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Dresdner Nachrichten : 12.08.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189608121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-08
- Tag 1896-08-12
-
Monat
1896-08
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.08.1896
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laier. In oem dke Stadt Goucara» umgebenden Walde Ist ei» Brand auSgebwchen, welcher auch die Ernte auf den angrenzenden Feldem vernichtete und zahlreiche Lütten der Eingeborenen zerstörte. Eine eingeborene Familie von 6 Personen ist in den Flammen umaekommen. Die Berliner Börse verlief fest. Namentlich zeigten Montaiiaklien eine intensive AufwärtS-Bewegung aus günstige Berichte aus den Kodlendistrikten und Deckungsbedürfniß der Eonlreiniiie Auch Lisendahnwertbe waren fest, besonders Laura» Hütte aus die vevorstehende Veröffentlichung des Jahresabschlusses. Banken fest. Bon Eiicnbahnen Eanada-Paeiffc aus die Erklärung einer Halbiabrs-Dividende um l Prozent höher bezahlt. Transvaal dagegen schwächer auf die Befürchtung, daß die Bahn unter ungünstigen Bedingungen verstaatlicht werden könne. Bon öster reichischen Bahnen Franzose» besser bezahlt, italienische und Schweizer Bahne» schwach. Bon fremden Nenten Italiener und Mexikaner etwas fester Im Kassaverkehr deutsche Anleihen theil- weise etwas abgeschwächt. Jndustrievapiere rege gehandelt. Privat- diskont 2 ^ Prozent. — Wetter: Schön. Westnordwestwmd. — Der G e t r e r d e m a r k t zeigte feste Tendenz. Die offenbar knappe Bersorgung des Konsums drängt zu Kausen. Für neuen inländischen Roggen wurden heute llt Mark gefordert und auch bezahlt. Für alten guten inländischen Hafer wurden etwa 113—115 Mt. bezahl' auch unsischer Hafer lebhafter: Preise je nach Qualität stark schwankend. Weizen fest. Roggen etwa l Mk. höher. Spiritus loco stack angeboten. etwa 20 Psg. billiger, Termine aus Deckungen erholt bei sehr stillem Geschäft. gr v „ I,» >l r »>. Lltiuv.' vredN scr.ce. Dircouio ro«,40. Treitoier s>ank rs/.ra. Liaaiebaimpomdarden ss>/«. Laura iss.ro. Uiia. Gold I04,i0. PornitUesc» —. neu. e «k,s. ,s liic e.acln .' Reine roses, Italien« sr.cc. Tvanier S4'/,. Ponuanicn LS.S0. LUlten rs.ss. Lürkentool« Sb.so. Ottomanda»! S-'S.oe. Liaaiodami 7S4.co. vomdcirsen —. uesi. v » r« e. ? letuk'e, >k cl luk.' ?>. enen l>er Ausuü is.so. rer November- äedruar is.ss. de». «rirtt»« rer Anaun rs'/„ »er Ja»»ar-Avr>l :-i>„, rudi». Rudo! rer eu.,;un c-2-rer Januar eivril 54'/». riilna. r> -I I> > > lan. "1 rrtntien (tzaiuli.» Weite» rer November l4S, rer Mär» — Reaeei rer Oktober s». rer MLn vs »ach weise Zahl der gütui für die Probezeit auf vorläufig weile Berguluna g Beschäftigung dmer ^ „ . Bauschvergütung in Form festen lährlichen Lohne-, und zwar zweck mäßig mit Einschluß der Vergütung für die in Abwechselung mit anderen Dienstleistungen auSaesührten Trichtnenunterfuchungen Dieser feste Lohn ist damals ff " lbOOMk. lährlich fest: ' zwei Jahre Hindun „ „ ... Wirkungskreise-, als in B«ug aus die gewählten Personen wohl bewährt hat, wird von der Direktion der Fleischbeschau beantragt, die beiden Schauamtsgehilsenstellen zu ständigen Stellen in Gruppe Hl des BeamtenbrloldungSplaneS zu erheben und sie mit ie 1600 Mk. Jahresgehalt. sowie mit Anwartschaft aus Rubrstands- nnterstützuna auSzustatten. Der lliath genehmigte die vorgeschlagene Ständigmachung und Ausstattung der Stellen, und zwar vom 1. Januar 1897 ab. — Aus Anlaß der Neubebauuna drS Grund stücks Parzelle 665m an der Sebmtzerstraße ist daS Planmäßig von diesem Grundstücke zur Straszenverbreiteruna entfallende Land an die Stadtgemeinde abzutretr». Nach den kürzlich aus Anlaß eines entsprechenden LandnblretunaSsalles bezüglich der Parzelle 658» an der Sebnikerstraße ausführlich wiedcracgebenen Vorschriften des BauregulativS für die Sebnitzer Straße vom 22. Nov. 1883 ist hierbei dem Eigenthümer des Grnndstückes Entschädigung für die Hälfte des von ihm zur Straßenverbreiterung abgetretenen Landes vorschußweise aus Stodtmitteln zu gewähren. Im vorliegenden Falle werden 108 Ouadratmtr. abgetreten. Es sind also « L ^ - Orrtliches uns Sächsisches. — Am 8. d. M. traf Se. Kgl. Hoheit Prinz Albert von Dresden kommend, in Leipzig ein und setzte seine 'Reise Nachts tt2 Ubc nach Fieiburg i. B. loci. Der Prinz be>ucht Jitter- laken, wo er dem Professor der Rechte Geh. Rath Wach aus dessen Besitzung eine» Besuch abstattet. Feimatt, Gern und den Genfer See. Am 21. August kehrt Prinz Alber! nach Sachsen zurück und nimmt am Kaisermanöver, sowie an der Kaiierparade bei Zcilhain theil. -- Ihre König!. Hoheit die Iran Großhcrzogin von M e ck le bnrg Sirelih nahm vorgestern Nachmittag -l Uhr an der Ta'el bei Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzen Georg in der PrinzInben Billa ,n Hosleuvitz in Begleitting der Staatodaine Frau v d Hevden und des Kammermnkers V. d. Luhe Theil. — Anläßlich der Kaiierparade ans dem Truppenübungsplätze Zeilhn::: wird auch Se. Königl. Hoheit Prinz Oteorg in Rieia Wvhiliiiig nelnncil und zivar in der Billa des Herrn Eivilillgeiilenr Stadkrakh Hinret. — Die Hofdamen Gräfinnen v. Einsiedel v. Wen!, der Kammerherc v. Ncinckwitz und der Maior v Ehrenthal haben sich gestern Mittag zu Ihren Majestäien d e n: K ö n ia und dec Konigi u nach Rehcseld begeben, um währeud^der Taiiei des 'Ail'eiiilinlies daselbst zu verbleiben. — Se. Mmestäl der König hat den bisherigen Königlich j- x- Preußischen Eiienbalni-Baii- lind BcttiebS-Juspeklvr Panl!. ' Sch midi in Weimar vom l. Oktober ab znni ordentlichen - - ^ 'Pro'enor für Strafen-. Eisenbahn nnd Tunnelbau, einschließlich! - Erdball und Trassieien an der hiesigen ernannt. - Dem Gnkerkassi Friedrich Herinanii D c kreuz verliehe». , ^ . .... . .7 51 O-uadratmtr. verlagsweise zu entschädigen und zwar, nachdeni die betheiligten Grundbesitzer hierüber reaulakivmäßig Vereinbarung getroffen haben, nach einem Einheitssätze von W Mk. für das Geviertmeter, d. i. mit 1512 M. Der Betrag ist seinerzeit von den Eigeulhümem der gegenüberliegenden Grundstücke im Baufalle an die Stadtgenikinde zurückzuerftatten und demnach zu deren Laste» im Bvrschußbuche zu verlautbare». Dorkchlagögemäß be willigte der Rath zu dem bezeichneten Zwecke 15l2Mk. alsiinzins- baren Vorschuß aus dem Betriebsvermögen. — Gemäß dem Vor schläge des BelenchtungsausschusseS beschließt der Rath, in die Südieite der Tieckslraße zwischen Kurfürsten- und Glacisstraße ein Lichtkabcl, abzweigeud vom .vailptslrauae in der Kursürstenstraße, einzilleaeii. Der auf 1700 Mk. veranschlagte Aufwand wird aus dem EnveitcruiigSfonds der Gasfabriken bewilligt. — Zur Aus führung der Betouardeiten für den aus der Räcknitz« Höhe an- zuleaenden Hochbehälter des neuen zweiten Wasserwerkes bedarf die städtische Hochbauverwaltung größerer Mengen KieseS von be sonderer Beschaffenheit, namentlich ohne srenide Beimengungen. Man hat sein Augenmerk auf in srädtilchcm Besitze befindliche ge eignete KieSlager gerichtet und ein solches von genügendem Um fange auf dem im Biikenwäldchen an der Pfotenhanerstraße ge legenen städtischen Grundstücke Parzelle 106 ermittelt. Vorschlags- gemciß genehmigte der Rath die Entnahme des zu jenem Zwecke erforderlichen Kieses aus dem bezeichneten städtischen Grundstücke unter den Bedingungen, daß für je l Kubikmtr. Kies 60 Psg. ans Wnsselwerksmittein an die Stadrkassc gezahlt werden, daß die , Grube möglichst von allen Straßen- und Platzfliichtlinien 25Mtr. > entfernt angelegt, der gelammte Platz durch eine saubere Bcekt- I!»d Ncnttiwr ^ blanke umfriedigt, nach der Entnahme des Kieles aber die Grube baldigst und aiislchließlich mit AuSschachtungsmassen linsbesondere o l.staiil Ausschluß von Schult und Aiche) wieder verfüllr wird. ES ward beschlossen, die Zustimmung der Stadtverordneten hierzu kinzuholen. Se. Erccllcnz der Herr Finanzminister v Watzdorf Fe im Lause des gestrigen Tages den Siand der Um bauten der Dresdner Ba l, n h ö f c. Im Gefolge Sr. Epe. sich der Vorstand der 3 Ablheilnng im Fmanz-Mini- t-cbinttiwn e>ml,üw,i,-! s^ttum, Hecr ttzeheimrarh Mensel, der Generaldirektor der Königl. ciii»i,c>il„ ..wcl),cmiic ^ Ssantseiieiibalin. Herr Gclieimiatl, Ho'smann, die Herren ii« bei der -taal-ieHenbalmverwaitniia Earl ^"?"^bll,e Koeple und Pelers und der derzeitige Boi' m b s e r ,,-El'i- A ach w d d ^' dlen ^chnoche,, Hauptbnreails für die Bahnbofsdautc». L ., cuicr ii. ^vrr.iacy waro »a.- ^eioienfl Tie Besichliguiig begann ans dem Hanl Vorstand des Herr Bau- Haiiplbahnhos Stellvertreter des Vorstandes des (9 Seminar der Liebling aller feiner Mitleiuiiiarssten wegen lciiiec Beickeidenheit und Aiiipruchslosigkeir. Als Prinz Mar i» das Pricster-Seminar zu Eichstätt einkrai, bekam der größte Theil der ^eminar-Borttebung Bedenken, ob es wohl schicklich sei. den köliig- Aicheii Piinzeii >o ganz gleichmäßig unter die anderen Alumnen des Seminars einzureiiien. Aber der damalige Seminar-Regens von Eichstätt, Dr. Schneid, räumte diese Bedenke» der anderen Miivorsiände des Seminars und der Professoren sogleich hinweg. Ec wgie: ..Wenn Prinz Mar in iinierem Haufe Theologie sludireu will, dann niuß er sich auch in die Srdiiiing unieres HauieS fügen. Und gerade an diesem Tische und an viewm Platze muß Prinz Mai »iik den anderen Seminaristen die gewöhnliche Seminarkost essen wenn er im gemein'chasilichen Speociaale iveisen will. Venn ec dies nicht will, io muß ec allein i» seinem Zimmer essen." An dem äscrreiuiiche. wo die Seminar-Borstehung nnd jdie im Seminar einguarkierken Theologie-Prosessoreii lpeiien. wurde dem Prinzen Mar nicht gestattet, zu lpeiien. Dieser leibst atz mit guieni 'Appetit neveii den anderen Alumnen, was diese aßen Nur rwei kleine Ausnahmen von der Hausordnung wurden dem Pciiizen '.'Rai von der Seminar-Borstehung am sei» Verlangen), und und dann eine kleine E B>« in seinem Zimmer allein. nähme von der Hausordnung des SemmarS. Ec mußte, wie rdnung ihn trat, die Dienste eines Seminaristen verrichten: orstehung bewilligt jauch dies wohl nicht Oberstleutnant Gras^ von zwar war es ein Zimmer für sich allein, leutnant Grierson, Eapan : Irsrischung NachmiitagS, etwa ein Glas ^ E berst Prudente, Oesterreiel Sonst gestattete er sich keine Aus ------ mußte zum BAipiel im Bauinipektor Müller, die Anlagen dieses kolossalen Bahnhofes in j Augenschein nahm, auch hatte man Gelegenheit das „Abläufen" ! eines Wagens vom Nangirdcrge nach der sog Sandweiche. ferner I die sonstigen vielseitigen Rangirmanöv«. die daielbst vorgenommen werden, zu beobachten. Von hier aus fuhren die Herren mit einem Sonderzug nach dem König-Aibert-Hafen und besichtigten die An lagen des Südkais daselbst, die in ihrer Vielseitigkeit manch' Jn- l leressantes und für Verkehr und Handel Wichtiges boten. Nachdem mau in der Restauration zum König-Albert-Hafen ein Frühstück eingenommen Halle, begaben sich die Herren abermals nach den > Neubauten entlang der Verbindungsbahn Dresden-Neustadt- ! Dreschen-Altstadt, woielbsl die Eiienüverbaitteii der Unterführung der E stra-Allee, der Ma>Friedrich-, der Jahn- und der Wettinec- stlaße, sowie der Neubau der Haltestelle Wettinerstraßc und der Umbau des alten Viaduktes besichtigt wurden. Se. Excellenz äußerte seine Befriedigung über den Fortgang des Baues. — Folgende fremdherrliche Offiziere und Militärbevollmächtigte deutscher Bundesstaaten werde» an den diesjährigen Kaiser in a n ö v e r n theilnehmcn: Eliile: General Martinez, Frankreich: rstleutnant Gras von Foucauld, Großbritannien: Oberft- I . Oberstleutnant Tamura, Italien: esterreich-Unaarn: Major Prinz Schönburg. Rumänien: Major Averescu, Rußland: Oberstleutnant Prinz die! Eiigalettscheff, Schweden: Hauptmann Ruslad, Siam: Hanvtmann er! Luang Salvooth. Türkei: Oberst Sam» Ba», 'Bereinigte Staaten pciieiaalc mit lningeriideni Niagen ans von Nordamerika: Haupimann Evans: ferner Bavern: General- ..Reichlin von Meldegg, Sachsen: Oberstleutnant Eckslädt nnd Württemberg: Generalmajor Frhr. Mihriiiig dieser Herren sind betraut worden . . f, Eskadronchcf im Ulancn-Regimciit Prinz Mit dieser wltsnmen „Behauptung" crlchien der Prinz zum Mittag-SAugilsr von Württemberg jPosen'sches) Nr. lO. und Herr Premier- e'wn im Speischialc vor der Seminar-Borstebiiiig mit seinen > leutnant v. Stamm« vom Könizzl. sächsischen Karcibin,«-Regiment, .'.'iit-Alumnen. Als da der Prinz zur Thür des SpeisesaalcS! kommandirt als Assistent zur MilitSr-Reitanstalt in Dresden. — In das Manövergelände des 12. (sächnichen) Armeekorps, in dessen 'Verband sie die Herbstübungen mitmachen soll, rückte vorgestern die vierte Kavalleriebrigade von Berlin und Potsdam aus. Tie Brigade besteht aus dem 2. Garde-Ulanen- Regimcnt, dessen Chef König Albert von Sachsen ist, nnd dem Leiv-Garde-Hniareii-Reginieiit. Sie soll in fünf Marschtagcn das Manövergelände erreichen nnd lehrt erst an, 23. September nach Berlin zurück — Kur; vor dem diesmaligen Zusammentritt des Kongresses zum Schutze des geistigen EigcnthumS an Schrift- »nd Kunst- wnken ldcr Ziiiammeiitlttt «folgt am 22.-29. August in Bern) ist der Bericht über den vorjährigen Dresdner Kongreß im Druck «schienen. Die Verhandlungen wurden damals von Mitgliedern des Königl. stenographischen Instituts in deutscher wie französisch« Tvrache ausgenommen: der jetzige Druckbericht aiebt die deittjchen Reden in Ueb«sctzungen in s Französische wieder Recht auffällig ist, daß verhältnißmäßig nur wenige deutsche Dicht«, Komponisten, Künstler, Architekten und Verleg« dem Kon- grcne bcigetrcten sind. Man hatte von dem Abhalten des Kon gresses in Dresden einen namhaften Zuzug Deutscher erwartet. Dies wäre um io »othwendig« geweien, als die Produktion Deutschlands an Geistcswerken jvwohl in der Litteratur wie in den Künsten und im Buch- und Musikalrenverlag eine sehr bedeutende ist und also wesentliche deutsche Interessen geistig« wie materieller Art gegen die Ausbeutung durch das Ausland zu schützen sind. Auch wäre es sehr gut gewesen, wenn das germanische Element etwas stärker gcgen das romanische in dem Kongresse zur Geltung käme, jonit wird sic internationale Gesetzgebung zum Schutze des geistigen Eigenthums einseitig für die französischen Bedürfnisse zn- geschnittcu. Statt dessen haben mehrere große Schriftsteller und Künstler auf dem Dresdner Kongresse sich wohl feiern lassen, ab« ihren Eintritt in de» Gcistesbund bisher nuterlaffen. — Für reisende Lehrerinnen und Erzieherinnen, namentlich auch solche, welche die hiesige Ausstellung beiuchen wollen, besteht unter dem Protektorate Ihrer Kaiserl. Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich August hier, Eranachstraße 11, ein Lehrerinnen- heim, in welchem Lehrerinnen und Erzieherinnen Wohnung und volle Pension für den billigen Preis von 1 Mk. 60 Psg. an für den Tag erhalten. — Das Technikum MittWcida. eine staatlich beanf« sichtigte höhere maschincntechnischc Fachschule mit elektrotechnischen» Institut zählte im vergangenen 29. Schuliahre 1677 Besucher, die der Abtheilung für Nttlschinenlngenieurc und Elektrotechniker bez. der für Werkmeister und Monteure angehörten. Die Geburtsländer bliicrntrat, brach die ganze Gesellschaft, auch die sonst ernste! Seminar-Voistehmig. in ein Helles Gelächter ans. Und Prinz! Mar lachte, so viel er mochte, mir den Mil-Seminaristen und der ganzen Seminar Borstchiuig über seinen Kopf, und that hernach, wie Herr Dr. Kieler lagte, folgenden Ausspruch: „Es freut mich von Herzen, daß ich mii meinem Kopfe heute meine» lieben Mit- Alumnen und dem ganzen Seminare eine Freude gemacht habe: in meinem ganzen Leben habe ich noch nie eine solche Freude erlebt." — M i t tl, eil n ngen a us der G es a in m tr a tl, s s itz - ii n g. Ter Rath beschloß, auch in diesem Jahre den nationalen Gedenktag des 2. September festlich zu begehen nnd zwar, wie bis znni Jahre !891 regelmäßig alliährlich gelchchcn, das Siegesdcnk- inal »nd die städtischen öffentlichen Gebäude schmücken, am Abende eine Mlisikaufführuiig aus dem Alcmarktc veranstalten nnd die mwnllichen Plätze festlich bcleuctsten zu lassen. — Stndtrath Schicker» wird vom 15. August bis 19. September beurlaubt. — An Stelle anSicheidend« Armenpflcg« wählte der slöath zu '.lrmenpslegern für Ven 3l. Pftegervcrein den BezirkSschuldireklor Goethe und für den 17. Pslegerverein den Schmiede-Jnnnngs- meisier Schmidt. — Zur Beaufsichtigung der bisherigen zwei Rindcrjchlachthäuscr. der Schweineichlachihalle und der Kleinvieh- 'chlachihallc aus dem hiesigen Schiochthof waren seither zwei ständige Hallenauffeher an allen Wochentagen und daneben drei Hilssaufieb« an zwei bis drei Wochentagen beschäftigt. Seit dem '22. Juli ist nun eine dritte Riiiderlchlachihalle in Betrieb genom men worden. Ist bereits bisher die Zahl der Schlachtungen fort dauernd gewachsen, so ist schon durch die Hallcnvcrmehr»ng an sich eine stetige, weitere Steigerung dies« Zahl zu erwarten. Der Rath befctzloß unter Beitritt zu dem Vorschläge des Wohlfohrts- polizeiailsschuffes, die Stelle eines dritten ständigen Aufsehers für die Schlachthallcn, und zwar vom 1. Januar 1897 ab, neu zu be gründen und diese Stelle, gleich den beiden vorhandenen, mit 1200 Mk. Jahiesgchalt, jedoch ohne Anwartschaft auf Pension oder RllliellandSnnterstükung, auSzustatten. — Bei der Ein führung der Schlachtvieh- und Fleischbeschau in hiesiger Stadt »nd der Errichtung zweier städtischer Schauämk«, Dresden-Schlachthof und Dresden-Altstadt, sind dem letzte ren Amte zunächst versuchsweise als Schanamlsgehilfe» zwei Trichinenschau« zugewieieii worden, denen außer der Erledigung der bei diesem Amtc vorkommenden Uittersuchunnen von Schweine- üciich aus Trichinen namentlich eine ständige Dienstleistung als Gehilien im sonstigen Schauamtsbetriebc übertragen wurde. Wahrend regelmäßig den Trichinenschauern für ihre Dienstleistung d« Beluch« verthestten sich auf alle fünf Lrdtbeilt und di« AlterSarenzen btldeten da« 17. und Ü8. Lebensjahr. Der llntentcht de- Wintersemester- beginnt am lä. Ottobn. die Aufnahmen zu dem am 21. September beginnenden unentgeltlichen Vomntnrich, finden von Mitte September c. täglich stall. Nähere Auskunft giebt da- auf Verlangen von dem Sekretariat de-Technikum Mitt weida kostenlos abgegebene Programm mit Bericht. — Die heutige Nummer diese- Blattes enthält eine Sonder» beklage skr Dresden und Umgegend betreff.: Preisliste i» Brennmaterialien von F. M. v. Rohrschridt, hin. — In der Großen Wirtbschast im Königl. Großen Garten findet heute ein große- Doppel- und Monstre-Concrrt statt. auSgefÜhrt von d« Kapelle de- Kgl. Sächs. 1. Feld. Artillerie-Regiment- No. 12 und der Kapelle oeS Hause-, TageSgeschtchte. Deutsches Reich. Von dem Besuch der Kaiserin und de- Prinzen Heinrich auf den Krupp'schen Werken wird folgende Episode gemeldet: Die Kaiserin ließ bei der Fahrt durch da- Arbeiterviertel den Wagen plötzlich halten, stieg aus und trat mit Piinz Heinrich und Herrn Krupp in das durch besondere Sauberkeit und Aus» schmückung sich auszeichnende Häuschen Nr. 15, welches von dem veiisionirten Weichensteller Dahin und dessen Gattin bewohnt wird. Man kann sich die Ueberraschung des schlichten, alten Ehepaares denken, als cs den hoben Besuch durch das Thor in sein Gärtchen eintreten fah. Frau Dahm trat aus die Veranda hinaus, um der Kaiserin unter vielen Knixen entgegenziiaeheti. Herr Krupp, welcher die Verlegenheit der Frau sah, trat mit der Kaiserin freund- lich auf sie zu, redete sie mit den Worten an: „Guten Tag, Frau Dahm, Ihre Majestät dle Kaiserin möchte Sie mal aus einige Minuten besuchen und mit Ihnen sprechen." Die Kaiserin reichte der Frau leutselig die Hand und betrat dann daö Innere Ir- Hauses, wo Alles bis auf die schmucklosen, einfachen H«ligenbildcr an der Wand und die Zeitung auf dem Tisch das lebhafte Interesse der hohen Frau erregte. Die Kaiserin lieb es sich auch nicht nehmen, die ziemlich stelle und schmale Treppe bis zu den Man. sardeiizinim«» hinanfznsteigcn, um auch dort Unifchau zu halten. Als die Kaiieriii daun gar an das vffenstehende Mansarden!«ist« trat und freundlich lächelnd aus das unten harrende Publikum hinabblickte, da brach ein tausendstimmig« Jubel aus, der in end losen Hochrusen aushallte. Als die Kaiserin im Lause der Unter haltung die Frage an Frau Dahm richtete, ob sie nicht auch gern gesehen hätte, daß der Kaiser mitgekommen wäre, antwortete die tchlichte Frau treuherzig: „Ach ja, Majestät, wir hatten uns schon Alle aus den Besuch gefreut und waren recht enttäuscht, als wir in der Zeitung lasen, daß Se. Majestät wegen Krankheit nicht kommen könne — es ist doch nicht etwa schlimm mit der Krank heit?" „'Nein, liebe Frau." erwiederte lächelnd die Kaiserin, ,be. ruhigen Sie sich nur deshalb, die Krankheit ist nur eine leichte." Etwa 20 Minuten verweilten die hohen Herrschaften bei den alten Leuten, nicht ohne daß die Kaiserin ihnen das Versprechen gegeben hätte, den Kaiser von ihnen zu grüßen und ihn zu bitten, sie im nächste» Jahre doch auch einmal zu besuchen. Vieeadiniral v. Hollmann reiste nach Wilhelmshöhe zu einem Vorträge bei dem Kaiser. In der kretischen 'Angelegenheit wird offiziös ans Berlin gemeldet: „Die Nachricht von der definitiven Ablehnung des Blockade-Vorschlages durch England ist auf österreichische Quellen zurückjnführcn. Wie bisher, verzichtet auch ferner Deutschland v.iraiit, von sich anS Vorschläge zu machen: es beschränkt sich daraus, Amräge näher hctheiligtcr Mächte, wenn sie die Mchcheit gewinnen zu unterstützen." Liese Haltung der deutschen Politik ist vom Scheitel bis zur Sohle korrekt. Eine der neueren militärilchcn Diensteinrichtungen bei der Infanterie ist das dem russisctien Muster nachgebildete Jagd- koiumaildo, welches den Zweck hat, durch Zeitigung ganz außer gewöhnlicher Marschleistungen die Mannschaften im Ertragen iroß« Anstrengungen zu üben nnd durch eingehende Belehrung in Patronillendienst, namentlich in d« Nacht und im schwierigen Gelände, zu schulen. Ein solches Jagdkommando ist. wieder .Freii. Zig." mitgetheilt wird, gegenwärttg beim Füsilier-Bataillon des Greiiadierregiments König Friedrich Wilhelm I. (2. Ostvreuß.) Nr. 3 in Braunsberg gebildet worden und besteht aus 2 Unter« vifiziercn und 16 Füsilieren. ES hat bis jetzt an größeren Märsche» einen von 53 Kilometern in der Zeit von 11 Stunden bei außer ordentlicher Hitze ui der Gegend von Effenberg, Herzoaswalde. Hauswalde, einen anderen von etwa 75 Kilometer in 20 Stunde» nach dem südlich von Mühlhausen gelegenen Kämmereiwalde und zurück ansgeführt. Fürst Bismarck liebt es zuweilen, in geistreichen Vergleichen seine Ansicht üb« politische und unpolitische Dinge der Welt kund zu thnn Ein hübsches Pröbchen davon wird dem „B- T." au- Tundee in Schottland mitgetheilt. Dort lebt ein Herr Ogilo». den die Aeiißecung. die Bismarck kürzlich gegenüber einem Journalisten that, daß er an Kreta weniger Jniereise habe als au dem kleinsten Winkel in seinem Garten, auf's Tiefste erschütterte. In dieier GemülhSbewegung setzte sich Herr Oailotz hin und chrieb an den Einsiedler in Friedrichsruh einen Brief, m welchem er diesen unter Berufung aus sein Christenthum und seine Huma nität beschwor, ihm. Herrn Ogilo». die Gründe mitzutheilen, wes halb er die unglücklichen Kreter so hart und ungltmpflich behandelt habe. Worauf Fürst Bismarck sich beeilte. Herrn Ogilo» in einem reundliche» Schreiben auf die Epistel St. Pauli an Tstum Kapitel l, Vers 12 und 13 zu verweisen. Dort aber heißt cS Vers 12: „Es hat einer ans ihnen geiagt, ihr eigener Prophet: die Kreter sind immer Lügner, böse Thiere und faule Bäuche: und VcrS 13 . Dies Zeugniß ist wahr. 11m der Sache willen straf« "ie scharf, auf da» sie gesund seien im Glauben". — Ob Herr Ogilo» jetzt beruhigt ist ? Der Landtag von Sondershausen hat den Gesetzentwurf über das Vereins- und Vsrsammlungswesen genehmigt. In der Haupt« achc wird das Verbot der Verbindung politisch« Vereine unter einander ausaehoben. Der 8 2. gegen den von einzelnen Abgeord neten Bedenken erhoben wurde,,, verlangt bei Versammlungen unter freiem Himmel die schriftliche Genehmigung der Ortspollzci- bchörde lind gestattet, daß Versammlungen, an denen Personen beiderlei Geschlechts theilnchme», bei Gefahr für die öffentliche ' nnen. Die Kommission Rücksicht darauf, daß . . „ , irisch« Vereine richte". Staatsminister Petersen erklärte das ganze Gesetz für äußerst zahm, in den übrigen Bundesstaaten seien die beschränkenden Bestimm ungen meistens schärfer. Daß der Zusatz zu 8 2 zunächst gegen die Sozialdemokratie gerichtet sei, gebe die Regierung zu, sie wolle edvch durch das Gesetz zu verhüten suchen, daß die sozialistische Agitation ungehindert aus das Land getragen werde, wodurch dem Arbeiter viele sauer verdienten Groschen entzogen würden. Tie Eiienbahndirektion Berlin hat an alle preußischen und sächsischen Bahndireitionen, sowie an die süddeutschen Bahnverwalt- llngen, an die österreichischen Staatsbahnen und an die Reichs bahnen die Mitthetlnng gemacht, daß vom Ministerium der öffent lichen Arbeiten Genehmigung ertheitt wurde, bei Reffen deS Reichskanzlers Fürsten v. Hohenlohe auf preußischen Linien dessen Salonwagen von Fall zn Fall gegen Bezahlung der besetzten Plätze zu befördern, während sonst 12 Fahrkarten 1. Klasse zu lösen sind. Tie gleiche Vcrgiinstignng soll der Fürstin Hohenlohe bet ihren Reisen gewährt werden. Wahrscheinlich werden auch in Elsaß-Lothringen. Sachsen. Baden, Hessen, Württemberg und Bayem die gleichen Vergünstigungen, wenigstens für den Reichs kanzler. zngestanden Der Altreichskanzler Fürst Bismarck besitzt einen eigene», ihm nach dem französischen Feldzuge 1870/71 von allen deutschen Bahnverwaltungen zum Geschenk gemachten Salon wagen : mit dtejem Geschenke war taxfreie Benntzung aller dem deutschen Elsenbahnverein ungehörigen Linien, sowie Gepäckfreiheit verbunden und diese Vorthelle besitzt der Fürst auch jetzt noch. Gegen dle Akademiker in der sozialdemokratischen Partei greift die Mißstimmung weiter um sich. Das Eentralorgan der sozial demokratischen Handlungsgehilfen Deutschlands befaßt sich in einen: längeren Artikel mit den Akademikern und kommt zu dem Schluß, daß solche Leute, die noch mit dem „ganzen Wust bürger lich« Vorilitheile behaftet seien und kein festes Prinzips hätten, wie man es von einem Sozialdemokraten verlangen müßte, die Partei unbedingt zur Versumpfung führen würden. Der nächst« Parteitag in Gotha werde sich ernstlich mit dieser Frage zu be schäftigen haben. lieber die Schuldfrage in Sachen des SchiffSunalückS auf der Spree ist noch keine Klarheit geichaffen worben. Wie bei allen solchen Katastrophen, zumal denen, dle sich bei Nacht abspielen, so stehen sich auch hier wieder die verschiedensten Zeugenaussagen gegenüber. Es wird sich vor Allem um die Feststellung handeln, ob die „Toni" Signatlaternen gehabt hat und im richtigen Fahr wasser lief. Beides scheint nicht der Fall gewesen zu sein. Zwei der Geretteten von der „Toni . der Vureauvorsteher Jrischgcsell und einer sein« Söhne, hie auf den „Hewalh" gezogen fvgrhen.
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