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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.06.1917
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170607020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917060702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917060702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-06
- Tag 1917-06-07
-
Monat
1917-06
-
Jahr
1917
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Ilür? siLigs «» Mittwuch abaud. E,n- umerer Luftgeschwader V«s auf mtlitärtschc Anlagen von Ldeerneß lThemie-Mündungi über 2000 Kilogramm Bomben ad: gute Treffwirkung wurde beobachtet. In zahlreichen Lustkämpfen längs der Front büßren die Gegner elf Flugzeuge ein. D>e ArttÜerieschlacht im W » i i ch a« I c - A d sch n i t t hü» mit nur kurzen Unterbrechungen ihren Fortgang ge« NSMMLN. > - Tie Engländer griffen m>» starken Kräfte» auf dem Nord-User der Scarpe an. wurden aber fast überall -uruckgeworfen. Die Franzosen »ersuchten inch «inen dritten An. ar,ss nordwestlich von Bram: auch Kiefer Anlauf brachte ihnen keinerlei Gewinn Unsere Unterseeboote haben im Atlantischen Ozean wieder 22000 Tonnen versenkt. Wissen ordnete an. das» der erste Tag der Registrie rung der Militärpflichtigen >m ganzen Lande als natio- ruer Festtag betrachtet ipcrdcn soll«. Offiziös wird die vollkommene Sicherheit un seres D u r ä, h a I t e n s für den Reit dieses Erntefahres und tu, die neue Wirttchaftsperiode bi» zum siegreichen Frieden fesigestcüt. Tie Aus Düsie der Zweiten Kammerdes sächsischen Vandrares sind gestern wieder zmommengetrcten. mehr erhöht werden tonnen, während zugleich die Leistun gen sinken Aus anderen Orten in Rußland treffen ähn liche Nachriaitcn ein. Rach dem gleichen Blatte haben Lozmidemokraten in Wyborg eine Versammlung abge- haiten. auf der beschlossen wurde, daß möglichst bald Friede geschlossen werden mtisie. und daß dies das Wichtigste je» lW. T. B i Tie russische« Radikale» gegen eine Lsse»fioe. Tie russische radikale Presse erklärt, daß die russischen Revolutionäre dem Beginn einer neuen Offensive nicht zu stimmen würden, weil eine solche vollkommen aus sichtslos sei. Das Sprachrohr des Petersburger Arbeitcr- uno Soldatenrates meint, überall höre man das Wort Oliensioe Eine solche sei aber nicht die Aufgabe der neuen Regierung. SS lei nicht richtig, daß Rußland eine neue Offensive an den Fronten vorbcreitc. Eine Oslensive könne nicht durch Entschließungen und Reden cingelcitet werden. i„Köln. Ztg."i Dis englischen Berlufte «n der Westfront. Neuerliche Feststellungen über englische Verluste an oer. Westfront ergeben, daß das 12. Middleier Regiment 75 Prgz. seines Bestandes verloren bat. Die 20. südasrika- nSchr Brigade war am 20. April nicht bei ihrer 8. Divi sion. sondern noch in Arras verblieben, da sie aus Südafrika »och keinen Ersatz erhalten hatte, um die schweren Verluste vom 8. und 10. April zu decke». Die L-Kompagnie des «Sb 8. Scotch-Rtfle hatte am 9. April 60 Mann Verluste, die R-Kompagnie. des 6. Scotch-Bord brachte am gleichen Tage von 12-0 Mann nur 12 zurück. Ein 11 jähriger Mann der 1. australischen Division. Vater von sechs Kindern, dem bei der Anwerbung versprochen war, ihn als ältesten Mann n cht nach Frankreich zu schicken, halte als Krankenträger bei Oueant ein besonders gutes Urteil über die Verluste seiner Truppe am 3. und 1. Mai. Er bezeichnet sic als außerordent lich hoch. iW. T. B.i Ermordung deutscher Verwundeter durch die Franzosen. Oesierreich'sche Austauschgesangene berichten, daß sie am 18. Mai zwischen Lyon und Bcllcgarde einen Transport französischer Infanterie gesehen hätten, der von der deutschen Westfront nach Saloniki bestimmt war. Die französischen Soldaten rühmten sich den österreichischen und deutschen Gefangenen gegenüber damit, daß sie verwundete Deutsche ermordet und ausgeplündert hätten. Biele von ihnen zeigten Uhren und Wertsachen vor, die sie den Er mordeten aügenommen hätten. Selten wurden die wieder holt belegten Unmenschlichkeiten französischer Soldaten so <8 zynisch von ihnen selbst mit Beweisen belegt. sW. T. B.i Das neue Vertrauensvotum für die französisch« Regierung. lMeldung der Agence Havas.i Die von der sranzö- A sichen Kammer mit 156 gegen 55 Stimmen angenommene Vertrauenstagesordnung lautet: Die Kammer der Deputierten, als der direkte Ausdruck der Souveräni- ^ tsi des französischen Volkes, sendet der russischen und der »>» Demokratie der anderen Alliierten ihren Gruß. Indem sie Atz sich zu dem einmütigen Widerspruch bekennt, den im Jahre 1S71 die Nationalversammlung und die Vertreter Elsaß-Lothringens, obschon es Frankreich entrissen war, erhoben haben, erklärt sie, daß sie vom Kriege, der Europa durch den Angriff des imperialistischen Deutschland auf- gezwungen würde, zusammen mit der Befreiung der be setzten Gebiete die Rückkehr Elsaß-Lothringens zu seinem Mutterlande und eine gerechte Wiedergutmachung der Schaden erwartet. Indem sie jeden Gedanken an Erobe rung und Unterjochung fremder Völker von sich weist, rechnet sie darauf, daß die Anstrengung der Heere der Republik, und der Alliierten gestatten werde, nach Nicder- ^2' ^ S> T L L Ä schlag»», de» preußisch,,, MtUt»r»»«u« «tu« dauerude «« mähr der Unab-äugißkeit für »I, «roß,« und kirtne» Völker in der nunmehr,in Vorbereitung begriffenen vr- gantsatton der Völkergemeinschaft ,u erhalten. Im ver. trauen darauf, »aß »t« Regierung dieses Ergebnis durch die militärische und diplomatische Zusammenarbeit aller Alliierten sichern wird, verwirft sie jeden Zusatz und nimmt die Tagesordnung an. fW T- B.I Die «treiktawegn», in Frankreich. Lyoner Blätter melden, daß die Schneiderinnen. Modistinnen und Schnharbelterlnnen von Lnon und Um gebung seit Montag vormtttaa ln de» »ug stand ge. treten sind. Sie verlangen Lohnerhöhung und englische Arbeitszeit, entsprechend den Bestimmungen, dl« tn Paris von den Arbeiterinnen der gleichen ArbettSzwctae durch gesetzt worben sind. Ferner melden die Blätter aus Marseille, daß mehrere Ardetternerbände, darunter die Hafen- und Metallarbeiter, die Konfektionsarbetter und die Schneiderinnen, zu einer Bersammlung eingeladen ivur- den, um über die Streitfrage einen Beschluß zu fassen. Die in Frage siebenden Verbände fordern eine Teuerungs zulage und Einführung der englischen Arbeitszeit. Die HandelSangestekten von Marseille verlangen ebenfalls eine Lohnerhöhung. sW. T. B.j Weitere Nnterseeboat-erfolge. Rach dem „Rotterdamschcn Courant" sind die großen Dampfer „Ärooning" und .Holland" nur kurzem im Kanal torpediert worden. „Maasbodc" meldet, daß die Schiffe „Mazedonia" und „Freds" zum Sinken ge bracht worden sind. sW. T. B.i Rach dem Rottcrdamcr „Maasboten* ist der schwedische Segler «Benjami n". 300 Vr.-Rea.-To. und der amerika nische Segler „Virgo". 3500 Br-Reg.-To., gesunken. Der Dampfer „Ilnitaö" war fälschlich als gesunken gemeldet worden. sW. T. B l Der englische Bericht über die Beschießung oo» Oftende. Tic englische Admiralität berichtet: Der Vize- Admiral von Dover meldet: Wir haben Dienstag am frühen Morgen mit gutem Erfolge die Flottenbasis und die Werkstätten von Ostende schwer beschossen. Die Küsten- batterien erwiderten das Feuer. Unsere Ltrcitkräste. die das Bombardement durchsühEen. bähen keinen Schaden er litten. Comwodore Tyrwhitt meldet, daß leichte Kreuzer und Torpedojäger unter seinem Kommando Dienstag früh zur Morgenstunde sechs deutsche Torpedojäger sichteten und sie in ein Bcwegungsgefecht verwickelten, in dem auf weiten Abstand Gcschützseuer gewechselt wurde. Der deutsche Torpedojäger „8 20" wurde versenkt, ein anderer wurde schwer beschädigt. Wir nahmen Neben Ueberlcbendc des Torpedojäger» „8 20" auf. Wir hatten keine Ver luste. sW. T.B.l Lloyd George über die Lage in Rußland? Das holländische Nieuwe Bureau meldet aus Lon don: Man erwartet, daß Lloyd George heute oder morgen sDienstag oder Mittwoch» im Unterhause eine sehr wichtige Erklärung über die Lage in Rußland avgebcn werde. sW. T. B.i Die Forderungen der radikalen englischen Sozialisten. Ter „Nicuwc Rotterd. Courant" meldet aus Lon don: Die sozialistische Konferenz wurde im Kolosseum zu LeeöS eröffnet. Die Mietling der Albert- Halle war verweigert worden. Auf der Tribüne befanden sich Macdonatd, Snowden, Iowctt, Anderson, Buxton. Masfingham u. a. Rach dem Bericht der „Times" hatte die Konferenz als Kundgebung unzweifelhaft Erfolg. Sie mar von etwa 1150 Delegierten der verschiedenen sozialistischen Körperschaften besucht. Von seiten der Stadt Leeds geschah nichts, um sie zu bewillkommnen. Eine Versammlung unter freiem Himmel war verboten worden. In der Oeffentltch- keit nahm das Publikum keine feindselige Haltung gegen sie ein, und der Verlauf der Konferenz war so ordnungs gemäß. wie bei einer gewöhnlichen Arbeiterversammlung. Die Entschließungen umfassen folgende Punkte: 1. Die Bersammlung beglückwünscht das russische Volk zur Er langung der Freiheit. 2. Die Versammlung ersucht die britische Regierung, ihr sofortiges Ein verstand- n i 8 mit den bekanntgegcbencn Kricgszielen der aus wärtigen Politik der demokratischen Regierung Rußlands anzukündigcn. 3. Die Versammlung fordert eine „Frei- hcitscharte", eine Gcneralamnestie für alle wegen politi scher oder religiöser Verbrechen Verhafteten, sowie die Be freiung des ArbciterstandeS von jeder Art von Zwang und Behinderung. Die Bersammlung fordert die vertretenen Körperschaften auf. sofort zwecks harmonischer Zusammen arbeit zur Durchsetzung der durch die übrigen Entschließun gen bezeichneten Ziele allerwärts Arbcter- und Soldaten- räte einzusetzen und angestrengt aus einen vom Volte der verschiedenen Länder gemachten Frieden, sowie aus eine vollständige politische und wirtschaftliche Befreiung des zwischenstaatlichen Arbcitertums hinzuarbeiten. Die Arbeiter- und Soldatcnräte sollen dabei jeden Uebergriff gegen die industrielle und bürgerliche Freiheit abwchren, der Frauenarbeit besonderes Interesse widmen und im allgemeinen die Wirksamkeit der Gewerkschaften fördern, sowie den Rahrungsmittclwucher verhindern. iW. T. B l D«« »>RM«ari»«»d* i» Nordamerika. Die vorderettnn,,» für die R e g i st r t e r n » - aller männlichen Amerikaner vom 3l. bis 31. Lebensjahre sind jetzt beendet. Man erwartet, baß man 10 Millionen militär pflichtige Personen zusammenvringe» wirb, wovon bann eine Miltiyn für den Militärdienst ausgehoben werden soll. Man glaubt, daß eö an einigen Orten zu Unruhen kom men wird, aber die Behörden sind entschlossen, jeden Wider- stand energisch zu unterdrücken. Präsident Wilson hat an. geordnet. daß der RcgistrierungStag im ganzen Lande als nationaler Festtag betrachtet werden soll. iW. T. B.) Die Gt«M>oImer Konferenz. t». Im sozialbemokrattsthrn ÄvnferenzauSschufle in Stock- Holm wurde laut „V. L." beschlossen, den Bericht über d,e Verhandlungen mit den deutschen Mehrheitö-Sozialisten nicht früher zu veröffentlichen, al» bis auch bt« Verhand lungen mii der Mindcrhettsgrupve stattgesunden hätten. Ter «Vorwärts* läßt sich über die Verhandlungen der deut- schen Delegationen in Stockholm berichten, Sch e id e m an n habe ein ausführliches Referat Uber die Stellung -er deut- schen Sozialdemokraten zu den Kriegs- und Frtebendfragen gegeben. Die Rede RibotS sei auf der Konferenz als Agitationsmittcl für den Frieden bezeichnet worden. Das französische Volk wllnsche den Frieden und diese Stimmung müsse die Regierung zuletzt veranlassen, die Päfse für Stock holm auszustellcn. Straßenkundgebungen in Stockholm. Während der Debatte im schwedischen Reichs tage. in dessen Nachbarschaft alle Zugangsstraßen abge. sperrt waren, hatte sich eine große Volksmenge auf dem Gustav-Adolph - Platze versammelt. Eine doppelte Reth^ Soldaten und reitende Polizei sollten Unordnung verhin dern. was jedoch nicht ganz gelang. Gewisse schlimme Ele mente verursachten durch Schreien und Pfeifen Zusammen stöße. Steine wurden gegen die Polizei geworfen. Einig; Personen wurden verwundet. iW. T. B.) Unnötig« Erregung der schwedische« Presse. Nach in Berlin eingetroffenen Nachrichten erregt sich die schwedische Presse über das angebliche lieber fliegen schwedischen Gebietes durch ein deutsches Luftschiff, und fährt außerdem fort, das bereits gemeldete Zusammen treffen zweier unserer Flugzeuge mit dem schwedischen Flugzeugführer Dr. Tultn auf das lebhaftest« zu be sprechen. Was das deutsche Luftschiff anlangt, so kann nach dessen inzwischen eingegangener Meldung von einer Ver letzung der völkerrechtlichen Vorschriften ober Gepflogen heiten durch das deutsche Luftschiss nicht die Rede sein. iW. T. B ) Ein spanisch-englischer Zwischenfall Nach Meldungen aus Algectras wurde während eines UcbungSschießcnS der Batterien von Gibraltar in der Nacht zum 2. Juni infolge eines Richtungsfehlers das Feuer auf Algcciras gerichtet. An 20 Granaten von 30,5 Zentimeter sielen auf die Stadt. Sie verursachten ge ringen Schaden, keine Opfer. Ter spanische Ministerpräsident bestätigte, den Vorfall von Algcciras. Der Militärgouverneur von AlgeciraS wurde von der Regierung um Mitteilung der genauesten Einzelheiten ersucht, damit man in Unterhand lungen mit dem Kabinett in London eintreten könne. sWTB.l Vollkommene Sicherheit des DurchhaltenS. Die preußischen Ober Präsidenten und die Regie rungspräsidenten waren am Dienstag unter deip Vorsitz des Ministers des Innern in Berlin versammelt. An den Beratungen nahmen außerdem teil: der preußische Finanzminister. -er Landwirtschaftsminister und Vertreter aller preußischen Ressorts, der Staatssekretär des Aus wärtigen Amts, der Präsident des Kriegsernährungsamts, der Staatskommissar sür die VolkSernährung, sowie Ber- trcter sämtlicher mit Ausgaben der Volksernährung betrau ter Dienststellen. Nach einleitenden informatorischen Aus führungen des Ministers des Innern über die innervoli- tische Lage, des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts über die Fragen der auswärtigen Politik trat die Versammlung i» die Besprechung der VolkSernährungssragen ein, der Ausgaben, die für den Rest dcS lausenden ErntejahreS zu erfüllen sind, und der Neuordnung deS ErntejahreS 1017/18 Bei rückhaltloser Aussprache über den Ernst ber Lage er gab sich unter Berücksichtigung aller bestehenden Ernäh rungsmöglichkeiten die vollkommene Sicherheit des DurchhaltenS sür den Rest dieses Ernte- iahres und sür die neue Wirtschaftsperiode bis zum siegreichen Frieden. Eröffnung des Landtags für Slsaß-Lothriuge». Dienstag nachmittag iand im Statthalterpalais ,n Straßburg die feierliche Eröffnung des fünften Landtags für Elsaß-Lothringen statt. Die Eröffnungs ansprache hielt der Kaiserliche Statthalter Dr. v. Dall witz. Er sagte unter anderem: „Der unbeugsame Wille, zur siegreichen Beendigung des Völker - ringcns wird auch weiterhin unser deutsches Elsaß-Loth ringen zu schirmen wissen. Das starke Hcimatgesühl und Kunst Md Wissenschaft. ^ Mitteilungen der Sönigl. Hoftheater. Königs. Opernhaus. In der heutigen Vorstellung „Die Iüö ' n' singt Eva Plaichke-v. d. Osten die Recha. In ..Fidelio" morgen, Donnerstag, singt Helena For'' öre Leonore. Den Florcstan singt Adolf Löltgen als Gast. Anfang Uhr. Am 8. Juni: „A m e l i a". Besetzung der Hauptrollen: Amel'a: Margarete Siems, Ulrikn: Minna Wolf. Oskar: Gre'e M.eriew-Nikisch. Richard: Tino Pattiera, Rens: Roder: Burg. Ansang X-8 Uhr. 5* Sönigl- Opernhaus. Eine „A -da"- Ausführung bot gestern Gelegenheit, Irma Tcrvani, das hochgeschätzte frühere Mitglied unserer Hosoper, als Gast wieder zu be grüßen Die. Künstlerin sang die Amneris und zeigte sich oaber. nachdem die erste Aufregung überwunden war, im Vollbesitze ihrer schönen Mittel. Eine schlanke, königliche Erscheinung, schritt diese ägnptische Königstochter erhaben Lurch LaS Drama, in der Gestensührung von sprechender Lmüenschast, ohne je eine gewisse edle Linie zu verlieren, im Ton nicht minder schön, warm und ausgeglichen. Be sonders die mit großer Steigerung ousgebaute GerichtS- szene gestaltete sich zu einem ungemein lebendigen Ein druck hier strahlte aus jedem Wort und jeder Bewegung heißes Emvsindcn. und gesanglich trat neben den glänzen- den Akzenten der Höhe das satte, volle, dabei nie un angenehm robuste Altrcgistcr in vorteilhafteste Erschei nung Eine Künstlerin, der viele Naturgaben beschieden sind. Lre. mcl kann und wahre Gestaltungskraft besitzt: das rst das Brld, das man auch heute noch von Frau Tervani empfängt Ihre Wicderverpslichtung wäre vielleicht die beste Losung der schwebenden Altistinnenfrage. Das Publikum feierte die Zurückgekehrte mit großer Herzlich keit. Der starke Eindruck, den diese AmneriS erzielte, hatte freilich gegen den düsteren Unstern anzukämpfen, den ein zweite- Gastspiel über den Abend beraufbeschworen hatte. Eine in berühmter Schule ausgebildete, von Zürich kommende Dam« sang die Aida. Zufolge der schwierigen Verbindungen Hatte sich wohl eine rechtzeitige Probe nicht ermöglichen lassen. Daß eine auf „Anstellung" gastterenüe Bewerberin ,n der Aufregung mal .'rau- kommt", ist gewiß verzeihlich: wenn sie aber in der Regel überhaupt nicht richtig „'rein ktzwmt" und ihre ganze Umgebung „raus bringt" — dann ist der Fall erledigt. Weiter haben wir zu diesem Gastspiel nichts zu bemerken: höchstens noch, daß Kapellmeister und Kollegen auf der Bühne an diesem Abend nicht zu beneiden waren, daß ins- besondere Reiner,» aber auch Frau Tervani, Pattiera und Burg sich entschieden die ,O>pcr- rettungsmedaille" verdient haben, und daß die Opernlei tung dem Agenten, der ihr dieses sonderbare „Gastspiel auf Anstellung" vermittelt Hut. schleunigst einen Dankes- brief schreiben möge. L. 8. r* Da» kturtheater Weißer Hirsch-L«schn>itz, in dem die Mit- glieder des Albert-Lheaters austretcn werde», wird am 17. Juni erSssnet werden. Tauer der Spielzeit drei Monat«, bis 18. Sep tember: Vorstellungen dreimal wöchentlich: «onntags, Dienstags und Freitags. Beginn der Vorstellungen !§8 Uhr. Der Spiel- plan umfaßt Schauspiele, Lustspiele und Schwank«. 's» Freilichtbühne in Bad Elfter. Man schreibt uns aus Plauen i. V.: Die Bestrebungen der Vereinigung vogtländischer Schriftsteller und Künstler, di« zeitgemäßen vaterländischen Draw«n des Vogtlanddichters Julius Mosen der Vergessenheit zu entreißen, haben zu dem er freulichen Erfolge geführt, daß vom Fürstlichen Hoftheatcr zu Gera, das während der Sommerspielzeit in Bad Elster gastiert, das sünfaktig« Drama „Heinrickk der Fink ler* auf der Freilichtbühne im idyllischen Elsterbade dem nächst zur Aufführung kommt. Oberspt-elleiter Medenwaldt hat da» Drama Mosens, das dir Gründung Meißens und die Verleihung der Markgrafschaft Meißen an Wettin dar stellt, vorbereitet. f* Ad«l« D»r« wurde anläßlich ihrer AbschtedSvorftellung im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg zum Ehrenmitglied di«, ser Bühne ernannt. r* Vom Leipziger Kvnkglichr« Konservatvrinm der Musik. Krau Professor Mari« Hedmondt sBcrlinj wurde dem Leipziger Königlichen Konservatorium der Musik wieder als erste Gesanglehrerin ab 1. Oktober ver pflichtet. DhomaStantor Professor Dr. Gustav Schreck, der vortreffliche Kirchenkomponist, ist aus dem Lehrer kollegium feit Ostern ausgeschieden: Professor Stephan Krehl. der namentlich durch sein« Kammermusikwerke bekannte Komponist und erste LeHrer für Theorie und Kontrapunkt, ist in den Gtudienrat derselben lneben Sttt, Klengel, Teichmüller) gewählt worden. s* Vo« Ganl Lind««» »N»r Eriu»«:«»ge»" erscheint der »weit« L«U. Luidau plaudert da von allerlei Mvevgeß. lichen Stammtischen, von Wilhelm Busch und anderen Humoristen, von Wien, von Anzengruber, Nürnberger. Wilbrandt, aber auch von Ibsen und den schönen Tagen von Meiningen. . s* Henry van der Velde, der frühere Direktor der Großherzoglichcn Kunstgewerbeschule in Weimar, ist auf unbestimmte Zeit nach Bern in der Schweiz übergesrsdclt. Dort will er im Einverständnis mit den zuständigen Be- Hörden den Versuch machen, in den Lagern -er Inter nierten und der Kriegsgefangenen durch Vorträge und praktische Hebungen die von ihm »erfolgten Ziele künst lerischer Tätigkeit wieder aufzuuehmen. Der Städtebau als Prüfungsfach im Baumeister, Examen. Der preußische Minister der össentlichen Arbeiten hat das Königliche Technische Oberprüfungsamt ersucht, be sonders darauf zu achten, daß die Prüflinge in der Bau- metsterprüfung Kenntnisse Im Städtebau nach der künst lerischen, technischen und wirtschaftlichen Seite Nachweisen. Zurzeit werden Erwägungen über die Form und de» Um fang der Prüfungsarbeiten angestelli. -f* Die österreichische «ühnen.Anleihe hat em glänzen- des Ergebnis gehabt. Nach den bisherigen Meldungen ist bereits die Summ« von 10 Millionen Kronen fast erreicht worden. Davon entfallen auf di« beiden Wiener HoMeater je etwa drei Millionen, auf die Privatbühnen und Ver- gnügungsunternehmungen etwa 111 Millionen Kronen. Das Gesamtergebnis wird noch weit größer fein, da kve Einnahmen der Pvovinzibühnen und dis Gehaltsabzüge der Künstler noch nicht in jenen 10 Millionen enthalten sind. Der Rationaltag der deutschen Bühnen hat bekanntlich noch nicht ganz zwei Millionen Mark erbracht. s* ««rnichtung von Literatur, und «uustschätzen in Sautander. Ein« beklagenSiverte Einbuße hat das geistige Spanien durch den verheerenden Brand erlitten, der im berühmten „Ateneo MontansS" zu Santander vor einiger Zeit ausgsbrochen ist. Die anmutige kantabrifche Stadt am Golf von BiSkaya beherbergte in der ansehnlichen Bibliothek ihres Athenäums zahlreiche seltene Bücherschätze aus der altkastiliantfchen Literatürepoche, darunter vt«l- erwähnte Untka und Raritäten, Inkunabeln und massenhaft Handschriftliches, von unersetzlichem Wert. Gerade von diesen Schätzen ist nunmehr, wie Martin Brusfot im „Literarischen Echo* mittetlt, das meiste dem wütenden Element anheungefallen. Ader auch kostbare Gemüllx. gull
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