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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.09.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270909010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927090901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927090901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-09
-
Monat
1927-09
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.09.1927
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Fretlog, 9. September 1927 — ..Dresdner Nachrichten* — Nr. 424 Seite » Die Ge-iichrnt»NilUe de» ehem. Schütze«- Regime«»» 1V8 eine Sehenswürdigtzeti Dresdens. Da» größte und schönste Threndenkmal errichtet der San- b«»verband ehemaliger Schutzen l«8 seinen tm Weltkriege gc- fakenen Kameraden. Da» Denkmal findet seinen würdigen Platz im früheren vfti-terpark de» Regiments unterhalb der Schittzenkaserne. Schon von weitem leuchtet die ihrer Vollendung entgegen gehende Gedächtntssttitte, ein Werk vieler Jahre intensivster «r-eit, au» dem sie umgebenden Grün hervor. Das Mittel stück. ein Bronzerelies, verkörpert den Ausmarsch des Regt- ment», zu besten Seiten sechs große Tafeln in Mosaik die Namen der über 28«« Gefallenen kompagnieweise verewigen werben. Zur Illustrierung der imposanten Größe des er- richteten Denkmals sei ermähnt, das, die NainenStascl» einen Flächeninhalt von zirka lg« Quadratmeter einnchme». Die diese GedächtntSstätte umgebenden ivvhlangclcgten Park anlagen biete» jedem Besucher, sei cs von Hinterbliebenen, Kameraden oder Freunde», eine Stätte zu ehrendem Ge denken der braven 28i>«. Da der Vau in der Inflationszeit begonnen wurde, zerflossen die durch Werbung cingegangcnen Mittel in ein Nichts. Dessenungeachtet hielt der Landesver band mit alter Zähigkeit und großer Geduld an dem gesteckten Ziel fest, das Denkmal zur Vollendung zu bringen. Nichts wurde unversucht gelassen, um Wege zu finden, neue Tinnahmcauellen zu erschließen. So wurden Zeichnungö- schetne und Bausteine herausgegeben, ebenso brachte der Verkauf von Vronzcschützen und der RegimcntSgeschichte so wie Veranstaltungen einen Reingewinn. Auch ei» Appell an verschiedene Jndustriennteruchmungen blieb nicht un- gehört. Herzlichen Dank allen SpendernI Der Landesver band will nicht nur eine imposante Gedächtniostätte errichten, sondern sie soll auch bis zum Sinweihnngstage bezahlt sein. Darum sollte jeder Gönner oder Angehörige des ehem. Schützenregimcnts wenigstens einen der Patenschetne zeichnen, damit das Ziel erreicht wird. Alle ehemaligen Schützen gehören in de» Landesverband I«8 — Geschäftsstelle Dresden-N., Tannenstraße 7, 1. — daselbst erfolgt An meldung und auch Annahme von alle» Spenden. Ein- zahluibgen können auch ans Postscheckkonto 21175 Dresden, Landesverband ehem. Schützen Nr 1«8 e. V.. erfolgen. Der Verband bezweckt lediglich die Fertigstellung der Gedachtnis- stätte und deren Erhaltung, sowie llntcrstntzung von be dürftigen Kameraden und Hinterbliebenen. Die Einweihung des Denkmals soll tm Juni 1928 statt- findcn, und bis dahin gibt cs noch ein großes Stück Arbeit zu benmlttgcn. Schützcngcist hat schon vieles vermocht, noch einmal ruft der Landesverband allen Kameraden zu: „Werbet für unsere gute Sache, tretet ein in unsere Siethen!" Sinheilskurzfchrisl. Der in den Tagen vom 2. bis 1. September in Dresden stattgesundcne Bertretcrtag des Deutschen Steno- graphenbundes hat einstimmig folgende Entschließung gefaßt: „Der Vertvetertag des Deutschen Slenogvaphenbundcs dankt der Reichsregier»,ig und den Ländcrregierungen für die Förderung, die sic bischer der EinhcitSkurzschrist haben angedcihcn lajscn, und bittet sie, diese Wirksamkeit in erweitertem ttmsangc fortzuscve». Fnsbesondcrc fordert der Deutsche Stenographenbund wcitergchcndc Anwendung der Kurzschrift im Behördenbctricbe und nach dem Beispiel von Sachsen und Oesterreich die Einführung des stiirzschristunterrichts als Pflichtfach in sämtlichen höheren und den in Frage kommenden Berufsschulen. An Handel, Gewerbe »nd Industrie richtet er die Bitte, bei Neuanistclluugcn solchen den Bor zug »u geben, die vor einer Handelskammer die Prüfung in Kurz schrift abgelegt haben. Die Einheitskurzschrift hat sich nach den über einstimmenden, Urteilen sämtlicher Verbände des Deutschen Stcno- gravhenbundcS — der sich aus ganz Deutschland und Oesterreich er streckt und tK>g Vereine mit über 1«« »M Mitglieder umfasst — so wohl ftn Unterricht als auch in der Anwendung vorzüglich bewährt." AnS dem Jahresbericht ging hervor, daß der Nnnd von 81««« Mitgliedern ans rund 1«N«M Mitglieder gestiegen ist, die sich auf rund 11«« Vereine verteilen. Mehr Farbe ins Ska-ibilö! — De« Dramatische WohltätigkeitSoerein „Don EarloS 1887" beging im prächtig geschmückten Saale der Groben Wirtschaft mit einer Anzahl von (Hasten die Fctcr des INiährigen Bestehens mit Festtafel und Fnslrumcntalkonzert. Rach dem Prolog gab der l. Vorsitzende Bclricbsbcamter Klcditzsch in seiner Fest ansprache einen Rückblick ans die Tätigkeit der Gesellschaft ans dramatischem Gebiete in den vergangenen 1« Jahren und die in hervorragendem Mähe ansgcübte Wohltätigkeit. Von nah und fern war ein« Fülle von Glückwunschtelegrammen und Schreiben ein- gegangen. Herr Wilhelm Licbig wurde für Lbsährigc Mitglied schaft zum außerordentlichen Mitglied ernannt. Von den noch vor handenen Gründern würdigte Herr Paul Meinickc das stete VorwärtSstrebcn des Vereins. Besondere Ucbcrraschnnocn bereiteten die Damen durch Stiftung eines Bühncngongs und einer Blumcn- spendc für die vor »l> Jahren cingetrctcnc Frau Emma Müller, lern« der Vorsitzende mil einem Fahncnnagcl. Ansprachen und künstlerische Darbietungen erhöhten die frohe Stimmung. Am andern Tage erfreute der Verein durch eine Theatervorstellung mil Festball. Zur Ausführung gelangte „Ter Glückstag", Lustspiel in zwei Akten, gewidmet von Max Löbcl. Sie fand ungeteilten Beifall. Herr Köhler vom Brudcrvcvcln Siegfried übcrbrachtc Glück wünsche und ein ivcrlvollcß Geschenk. Der Verband sächsischer Bereinigungen selbstän diger Maler und Lackierer sendet uns einen Artikel, dem wir solgende beachtenswerten Anregungen ent nehmen: Wie viele alte stabtblldliche Reize hat die neue Bewegung „Farbe im Stadtbild" wieder belebt! Wieviel neue Fröhlich keit hat sie in sonst öde Schablonenstraßen der Neuzeit ge tragen, überall dort, wo man sich der vielseitigen Macht der Farbe bedient. Traum- und Märchenbilder aus der Kinder- zcit mil ihren bunten, eindrucksvollen Farben sind in mancher deutschen Stadt im Lause der letzten beide» Jahre Wirklichkeit geworden. Man kan» ihnen überall dort begegnen, wo das deutsche Malerhandwerk Hand in Hand mit der Archlteklcnsii>aft und den Baubehörden schöpferische Zusammenarbeit leistet. ES ist iluocrkennbar, daß die Farbgebung im Stadtbild nach ansängiichcn Enigleisungc» schon viele Fortschritte nach der künstlerischen Seite hin gemacht hat, daß man sich nicht nur bemüht, die Haupislächen der Fassaden in ein harmonisch ab- gestimmtes Farbcnkleid zu bringen, sonder» auch mehr und mehr versucht, bei der Farbgebung für die großen Außen flächen gleichzeitig auch geschickt die Architektur des Gebäudes zu unterstreichen und herauszuheben, während die frühere Anstrikhmethodc automatisch und gedankenlos meist darauf hinauslief, oft schöne Architektur mit einer indifferenten Etn- heitssarbe wegzustreichen. Daß die Farbe auch znm Verdecken von baulichen Unschvnheitcn vorteilhaft verwendiet werden sollte, Ist selbstverständlich. Der Bund zur Förderung der Farbe im Stadtbild, Hamburg, der diese Farbbewegung durch Zusammenfassung aller an ihr interessierten Kreise, wie das Malergewcrbe, die Farbenindnstric, die Architektenschast, die Stadtbaubehürden usiv., fördern will, hat erstmalig eine freundschaftliche, prak tische Zusammenarbeit zwischen all diesen Kreisen ermöglicht n»d durch Preisausschreiben vielseitiges Material durch far bige Entwürfe von ganzen Straßenzügcn, Plätzen, Einzel häusern gesammelt und hält dasselbe in Auöstellungsform zur Verfügung. Diese reichhaltige Sammlung, die durch Mit arbeit interessierter Fachleute dauernd weiter ivächst, ist schon durch viele deutsche Städte gewandert und hat dadurch der Farbgebung zweifellos viel genützt. Auch durch die Fach schrift „Tie farbige Stadt" werden dem Malergewerbe viele Anfklärungsmüglichkeiten über Fachfragen aus diesem Arbeitsgebiet geboten Ter Aussatz „Das Gesetz der farbigen Bindung" von Prof. Phlcpps, Danzig, in der Nummer 4 zeigt in besonders demonstrativer Art dem Malergcwerbe an farbige» Beispielen einfach und drastisch, wie man auf ein fachste Weise harmonische Farbwirkung erzielt Sehr viel Maler haben den Wert dieser Farbbewegung für die Stadt, in der sie leben, noch nicht einmal für ihr eigenes Geschäft erkannt, sonst würde man cs doch wohl nicht täglich seststellen können, daß der Maler aus Gedankenlosig keit einen neuen .Hausanstrich so ausführt, als ob es über haupt keine Farbbewegung gäbe, nämlich gra» in grau, wie vor zwanzig Jahren, ohne eine einzige farbige Linic zur Unterstreichung der oft reiz vollen Architektur. Wie dankbar würde mancher Hauswirt sein, wenn der Maler sich die Mühe machen würde, ihm einen guten Rat zur wirk samen Verschönerung des Hauses durch Anstrich zu geben! Welchen Dienst würde dadurch der Maler auch sich selbst und überhcnrpt dem Malcrgeivcrbe leisten, wenn durch sein fach männisches Eintreten das erste sarbcnschöne Haus in seiner Stadt, seinem Vorort oder Dorf stünde, oder wenn er nur ein weiteres gutes Beispiel zur Nacheiferung bei jeder sich ne» bietenden Gelegenheit gäbe. Mil Farben kann man Freude schaffen, kann man oft auch ohne Mehrarbeit in der Architektur Schön- heitöwtrtungcn erzielen, die der Hauswirt dankbar anerkennt. Bei einer ganzen Reihe von Ncnanstrichcn alter Häuser mit schöner Architektur ist es geglückt, den Hausbesitzer von dem größeren Schönheitswert einer harmonisch farbigen Bohand- lnng seines Hauses zn überzeugen. In schwierigen Fällen hat auch der Bund zur Forderung der Farbe im Stadtbild dnrch Ucbcrlassung von Farbenzcichiningen ähnlicher Objekte dazu beigetragcn, Hausbesitzer nmzustimmen »nd dadurch ge rade architektonisch wichtige Objekte an besonders exponierten Stellen, die für Farbwirkung beispielgebend waren, für die Bewegung gerettet. Künstlerisch veranlagte Maler sollten deshalb im Interesse der Gesamtheit solchen An- st r e i ch e r n beratend helfen, die den kulturellen und wirtschaftlichen Wert dieser Farbbewegung noch nicht ver standen habe». Innerhalb der Innungen könnte zweifellos viel Einfluß ausgcttbt werden zugunsten der Förderung dieser Bewegung. Die Bewegung „Farbe im Stadtbild" sollte natürlich nicht damit allein erschöpft sein, daß man die Anßenfassaden der -Häuser erfaßt: es gibt tausend andere Mdgltchkeiten, die Farbe zu« Zeichen der Verschönerung anszunnßen und dein Malergcwerbe dadurch neue Arbeitsgelegenheit zu schaffen. Ätzarnm streicht man Bänke, Holzzäune, Fensterläden, immer »nd immer wieder gedankenlos fast cttlsschlicßltch grün? Wieviel größere Lebhaftigkeit könnte durch Farbänderung, durch Auswahl mehr persönlich eingestimmter Farbtöne erreicht werden! Eine grüne »Bank auf grünem Nasen mit grünem Laubhintergrund ist ja über haupt nicht sichtbar: sie verschwindet dem suchenden Auge. Orange, rot oder andere mit grün kontrastierende Farbtöne würde» das Bild wesentlich z„ heben verstehen. Welche Farbenfrohheft könnte z. B. in großen Kurparks einfach da- dur» erreicht werden, daß man die Gartenpiöbcl ganz ver- schtcvenfarbig streicht. Entzückende Wirkungen lassen sich bei spielsweise erzielen, wenn die Kvrbmöbelgarniturcn in jedem einzelne» Stück mit einer anderen Farbe gestrichen würdenI Wieviel schöner wird die Wirkung durch solche Farbgebung im Vergleich zu de» sonst stets schmutzig grau aiissehenden Peddigrohr-Klubmöbel! Die moderne Spritz- lacktereret ermöglicht ohne weiteres einen zuverlässigen Korbmöbelanstrich. Dieser Gedanke ließe sich vorteilhaft ohne iveiteres über tragen auf die Stra » dmöbel in Badeorten und auf die Badckörbc selbst. Es müßte ein viel lustigeres Bild ergeben als setzt, wenn die Strandkorb-Kolonicn wie buntfarbige Häuschen den Strand beleben. Warum müssen Brücken, die vft durch ihre schwung volle Linie sehr hübsch in das Landschaftsbild passen, noch immer traditionell grauschwarz gestrichen werde», während durch andere Farbgebung, und zwar durch Anwendung von mindestens zwei verschiedene», lichteren, wirklichen Farb tönen die Brückcnarchiiektur ganz anders hervortreten und dnrch freundliche Farbgebung überhaupt viel bester in das Landschnstsbild sich cinpassen würde'? Wieviel Möbel werden auch heute noch immer ge dankenlos in der so geschmacklosen Eschenmaserung gestrichen und lackiert, die doch eigentlich rede Farbensrende er drosselt! Jeder einzelne, der sich entschließt, ein solch scheuß liches, cichenlackicrteS Möbelstück mit einfachen, kräftigen Farben, die natürlich miteinander harmonieren müssen, zu übcrstrcichcn und abzusetzen, erlebt eine Farbenwohltat in seinem Hause. Hier sollte das Malergewerbe Mitwirken, der Farbe, der Schwester des Lichtes und der Freude, zum Siege zu verhelfen! Desgleichen auch das Lnckicrergewerbe. Die sorgfältige Arbeit, ausgeführt mit zuverlässigen licht- nnd wetterfesten Farbmaterialicn, wird dem Maler die An erkennung bringen, welche er um seine Bemühungen für die Farbgebung im Stadtbild verdient. Sorgfältige Material- answahl, bewußte Benutzung nur erstklassiger Anstrich mittel, ist die selbstverständliche Grundlage, um für den Maler selbst und den Anstrichabnehmer schwere Enttäuschungen zu vermieden, wie sie im Anfang der Bewegung leider, besonders drastisch tn Magdeburg, passiert sind. Angesichts der beträchtlichen Abhängigkeit der Farb- bcwegung von den Qualitäten der Anstrichmittel sucht der Bund zur Förderung der Farbe im Stadtbild durch Unter stützung von Aufklärung und Farbenforschnng Fortschritte in der Richtung zu erzielen. Der Bund arbeitet zu dem Zwecke freundschaftlich -Hand in Hgnb mit dem kürzlich ins Leben gerufenen Fachausschuß für A n st r i ch t e ch n i k, Berlin, an dem auch der Reichsbund für das deutsche Malergcwerbe interessiert mitarbeitet, um dadurch Auf klärung und Förderung in Fragen der Farbtechnik und An strichmittel zu erreichen. Eine derartige Zusammenarbeit aller an der Farbgebung interessierten Kreise muß Fort schritte im allgemeinen und Nutzen im besonderen für das deutsche Malcrgewerbe bringen. Warum Sie Verdauungsstörungen haben. Wie man Abhilfe schafft. Wenn Speise in den Magen einmtt, werden sofort säurehaltige Säsle abgesonderl. Wenn diese Absonderung im llebermasz erfolgt, belastet sie den Magen und verursacht Schmerzen und Beschwerden Sofortige Linderung kann in derartigen Fällen erziel! werden, wenn man einen halben Kalfeelösfcl Biserirtes Magnesia-Pulver oder zwei bis drei Tabletten in ein wenig Wasser direkt nach dem Essen ein- nimml. Dies neulralisierl prompt und schnell den Säureüberschuß, beseiligt die übermäßige Gärung und stellt sofort schmerzlose normale Verdauung her. Kaufen Sie noch heule ein Pake! Biserirle Magnesia, nehmen Sce sie, wie aus der Gebrauchsanweisung angegeben, und Sie werden über Veröauungsbeschwerden nicht mehr Klagen. Wichtig! Silier, Sir sich o»r Nachahmungen und bestehe« Sir daraus, nur die echie Biserirle Magnesia zu erhalle», die de» Nam« Dismag Lk». London trägt. 8 Bemerkungen Wagners. Auch der Federhalter, mit welchem er die „Nibelungen" schrieb, bat hier eine Stätte gefunden. Do» anstoßende Kabinett iS t e r b e z i in m c r> enthält die Erinnerungen an Wagners Tod und Begräbnis, so z. B. die Totenmaske, Bilder vom Lterbchaus in Venedig, vom Leichen begängnis und der letzten Ruhestätte. An de» Wänden des Treppenhauses zum Obergeschoß gewahrt man ebenfalls Bilder und Andenken an Richard Wagner, als Deckengemälde einen Sternenhimmel mit der Gralstaube. Im größten der oben gelegenen Zimmer befindet sich die außerordentlich wertvolle und reichhaltige W a g » c r - B i b l t o t c h c k, welche außer den Originalwerkeil die größte Sammlung der gesamten Wagner-Literatur aufzuivetsen hat. Die Nutzbarmachung des gesamten Materials zu wissenschaftlichen Arbeiten im Inter esse der Erkenntnis Wagners und der von ihm auSgegangcncn Bewegung ist von namhaften Wagnerforschcrn bereits viel fach erfolgt. Weitere Zimmer des oberen Stockes enthalten neben zahlreichen kleineren Andenken a» Wagner in über sichtlicher Anordnung alles das, waS die Stadt Bcnrenth, Jean Paul und die Wartburg betrifft. Dieser Ucberbltck beweist zur Genüge die Vielseitigkeit und den Wert der Sammlungen des Richard-Wagner- MusenmS. Tie Wartburgstadt hat also alle Ursache, ein treuer Hüter dieses Schatzes zu seist und zu bleiben. -V kr. Das Gespräch mit dem Kimmel. Von Peter Sachse. Bcrlin, im September. Wir sitze» unter diesem grenzenlos blaue» September- Himmel zu Füßen des Funkturms. Ans der nahe» Großen FunkanSstellung strömen Zehn» tausende von Berliner Bastlern herbei, die diese Schau der jüngsten deutschen Industrie fachmännisch durchstreift haben. Nun gruppieren sie sich zu Füßen des Funktnrinö — und starren zum Himmel. Dort schwebt ei» Flugzeug heran. „DaS müssen sie sein — das sind sic bcstimmtl" Ein Raunen und Flüstern geht durch die Menge. Denn hier sollen wir tn wenig Minuten bas neueste Wunder der Technik er leben: eine Unterhaltung zwischen Flugzeug und Erbe, eine drahtlose Unterredung mit 11«« Meter Höhe, ein Gespräch mit dem Himmel. . . . In einem der kleinen WochcnendhäuSchen nahe dem Funk- turm sitzt Professor Leithäuser, der große Funktechniker der ReichSpost, an einem kleinen Sender: „Achtnngl Achtung! Hier Berlin auf Welle 484. Herr Dr. Herrat ich begrüße Sie hier unten von der Erde und hosse, baß Sie mich gut ver stehen. Gleichzeitig begrüße ich mit Ihnen Herrn Alfred Braun, den beliebten Sprecher der Berliner Funkstunde, der mit Ihne» aufgcstiegcn ist und dann von oben herab einige Worte an die Berliner richten wird. Ich bitte Sie jetzt, Herr Doktor, uns zu antworten, ob Sie uns verstanden habe». Ich schalle um auf Empfang. Ich schalte um. Ich schalte um!" Was Professor Leithäuscr in sein Mikrophon gesprochen hat, haben mir alle mftgehört, denn cs ist aus dem Lautsprecher übcrgelcftet worden, der sich am Funkturm in fünf Meter Höhe befindet. Ans diesem Lautsprecher soll uns nun auch die Anlwvrt aus dem in den Lüsten kreisenden Flugzeug über mittelt werde». Der Zehntausend bemächtigt sich eine slebcr- haflc Spannung. Zwanzigtausend Augen hängen am Flug zeug, zwanzigtanscnd Ohren am Lautsprecher, Nichtig ... da surrt cS. Und schon klingt es laut und deutlich: „Achtnngl Achtung! Hier ist Flugzeug O 870. Guten Tag Herr Professor Leithäuser! Herr Alfred Braun und ich, wir begrüßen Sie auss herzlichste. Wir haben Sie ausgezeichnet verstanden! Hier oben ist'S heute herrlich! Was haben Sie für uns für Befehle? Wir harre» Ihrer Weisung. Bitte geben Sic Antwort! Ich schalte um auf Empfang. Ich schalte um. Ich schalte um!" Nun gibt Professor Leithäuscr von unten Antwort. Um die praktische Anwendung dieser neuen Verkchrsmögllchkelt zwischen Himmel und Erde zu demonstrieren, gibt er dem Flugzeug Befehle: „Wenn ich bis fünf zähle, wollen Sic bitte eine Kurve nach rechts fliege», ja? Also ich zähle . . . eins . . . zwei . . . drei . . . vier . . . fünf . . ." Ein staimcndcS Ah geht durch die Menge: genau bei fünf wendet das Flugzeug nach rechts. Der Professor fährt fort: „AnSgezeichnct. Herr Doktor! Jetzt, bitte ich Sic, wenn ich biS ncht gezählt habe, eine rote Leuchtkugel abzuschießenl" Er zählt bis acht — noch >» der gleichen Sekunde entsendet da? Flugzeug eine rote Leuchtkugel. Der Professor befiehlt von mite», das Flugzeug soll auf SN« Meter herabgchcn — sofort wird der Beschs anSgeführt. „Und nun, Herr Doktor, bitte ich Sie, Herr» Alfred Brau» zu veranlassen, einige Worte an »ns zn richte». Ich schalte »m aus Empfang. Ich schalte um. Ich schalte um!" ^ „ Alfred Braun, der Sprecher der Berliner Funkstunde, ist in Berlin sehr pvpnlär. Seine Stimme kennt jedes Kind. Wie sic ihn nun ans den Molken predigen hören, glauben die Berliner endgültig an die neue Erfindung. Ja. das ist ihr Alfred: so flötet und schwärmt er immer! Diesmal ist er be geistert von der herrlichen Nußsicht, vom schönen Wetter, von der klaren Luft — er kann „seinen lieben Berlinern" gar nicht genug erzählen. Wenn er einmal das Wort hat, gibt er'S nicht wieder her — sogar üvo Meter über dem Erdboden. Nun, auch das wirb überstandcn. Professor Leithäuscr spricht wieder gen Himmel: „Achtung! Achtung! Hier ist Berlin aus Welle 484. Wir haben alle Herrn Braun verstan den. Wir freuen uns. daß es ihm da oben so gut gefällt. Gleichzeitig soll ich ihm bestellen, er möchte, wenn er gelandet, doch gleich mal Herr» Intendanten Hagemann anrufen, wegen der Probe morgen zu „John Gabriel Borkmann". Ich bitte mir zu bestätigen, baß ich das ausgerichtet habe. Ich schalte um auf Empfang. Ich schalte um. Ich schalte um!" Und Alfred bestätigt von oben, daß er nachher gleich den Intendanten anrufen wird. Der Apparat im Flugzeug wie der auf der Erde dienen gleichzeitig als Empfänger wie als Sender. Nur eine einfache Umschaltung ist nötig. Und als sich das Flugzeug probeweise weit vom Funkturm entfernt, als cS fern über dem Wannse» kreist, hören wir durch den Lautsprecher die Stimmen von oben genau so deutlich wie zuvor — wir Zehntausend. Bis in die Dämmerung umstehen die Bastler den Funk» turm und diskutieren das Wunder. Roten Kopfes gehen sie endlich heim. Nun haben sie eine neue Bastelausgabe — nun werden sie sich auch einen Himmclssprecher bauen. . . . Bücher und Zeitschriften. Ein Kommentar zum RcichSschulgescßcntwnrs. Als ein Hilfsmittel für die gegenwärtigen und kommenden AuSclnanderictzunaen Uber den Ncichsschulgelctzentwurs erscheint so- oben Im Verlag de» E v a n g. PrcsseverbandcS für Deutschland ein Kommentar dazu. Dlc Schrift enthält einmal dte wichtiastcn schulpolftischen Dokumente: außer dem Entwurf selbst »ns der amtlichen Bcaründuna die einschlägigen Bestimmungen der RelchSverfagung, dte maßgebenden Erklärungen der kirchlichen Instanzen, ein Literaturverzeichnis u. a.: sodann kurze erläuternde Bemerkungen, ln denen eine Reihe von Fragen berührt sind, die gerate in den Erörterungen der jüngsten Zelt eine Rolle gespielt haben: vorangcftcllt ist dem Ganzen eine allgemeine Charaktertsteriing und Würdigung des Entwurfs. Im einzelnen Ist wichtig vor allem die Feststellung, „daß der vorliegende Entwurf ofsenbar bewußt und In wette», klmsange aus den Ergebnissen der bisherigen Verhandlungen, vor allem tm BtldungSanSschuß dev Reichstages, aufbaut", wie auch der ln der Schrift erbrachte Nachweis, daß „der Entwurf ln fast aus nahmslos allen und gerate den entschcitendcn Bestimmungen n u r sc st legt, was bisher schon in fast allen deutschen Ländern. lnSbcsondere ln Preußen, rechten» w a r". — ES wäre zu wünschen, daß auch dieser erst« RetchSschnl» gesetzkommcntar dazu dtencn möge, elner sachltchen Erörtermig, wie Ne astcin dem Ernst dieser Kullurfragen angemessen Ist, den Weg ,« bahnen. X Ueber der Scholl«. Gedichte von Paul « a r s ch. Verl«, L. Heege ln Schweidnitz. DleS Bändchen Lyrik erscheint berelt» t» drlttrr Auslag«.
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