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Diese- Blatt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereits al» Abend - Ausgabe zugestellt, während cS die Post. Abonnenten am Morgen in erncr Gesamtausgabe erhalten. verugsgebllbr: Dresdner NacknEm" eMOnn, a,»» m»r,rn«! d>« v»>c»kr in Dce«de» und der nactike» Umakimn,. >vo die Ziitms»»a durch ciqcne Boicu oder Äoimittinonarc cr'olst. erhallen das Blatt a» Woct>e»la»eii. di« nicht a„I Loiii,- oder iieicriaae iolae». m »wei Tenansaabeii »de»»« und «,r,eu« tuaelielU. . . . N achdrncl allerSlriitel u. Orisinal- Mitteilunaen nur nnl deutlicher Ouelleua » aav ««..DreHd. Nackr. ) iuiaills,. diachlttiailche.vonorar. auiliruche blclden imbknicksiclircat: unrerlanote MamiNrwtc werde» iiichl auidewalirr relearamm-SIdrelle: Nachricht»» Dresden. Uerlcro von Kiepfrh öb Reictirrrdt. Mreigen.^stsif. Annalime von llliikliiidiauiiaen bis naclimillss« s Nl» So»»- und kkienaor mir Mankimrabe 3» von li bi« bil Nlir Die r Ivallise ltzruiid. »eile ica. « Silbeni ro 'Lla. Rn kündiaunaen «ul der Urivalieile -teile ss Pis : die rivaliiac Zeile al« „er», aeiandl' oder ans Lerlleile sa Pia Ä» ülmiimki» nach Sonn und Kein lasen > bez. rivalliae airundrciicn so. ao der so und so P-g nach de londcrem Lar». Anowärlise Aul liaae »ur gcseii Voiansbeialiinns Bclesblsller weiden »>il roPls. bcrechiiel. Nernlvrechanlchluk: «in» 1 Nr. U und Nr. 2VU6. °i° vom !gli ciien k! ioi'k ne Lrauervi kvkvMir ^ K08l lens en llli! >kl » lelevkon! No. 283. Nr. 7«. .1. Neueste Drahlberichte. Hosnachrichten, GeiamtratSsitznng. Gewerbeverein. Exner-Prozcß, Gerichtsverhandlungen, l l»- WvhltätcgkeitS-Koiizert. Die Bllvec der Augustusbrücke. Mittwoch, 11. Mär; 1<W3. Neueste Dralstmeldminer» vom 10. März Wien. In A s ch wurden gestern nach den heftigen Erdstößen non nachmittags bis mittemacht noch vier leichtere Erdstöße verspürt. Auch in Graslitz waren gestern mehrere leichte Erd stöße zu verzeichnen. Die auswärts verbreitete Meldung von einer Spaltung des Erdreichs bei Graslitz ist unbegründet. Paris. Hiesigen Blättermelvungen zuwlge bai der Papst gestern den Kardinal Perraud und de» Bischof von Autun emvlangeii und mit itmcn über die Schwierigkeiten gesprochen, mit denen die tatbolische Kirche gegenwärtig in Frankreich zu kämvsen bat Aus de» Aeußemngen des PavsteS über die Frage der Ernennung von Bischöfen geht hervor, daß der Papst in dieser Sache nicht »achyeben, die Annelrgenhclt icdoch »» gegenwärtigen Zustande bclasscn wolle. Der Papst wolle eine» öneniliche» Einipinch vermeiden, da vieler von den extremen Parteien Frankreichs dazu benutzt werden könnte, den Bruch mit dem Vatikan zu beschleunigen. Paris. Der Schissskapitän de Lurgy, der süngst wegen des Unsalles des von ihm gesuhlten Kreuzers „Ganlvis" seines Kom mandos entboben ist. hat an den Oberkoinmaiidanten des Mittel- meerge>chwabers, Vizeadmiral Pottier, ein Schreiben gelichtet, in dem er gegen diele Strafe Einspruch erbebt und verlangt, vor ein neues Untcrsnchungsgericht gestellt zu werden. Neapel. In der letzten Narbt entgleiste auf der Strecke Nom—Neapel ein Güterzug zwtzcben den Stationen Noccasecca und Jsolctta. Mehrere Wagen wurden zertrümmert. Von dem Zugpersonal wurden drei getötet und zwei verletzt. Der Verkehr ist unterbrochen. Auch der Luxuszug Rom-Neapel kann nicht obgchen. Man arbeitet an der Freimachung der Strecke. Petersburg. Seit vorgestern werde» die in Dalny mit dem Fiühexpretzzug der chinesischen Eisenbahn eintressen- den Reisenden auf zwei Dampsern dieser Gesellschaft nach Shang hai bezm. Nagasaki weiterbefördert. Dnich die nunmehr bergesteUtc Verbindung eriorderl die Reise von Paris nach Shanghai vdcr 'Nagasaki vorläufig 18 Tage. K onst a n t i n o p el. Die auswärts verbreiteten Gerüchte im Zusammenhänge mit der Auffindung von Explosivstoffen oel Dscherkeßroell an der EtzenvahnlinieKonstanlmopel—Adrianovel nnd die daian geknüpitcn Vermutungen über einen beabsichtigten Anschlag aus einen Bahnzug beruhen aui llebeitrcibnng. Man neigr zu der Annahme, daß eü sich »m einen Streich zemandes handle, der für die Anzeige des angeblichen Anschlages eine Aus zeichnung oder Belvbming erhalten wollte. Ter Zugveikehr hat keine Unterbrechung erlitten, der Dienst wird regelmäßig weiter verleben. New York. Von Olean lNewyorks an trennte sich gestern abcnd eine Anzahl Wagen eines hauptsächlich aus Petroleum- wagen bestehenden Eisenbahnzuges von dem vorderen Teil des Zuges und lief auf. Bei dem Zusammenstoß geriet der Zug in Brand. Eine dichte Menschenmenge umstand die Umallstellc, ass mehrere Explosionen erfolgten. Die Flamme» ergriffe» die Nahestehenden, von denen eine große Anzahl verbrannte. De Zahl der Umgekommenen ist noch unbekannt, da die Leichen vieler Getöteter vollständig verbrannt sind. Es wird berichtet, daß 22 Personen tot aus den Trümmern gezogen wurden. OertlicheS und Sächsisches. Dresden. 10. März. —* Se. Majestät der König erteilte beute mittag 12 Ubr im Neiidenzschlosse a» nachstehende Herren Audienz: Präsident des Landesmedizinal - Kollegiums Geh. Medizinalrat Dr. Bmckibcck, Rektor der König!. Technischen Hochschule Geh. Hofrat Professor Lewicki. Geh. Hofrat Pros. Dr. Bäßler-Berlin, Oberbürgermeister Ir Dröndlin-Leiozig. Staatsauwalt Justizrat Liebc-Ebemmtz, 5 Heramtsrichter Earing-Ltmbach, Regicrungsiat Dr. Lantzich, hier, Landrichter Dr. Lau-Lciozia. Regicrungsassessor Dr. Bach- Giaiichliu. Bankier Kuntze-Niederlößintz. RegiermigSrat Dr. Habcr- laud, hier und einer Deputation des Landesverbniides Sächsischer ,ikuc>wetiren, bestehend ans den Herren Branddirektor Weigandt, Vorsitzendem, und Professor Rcllerbaiier-Elicmnitz. Die Abordnung staitcie Sr. Majestät den Dank ab für Uebernahme des Protekto rates über den Verband. -* An der nachmittags 5 Uhr im Nesidenzschlosse stattsinden- dcn König!. Mittagstafel werden der Fürst Neuß >. L- Heinrich XI V. in Begleit,mg des persönlichen Adiulanten Mazors Graßmann »nd Prinz Wilhelm von Sachsen-Weimar mit seinen Söhnen, den Prinzen Hermann »nd Albert, teilnehinen. —* Heute abend wird Se. Majestät der König mit Ihrer König!. Hoheit der Pri»zessi u M nthilde das 6. Sinsonie- Koirzert der Köntgl. musikatische» Kapelle im Overuhause besuchen. —* Die Abreise Sr. Majestät des Königs nach dem Süden erfolgt am Montag abend. Se. Majestät wird vo» dem dienst-, tuende» General a la sr»t« Generalmajor d'Elia und dcm Gcneral- oberarzt Dr. Sellc begleitet sei». —* Nachnnilogs 4 Ubr empfing Ihre König!. Hoheit Frau Prinzessin Johann Georg im Residenzichlosie in Gegen wart Sr. Mnicstät des Königs dw Gemahlin des ncueriiannteii österreichisch-ungarischen Geinndten Fiau Bestes v. Laszlosalva. .Frau v. Bestes wurde im Anichlnsse hieran auch von Ihrer König!. Hoheit der Prinzessin Mathilde ciiwiangcn. —* Das „Dresdner Journal" meldet in seinem nichtamtlichen Teile: Das G e s a m t m in i stc r i u m schreibt uns: Ans eine bezügliche Auslage des Gesamlministcciums hat der Bevollmäch tigte der ehemaligen Frau Kronprinzessin mitteilcn lassen, daß seine Frau Vollmachtgeber in sich nicht in der Lage sehe, einer Ver öffentlichung des in der Ehesache Sr. König!. Hoheit des Kronprinzen ergangenen Urteils zuzusstmiiien. Bei vieler Sach lage sicht das Gcsamtministerilim zur Zeit von einer Veröffentlich ung dicicS Urteils ab. —* Die Bestallung des am Sonnabend in Mentone ver- storbencn Generalleutnants z. D. Hans Florian v. Nostitz- Drzewiecki findet laut testamentarischer Bestimmung nicht hier, sondern in Mentonc statt. —* Von seiten der „Nationallibcralen Korrespondenz" ist bereits bestätigt worden, daß eine Kandidatur Hocns- broech im 22. sächsischen Reichstagswahlkreise von selten des Nationalliberalen Landesvercins nicht ausgestellt worden ist. Auch der Konservative Landcsverein und die tonservativen Lokalvereine werden eine solche Kandidatur nicht proklamieren. Ebensowenig werden der Bund der Landwirte und die Reformer Herrn Grafen Hoensbroech auf den Schild erheben. In Rücksicht auf das all gemeine Landcskartell erscheint es nötig, dies sestznstellen, da, wie gemeldet wird, einzelne evangelische Geistliche und z. B. auch der Evaiigclijche Arbcilervcrein zu Wilkau eine solche Kandidatur be treiben. —* Nachdem die Einholung der vor einigen Tagen ausgesüllten Wahlisten beendet worden ist, ist dem am 1. Januar ins Leben gerufenen städtischen Listen amte die erste größere Arbeit er- wachsen. Aus diesen Listen werden zur Zeit Karten für jede in denselben verzeichnet«: Person, welche wahisähig ist, ausgcfertigt und zwar derart, daß die Unterlage» für alle serncren Wahlen, die Stadlverordnetenwahlen, Landtags- und Reichstagswahlen obne jede weitere Hilfe der hiesigen Hausbesitzer und Mieter, geschafsen sind und die Karte» als Unterlage zur Ausstellring aller künftigen Wahlisten dienen können. Durch dieses System ist man einen großen Schritt vorwärts gekommen und die Stadt wird, trotz der jetzigen einmaligen Mehrausgaben für die Folge, große Ersparnisse bei den Wahlansgaben zu verzeichne» haben. Um eine Uebersicht zu ge winne», sind verschiedene Farbenkartcn gewählt, welche wiederum sofort Ausschluß darüber geben, ob ein Einwohner das hiesige Bürgerrecht besitzt, ob er sächsischer Staatsangehöriger oder An gehöriger eines anderen deutschen Bundesstaates ist. In den Karten ist das vollständige Nationale aller wahlfähigen Personen enthalten und alle Umzüge, Bestrafungen usw. derselben werden regelmäßig in diese nachgctragen werden. —* Mitteilungen aus der Gesamtrats-Sitzuna. Der Rat übertrug die Gciststchcnstelle a^n Stadt-Irren- und Siechenhausc dem Pastor T r. Vogel in Dresden, sowie die Gcist- lichcnstclle am Krankcnhause Johannsladt dem Pastor Büttner in Laiicnslcin. — Der Rat hat eine Planung für die Ucberführung eines Zweiges der Nossencr Straße über die Zwickauer Straße durch das Ticfbaiiamt bearbeiten lassen »nd mit den bc- - tciligten Grundbesitzern Verhandlungen über die Gewährung von Beiträgen zu den mit annähernd 400 000 Mark veranschlagten Bau kosten gepflogen. Diese Uebersührung soll dem Fahrvcrkchrc die verlorene Steigung ersparen, die zwischen der Chemnitzer Straße und der Staatsbahnübersührung jetzt zu überwinden ist und sich bei dem lcbhastcii Lastverkehre daselbst unangenehm fühlbar macht : neben der hochzulegcnden Drecke der Nosscner Straße soll in der bisherigen Weise die Zufahrt zur Zwickauer Straße von Osten und Westen her erhallen und nur »in weniges östlich verschoben werden. Ta die Verhandlungen wegen Gewährung von Beiträgen durch an liegende Grundbesitzer ergebnislos verlausen sind, so sicht der Rai zur Zeit von einer Ausführung dieser Uebersührnngsbautci, unter Hinblick auf den Kostenaufwand ab, beschließt aber, die Anlage in den Bebalmngsplan auszunehmen und ihre Durchführung somit für die Zukunft zu sichern. — In teilwciscr Abänderung seines Be schlüsse? vom 24 Februar über die Anträge der Stadtverordneten zum Entwurf der allgemeinen A r b c > t c r o rd nu n g für die Stadt Dresden beschloß der Rat, im 8 10 des Entwurfs folgende Lohn Zuschläge einzusührcn: „20 Prozent für Ueberstundcn und je 25 Prozent sür Feiertags- und Nachtarbeit". Ter Rat versteh dem Assessor Me ding vom 1. Avril ab eine hcrausgehobenc Assessor- stelle und überträgt ihm den Vorsitz der Allgemeinen städtischen Be- trlebslraiiicnkassc. — Anläßlich der Deutschen Städlcaus- stellung, die am 20. Mai in feierlicher Weise durch Sc. Majestät den König und in Gegenwart des Herrn Reichskanzlers eröffnet werden soll, werden im Laufe des Sommers eine große Anzahl von Kongressen und Jahresversammlungen deutscher Vereine hier in Dresden stattfinden. So sind bis jetzt angcmcldet und als Vcr- sammlungslagc in Aussicht genommen der Verein dcntscher Lehrer innen sür den 1. und 2. Juni, der Verband deutscher Gcwcroeschul- mämler für den 3. und 4. Juni, die Internationale kriminalistische Vereinigung sür den 5. und 6. Juni, die Vorstände der statistischen Aemter deutscher Städte sür den 12. bis 15. Juni, der Verband deutscher Bcrussseuerwchrcn für den 18. bis 20. Juni, die Ver einigung sür Volks- und Jugendsvicle für den 5. bis 7. Juli, die Heizungs- und Lüftungs-Fachmänner für den 23. bis 25. Juli, der Sawariterbuiid sür den 1. und 2. 'August, die Haus- und Grund besitzer-Vereine für den 5. bis 7. August, die sächsischen Gemeinde- beamten sür den 15 »nd 16. August, der Deutsche Photographenver- cin sür den 17. bis 21. August, der Verein dcuticher Straßen- und Kleinbahiiverwaltungeii sür den 26. bis 28. August, die Abgeord- neten-Bersammlung der Architekten- und Ingenieur-Vereine für den 30. August bis 2. September, der Deutsche Städtetag sür den 3. und 4. September, der Verband deutscher Gewerbegerichte für den 11. »nd 12. September, der Verein für öffentliche Gesundheitspflege für den 16. bis 19. September. Der Rat genehmigte die sür den Enipsang dieser Vereine und die Eröffnung der Ausstellung selbst in Aussicht genommenen Maßnahmen. — Ter Rat hatte versuchsweise beim Krankenpflegamic allmonatstch eine Konferenz der in städti schen Kranken- unv Siechenansialten eingestellten Oberärzte ein- bernfen, um diesen Herren Gelegenheit zu geben, bei wichtigeren Fragen der Verwaltung dieser Anstalten und bei der Ausstellung des Haushaltplanes ihre Meinung abzugcben oder eigene Beob achtungen und Wünsche hinsichtlich des Ticnslbetricbcs zur Sprache zu bringen. Ter Rat beschließt, einer Anregung des Oberbürgcr Meisters entsprechend, daß diese den Konferenzen in Zukunft regcl- mäßig einzuberusen »nd ein von den Oberärzten aus ihrer Mitte zu Wählender dem Krankenpsiegausschussc als beratendes Mitglied beizuordncn ici. —* Die Königliche Porzellan- und Gefäß- Sa mmlung bleibt vörzunchmcnder Hauptreinigung wegen vom 12. bis mit 21. März d. I. geschlossen. —* Ueber die motorischen Kraftkostcn, für Dresdner Gewerbebetriebe hielt gestern abcnd in der von Herrn Zivilingenieur R. Hartwig geleiteten Gewerbe- verelns-VcrsaiiimIllng Herr Ingenieur E. Pieschel einen durch viele praktische Winke ausgezeichneten Vortrag mit Licht- bildern. Für jeden Gewerbetreibenden, der zur Ausübung seiner Betriebes gewisse Arbeitsmaschinen i'Vohr-, Frais-, Hobel-, Säge-, Heit-, Präge-, Stanz- Bcichneidcinaschinen nsw.i nötig hat, ist natlirgcniäß die Frage von höchstem Interesse, mit welcher Be- tricbskraft er am rationellsten nnd billigsten seine Arbeitsmaschinen aillrcibcn kann. Für Dresdner Verhältnisse kommen hierbei in der Hauptsache folgende Bctricbskrästc in Frage: Menschliche Arbeitskraft iHandbctricbs, Dampfmaschinen, Lokomobilen, Lcucht- oder Krastgasinotoren, Benzin-, Petroleum- und Spiritiismotorcn. oder endlich elektrischer Betrieb mit Anschluß an das städtische Kraftwerk oder mit eigener Stromerzeugung. Welche von den Kunst «nd Wissenschaft. s-* Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hoftheater. Im Schauspielhause wird Freitag, den 13. März, Kleists Lustspiel „Der zerbrochene Krug" gegeben. Herr Müller spielt zum ersten Male den Dorfrichter Adam, Frl. Gasny d>e Evc, Frl. Schendler die Marte Rull. Dem Werke voraus geht Grillparzers „Esther" in folgender Besetzung: König: Hr. Wiecke, Esther: Frl. Pölitz, Zarcs: Frl. Ulrich, Mardochcr: Hr. Winds szum ersten Males, Hamann: Hr. Wiene. r* Wohltätigkcits-Konzert. Die Trio-Bcreinignna der Herren Walther Bachmann, Josef Kratina. Arthur Stenz hatte ihren 25. Kammermusik-Abend den Wobltätigkeitswerlc» des Maria Anna-Kinder-Hospitals und des Oesterreich-Ungarischen Hilisvereins zu Dresden gewidmet. Der Eriola war m fcdcr 'Beziehung durchaus befriedigend. Durch die Anwesenheit Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg, der hohen Protektorin des genannten Kinder-Hospitals, ausgezeichnet, wild das Konzert vor vollbesetztem Saale iNeustädter Casinoi unter lebhafter Auszeichnung aller Mitwirkcnven statt. Eröffnet wurde der Abend mit einem von Georg Jrrgang verfaßten form schönen. inhaltsreichen Prolog, gesprochen von der Königl. Hos- schanspielerin Frl. Serda. Dem Ausgang der Dichtung schloß sich Friedr. Grützmachers „Weihegciang" an, im Arrangement sür Violoncello und Harmonium von Herren Stenz und Bach um»» gespielt. Als Hailptnummer des Programms hatte die Trio-Vereinigung das J-inall-Trio Peter Tschaikowskys >„Dem Andenken eines großen Künstlers"> gewählt, das, außerordentlich schön ausaeführt, eine tiefgehende Wirkung nicht verfehlte. Anher diesem „Andenken" standen auf dem Programm die „Schottischen Weisen" Ad. Gunkels, die der Erinnerung an den Heimgegangenen Künstler und Mitbegründer der Trio-Vereinigung dienten. Solisten des Konzerts waren ausschließlich Damen. Außer dem Prologe sprach Frl. Serda ernste und heitere Dichtungen, Frl. Eva v. d. Osten und Frl. Caroline Rosenberger, von Herrn Theodor Blumer am Klavier begleitet, erfreuten mit hübschen und sorgfältig ausgeführten Liedcrvorträgen. Sämtliche Darbietungen wurden, wie schon erwähnt, mit warmem und lebhaftem Beifall ciusgezeichnet. H, 8t. Die Bilder der AugnstuSbrücke. Wie der Jenenser Fuchs gar bald nach seiner Ankunft kn er thüringischen Musenstadt durch den Mund älterer Kommilito nen die Camsdorfcr Biiicke in dem bekannte» lateinischen Hexame ter als eins der sieben Stadnvimdcr seiner Alma matec kenne» lernt, io prägt sich auch icdem Besucher Dresdens niiscie A u gu st ns b r ü ck e als integiseiender Teil der in Bild und Druck ost wieperaegebene» altberülttnlen Stadtüliionelle ein. Ge holte das Bauwerk doch schon sür die Netzenden des 17. Jahr hunderts zu dem >»i heiligen römische» Rmche deiit'chcl Nation einzigen Brückentrifolinni. vo» dem die Regene-burger Dvnaubuickc an Höhe, die Prager Moldaiibrücke a» aichitektoniiehcr Schönheit, die Dresdner Elbbiückc alle übiigen an Länge »berlrgs. Ist auch ihre Gründling in den Tagen des eiste» sächstzchen Heinrich ins Gebiet der Sage zu verweise», so läßt sich doch — um allbekaimlcS hier kurz zu rckavitiilieren - sthon sür das Jahr 1070 eine hölzerne, vo» de» Tohnatzchen Grafen errichtete, sür das 12. Jahrhundert eine hölzerne mit Steiiipicilcrii und sür das Jahr 1319 eine vollkommen steinerne Brücke »achwctzcn, die aber bereits 1313 nach leidlich iidcrstandcncr Hochwasscrgeiahr eine Erneuerung eriahren mußte. Dieser Bau blieb, abgesehen vo» kleinen Ver änderungen. in seinen Hauptbestandteilen bis z» Len Zeiten des Kuriürslen Moritz in seiner alten Fassung bestehen. Dieser ließ um die Milte des 16. Jahrhlindeus ans wrlifikntvrischcin Interesse vier Bögen der Altslädier Seite zuichütten. denen unter August dem Starken zur bessere» Fundanienticiling der Hvikirche noch zwei weitere folgen mußte». Auch lonit ließ der König dnich Pöppelmann, seinen Staats- und Landbaumclstcr. den geniale» Schöpfer des Zwingers, eine gründliche Renovierung der Buicke vornehmen, die nun auch forian den Name» .AngnstnSbriicke' erhielt. War sie im siebenjährige» Kriege mit knapper Not dem Schicksal einer Sprengung entgangen, so musste sie diele in den Märztagen des schicksalsirichen Jahres 1813 ervnldcn, ein Unheil für die ganze Stadt Dresden, das nur von dcm übertrofsen wurde, das dem ehrwüidiaen Bauwerke der gleiche Monat des Jahres 1845 brachte, durch den vom Hochwasser vciursachten Einsturz eines Pstilers, der zugleich de» Verlust des daraus befindliche» vergoldeten Kruzifixes und die Senkung mehrerer Bögen nach sich zog. Trotz aller vieler mehr oder minder glücklich ilbcrstandcnen Fährnisse darf die Augustnsoriicke noch heute als das älteste große Brückenbanwerk auf deutschem Boden gelten, das seiner viel- hundert-, >a bald tauiendiährigen Dauer alle Ehre mackst, und das hofienllich auch weiteren Zeilen, abgesehen vo» den nötigen Kon zessionen an moderne Veikehrsbednrsistssc ans und unter ihm. in de» große» Zügen seines monumentalen Gefamteindruckes erhalten bleiben wird. Bei der reichen historischen Vergangenheit der Brücke und ihrer Bedcntnng aiS bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts ein zigem. stets verläßlichem Bindeglied zwischen den beiden stark bevöl- tciten Stromilic», nimmt cs kein Wunder, daß sie in den histo rischen nnd tooogiaplitzchi'» Schilderungen der kuisürstlichen und königlichen Residenz in Wort und Bild seit den frühesten Zeiten stets eine hcrvorrggcndc Stellung eingenommen hgt, ja, das; bereits eine nicht unbetcächtliche monographische Literatur ihr gewidmet ist. von der hier als die haiipliäckstichsten Werke uur Kail Christian Schramms ivgciiamilcs „Brückenbnch" (1735). Hvhlfcldls „Schicksal der Dresdner Elbbrücke seit vier Jahrhunderten" (1844) und Professor Max Försters „Geschichte der Dresdner 'Angustnsbrückc st902) genannt zu weiden brauchen. Nicht unerwähnt soll hierbei der erschöviend geschriebene, der Angnstnsbincke und ihrer Geschichte gewidmete Abschnitt in Cornelius Gurlitts kompendiösem Werke „Beltere Bau- und Kunst-Denkmäler des Königreichs Sachsen" bleiben. Vn nicht zu unterschätzendes Verdienst bei der momentanen Aktualität der Frage einer nbeimaligen baulichen Umgestaltung der Brücke hat sich zur Zeit die Direktion unseres Königl. Kupfer stich ka b i n c t ts dadurch erworben, daß sie aus den reichen Schätzen ihrer Sammlung die interessantesten Blätter aller Zeiten mit Wiedergaben der Augnstilsbrücke in ihrer jetzigen Viertel i a b rs - N u S st c l l n >i g zn einer in jeder Hinsicht sehenswerten Kollektion vereinigt hat, Bieten die mitansgestellten Jllustrations tafeln dcS HMfeldlscke» und Försterichcii Werkes selbstverständlich nur Reproduktionen älterer Zeichnungen, w sind die übrigen bild lichen Darstellungen fast durchweg zeitgenössische Originalblältcr. bei deren Ausstellung die möglichst chronologische Aneinander reihung mit dankbarer Anerkennung wegen ihres instruktiven Ge haltes hervorgehobe» werden soll. Den Reigen dieser schätzenswerten Darstellungen eröffnen mit einem namenlosen älteren Kupferstich ein großes Blatt ans Gabriel Tzichimmers .Durchlauchtigster Zu sammenkunft" von 4678 und die ein Jahr später erschienenen, von I. I. Schollenbcrger aestochenen Ansichten der beiden Stadtteile unserer Residenz aus Anton Wecks Chronik von Dresden. Hier wie auch ans Jritzschcs wohl etwas zu drastisch nusaeführten Gouachebild von dem beim Besuche König Friedrichs IV. von Dänemark in Sachsens Hauptstadt abgebranntem Feuerwerk und Z LongnclnneS großer " ' zeitsfeierlichkeilen vo» bandelt. Reichere und vlnkliOki knsbeiste albt schon das bereits erwähnte - Zeichnung der Wasserjngd bei den Hoch- 4749 ist die Brücke mehr nebensächlich de in architektonischer Bezieh»»» instruktivere Schramnnch «che Brücken-