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Dresdner Nachrichten : 01.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189006011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-06
- Tag 1890-06-01
-
Monat
1890-06
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.06.1890
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ein 35. Jahrgang. Ausl. 48,500 Stück. S«tiutr-«»el>» ^.->^U8t.ttguptLtt'.Ä/8k Ätril.KümgJalignnstnIS. ksdrilc v. LontoduaNsrn Dresden. 1800. I'i«a>I>8sio, rri'atl« und sisneo. V»rl klsul, 1>re8dc-n,1VaIl8tr!»88o 12. ^Lü>«.8°imtlw.E!^> risNvia«»», Loklivk. Lsicbllrt I83i1. ?iiWb«äviiil»8ti'ieIi.. M W»Lt M'ML'1»«), ütivr troeknenä, nivt»t ltlndovck. Uvlenstr. Iv. /zmnllennte. IS, !2«Iot»u«r»te.4ü. dkvunt.: ««Inetoliste. ttjuukXjörtitr). IVilli. üöliilitz, 8e!itzlftzl8tf. 8, K kerLiltziiLlltzr IliUt «ein ssiö88tes BaMr clor bostvll « HV«Uv»t»< I»« "NL ^ in nur oelitcm I'uißo» uiiz-cdc'Miitlieli.st ompkaiilou. ^ rumor vortiossortor Eonstruetiou runNv Itiirsi»-» umi >44 I>I«-4 ?»14- I<ö>i»<>>»nl!u»n; lür »IIs llisjoni^ou, veloko ru oinor sitrondon I.«konmrvj8o ff<?/v>m--oii 8i»d und Md, ,d,n> soldoldsio 8,d>Iallc, >Uit>o8»ndmo kür liuanvn und .Ilädcdna,. >v<d«d,a diu 8,dii,I<- si>8U>dion, oleliordviu Xorporainv zzorudo u. kt>>8nndln>>t. tdrdiniidc, Ilnltanst stiold. WW»kÄIl „LiiVLHSSe8^n«Ir»>»lL ^ Lre^di ii, 8<i«'8ti'»88« t>, I. ^ernl>'rer1,stelle I117. l. Hm««»!«« en-1>p<»«IlH«»n siir alle II. Ilillet-Vi'fltiittt' k'iir «lio l-rn «i»k's 1'lioador. i ll. kil«'« «Ni»«!«' uni«,' «ittsitnno. ^ /LLLSL I V- N»1leet!vu uer l-«„.l, «lottorle. F»M8^ ^ Xürportlnltun^ aiiffv'vkdiiit Iiulxm, inul ist ein Oornäonnltor /u ompkolilon. voll ir»n«>»tri>.t »u i I» u » 4«»»z»4-i«8»>it» u^8,<> IX. Nr. 1S2. r»ic«il: Zwist in der freisinnigen Partei, Licbknecht'S Interview. Feriisprechberichte. Hofiiachrichteii. Bnffalv Bill'S Wild West, Gerichls- «-i,»i»ortlia«r Nitatiem tür Politisches o». »mu viirrv m »n»d«. Die Palastrevolution innerhalb der deutschfrelsinnigen Partei. ! die eine Abweisung de» .Tyrannen Eugen Richter" bezweckte, hat ! bisher noch keinen vollen Erfolg gehabt. So leicht lägt sich ein Mann von den Fähigkeiten Richters nicht kaltstelle», aber die kleinlaute Sprache, die er nunmehr führt, läßt erkennen, wie tief seine Alle» beherrschende Stellung erschüttert ist. Innerhalb der deutschfrelsinnigen Partei war der Unmuth über die Führung Richter» immer stärker geworden, sowohl was die Ziele, als was die KampfeSart anlangt. Man empfand mit tiefem Verdruß die unnatürlichen Wahlbündnisse, die die Partei aus Richter s Geheiß mit anderen Parteien elngehen mußte. Ter Freisinn verbrüderte sich bei den Wahlen mit den Sozialdemokraten gegen das Vürger- tbum. mit dem Erntrum «ege» die Vertreter freier religiöser Grundsätze, mit de» Welfen und Polen gegen die Vorkämpfer der deutsch-nationalen Idee. Ter Kamps selbst wurde in demagogischer Weise geführt, die uichtSnntz'gsten hetzerischen Phrasen mit Vorliebe angewcndet. die Freisinnspresse glich zeitweilig einer Raddau- Kapclle. Daö wirkte, obwohl die Wahlen eine bedeutende Verstärkung der deutichfrcisinnigen Abgeordneten in den Reichstag brachten, doch umso abstoßender, als Engen Richter mit seinen Anhängern wenig FederlcienS machte und diktatorisch mit ihnen um'piang. Er war unduldsam, ein wahrer Ketzerrichter. Nun kam der Kanzlcrwcchsel. Mit dem Fürsten Bismarck trat derjenige Mann vom öffentlichen Schauplätze, dessen Bekämpfung Eugen Richter bisher zu seiner Hauptaufgabe gemacht hatte. Er war ohne Zweifel der geschickteste und wirksamste Gegner Bismarcks: er besaß eine dem früheren Kanzler verwandt« Ader; auch Richter ist heftigen cholerischen Temperaments und liebt die persönlichen Angriffe. Jetzt, seitdem die große Scheibe, auf die Engen Richter wie kein anderer eingeschossen war, vom politischen Schießplatz entfernt worden ist. erscheint er seiner Partei nicht mehr so unersetzlich. Sie hat das Bedürsniß, aus der kleinlichen Nörgelei und dem öden Ver neinen zur positiven Bcthcilignng an den Ausgaben der Nation übcr- zngehen. Richter mußte bereits aus dem Vorstände seiner Partei im preußischen Landtage anstrctc», er wurde bei der Gcscnnmtvertret- nng seiner Partei nicht wieder gewählt. Ob aber sein Sturz un widerruflich ist, ob nicht bei einer Neuwahl die Anhänger der Herren Häncl, Schräder, Rickcrt doch noch den Kürzeren ziehen, das steht noch dahin. Vielseitig giebt man sich Mühe, den Riß zu verkleistern: Andere glauben, er sei unheilbar und der Freisinn werde in zwei Gruppen zerfallen. Vorläufig geht der Kamps zwischen dem Freisinn „in Wasserstiefeln" und dem „in Lackstiefcletlen munter fort. Mit der „Unfehlbarkeit" Eugen Richters ist es aber gründlich vorbei. Fürst Bismarck selbst wird von seinen Gegnern aufgcfordert, die von ihm gegenüber einem Zeitungsbcjncher gethane Aeußer ung: er wolle seine Kandidatur zum Reichstage anfslelle», wahr- machcn. In der Mark sei ja augrnblicklich ein Abgeordnetensitz fcei, um den möge er sich bewerben. Wir glauben nicht, daß es dem Fürsten Bismarck mit jener Aeußerung, falls er sie wirklich gethan haben sollte, Ernst ist. Wir ersehen uns auch keine Förderung des StaatswohlcS darin, daß Fürst Bismarck sich am parlamen tarischen Leben betheilige. Schon die Unterredungen, deren der Fürst In Friedrichsrrrh eine ganze Anzahl russischer und französischer Journalisten gewürdigt, haben die besten Patrioten kopfscheu gemacht. WaS führt denn diese Herren nach Lauenburg? Gewiß nicht der Drang, dem früheren Kanzler oder gar dem deutschen Reiche zu nützen, sondern oft geradezu daS Gegentheil, günstigsten falls das Interesse des Zeitungsgeschäftes, das durch sensationelle Effekthascherei gefördert werden soll. Solchem Neuigkeitsschnüsfler ist es ganz einerlei, Wen er durch seine Fragslellungen auspumvt, ob Bismarck oder Liebknecht. Der Redakteur des Pariser Petit- Journal, Herr Jndet, hat denn auch richtig alle Beide besucht und Beide haben ihm Rede gestanden. Auch bei dem Bericht über die Unterredung mit Liebknecht ist das Publikum nicht im Stande, auSeinanderzuhalten, waS der AnSgesorlchie wirklich und in welchem Zusammenhang« er cs gesagt hat und waS die Zuthat oder freie Erfindung des Berichterstatters ist. Einige der Aeußerungen, die Liebknecht gethan haben soll, können recht wohl von ihm her- rühren, so seine Drohungen gegen Bismarck, bei anderen muß man ein großes Fragezeichen machen. Selbst das Lob. das an geblich Liebknecht dem Kaiser spendete, ist nicht unverdächtig. Zwar klingt es glaubhaft, daß Liebknecht vom Kaiser gesagt haben soll, „derselbe sei noch ein Nälhsel. er besitze großen Ehrgeiz", auch wird Niemand viel dagegen eiuwenden, wenn Liebknecht sortfährt: „Er kann ein Monarch werden, dessen Edelmuth die Geschichte preisen wird: er ist schon populär, denn die Deutschen fangen an. zu glauben, daß er aufrichtig ist, daß er sich dem Guten widmet". KönIgStreue Männer wußten DaS schon längst. Ihnen ist der Kaiser nie ein Räthsel gewesen. Er ist der Hort Deutschland». Herr Liebknecht hat im Verlauf seiner Unterredung die sozial demokratische Partei davor verwahrt, daß sie auf Umsturz und Re volution auSgebe. Er hat aber auch den Grund dafür angegeben, indem er sagte: „Die Sozialisten könnten zwar eine revolutio näre Bewegung Hervorrufen, die Armee würde sie aber nieder- schmettern". Letztere» ist gewiß wahr und in dieser Erkenntniß wurzelt auch der Entschluß, e» nicht auf eine Revolution onkommrn zu lassen. Daß aber Niemand, am allerwenigsten die Staatsgewalt, sich über die letzten Absichten der Sozialdemokratie täuschen wird, dafür sorgt diese Partei am «leisten selbst. Die Sprache ihrer Blätter läßt darüber keinen Zweifel! Ein Phantasiestück entrollte cme. vervaudlünaen. TaneSzieschichle. „Ter Ättachö". ..Nichcud III.' Sonntag, 1. Juni. Liebknecht mit dem abenteuerlichen Vorschläge, Teutschland solle Elsaß-Lothringen an dle Schweiz abtrcle», damit diele daraus zwei Kantone mache.. Es verlohnt sich nicht, näher darauf einzngehe», Liebknecht selbst verließ gar rasch das lustige Reich seiner Phanta- siecn, indem er zugab, daß Elsaß-Lothringen solange bei Teutsch land bleiben werden, als Deutschland ein Kailcrrelch uud Frankieich eine elnheitstaatliche Republik lei. Versuche es doch Herr Lieb knecht, die Franzosen dazu zu bekehren, ihre Republik, uns et inäivjbidlo, in eine Anzahl Fördercstiv-Rcpubliken zu zerlchlagc»! Er wird ja sehen, wie weit er damit bei den Franzosen kommt! WaS wollen den» Liebknechts Freunde, die Evmmuuarden. mit ibrer Commune? Die Beherrschung des EinheilSstaalcs durch die Hauptstadt Paris und dessen Gemeinderath ! Wenn Herr Liebknecht also den Franzosen den Rath gab, ihre centralifirte Republik in ein Bündel Republiken amznlösen, damit Elsaß-Lothringen unab hängig von Deulschland würde», so hat er sie auf den Nimmer mehrstag vertröstet und thatsächlich die Zugehörigkeit von Elsaß- Lothringen zu Deutschland anerkannt. Daß das deutsche Reich die mit so schweren Opfern an Gut und Blut wiedererrungeneu alten Reichslcmde unter allen Umständen im NeichSverbaiide zu erhallen wissen wird, versteht sich von selbst. Sehr richtig war die Bemerkung Liebkncchls, daß zwischen Deutschen und Franzosen kein Haß bestehe und baß ihre Annäherung nur durch die Verbindung Frankreich? mit Rußland gehindert werde. ES sei unnatürlich, daß das demokratische Frankreich mit dem despotischesten Staate der Welt sich verbindet. Nun also, io fordere doch .Herr Liebknecht seine Gesinnungsgenossen in Frairkreich auf, dieses unnatürliche Bündniß zu lösen! Bisher hat die Welt noch kein Wort in diesem Sinne gehört! In Sofia ist daS Urtheil im Prozesse Panitza gesprochen worden Das Kriegsgericht bat nach lOlägigcr Berathung das Todcsurtheil über den Major Panitza wegen thaliiichlich begangener Verschwörung gegen das Leben des Prinzen Ferdinand und der Minister, sowie wegen vcrmchlen Umsturzes der Negierung mit Hilfe von Ausländern ausgesprochen. Wird der Fürst daS TodeS- »rthcil an Panitzr vollstrcckcii lassen? Begnadigt Prinz Ferdinand den Mann, der ihm nach dem Leben trachtete, aus Rücksicht auf dessen hohe Beschützer in Rußland, so criuuthigt er damit andere Hallunkcu von russischen Parteigängern zur Nachfolge. Laßt er ihn erschießen, so wird ihm dieser Tobte linsischcr'eitS gewiß nicht geschenkt werden. Vermnthlich wird der Telegraph eines schönen Tages melde», daß Panitza »»begreiflicherweise entslohcn sei. Durch den Prozeß Panitza ist Rußland selbst als mitschuldig entlarvt und vcrurtheilt worden. Es ist allerdings richtig, daß nran weder Briese des Ministers des Aeußercn, v. GierS. noch solche des rus sischen Konsuls ln Bukarest, Hitrowo, anfgcfnngcn Hai; so hoch gestellte Personen geben bei solchen dunklen Sachen ihre Unter schriften nicht aus der Hand. Aber man hat Briefe eines Herrn Jakobson erwischt, der die rechte Hand des EoniulS Hitrowo ist! Jakobson aber war der Vermittler zwischen Hitrowo und den bul garische» Verschwörern und hat wiederholt seine Hände in früheren Versuchen von Landcsvcrrath gehabt. Er vernutlclle die Geld zahlungen. Es ist also Thalsache, daß das heilige Rußland, der Horl der Legitimität, sich an einer schmachvollen Verschwörung gegen d,e Unabhängigkeit eines anderen Landes und gegen das Leben und die Freiheit auswärliger Staatsmänner betbeiligt. Dann bekreuzige man sich ober nicht in Rußland über die An schläge der Nihilisten, wie sie ictzt in Paris dingfest gemacht wurden. Der AuSgang oeS Prozesses Panitza hat Enrova gezeigt, daß Ruß land in seinen Eroberungsvlanen keinen Stillstand kennt und in seinen Mitteln dazu edcnlowenig wählerisch ist. wie cS rmmer war. Aernschreib- «nd Kerusprech-Btrichte vom 31 Mai. Der König von Sachsen ist aus Fürsten Pleß ans Schloß Fürslenstein Hirschbera i. Schl. Sibyllenort zum Besuche dcS eiiigctrosfeii. Berlin. Ter Kaiser ist gestern ciiifgcstaiiden und hat heute die Fußbekleidung wieder angelegt, auch konnte er Gehversuche im Zimmer machen und slehciid,auf csiien Stock gestützt, Vorträge cn taegen- nehmen. Öcute unternahm er auch seine erste Ausfahrt im offenen Wagen. — Ueber den Unfall wird nachträglich berichtet, der Kaiser lei nicht aus dem Wagen gesprungen, sondern aus demselben geschlendert worden, als der Wagen gegen die Bordffrine aiipralltc. — Der Kaiser und die Kaiserin feiern am 2. Juni den Tag, an welchem vor lO Jahren in Schloß Babelsbcrg ihre Verlobung durch Kaiser Wilhelm 1. feierlich proklaimrt wurde. — Ter König von Sachsen trifft am 4. Juni früh zu den Taiisseierlichkcitcn in Potsdam ein. Der Prinz »nd die Prinzetfi» Heinrich kommen morgen Vormittag hier an. — Am 9. Juni findet im Lustgarten zu Potsdam eine große Pa rade über die dortige Garnison zu Ehren des Kronvrinzcn von Italien statt. — Aus Befehl des Kaisers zogen am heiisigeii l.'-Rüh rigen Gedenktage der Thronbesteigung Friedrichs des Großen die Wachen im Paradeanzuge auf. Die öffentlichen Gebäude waren geflaggt. Die Gruft Friedrichs des Großen in der Hof- und Gnrnisonkircke war fesltich erleuchtet und mit Kränzen geschmückt. Ebenso war das Denkmal unter den Linden dckorirt. Nachmittags wurden zur Feier des Tages 101 Kgnonenschllfie c.»i>"gebeii. — Ter Rücktritt Gleis wird in hiesigen russischen Kreisen dementirl. — Infolge einer Jmmcdiat-Eingnbe des DuiSbiirger kaufmännischen Vereins veranlaßte der Kaiser Erwägungen darüber, ob nicht für kaufmännische Angestellte ähnliche WoblsahrtSeiiirichtungeii zu treffen seien, wie sie für die Arbeiter getroffen sind. — DaS Berliner „VolkSbiatt" erklärt, ihm sei nichts bekannt, daß Bcbcl und Auer am 1. Oktober in seine Redaktion cinlretcii. — Ter allgemeine Teputirten-Convent der dentichen Burlchcnichaftcii. der kürzlich in Eisenach tagte, hat folgenden Beschluß gefaßt: DaS Ehrengericht darf Pmolen-Mcnslircn zwischen Stndenlen nur dann geilebmigen, wenn körperliche Gebrechen einen der Paukanten hindern, ans blanke Waffe anzntrettti. Bremen. Heule Mittag fand die feierliche Eröffnung der nordwestdentlchen Gewerbe-Industrieausstellung statt. Dieselbe umfaßt die Skaat-grviete Bremen »nd Oldenburg, sowie die Pro vinz Hamwver. Sie nimmt ein Terrain von 375.000 Quadrat meter ein und ist sinnst läninlicb d!e grösste Ausstellung, die bisher in Dentichland staligeinnden. Tie Zahl der Aussteller betragt 1100. U > ni. Heule Abend 0 Uhr fand die feierliche Aussetzung des Schlußsteines des Mnüsterihurines stall. P a s e ii. Die Beisetzung des Erzbischofs Diiider findet am 3. Juni in der hiesigen Kaihedrale stall. Das Herz wird besonders im Gnesencr Dom beigeietzt. Die Ankunft verschiedener Bischöfe, darunter der Fürstbischof von Breslau, wird crwarlet. Paderborn. Ter Biichvs von Paderborn hat die Annahme des Sverrgkldergeictzes für zulässig erllärt unter der Voraussetzung, daß die Befugnisse des Munsters hinsichtlich Vertheilung derRcnlc beschränkt werden. Bern. Vormittag? ',012 Uhr ist durch den Ckes des auswär tigen AmlcS, Bniidesrath Tra; und den deutschen Gciandten v. Bülow der neue densich-schweizerische Nicderlassnngsvertrag beidersettig unterzeichnet worden. Wien. Tic Veriirlheilimg. welche der geplante MassenauS- flng von Pest nach Berlin in der „Krcnz-Ztg." und in der „Volks- zig." gesunden, veranlaßt mehrere inigariichc Blätter, ihre Stimmen gegen diele Fahr! zu erheben. Ans Berlin seien nach Ungarn duiigliche Aufforderungen gekommen, denen man gern Folge leisten wolle, aber wenn die übrigen Berliner Blätter nicht >nr den Aus flug ciiitrctc», was bisher nicht in ausreichendem Maße geschehen sei, sei es besser, ans de» Ausflug zu verzichten. P a r i s. Das „XlX. Siöclc" prateslirt energisch gegen die Ver öffentlichung von Berichten über Unterredungen mit dem Fürsten BiSmarcl und andere» Deulsche» i» französischen Blättern. — Die angebliche Entlarvung von Nibilfflen stellt sich als sehr übertrie ben hecans. Bisher verlief die Untersuchung ergebnißlos. Die anf- gesnndeiicn angebliche» Dyiiamilvorräthe und Bomben erweisen sich z»m Lhcil als einfache Laboratoriums Regnisite» und Versnchs- Relvrtc» ffir Studenten. Die Untersuchung ist nicht aus Antrag der rnssischeii Botschaft eingeleitet. sie lautet auch nicht auf Eom- plot, sondern nur aus mierlaublc Herstellung von Sprengstoffen. Unter de» Verhafteten sind nur 2 Flüchtlinge; alle behaupten, mit den Nihilisten nichts zu thnn.zu habe». Paris. Ueber die Lage in Toiigking liegen ungünstige Meldungen vor. Hnngcrsnoth und Piralerei greifen um sich. In einer Provinz ist auch die Etiolera nnsgebrvchen. Man zählt 68 Todesfälle täglich. Bcaiifils Gros, Nachfolger der Regierung des Staates Cunaiii, der eine Monarchie geworden zu sein scheint, da Bcaiifils sich König von Cnnaiü nennt, wurde gestern wegen Dieb stahls eines Regenschirmes im Wcrlhc von 6 Fr. 90 Cent, »u Otägiger Halt verurthcilt. Er sagte bitter: „Das wäre ihm nicht vasfirk, wenn er wie icine Vorgänger in der Regierung Orden ver laust hatte. Die Berliner Vörie nahm auch heule einen sehr festen Verlauf bei lebbasteni Geschält. Besonders lebhaftes Interesse bestand für Banken und Bergwerke. Bon elfteren waren Tisconto- Commaiidik, Tarmstadtcr und Dresdner Handelsantheile bevorzugt. Bergwerke srtztcn fast durchweg um mehrere Prozent höher ein und konnten auch später noch die steigende Bewegung forlsetzen. Deutsche Bahnen seit, namentlich Ostpreußen und Marieiiburger, österreichische Bahnen zogen weiter an, fremde Renten fest, aber ruhiger. Im Kasfaverkehr Banken fest, Eisenbahnen belebt und meist besser, Bergwerke höher. Für andere Jndiislriepaviere bestand nur mäßi ges Interesse. Ocsterreicboche Prioritäten fest. Prlvatdiskont 3'/8 Proz. Nachbörie sehr fest. Wetter: Vorwiegend wolkig, stür misch, tiiyl. West'Nord-Wcst-Wind. zru»rsurI ». »i. «riiirni,».» Urkdit 281,7». ral.lr. vom». >20,87. ««alictkr —. «kqsrtcr SS,00. 4»roc. üua. v»l»r. 90,80. vilront» 228.40. Dreoo». vk. >87,so Laura —. GclsenklrSen —. ffeft. <La«> bar»rn 60. Gulden Zuschlag.) » a r < 0. Schiuy. Renlc SI.OO. «»leide 108.10. Italiener S7,>8. Staot»- »adn 803,78. Lomdarue» 808,78, da. BriorttLleu —. Svanier.77, iXiiddter 101,87. Otlauia»e« 808,78. irlcaendie 8>0,00. gcst. V » r t ». vrodutteu ISchiuH.) wei,eu der Mai 28.80, per Sedtbr.-Decbr. 28.80, rubig. Sviritud urr M« 30.28. der Septbr.-Drcemder 37,80, ruhig. Siüdiil drr Mai 72,00, per Skdicmbcr.Dccrmdcr 87,28, wcichrnd. »«»«»»am. «radnilt« <«chiui». «vitzru per Mai —. »er Sioddr. 1«. «a„r» »er Mat —, der veiodcr >2l. Oertlicheö «nd Sächsisches. — lieber den kürflichc», in de» Hauptzügcn bereits erwähnten Aufenthalt Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Georg in Posen können wir nochträglich noch folgende Einzclbciten berichten. Alle miltlärfiscalischen und öffeiilllchen Gebäude Polens, wie auch viele Privathänler waren zu Ehren des hohen Gastes beflaggt. Beider Anknnst in Pose» trug Se. Kgl. Hoheit die Uniform des preußi schen Ulanenregimeitts Hennings von Treffenseld (altmärkiiches) Nr. 16, dessen Chef der Prinz ist. Die Einfahrt in die Stadt voll zog sich unter dem Donnern von 21 Salimchnsfc»; eine junge Dame überreichte auch eine» prächtigen Blumenstrauß. Vordem Gencral- kommandogcbände, in welchem Sc. Kgl. Hoheit Wohnung genoiii- men hatte, ward eine besonders sinnige Ovation dargcbracht. Man hatte in den freundlichen Anlagen vor diesem Gebäude die Krone und das sachsiche Wavpcn durch Tcppichbectpflanznngen künstlerisch dargcstellt. Be, der Truppenbesichtigung am 28. Mar begrüßte der Piinz die einzelnen Tmppenthcilc mil einem lauten, herzlichen „Guten Morgen, Kameraden", welchen Gruß die Grenadiere mit einem freudigen „Guten Morgen, Königliche Hoheit" erwicdcrten. Sofort nach der Besichtigung der Truppen, welchen eine längere Kritik seitens des Prinzen folgte, ritt Se. Kgl. Hoheit mit dem koninigiidirciidcn Genera!, gefolgt von sämmtlichen berittene» Offi zieren, nach dnii Kaseriieineitt de« Regiments Gras Kleist in Barthvls- hof. Hier hatte sich das OffizicrkorpS dieses Regiments vor dem mit Fahnen und Wappen geschmückteir Portale ansgeilclll. Sc. Kgl. Hoheit stieg hier nebst Gefolge vom Pferde und besichtigte, nachdem er den ihm in silbernem Pokale angeborenen Ehrentcililk mit Dank angenommen, das Kascrnciiient sowie das in demselben gelegene OffizicrSkasino und snhr dann zu der iialiegelegencn Kaserne des Hiisaren-RcgiiiieittS, um dort ein Gabelfrühstück einziiiiehmen. Der dritte und letzte Tag galt der Besichtigung des Jusanleric- Rcgiiiients Graf von Kirchbach und der beiden Bataillone des Jnfanterie-RegimentS Nr. 47. sowie der am vergangenen Tage nicht iiifpizirlcn zweiten Abtheiluiig dcö Jcld-Artillerie-Rcgiinents Nr. 20. Rach einer eingehenden Kritik und einer längeren Besprechung der Gejcchtsübnng durch Se. Kgl Hoheit ritt Prinz Georg mit seiner glänzenden Suite nach dem am Ende des (Aercierplatzes gelegenen Anßcnfvrt Nr. 4. Nachdem dieses riiigchciid inspizirt, bestieg Le. Kgl. Hoheit die hier wartenden Wagen zur Fahrt »ach dem Fori Wminry, den, Knseriienicnt des Jniaitteric-Negiments Gras von Kirchbach. Nachdem der Prinz auch hier die Kaiernciiränmc besich > t>gt hatte, bestieg derselbe den Aussichtötlnirm, welcher einen klaren Ueberblick über die Ltadt und die weit vorgeschobenen Außciifvrts bietet. Demnächst ei'tivrach Sc. Kgl. .Hoheit der Einladung des Offijicrkorps des Regiments Graf von Kirchbach zu einem Frühstück. Lotsl Fürst LiswLrek". .^ii kttzi» 22 Zwei Xeuitirnlil 5»
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