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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.06.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000609018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900060901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900060901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1900
-
Monat
1900-06
- Tag 1900-06-09
-
Monat
1900-06
-
Jahr
1900
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.06.1900
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Dresdner Nachrichten s s « s: I si »» 8» V »» 8 baiffes ermöglichende Taktik feflzusetzen. — Im Präsidiim, des Minislenathcs träte» deute die Vertreter der Fraktionen der Deut schen Linken, des Polenklubs, der Italiener und der Ruthenen ,;usnni,ncn bebuss Sicherstellung einer ungehinderten parlamen tarischen Thätigkeit, Die Konferenz dauerte 3 Stunden. Pari s. Im Ministerratb theiltc Telcasss Telegraiinnc über die Lage in China mit, ans welchen hervorgeht. daß der fran zösische Gesandte Pichvn fortdauernd im Einvernehmen mit den übrige» diplomatischen Vertretern handelt. Admiral CourHolles, gegenwärtig mit seiner Division in Taku. ist angewiesen worden, sich mit den fremden Admiralen in's Einvernehmen zu sehen über die Ausführung von Schutzmaßregcln, welche die Lage erforderlich machen konnte. Paris. Admiral Gervais wurde bestimmt, während der diesjährigen Manöver die Kriegsflotte zu befehligen, welche durch die Vereinigung des Nordgeschwaders inst dem Miltclincer- geschwader gebildet werden soll und aus Anlrch der Weltausstellung «eefestlichkerten veranstalten wird Pari S- Aus einem an die Mittelmeerstottr ergangenen Be fehl, sich nie Fahrt nach Chcrbvura bereit zi. halten, schliefst man, dass die Antunst des Ezare» bevvrstehc, R o m. Uni de» Pavst zu schone», ist der für morgen augeiehte Empfang der Pilger in St. Peter verschoben worden. Der Papst wird auch am Sonntag nicht zur Seligsprechung in St. Peter erscheinen, sondern fortfnhrcn, vorsichtshalber das Zimmer zu hüten. L o nd o u Denr Reuter ichen Bureau wird aus Scribe vom 5. d. Pi. gemeldet, General Rändle habe mit einer starken Ab- cheilnng eineRekognosziruiig nordöstlich von Hammonia ailsgeführt und davei die Lage des Burenlagers ansgekundschaftet. Nach der Rekvgnoszirung sei Rundle in das Lager zurückgekehrt. Lv » dv n. Der Herzog von Wellington ist heute früh in Strotfield-Saye gestorben. Peking. Ein kaiserliches Dekret befiehlt die unverzügliche Unterdrückung des Boxerbniidcs. In dein gemeldeten Kampfe zwischen den chinesischen Truppen mrd den Boxers fielen 200 Mann. Tientsin. Der Eisenbabndienst mit Peking muhte wieder eingestellt werden. Die chinesischen Behörden verweigerten den englischen Truppen die Benuhung der Bahn. Heute trafen 75 österreichische und 80 russische Soldaten hier ein. Lourenyo Marques. Der amerikanische Konsul Holliä ist gestern von einem Besuch hierher zurückgekehrt, den er dem Präsidenten Krüger in Maschododorp abgestottct hat. Hollis, der mit Krüger eine lange Unterredung hatte, hat demselben dem Ver nehmen nach eine sreundschaftliche Mittheiiung der amerikanischen Regierung unterbreitet, in der Krüger gedrängt wird, Friedens Verhandlungen einzuleiten. iZraurfur« ->. M. Echlutz.I Kredit 221,9». DiSc-nlo IW.2N. Dreidmr «anl —. StaatSbahr» 111,00. Lombarden —. Laurahütte 210,40. Ungar. Gold —Poriugiesou —. Nuhig. VartS. «3 Nhr Nachmittags.) Rente 101.27'/,. Italiener 94.82'/,. Spanier 7:1,00. Portugreien 24,40. Türken 23.25. Türkenioofe 118.70. Ottomaubaitt 567.00. SlaaN« bahn '/OS.—. Lombarden —. Veffer. Paris. Produklemnartt. Werzen per Juni 20,70. per Septbr.-Dezdr. 22,30. fest, ^ptrttua per Juni 86.00. rer Septbr.-Dezember 36,50, behauptet, vttlböl per Juni 65.00, per Eeptbe.-Dejbr. 62,75. mart. Amsterdam. Produtten-Bericht. »eizen per November 182, amiehend. Loggen per Oktober 194, fest. London. Produktenbericht. Setteidemarkt fest. In Weizen hemmen höher geforderte Preste das (yeschSft. Mais '/, Sh. höher. In schwimmenden Weizen gutes Geschäft. Wetter: BeränderUch. OertttcheS mrd Sächsisches. — Se. Majestät der König hat befohlen, daß siir die Kirchenfciern in der katholischen Hofkirche nur Kadetten katholischer Konfession zu dem Paaendienst und nur Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften katholischer Konfession zu allem übrigen Dienst befehligt werden sollen. — Se. Mniestüt der König hat dem Fabrikanten Franz Lud wig Hupfer i:< Meerane das Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechts- orden verliehen. — Den nachgenannten Beamten der Staatseisenbahnverwaltung ist bei ihrem Uebertritt in den Ruhestand und zwar dem Stations- aMenten 1. Klasse Schulze in Dahlen und dem Obcrschaffiicr MauerSbergcr in Nossen das Awrechtskrenz, dem Schaffner Singer in Reichenbach i. B.. dem Fenerniann 1. Klasse Herold in Oclsnitz i. V-. dem Bahnwärter Fischer in Rhäsa, sowie den Weichenwärtern 2. Klasse H o p p c l» Wechselbnrg und Brade in Dresden das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — Missions-Jahrhundertfeier in Herrn Hut. Den vorgestrigen Tag leitete Vormittags >/?!» Uhr ein Zug der Fest gäste unter den Klängen von Elwralmnsik nach dem mit Psiai , , uen geschmückten freundlichen Gvtteshause der Brüdergeineme em. Etwa 1500 Personen füllten den weiten Raum. Nach einer Morgenandacht, wobei der vortrefflich geschulte Kirchenchor einen Psalm sang und Herr Prof. I). Kähler-Halle predigte, wurde in die Berathungen eingetreten, zu deren Beginn Herr Direktor U. Buchner-Hcrrnhut als Versammlungsleiter folgendes Be grüßungsschreiben des sächsischen evangelisch lutherischen Landes- konsistoriums verlas: „Die Lage der Geschäfte gestattet uns zu unserem Bedauern nicht, eines unserer Mitglieder zu der Feier zu entsenden. Wir bringen den herzlichen Wunsch zum Ausdruck, daß die Feier beitragen möge, die Liebe zn dem gesegneten Werke der Mission zu steigern und in weitere Kreise z» trage», damit auch im neuen Jahrhundert der Name des Heilandes verkündigt und im Glauben angerufen werde." Alsdann überbrachte Herr Professor Kawerau, Vertreter des schlesischen Konsistoriums in Breslau, die ichrislltchcn Segenswünsche deS evangelischen Oberkirchenrathes in Berlin und sprach im Anschluß hieran NainenS der theologischen Fakultät der Breslauer Universität und der anwesenden Vertreter der übrigen evangelischen Fakultäten deutscher Universitäten herz liche Begrüßuiigsworle. Darnach gab Herr Pros. l>. Warnack- Halle in zweistündiger interessanter Rede eine» Ucbcrblick über die innere und äußere Entwickelung der deutschen evangelischen Missionsarbeit seit dem Auftreten Zinzendorf's bis heute und uihrte dabei ans, daß das Gedächtnis; an Ziixzcndors der Fest Versammlung den Charakter eines Zinzcndvrs Jubiläums gebe in dem Sinne, dos; man Gvtt für die Sendung dieses Mannes danke. Die Bedeutung Zinzendorf's gehe weit über das hinaus, was er der Herrnhuter Arüdergemeinc gewesen ist. sie erstrecke sich auf die ganze evangelische Cbristenbcit. für die er eine prophetische Ge stalt geworden sei. Auf dem Gebiete der evangelischen Heidcn- iniision liege der Hanvtthcil seines Wirkens. Seine Theologie und «eine religiöse Organisation seien nicht Gemeingut geworden, dagegen nehme er als Fahiienträger der evangelischen .Heidenmission eine geschichtliche Steilung ein. Alsdann schilderte der Redner eingehend de» Zustand der ausschließlich kownialcn Motiven entsprungenen und nur von England, Holland, Dänemark und in Grönland be triebenen minimalen Heidenmission vor dem Auftreten Zinzen- dorf's, feierte ilm als ein Missionsgcnie. dessen Missionstrieb sein Miisionsiiiotiv geworden sei. gab ei» Bild der besrnchtenden Ein wirkungen der Miisivnsthätigkeit Zinzendorf's auf die evangelische Mission und zeichnete in nnichanlicher und fesselnder Weise die Entwickelung der evangelischen Heidenmission nach Zinzendorf's Tode bis anf den bentigen Tag. wo in Deutschland 22, in Eng land 42, in Amerika 59 und in de» überseeischen Kolonien Missionsorgannationen bestehen. Am Ende des Jahrhiinderts besitze die Herrnhuter Brüdergemcinc etwa 180. die Deutsche Mission 842 und die übrige evangelische Mission etwa 0300 Missionäre. Außerdem wirkten im Dienste der evangelischen Heidenmission Deutschlands, für welche rund litt Mill. Mk. auf gebracht würden, etwa 180 deutsche Frauen und 10 A erste. So stellte die deutsche Heidenmission zwar einen sehr komplizirtcn Apparat dar. sei aber andererseits auch ei» wahres Reaencrations- mittel für die nicht christliche Welt geworden. Tie nächste organisatorische Ausgabe der deutschen Mnsivn, sür welche Herrn- lütt neben den übrigen gewaltigen Entwickelungssaktoren vielfach den Boden vorgearbeitet habe, müsse nunmehr eine Konzentration der inistionirenden Kräfte bilden. Angesichts dieser Thatsache seien die immer wicderkehrenden Nengründnnge» von gut gesinnter, doch unfähiger Seite bedauerlich. Das erste Mittel zur Eniignng der deutschen Mission wäre vorhanden, indem die verschiedenen Gesell schaften und Konferenzen brüderlich nebeneinander ständen, obgleich Trübungen dieses Verhältnisses durch Meinungsverschiedenheiten noch vorkämen. Der bedeutendste Erfolg in der Entwickelung der deutschen Million iei der, daß das Missionspstichtgefiihl beinahe Gemeingut iämmtiicher evangelischer Christen geworden ist. Das praktische Verhalten der Misstonsgesellschaften entspreche zwar nicht immer der theoretischen Erkenntmß, doch wurde die Entwickelung der Mission in gesegneter Weise weiter erfolgen. In der an- ichließenoen Besprechung des Vortrags, der allieitigc Zustimmung wnd. wurde besonders betont, daß man die Selbslständigmachung der heidenchriitlichen Gemeinden am besten erreiche, wenn man ihnen siir die Organisation ihrer Kirchenverfaffung nicht den beimathlichen Brauch aufnöthige, sondern ihnen darin völlige Freiheit lasse. Ein anderer Redner bemerkte nachdrücklich, daß der deutsche Missionär sür die Hälfte Geld doppelt so viel leiste, wie der englische und amerilanischc. den man nicht überschätzen solle. Demgegenüber bemerkte ein deutscher Theilnehmer an der kürzlich in New-Aork stattgrfuiidtiien großen Missions-Konferenz, daß bei der Konferenz zwar Herz und Gemuth schlechter iveagrkomme» seien, als in Deutschland, daß aber die Engländer und Amerikaner die Bereitwilligkeit gezeigt hätten, auch auf dem MissionSgebiete von den Deutschen zu lernen. Man solle deshalb nur die deutsche Eigenart immer mehr den Leuten in deren Art bekannt machen. Nachdem sodann auch noch der Wunsch aus Drucklegung des Vortrag- ausgesprochen worden war. sprach Herr Professor l>. Warnack ein kurzes Schlußwort, in welchem er betonte, daß das Verlangen »ach der Anerkennung der deutschen Missionsarbeit seitens Amerika und England »ur dem Gerechtigkeitsgefühl entspreche. Wir dürften nicht vergessen, unser deutsches nationales Empfinden zum Ausdruck zu bringen, dabei aber auch nicht so weit gehen, den Nationalismus in die Missivnsiache hineinzniragcn. Damit er reichte die VomiittaaS-Sitzuna ihr Ende. — In der Nachmittags- Versammlung begrüßte Herr Geh. Kirchenrath Dr. Keller-Bautzen die Feier Namens der Konsistorlalbchördeu der sächsische» Obec- lausitz und beklagt das Fehlen von Vertretern des Landes- konsistoriunis und der Leipziger Missionsaelellschnft. Alsdann hielten die Herren UnitätSdirettor H. Bauer-Herrnhut und k. Kölling, weicher in Folge seiner Verdienste um das theologische Seminar in Gnadcnfeld von der theologischen Fakultät der Universität zu Marburg am 800. Geburtstage Zinzendorf's zum I)r, honoris ouusa ernannt worden ist, Vorträge und zwar entwarf der erstgenannte Redner ein Bild des religiösen Charakters des Grafen Zinzcndorf, während der Letztgenannte über „Zinzendorf und die Brüdeigemcinc" sprach. Abends 8 Uhr fand im Gasthof eine interne Sitzung der Vertreter der Miffionsgejellschasten statt; die übrigen Jestgästc und die Gemeinde jedoch vereinigten sich zn geselligem Beisammensein. Den Schluß des Tages bildete eine in ihrer Schlichtheit ergreifende Abendandacht. — N. Hauptversammlung des Verbandes der Deutsche» Ne u p h i l v l o a i s cb cn Lehrerschaft in Leipzig. Unter dem Vorsitz des Herrn Prof. Dr. Hartmann wurde vorgestern die letzte Sitzung des Verbandes avgehalten. Der 3- SitzuiigStng wurde durch einen Vortrag des Herrn Prof. Dr. John Koch-Berlin über den gegenwärtigen Stand der Chaucerforjchung eröffnet. — Hierauf sprach Herr Dr. Banncr- Jrankfurt a. Bk. über die Stellung des Französischen in der Schul reform. — Als leitter Vortrag stand auf der Tagesordnung .Der Leltürekanon" von Prof. Dr. Müller-Heidelberg, lieber die An träge Müller-Kron beschloß die Hanptvcisammlnug, die Sätze 1—3 der vom Wiener Neiiphilolvgentagc angenommenen Anträge Pros. Dr. H. Müücr's on dlno aiizunehmcil. Nachdem die Liste des Kanon-Äusschuffes ebenfalls cm bloe angenommen worden war, erhielt Herr Prof. Dr. Schweitzer-Paris, der Delegirtc des französischen Unterrichtsministeriums, das Wort zu einer Mit- theiluna über den Ende Juli in Paris stnttsindenden internationalen Kongreß für den iieusprachlichen Unterricht. Ans Griuid des Be richtes der beiden Revisoren, der Herren Prof. Dr. Thiergcn- Dresdcn und Prof. Dr. Franz-Dresden, beantragte der derzeitige Kassenwart. Herr Oberlehrer MSttig, die Richtiasprechung der Wiener Rechnung »nd Entlastung des dortigen Kassirers. Außer dem konnte er die Mittheilung machen, daß die Kassenverhältnisse des Verbandes günstig seien. — Darauf wurde der von dem Vor stand vorgcschlagenc Satzungsciitwiirf durchberathen und mit ge ringen Aendeningeii von dem Plenum angenommen. — Das „Dresdner Journal" meldet: Die „Sächsische Arbeiter Zeitung" bringt in ihrer Nr. 125 vom 2. d. M. unter der Ueber- schrift: „Wieder Einer" einen Artikel, wonach ein bei der hiesigen König!. Polizeidireition angestellter Gendarm sich in schwerer Weise gegen das Strafgesetz vergangen habe, darnach aber flüchtig geworden, ohne daß seine Vorgesetzte Behörde vorher mit der »öthigen Energie cingcschritten sei. Wie wir von bestunterrichtctcr Seite erfahren, sind die Anführungen in diesen, Artikel theils viel fach übertrieben, theils unwahr, und steht jedenfalls Io viel fest, daß sowohl von der Vorgesetzten AnstellungS- als auch von der Dienstbehörde sofort cingcschritten worden ist. nachdem dieselben von dem außerdienstlichen Verhalten des betreffenden Gendarmen Kenntnis; erlangt batten, ein Einschreiten, dessen weiterem Verlause sich der Letztere durch heimliche Entfernung aus dem Dienste und aus hiesiger Stadt entzogen hat, ohne daß, etwa behufs Sicherung des Erfolges eines Disziplinarverfahrens, zu einer Inhaftnahme vorder irgend eine gesetzliche Handhabe geboten gewesen wäre. — Im Monat Mai wurden auf den sächsischen Staatseisen- bahnen 901,019 Tonnen Kohlen gegen 828,247 T. im gleichen Monat des Vorjahres, d. s. 133,372 T. mehr, befördert. Von dreien Kohlen waren 320,055 T. lgegen 272.345 T., mehr 54,310 T.j sächsische Steinkohlen und zwar stammten 173,635 T. lgegen 144,205 T.. mehr 29,370 T.) aus dem Zwickauer Bezirke, 115,345 T. lgegen 96,575, mehr 16,770 T.) ans dem Lugau-Oelsnitzer Bezirke »nd 37,675 T. lgegen 29,>505 T-, mehr 8170 T.) ans dem Dresdner Bezirke. Die anderen Kohlen vertheilten sich aus schlesische Steinkohlen mit l4,01!> T- lgegen 36,952 T., mehr 7067 T.). auf rheiiiiich-wcstsälische Stein kohlen und solche anderen Ursprungs mit 22,319 T- lgegen 18,193 T-, mehr 3826 T.1, während von böhmischen Braunkohlen «i31,ttZ3 T. zgegen 351,7',o T., mehr !«323T >, von alteiibiirgischcil Brniiiikohlci, 124,289 lgegen 104,405 T., mehr 19,884) und sonstigen Braunkohle» ans Sachse» und Preußen 83,.D4 T. (gegen 44,342 T., mehr38,!»62 T.) befördert wurden. An einem Tage wurden im diesjährigen Mai durchschnittlich 31.020 T-, im gleichen Atonal des Vorjahres durchschnittlich mir 20,718 T. Kohlen, somit in diesem Jahre an einem Tage 4M T. Kohlen mehr als im Mai vorigen Jahres befördert. — Zu den leider noch immer nicht so recht gewürdigten Aus- flnaSpuntten und Sommerfrischen gehört die im Thalc der rothen Weißeritz gelegene Maltcrin ü h l c bei Dippoldiswalde. Das idvllische Ocrtchcn hat den Vorzug, daß es von Dresden anS außerordentlich bequem zu erreichen ist und überaus geschützt liegt. An; besten fährt man bis Hainsberg, benutzt von da aus die Seknndärbahn durch den Nabenaucr Grund, von wo cnrs man ein immer wechselndes Panorama in aller Bequemlichkeit und Ruhe genießen kann. In einer halben Stunde izn Fuß 2Vs Stunden) erreicht man das Ausflugsziel, die Maltermnhle. wo wanderlustige Touristen in dem einfach, aber angenehm eingenchtclen Restau rant oder in dem herrlichen Lindengarteii sich erholen und von Neuem zn weiteren Fußtouren stärken können. An billigen Sommerwohnungen ist kein Mangel, und auch an dankbaren Aus flügen von der Maltcnnühle aus fehlt es nicht. — Wer die Vor theile einer ozonreichen Höhenluft nicht allzuweit von der jcich- snchen Residenz genießen will, dem sei Schmiedeberg im snchi. Erzgebirge als Sommerfrische »nd Luftkurort auf das An- nclegenttichste empfohlen, daS namentlich für längeren Aufenthalt vortrefflich sür Erholungsbedürftige geeignet ist. In einem Thal kessel der rothen Weißend, 4 lO Meter über der Ostsee, am Fuße des Kohlberges gelegen, ist der alte Marktflecken — Eisenbahn station der Sekiindärbahli Hainsberg-Kipsdors —, umgeben von ansgedebnlen Nadelwäldern, so recht zum Ansuchen geschaffen. In zahlreichen Häusern werden Wohnungen zu längerem oder kürzerem Anfcnthait, de» verschiedenartigsten Wünschen entsprechend, bereit gehalten und die Preise für den Aufenthalt sind durchaus inäßig auch in der Hochsaison. — Nicht weit davon liegt das Tors Bären borg bei Kipsdorf lEndftation der.Hainsberg-KiPs- dorfcr Seknndärbahn), das sich ebenfalls steigender Beliebtheit bei Sommerfrischlern und Touristen erfreuen darf. Mitten im Fichtenhochwalde, durchweg geschützt gelegen, bietet es mit seinen renommirteil Gasthäuser», Pensiviisbillen »nd dem im vorigen Jahre neu errichteten Kuchausc „Jriedrichshöhe" für Hundette einen aiigrncljmcn Aufenthalt. Das letztere gewährt von scmeii Veranden aus eine herrliche Fernsicht über das Elbthal hinaus und wird schon deswegen immer gern von unseren Touristen besticht. — Für Sommerfrischler, die etwas abseits von der großen Heerstraße des Fremdenverkehrs ihre Zelte ausjchingen wollen, dürfte das fried liche Dörfchen Hirschsprnna bei Altenberg der rechte Platz sein. Rings umschlossen von dem herrlichsten Hochwalde mit wohl- gepflegten Wegen, in 600 Meter Höhe gelegen, ist dieser Ort so recht geeignet zu längerem Aufenthalte, nm so mehr, als er mitten zwischen den schon längst als Sommerfrische bekannten Punkten: Lanenstcin, Geising, Attenberg, Kipsdorf »nd Schmiedebera liegt. Am besten ist Hirschsvrnng zn erreichen mit der Wcißerihthal- lStation Bnschmühle oder Ktvsdvrs) »nd der Müglitzthalbahn (Station Bärenstein oder Geising). Da in den kleine» Häuschen des Ortes nur wenig Raum war zur Ausnahme von Sommer frischlern, so hat der rührige Vorstand von Hirichionliia. Herr Arwcd Böttrich. ein komfortables Lommerheim unmittelbar neben der Ladenmühle erbaut, daS weitgehenden Ansprüchen zu genüge« im Stand ist. dürften sich dir durch den den sächsische» Staatsbahnen er- illionen Ma — Nach einer . ^ „ Zwickauer Kohlenstrrik wachsenen erhöhten Unkosten aus etwa 2>/s Millionen Mark be laufen. — Der Ständige Ausschuß deS Deutschen Landwirth- schaftsraths tritt am 15. u. 16. d. M- in Dresden zusammen. »„, ... , Errichtung von Land- staaten und Eirichtung emer Centeat-Landwirthschastskcnmner für das Tcutiche Reich Höhe der laiidnnrthschnftlicheir Zölle über folgende Gegenstände zu becathen: 1. ivirchschastskamnicr» i» de» deutschen BundcLslaaten i einer Centkat-Landwtrthschafiskcnnmer für das Deutsche 2. Die Höhe der laiidwirthschnfiltchen Zölle nach Ablauf der jetzige» Handelsverträge. 3. Ergebnisse der Erhebungen über die Rentabilität tnptscher Lairdwirthichastsbetriebe. 4. Die wirthichast- liche und soziale Bedeutung der deutschen Landwirthschast nach den Berufs- und Betrieb- Zählungen von 1882 und 1895. — Der Oktsverband Dresden der Pensio » Sansta! t Deutscher Jonrn allsten und Schriftsteller bälk Doimerstag den 14. Juni Abends 8 Uhr in, Hvtei Weitst,, Ecke Wettiner und ZwingcMraßc. seine Hauptversammlung ab — Das Äencralsekretaciat des Allgemeinen deutschen Bäder- vcrbandes glebt bekannt, das; mit der diesjährigen vom 7. bis !). Oktober in Halle-Wittekind stuttsindenden Generalveriammlmig eine Ausstellung verbunden werden soll, für weiche die Direktion des SoolbadcS Halle Wittekind die erforderlichen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat. Die Ausstellung wird »Insassen Apparate. Instrumente, Präparate und littcramche Arbeiten ans dem Gebiete der Balneologie, Balneotherapie, Balneoiechm!, Hndrotherapie. Meteorologie, Geologie und aus verwandle« Gc bieten. Kurverwaltungen, Fabrikanten, Verlagsbuchhändler :c werden gebeten, die Betheiligung an der Ausstellung unter Angabe der auszufteüenden Gegenstände und des für dieselben beanspruchten Ramneö jBodcn-, Wand- und Tischsläche! dem Herrn Obcrbürger meister am Ende <Bad Pausa in Sachsen) oder dem Herrn Au- staltsdrrektor Dr. med. Schütze (Bad Kosen a. S.) bis zum 1. September schriftlich anznzeigen. Der benvthigte Raum wild den Ausstellern unentgeltlich gewährt. — Die ausgedehnten Arbeiten an der Deutschen Bauausstcll Mio. sowie auf dem Festplatz des BnndeSschießenS benutzen dic hiesige» Zimmerges eilen als Anlaß zu einer allgemeine» Lohnbewegung, denn eine am Donnerstag Abend im ..Trianon" abgehaltene und stark besuchte öffentliche Zimmerer-Veiianunluiig hat beschlossen, einen Stnndenlohn von 50 Pfg. und die stritte Durchführung der lOslündigcn Arbeitszeit zu fordern. Diese Bc dingnnacn sollen den Arbeitgebern »ofort unterbreitet und bis zum 12. d- M. Antwort verlangt werden, worauf dann eine anderweit abrubaltende Versammlung sich über die wetteren Maßnahmen schlüssig machen soll. — Der Schulvorstand.Hauswald in Berggießhübel wurde, weil er als Delegirter zur Dresdner sozialdemokratischen Landes konferenz gewählt worden mar und in besonders hervortrctender Weise den gegen die bestehende staatliche Ordnung und die kirch liehen und Schulcinrichtmigen gerichteten Grundsätzen huldigte, von der Bezirksschulinspektioii seines Amtes enthoben. — Der heutigen Nummer ds. Bl. liegt sür die Stadtauflage der Gewerbes chutz Nr. 215 bei. — „Casü Bismarck", unter diesem Namen eröffnet morgen Herr Georg Röder, zuletzt Oekonom des Rcdlichhauses. in Löbtau, Bismorckstraße 2, ein komfortabel eingerichtetes Weinrestaurant mit Wiener Cass. — Löbtau. Der Schutzmann D., welcher sich amDonners- tag voriger Woche unter der Angabe, eine Tienstverrichtung aus- sührc» zu wollen, i» Civillleidung entsernte, ist aus der Gcmcinde- flur Herzogswaldc erschossen aufgefunden und aus dem dortigen Friedhöfe beerdigt worden. — Im Rathhansianle in Waldenburg fand am 4. d. M ein Festmabl zu Ebren des Herrn Dr. med. Bauer statt, der sein 50jähciges Dottoriubiläum feierte. — Im Pfarrhaus«: zu Beierfeld bei Schwarzenberg ist der Mitbegründer der Bnchbvlzcr Waldanlage». Herr William Lauteibach, gestorben, ilever 3o Jahre war Lautcrbach auch Mit glied des Stadtverordneten-Kollegirnns. — DaS aus freiwilligen Mitteln der Einlvohnerichast von Annab erg gestiftete überlebensgroße Standbild des Fürsten Bismarck soll nm Scdaiitcige enthüllt werden. Dic Kosten sür den Unterbau, die sich aus etwa 2000 Mk. belaufen dürsten, sind aus städtische» Mitteln bewilligt worden. — Beim Spielen ist ani Dienstag das 4jährige Söhnchc» des Schuhmachers Sende in Seidau bei Bautzen in die Spree ge fallen »nd ertrunken. — Am Mittwoch Abend gegen 7 Ubr wurde die 75 Jahre alte HausbesitzerS-Ehesmn Dressier anf dem Hasenbcrge bei Zo blitz vom Blitz erschlagen und das Haus eingeäschert. — Am Dienstag ertrank beim Bade» im Dorfteiche zu Kirsch kau i. V. der 12jährigc Max Schlegel. — Dic KreiSliarrptmcmmchast Leipzig hat dem Gärtner Friedrich Emst Löbel in Lüptitz in Anerkennung der von ihm bewirkten Rettung zweier Kinder aus der Gefahr des Ertrinkens eine Geldbelvhnnng bewilligt. — Landgericht. Um sich dic Mittel znm Ankäufe eine- Fahrrades zu verschaffen, entwendete der lOiährigc Dienslkncchl Max Paul Karöch aus Gostritz dem mit ihm beim Gutsbesitzer Gottschalch in Prohlis dienenden Knecht Reichel ein Emlagevuch der DipPoldiSwalder Sparkasse über 5oo Mk.. hob davon lOOMl. ab und kaufte das so sehr begehrte Vehikel. DaS Buch selbst gab K. einem Hainsbcrger Fnhrwerksbesitzer zur Aufbewahrung, von wo es wieder an de» Geschädigten zurück gelangte. Dieser erhielt auch das Rad, so daß er ziemlich schadlos ausging. Der ingend lichc Dieb, bereits wegen Eigenlhumvergebciis mit einem Verweis vorbestraft, verwirkte 3 Monate Gesängniß, wovon 1 Monat als durch die Unteriuchnnashast verbüßt gilt. — In der Verhandlung des hiesigen Schössengcrichts am 28. März wurde der frühere Rcstauratwns-Geschciftsiührcr Julius Karl Friedrich Pnßkaillcl. ein geborener Meißner, wegen Vergehens gegen das Nahrungs- mittelgcsctz zn 4 Monate» Gciängniß und 400 Mk. Geldbuße cvent. noch 40 Tage» Gesängniß vcrurtheilt. Aus Grund eines zleichartiacn Delikts ist er vor lürzcrer Zeit schon mit drermonat lcher Gefäiigiiißstrnfe belegt worden. P- bat im Juli v. I. in dem damals von seiner Frau bewirthschasteten Restaurant „Zum Forstyaus" in Laubegast in Anwesenheit von Güsten ein Bierglas in ekelerregender Weise verunreinigt, dann im Spülwasser aus geschwenkt und wieder in Gebrauch gegeben. In dem auf solche Weise verunreinigten Wasser waren dann «auch noch andere Gläicr ausgespült worden. Gegen das ergangene Urtheil legten sowohl der Berurthriltr. wie die Staatsanwaltschast Berufung ein. Pns; kailler gicbt »eine verwerfliche Handlilitgslveise auch vor dem Laue gericht unumwunden zu, behauptet aber, damals sinnlos vc- trunken gewesen zu sein. Herr Mcdiziualrath Dr. Donau de utachtet dagegen, daß der Angeklagte sich nicht im Zustande der Zcsin»u»as1osigkcit bekunden haben könne. Der Staatsanwalt de antragt Verwerfung der gegnerischen Berufung, und stellt sogar bei der Widerlichkeit der Verunreinigung des TrinkgefäßeS dem Gerichtshof anheim, eine höhere Strafe auszuwerscir Tic 4. Strafkammer weist beide Berufungen zurück und bestätigt das Urtheil der Vorinstanz. — Hausfriedensbruch verübte der Kutscher Friedrich Ernst Kimert von hier dadurch, daß er widerrechtlich in ein HauS der Roscnstraße eindrang, um sich ein dort zurück gelassenes Geldstück wieder zn holen. Das Schöffengericht erkannte ans 1 Woche Gesängniß. Dieses Urtheil fand die Bestätigung des Berufungsgerichts. — Nachdem die Vorinttauz gegen den hier wohn asten Kupferschmied Earl Emil Hartmann wegen Betrugs in drei Fällen auf 150 Mk. Geldstrafe oder30 Tage Gefängnis; erkannt hatte, wurde nach beiderseitig eingelegter Berufung H. von der zwciicn Instanz zu 8 Wochen Gefängnis; vemrtheilt. Der Angeklagte hat ein größeres Vermögen, ist aber entmündigt worden. Im ver gangenen Januar erschien er beim Kupfcrschmiedemeister Metllcr und gab fälschlich an, die Vormundschaft über ihn sei aufgehoben worden, er erhalte demnächst 18,000 Mk. ansgezahlt. M. gab ihm daraufhin die erbetenen Darlehen von zrffummen 50 Mk. Ein anderes im Betrage von 20 Mk. erhielt H. ebenfalls von Mettler unter der Vorspiegelung, er habe in Planen drei Zinkwannen ge- kauft, wovon der Geldgeber umgehend eine erhalten solle. Noch ein drittes Mal kam Hartman» in Abwesenheit des M. und ver anlaßt? den Lehrling zur Herausgabe zweier Kessel, die er alsbald verkaufte und deren Erlös er verthat. Der Schaden ist tnzwischen gedeckt oder wird es noch werden. — Wegen etbcr größeren Forderung war dem Gutsbesitzer Ernst Max Rühle aus Struppen in seinem Schönborner Gute eine Anzahl Möbelstücke, Wirth schastsgeräthe. Pferde und Wagen gepfändet, aber noch für den Gebrauch belasse» worden. Ber seinen, Umzüge nach Rohna nahm er von den gepfändeten Obirktcn zwei Pferde und einen Ernte wagen mit. Es soll dies allerdings in seiner Abwesenheit und gegen seinen ausdrücklichen Befehl geschehen sein. Das Schöffen gericht verurtheilte Rühle wegen Psandverslrickuna zu 4 Woche Gesängniß. Er focht das Urtheil an und erreicht, Herabsetzung
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