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Dresdner Nachrichten : 01.06.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190906018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19090601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19090601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-06
- Tag 1909-06-01
-
Monat
1909-06
-
Jahr
1909
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.06.1909
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»ir. 150. Leite 2. »» Dienst«,«. I. Juni IttOi» gaben sich gleichfalls zur Unfallstelle, Gegen «'4 Uhr traf auch Graf Zeppelin mit einigen Herren der Luftschiffbau» grsellschast wieder ein. unaufhörlich mit jubelnden Zurufen begrübt. Der Graf besichtigte die Reparaturardeiten, kon ferierte mit den Ingenieuren und gab verschiedene An weisungen. Man ist der Ansicht, dab die Nacht hindurch die Reparaturarbeiten ununterbrochen fortgesetzt werden und daß das Luftschiff unter Benutzung der zurzett herr schenden günstigen Wind- und Witterungaverhältntff« glücklich in die Friedrich»!,asener Werst verbrach» werden kann. Die vollständige Wiederherstellung -eS Fahrzeug» wird mindestens einige Lage in Anspruch nehmen. Graf Zeppelin ist trotz der überaus anstrengenden Fahrt nach einer kurzen Ruhepause in einem hiesigen Hotel munter, frisch und wodlaus. DaS Zusammenströmen -er Bevölke rung lnerber hält ununterbrochen an. Göppingen. Ueber die Ursach« de« Unfall» de» „Zeppelin II* wird folgendes bekannt: Auf den in der Nähe von Göppingen liegenden Ratskellerwiesen war eine Landung beabsichtigt, nicht etwa, weil der Gasverlust zu stark gewesen wäre, sondern weil der Benzinvorrat völlig auf die Neige gegangen war. Bei der Landung wurde ein Birn baum von dem Steuermann des sehr niedrig fahrenden Luft schiffes übersehen. Die Spitze des Ballons verfing sich in den Äesten des Baumes: das Aluminium wurde auf etwa 30 Meter völlig zerdrückt und auch das vordere Höhensteuer zerstört. Jetzt wird unter Verkürzung des Ballons eine provisorische Ballon spitze aus dem zertrümmerten Aluminium hergestellt und aus diese Weise die Reparatur notdürftig vorgenommen. Die Wei- tersahrt des Ballons ist auf keinen Fall vor morgen vormittag zu erwarten. Graf Zeppelin ist nach Friedrichshofen zurückge kehrt Der Besuch der Reichstagsmitglieder wird wahrscheinlich verschoben werden müsse». Ovation am Donnerstag für den Grafen Zeppelin in Friedrichshaset» den alten Ruf der Ltedertüsler aufS neue krustigen. — Der Psingfta«»H««»»er<ehr war auch diesmal wieder ein außergewöhnlich reger »» nennen. Der Himmel zeigte zwar am Morgen de» ersten Feiertages «in« ziemlich trüb selig« Physiognomie. «»» «g schien Daft. als sollt« manche lang« geplant« Mngstpartt« nicht zur Ausführung komme» können. Allein ber drohende Gewitterregen blteb zum Glück LU». Nachmittag» bessert« sich dl« Witterung, un lachender Sonnenschein lockte dt« »och Zögernden in» Frei«. Sämtliche BerkehrSinftttute hrauchten ochllber mangelnde« Zuspruch nicht zu beklage». In noch höherem Matze war die» am »wetten Pfingchfeierta« der Fall, der sich durch echte» und rechtes Maienwettcr auszeichneie. Kein Wunder also, wenn alle Welt das bisher Versäumte nachzuhv tcte und ein« wahre Bülkerrvanderung auf Weg in Dresden» reizvoller Umaebung zu -eobach Scho» in den zeitigen Nachmittagsitunden wi wenn alle Welt das bisher Versäumte nackxzuhvlen trach tcte und ein« wahre Völkerwanderung aus Weg und Steg "den ivar. wiesen die n auf den groben Durchgangslinien da» ominöse „Besetzt^ auf, so dab für vielköpfige Familien daS Fortkommen gewisse Schwierigkeiten bot und man sich viel fach mit einer Portion Geduld wappnen mubt«. Selbstver ständlich waren die V«rivallungen der Glsenbahn, Dampf schiffe. Straßenbahn usw. für entsprechende Verstärkungen der Fa-hrtgeiegenhettc» bemüht gewesen, wodurch schließ lich jedermann zu seinem Rechte verholten werden konnte. Neneste Trahtmel-unqen vom 31. Mai. Potsda m. Der K aiser empfing heute den tür - lisch e n V vtsch a irer Nisamv Pa'cha zur tteberreichung seines Beglaubig»ligs'chreibens. N cberreichuug N e u e s P alaiS bei Potsdam. Heute vormittag fand i die Feier deS L t i > t » n g s s c st e s des Lehr-Insan- i e r t e - B a l a i l l o u s in der üblichen Wei'e bei schönem ! Wetter statt. An die Feier schlob sich eine Fruhstückstasel beim Kaiserpaar, zu der die Fürstlichkeiten, die höheren Militärs und Würdenträger, die an der Feier icilgeiivm- meil halten, geladen waren. M ü >! ck e u. Tie P rinzessin Rupprecht von Bauern wurde gestern nachmittag von einem Prinzen glücklich entbunden. Esten. «Amtliche Meldung.t Am 29. Mai. gegen! ^ Uhr 30 Mi», abends wurden zwei Ta m e n in ei n c m Abteil l. >! I a s s c des Eilznges >0 Köln—Berlin zwilchen den Stationen »kamen und Nordboegae von einem Mann überfallen, der während der Fahrt das Abteil bestie gen hatte. Ter Later io rang, nachdem der Zug infolge Ziehens der 'Notbremse in Bahnhof Nvrdbocgge znm Hal ten gekommen war, vom Zuge und entfloh in der Richtung auf Pelkum. Auf die Ermittlung des Täters ist eine Be lohnung von 1000 Mk. ansgeictzt. Breslau. Tas Befinden des Fürstbischofs Kvpp in andauernd sehr b e s o r g n i s e r r e g e n d. Tie katarrlmliichen Er-cheiiningeu sind fast gänzlich geschwun den. die Herzschwäche dauert unverändert an. Der Kaiser har zum Pfingstien neuerdings 'einer andauernden Teil nahme durch lleberieiidnng einer ivnndcrvvllen Blnmen- spende mit dem Ausdruck seiner Wunsche für die Besserung des Patienten Ausdruck gegeben. Peters b u r g. Ter r u s s ische B otsck> astcr in Madrid, <9ras Eaisiui. ist, wie amtlich ge me l der wird, in folge seines Abschiedsgesuches seines Amtes enthoben worden. Petersburg. Hier sind drei Fälle von sibirischer B c u l e n p e fl und zwei Fälle von Aussatz vorgekommen. Auch sind wieder Eiivlerafälle zu verzeichnen. Amon. In mehreren Orten Südchinas ist die Beuleiipe st ansgebrochen. Beionöers bösartig wütet die Krankheit in der Nahe von Amo». Jeden Tag fallen ihr etwa 50 Personen zum Opfer. E a r a c a s. lAiii deutsch-atlantischem Kabel.) Eine Bots ch ast d e s P r ä s i d e n t c n G o ui ez an den Kon greß zählt verschiedene Reformen aus, die für das Land wohltätig gewirkt haben und erklärt, dab das freund schaftliche 'Verhältnis zwischen Venezuela und Teut s ch land beständig wachse. Tal las «Texas«. In der Stadt Zephyr in Texas wurden durch einen Zyklon über 30 Personen getötet. Eine Feuersbrnnst vollendete das Zcrstörungswerk. Oklahoma City. Durch einen Tornado wur den in nerichiedcnen Teilen des Staates -'2 Personen ge tötet und 50 verletzt. Lima. Ein Trupp Aufständischer unter Füh- iua» PierolaS griff das Regiernngsgebäude an und be mächtigte sich der Person des Präsidenten der Republik Legnia. um ihn zur Abdankung zu zwingen. Tie der Regierung ergebenen Truppen befreiten Leguia und feuerten aus die Ausslündi'chen. von denen über 40 getötet wurden. Tee Anfflaiid nt niedergeworsen. — Gchill-Sedentseiee in Wilmsdorf. In Wilmsdorf, in dem 1770 der Freiheitslämpser Ferdinand v. Schill geboren wurde, fand gestern nachmittag 4 Uhr an dem schlicht«» Denkmal, dar man dem toten Helden dort errichtet hat, eine Gedenkfeier zu seinem 100jährigen Todestage statt. Das Denkmal, ein roh behauener Sandsteinobelirk mit dem in Bronze gegossenen Medaillonporträt Schills, steht inmitten des freundlichen Ortes links von dem Geburtshause Schills, das zu dem dortigen Ritterguts gehört. Hinter dem Obelisken erhebt sich eine frisch- grünende König Albert-Eiche, Zu der Feier hatten sich neben mehreren Ehrengästen auch ein« Anzahl von Vereinen und Korporationen eingesunden, die mit ihren Fahnen erschienen waren. Wir bemerkten die Herren Kreishauptmann Dr. Rum pelt, Amtshauptmann Dr. Mehnert-Dippoldiswalde, Super intendent Dr. Hrmpel-Dippoldiswalde, Stadtrat Dr. Krum- biegel-Dresden. ferner Vertretungen des Generalkommando» Eoldne Höhe. Militärverein Kleinnaundorf, den Turnverein und die Sanitätskolonn« zu Hänichen usw. Auch zwei Ver wandte Schills, die preußischen Hauptleute o. Zohnsto», wohnten der Feier bei. Nachdem die oberen Klassen der Wilmsdorfer Schule das Lied „Klaget nicht, dab ich gefallen" (Gedicht von Schenkendorf) gesungen hatten, hielt Herr Dr. Bräutigam- Possendors als Vorsitzender des Denkmalkomitees eine kurze Be grüßungsansprache. in der er die Ehrengäste, die Vereine und Korporationen willkommen hieß und Schill als ein Vorbild der Vaterlandsliebe feierte. Redner schloß mit einem dreimaligen Hoch aus den Kaiser und den König. Die Festrede hielt Herr Schriftsteller Mar B e w e r - Laubeaast. Er wies einleitend darauf hin, daß Schills lOOjähriger Todestag gerade an einem Psingsttage gefeiert werde, und zog Vergleich« zwischen Schills Heldentod und dem vor 10 Jahren erfolgten Hinscheiden Bis marcks. Deutschland stehe jetzt erst im Frühling seiner Geschichte, und doch scheine es manchmal, als ob eisig« Nachtfröste diesen Frühling zu beeinträchtigen suchten. Man könne dies z^B. an der " " " — edergeworsen. LcrtlicheS mrd Sächsisches. — Se. Majestät der König ist gestern früh 7 Uhr 50 Min. mit seinen sechs Kindern nebst Gefolge auf dem Bahnhofe Niederstetten eingetroffen und vom Fürsten Johann zu Hohen lohe-Bartenstein empfangen worden. Die Herrschaften führen sodann im Wagen zum Schloß. Se. Majestät der König hat das Protektorat über die vom 12 bis 30. Juni auf dem Meßplatz zu Leipzig stattfindende Allgemeine Bauartikel-Ausstellung übernommen. Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prin- z cisi n I v l> a n » <0 eorg und Prinzessin Mathilde besuchten wiederum die Große Agnarell-AuSstcllung und besichtigten die da'clbst ausgestellten Werke. - Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde besuchte die ziuintausstclluiig vvn Emil Richter, Prager Straße, und besichtigte die Bildnisse des Königs von G. nv» Bvddien und Helene Schnrig-Tresden, sowie die Ge mälde von E. M. Rebcl-Rom und die interessanten Tier- nnd Landichaitsdarsteünnqcn aus unseren afrikanischen .Nvloilicn vvn Wilh. Kuhnert-Bcrli». — Zur Sängersahrt der Liedertafel fanden sich gestern nachmittag 120 Vereinsmitgiicder aus dem <xi»ptbahnhose ein, um 4 Uhr >5 Min. mittels Soiiöerzugcs »ach Nürn- bera, Friedrichsliasen-Kointanz und Bavl zu dampfen. 'Mit ihnen reiste die .nammcr'ängerin Frau Erika Wede - lind und ihr künstlerischer Begleiter Herr Kammermusikus Wunderlich zu gleichem Tun ab. Echter, rechter Froh sinn herrschte unter dem Süngervölkchcn. Am Zug. der n»n vier durckigehcndku Sonücrwagen gebildet wurde, hatte» sich zahlreiche Angehörige und Freunde der Sänger «ingc- ninden. Das Arrangement der Fahrt hatten die Herren Richard Ulbricht und Otto Schröder mit großer Umsicht getroffen. Be! lustigen Geiangsweiicu. Hochrufen. Hut- und Tücherichwenken erfolgte die Abiahrt. Tas nächste Reise ziel Nürnberg wurde II Uhr io Min. nachts erreicht. Im Hotel „Württemberg!!! Hoi" nahm man Nachtcuiarticr. Im Saalban des Kulturvcreins werden heute abend unsere Dresdner Sänger ihr erstes Konzert geben, und zwar zum Besten des Nürnberger Kinderhospilals. Möge neuer Lor beer die Tresdncr Liedertafel schmücken »nd besonders die reiormsrage mal wieder gedacht« der Redner der Eltern Schills, die einem deutsch-böh mischen Adelsgeschlechte entstammten. Gerade am 100jährigen Todestage des Helden sei es angebracht, daran zu erinnern, daß sich erst in den letzten Wochen die deutsch-österreichische Waffen brüderschaft und Bundestreue glänzend bewährt habe. Mit einem warmen Appell an die Festversammlung, im Sinne Schills für unser deutsches Vaterland zu wirken, schloß der Red ner feine mit lebhaftem Beifall belohnten Ausführungen. In seinem Schlußworte wies Herr Pastor P s l u g b e i l - Posfen- dorf auf das Pfingstfest hin. das uns mahnen solle, den Kampf gegen alles Böse, Unheilige und Schlecht« auszunehmen und für König und Vaterland, Deutschtum und Recht einzutreten. Es folgte nunmehr die Niederlegung von Kränzen seitens der Deputationen der Tierärztlichen Hochschule, des Generalkom mandos des 12. Armeekorps, der preußischen Landwehroffiziere von Dresden und Umgegend, des Herrn Hofrates Dr. Peschel im Aufträge der Frau Oberst o. Iohnston und des Körner- Museums der Stadt Dresden, sowie der bereits oben erwähnten Vereine. Einige Korporationen überreichten dem Denkmals komitee auch Stiftungen zur Erhaltung des Denkmals. Nach dem Herr Eemcindevorstand Rüger-Wilmsdorf den Dank des Komitees zum Ausdruck gebracht hatte, wurde die Feier mit dem allgemeinen Gesänge des Liedes „Deutschland, Deutschland über alles" geschlossen. — Internationale Photographische Ausstellung Dresden 1908. In Verbindung mit der Internationalen Photo graphischen Ausstellun« Dresden 1009 findet vom ll. bis 1-5. Juli in Dresden ein Internationaler Kongreß für angewandte Photographie in Wissenschaft und Technik statt, für den bereits eine Anzahl hervorragender Persönlichkeiten Vorträge angemeldet hat. Unter diesen befinden sich Professor Tr. Miethe- Berlin (über: „Herstellung von Schumann-Platten"), Professor Tolezal-Wien «über: „Photogrammetrie"), Prvicssor Schaumann-Scheveningen «über: „Neuere Fortschritte der Röntgen-Stcreoskopie"), M. von Rohr- Jena süber: „Gegenwärtig wirksame Hindernisse für die Verbreitung der Stereoskopie"), Dr. Fambach- Glauchau «über: „Anwendungen der Farbenphotographie in der pathologischen Anatomie"). Professor Dr. Namias- Mailand u. a. m. Ter Kongreß wird sich unmittelbar an den Internationalen Photographentaa <8. bis 10. Juli) an- schlicßen. Tas Jubiläum der Universität Leipzig, welches viele Gelehrte vvn Ruf auch aus Amerika und Australien »ach Europa führen wird und auf Ende Juli fällt, wird dazu beitragen, daß der Kongreß von Vertretern aller Nationen zahlreich besucht werden wird. — Tas Konzert wird heute «dritter Psingstseiertag) Lurch die Kapelle des 177. Infanterie-Regiments unter Leitung des König!. Musikdirektors Rövenack ausgesührt. Gleichzeitig finden Gesangsvortrüge des über 100 Mitglieder starken Mannergesangvereins „Einigkeit" statt. Das Konzert dauert von 4'4 Uhr nachmittags bis 1054 Uhr abends. — Der Kynologische Verein „Nawyl* veranstaltet« am gestrigen Piingstmvntag eine Schau von Hunden aller Rasse», die sehr reich beschickt war. Zum erstenmal benutzte der Verein zu seiner Ausstellung den großen Volkswohlsaal. der höchst zweckentiprechciid mar. Bai der um 8 Uhr vor mittags erfolgenden Eröffnung war die Ausstellung völlig komplett, nahe.zu 300 Hunde standen zur Schau. Darunter besä »de ii sich die wertvollsten Tiere, denn zugelassen waren nur rassereine, gesund« Hunde. Der Verkehr in der Aus stellung war in allen Stunden'ein recht reger, ganz beson ders stark war er jedoch am gestrigen Vormittag. In den späteren Stunden mochte das prächtige Wetter de» Besuch beeinträchtigt haben. Die Ausstellung enthielt verschiedene Varietäten vom zarten, verhätschelten Schoßhund bis zur bissigen Dogge. Man bemerkte alle Arten Dachshunde, kurz-, lang- und stichelhaarige deutsch« Vorstehhunde. Grif fons, Rottweiler. Setter, Printer. Pudel, Collies, Spitze, alle Terrierarten, die prächtigen Bernhardiner, Nenfund- iänder, Lconberger, deutsche Schäferhunde, Barsois, sowie alle Wind- und Hetzhiindvarictäten, Boxer. Bulldvggs, Pin scher usw. Das Gekläff der munteren Tier« wurde zu einem ohrenbetäubenden Lärm, trotzdem hatte man feine Helle .Freude an den Tieren, und manche Bor wurde lange um standen. Tas Richten -er Tiere ging schnell vonstaticn. so daß auch die Richtringe zum Postieren des Publikums bald in Benutzung genommen werden konnten. Die Schau» ordnung unterlag den Regeln de» Mitteldeutschen Ver den «ret»rtchtern Behinderung «u». t zwei Vorstand». Lande» Kynologffcher Verein«. Von den waren zwei Herren infolge dringlicher geblieben, dafür sprangen bereitwilligst Mitglieder ein. Di« besten Tiere wurden mit Prest«n"d^ dacht, die vom Verein und violen Interessenten gestiftet wovden waren. Mit der Schau war eine Ausstellung von »ur Hundezucht notwendiger Gegenstände verbunden. - »er Dresdner vallo» »Awtceliu" ggf Pstn,st»e«n« t, väreufel« Bo» einem unserer Mitarbeiter wird uns au» Bären- sei» unterm !». Mat geschrieben: Die Weihe de» Psinast-Hellig. abend- batte stch aus den Bergwald von Bärenfel» gesenkt: die letzien Strahlen der Sonne, dl« als glutroter Ball zwischen den Wipfeln der Hohen Tannen verschwunden war. tauchten den Abend- Himmel tn wundervolle rosa Tinten. In andachtsvollem Schweigen stand«» wir auf dem Balkon unsere» Hauses am Abhang »um Vöbeital.' in stiller Ehrfurcht vor der Majestät dieser Wälder vor uns, die, so weit da» traumverlorene Auge reichte, von den Bergen hinab in die Täler Nettesten, wo der leichte Nrbelhauch des Abends seine Touren zog. Da erwacht ste wieder i» uns, die alte, selige Erinnerung an die Märchen dtS deutsche» Waldes, wo gute und böle Geister ihr Wesen treiben. Die Poesie unseres Hochwaldes hatte es auch jenem Bärenfelier Forstmeister angetan, der in seinem letzten Willen bestimmte, ans dem Gipfel des HosehübelS begraben zu sei», umgeben von treuen Bnumrieieii. Tn oben liegt er nu». wahrlich eine hehre Ruhestatt! Still ragen die Wipsel in die Abenddämmerung. Da.... Was ist da» ? Narrt u»S ein Traum? Au» dem sturmzerzaufte» Gipfel der hohe» Tannen steigt ein dunkler riesiger Vogel empor.... Ist das Märchen vom Waldgeis«, der »achis über den Hochwald zieht, Wirklichkeit geworden? Die ein Gespenst, immer größer, riesiger werdend, schwebt es langsam, lautlos heran. gast streift es die Äipset des Tanns, und jetzt .... ein weißleuchtender Blitz zuckt unter ihm aus. um sofort ivieder zu erlösche». Ein Schauern läuft über u»S. Wir schließen die Auge». Es kan» >a nicht wahr sein, was wir da zu sehen vermeinten, gewiß getäuscht von dem Flug der Phantasie ins Märchenreich. Hat mancher schon Elsen ru sehen gewähnt, wenn er im Movie lag und in das Dunkel des Forstes starrte! Darum jetzt dl« Augen wieder auf! ES ist sicher verschwunden . . . Doch »ein, da ziektS noch immer heran, das Pöbel-Tal herauf. Ist das Enderle von Ketsch wieder lebendig geworden, die Lüste zu durch fahren ? Hat sich der fliegende Holländer ausgemacht, um mit Schrecken undTodesahnung zu erfüllen, werseinenUnglückSpmd kreuzt? Und jetzt wieder der weiße schein unter dem Geipenft, ausleuchtend aus dem Dunkel und kurze Zeit vecharrend. »m dann im Nn wieder zu verlöschen. Zum Greisen nabe zieht es jetzt seitwärts an uns vorüber. Und da wird es uns klar: Ein Ballon ist's. der da oben, fünfzig Meter höchstens über uns. seinen stillen Pjad geht. Nordwind habe» wir. Also von Dresden kommt er. Vvn der Heimat. Sonnabend ist's ja Da steigt ..Graf Zeppelin" von Reick aus so gern zu einer Nachtfahrt ans. Also versuchen wirde» Anruf: „Halloh! Hier Bärensel» bei Kipsdors. Ist dort Ballon Zeppelin aus Dresden ?" — „Jawohl!" tönt es von da oben hernieder und ein Juchzer folgt, so hell und echt, daß die Waldwüiide der Täler den Jnbelrns vier-, fünffach Wieder sehen. Mit Juchhu und Holdrio antworten wir. Doch wir nicht mehr allein. Auch von anderen Häusern aus ist der Ballon jetzt gesehen worden. Trotz der abendltchen Stunde — die Uhr zeigt 9>« — eilen die Sommerfrischler in die Gärte», ans die Straßen. Der ganze Ort ist lebendig Und zehn, zwanzig Jodler aus einmal steigen empor, um von den u»nck>t- varen Insassen mit.hörbarer Freude erwidert zu werde». Das ist ei» Jodel» und Rufe», wie auf der Alm! Wir möchten io gern noch wissen, wen der Zeppelin heute über die nahe Grenze bei HermSdors ins vstrrreichilche Land trägt. „Halloh! Wer fährt mit? Nur ein Jodler ans weiterer Ferne antwortet. Immer kleiner wird der runde schwarze Schalten. DaS Lichtlein der elek trischen Lampe zunl Abteien der Karten blinkt nur noch, das auch ab und zu ausblitzt. nachdem die Schatten der Nacht längst den Ballon verschlungen haben. Dieser Anblick des maiestätisch über den Hochwald dahinzieheiiden Ballons wird uns unvergeßlich bleiben. Tas eine haben wir dabei erkannt: Die Zeit der Ballonreifen, der wir eiitgegengchen, wird nicht nur den Turchseglern der Lüste sondern auch den Stauvwandelndcn un endlich viel Poesie bescheren. — Zeitungsverlag oder Vermittlungsgeschäft. Eine für das gesamte Zeituygs- und Vermittlerwesen wichtige Klage stand kürzlich beim Oberverwaltungsgericht zur Verhandlung an. Der Kaufmann Emil Kommen in Dresden gibt einen sogenannten „General-Anzeiger für den Immobilien- oerkehr, Eüter-An- und Verkauf usw." heraus, der je nach Be darf in einer Auflage von 1000-3000 Exemplaren snach An gabe Kommens) erscheint, Di« Inserate für diesen „Anzeiger" werden auf eine merkwürdige Art gesammelt: Kommen inseriert in 900 Zeitungen und macht Interessenten mit dem Bemerken, daß er weder Agent sei, noch Provision verlange, auf sein Blatt aufmerksam. Den Reflektanten schickt er seine Reisenden zu, läßt sich einen die Sache ausführlich behandelnden Fragebogen aus stellen und ein Inserat in seinem „Anzeiger" zum Preise von 20 Psg, das gewöhnliche und 45 Psg. das gesperrt gedruckte Wort aufgeben. Sollte sich «in Erfolg nicht sofort einstellen, so verpflichtet sich Konnnen, das Inserat 13 mal ohne Nachzahlung erscheinen zu lassen. Meldet sich nun jemand auf ein Inserat in diesem „Anzeiger" lste erscheinen alle unter Chiffre), so teilt Kommen dem Betreffenden brieflich alle Details des Objektes mit und überläßt das weitere den Parteien, Der Rat zu Dres den sah in diesem Treiben eine gewerbsmäßige Vermittlung von Immobilen-Verkäufen und untersagte Kommen auf Grund von 8 35 der Gewerbeordnung den weiteren Betrieb seines Geschäfts oder die Derinittlertätiakeit, Der Rat stellt« sich aus den Stand punkt. daß Kommens Tätigkeit lediglich in der Zusammcn- bringung von Käufer und Verkäufer bestehe. Gegen diese Ent scheidung legte Kommen mit der Begründung, daß er Zertungs- verleger und nicht Vermittler sei, Rekurs bei der Kreishaupt, Mannschaft ein. Das Gericht beschloß, Herrn Direktor Zimmer vom „Fnoalidendank" als Zeitungssachverständigen zu vernelp men, Herr Zimmer bezeichnete das Unternehmen des Klägers als keinen reinen Zeitungsverlag: es handele sich vielmehr um eine Spielart des Innnobilien-Vermittlungsoerkehrs, Dafür spreche auch der im Vergleich mit anderen großen Zeitungen ziemlich hohe Insertionspreis für den nur in kleiner Auflage erscheinenden Kommenschen „Anzeiger". In diesem hohen Preis« läge die verschleierte Provision. Darauf verwars die KrcishauptmannschaftdenRekurs: es handele sich im konkreten Falle um eine gewerbsmäßige Vermittlung von Immobilien, Klüger habe den Willen zuin Geschäftsabschluß gehabt und in seinen Fragebogen alle für den Abschluß wichtigen Einzelheiten festlegen lassen. Auf Grund seiner Vorstrafen sei ihm die gewerbsmäßige Vermittlung verboten worden, und dieses Verbot aufrecht zu erhalten. Nunmehr focht Kommen die Entscheidung der Kreishauptmannschaft beim Oberverwaltungs gericht an. Der 8 35 der Gewerbeordnung sei mit Unrecht auf sein Geschäft angewendet worden. Er könne stch lediglich als rntelligenten Zeitungsvcrleger bezeichnen, der nichtfachkundigen Leuten zur Abfassung ihrer Annoncen behilflich sei. In den großen Tageszeitungen befänden stch auch Annoncen mit ein gehender Schilderung des Objektes, ohne daß von einer einen Kaufabschluß vorbereitenden Tätigkeit gesprochen werden könne. Viele Annoncen endigten mit den Worten: „Näheres in der Expedition", oder es werde speziell bekannt gemacht, sich zur Ge währung eines Rabatts auf die Annonce zu beziehen, oder man gewähre sogar eine Preisermäßigung auf das Vorzeigen der Annonce, Dann müßte diesen Zeitungen doch viel eher eine „vermittelnde" Tätigkeit zugesprochen werden. Fast jede große Zeitung versuche Inserenten durch Anpreisung ihrer Auflage oder ihres kaufkräftigen Leserstammes zu gewinnen. Sein Be trieb sei lediglich ein Zeitungsunternehmen in erweiterter Form. Das Oberverwaltungsgericht erklärte sich in der Frage des Aus schlusses vom Gewerbe wegen Unzuverlässig keit für unzuständig und setzte die Entscheidung, ob ß 35 der Gewerbeordnung hernnzuziehcn sei, vorläufig au«. — Stistungen sür Schulen und Unterrichtszwrcke. Nach dem „Neuen „Sachs. KIrchenbl," wurden im ersten Vierteljahr 1909 50 700 Mark gestiftet: 2000 Mark von Frau v. Ilttenhoven dem Verein „Dresdner Waldschulen", 5000 Mark von Ernst Focke (Mitinhaber der Firma Focke u, Baum) der Webschul« zn Meerane, 500Y Mark von Stadtrat F, Zimmermann der Kochschulc z» Werdnu. 10 000 Mark vom Geh Hcifrnt Professor Dr, Hans Meyer der Universität Leipzig zum 500jährigen Jubi läum, 2000 Mark vom Rittergutsbesitzer Dr, Pfeifser-Burker».
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