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^Ml au». K" il>>s,,„mcwndorotiiuna t, inorkc» ok, Lolikmzatmm, ynlrn actimrnffammilulie mwmmM > i^'»«»,.<ktP«dm°»en an. pur «s «ate cm»e>. Mon»imvti km« > bmüllckkeit. Tageblatt für Folitik, ßtsWlsiittlleSr, MrlenkriA, Irem»c»lhlt, ,M. ^Ilä- UN<I (HeMiffkI -IlaüiNnilkx Q. maller Urlkßcd«: , , llli!,!,»»'. soI>IiNI,«-8>trL880 1« <«m Nirimi^oksn Vi»t7>, «Mp0-i83 Kilo 8'orcso »Ilit NII.I c-i-IIUiN'I iOIUMo» >>aik>!0. ri > rn k'v«tirv8elivnlt«n pa^senä, 8kk, SV uuä Lvv 8t», alaMirt vorpaelrt, ru allen / yM 1 Uroiosn. ^ V. Vvdro», 20 8o68trll880 20. z. I)„r, k 5o<Ii>u«onös Lv»ie«<r»«Ilon bin iok »a, k Oiedoo -I»br in 6«n 8au,1 xv-vtrt, wvin» ^oolirt» ünniisclinlb lvtrt mit Nli ^eli- un i biMcsb ru koilivaon. Hiixvr'n »UtlliniulInnK, irr «M««; irr, llunx« sett« 6ÜII8V nael» klviviellk. LadupLstL, rL>v6okmrt88i§ 2U8!tMMSN8686txt, von nnf nn<1 XllUnllviKoll. wokltliuonllor vo.86 1 Llnrlc. ^VillrunA z L Leliskklsr » A 47 ?l Lg6I-8tk-L886 47 A empfaliloii keine Ileiiennrixetio, kvirffo Xevlurtten ^ ^ von Oiiivnttori, LrnFen, )I,M8e!letten ete. ^ Lüiükl. kvkrpotlroll«, vresä»»- niii Qie»rß^ei»tl»«r. irr.358.31.Jahrg.Jahres-Auss,4:z,(»00 Eg'l.lDresden. 188«. Areitail. 24. Tecbr. . » » . «.Quartal-ZawachS i.8»tt .. ! sililögcn. Wärmcr. «cmcrkiina: Baldiacr Wlttknmasmnlchln, n»a,r«chki»lich. »cacai». ii ^ Abor^r^er^er^l. ^ Die geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nach- richten" (mit humoristischen! Leiblatt) bitten wir das DoimeilleilL für -ns erlle Olinlnl 1887 baldigst erneuern zu wollen, damit die Nummern ohne Unterbrechung weiter geliefert werden können. Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, in Gesterreich- Ungarn und im Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei -er Expedition (incl. Bringerlohn) 2 Mark 50 H*f. vierteljährlich, bei den Aaiserl. Postanstalten im Deutschen Reichsgebiet 2 Warst 75 HU., in der Gesterreichisch - Ungarischen TNonarchie 2 Hulden 29 Arenzer erck. Agio;«schkag. Me-ilion -er „Ires-ner ZWriM". gcdankcns nnfcrlegt. Aber was geht Oesterreich im großen Ga»;eu ab, wciiil Deutschland die Freundschaft Rußlands pflegt ? Oester reich weiß, das! bei einem etwaigen Kriege mit Rußland Deutsch land nicht zulassen wird, daß die österreichisch-ungarische Monarchie zertrümmert jiverde. Im ltebrigen darf Oesterreich bis zum Aus bruche eines Krieges zwischen Oesterreich und Rußland auf die diplomatische Unterstützung Deutschlands bis zu der Grenze rechnen, wo wir uns sonst die Feindschaft Rußlands zuzichen würden. Wir können eS vollkommen begraben, daß. weil es augenblicklich in Ber- j liu für nützlich befunden wird, England eine kalte Schulter zu ! zeigen, das; Oesterreich erst recht enge Beziehungen zn England Wien. DaS Korrespondcuzburcan ist auf Grund authentischer Nachrichten in der 2age, zn erklären, das; die von einigen Blättern gebrachte Nachricht über eine seitens der österreichisch-ungarischeu Regierung in amerikanischen Wafsensabrikcn gemachte Bestellung ans 'Xiö.ooz Repetirgewchrc vollständig grundloö isi. Wien. Ter Austritt sämmtlicher deutscher?ibgeordnctcn ans dem böhmische» Landtage wird allgemein als ein hochcnrstcs Ereig uis; betrachtet. Ter Plan wurde bis zum Moment der Ausführung ! sehr geheim gehalten. DaS Ereignis; wirll in Wien und Prag ! gleich überraichend. Der böhmische Landtag zählt 242 Abgeordnete, die Zahl der deutschen, die gestern den Landtag verliehen, betragt 7«>. unterhält. Diese Selbstständigkeit der Politik der beiden Berbüu- Paris. Der Minister»»!, entschied, der Minister des Aensn deteu, Deutschlands und Oesterreichs, verträgt sich recht wohl mit! rcn, Flourens. solle die bulgarische Deputation lediglich als Privat dem Zusammenhalten ans einer viel tlescr liegenden Grundlage,! perion emviangen. Verantwortlicher Redakteur kur Politische- vr. Emil Biere» in Dresden. Schlimmer hätte es auch ein Feind im Lande nicht treiben köuncn, als dieser Schnccfall. Indem er ans weiten Strecken Tculschlands den Bcrkehr unterbrach, fügte er dem Gcschästslcdcn cincn unberechenbaren Schaden bei. Erst bei der jetzt eingctrctencn Stockung wird man sich des gewaltigen Umfanges unsercshcntigcnBer- kehrs bcwuht. Und min gerade zur Weihnachtszeit! Die Beförderung t on Menschen und Gütern gewinnt,die letzten Tage vor diesem Feste eine Bedeutung, deren Größe erst an den Peclnstcn meßbar wird, welche das Familienleben und der Geschäftsgang uneinbringlich er leiden. Keine drohende Kriegsgefahr hätte so lähmend gewirkt, wie dieses E!eincntarereigniß. Wie machtlos steht doch der Mensch solchen Naturereignissen gegenüber! In solchen Zeiten zeigt unsere hochgra dige Kultur, unser hochentwickelter Verkehr Mängel, die Niemand für denkbar halt, so lange Alles gut geht. Ein Schnccfall wie der jetzige bälte vor 30 Jahren den Staat und die Menschen nicht so wehrlos ge funden, wie heutigentags. Unsere etscnbahnlosen Väter waren heiser gewappnet als wir mit allen höchsten Erfindungen des Ver kehrs ausgerüsteten Neuzeitlcr, den Unbilden solcher Schneever wehungen zu begegnen. Sie wären deshalb auch nicht so fassungs los gewesen und hätten nicht solche Verluste erlitten, wie wir. ihre cRnbohnstolzen Nachkommen. Ihre ganzen Einrichtungen im Staat, in den Familien, den geschäftlichen Beziehungen, im Handel und Wandel waren so zngeschnittc». daß man sich zu Allem Zeit nehmen konnte. Heute suchen wir «nsern höchsten Triumph darin, Zeit und Raum zu überwinden. Ten Anschluß nicht verfehlen! ist oberster Grundsatz. Alles ist ans die letzte Minute berechnet. Alles muß ineinander greisen, Alles klappen, nirgends darf'S stocken. Und iüc gewöhnlich llappt's auch. Daher unser Hasten, Drängen uird nihemlvseS Hetze». Nu» macht uns eine höhere Gewalt den Strich durch die glatte Rechnung und zeigt uns die Grenzen menschlicher Macht. Sollen wir deshalb muihloS, werden? Nicht doch! Die Lehren dieser Hciminchung durch Naturereignisse dürfen nicht Perloren gehen! Wir baden bei Zeiten Vorkehrungen zn treffen (Anschaffung von Schnecpslügcn !), um solche Störunge» von den Schlagadern des Verkehrs schleimigst entfernen zn können. Der Naturgewalt setzen wir die Hilfsmittel des Menschcngcistcs entgegen! Läßt uns d'c Mechanik der Eisenbahnen im Stich — die Elek trizität blieb nnS unverlorcn! Diesem Hilfsmittel des Verkehrs ver danken wir, daß wir trotz des über Mitteleuropa ansgebreiteten Schuccmaiitcls in Kenntlich blieben von den wichtigsten Ereignissen inneres Eidtheils. Die Dreiiiiänncrgesandtichafk der Bulgaren hat Berlin wieder verlassen; .sic ist nach Darmstadt abgcdampft. Will sie. verzweifelnd an Allein, den Fürsten Alexander bewegen, sich wieder als Bulgarensürsteii ausrusen zu lassen? Frostiger hätte sic in Berlin nicht empfangen werden können, als es geschehen. Tie Meldung von ihrer Ausnahme beim Unterstaatssekreiär Graf Herbert Bismarck mußte in Sofia niederschlagend wirken. In Wien und Berlin horten die Bulgaren nur de» Rath: Versöhnt Euch mit Rußland! Ja, das wollen sic eben. Aber wie das ansangen? Es rit wenig tröstlich für die bulgarische Regentschaft, iimncr nur zn hören: wollt Ihr Euch mit Rußland versöhnen, so müßt Ihr vor Allem Euch zurückzichen. Auch dazu sind die Regenten bereit. Aber wer kommt an ihre Stelle? Wenn Europa, einschließlich Ruß lands, den Bulgaren keinen Fürsten siebt, den sic mit Ehre an- »elmien können, so müssen sie schließlich sich schlecht und recht be helfen und einen ihrer bewährte» Patrioten provisorisch an die Spitze ihres Landes stellen. Rußland wäre mit dieser niedlichen Entwickelung wenig gedient; seine Partei wird die Wühlereien nicht riujtcllen. Um ein Alibi nachznwcisen. hat cs soeben seinen letzten Gcscmdtschaftsbcamlen aus Sofia zurnckberufen; doch würde ihm dies in den Augen Europas nicht viel helfen. Ten schäbigen Mingrelicr hat Rußland den Bulgaren auszu- drängcn gesucht und das ist ihm mißlungen! Daher ist cs krank haft erregt, verstlmint, misanthropisch. Auf diese Stimmung des öst lichen Nachbars nimmt Fürst Bismarck onenbar Rücksicht, indem er die Billgaren-Abordniing absallcn läßt und sich in Liebenswürdig- keilen gegen das Zarenreich erschöpft. Er opfert nicht gerade Bul garien auf dem Altar der neuen deutsch-russischen Frenildschast, aber unser kluger Odhsscus behandelt den kranken Polyphcm aus dem 'Norden auf's Schonendste. Er streichelt den lingeschlackten Riesen, der sich vor Schmerze» unruhig von einer Seite auf die andere wirst, er kommt ihm mit tausend Liebenswürdigkeiten entgegen. Wollte er Rußland nach Verdienst behandeln, jo^müßte er kalt, rauh und abstoßend lein; statt dessen erschöpft er sich in Artigkeiten. Sv zuvorkommend sind wir doch memals behandelt worden ! imirrru bereits die Ocstcrrcicher, obwohl sie Deutschland doch keinen Grund zur Klage geboten hatten. Schwarzseher in Oesterreich gehen sogar in weit, über Verrath, über Opferung österreichischer Interessen durch den ungetreuen deutschen Verbündeten zu klagen. Kein Zweckel - Oesterreich würde i», Oriente besser fahren, wenn sein deutscher Bundcsgcilossc nicht aenöthigt iväre, auf Rußland die zar teste Rücksicht zu nehmen. Diese Nothlgiing.ist Deutschland eben durch die unaeschwächte Fortdauer des französischen Nevanche- welche geradezu der Lebensuntergnuid für beide Reiche ist. Ohne Eiiersticht kann daher Oesterreich die größere Annäderung seines deutschen Bundesgenossen an Rußland beobachten. Wie lange die Besserung der Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland an- Iiält. hängt ausschließlich von Letzterem ab. Für jetzt hat Deutsch land Grund, den Zaren und seine Panilavisten nicht znm LoSbruch zn reizen und cs kann sich eine solche Wendung um so mehr ge statten, als es sehr wohl weiß, daß cs damit nicht die Lcbcnsmtcr- essc» Oesterreichs gefährdet. ES ist eben einzig die Fortdauer des RevanchegedankeiiS der Franzosen, was Tcnischland nöthigt. sich mit dem Zarenreiche ab- zusindcn und die schwere Last einer gewaltigen Wassenrüstung zn tragen. Wir müssen uns freundlich gegen den russischen Despotis mus stellen, barsch gegen den Freimuth Englands und feindlich gegen den Genius Frankreichs. Unsere ganze Herzensneignng triebe uns viel eher dazu, gemeinsam mit der hohen Kultur der Wcst- mächie Europas den Kampf gegen die Hnlbbarbawi des Asiatcn- thnms auszunehmen. So aber hat es das blöde, stierige Rache- kriegsbrntcn nuserer gallischen Nachbarn dahin gebracht, daß zum Vortheile dieses asiatischen Dcspotciithnms sich die Hauptkultnr- slaatcn Europas mißtrauisch und bis über die Zähne bewaffnet beob achten : denn ebenso wie wir Deutschen, haben sich auch die Eng länder von den Franzosen etwas Gutes zn verleben. So belasten die Franzosen nicht nur sich, sondern alle Nachbarländer mit unge heuren finanziellen Opfern, die alle weit besser zn Knltnrauigabcn, zn sozialen Zwecken und Einrichtungen verwendet werden könnten, die den unbemittelten Klassen zu Gute kamen. ES ist ein nnans- löschlichcr Schimpf, den die Franzoicn der menschlichen Kultur zn- fügen, eine Schande, die sich an ihnen einst noch furchtbar rächen muß. Diese Erkenntniß durchdringt immer tieter alle Volksschichten Deutschlands und mit der Erkenntniß wächst der Zorn über dieje nige Partei, welche dem Baterlandc die Mittel verweigert, sich vor dem bösen Trachten einer solchen Nation zn schützen. Mit großer Befriedigung nehmen denn auch die französischen Revanchepolitiker Keiintniß von der Haltung nnscrcr Dcimchfreisiniiigcn. Tcronledc Hexru Engen Richter Kußhände znwerscnd — oaS genügt! Berliner Börse. Die Spekulation war reserbirt, die Haltung, den Wiener Meldungen entsprechend, schwächer. Ter Ministcrwcchsel in England wurde viel bcivrvchen. war aber mehr Vorwand für die bestehende Unlust. T!c spätere Haltung war infolge von Prolongations-Schwierigkeiten matt. Spekulative Banken stark schwankend, Eisenbahnen ruhig, fremde Fonds durch weg niedriger, Bergwerke durch Ultimo - Rcalisirungen gedrückl. gegen Schluß aber erholt. Der Prolongations-Zinsfuß erhöhte sich aiis 7 Pwz, und darüber. Diskonten blieben mit 4^>Proz. gesucht. Im Knssaverkehr waren Babncn schwächer, Banken still, Bcrgwclkc fest, Industrien behauptet, österreichische Prioritäten seit. ffranksort a. Li., 23. Tekbr. «krrdtt M?/,. St-alSd«»» 20i>/«. Li», darben «2«,',. Talizler Iö7. «zooter 7Ü.IN. «prvc. Ungar. Boldrenle 83,30. risconto 211,90. 80cr Rollen —. Mecklenburger —. Mott. Wien. L3. Teccmbcr. Credit 293,3». StaatSbabn NOM. Lombarden >02,75. Nordwestb. 108,50. Morknoten 0Ig>7. Ung. Credit 303,00. Schwach. London. 23. Deccmdrr, »arm. 11 Ubr 1» Min. Consol« 100'/,«. 1873er Russen 93'/.. Italiener 100. Lombarden 8"/,». Konti. Türken NM. «»roc. snndirte Amerikaner 131. t-roc. Ungar. Goldrente 837». Oesterr. Gold rente 90. Prenß. Consols l»5. tkglipter 7i>>/,^ Rene Ggypter »v/». Garant. Ggopter 98'!.. ennmaubank i»M Snrz-Aktten 821/,. Spanier — Ttlmiunng: —. — Weiter: Schiin. Stettin, 23. Teccmber, Rachm. 1 Uhr. lGetreideniark». Weizen fester, loco n>e—>03, »r. Dccemlicr-Ianuar 103,00, dr. Avril-Mai >07,50. Roggen icstcr, loco i2l->2>. vr. Tecember-Iannar 121,00, vr. RdrU-M-i 129,00. Rüdnl ruhig, vr. Lccrmbcr 15,00, vr. April-Mai 15M. sviritu- HSbrr, loco 30M. Vr. Tcrnndcr-Ianuar 30,50, Pr. April-Mai 38.50, Pr. J»ni-Jnll 39,80. Petrolrna, loco li.IO. « re 0 laa , 23. Teccmber. Nachm. IGetrrtdemarktl. Sdlrltu» »r. 100 Liter 100 Proe. Pr. Tccbr.-Januar 35.7», »r. April-Mai 30,90. Roggen »r. Lecbr.- Ianuar —, Pr. Rvril-Mai 133,50, vr. Mal-I»n> 135,00. NUböl vr. Tecember- Januar 1SM, Pr. April-Mai 10.5». Zink umsadloS. — Setter: Schön, kalt. «enrsteTtlearammevkr..Dresdner Rachr."vom23.Decbr. Berlin. Der Kaiser empfing den deutschen Botschafter in Petcisbiirg P. Schweinitz, dcr Abends nach Wiesbaden abreiste. Die Nachricht von einem Angriff a»f den dcntichcn Mitilärbevoll- mächtigtcn in Petersburg, v. Vlllanme. wird auch in Petersburger Depeschen als völlig ans der Luft gegriffen bezeichnet. — Die „Nordd. dlllg." demenlirt, daß sich der Reichskanzler aus eine tele graphische Anfrage nach Fricdrichsriche gegen Auflösung des Reichs- rags tinsgesprochen babc und fügt hinzu, daß in Regicrungskreisen nirgendwo ein Zweifel an der Nothwendigkeit. an der Militärvor lage um jeden Preis scstznhalten, besteht. — Die ..Klcnzztg." er klärt als erfunden und unwahr, daß Gras Mvllkc bei dem Diner zn Ehren des Fürsthischoss von Prag im kaiserlichen Palais zn den ihn umgebenden Generätcn und Offizieren gelegentlich einer Unter haltung über die Chancen eines Krieges gegen Rußland und Frankreich geäußert habe: „Sic können versichert sein, daß, solange unser Kaiser Wilhelm lebt, Dcntsrbland von einem.(kriege verschont bleibt". — Das Mitglied dcr bulgarischen Deputation Kaltschcw äußerte zu einem hiesigen Berichterltatter: „Wir müssen eine Ver mittelung zur Verständigung mit Rußland suchen. Diese Vermitte lung versuchten wir bei Deutschland, das mit Rußland befreundet ist, zn erreichen. Frankreich ist gleichfalls mit Rußland befreundet, und wir müssen null versuchen, m Paris zu erreichen, was wir in Berlin nicht erreicht haben. — Das „Deutsche Tgbl." veröffentlicht eine Unterredung mit einem konservativen Mitglied«: der bulgarischen Deputation, worin die von demselben Blatt neulich veröffentlichten Angaben Kaltschew's über die Undankbarkeit und Parteilichkeit des Fürsten Alexander als Verleumdungen bcliandclt werden, ebenso die Angabe, daß Alexander nicht Sieger von Slivnitza gewesen sei.. AlS in Bulgarien gcnehnie Kandidaten nennt dcr Bericht den Her zog von Leuchtenberg und Prinz Albert von Snchscn-Altenbnrg. Berlin. Das Eisenbahnbctriebsamt Berlin-Anhalt theilte mit, daß ans dcr Strecke Berlin-Nöderau beide Gleise fahrbar sind, das eine aber neu bedroht ist. Stach einer Mitthcilnng ans Dres den ist Hoffnung vorhanden, daß die Freilegung der Strecke Nödc rau-Tresden noch heute eckolgt. Der Betrieb nach Hof und Clsem nitz ist total gesperrt. Die Berlin-Zossen-Dresdner Strecke ist freigelegt. Gntcrzügc werden aber nicht abgeiasscn. Zwischen Leipzig und Bitten'cld ist dcr Verkehr nur auf einem Gieße schwer rn erhalten. Zwischen Leipzig und Riesa ist ein Postdienst ans Schlitten einge richtet. Eine Anzahl schlesischer Linien ist wieder frei. Aus Württemberg wird enormer Schaden an Bäumen und Gartenge wächsen gemeldet. In den Ortschaften dcS Kreises Hanan sind die Bauern vollständig cingeschncit. Die Donau ist mehrfach ausge treten. — Heute Vormittag stieß ein Personenzilg zwischen Oggers heim und LndwigSlsaben mit einer entgegenkommenden Lokomotive zusammen. Sechs Personen wurden schwer, viele leicht verwundet. Leipzig. Die Bahnlinien von Leipzig nach Thüringen und dem Rhein, wie auch diejenigen nach Magdeburg und Neichcnbach sind schneefrei geworden. Die Linie nach Dresden ist aiits Neue verweht. Die Liüie nach Chemnitz wird übermorgen fahrbar sein. ES findet hier wieder Packetannahme statt und sind auch mehrere Pscrdcbahnlinicn wieder Ibcnutzbar. ^ Hier ist anhaltendes Tl>au« Wetter cingctreten. ^ Che »Ini tz. Der Bahn- nnd Postvcrkchr aus den Hanvt- liilieir nach Dresden, Riesa und Leimig ist noch »»möglich. Mit Berlin besteht seit Montag keine Bahnverbindung. Von hentc ab wird eine Cchlittcnpvst von hier nach Pcnig eingerichtet, wo eine solche von Leipzig erwartet wird. Vielfach macht sich dcr Mangel an Kohlen, sowie auch an Victualieir und Schlachtvieh fühlbar. Augsburg. Im nahen Kissing überfiel ein Baner Nachts seinen Nach bar mit einer Sense ans der Landstraße »nd hieb ihm den Körper mit der Sense entzwei. Dcr Thätcr ist geständig, will aber einem Anderen aufgclancrt haben. „ .. lnstrengungcn ekommcnen Verkehr wieder in die gewohnten Gleise zn leiten. Selbstverständlich handelt cS sich bei dem Turchbriiigen der ersten Züge zunächst nur um die Personen: dcr Güterverkehr wird „och cinpsindliche Stockungen erleiden. — Ein geschäftliches Treiben, von dem man sich, ohne cS zn sehen, gar keine Vorstellung machen kann, herrschte gestern in den hiesigen Postämtern »ach de», Eintreffen der ersten Züge ans den wieder frei gewordenen Badnstrccken. Alle regelmäßigen Post- nnd Eiienbahnverbindungev waren 3 Tage lang für Dresden fast aiisgehobcn. Alle Bemühungen dcr VcrkchrSanstalten in dcr Nacht zum Mittwoch scheiterten an dem herrschenden Schnecsturm vollständig. Tic Absicht der Postverwaltung, ani Mittwoch durch Schlitte» eine Verbindung mit Leipzig hcrziistcllen. ist leider nicht gelungen, da auch der Schlitten Unglück halte. Die gestern ei solgtc Al'lassiing eines Schiffes nach Riesa, welches bis inm Aciißcrstcn geladen war, wird hoffentlich zu dcr gewünschten Verbindung ge- lühit habe». Gestern Nachmittag sind endlich alle Kurse, mit Aus nahme des Leipziger, theilwcise und auch ganz frei geworden, si> daß wenigstens die Sendungen vom 20. iüid2l, flott wurden. Welche Fluth von Sendungen mm aiit einem Male über die Verkchrs anstalten hcrembrach, ist ganz unbeschreiblich. Wie man versucht hat, ans Umwegen znm Ziel z» gelangen, beweist der Umstand, daß z. B. rheinische und französische Zeitungen anstatt ülvr Leipzig, über Kohlfmt cinainac». Welch' ungeheure Anzahl von Packereien in Postämtern nnd Bahnhöfen ausgehärist liegen, ist für den Laien ganz unglaublich. Einen ungefähren Maßstab möge der Umstand geben, daß jetzt täglich in Dresden ca, 15,000 Pcickei'>"d'mac>! am- 2 ^ Lokales nnd Sächsisches. — Gestern beehrte Ihre Maj. die Königin zum Zwecke von WcihnachtS-Einkäusen wiederum die Geschäfte von Ed. Pacht- mann, Pmgcrstraße 7, vom H. Achrfeld, Viktoriastraße 20. Por- zcllmihandlnng, und von I. Olivier. Waisenbausslraßc 26. --Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich A u g n st tras gestern von Großenhain hier ein, verlebt die Feiertage im Palais ans der Langestraße und tchrt am 2. Januar nach seiner Garnison zurück. — Dem Generalarzt t. Kl. Pros. Dr. Roth wurde von Sr, Maj. dem Kaffer von Japan der Orden 2. Kt. der ausgehenden Sonne verliehen. — Im Lause de? gestrigen TageS hat sich die Lage ans dem Kriegsschauplätze, ans welchem die Elemente gegen den Menschen sichen, wenigstens zn Gunsten des Letzteren gewendet. Wenn- irgendwo, so ist uns hier wieder einmal klar geworden, was der ohnmächtige Mensch gegen die Elemente vermag nnd wie weniger Stunden cs bedarf, das ganze große Vcrkchrswcrk. das wir als ein riesiges und unbesiegbares zu betrachten gewohnt sind, zn Nichte zu machen. Selten aber ist uns auch in der Neuzeit vor Augen geführt worden, was die Eisenbahnen bedcntcn nnd was wir ohne sie sein würden. — Nur schrittweise konnten die überall ani gebotenen Menschenmassen, darunter zahlreiches Militär, in ihren', Kampfe Vordringen, denn es wehte gestern, am Vormiitagc namc»! lich, noch allerorten. Es gelang aber doch, verschiedene Eisenbahn linien zu befreien. Vor allem ist die Strecke Drcsden - Rvd« rau-Berlin frei geworden: ebenso gelang cs, von Dresden ans bis Dahlen vorzudringcn nnd von Leipzig bis Wurzen. Da gegen war eS bis znm Spätnachmittag noch immer nicht möglich, die Strecke Leipzig-Dresden sreiznlegen. Frei wurde dcr Weg von Dresden über Messen bis Döbeln und Großbothen, nnd da Roß wcin-Chcmnitz- und Döbcln-Chemnitz ebenfalls fahrbar wurden, w ivar wenigstens ans Umwegen ein Verkehr zwischen Dresden und Chemnitz bergestellt. Die Linie über Frcibcrg nach Chemnitz da gegen ivar noch nnfahrbar. Von Orderan und von Flöha ans wurde versucht, mit je 2 Lokomotiven die Schnccanhöustmgen zu durchbrechen, boffcntlich mit Erfolg. Die Linie Drcsdcn-Görliß und Kamcnz ist fahrbar, ebenso Löbau-Zittau. In dcr Lausitz war nur die Strecke Eibau-Obervderwitz noch gesperrt. Die Leipzig Hoicr Linie dagegen ist noch nicht frei trotz aller Anstrengungen, Von den Gcbiraslinicii sind die meisten fahrbar, so namentlich EhcmnidÄiie-Aoors, Chemnitz - Annabcrg, Chemnitz - Reitzenhain.