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Dresdner Nachrichten : 05.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189012055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-12
- Tag 1890-12-05
-
Monat
1890-12
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.12.1890
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! iß MI «L IR 7 V . l ^ » Mi i ?« W - ED MM -!M i ^ , 1'r « - t ! -;!p - .Ä- l,'!K MriS«c i i-ll )i r»!/' «»H, -! 'M M I" jW M0 ; UL L 4> V Dortmund. Da» von der Strassannner gefällte Urtbell in dem Prozesse deS Verstandes der märkischen Knappschaft-kaffe gegen den Chefredakteur der „Tremonia". Lambert Lensinä, wegen Beleidigung, begangen durch seine BrvchUre .Der grobe Berg arbeiterstreik 1889". lautet aus 6 Wochen Gesängniß. Flatow iWestPrenkeni. Art der hiesige» ReichStagS- Eriatzwahl wurde v. Helldors Bedra Ikons.) niit 10.422 Slinimen gegen Landrichter Ncnkirch Könitz (deutschfrcis) gewählt. Nenkirch erhielt 7728 St. Wien. lAbgeordnclenbanS.) Der Finanzmlnlstcr brachte den Staatsvvraiisihlag iür 1891 ei». Darnach beträgt das Gelammt- enordernib >761,17:1,910 Gulden. Die Oleiainmtdcckung 566,759.573 «Äulden. loiiiit ein Ueberschuß von 2.285.624 Gulden. In seinem Expoio spr-rch der Minister die Erwartung auS, dab selbst bei einer minder günstigen Entwickelung der Verhältnisse von dem Betrage von 10.625.650 Gulden, welche zur Tilanng der StaatSichuld 1891 erforderlich sein werde», sicher 4 Millionen aus de» laufenden Ztaliiseinimliiiieir bestritten werde» können, somit höchsten» 0.625,«>50 Gulden an Tila>mgsreiitc ansznacben sei» werden. Hier durch gestaltet sich das Totaler,icbnik für INI, verglichen mildem für 189,'. um 4' - Millionen Gulden günstiger. Der Minister nvfft aus diesem Wege, unter Voraussetzung günstiger Verhältnisse, eine wachsende Entlastung des Staatsbudgets von Schnldanf- nahmen und eine allmähliche Basirnng desselben auf die lausende» Staatseinnahmen zu cr;ielen. :>>' o IN. K'.'nig .Hmnberl beabsichtigt die Errichtung einer groben Heilanstalt in Rom für alle Farmen der Duberkulose. Ter Leib- orzt Taglione ist »ach Berlin cntsendel worden, nin über das System, nach dem solche Heilanstalten errichtet werde», zu berichten. Nom Ter Bähst ei liesi ei» Schreibe» an sämintiichc Bischöfe, in dem er dieie daran erinnert, daß die Kirche sich zu Gunsten der Sklabenbesreiung venvendete und die bezüglichen Tbaten trüberer Papste. sowie sei» Schreiben an die Bischöfe Brasiliens amiihri. Ter Pap>! lei von den Erzählungen über die Leiden der Sklave» in Central Afrika so ergriffen worden, dab er den Kardinal Lavigerie beauftragt habe, die grollten Städte Europas zu besuchen und die souveräne n»d Völker anszirsardern, siir die Abschaffung der Sklaverei eiiiznlrelcii. Ter Pavit spendet den Souveränen Europas Lob und Tank für die Abhaltung des Anti ftlaverci-KvirgresseS in Brüssel und inr die Abhaltung des Kon gresses in Paris und empfiehlt, mit der Verkündigung des Evan geliums in Afrika fort,Mahren. Zn diesem Behüte werde er eine jährlich am Dreikönigstage zu veranstaltende Kollekte veranlasse». Bern. Tie Doktoren Lob in Basel und Schmidt, eidgenössi scher Sanitätsreserent hierselbft. werden von dem Bnndesrgtb »ach Berlin abgeorcmel, mit dem Amlraae, sich dort dahin zu ver wenden, das; die Schwei; bei Abgabe des Koch'iche» Heilmittels so viel und so regelmäßig wie möglich berücksichtigt werde. H a a g. Zur Behebung der Leiche des Königs Wilhelm sind trosi des strömenden Regens 30.000 Meirichen hier angckonimeii. Zensier und Tribünen in den Strafen, durch welche der Zug unter Giocleiigetaute und dumpfen Kanonendonner geht, sind dicht belebt. Ter Trauerwagen wurde von der schweigenden Menge entblöhte» Hauptes vcgrüßi. LoIId o II. Sir Joses Listre kündigte gestern in einer Vör ie ring an. day die Weil Pinnen einigen Wochen durch 2 weitere Radlbor. Ouoo-, Neschwik. ZesLa. Königkwarlha. Die Hallestelle Dcidau darrt noch ihrer Vollendung: von derselben ist auch eine Jlüaelbahn nach dem Svreethale in Bautzener und Seidauer Flur zwecks Anschlüsse» der dortigen «rohen aewerbllchen Etablissements. Vapiersabrik, Tuchfabrik und Kumlmühle, Gasanstalt und Lcb- mann'sche Mühle, geplant. Hinter der Station Kleimvelka befindet sich der aröhte Einschnitt in einer Höhe von etwa 8—9 Metern. Bel dem Frühstück im „Sächs. Hof" in KönlgSwartha brachte Dr. med. Kirlchner-Neschwib das Hoch ans König Albert an». Da» Festmahl fand Im Grundstücke der Societät zu Bünden statt. Der Vorsitzende des Festkomitees, Bürgermeister Dr. Kaeubler, feierte hierbei Se. Majestät den König. TaS Antivorltrlegrainni des Königs an Bürgermeister Dr. Kaeubler lautete: »Ich danke der Königs an Burgermetstrr Tr. Kaeubler lautete: «Ich danke der Fcstdcrsainmlung der Eröffnung der Bahn Bantzen-König-wartha herzlich für den mir zugegangencn freundlichen Ausdruck der Treue und Tankbarkelt. Albert? — ErgtbMc der Volkszählung vom 1. Dezember AnS allen Ttrcilen Sachsens liegen bereits Resultate vor, die satt aus nahmslos seit 1885 eine Zunahme der Bevölkerung konstatirc». DieS gilt in Sonderheit von den großen Städten und ihren Vor orten Plauen bei Dr. 748t» Einwohner 1-j- 2291). Tolkewitz 409 E. (-4- 69>. Langebrück 1525 E. 1-4- Ml. Strehlen 2511 E 11- -105). Pieschen 12-1Ä E- (-H -113«!). — Glauchau 23500 E. r-i- I>!«>7>, Mittweida 11,273 E. i-h 1812), M»lnu 6379 E. 1- 1118), Ncuniark 12«i8 E. (Z- 113). Burkhardtsdors 4138 E. 1- 3.30>, Ialmsdach 2492 E. 11- 112). Altendorf 3863 E. 1-4- 10M>. vurth 1912 E. 1-t- :M>. Reichenau .5917 E. 1-1- 2l0). Halsbrücke 1766 E. 1-1- 1070. Evll» b. M. 592" E. il- 1311). Naimhvs 20r>«> E. ^-4- 431). Nerchau 1613 E. (-4- 302). Wilkau 6810 E. <1- 119» ; Hiihendorf bei Fn-Hburg 200 E.. darnntcr genau ie 100 männliche und weibliche Personen. Das Städtchen Hartenttcin. das 2522 Einwohner answcist. ist um I«D Serien ziirückaegangen. Haini- ben 8155 E- 14- 385). Burgstädt 6682 E l-h 701), Auerbach i. B. 7516 E. l-t-681). Trcbach i. Erzgcb. 2l>73 E. (— 51), Riesa 9195 E. 1-1- 2l05). — Der „Allgemeine Mietbbewohncrvercin" hielt vor lestern seinen diesjährigen Fainilienabend im Geiverbcliause ab. TaS Programm war ei» lehr reichhaltiges. ES wechselten Orchestcr- siücke unter der exakten Direktion des Musikdirektors Trenkier mit Liedern der angehcnbcn Coneertiängrrin Bkarggrethe Wallow, Schülerin von Frl. Orgeni. mit den gelungen vvrgetrngcnen HumorcKen nnd einer mit ausgezeichnetem Geschick auigefnhrken Solosiene des Herrn Komikers Busch, welcher cs verstand, die Heiterkeit der zahlreich erschienene» Mitglieder und Gälte zu erregen und dauernd zu fesseln. Besonders lobend verdienen herbvrgehobcn zu werden die)Lieder der oben genannten Sängerin, welche sich einer silberklaren Stimme erfreut und durch ihre Technik der rühm- lichst bekannten Lehrerin grohe Eine machte Das ganze Arrange ment konnte man als ein recht gclnngcncs bezeichne»^ nnd hak der Festansschns; den wohlverdienten Tank des Vereins sich erworben. Nach Schiris; deS Programms lsieit ein Ball die Anwesenden noch lange in guter Stimmung beisammen. — TaS vorige Wintersemester zeigte die höchsten Ziffern, welche jemals in der Freguen; der Universität Leipzig erreicht worden waren: 3153 Stndircndc mit Matrikel. Das heneige Winkerhalbiahr hält sich ans gleicher Höhe, indem cS 3158 Stn- dirende answcist. also 5 Stndircndc mehr. Das laufende SemcNcr Entdeckungen des großen deutschen Gelehrten Koch überrascht zeichnet sich auch noch dadurch an», daß die Zahl der Inländer werden wurde, welche 'eine erste Enldecknng noch an Lmaweiliw pjx pj« jetzt höchste ist. nämlich 1036 Sachsen betrügt Igegen 1553 nbertreiie. Tas neue Heilmittel snr zwei der schrecklichsten Krank im vorigen Winter und 1601 n» jüngsten Sommer", heuen sei um io elwacber. da es Jeder selbst werde bereiten können. > - Der hiesige '.Nännergeiangverein Lied-, Tie Berliner Börse setzte im An'chins; an die Nachricht über die Londoner Konferenz wegen der argeiinnjschrn Finanzen zu meist niedrigeren Emmen ein. doch kratz» denselben bald Teckungs- beaehr herbor. Auch bernvigkeii die besseren Emme für Argen liinenan der Londoner Varbörse. Später machte die Besseriiiig weitere Fortschritte, namentlich am Wiener Käme und lokale Deckungen. >owie ans die Ermnssignng des Londoner Bank Tis konts. Banken siijl ausnahmslos steigend, eheino ansländiichc ,Donds. Eisenbahnen scsi, aber still, Bergwerke wenig verändert, ^chlnsi ans niedrigeres Paris leicht al'gcschwächk. Im Kassirvcr- kehre Bauten deiehk, fest, Eisenbahnen riilsia. Bergwerke, Indnslrie- papiere nnd 2Inlage-Wcr!he seit. Privat-Tiskonl 5 Proz. 2c ach- börse sesi. — 'Wetter; 'Neblig, sencht, T-S.-T.-Wind. a r a » «i I, r I a. LN. ra>c«««.> arkd» -'t>. «laalS». eil.w. rowd. il!> .0. .valirier —v-»-l>icr !>7.aa. torok. Naü. Gotik. !>»n<> v>»ioi»lo e»ri.-,-a. Dresou. kik ltw.Oii. >!l>iir.> —. airiicnlirchk» —. Troge. rv i r » tAbriidS.r arcs» ! e,.7t>. Sloaisdoiiü eti.-'ö. «o,n0or>>kn lZö,7t>. 'lioiawesl er^.t»,. Markaoic» 7Ü ae.'>. Ung. arr«>l !t'S,L>. Por.c. »riilkic. V o!r > s. sanuh.' RcoicNolriiir i>n.r>. Aiaitcnir01.it>. Sioal». dodn t>Si>,2t.. xou.dorrin .,N.'.t>>. »«. 4jr>oritglen —. «vnnicr 7t>. Goooiri lüti.eti. >. liouioa-n LI7.t>0. cfseouanc —. T.ägc. « 0 r t ». Vrodukica tSchlu».! Weire» r-cr Tcccnidcr 06 aa. »er rvtai r Aiini 76'»>. riiliia. Sdtrt»,,! rer Tccco,6cr r.7 >«> r.r !v.ai-Aug»ti Lri.7t>, «ksi. Nodol per Tcccnidcr 8t>,.'>«>, per Mörr-gmii 6t>.7t>. dclinndi.!. ^ertliches »»!> Sächsisches. — Ihre Majestäten der König und die Königin beehrten gestern die Anssiellmig, welche zum Beilen des Ludwig Richter- TeiikmalS in der Kmisthandlnng bon 21. Ernst in der Pragerstrahe veransialtet iii. mit ihrem Benirh. Ihre siNajesrälen machten auch verschiedene Einkäufe. — 'Ans Crnladnng des Sssizieiskorps des König! Sachs. Eara- biliier-Negimcitts trawn gcslern Ihre Kvnigl. Hvheilcn die Prinzen Johann Georg nnd Max in Borna ei» nnd nahinen an einem im Gaslhos „zum goldenen Stern" <dem Heu» der Lmziers-Ge- , lellschasl) angerichtelen Mahle theil. Tie hohen Herrschaften! Tapvel-chlüssel kehrlen am 'Abend wieder nach Leipzig zurück. — Se. Exe. der Kriegstmnisler v Fabrree besuchte vorgestern Mittag die in den Raumen des Kmisigcwe>he»»isemns eröfsneie ,,'Ausslellung von Abbildungen kmislgewerblicher Gcgenilände. Maie» reien :e. zur Veramchaulichmrg von Pslanzensormen im Gebiete des Knnstgcwerbes von der eg»vn>cheu Knnslperiode an dis zum 'Anfang des 19. Jahrhunderts". Tie Ausstellung ersrenk sich eines lebhaften Interesses: sie ul nur noch bis znm 11. Dezember ge öffnet. — Generalarzt Tr. Roth hat sich nach Berlin begeben, um sich über die Einzelheiten re. des von dem Geh. Medizinalrath Pros. Tr. Koch bekannt gegebenen Hcilvcrsahrcns zur Behandlung der Tnbercnlose zu unterrichten. — Ter König!. Wasserbandirektion ist gestern folgende Nach richt zugcgangen t Prag, 8 Uhr Vormittags : Eisgang bei einem Wal'erstände von 282 Elm. libcr Null. Meliuk; 'Mittwoch 7 Uhr Vormittags 110, Donnerstag 1 Uhr Nachmittags 238 Etni. über Null. Moldau Eisgang beendet. — Zur Ansfulming des Gesetzes, betreffend die Invalidi tät s - und Altersversicherung vom 22. Juni 1889 bat der Bmidcsralh in seiner Sitzung vom 27. November 1890 1) über die Befreiung vorübergehender Beschäftigungen von der VersichcriingS- vilicht. 2> über die Enlirerthmrg nnd Vernichtung von Marken Bestimmungen getroffen, welche das Kgl. Ministerium des Innern in der gesirigen Nummcr des ..Tiesdner Journals" ausführlich znm Abdruck bringt. Gleichzeitig erbrüten in Gemäschcit eures von dem Bmidesralhe ansgciprochcnen Ersuchens die «unäudigen Land s- bchördcn Anweisung, solche Per>r»icn. welche als Wäscherinnen oder Plätterinnen 'BuglerinneM. Schneiderinnen oder Näherinnen Wäsche oder Kleidungsstücke bearbeiten oder herslcllen, sofern sie die Arbeiten in den Wohnungen ihrer Kunden verrichten und lucht regelmässig wenigstens euren Lohnarbeiter beschäftigen, als vcrsiche- rnngspslichtig, dagegen die selbslslärrdiaen Tienskmänner. Kosser- träger, Fremdenführer. Slieielvntzer und ähnliche Gewcrbtreibende soivie sclbslstäiidtge Dä'chcrinne». Plättennne» iBüglcrinnen). Schnciderinne». siiäherinncii und ähnliche Personen, soweit sie nicht unler die oben bczeichnetcn Personen rangiren, als Betriebsnnkcr- nchmer zu behandeln. — Zn Ehren der Schnpgöttin der Artillerie, Barbara, fanden gestern in allen Gariwoncn mit Arüllcrie in den LsfizierS- kasinos „Licbesmablc" slatt. Barbara war die Tochter des Heiden Tloskoros ans Nikomedia in Klcinasic». Sie wurde als Christin vom Landpflegcr MarlianuS auf's Scheußlichste mißhandelt nnd endlich von ihrem eigenen heidnischen Vater, den zur Strafe der Unthat der Blitz traf, enthauptet. St. Barbara wird bei Gewit tern angcrufcn und auch als Beschützerin der dem Blitz gewisser maßen verwandten Artillerie verehrt. Auf französischen Kriegs schiffen hieß früher die Pulverkammer „Sainto-Varbe". — Am 2. d. M. hat die feierliche Eröffnung der Bautzen - Königs warthaer Staatseilenbahii stattgefunden. Tie Bahn durchschneidct in ihrer ganzen Ausdehnung zumeist ebenes Terrain, nur wenige Einschnitte und Kunstbauten (Ueberbrücknngen) sind erforderlich gewesen. In bahnbautechnischer Beziehung fft sic noimalipnrig, jedoch mit sekundärem Betriebe. Unweit dcr'Stadt- ilur, aus Stiebitzer Gebiet, verläßt sie das Hauvigcleiü Görlitz- Dresden und wendet sich nach Ueberschreitung der Dresdner Chaussee nach Nordwesten. Es sind an der Bahn gelegen folgende Haltestellen für Person-m- bez. Güterverkehr: Seivau. Kleinwelka, rgrns; g'ebt « heute 'Abend im Saale deS T'voii ein Geiangsconeerl unter Leitung ! iemcö rtiedermeikierS, Herrn 'Musikdirektor Ernst Stahl, nnd unter j Mitwirkung des Königl. bayr Hoikammervirluos Engen Raab lPveiieharses und des Frl. Emmis Witzmann, Eonecrt- nnd Hpern- > sangcrin an-s Halle a. S. — Die ..Albina" veranstaltet übermorgen, Sonnabend, in den oberen Räumen des Königl. Belvedere einen Fa.milicnabcnd i ! mit einem reichhaltigen, von disliiiguirlem Geschmack zeugenden! ^ Programm. Ten "Nikwirkendcn obenan sicht Herr Hoffchawvicler ^ i Porkh mit dcni Vorträge des Melodrams „Der Mutter Gebet" ^ oon Hcinicke. zFcrncr nennt das Programm hervorragende Elavier- werke iachtbändig) und gewählte Gesangsmiinmern. deren 2lussüb- ning einige der begabtesten Schüler und Schülerinnen von Frau Tttv-Alvsicbc» und der Herren Direktor Pros. Kro.ntz, Prof. Scharfe:c. übernommen haben. — In der 'Nacht zun, Donnerstag ist in dem Harne Nr. 18 der chcstci sl r a s; e im 1. Stockwerk dadurch Feuer entstanden, daß ein Mädchen in einen mit Kohlen geiiilltcn Holzlatte» 'Abends ! ginhcndc Aichc geschüttet Halle. Tie Koblen waren in Brand gc- raihen. Ein im Hintcrhanic wohnender Mann hat das Feuer be merkt und sogleich die Feuerwehr herbcigerusen. wodurch großes . Unglück verhütet ward, da die Inhaber der Wohnung das Feuer ^ nicht gemerkt hatten. ! — P v i i z e i b e r i ch t. Im Königs. Hosiheater zu Attsladt ! sind im 2N'onat'N'o-cntbcr l i c g e n gel'lieben und bis setzt, einer 'Anzeige der Hansinspektivn daielbst zufolge, nicht znrück- ^ geforderl worden: 3 Operngläser. 1 Kicnmier, I schwarzer Fächer, l Doppeischiüllel. 1 eiinachcr Schlüssel, 1 Manschette mit Knopf, l Taschentuch. 1 ciehäkcikeS Tuch. — Die Zahl der im Monat ! November in den Wagen der (alten) Dresdner Ilraßenbahngeiell- . schuft von Fahrgäste» liefen gelassenen und bisher von der Di rektion (Georgplatz 14) nicht zurnckaesordertcn Gegenstände beläuft ! sich am 61 Stück. Darunter befinden sich: 6 Geldtäschchen mit verschiedenen kleineren Geldbeträgen, 2 silberne Armbänder. 1 nnd mehrere andere Schlüssel. 1 Ulirgchänge, 2 Brillen, 2 Klemmer, 1 Pincenez. 1 Pelznuiss, ciliche Schirme, Stöcke, Hand'chuhc und Taschentücbec. sowie 1 Spitzen'bnwl. — Durch in den letzten Tagen angcsiellke Erörterungen ist scstgcslellt worden, daß ein wegen mehrfacher Betrügereien bestraftes nnd deshalb ans Dresden ansgewieicncs Ehepaar, sowie dessen Tochter in letzter Zeit in einer größeren Anzahl von Fällen dadurch ans betrügerische Weise sich Waaren 1i»sbe>vndere auch Näh maschinen) bez. Geld verschafft habe», daß sie solche ans Abzahlung bei diesigen Geichäftsienien gekauft oder gemicthet und sogleich weiter verkauft bez. verpfändet halten. Die Eheleute befinden sich in Haft. ES ist leicht möglich, daß noch mehr Gewcrbtreibende geschädigt sind, daß diese aber Anzeige noch nicht erstattet haben. — Besonderes Aufsehen erregte vorgestern Abend aus der Pillnitzcr- straße ein etwas angerninkciier, wegen Betteln» angchalkencr 'Ar beiter, welcher in lauter Weise ans den ihn begleitenden Gendarmen schimpfte, den Beamten mit der Hand in das Gesicht schlug, auch anspnckle und durch dieses Gebühren den Unwillen der znsnmmen- gekommenen Leute erregte. Der Mcin», welcher schon vielfach be straft ist. hakte in einem Hanse der Amalienstraße um eine Gabe angesvrochen. Nachdem er 3 Pfg. erhallen, hatte er mit Händen und Füßen an die Vorsaalthüre gestoßen und gelärmt, da ihm die Unterstützung zu gering erschien. — Gegenwärtig befindet sich in Leipzig eine 43jährige ledige Köchin in Untersuchung, die ihre Dienstherrschaften in geradezu schamloser Weise geplündert hat Dieselbe hat nämlich im Lame der letzten 2"? Jahre, wo sic sich bei zwei Rcstanrateure» in Stell ung deiand. den Genannten wöchentlich für mindcsicnS 6 Mk. Lebensmittel gestohlen und diele einer hier wohnhaslkn verhei- rathctcn Schwester zngcsleckt. Ter GesammtvreiS der sonach wöchentlich gestohlenen Lebensmittel beträgt mindestens 750 Mk. Nicht zufcieden hiermit, stahl sie auch ihren Dienstherren Meißner Porzellan in nicht nnbcdentendcr Menge, das bei einer Ha»8- stichnng glücklicher Weise noch in ihrem Besitze vorgcsnnden wurde. — Le i pz i g.-1 Dezember. Inden letzten Wochen sind in der hiesigen Stadt eine Menge Einbrnchsdiebstiihle vorgekommen, die den Gedanken an die Hand geben, daß man cs bei ihnen mit Verbrechen zu tlurn hat. welche von denselben Personen auSgeiührt werden. Znm Theil sind sie für die Diebe wenig lohnend gewesen, besonders da, wo sic glaubten, in Kellern reiche Vorräthc anzn- trcfscn, thcilwciie aber waren sic auch recht gewinnbringend, wie zwei EinbruckSdicbslälilc, welche in vergangener Nacht in der Gustav Adolfstraße Nr. 1 anögcftihrt worden sind, lehren. In dem einen Falle wurden dem Gcschädigicn über 250 Mk. in baarem Gelde entwendet, in dein anderen ober 40 Stück Cervelatwürste, 10 Stück frische Würste, 3 Schinken, 24 Stückchen Butter und gegen 1000 Stück Cigarren. Der Werth dieser Gegenstände wird ans wenigste 250 bis 300 Mk. beziffert. Da vor nicht zu langer Zeit eine'Men ähnlicher Einbrnchsdiebstähle im benachbarten Halle a. S. vor gekommen sind, so erscheint e» auch nicht ausgeschlossen, daß der oder die Einbrecher den Schauplatz ihrer Thätigkcit von Halle nach Leipzig verlegt haben — Gestern Vormittag erschoß sich in seiner Wohnung in der Wintcrgartenüraße ein erst 20 Jahre alter, aus VcrvicrS gebürtiger HaiidlungskommiS. Sein Leichnam wurde polizeilich ausgchobcn und in die hiesige Anatomie übenübrt. WaS den jungen Mann, weicher auS einer sehr angesehenen nnd reichen Familie stammt, in den Tod getrieben hat. ist dis jetzt unbekannt geblieben. — Ein Schneidrrgeielle aus Markranstädt, mit Geld lyrd Gut nur gering anSgestatlet, hielt sich gestern hier in Leipzig auf. um von hier aus seinen Bruder in Berlin zu besuchen. Seine Mittel hätten wohl gerade dazu gereich«, die Retselvesen zu tragen, nicht aber auch »och dazu, in einer hiesigen Restauration die Stunden in Gesellschaft schöner Kellnerinnen, für welche er un geachtet seiner 40 Jahre und seiner unansehnlichen Erscheinung eine mehr als kleine Schwäche an den Tag legte, zu verbringen. Tie Folge diese» Umganges war. daß ihm. als er sich am hiesige» Ber liner Bahnhöfe ein Billct »ach Berlin lösen wollte, die Mittel hierzu anSaegangcn waren. Darüber erfaßte ihn. der in Folge de» wahrscheinlich ungewohnte» Umganges wie deS übermäßigen Alkn- holgennsseS berauscht worden war. eine derartige unbändige Wnth, das; er da» Zeichen seines Stande», die Scheere, zog, um sich den Hals abzuichiieidcn. 'Nur mit Mühe konnte dein Beginnen des wüthenden Menichen von drei Personen Einhalt gethan und er zu icliier eigenen Sicherheit der Polizei übergeben werden. Er wurde st'äter enilasse». — In der 12. Stunde deS heutige» Vormittags kam der »m Wagenschicben im Ramm deS Magdeburger Bahn hofes beschäfliate lOjährige Gülerbadeiiarbeiter Krug aus Gröbers bei Halle zwischen die Puffer zweier Wagen und wurde hierbei io schwer verletzt, daß er mittelst Siechkorb nach dem städtischen Kranken haus traiisvortirk werden innßle und an seinem Auskommen ge- zweifelt wirb. Eine Schuld an dem Unglücke kan» Niemand bei- gemeiscii werden. — Am Montag fand in Stollberg in geinciiffchastlicher Sitzung beider städtischer Kollegien die Wahl eines neuen Bürger meisters statt Es wurde einstimmig Herr Bllrgeniieisier Lösch von Eiircnsriedersdars znm Bürgermeister inr diese Stadt gewählt. — Der R ingdcS Pol» kcat e s 'Ans Mitliverda wird als Kuriosum mitgetheilt. das; beim Schlachien eines in der Zschopau gesangeiicii größeren Fisches ein Ohrring niit blauem iLIein im Magen deö 'Fisches gesunden wurde. — Durch eine große, vermnthlich ans böswillige Brniidstiftnng zurückznftlbrende Fenersbrnnsi wurde in W i t t g e n sd ars bei Chemnitz da» Geliöft deS Gutsbesitzers Hermann Donner einge- äichert. Drei große mit Vorräthen gesiillc Gebäude wurden ein Raub der Flammen. Ta daS Feuer früh um drei Uhr ausbrach. konnte »ehr wenig gerettet werden. Das Wohnhaus blieb vmchonk. — 'Am Mittwoch Morgen hat sich i» Le »ge seid im Erz gebirge der 57 Jahre alte Kutscher August Frisische durch Erhängen den Tod gegeben. Frisische war vmviitwet; Schivermnll) mag ihn zum Selbstmord getrieben haben. — E br m n i tz. 'An zwei verschiedenen Stellen in hiesiger Stadt wurden Fnnsmarkschcme in Zahlung gegeben, die sich späier als Falsifikate herauöstellten. Die falschen Scheine sind von äh» lich starkem, aber glätter sich aninhicnbem Papier, als die echlcn und unterscheiden sich von dielen außerdem noch durch die aufsalleud matte Zeichnung. TalleSgeschichtt. Deutsches Ncich. Tic Cenlrinn-si'ariei brachte beim Reichs tage den 'Antrag ans Aushebung des IesilitengeietzeS ein. Dgss preußische Herrenhausmilglied, wirk!. GA). Rath Camp- Hause» in Köln ist im 88. Lebensjahre gestorben. Tie preußische Regierung läßt es sich mit dankenswcrthcr Beharr lichkeit angelegen sein, den gewissenioicu Auswanderungs-Agenten aut die Finger zn passen und ihnen das Handwerk zu legen. 'Neuerdings warnt sie vor der „Traiisatlantiichcii Schiffsagentur" in Lissabon, die in Zeilnngs-Aiizcigeii jreie Fahrt nach Amerika siir Familien ab Bremen und 'Antwerpen anliindigt. Tic eilige zegeneii Erkundigungen haben ergebe», das; dieie 'Agentur identisch ist iftit derjenigen des bekannten brasilianische» 'An-swa»derungs- Ageiillii Iv'e de Sanios in Lissabon. TuS genügt wohl, um alle AnswaiiderilngslniliP'n in Deutschland und anderswo vor der „TraiiSatiantischen -Lchisssaaciittir" 4 Pia-.» dc Dnane da Terccira in Lissabon hinlänglich zu warnen! Zur Kennzeichnung des ge nannten Ioie de Sanios sei noch nngeftihlt. daß derselbe erst kürz lich. »m gewissen ihm drohenden „rrnaiiiiehmlichteiteii" zn entgehen, feierlich erklärt hatte, von der Anwerbung deittschee Auswanderer künftig abichcn z» wollen. Ter Abg. Traeaer hat mit Unterstützung der dcittsch-stci- sinnigen Partei im Reichstage wieder eineu Gesetzentwurf, be treffend die Entschädigung für unschuldig erlittene UittcrstichuiigS- u»d Strafhaft, eingebrachr. In Pest wurde die Leiche einer mit Koch'schcr Lhmphe gc- imbsten Frau ieciri. Ter Befund ergab, daß die Einspritzlmge» ans de» ichwmbsnchligeii Theil der Lunge große Wirkung anSge- übt hatten. In der Frage deS Neubaues des Berliner Domes wird ge schrieben : Für einen Prachtbau, welcher neben ciucr Prcdigtkirche nnd einer KönigSgrnft auch eine Prachtkirchc umtaßte. würden von keiner Seite >clnalsge!dcr bewilligt werden. Wob! aber scheint inan geneigt, für einen entsprechend begrenzten Baubian, dessen Kosten nicht entfernt an die in der Presse genannte Summe von 22 Millionen Mark heranreichcn wurden, einen StaalSznichuß in der zur Deckung der Baukosten erforderlichen Höhe nnicr den üb lichen Kantclen zn bewillige». Prof. Dr. Billrolh in Wien hat ans Grund der gemachte» Beobachtungen seine Ansicht dahin ausgesprochen, daß das Kvchä'che Mittel nicht mir ans die Tuberkel Bacillen, svndcm auch ans Ettc- rungcn einwirke. Ans dem Boden deS Herzoglichen Museums in Brnniischwcig platzte ei» 'Ablaßrohr der Dampihciznng, sodaß das Wasser sich durch die Teckcn nnd Wände ergoß und eine Partie allerlhi'nn- lichcc Stickereien beschädigle. lang cS. das Wasser van dem mälde-Gaicrie feinzuhatten. Tic Berliner Ltiidcnteiüchast wird Koch am 21. Dezember einen großartigen Fackcizng durbruigen. Im Torfe Haßioch hei 'Neustadt a. d. H. wurden Mittwoch früh drei Kinder eines Bahnwärters beim Ueherschrciteii des Bahn dammes. nachdem ein Gütcrziig pa'sirl war. von dem hcranbrau- senden Gegenzug ergriffen. Tie beiden Knaben wurden in Siücke gerissen, den, 'Mädchen beide Beine abgefahren In Barmbeck bei Hamburg stürzte ein 'Neubau ein, wobei ^ Personen verletzt wurden, darunter 4 schwer. Die Bcrhandtungen in dem großen, sensationellen Beirugs- nnd Bantcrvttc'-Prozcsse gegen den Großhändler und Sveknlanlcn Barnch Weinberg ans Treysa b. Marburg währten fünf Tage. Dutzende von Zeugen nnd Sachverständigen wurden vernommen. Barnch Weinberg betrieb seit vielen Jahren ein großes Woll- und Spekiilalivns-Geschäsl aller Art mit In- und 'Ausland. Um satz und Umsang deS Geschäfts waren ein in dieser Branche in Deutschland seltener, der jährliche Umsatz betrug mehrere'Millionen, im Jahre 188»! zum Beispiel iaiit gerichtlicher Feststellung 7,000,OM Mark. Im Mai v. I. fallnle plötzlich znm Erstaunen der Ge schäftswelt die Firma, nnd zwar mit 592,000 'Mk. Passiva nnd nur 176.000 'Mk. sicherer Aktiva, sodaß die Unterbilanz über 400,000 Pik. betrug. Da der angebotenc Accord nicht zu Stande kam, so entstand gerichtlicher Eoncurs, der schließlich doch mit einem ZwaiigSvergleich von 19 Proz. endigte: hieran waren 83 Gläubiger betheiligk Des Betrugs batte sich Weinberg durch Vorspiegelung falicher Thalsachcn aus verschiedene Weise schuldig gemacht. Ein mal hatte er, obsilron ihm seine Ucbcrschnldnng schon seit 1886 klar sein mußte, die Reihe ihm persöniich bekannter Personen, die ihn für einen Millionär hielten nnd ihm großes Vertrauen schenkte», zur Hergade größerer Baarsummen veranlaßt, dann eine große Anzahl anderer Personen zur Ucbcmahme von Bürgschaften, und wievcr eine lange Liste mrt ihm verkehrender Firmen zu Blanco- Gefälligkeits - Acccptcn verleitet. ES handelt sich hierbei um Summen von 1000—10,01)0 Mk. Endlich hatte er eine große An zahl Geschäfte in fast allen größeren Handelsplätzen Deutschlands durch Vorspiegelung unwahrerEreditsähigkeit, obschon ec weder die Absicht zn zahlen hatte, noch zahlen konnte, zur Ueberscndung von Waaren und Werthpapieren ». s. w. verführt. Weinberg wurde ichnldig befunden »nd zu einer Gcsammlstrase von 2'/i Jahren Gesänginß und 2 Jahren Ehrenrechisvcrluit verurthcilt. Von den Dclegirten Deutschlands nnd Ocstecreich-UngarnS wurde am Mittwoch zn Beginn der Konferenz in dem Auswärtigen Amte ein Staatsvcrlrag unterzeichnet, durch welchen die Vorarl- bera'sche Gemeinde Mittelbcra auS dem österreichisch-ungarischen Zollgebiete ansgcschiedcn und dem deutschen Zollgebiete elnverleibt wird. Ter beznallche Staatsvertrag wird demnächst den Parla menten der betheiligten Staaten vorgclcgt. Wie bereits gemeldet, hat Dr. Levy ähnlich wie Paul Lindau. ärmerer Patienten verwandt. ES ist jedoch hcrvorzuhebcn, daß die an anderer Stelle unseres Blattes inligetheillen Fälle ebensowenig wie der kürzlich vo» nnü gebrachke Fall Lehmann dem Ehrengericht noch nicht zur Begutachtung Vorlagen. ES steht fest, daß den muncr wiederkehrenden Forderungen von 300 Mark, die nicht allein von einem Geschäftsführer, sondern auch von Herrn Levy persönlich ge- Turch rechtzeitiges Eingreifen gc- Eindringen in die Decke der Ge-
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