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Donna Mussolini, die ehemalige Dienslmagd. Das Eheleben Benito Mussolinis, des Diktators von Nom. ist wollt ebenso einzigartig, wie seine Laufbahn und seine politische» Methode». In den sn»s Jahren, während deren er sich an der Macht behauptet, ist Donna Bachele Mussolini, die aus einsachslen Berhalluissen hervor,legangene tOefnhrti» seiner riampsjahre. niemals mit ihrem Manne in Nom zusammen gesehen worden, weder bei offiziellen noch bei nichtofsiztellen Anlässen. Der Duce erwähnt sie auch nie, und seiner Residenz in Rom fehlt die Herrin des Hauses, die bei großen Empfängen die Honneurs macht. Die Mattin »ud Mutter der Kinder des Duce wellt fern von ihm. in der Lombardei, und nur gelegentlich — am liebsten nach glücklich oereitelten Attentaten, kommt er zu Besuch In der Bor rede zu seiner Lebensbeschreibung sucht der Duce aller Italiener zwar sein Doppelleben mit den Worten zu er. liäreu: .Wer allen gehört, gehiirt niemand an", in Wirklich keit dürfte aber die einfache Herkunft der zur .Donna" er hobenen ehemalige» Bauernmagd der Hauptgrund für ihre Ieruhaltuiig vom Sitz der NegieruugSgeschäfte sein. Trotz dem hat der Diktator nicht, wie sein Borbild Napoleon, seine Iosephiue verstoßen — er ist ihr nach wie vor in Liebe zu getan, und erst kürzlich ist ja die Keucht seiner gelegentlichen Besuche, der kleine Nvmeo. geboren worden. I» einer knappen, aber lebendig geschriebenen Skizze gibt eine Mis, Herendeen im „New Bork TimcS-Magaziu" ein Bild dieser bescheiden iin Hintergründe lebenden Krau, die ihr früheres Dasein einer einfachen Kleinbnrgerin fortführt, wahrend ihr Mann fern von ihr Weltgeschichte macht. Donna Nacheies Herkunft ist noch bescheidener, wie die ihres berühmte» Mannes. Ihr Bater. der früh gestorben ist, war in Predappiv bei Korii im nordöstlichen Italien Muts- arbeiten 'Nach dem Tode Guido Agostiiiis muhte seine Kran sich und ihre Kinder mit ihrer Hände Arbeit ernähren. Die tleine Nachele musste schon im Hause inilhelfcn, sobald sie das Gehen erlernt hatte. Nnr zivei Jahre, vom sechsten bis zum achten Lebensjahr, drückte sic die Schulbank — dann begann die ernste Arbeit auf den verschiedenen Bauernhöfen der Umgegend. Jahrelang führte sie das Leben einer heran- ivachsendcn Bauernmagd. und niemand ahnte, das, sie später als Krau eines NitterS des Annunziata-Ordens — Base des .Königs werden würde. Ihre Arbeit ans den Kleidern der Romagna unterbrach Nachele für kurze .seit, als sic sich in Niiniui als Mädchen für alles verdang. Dann kam im Jahre 1065 die entscheidende Wendung in ihren, Leloni. Der Bater des künftige» Ministerpräsidenten cröffnete am äußersten Ende von Korii eine Schänke »Zum Lamm", in der er den vorbeisahrendcn Kuhrleuten und Bauern Wein und Makkaroni, gelegentlich auch Lammbraten bot. Seine Haushälterin und Köchin war die Witwe Agostini, wieder ans dem kleinen Predappiv stammend, Zu», Bedienen der Gäste und fürs Reinemachen bedurfte sie einer Hilfe, und so lief, sie die inzwischen 17 Jahre alt gewordene 'stachele zu sich kommen, ohne zu ahnen, das, sie damit deren LebeuSgluck be gründete. Benito, eben anS der Schweiz ansgewiesen, verbrachte iiäinlich zur gleichen Zeit einige Mongle in der väterlichen Osteria und fand bald Gefalle» an den, stets heiteren und steinigen Mädchen, das mit 'Begeisterung den feurigen Reden des jungen Sozialisten lauschte. Der eigene Bater warnte sie zwar eindringlich vor seinem Sohne. Denke nicht an ihn, er,»ahnte er sie damals, es wäre besser für dich, dich unter einen Elienbahnzirg zu werfen. Wenn du mit ihm verheiratet bist, wirst du weder Glück »och Krieden finden! Trotzdem schlug Rachele diese wohlgemeinten Mahnungen i„ den Wind, und der Erfolg hat ihr Recht gegeben, wenn sie auch ihren Mann seit dem berühmten Marsch nach Rom nur noch selten zu sehe» bekommt. Donna Mussolini, trotz ihrer harten Jugendjahr« eine immer noch hübsche Krau von vierzig Jahren, begleitet ihre beiden Jungen Bruno und Bittorio täglich selbst zur Schule. Die älteste Tochter Edda ist ganz nach dem Bater gerate». Das schwarze Schiss. Z»r zehnjährige« Wiederkehr he, Rückkunft »,s HilsSkrruzerS „Wals*. Dampfers, dem bald daraus »och eine große Dreimastbari i» I« diesen Tagen sind zehn krcuzer «Wolf", der letzte brr des Weltkrieges, nach mehr als ldmvnatiger Kapersahrt in die iltnissen. Jahre vergangen, seit der vilsS- tsche AnSlanbskreuzer mährend Vermischtes. ** Dammbruch am Oberrhein. DaS anhaltende Steigen des Rheins, der am Dienstag einen Wasserstand von 4.56 Meter erreichte, hat am Neuhoser Walde, südlich Straf,borg, zu einem D a m m l> r » ch über 25 Dieter Länge gcsükrt. Ein uveiter Dam», hielt die vordringcnde» Klnten ab, so das, die Arbeile» am neue» Straßburger Hasen nicht allzusehr in Mit leidenschaft gezogen wurden. ** Krciin Anna v. Maltzan tödlich verunglückt. Die 77jährige, in Berlin wohnhafte Kren» Anna v, Maltzan, eine Berwandtc des »erstorbenen Botschafters o. Maltzan, wurde am Kreitagabenü beim Ueberschrciten einer Strasie von einem Kraftwagen angcsahr-'i, »nd zn Bode» geworfen. Mit einem Bruch des rechten Oberschenkels und einem Oberkieser- br»ch fand sie Aufnahme in einem Krankenhaus, wo sie kurz daraus verstarb. BerhängniSvolle Affenliebe. Der vor füns Wochen im Berliner Zoo geborene junge Orang-Utan wurde mit ge brochenen Rippe» tot ausgefnnde». Seine Mutter hatte ihn in, Spiel erdr ü ck t. ** Schwere Stürme im Kanal. Der schwere Sturm in allen Teilen des Kanals hat de, Schisfahrt bedeutende,, Sckwden ziigeliiat. Das englische Oeltanttchiss „Varand" »st im Merseiikaiial aus Grund gestoben. Die Besatzung vom b> Mann wurde durch einen Schlepper gerettet und an Land gebracht. Klugzcngungliick in England. Zwei Klugzcuge der britische» Lnflstreitkräfte stieben im Berlanfc von Ucbniigen iiber Kolkcstvnc zusammen und stürzten brennend zu Boden. Ein Kührer konnte sich durch Kallschirmabsprung retten. Ter Külirer des zweiten Kingzeuges wnrdc getötet, da infolge der geringen Absprunghöhe sein Kalischirm sich nicht geöffnet hatte. ** >7 SchissSpassagicre an Lungenentzündung gestorben. Bei der Ankunft des amerikanischen Dampfers „Präsident Eleveland" i» Honolulu ergab sich, das, 17 Passagiere unter wegs an Lungenentzündung gestorben waren. 08 weitere Passagiere sind an Lungenentzündung und eine Person an Pocken erkrankt. * Würden Sie die Güte haben, mir die Adresse Ihres Schneiders zu geben?" wandte sich ein Herr an einen Be kannten in einer Gesellschaft. — „Bon Herzen gern," ant wortete dieser, „aber nur unter der Bedingung, das, Sie dem Schneider nicht meine Adresse geben." * Macht der Gewohnheit. „Wie stellt sich denn der funge Mann ans der Grobstadt an. den Sie kürzlich eingestellt haben?" fragt man einen biederen Landmann. — „Ach," er widert der, „der Mann war früher Ehauffeur, und neulich fand ich ihn. wie er unter einen Ochsen gekrochen war, um scstzustelle», warum er nicht weitergehen wollte." Das Girl wird wiever mädchenhafl! Die „Girl Kultur", die uns die Neue Welt bescherte, hat den Typus deS modernen Mädchens zu uns gebracht, dem wir heute überall begegnen. Bon Amerika kam der Bubi kopf. kan, der kniefreie Rock, kam die Vermännlichung der Krau, die mit der Blüte des Sportgetstes und der immer gröberen Selbständigkeit des weiblichen Geschlechtes Hand tn Hand ging. Wird „ns nun Amerika, das uns diese zweifel hafte Gabe brachte, auch wieder von der Gtrlkultur erlösen? Es hat fast den Anschein, als ob man sich tn den Bereinigten Staate» zuerst wieder besinnt und die Ucbcrtrcibunacn einer an sich berechtigten Bewegung, die Auswüchse der Mode a»f- gibt. Das Girl von lO.'o will nichts mehr zu tun haben mit de», burschikosen Wesen der letzten Jahre! es bekehrt sich wieder zu, Mädchenhaftigkeit. EU»« führende amerikanische Krauenzettschrist, das „Junior League Magazine", das das Heimat zurücktehrte. Unter schwierigsten Verhältnissen, ohne jegliche Hilfe, hatte „Wolf" bie größte Seereise «»er Zeiten unternommen, denn in <44 Tagen mar eine Strecke zurück- gelegl worden, die dem dreifachen Erdumsange am Aeguatvr entsprach. Dabei war das Ergebnis geradezu hervorragend, wurde» doch durch Minen und Krenzerkrieg nahezu 806 666 Tonnen feindlicher Schiffsraum vernichtet und eine Ladung i», Werte von 4ü Millionen Mark mit »ach Hanse gebracht. Zäher deutscher ScciiianiiSgetst. kühnes Drausgängertnn, und a»S- dancrnde Tatkrast offenbaren sich in dieser Leistung, die zu de» grösste» gehört, die jemals von einem unserer HilsSkrcuzer vollbracht wurde. Unter strengster Wahrung des Geheimnisses wurde Im Mai tglti der Dampfer „Drachensels" von der Bremer Hansa-Linie, ein Schiff von KE Brutto-Regtstertonnen »nd els Seemeilen Geschwindigkeit, unter -ein Kommando des Fregattenkapitäns Nergcr in Dienst gestellt. Bei der Aus rüstung. die tn Hamburg bewerkstelligt ivur-e, machte man sich alle bisherigen Er- sahrnngcn nutzbar, besonders in der Armierung, -te aus sieben 13-Zentttncter- Geschützen und vier KO-Zentlmeter-Deck- torpcdv,obren mit zwölf Torpedos bestand. Auster einer Einrichtnug. die es ermög- lichie, den Schornstein und die Maste» nach Belieben zu verkürzen, hatte man noch ein „Wölschen" mitgenommen, ei» Klugzeug, das Äusklärungszwecken und als Hilfsmittel beim Ausbringen von HandelSschisscn diene» sollte. Am -ist. November lVIS trat „Mols", der als englischer Nordseedampser maskiert war »nd seines tiesschwarze» Anstriches wegen das „schwarze Schiss" genannt wurde, mit einer 056köpstge„ Besatzung von Kiel aus die Ausreise an, bis zur Dänemarkstraße nördlich von Island ständig von einem Unterseeboot begleitet. Unbehelligt, durch schwere Schneestürme tn seinem Vorhaben begünstigt, durchbrach „Wvls" die seindlichc Blockade, gelangte am lll. Dezember in den freie» Atlantik und stand bereits vier Wochen später in Sicht des Tafelberges bei .Kapstadt. Da die Hauptaufgabe des Hilfskreuzers zunächst darin be stand, Minen zu legen — cS waren 465 Stuck an Bord —. wurde am 16. Januar l0>7 nach Dnnkeliverden die Anstcneriing vv» .Kapstadt und daS Kap AgnlhaS mit Minen verseucht. Schon wenige Tage später machte sich ihre Wirkung geltend, denn von den Engländern, die keineswegs an Dt inen und damit an eine» deutsche» Hilfs kreuzer glaubten, wurde» in der Nacht vom 26. znm 27. Januar mehrere Warnungen vor denijchen Unterseebooten gehört. Bald darauf stand „Wolf" vor Ceylon und verseuchte die Zu fahrtsstraße »ach Colombo, wobei das dicht unter Land fahrende Schiss eine Minute lang in das Licht eines aus den Hascnmolen stehenden Tcheinwerscrs geriet, ohne jedoch in seiner Tätigkeit erkannt zu werden. Schon in den nächsten Tagen Uesen mehrere Schisse aus. darunter grobe Linien- dampscr, deren Verluste die englischen Behörden in ihrem Er staunen und in ihrer Verlegenheit zunächst aus innere Explosionen durch Höllcllmgschiiie» zurücksührten. Nachdem dann „och die nach Bombay führenden ZufahrtSwege gesperrt und auch hier bald mehrere Schisssvcrluste zn verzeichnen waren, wandte sich „Wvls", dessen Kohlenvorräte mittlerweile zur Neige gegangen waren, vorläufig dem K r'e u z e r k r t e g zn. Als erste Prise wurde in. Indischen Ozean der Dampfer „Turitclla" genommen, der sich als Schivesterschiss des „Wolf" entpuppte und früher „GuienselS" geheißen kalte, jetzt aber mit Heizöl für die englische Mittelmeerslotte nach Port Said unter, ivcgs war. Es wurde unter de», Name,, „JltiS" als Mine», schiss ausgerüstet mit de», 'Auftrag, de» Sübausgang deS Rote» Meeres zn sperren, eine Ausgabe, der sich das Schiss erfolgreich entledigte. Inzwischen war der Kohlenbestand auf „Wolf" derartig ziisammcngeschrumpft, das, man die Wetterführung des Unter nehmens ernstlich in Krage gestellt sah, als am 1. Mürz 1617 der englische Dampscr „Imnna" ansgebracht werden konnte, dessen Bunkerkvhlei, in zweitägiger ununterbrochener Arbeit übernommen wurden. Nur wenige Tage später gelang es, mit Hilfe des Klugzenges eine besonders wertvolle Beute zu machen, den» die dritte Prtte war der erst 1615 erbaute eng lische Dampfer „Wordsivvrih", der von Rangoon nach London unterwegs war mit einer Reisladnng, die damals einen Wert von 566 666 Pfund besäst. Nach der Versenkung dieses Mtzft ldse Tiefe' folgte, waiidte sich „Wvls" südlich, an Australien vorbei, der Tnsinansee zu und lies, da die Maschine tistolge der langen Kahrt sehr gelitten hatte, zur Uebcrholung die Sonntagötnsel an. Während »t« Maschine «nSeingnbergenemMe« war. sichtete man «ine» Tage» den großen Neuseeländer Dampfer „Wetruna". und da zrtate sich zum ersten Male, wie vorteilhaft es war, daß man „Wölschen" mit aus die Reise ge nommen hatte. Denn während „Wolf" fahrtunsähig »or Anker lag, stieg das Klug,eng «ns. kreiste über der „Wciruna" und warf tn einem Beutel einen Zettel ab. der die Aussvrderung enthielt: „Geben Sie sosart zum deutsche» Hilfskreuzer bei der Sonntagsinsel und ge brauchen Sie Ihre l-. l. nicht!" Nachdem man zur Be kräftigung noch eine Bombe hatte fallen lassen, ging der Dampfer willig längöseit deS „Wolf", der mit diesem Kgng D M 5'-/ xv> i außer vielem Proviant auch 1566 Tonnen gute Kohle er beutete und daniit für lange Wochen wieder der grüßten Sorge enthoben war. Eine nicht minder wertvolle Beute machte man einige Zeit später, wiederum mit Hilfe des Klugzeuges, in dein amerikanischen Segler „VinSlow", der außer cincr Ladung Schinken und Kohle», auch eine Menge Benzin mii- ttihrte, so daß der nur noch geringe Betriebsstoff des „Wöls- chcn" ebenfalls anfgcsiiNt werden konnte. Sodann begann „Wolf" an der Nordspitze von Neuseeland a»f de» 'Wegen von Australien nach Anckland zahlreiche Mine» zu legen. DaS erste Opier war kurz darauf schon der MM Tonnen große, nach Kranircich bestimmte Gesricrsleischdampirr „Eumberland", de», später noch weitere Opfer folgte». In der Nähe der Kidschi-Insel» erbeutete „Wolf" da»» den amerikanischen Segler „Beluga", der mit einer Benzinladnug von 566 666 Litern in Brand geschossen wurde. Die nächsten K-änge waren der amerikanische Segler „Eneorc" und der Dampfer „Matunga", der zahlreiche australische Soldaten Nn Bord hatte. Nachdem in der Singaporcstraße die letzten Minen gelegt worden waren, begegnete „Wolf" in den Atollen der Malediven dem armierten japanischen Kracht- und Passagier dumpfer „Hitachi Maru", der erst nach heftigem Kcuergcseclit zur Uebergabc gezwungen werben konnte. Seine wertvolle Ladung, bestehend ans Kupserbarren, Häufen, Flachs und Baumwolle, wurde aus „Wols gebracht, um mit ln die Heimat genommen zu werde». Als am 16. November 1917 der spanische Dampfer „Jgotz Mendt", der 5006 Tonnen Kohle für die englische Regierung geladen hatte, ausgebracht wurde, beschloß der Kommandant, die Heimreise anzutreten. „Jgotz Mendt" übernahm einen Teil der G- fangencn und fuhr fortan als Begleitschiff mit, das als solches »nterwegs die Kohlenvorräte des „Wvls" ergänzte, bis cs später in dänischen Gewässern strandete. Eine amerikanische Bark, die 276 Autos zur Verwendung beim Kamps gegen Lettow-Vorbeck an Bord hatte, ferner ein französischer »nd ein englischer Segler waren die letzten Prisen, die „Wvls" am brachte. Nach schwerem Sturm im Nordatlantik, aus dem Wege nördlich „in Island, durchbrach der Hilfskreuzer aste, mals die feindliche Blockade, „nd am 18. Februar 1018 konnte „Wvls" glücklich wieder die Heimat erreichen. Die gesamte Besatzung wurde von der NcichShauMM eingelade», und am 16. März 1018 hielte» die „Wölfe, non den Berliner» jubelnd begrüßt, ikre» Einzug durch das Brandenburger Tor. O. Kracsl. Organ der jüngeren Weiblichkeit von etwa 06 führenden amerikanischen Städten ist. unternimmt es. aus Grund der Angaben ans seinen, Leserkreis die Eigenschaften dieses neuen KrauentypuS zn charakterisieren. Die Mitglieder der „Junior League" aus allen Teilen des Landes haben sich zu der Krage geäußert, und das Ergebnis ist, daß man t», Norden. Lüde», Osten und Westen der Vereinigten Staate» von dem sog. „Klapper" nichts mehr wissen will. „DaS Mädchen mit den, ausrasierten Nacken, mit dem Monokel in, Auge und dem jungenhasten Gebaren ist vollständig außer Mode," so lauten die Schlußfolgerungen ans dieser Umfrage. „Der Stil des Jahres 1620 besteht für junge Mädchen in einem ruhigen und gesitteten Betragen, tn der Vermeidung alles Auffälligen in der Kleidung und in dem Bornitegen einer ernsten Lebensanschauung." Das Urteil, bas über den Klapper gefällt wird, ist sehr streng: „Das Girl der letzten Jahre mar eine Nachkricgserscheinuna. Sein Haar ähnelte über Nacht dem eines Hottentotten: seine Röcke reichten nicht mehr bis zu den Knien, es stibitzte dem Bruder die Zigaretten und fluchte wie ein Kcldwebel. Das Mädchen wurde zu einer Karikatur seiner selbst. Man schminkte sich, bis man wie ein Clown aussah, man kaute Gummi und suchte dte Männer tn allen ihren Unarten zu übertrumpfen. Nichts mehr davon. Miß 1028 will wieder mädchenhaft sein: ihr Benehmen ist weich und schmiegsam: sie kleidet sich in schwarze Seide und nicht tn grell bunte Lappen. Sie tönt ihre Schminke auf das feinste ab und atmet de» Zigarettenrauch anmutig ein, anstatt ihn tn dichten Wolken auszustoßen, und wenn sie schon Cocktail trinkt, dann tut sie es nicht wie ihre Bor- aängerinnen aus der Hüftflasche, sondern aus einer Teetaste." Plale. Mein Kreund Plate hatte in der Lotterie 15 666 Mark gewonnen. „Was willst du mit dem vielen Geld?" fragte ich. „Amerika," sagte Plate, „nichts wie Amerika." Und da Plate ein konseguenter Mann war, fuhr er mit dem nächsten Dampfer ab. „lind wie Ist «S mit deinem Eng lisch?" rief ich ihm zum Abschied zu. „Lern ich drüben!" schrie er zurück und winkte mit der Mütze. In Neuyork etablierte er sich. ^Hauptsache: Anpassung." dachte er, und er ließ über seinem Borstabtlaben ein« Licht- reklame mit seinem Namen anbringen. „Mvrning, Mister Plate," sagten die Leute, aber sie sprachen seinen Namen seltsamerweise „Pleetc" anö. „Aitpass«»." dachte er »nd ließ dte Mechaniker kommen. 4Die änderten die Lichtreklame in „Plecte". Aber am nächsten Tage sagten die Leute „Pltetc" zu ihm . ., Plate begann sich zu wundern, aber er war, wie gesaat, ein Mau» von Kviisegnenz. So kamen die Mechaniker aste, mals »nd änderten die Lichtreklame i» „Plicte". Ab«r wie es einerseits ttn Englischen, anderseits mit Sen hohen Mechanikerrechnuiigen nun einmal ist: vvn dieici» Augenblick an war mein Krcnnd Plate „pleite". . . Hans Ricban Orlgln»! - Kneüung "iSopgtz" mit ck«r vlot,t>»n vnncknrol» In >II»n <zpo4b»lc»n »rkNItllo», » * . In vpnl »«»1« »ng V»»»» 1000 8lllek fstdlse vdsrkomelon »u» «1««n<>n rüottsn »Z E MMFK »z E K. XORIH, fsl6ll«m68tt. s. -