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Unterhaltung und Geschäftsverkehr. »N 24 Freitag, den 24. Oktober. 1836. Erscheint täglich Vlorgcns 7 Uhr. Inserate die Spalteiizeile oder deren Rani» zu 5 Pf. werde» bis Abends 7 Uhr (Sonntags von 51—2 Uhr) angenommen. 5. Abonnementprcis s Vierteljahr t Thlr, (»wnatliäi 20 Zeilen uncnigeidliche Inserate); 2. Abomiementpreis » Vierteljahr tö Ngr. bei unentgeidlicher Lieferung in s Hand. — Iür auswärts durch die Post s Vierteljahr 10 Ngr. Expedition: Johannes-Allee Ar. 0, sowie auch Waisenhausstraße Ü pt. Dresden, den 23. October. In Bezug auf die zum 4. Nov. am hiesigen k. Hvfe bevorstehenden Vermählungsfeierlichkeiten weiß man bis jetzt Folgendes. Die Trauung selbst wird Mittag 12 Uhr vollzogen werden. Um 4 Uhr Nachm, findet große Cere- monientafel, die Tage darauf Hofball, zweimal Festtheater, Ball beim Minister des Innern und Auswärtigen, Frei herrn von Brust Exc., großes Ballfest beim k. k. östreich. Gesandten und zum Schluß große Assembler bei Ihrer Maj. der verw. Königin Maria statt. Ob die Ausstattung der Prinzessin Braut diesmal öffentlich ausgestellt wird, ist noch unbestimmt. — In der letzten Stadtverordnetensitzung wurde u. A. über die Erhöhung des Antheils verhandelt, welchen das geistliche Brückenamt aus den Erträgen des Elb brückenzolls bezieht Dieser Antheil, früher 3095 Thlr., wurde behufs der schnelleren Tilgung der Brückenbau schulden vor einigen Jahren, da das geistliche Brückenamt diese Summe nicht in dieser Höhe bedurfte, auf 1500 Thlr. herabgesetzt. Da nun der Neubau der Superintendentur nöthig wird, dessen Kosten sich auf 50000 Thlr. belaufen werden, hierzu aber nur 25000 Thlr. vorhanden, also noch 25000 Thlr. zu beschaffen sind, so hatte die Ent schließung Platz gegriffen, durch Erhöhung des Antheils an dem Elbbrückenzolle diesen Ausfall zu decken. Die Finanzdeputativn vermochte jedoch nicht, dem Collegium dieses Verfahren als zur Annahme geeignet zu empfehlen, indem dadurch die Elbbrückenpassanten und durch sie der Verkehr Dresdens ungerechtfertigt beschwert würden. Das Gutachten der Deputation fand einstimmige Annahme, und der Antrag des geistlichen Brückenamts, dielen An theil von 1500 Thlr. wieder auf die frühere Summe von 3095 Thlr. zu erhöhen, ward somit abgelehnt. Am 30, Sept. d. I. Abends hat sich ein un bekannter Mann im Gasthofe zum deutschen Hause in Berlin, nachdern er erst wenige Minuten vorher als Gast daselbst eingekehrt war, erschossen. In dem Zimmer des Fremde^, iss ein offener Brief folgenden Inhalts: ,„Dres-i den, den 29. September. Ich hin der Lehrer Schmidt daselbst, habe aus Nahrungssorgen diesen verzweifelungs- vollen Schritt gethan", gefunden worden.. — In einem am 15. d. M. Nachmitt, von Dres den nach Leipzig gegangenen Personenwagen lll. Elaste ist eine verschlossene, mit Umhängcriemen versehene lederne Tasche mit Geld liegen geblieben. Desgleichen hat sich zu dem bereits früher ausgerufenen goldneif Armssand in Etui, welches am 3. Juli in einem auf derselben Strecke gegangenen Gepäckwagen gesunden wurde, bei dem Direc« torium der Leipzig-Dresdn. Eisenbahn-Compagnie noch keine Eigenthümerin gemeldet. — Der Verein fürs Leben hält nächsten Sonnabend seinen ersten geselligen Abend im deutschen Hause. Gast karten zu 20 Ngr für sämmtliche geselligeAbendr und wissen schaftliche Vorträge dieses Winters oder zu 5 Ngr. zu einzelnen Abenden sind in der Buchhandlung von CH. G. Ernst am Ende zu entnehmen. — Bei Hrn. Alex. Schmidt am Altmarkte wird Den jenigen nähere Auskunft ertheilt, die unter kundiger Füh rung am Lesen und Erklären einiger der vorzüglichsten Stücke Shakespeare's in den Abendstunden Theil nehmen wollen. — In der gr. Tanne, Königsbrückerstr. 23, ist die Schlachtenskizze von Borodino, von Hrn. Schuster, wieder ausgestellt und bis zum 1. Nov. täglich von Mittags 1 Uhr an zu sehen. — Die gestern begonnene Bücherauctivn (innere Rampescheg. 20) dauert bis zum 28. d. M. — Heute morgen wurden die beiden letzten Num mern der „FreimüthigenSachsenzeituygC wegen darin ent haltener Artikel übet den Kaiser Louiß Napoleon polizei lich mit Beschlag belegt. Im Fall die Gerichtsbehörde die Artikel für strafwürdig befände, dürfte dies der erste politische Prozeß sein, der nach dem neuen Gerichtsver fahren öffentlich zur Verhandlung käme. — Das neueste Stück (Nt. 10) deS AmtEü. An zeigeblattes für die landwirtyschaftl. Vereine ddss 'König reichs Sachsen (Dresden, G. Schönftld's BüchhäMü.ig) enthält einen Auszug aus der Verordnung des k. Ministe«