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Sonntag. IS. Aebruar 192« „Dresdner Tlachrichlen Nr. 85 Seite 27 Neues vom Rundfunk. Amerikaempfang? In der letzten Zett sind wiederholt Nachrichten aus England über nuten Empfang de« amerikanischen Rundfunk senders Schenectad» auf dessen Mittelwelle 87U Meter „«-kommen. Vermutlich liegt hier eine Verwechslung mit dem t,e»tschen Nundfuiifseiider Stuttgart vor, der auf der gleiche» Welle arbeitet und seit mehreren Monaten erfolgreiche Uebcrtragnngen von Schenectad» vorgenvmmen hat. Der Empfang in Stuttgart erfolgt dabei mittels Kurz wellenempfängers, und -war wird Schenertady ans Welle 82,8 abgehört und auf den Sender Stuttgart übertragen. Auch sonst sind die amerikanischen Stationen, soweit sie auch auf kurzen Wellen senden, auf diesen Wellen verhältnismäßig regelmäßig und leicht in Europa -n empfangen, während da gegen der Empfang auf de» Riiiidfuukwelle» auf diese Ent fernung meist nur bei ganz besonders giinstigem Empfaiigs- ,vetter und mehr zufällig möglich sein dürfte. Naturgemäß erzielen zuweilen auch die Sender des Nundfunkwellenbereiches erstaunliche Reichweiten, wobei sich gerade die deutschen Rundfunksender besonders ausgezeichnet gaben. Sv ist in letzter Zeit der Sender Langenberg in Indien empfange n worden, Sender Breslau wurde sogar einmal einwandfrei in Australien ausgenommen. Selbst kleinste deutsche Sender sind schon aus fast unglaub liche Entfernungen empfangen worden. In der Funkstunbe Berlin hängt unter Glas und Rahmen die Karte eines amerikanischen Rundfunks,örers, der seinerzeit de» ersten provisorischen Berliner Sender, dessen Antenne sich aus dem Funkhaus in der Potsdamer Straße befand und der eine Tclephvnicleistnng von höchstens 750 Watt entwickelte, ein wandfrei ans mehr als >0 000 Kilometer Entfernung gehört hat. Auch der kleine Zwischensender Stettin ist bereits in Amerika gehört worden. Beide — hier kann man wohl ruhig sagen Rekorde — sind einwandfrei festgestellt worden. Der aufgearbettele Akkumulakor. Auch die Haltbarkeit eines Akkumulators ist selbst bei bester Pflege nicht unbegrenzt, wie man vielfach anznnchmen geneigt ist. Geht man nicht sorgfältig mit ihm um, so werden sich schon nach ungefähr zwei Jahren derartige Mängel zeigen, daß man nicht mehr mit ihm arbeiten kan». Aber auch wenn man ihn pfleglich behandelt, stellen sich Hehler ein, die in kürzerer oder längerer Zeit ei» völliges Ausarbetten der Zellen notwendig machen» Besonders häufig findet man, daß die Platten »ach dem Tatzen nicht mehr die Farbe annehmen, die gut« Platten ainichmen müssen. Gleichzeitig wird die Ge- brauchsdauer immer kürzer nud kürzer. Während die posi tiven Platten nicht mehr tiesschwarz »ach der Ladung aus- sehen, sondern eine schmutzig rostrote Farbe annehmen, zeige» die grauen negative» Platten nunmehr gelbliche Flecke. Ost genug wird mau die Schuld aus den Elektrotechniker, dem man die Ladung tiberlteS, schieben. Man wird vielleicht eine andere tadeftatton aufsuchen, aber auch hierdurch wird man keine Besserung erziele». Die Platten behalten ihre schlechte Farbe, und bereits nach acht Tagen ist der Akkumulator erschöpft, während er früher vier Wochen oder noch länger arbeitete. Nachleder neuen Ladung verkürzt sich die Betriebsdauer, und der „Fachmann", den man nun zu Rate zieht, erklärt, daß der Akkumulator nicht mehr zu gebrauche» sei, und daß man einen »tuen anschafsen müsse. Z So schlimm ist es nun allerdings nicht. Man kann diese Verschwefelung Sulfatierung — der Platten wieder bc- seitiacu und sie dadurch wieder voll gebrauchsfähig machen, öß'fei bet dieser Gelegenheit besonders betont, daß cS durch aus falsch ist» den Akkumulator, men» er nicht gebraucht wird, was bet viele» Funkhörern in den Sommermonaten der Fall ist, ungeladen stehen zu lassen. Nichts begünstigt die Ver schwefelung der Platten mehr alS bas Stehenlassen deS Akkus in ungeladenem Zustande. ES ist also daraus besonders zn achten, daß die Zellen immer geladen sind. Weitere Ursache» der Sulfatierung sind eine falsche Säurcdichte oder auch Fliiffitzikeitsmangel in der Zelle, so daß die Platten nicht völlig von der Satire bedeckt sind. Ae Überlegenheit der kurze« elektrischen Wellen. Von Iulii Vor kurzem ging die Nachricht durch die Presse, daß es gelungen sei, von Naue» auf Welle 15 m ein drahtloses Telephvngespräch mit Buenos - Aires zn führen, das in Bueiios-Aires besser verstanden wurde als ei» Gespräch in der Sladt selbst. Angesichts der so günstigen Bersuche ist be absichtigt, »och in diesem Jahre den drahtlosen Fern sprechverkehr D e u t s ch l a »»d — A r g e n t i n i e n zu eröffnen. Das ist ein so gewaltiger Fortschritt ans dem Ge biete der Kurzivellentelcphonie, dass sich eine nähere Be trachtung der kurzen Fimkwellen lohnt. Kurzwellen nennt man die Wellen unter 100 m Wellenlänge. Nach den ersten Erfahrungen in der drahtlosen Telegraphie war man allgemein der Ansicht, daß nur die großen Wellen von 1UUW bis 20 000 m zur Erzielung einer großen Sende energie und damit einer großen Reichweite geeignet wären. Nla» baute deshalb Riesenstativne» mit Masten von mehreren hundert Meter Höhe und Sendcenergie bis zu lvtzg Kilowatt. Auch die Aniennenanlagen waren entsprechend groß, Nauen z. B. besitzt für die Welle 18 000 m eine Antenne von mehreren Kilometern Länge. Lange hat man an der Ansicht sestgehaltcn, dass nur die langen Wellen für de» Uebersee- verkehr in Frage kommen, und daß die ausgesprochen kurzen Wellen für den Weltverkehr ungeeignet sind. In Amerika gab man deshalb die Wellen unter IW m für die sogenannten Amateursender frei, d. h. jeder konnte nach formeller Ge nehmigung eine kleine Seiidcstation betreiben und sich mit seinem Freund unterhalten. Diese amerikanische Großzügig keit führte zu der überraschenden Entdeckung, daß die Amateursciider in ihrem eigenen Lande nur schlecht, in Europa dagegen sehr gut z» hören waren. Das Erstaunlichste dabei war, daß diese Reichweiten von mehreren tausend Kilometern mit ganz geringer Scndcencrgie erzielt wurden, ein Erfolg, den man früher einfach für unmöglich gehalten hatte. Diese Entdeckung brachte einen Umschwung in der bisherigen Auffassung über Wellenlänge und Reich weite und führte zum Bau amtlicher Kurzwellensender für Versuchszwecke. Der Kurzwellensender Nauen leistet im Verkehr mit Buenos Aires ans Welle 2ü rv mit 20 Kilowatt Energie und 10 m hoher Antenne dasselbe wie früher auf Wette 18 000 n» mit 800 na hohen Masten und 1000 Kilowatt Sendeleistung. Wie ist das zu erklären? Man hat durch Messungen und Beobachtungen festgestellt, daß die von einem Sender aus gestrahlten Wellen verschiedene Wege bis zum Empsangsort einschlagen und tatsächlich auch mit geringen, Zeitunterschied ankvmmen. Ein Teil der Wellen pflanzt sich an der Ober s Ni ir n s. fläche der Erde fort sO b e r s l ä ch c n st r a h l u n gj, ein anderer Teil strahlt in einem bestimmten Winkel in dem Raum (Ra » m st ra h l ii n g ), wo die Wellen in 80 bis 100 I<m Höhe an einer elektrisch leitenden Luslschicht reflek tiert und aus die Erde zuriickgeivorseii werde». Tas Eigen tümliche hierbei ist, dast lange Wellen säst nur Oberslächen- strahlung haben, diese Strahlung mit kleiner werdender Wellenlänge aber immer mehr in die Raumstrahlung über geht, so daß bei ganz kurzen Mellen von 1» bis 20 w fast nur noch Raumstrahlung vorhanden ist. Bei der Oberflächenstrahliing wird ein grostcr Teil der Energie durch die Erde absorbiert, während die Energie bei kurzen Wellen fast ganz in den Raum strahlt und erst in mehreren tausendKilometer Entfernung wieder ans die Erde trisst, und zwar mit bedeutend geringeren Verlusten; da zwischen befindet sich eine sogenannte tote Zone, in der nur wenig oder gar nichts empfangen wird. Ein weiterer Vor teil der kurzen Wellen besteht darin, dast die Lautstärke der L u f t st ü r u n g c n mit kleiner werdender Wellenlänge ab- n r m m t, und dast das Fading, die Laiitstäileschwankuiigeii. so schnell aufeinander folgen, daß sie sich der Beobachtung ent ziehen; daher auch die Behauptung, daß kurze Wellen kein Fading haben. Ferner sind die kurzen Wellen noch dadurch so überlegen, daß man im Bereich der kurzen Wellen eine viel größere Zahl von Sendern z n sa m m e n ö r ä n g c n kann. Damit sich benachbarte Wellen nicht stören, müssen diese min destens 10 000 Perioden aiiscinanderliegen, zwischen 200 rn und WO rn können deshalb 100 Sender untergebracht werden. (Welle 200 m — 1 500 000 Perioden, Welle WO m — 500 000 Perioden, also Frequenzunterschied von I WOWO Perioden, dividiert durch 10 000 — 100 Sender.) Zwischen 20 rri und 80 in lassen sich aber allein 5W Sender unterbringen, und zwischen 4 a» und S n» können sogar 1500 Sender gleichzeitig arbeiten, ohne sich gegenseitig zn beeinflussen. Auch die drahtlose R i l d ü b e r t r a g n n g, die durch die Erfindung Telefuiikcn-Karolus gerade in letzter Zeit einen erfreulichen Fortschritt gemacht hat, bedient sich fast ausschließlich der sehr kurzen Wellen. Die gewaltige, früher nie geahnte Ueberlcgenheit der Kurzwellen hat zu einer Revolution auf dem Gebiete der drahtlosen Uebcrtragung geführt, sie eröffnet der Forschung neue Wege unbegrenzter Möglichkeiten und rückt den uralten Menschheitstraum vom elektrischen Fernsehen um einen bedeutenden Schritt der Wirklichkeit näher. Um die Platten von der Verschwefelung zu befreien, die die Ursache ist, daß beim Laden nicht genügend Strom ausge nommen wird, gießt man zunächst die Säure völlig aus, spült die Zellen mehrfach mit reinem Regcnwasser. Mit der letzten Regeiiivassersülliing läßt man sie dann einige Tage stehen. Beim Drogisten besorgt man sich Setscnsteiii, den man in Negcnivasser in einem Verhältnis 1:25 anflöst. Nachdem man die Zelle noch einige Male gespült hat, süilt man sie mit der Sciseiisteinlösnng. Die Platten nehmen ihre alte Farbe nach mehrfachem Wechsel der Lösung wieder an. Aber da die Sulfatierung auch im Innern der Platten startgesuiidcn hat, muß die Behandlung auch auf das Innere der Platten aus gedehnt werden, indem man den Akkumulator wie gewöhnlich eine Stunde anfladet. Durch das Laden färbt sich die Seifen- steinlösung gelblich. Diese Ladung mit immer neuer Lösung wird wiederholt, bis sich die Lösung nicht mehr oder fast gar nicht mehr verfärbt. Mit weichem Wasser gefüllt, bleibt dann der Akkumulator noch zwei Tage stehen, iun nun zur Ncn- sülliiiig mit Akkumiilatoreiisäure ivcrdüniitc Schwefelsäure von 1 : 2t spcz. Gewicht) und zur Aufladung bereit zu sein. Ein so behandelter Akkumulator wird seine alte Leistungs- sähigkeit iviedererlangt haben, so daß man ihn wieder wie ge wohnt benutzen kann, ohne befürchten zu müssen, daß er gerade dann leer ist, wenn man zu hören wünscht. Qsutspr'ecke»' Lttlengssas Osrain- ttsLis «utKlsnet Le Lo. kckkaus kökrkolsgasse mil 10 Zckiaukenslern Mitter, Förderer, Träger de« Wirtschaftsleben« Erfurts und Groß-Thüringens ist di« Thüringer Allgemeine Zeitung Erfurt die überparteiliche, auf nationalem Soden stehende und wirkende Tageszeitung Oie verbindende Brücke für Handel und Industrie Der große Se'chästsanzeiger Da« beliebte Hamiüenbtatt Da« Blatt der Kleinanzeigen Vier Tatsachen,die täglich aufs neue erhärtet werden i Stark» Beachtung / Walt, VrrtrrUun« , Laß« Warßafraft Ldchst« «ostag« «Kar T-arwg«r 2«iim>g»n prot«numm«m, «»«raufte, Nafteaanschlig« werten unoritnidtich und x«,n tastrnl«« erleUI durch die LMlstkMlisilkllk Klimt: SMlMbllr.MSl z«r,!»r,ch «nschlu» Ar.-VVO-S« - r«>,gr..«»r.: «e»»rlw»l« ll!« grüklo kusANiil in ^»skvn - Lrlikoln i.vnknbvnls-rudettör: zciimMrl-riliiiiii' Schsokair. 22 G r,I. Ivgse. k Riesenauswahl von Zimmern und über Küchen Besichtigen und vergletchea Sie »wanglos! 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