtungs- Posten aufrecht. Die zweite Armee unter Oku bereitet sich jetzt znm Sturm ans Port Arthur vor. Tie Festung dürste aber dem japanischen Angriff hartnäckigsten Widerstand ent- gegenstellen. Sämtliche Geschütze von jenen Kriegsschiffen, welche seeuntüchtig geworden sind, wurden ans Land ge bracht und in den Forts montiert. Die Garnison wird ans 10 000 Mann Landtrnppen geschätzt, wozu ungefähr 7000 Matrpsen hinzukommen. Ter Proviant für Port Arthur wird jetzt noch trotz japanischer Blockade mittelst chinesischer Frachtschiffe in die Pigeousbucht berbeigebracbt. Die Muni tion soll reichlich vorbanden sein, während der Kohlen mangel jetzt bedeutungslos geworden ist. Eine Dschunke, die Talny am 23. d. M. verlassen bat, berichtet, die japanische Armee batte Sanshitnpn, die zweite Eisenbahnstation von Port Arthur, erreicht, wobei die Russen dem Vorrücken hartnäckig Widerstand leisteten. Am 22. d. M. soll bei Sanshilipn eine Schlacht stattgesnnden haben, deren Resultat noch unbekannt ist. Bei Talicnwan seien die Russen bereit, die Stadt beim Anrücken der Ja paner zn zerstören. Nach den besten zur Verfügung stehen den Nachrichten seien die bei Kintschon gelandeten Japaner an der Eisenbahn entlang im Vorrücken begriffen, wäbrend diejenigen, die bei Pitzewo gelandet seien, an der Osttnste der Halbinsel entlang ans Dalny vorrücken. In der letzten Nacht wütete im Golf von Petschili ein heftiger Sturm. Einem Briefe eines japanischen Korrespondenten zu folge baben die Japaner am 19. d. Bä ein Regiment in der Kerrbncht gelandet. vwneral Kuroki berichtet unter dem 25. Mai: Nach einem Gefechte bei Topn nahm russische Kavallerie Stellung bei Pataoshi. Tie Japaner griffen sie an und schlugen sie. Eingeborene erzäblen, es seien drei Russen gefallen und l8 verwundet. Am Nachmittag wurden ein russischer Offizier und ein Gemeiner gefangen genommen. Nach einer Meldung ans Tokio fanden die Japaner bei einer Rekognoszierung die Stellung bei Kaiping von den Russen verlassen. Es wird ein Angriff ans die russische Stellung bei Kintschon erwartet oder ist schon im Gange. Tie Japaner haben schwere Geschütze in Position gebracht. Die Russen sollen 30 größere und einige kleinere Geschütze haben. Es wird ein heftiger Widerstand erwartet, da die Befestigungen stark mit Minen, Drahtnetzen und dergleichen geschützt sind. Petersburg, 26. Mai. Ein Telegramm des Statthalter Alerejew an den Kaiser vom 25. d. M. lautet: Ich habe einen Bericht des Admiral Wytthöft erbalten: Der Feind bat die Jntschendsi-Bncht mit Kanonenbooten be schossen. Am l9. Mai versuchten die Japaner nachts, die Reede von Port Arthur durch Minen zn sperren. Hierbei gingen, wie man ans grnnd von Beobachtungen an der Küste glaubt, ein Dampfer und zwei Torpedoboote unter. Vom l8. bis zmn 21. Mai wurden ans der Reede bon Port Artlmr elf feindliche Sperrminen ansgefischt. Ans Dalny sind der Handelsdampscr „Amur", ei» Baggerschiff und eine Barkasse nach Port Arthur gebracht worden. London, 27. Mai. Der „Morningpost" wird ans Tokio vom 26. Mai gemeldet, daß Kintschon am Nachmittag von den Japanern besetzt worden ist. Die Japaner rücken znm Angriff gegen die Russen vor, die die Höhen im Süden der Stadt besetzten. Peters b nrg , 26. Mai. Der Inspekteur des Medi zinalwesens der niandschiirischen Feldarmee berichtet, das; der Gesnndbeitsznstand der Truppen ausgezeichnet ist und daß kein Falt von Pest sich ereignet habe. Am 24. Mai herrschten in der ganzen Armee, abgesehen von der Garni son in Port Arthur, folgende Krankheiten: 6 Fälle von Dysenterie, 8 Fälle von Abdominal Typhus, 3 Fälle von Flecktyphus, 6 Fälle von Typhus anderer Art, ein Fall Pocken, ein Fall Karbunkel, ein Fall Skorbntt und ein Fall Masern, im ganzen 27 Fälle. Im April kamen in einem Regiment 5 Fälle von Rückfalltyphus vor; jetzt ist diese Krankheit erloschen. Tie Gesamtzahl der Erkrankungen weist keine Ueberschreitnng der Zahl der Erlranlimgen in gewöhnlichen Zeiten ans. London, 27. Mai. lieber die Einnahme von Kintschon wird dem „Standard" ans Shanghai von gestern gemeldet, zu dem Erfolge der Japaner haben die guten Leistmigen ihrer Artillerie viel beigetragen. Die Javaner erösfneten am Mittwoch ein beftigeS Geschntzfener auf die Hauptmacht der Russen bei Ninkivanling an der schmälsten Stelle der Liantnng Halbinsel. Der Angriff bei Kintschon begann am Donnerstag bei Tagesanbruch. Die Russen zogen sich, als die Japaner mittags Kintschon besetzten, nach dem südlich gelegenen Hochlande zurück, wo sie den Widerstand fortsetzt,n. Telegramme. (Wolks- L?.e»"wb.'lwur>:a'>.> Berlin. 26. Mai. Anläßlich des 7. internationalen Kongresses sür gewerblichen Rechtsschutz fand abends ein Festmabl statt, bei dem Staatssekretär Graf Posadowsky einen Trinkspriich auf den Kaiser, die Souveräne und El,ess der ans dem Kongresse vertretenen Staaten ans brachte. Der Präsident des Kongresses von Schütz trank ans die Regiernngsvertreter, der Präsident des französischen Patentamtes Breton ans die der Union noch nicht airge hörigen Länder, worauf der russische Vertreter Golnbew mitteilte, Rußland würde sich bald der Union airschließen. Frei bürg i. Br., 26. Mai. In der heutigen Sitzung des erzbischöflichen Ordinariats betrat der Priester Dr. Phil Niegcr ans Pforzheim, ein Mann von 42 Jahren.