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Allerlei für dl« Ara«en«elr. N«gi»a. Erzählung von Anna Ru- land. (Fortsetzung j .Du weiht," <»ete eines Tages di« Mutter hissig. „daß der Kausmonn Ruche sich für Dich ssiert. Kommt ihm von der unnützen lei «ttvaS zu Ohren, wird er davon avfteden. Dich helraten zu wollen. In der ganzen Nachbarschaft sprechen die Leute da von, daß dieser GcrvinuS stundenlang allein bei Dir sitzt. Aber wie man sich bettet, io lie^man^" Regina war empört. ^,Was besi, noch gen würde. „Nun, waSstehst Du da, wie Lots Weib ?« fing die Mutter ots Weib ?« an. „Es i^t Interricht das Musikzimmer zu betreten Traurig ist eS. daß meine eigene Mutter <ich nicht scheut, albernem Klatsch das Ohr au leihen. Was Herrn Ruthe betrifft, so «be ich ihm noch nie Hoffnung auf meine and gemacht. „Als ob Du armes, altern- s M-chchen noch »u wählen hättest!" „Ja. ! wähle! Ich bin arm, das »st wahr! Ich znu nicht mehr jung, auch das läßt sich nicht leugnen! Aber trotzdem werde tch niemals di« GH« als BersorgungSanstalt anseben, fondern nur d em me»ne Hand reichen, dein «ch in inniger Liebe zugetan bin! Wir beide baben uns leider nie verstanden! Seit Jahren Hab« ich mich bemüht, ein herzliches Einvernchmen zwischen unS herzustellen! Leider scheiterten alle meine Bemühungen au Deiner kleinlichen Denkungsart und Deinem Egoismus! Ich soll mich ver- schachern, damit der Bruder durch den reichen Schwager sich über Wasser halten bann und Du mit der glänzenden Partie Deiner Tochter prahlen kannst! Wie eS dabei mit meinem Seelenfrieden aussähe, wäre Dir ganz gleichgültig! Verständnis für meinen Charakter habe ich bei Dir nie gefunden! Ich Hobe gelernt, selbständig -u denken und zu handeln, und das werde ich auch fernerhin tun!" Regina ging. Sie hatte noch eine Unterrichtsstunde bei einer Pläne für den vergötterten Sohn zu Nichte machte. Al« Regina nach Hause kam. fand sie die Mutter in frohester Stimmung. Ein Tele- aramm deS Leutnants war eingelaufen. Er hätte eines leichten Unwohlseins wegen einige Tage Urlaub erhalten und wollte nn Haus« der Mutter sich von den Dienst- Strapazen der letzten Zeit erholen. Ueber- dies sei er als Bezirksofsizier nach Anger- bürg an die russische Grenze versetzt. „Ge- wjß «in« Beförderung," meinte die Mutter stolz zur Tochter. „Ich habe gewußt, daß «h an meinem Sohn« noch Freude erlebe; mehr als an meiner Tochter, setzte sie mit bitterem Tone hinzu. Regina war fassungs los. Wie sollte sie der verblendeten Frau Üarmachen, daß diese Versetzung nichts anderes bedeute, als eine Strafe, der wahr scheinlich in allernächster Zeit die Verab- schiehung des Leutnants vom Regiment fol- , die Mutter von neuem .. -traurig. daß Du Dich nicht einmal freust, wenn mein braver Sohn nach Hause kommt!" Regina war bleich vor innerer Erregung. Sollt« das Unglück nicht unvorbereitet die Mutter treffen, so mußte sie dieselbe aus den wahre» Sachverhalt der Dinge aufmerksam machen. „Uno wenn Rudolf nun ganz nach Hause käme? Er scheint tief »n Schulden zu stecken, denn Onkel Georg erzählte mir erst gestern, er fei von ihm um 800 Mark an gebettelt worden, natürlich ohne Erfolg!" „Jetzt habe ich Deine ewigen Unkenrufe satt," schrie die Mutter zornig das arme Mädchen an. (Schluß folgt.) Lu« Poltorabeud! Orientali n. Mit bunter Stickerei!) Vom Orient bin ich gekommen; Ich auch habe die Kunde vernommen Ueber fernen Gemen im West, Daß hier zwei liäbende Herzen sich fände» Und iich zu ewiger Treue verbanden, Daß man hier feiert «in fröhliches Fest! Schlichte, buntfarbige Hochzeitsspeirden. Für euch gestickt mit liebenden Händen. Nehmt sie denn freundlich von mir hin! — In den glühenden Morgenlanden. Unter Palmen sind sie entstanden. Glühende Wünsche ruhen darin! Seht, wie hier von den grauen Gewebe» Rote Fäden besonders sich heben Aus der Farben verworrenem Bunt! Also möge im künftigen Leben Eure Herzen die Liebe heben Ueber des Alltags eintönigen Grund! Blaue Wd«n wollen euch sagen. Daß ihr neben der Liebe mögt tragen <" " ^ " "eit! warnen: «tlckiWt beilttt lviMMf», V-sründ»t 18V6 Erscheint täglich W«. ILA Tomiabend, den 7. Juli. Die Kette. Roman von HansSchulze. (Nachdruck verdodm.^ Treue im Hevzen für alle Hi Gelb, das grelle, möchte euch - Laßt nicht von Eifersucht euch ließt eure Türe dem hätzliö M»- Grün spricht von Hoffnüng! Sir möge immer Euch umleuchten wie Sonnenschimmer, Der im Frühling die Knospen umglüht. Möge in allem Wechsel der Zeiten Eure Herzen ersreu'n und geleiten Mit ihrem lieblich prophetischen Lied! Aber sollte sie doch einmal lügen. Euch um irgend ein Glück betriigeu. Düster« Schatten sich schleichen herbei. Seht, wie die Farben am hellsten glänze». Die tiejbunkle Fäden umgrenzen Hier in der bunten Stickerei! — Und, wenn dereinst iu 'spätere» Leiten, Eure Blicke darüber gleiten. Denkt auch einmal an mich zurück! Möge der Himmel euch gnädig bewahre». Daß ich. in fünfundzwanzig Jahren, Widder euch grüße und euer Glück! Theodora Heriv«. 1. Kapitel. . Ein wolkenloser Augusthimmel lachte über der kleinen ostpreußischen Bahn station Rahnseld. Der asphaltierte Vorplatz lag in heißer Oede; ein einsamer Gepäck karren lehnt« verlassen in einer Ecke unter der großen Scheide der Normaluhr, deren lange, lchwarze Zeiger aus die dritte Stunde des Nachmittags zustrebten. Zuweilen kam ein verlorener Klingellaut oder das eintönige Ticken eines Mörse-Apparats aus den weitosfenen Fenstern des Telegraphenamtes. .In dem engen dumpfigen Wartesaal erster und zweiter Klasse ichlief das Serviersräulein an dem schmutzigen Anrichtetisch, die weiße Hängeschürze über den blonden Kops geschlagen, zum Schutze «egen die unzähligen Fliegen, die in schwarzen summenden Scharen den buntphantastlschen Ausbau des Büfetts mit seinen ver blichenen Papierblumen, Tellern, Ausschnittalocken und staubigen Wasselstapeln un ablässig umlschwärmtcn. Jetzt klang ein polterndes Wagenrollen in die mittägliche Stille. Das Mädchen fuhr aus und wischte sich hastig die schläfrigen Augen. Im Vorslur lautes Lachen und schwere Tritte. Im nächsten Moment flog die Tür zum Wartesaal auf, und die mächtige Gestalt eines hünenhaften Mannes in hohen Stieseln und der knappen Jagdjoppe des Gutsbesitzers drängte sich zwischen den enggestellten Tischen hindurch, gefolgt von einer korpulenten, älteren Dame und einem Diener in einfacher, schon stark abgenutzter Livree, der mit einem Berg von Koffern und Paketen durch den Bahnausgang des Lokales gleich weiter aus den. Perron hinausschob. „Mein Gott, ist das hier wieder ein trauriger Betrieb! Wirtschaft! Schläft denn die Gesell schaft aus sämtlichen Ohren?" Mit diesen Worten warf sich der Baron v. Knaufs schwerfällig aus einen unter seiner wuchtigen Last bedenklich krachenden Stuhl und trommelte mit der gebogenen „Drei Uhr zwanzig!" war die respektvolle Antwort. „Fünf Mnuten nach dem Marien- vurger!" „Schon, znein Sohn! Nun aber abschwimmen! Meine Wünsche sind vor läufig befriedigt! Himmel, diese Hitze!" ,,Du könntest zu meiner Unterhaltung nächstens auch einmal ein anderes Thema wühlen, bester Paul!" nahm jetzt die Dame bas Wort und nKelte umständlich an ihrer Handtasche. „Ich genieße den Vorzug dieser geistvollen Betrachtung nun bereits seit einer geschlagenen Stunde." Der Gatte lächelte kläglich. .Verzeih' liebes Minchen, ober diese tropische Glut trocknet noch die letzten Reste meines Verstandskastens ein! Zwei Stunden Wagen- fahrt von unserer Klitsche bis hier zum Bahnhof, das ist zu viel für den einzelnen! Donnerwetter, was mir da aber übrigens einsällt, ich müßte mich sehr irren, wenn heute nicht der junge Stetten von feiner großen mitteleuropäischen Bummelreise mit dem Marienburaer Zuge hcimkäme! „Georg von Stetten?" Die Baronin sah über- loscht auf .Zch denke, er geht vorläufig nach England: soviel mir Gräfin Ruth wenigstens am Donnerstag vergangener Woche sagte, wird er erst Ende Oktober in Domorowo erwartet!" ..Ganzrecht, so war es ursprünglich geplant! Aber unser Schorschchen hat ibnen dieses Mal einen unvermuteten Strich durch die Rechnung ge macht. Ich tras den alten Grasen Löhna gestern zufällig in Rahnseld vor dem Meißen Löwen". Da erzählte er mir denn einigermaßen aufgeregt, sein Stieffcbn »abe morgens aus Baden-Baden telegraphiert, daß er den Abstecher nach London auf» gebe und schon heute wieder nach der Heimat zurückkchrt!" „Lohns war von dieser knickenden Pikkolo an. „Und kuhwarm! Eis, Eis. mein Junge, oder soö ich Dir Beine machen?" Sein dröhnender Baß übertönte in diesem Augenblick selbst das Helle, scharfe Rasseln eines Dogcarts, das man jetzt durch den Ausblick der Hintersenster des Warte- saals auf der Bahnhofs-Chaussee heranjagen und mit kurzem Ruck vor dem Sand- Keinportal des Ausganges halten sah. „Dacht' ich mir doch gleich, die Komtesse Herta! vis ^rt lllsiuss OoscdLktss rvioxt mied, Mo vsuo 821002 wit sivow mdxliodst von 6ruoä aus vouom vaZor ru orüFoon. led uvtorstollo äsdor eisls äor ßloäo uvtvrvorkso»» ^rtikol, sovio »uod owixo vortoildatto OoloxondoitskLuko oioor «Mül».»!« MM« vis ormüssiAtgll krsiso sioä m blg-usa 2Mou vormorkt. vmtkused Lusxssedlossov. Liv loil äor i>v krviss ormLssi§tou VVers» ist i» wowou «lsxokxt. 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