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Ikr. 424 Seite 4 Hin-enburgspen-e. Bei der Lammelstello der „Dresdner Nachrichten" ginge» gestern folgende Beträge ein: H. N., Dresden, 5 2N.; Prof. a. D. Dr. med. I. v. Baum garten, Radeberger Str. >0 M.; Ndois Leonhardt, Amtr- gerichlrgrälident a. D., Klotzsche. Nlarlin-Lulher-Str. S, IS Ni.; Domorediger v. Kirchbach. Wallotstr. 2, 5 Nl.: Lmil Hornig, Hosmannstr. 25, 5 Al.: Lase Lorkana, Blafemitz, 5 RI.; Un genannt 5 NI. Weitere Spenden erbeten an die Hauptgeschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten". Marienstraste ZS. Lrdg. oder auf deren Postscheckkonto ISbS Dresden. OerMches und Sächsisches. Unnötige Sorgen. In eiiieni „ein homogenes Kabinett" iiberschriebenen Eiurejilel lucht das Dresdner linkssoziaiistische Organ bei jeinen Lesern den Eindruck zu erwecken, im sächsischen Kabi nett bestanden Unstimmigkeiten hinsichtlich der Beibehaltung der Polizeistunde. Während der Minister des Innern. Dr. Apell, den gegenwärtigen Instand sPolizeistnnde um 1 ilhrj ansrechlerhalten wolle, habe der WirtschastSminister Dr K rng von 'Nidda und von F alle n st e i n noch eine 2leuße- riing der Gewcrbeknmnier» veranlaßt. Diese hätten sich sirr völlige Aushebung der Polizeistunde erklärt, und der Wirt- schafisminister werde nniimetzr wohl versuchen, eine Verlänge rung lsoll wohl heißen HinanSschiebnngl oder gar die völlige 'Aushebung der Polizeistunde zu erreichen. Dazu bemerkt die „Sächsische Ltaatszeitung": Die Sorgen. > die sich das erwähnte Blatt um die Homogenität der Regie ! rung macht, sind unnütz. Die Aufforderung an die Gewerbe- j kammern ist nämlich nicht nach Antritt des jetzigen Wirt- schastsminislers, sondern bereits um die Jahreswende 1926 27 ! vom damaligen WirtschastSminister Dr. 'Wilhelm erlassen worden. 'Nach Eingang der Antworten ist dann im Einver-j nehmen beider Ministerien ldes 'WirtschaslsministcriumS und des slNini'teriumS des Innernl beschlossen worden, an dem bisherigen Instand nichts zu ändern. Die Dammbruchkataflrophe in Döhlen vor dem Landlagsausichuh. Der seinerzeit vom Landtag eingesetzte 'Ausschuß zur llniersnchnng der Dammbrnchkaiastrovhe beim staatlichen Braiinkohlenwerk in Böhlen hielt am Donnerstag seine erste Sitzung ab. Der Berichterstatter Abg. Ferkel (S. P. D.l legte einen umfassenden Bericht vor. Dem Mitberichterstatter, Abg. Lippe iT. Bp.l, >var die Berichterstattung unmöglich gemacht, weil im Finaiizniinisterinm die Sammlung der ent sprechenden Unterlagen unterblieben war. Abg. Ferkel richtete in seinem Berichte heftige Angriffe gegen die Leitung der staatlichen «vlilenwerke und verurteilte die von ihr betriebene Persvnalpolitik. Der von ihm voraelegtc Antrag spricht von schuldhaftem 'Verhalten der Werkdirektion. Die schuldigen Personen mußten von ihren Posten enthoben und die Per- sonalpvliiik gründlich geändert werden. Schadenersatz ansprüche der Bewohner jener Dörfer, die durch die Kata strophe in Mitleidenschaft gezogen wurden, müßten in weitesten. Umfange befriedigt werden. Der 'Ausschuß beschloß gegen die Stimmen der Bürgerlichen, die 'Werkleitung zu er suchen, Kündigungen so lange nicht vorzunehmen, bis die Ans- schußuntersuclningen abgeschlossen sind, weil sich wahrscheinlich die Heranholung von Zeugen nötig macht. In die sachlichen Beratungen wird in der nächsten Sitzung cingctretcn werden. Die christlichen Ellern Dresdens zum Reichsschulgesetz. Der Bezirkselternrat der christlichen Elternvereine Groß- Dresden hat in seiner Sitzung vom 7. September 1927 zum Entwurf eines Reichsschulgesetzes Stellung genommen und einmütig folgende Entschließung gefaßt: „Der Bezirkselternrat ist der Ueberzeugung, daß der vorliegende Entwurf eine brauchbare Grundlage für ein Reichsschulgesey bildet. Er erwartet, daß er möglichst bald Gesetz wird, daß hierbei vor allem auch die besonderen sächsischen Belange, die im Entwürfe noch nicht genügend beachtet sind, Berücksichtigung finden, und daß auch der ein- klassigen Schule als christlichen Schule der Weg geebnet wird. Ganz entschiede» verwahrt er sich gegen alle Ver suche, das durch die Neichsversassnng gewährleistete Recht der Eltern, evangelische Bekenntnisschulen zu fordern, zu schmäler», oder die evangelischen Eltern schlechter zu stellen als ihre christlichen katholischen Mitbrüder. Schließ- l lich ruft er alle evangelisch Gesinnten auf, in dieser kultur- politischen Lebensfrage einmütig zu dem Entwürfe zu stehen." Die Nachkommen Dr. Marlin Luthers. 'Als der Reformator am 13. Junt 1528 seine Kate heim- slihrte. erhob sich ein Geschrei im katholischen Lager, aus dieser Ehe werde der 'Antichrist kommen. Das Lärmen ver stummte gar bald von selbst. Gottes Segen lag aus dem Bunde. 470 Ehen sind im Laufe der Iahrüunderte aus ihm hcrvorgegangen. 1200 'Nachkommen zählt man, von denen 615 noch am Leben sind. Nur zwei Kinder LulherS haben das Geschlecht fortgeführt. Sein Sohn P a u l pflanzte den männliche» Stamm fort. Er gewann sich als Doktor der Medizi» großen Ruf und lebte, als Leibarzt der Wettiuischen Kurfürsten 'August und Johann hochgeehrt, von 1571 bis 1580 in Dresden. Hier ward 1586 seine Gattin Anna geb. v. Warbeck, gebürtig aus Torgau, auf dem Liebfrauenkirchhos, dem jetzigen Nenmarkt beerdigt. Durch seine» Sohn Johann Ernst in Zeitz, durch seinen Enkel Johann Martin Luther und dessen drei Schwestern wurde» die Nachkommen weit ver zweigt. 542 gehören in diese Linie. Doch starb 1759 mit Martin Gottlob Lu<her dieser Stamm «uS und ging, von da ab im weiblichen Zweig weiter. Dieser letzte Luther lebte unverheiratet ebensalls in Dresden und wurde auf dem alten JohanneSsricdhvf, der heutigen Johann-Georgen- Allce, beigesetzt. Seine Schwestern, drei an der Zahl, haben Luthers Blut den Familien Opitz, Keil, Müller, Schubert, Stöckel, Grafe, Lindner, Schäde, Nobbe, Förster und Sartorius zugeführt. ES leben augenblicklich noch 95 Nach komme». Luthers Tochter Margarethe heiratete nach Ost preußen: einen Herrn v. Kuhn heim. Sie wurde die Ahne von 75 Nachlebenden, die man in den Familien v. Wcgener, v. Tipvelskirch, v. Grvebern, v. Hcndekampf, v. Lettow-Vor- beck, Crüger. Gene, Niepold. Wollmann. Schuch. Schaffhirt. Schweingel, Oertel und AvcnariuS wiederfiudet. Die zahlreichen Familien, die den Namen Luther heute noch führen, stammen nicht direkt vom Reformator ab. Sie gehören vielmehr in die Seitenlinien des Onkels HanS in Möhra und des Bruders Jakob. Auf diese Aeste können beispielsweise ihre Vorfahren der ehemalige Reichs kanzler Dr. Luther und der Professor Dr. Luther an der Technischen Hochschule Dresden zurückleiten. Tic Familie Luther hat zeitig ein eigenes Wappen er- halten, das lin Schilde eine halbierte Armbrust zeigt. Erst Dr. MartinuS änderte es ab in das uns wohlbekannte Siegel der Rose mit dem -Herzen und dem Kreuz darinnen. Dies ist in Kürze der Inhalt des Vortrags, den der Nachkomme Luthers, Pastor Otto Sartorius aus Dankelshausen, am Mittwochabend vor den Mitgliedern des Vereins für Sächsische Kirche ngeschichte und des „Roland" hielt. — Aus dem KonsulatSdicnst. Der Fabrikbesitzer Herbert Schrciterer von der Kammgarnspinnerei in Reichenbach i. V. ist vom Präsidenten der Republik Argentinien zum Vizekonsul ernannt worden. Als solchem wurde ihm namens des Reiches das Exequatur erteilt. — Die Einwohnerzahl Dresdens mit Albertstadt betrug am 1. August d. I. nach dem Fortschrettungsergebni, 626 190: nach dem Zählungscrgcbnis vom 16. Juni 1925: vrksanwesende Bevölkerung 607 722, Wohnbevölkerung 619 157. — Stadtmusenm und Körner-Museum. Der Gesamtrat hat, wie schon mitgeteilt, in der Sitzung am 6. September entsprechend einem Antrag der Stadtverordnetem beschlossen, von jetzt an freien Eintritt in die städtischen Sammln »ge» zu gewähren. Diese Maßnahme, die den Wünschen der Verwaltung entspricht und den früheren Zn. stand wiederhcrstcllt, wird sicher in allen Kreisen der Ein. wvhnerschast begrüßt werde». Das Sladtmuseum im Neuen Rathause nnd das Körner-Museum, Körnerstraße, sind von jetzt an »u den bekannten Stunden für den uncntgelt. l i ch e n Besuch geöffnet. — Militärischer Wachauszng — Platzmusik. Der allsonn, täglich stattsindendc Wachauszng mit Musik sowie die Play, musik auf der Brühlscheu Terrasse fallen wegen der Herbst. Übungen der 4. Division am 11. und 18. September aus. — Vertauschte Rollen. Am Abend des 15. Juli markierte der 1993 zu Dresden geborene Tartsschafsner der städtischen Straßenbahn Karl August Nowotnick angeblich in an. geheiterter Stimmung die Rolle eines Kriminalbeamten. Aus dem Alaunplah hielt er zwei Radfahrer und z-wei Rad. fahrerinnen, die ohne Licht gefahren kamen an nnd erklärte ihnen, das Fahren ohne Licht koste drei bzw. eine Mark Strafe. Um seiner Amtswllrde auch äußerlich Ausdruck zu verleihen, hielt er den Radlern seine Straßenbahner-Dienstmarke vor. Einer der Radfahrer hielt die vorgczeigte Blechmarke noch nicht für eine ausreichende Dienstbezeichnung, er verlangte den üblichen Lichtbildausmeis. Da Nowotnick eine solche Legi timation nicht besaß, mußte er selbst mit zur nächsten Sicher heitswache gehen, wo sich' alsbald seine unberechtigte Amts- anmaßung hcrausstcllte. Er wurde vom Amtsgericht mit 79 M. Geldstrafe belegt. Daß Nowotnick direkt Strafgelder abgcfordert habe, galt nicht für erwiesen, sonst hätte er weit empfindlicher bestraft werden müssen. — Beim Dachbau verunglückt. Beim Umdeckeu eine» Dache» M der S ch e v c n st r a ß e stürzte ein Bauarbeiter ln einen Schorn stein und wurde von hcrabsallcndcn Steinen am Rückgrat so schwer verlebt, daß er mit einem Sanitätsauto nach dem Iohannstädier Krankenhaus gebracht werden mußte. Vas /^UFSNFlSS in lsohmsciist Volloiulung doi pfSk'Gk Ltksks 23 IIMMMMMMIIIIMI KIMM «MIIMIMM IMiMillM'tlMMllikMI Ama/keus/ra/Ss S Skr. 20 <». st Dresdner Thcater-Spielplan für heute Opernhaus: „Joseph in Aegnpten" sl48j. Schauspielhaus: „Die Jungfern vom Bischofsberg" sst68l. Albert-Theater: „Maria Stuart" l^8s. Relidcnz-Theater: .Hch Hab' mein Herz in -Heideberg verloren" <^81. Die Komödie: «Weiße Fracht" l^B. st* Goethe-Festspiel vor dem Rathaus zu Wernigerode. Anläßlich der 159. Wiederkehr der ersten -Harzrcise Goethes, bei der er auch tu Wernigerode einkehrte, findet am Sonn abend, dem 19. September, vor dem Rathaus zu Wernigerode eine Uraufführung des Spieles „Urewiger Faust" ein Spiel um Goethe, eingerichtet von Friedrich Dietert, in Szene ge setzt von Intendant Rudolf -Hartig, ausgcsührt von den ge samten Mitgliedern des Wernigeröder Kurtheaters und unter Mitwirkung einiger Gäste n. a. vom Landestheater Vranmchiveig statt. st* Englische Kritik gegen Hindcmiih. Tic englische Kritik ist mit Paul -Hindemiths Klavierkonzert Nr. 1. das dieser Tage in London in der Oueen's -Hall aufgeführt wurde, wenig einverstanden. Sie behauptet, in der ganzen Kompo sition finde sich nicht eine einzige zusammenhängende Melodie und nicht einmal der Versuch, zum Ausgleich dieses Mangels eine Art von harmonischer Atmosphäre herzustellen st* Eine Ehrung für Hans Thoma. Mit einer kleinen Feier wurde dieser Tage ein Fußweg von der -Heimat Hans Thomas, dem Tors Bernau, nach dem Feldberg eingeweiht, der zu Ehren des Malers den Namen -Hans-Thoma-Weg führen soll. Ein anderer Weg aus den Feldbcrg wurde bekanntlich vor einigen Jahren nach Johann Peter -Hebel benannt. st Ein Brief von Albert Baisermann. Der große Schau spieler, der am 7, September seinen 69. Geburtstag gefeiert hat und, wie wir in unserem Festartikel berichteten, von der Schweiz ans nur »och Gastspielreisen an die deutschen Bühnen unternimmt, hat sich über seine Zukunftspläne in einem Briefe geäußert, der unsere Leser sowohl wegen seines In halts wie wegen der Orthographie, der von Basscrmann in allen seinen privaten Schriftäufterungen seit jeher ein- gehaltencn eigenartigen Rechtschreibung, interessieren wird. Bassermann schreibt: „Wir gcnißen nach unseren fielen Gast- schpilfarten hir in Arosa im neuen haim die wolferdinte erholung. — Dabai wird natürlich in ruhe die neue saison forberaitct. Unsere pläne schtehen schon ungefähr fest. — Fon mite october bis ende November werden wir wider in Wien bain director Dr. Beer am „Deutschen Volkstheater" schpielen. Außer „Der große Bariton". „Viel Lärm um nichts" und „Wetterleuchten" werden wir dort ein neues eng lisches Lustschpiel, dessen titel noch nicht festschteht, und auch »Die Frau vom Meere" neu in unser Repertoir aufnemen. Aus Wien folgt ein lOtägtgeS gastschptel am schausptelhauS in Stuttgart mit „Kollege Cramptvn". „Der Diktator". „Raub der Sabinerinnen" nnd „Die Wildente". — Dann gibt's wol wider 14 Tage erholung in Arosa. und januar und februar sind mir in Berlin. An welchem teater schteht noch nicht fest. Die ferhandlungen sind im gange. — Jeßner, Barnowsky, Reinhardt und .Hartung haben mit mir fülung genommen, und es wird sich bald enischaiden, wo das gast- schpiel statifindet. — Jeßner hat mich ersucht, im zwaiten teil fon „Faust" di titelrvle zu schpielen. Das könte event. den airsschlag geben, das wir mit dem schtatsteater ab- schließen, dlon» — vorron»! Am 1. märz — mite juli sind wir wider mit längeren abschlüsen Nürnberg. Leipzig. Dresden, München und svranssichtlich aus Breslau ferpflichtet. — Zwischen hindurch sind ainzelgastschpiele in ferschidenen schtädtcn denischlands forgcsehcn. — Aine tourneö in Rumänien, die uns Dr. Beer anbot, konnten wir der anderen fcrpslichtungen halber, laider nicht mehr realisieren. Auch eine gastschpielreise durch Holland ferbitct sich ans diesen Grund in der nächsten saison." Das Richard.Wagner-Museum zu Eisenach. Bon Bayreuth aus wird Stimmung für eine Ab- tretung des seit über 39 Jahren in her Reutervilla zu Eisenach untergebrachten Richard-Wagner-Museums zum Ausbau der vom Freiherrn von Glasenapp gestifteten Richard-Wagner- Samml ungen gemacht. An eine solche Ueberführung ist aber gar nicht zu denken. Den Ankauf des Eisenacher Richard- Wagner-Museums, das eine -vaupianziehnngskraft ersten Ranges für die Wartburgstadt bildet, dankt die Stadt inson» derheit der Initiative des Geh. -Hofrats Josef Kürschner. Die vielen tausend Nummern zählende Sammlung ist von Nico laus O e st e r l e t n in Wien tn jahrelanger Arbeit zusammcngetragen und für die Wartburgstadt um einen Preis von 89 990 M. erworben worden. Unter den mancherlei nam haften Summen, die zum Ankauf zusaammengebracht wur den. Ist besonders eine Spende des preußischen Kommer zienrates L. Leichner, Berlin, von 49 999 M. und eine Sammelsummc von 12 999 M. ans der Stadt Eisenach zu nennen. Die Sammlungen wurden im Laufe der Jahre durch den verdienstvollen Museumsleiter, Prof. Dr. U. Ni- colat, durch wertvolle Neuerwerbungen fortgesetzt ergänzt. Der größte Raum der Reutervtlla ist der Erinnerung Richard Wagners gewidmet. Eine große Anzahl Büsten des Bayreuthek Meisters, unter welchen die von F. Schaper tn Lebensgröße ausgeflthrtc durch sprechende Porträtähnltch- kelt besonders imponiert, fallen hier zunächst in das Auge. Zahlreiche Bilder Wagners, denselben in den verschiedensten Lebensaltern, im Freundes- «ud Familienkreis« darstellend. schauen von den Wänden. Auf der einen Seite erblickt man das alte tafelförmige Klavier seines Lehrers Weinlich tu Leipzig, auf welchem Wagner seine Studien gemacht, darüber den Stammbaum des Wagnerschcn Hauses, umgeben von Bildern der Vorfahren und Verwandten, sowie der Orte, an denen der Künstler gelebt und gewirkt hat. In Schaukästen sind die wertvollsten und interessantesten Gegenstände der Sammlung ausgestellt, vor allen Dingen einige Original, werke, darunter die einen Wert von 29 099 M. repräsentie- rende „Nienzi" - Partitur mit eigenhändigen Korrekturen Wagners. Weiter befinden sich in dem Raume in großer An zahl Briefe und Autographcn sedcr Art aus den verschieden, sten Lebensaltern des Dichterkomponisten, Erinnerungen an seine Familie. Nachbildungen von Titelblättern frühester musikalischer Werke und journalistische Arbeiten, Komposi tionen ans der Pariser Zeit, Entwürfe von Briefen an Meyer, beer, ein Taktierstock, der vom Meister 1875 tn Wien benutzt wurde, eine Feder, mit welcher er eines seiner Werke ge- schrieben usw. Auch die „Tannhäuser"-Ouvertüre, von Liszt instrumentiert und eigenhändig von ihm geschrieben, hat hier ihren Platz gefunden. Das daranstoßende Zimmer ist dem Andenken der Wagner nahestehenden Personen gewidmet, vor allem Franz Liszt, Bülow und König Ludwig II. von Bayern. Das Leben des Tonmeisters Liszt wird durch eine reichhaltige Sammlung wertvoller Bilder und Büste» vorgcführt. Ebenso deutlich werden dem Beschauer die Be ziehungen Wagners zu König Ludwig II. vor Augen gestellt. Von mächtiger Wirkung ist die Kolossalbüste des Königs von Tüll, welche den Erker des Zimmers auöfttllt. Auch von König Ludwig sind aus den verschiedensten Perioden seines Lebens zahlreiche treffliche Bilder vorhanden, sowie besonder» auch Ansichten der von ihm erbauten Prachtschlösser, wert- volle Autographcn des Königs, Briese Wagners und seiner Fra» an denselben. Bildnisse von Persönlichkeiten, die dem König nahestanden, eine Sammlung Wagnerscher Werke tnS Italienische, Französische. Russische, Holländische, Dänische. Englische usw. Ein anderes Zimmer enthält die Erinne rungen an Bayreuth und an die Festspiele da selbst. Es sind hier die besten Bilder über die Nibelungen- Trilogie, sowie die berühmten Darsteller derselben tn ihren Rollen vorhanden. An der Wand erblickt man den Gral, um geben von vortrefflichen Radierungen namhafter Künstler, sämtlich Szenen aus „Parsisal" darstellend. Die Decke de» Zimmers schmückt eine Ortgtnalzeichnung des Sgrafltobilbe» an Richard Wagners Wohnhaus in Bayreuth von Professor Krautze (Dresden). Die vstwanb des Zimmers bedecken farbig« Kostümfkizzen zu Le» Nibelungen mit handschriftlichen