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b — L« LL. ». M. Abend» »ach 7 Uhr brnnnt, in K»Gs bG Vchmvie.d^ GUAbeptz«» Haü-wald «nd di. dS Gut», besttzer» HaH schßßtl d« RM äüfbewahrt« Futter »orrtthrn, Meß« uud Ackngeschtrr nieder. U« de« Feuer Einhalt zu thun, ««de «in Schupp« gänzlich, von ein«, aber rin Thril de« Dache» uiedergeriff«. Be>« Rieden eißm des Schupp«» kam« »irr Männer in Gefahr, unter den Trümmern beg'aß« M werden ; sie fiel« jedoch so glücklich, daß r« nach k urzer Zeit gelang, diesetten ohne besondere Beschädigung au» ihrer gefährlichen Lage zu befrei« ^ B im Aufladm von Bausteinen am Abladeplatz un terhalb cer Glacisstraße wurde gestern einem Knccht von einer steinernen Emfe ein Bein zerschlagen. — An einen Bäckerladen hiesiger Stadt trat vorgestern Abend ein Mann, und verlangte mehrere Sti.ckchm Kuchen und einen Butterzcpf im Werthe von zwanzig Groschen. Als die Verkäuferin im Begnff stand, ihm de Waaren zum Fenster hinaus zu verabreich«, entriß ihr der Mann den Butterzopf und nahm — natürlich okne Bezahlung dafür zu leisten — Reißaus Eine Frau, die an demselben Fenster stand, um dort Etwas einzukar-fen und Alles mit angesehen hatte, rief dem Ausreißer das bekannte „Halt auf' nach. Demzufolge elang e» einem Dienstmann, der den Ruf sofort gehört, denselben einige Straßen davon entfernt, ei, zuholen, und so lange fest- zuhalten, bi» ein Gendarm dazu kam, der ihm den Dieb abnahm. — Des Pils«»r Bier, dessen Vertrieb hier Herr Hollack, gr. Schießgasse Nr. 7, besorg», ist eines der schönsten böhmisch« Büre und gicbt eine Uebr sicht der dortig« Brauhaus-Ver waltung ein Bild von der Großartigkeit dieser Bierbrauerei. Im Verwaltungtjahre 1866 wrnden l2>,000 Eimer Bier ge braut 1867 wird man es auf 140,000 Eimer bringen wo von ca. 120,000 Eimer auf Wien, t rag, Brünn und nament lich böhmische Städte und Pilsener Umgegend sich vertheilen, wäh'end das Uebrige ins A-kland geht Die Brauerei hat 4 Malzvönen, wo in ei-er 300 Metzen in 24 Stund« ge dörrt werden, 3 Dampfmaschinen zu ^4 Pferdtkroft, 4 Brau pfannen ä 192 Eimer; 100 Braugesellen und Gehilfen und 50 Bindergesellen sind dabei beschäftigt und in 10 Gruben ! ä 2000 Fuhren lugerl das Eis! Die in Felsen gehaucn-n KelUr Hab« einen Quadratinha't von 1300 Klaftern. Der Verbrauch beläuft sich jährlich auf 700 Ctr. tzopfen und 60 000 Metz« Gerste, an Steuern uurd»n jährlich 150,000 Gulden gezahlt. — Am Aoend des 3. März feierte im Saale der „Har monie", d.r durch die Hand des H rrn Hoigärtners PoscharSky dem Taee angemess n geschmückt worden war, die hesige na turforschende Ge'ell'chait „Isis" ihr Stiftungsfest — Von der Einqartierrmgsbehörde werden alle diejenigen hiesigen Hausbesitzer, welche seit dem 4 Oktober 1866 mit Einquartierung tönigl. preußischer Müitärmannschaftsn belegt gewesen sind, auigefordert, die ihn« darüber ausgestellten Quar tierbilleis behufs deren Vergleichung mit den Quarüerlrü«, be ziehentlich deren Berichtigung und Abstempelung bei der ge nannt« B-Hörde vorzuzchgen, uns zwar die Hausbesitzer des 3-, 8 und 9. Quartieramtebezirks (rechtes Elbuf.r) vom 5. bi» mit 9. Mä'Z. die Hausbesitzer des I, 2., 4, S., 6. und 7. QuartieramtSbezlrks (lrnkes Elbufer) vom 11. bis mit LO. März. — Der Nahrung »bescher Georg a'zcr in Königswartha hat eine blödsinnige Schw-ster, welche schon seit einigen Jahren von Niemanden mehr gese-en worden ist, weshalb seiten de» k. Genchtsamts unter Zuziehung des Gendarm« und des Ge meind-Vorstände» in Balzei» Behausung eine Reoifion vor genommen wurde. Man fand, wie die „Bud. Nachr." meldm, die ca. 40 J'hr alte blödsinnige Anna Balzer in einem jam mervoll« Zustande, fast gänzlich entblößt, in emem elend«, einem Schweinestall ähnlichen, engen, finstern und unreinlichen Behältnisse, auf Unralh kauernd. Die ganz krumm zusammen- gewachsene Unglückliche ist einstweilen in das Armenhaus ge bracht, Balzer aber verhaftet worden. Derselbe hat bereits zu- gestanden, daß seine Schwester schon zwei Jahre in jenem elen den Behältnisse zugebracht hat. Oeffentliche Gerichtssitzung am 4- März. Der Gutsbesitzer Carl Ehregott Naumann au« Riederrödern hat Einspruch erhob« gegen ein Urtel, welche» da» GerichrSamt Rudeberg gelallt und nach welchem der Angeschuldigte wegen Diebstahls zu 8 Wochen Gefängmß »erurtheilt worden war. De« Gutsbesitzer und Gemeindevorstand Taggesell zu Nieder rödern find in der Zeit vom 10. zum 15. Qctober >866 2500 Stück Torlziegeln von seinem Tvristich» gestohlen worden. Der Verdacht sie» soiort auf Naumann, semm Nachbar, weil dieser in d-r Zeit vom 11 zum 12. Oktober an dm Bäckermeister Niendorf in Radeburg Torf verkauft Der Verletz»« bestätiizt, daß Naumann mit einem Spannsuhrwsrk auf seinem (des Be stohlen«) Torfstich gewesen, daß er (Taggesell) nach Radeburg zum Bäckermeister Nundorf selbst gegangen, fich dort den Toif angesehen und ihn als den seinigen recognorcirt habe. Nau- mcnn. bisher noch unbestraft und ziemlich wortkarg, g.standerst später zu, daß er den Torf aufgelasen, bei Niendorf verkauft und pro 1000 Stück Z-egeln 1 Thlr. 2^ Ngr. erhalt« habe. Er wll dab-i die Absicht in sich getragen heb«, d« Torf später dem Eigentümer zu bezahl« Er habe geglaubt, es sei sei« Torf. Bi« j-tzt rst Zahlung freilich nicht erfolgt und erst heute legt der Bercherdger Nanmanns, Advocat Lesky, den Wenh des angrbnch entwmdet« Torfes in baarem Gelds ans dm GerichtStisch Assessor Luft, als Vertreter der Staatsan waltschaft, überläßt es dem Gerichtshöfe, ob er dem Anträge des Vertheidigers zufolge die nachträgliche Vernehmung drSZie- grlstrercher« Llesar aus Niederrödern genehmig« wolle oder nicht. Der Gerichtshof erklärt, daß der Zeuge noch vernommen wer den solle und so wird die Sitzung vertagt. — Dieser Sitzung folgte eine geheime Verhandlung, welche eben so wie die der öffentlichen vorherg-gangen«, nicht am schwarzen Biele ange kündigt war — Der hiesige Gel^gießer Earl Wrlhelm Oehme ist der Widersetzlichkeit des uldigt. Da« Urtel erste, Instanz lautete auf Klagsreisprechung w^en Mangel an vollständige« Schuldbeweise. Dag^en erhob die königliche Staatsanwalt schaft Einspruch. A« 13. März 186» kam der Soldat Aritzsche der 1. «omp»ß»ia «. B«t«1I»«s (er ist später in der Schlacht Lei Gitschtn phltüe») ln dt« Grundstück Oehme», Ätzern- straße 3, um di, Grundsteuer eirquzteh«, obßletch fi, schon de- zahu »ar. S» war «in Jrrthum. Oehme war nicht da. Der voldnt kam a« andern Morgen, am 1». März um «s Uhr wieder, mit Gewehr und Säbel bewaffnet. Kaum war dtrThür geöffnet (so sagte nämlich Frttzsche), als ihn ein Mann, der später ihm al» Oehme de eichnet wurde, am Arm faßt« und ihn zur Hausthür hinausdrängte. ,.Wa» wollen Sie?" fragte Oehme Antwort: „Ich komme auf Ex-cution wegen der rückständigen Grundsteuer." O-Hm« fing an zu raisonnir«: „Ich will Euch helfen! Mach« Sie daß Ei« fortkomm« Der Eradtrath mag seine Sachen besser besorg«. Ich haß« meine Steuern bezahlt!" Oehme ts» nämlich Besitzer de« Grundstück«. Im Gart« faßte Oehme das Gewehr des Soldat«, das Letzterer wieder zurück- zsg und nun von der Waffe sofort Gebrauch mach« wollte. Oehme erklärt, er habe sich nicht wid« setzt, sondern nur gesagt, er sei nicht« schuldig, habe am Tage vorher schon seine Staats- und städtisch« Abgabe« bezahl». Daß der Soldat schon einmal dagewesen, wußte er nicht. Dennoch sei der Sol dat hereingrtrrten, er habe aber ihm die Thür »«treten und nur gesagt: „Marsch, moche» Sie, daß Ei« fortkomm«, Eie kommen zur ungehörig« Geschäftszeit!" Möglich sei e«, daß er das Gewehr des Exequanten angegriff«. aber erst dann, als er gesehen, daß der Soldat von der Waffe Gebrauch mach-« wollte. Er habe fich im Falle der Vtothwehr befunden und noch gerul«: „Um Gotte« Will«, thun Sie doS nicht!" Im Uebrigen sei e« noch stockfinster gewesen und in der Nacht lass« er Niemanden in sein einzeln am Walde st eh« des Hau», das er nut seiner Frau nur allein bewohne, in welchem er oft Gelder, immer aber viel Handwerkszeug und ArbeitSoorrath liegen hat. Da könne Jeder in« Hau» kommen, der fich ein« Soldatenrsck angezogen, ein Gewehr in die Hand genommen und sich einen Säbel umgehäng». Der Kunstgärtner Häni q will gesehen haben, wie Oehme den Soldat« geschuppt, sein Gewehr »griffen, daS Letzterer, der sich überhaupt sehr ruhig und gemessen betragen, wieder zurückgezogen. Auch «>ll Zeuge gehört haben, wie Oehme gesagt: „Der Stadtrath mag seine Sachen Kiffer besorgen!" Der Actuar Haase e klärte zu Protokoll, daß Oehme sich bei einer Con'rontation mit Häring höchst unargemessen betrug. Gerichtsassessor Lust veetheidigt das von Setten der St»atSanwaltschafk ewgelegte NechtSm.Uel de« Einspruchs gegen die Klagsreisprechung Oehme's, da daS Ge icht den Aktensioff nicht gehörig erschöpft habe Im U-bri- gen ser der Soldat m seiwm Recht gewe en, er mußte sich schütz« und hatte nicht erst zu fragen, weShaib, warum, wozu die Exekution verhän, t sei. Hat ßch Oehme verletzt gesuhlt, dann durste er sich an dem ur»chuldt«en O»gan der Behörde nicht so vergreif«, wie er es gerhan. Assessor Last ist »ürB-stra- fung Oehme's, aber für eme milne. Advokat Hendel erk ürt, daß eS gar nicht wahr sei, daß Oehme zugestand«, der Soldat habe an der Thüre ihm erklär», er sei zum Sleueiemzrehen commandirt. Der Soldat mußte eine sch,striche L»guimat>on vorzeigen, aber er hatte keine, wenigstens hat er keine gezeigt. Nachdem der Vertheidiger noch einmal der, Sachoerkalt historisch wiedergegeben, bält er d»e Angabe« deS Zeugen Häring für Ungenauigkeiten, ja Unwahrheiten; r» »üsse die Fre spr»ch- ung erfolgen. Hieraus sprecht Oehme selbst und erklärt den Richtern ruhig un» gemessen die Situation de« damaligen, so stockfinstern Märzmorger». Der Gerichtshof zog fich ,ur Be« «athung zurück und verkü«de>t gegen 1 Uhr, daß Oehme m>t einem Monat G«fän»niß und T-agung der Kost« zu beleg« sei. Er erhebt die Nichtigkeitsbeschwerde. EHsesgefcd i cd H Berlin, Montag, 4. März, Nachmittag» halb 4 Uhr. In der heutigen ReichsragSsitzunz, welcher Or. Stmion präfi- dirte, legte der Ministerpräsident, Graf ». Brtmarck, d« Ent- wurf der Verfassung des norddeutsch« Bundes nebst den dem selben vorauSgegangtnrn BündmßVerträgen und Conserenzpro- tokollen vor. Graf v Bismarck äußerte, »r wolle hierbei, unter Verweisung auf die königliche Thronrede nur Ems hinzusügen, nämlich daß da» auf die Dauer eine« Jahre« festgesetzte Bun n,ß am 18 August abläuft. ES sei nicht abzusehen, tn welche Situation Deutschland gerath« würde, wenn bis zum 18 August da» Berfafsunpiwerk, dessen Prüfung mehrere Landlage sich ausdrücklich vo-bthalten, nicht abgeschwfi n würde. Nach dem Schluffe de» Reichstag« würden vorausnchttich »te Land, tage der 33 Bundesstaaten schleunigst berufen werden. Wün- schenSwerth sei e«, daß auch diese» noch vor dem 18 August möglich werde. Ebenso würden durch rasch«, entschiedene Be schlußnahmen in Rordoeurschland unsere Beziehungen zu büd- deutsqland gefördert werdm. In unsere« Nationalcharakr« liege zweifelsohne Etwas, wrS der Vereinigung oon ganz Deutschland widerstrebe; wir hält« sie sonst nicht verlor«, oder bald zurückgewonnen. Bl'ck« wir in die Zeit der deut schen Größe zurück, in die Kaiserzeit, so fmden wir, daß kein anderes europäische» Land so viel Wahrscheinlichkeit hatte, fich eine mächtige nationale Einheit zu «rhalren, w»e Deutschl.no. Der Grund daß die Einigkeit verloren ging, ist, glaube ich, dieser Ueberschuß von männlicher Selbstständigkeit und von UnabhtngtgkeirSgesühl, welcher in Deutschland den Einzeln«, die Gemeinde, den Stamm veranlaßt, fich mehr auf eigene K,ast. als auf die Gesammiheit zu verlass«. Die Gefügigkeit Einzelner zu Gunst« de» Gemeinwesens hat unser« Nachbarn schon früh Wohl-Haien gesichert, welch« wir jetzt an streben. Die Regt-rung« haben jetzt ein gute» Beispiel gegeben; all« Hab« Opfer gebracht Liefern auch wir den Bew»>», daß wir au» der 600jährtg« Leidensgeschichte Deutschland» Erfahrung« ge macht haben Beherzig« wir, daß da« Mißlingen de« Werke» ln Frankstut und E'furt eine 16jährige Unsicherheit und Un zufriedenheit herbetgrführt hat, welche schließlich durch die Ka tastrophe de« vorig« Jahre« ihr« Abschluß find« mußte. DaS deutsche Bork hat da« Recht, von un« zu erwarten, daß wir einer Wiederkehr dieser Katastrophe oorbeug«. — Da» HauS vertagt di« geschäftlich« Behandlung über di, Vorlag« br» nach Druck derielben und beschlicht auf Schwerin'- Antrag, die Echlußberaihueg über dt« «ingebrachten beiden Geschäft«, ordnung»«,träge. Sodann folg« Wahlprüfung«. (Dr. I.) . . Lorntz, wie tzie p«lizeilich« Bekanwtmachuno kucket: »ach vorher,«gatchmer vchä». düng verübte Mord beschäftigt gegenwärtig in Berlin da» allge» meine Interesse vielfache Mittheilungm kurfirm über tzie ««, pörmdm Einzelheit«; leider scheint noch immer keine fich«, Spur vorhanden, welche die Entdeckung sichert. Jedermann fragt sich, wie eine solch« That auf offener Straße fast bei Tageslicht möglich gewesen? Wir stell« einige Notiz« hiesiger Blätter zusammen, bemerkt der Berliner „Publizist", ohne di, genaue Nichtigkeit vorläufig verbürg« zu können. Der Ermor. tzete, ein sechzehnjähriger, langgewachsmer schwächlicher Jüngling, der erst vor etwa sech» Wochen von seinem Verwandt« und Lehrherrn au» einem Dorfe bei Potsdam hierher genommen worden «ar, hatte, wie die Gericht» - Zeitung berichtet, seit längerer Zeit Morgen« um 4 Uhr Backwaaren von der Keffeb- flraße nach der Müllerüraß« zu tragen. Er mußte auf diese« Wege den Jnvalidenpark pasfiren, der um die angegeben« Zeit vollständig öve und leer ist, da die Arbeiter der viel« in der dortigen Gegend liegend« Fabriken erst Morgen« um 6 Uhr d»n Weg durch diesen Park nehmen. Für einen einzeln« Mensch« ist dieser W'g daher um so «ehr ein unheimlicher^ al« sich in dem Park, namentlich an der Grmze d,« dort de» findlichen ExercierplatzeS der reitend« Artillerie und an de« Ufer der Panke, verschied«« Stelle» befinden, welche zu eine« Hinterhalt sehr geeignet sind. Corntz hatte denn auch daher schon seit mehrerm Tagen ganz off« Furcht vor diese« Wege gezeigt, indem er dem Nachtwächter in der Keffelfiraße erklärt», es komme ihm so vor, als ob er von mehreren Mensch« ver folgt werde, ihn auch bat, er möge ihn doch durch dm Park begleiten; der Wächter »«mochte diese Bitte jedoch nicht zu er füll«, da er fern Revier, zu dem der Jnvalidenpark nicht ge hört, nicht verlassen dürfe. Am Montag früh hatte Eorritz, wie gewöhnlich, seine Backwaaren auSgetrag« und begab sich gegen 5 Uhr auf den Rückweg, kam jedoch nicht wieder nach Hause und war auch, trotz der wegen seine« lang« Aus bleibens nach »hm seit«» seine» Lehrherrn angestellkn Nachforschung«, zunächst ntcht aufzufinden. Gegen 10 Uijr Vormittags bemerkten einige Personen, die an der dunkelsten Ecke des Parks eorüäergrng« im Wasser der dort fließend«, j-tzt gerade angeschwollenen Panke ein« schwimmend« Stiefel. Dies fiel auf, man trat näher an daS User und sah nun auf dem Grunde der Panke einen Leichnam lieg«. Der Kopf de» Tobten war durch den Rock, der über denselben gezogen war, verdeckt, das eine Bein der Hose wav hochgeschoben, an einem Fuß fehlte der Stiefel, der ob« auf dem Wasser schwamm. Sofort wurde von diesem Auffinden der Leiche im nächst« Po- lizewmeau Anzeige gemocht und dort veranlaßt, daß der Tovte, >n dem sogleich -er in der dortigen Gegend ganz be kannte Bäckeelehrting Corny erkannt wurde, aus dem Wasser gehoben unv «nächst in das JnvaltdenhauS, bald darauf aber zum Obdukiivnehuuse ge rächt, woselbst noch an demselben Tage die Obduktion vorgenommen wurde. Bei derselben soll«, außer der bekannten Verstümmelung, zwei »östliche Wund« am Kopf und drei Stiche im Rücken gefunden sein. Die gräß liche Verstümmelung des jungen Mannes ist anscheinend erst nach dessen Tode vorgenommen worden und scheint dm Zweck zu haben, den Verdacht de« Grundes der Tödtung auf eine falsche Spur zu letten. Da t>otz der sorgfältigsten Nachforschungen im Jnvalidenpark, die Stunden lang durch starke Mannschaf ten der Lchutzman schvft vorgenommen wurden, Blutspurm nicht aufgrund« sind, so nimmt man an, daß Eorny unter ein»«, starken, etwa -o Schritt oon der Panke entfernt« Baume, unter dem man die Mütze dis Ermsrdeten und zwei SLlüffrl, d e er wahrscheinlich tu dre Hände genon«« hat, u« fich ihrmtz tm Falle eines Anfälle» al» Waffe zu beeile««, gefunden har von dm Mördern überfallen und so gewürgt worden ist, daß er nicht za schrei« vermocht hat. Dann hiden ihn die Mörder bi« zur Panke geschleppt und hier erst erstochen und verflüm- melr, damit keine Blutspuren hinterbleiben konnten. Wie lautlos die entsetzlich: That verübt wsrd«, geht darau« hervor, daß die in seh- geringer Entfernung postirte Schildwacht nicht da» gering»« Geräusch gehört hat Der Mord kann nur zwischen 5 und K Uhr Morgens verübt sem, da Niemand von der Menge der Arbeiter, die kurz vor 6 Uhr den Jnvalidenpark prsstrt find, etwa« Verdächtige» gesehen oder gehört hat. — Wie die „Reform" mitthellr, hat di« Obduktion zwei Tag« in Anspruch genommen, da der erste ganz von der genau« Beschreibung de» Leichnam» in Anspruch genommen wurde. — Nach «ine- andern MütHeilung sollen die Kopfwunde», welche «an an der Leiche »orsand nicht von Messerstichen, sondern von Schlägen mittelst eine» Knütiel», Steines oder sonstig« harten Gegenstandes her rühren; außer jenen Wunden sind am Kopfe noch mehrere Contusion« gesund« worden. E» scheint demnach, al» wäre da» unglückliche Opfer zuerst durch jene Schläge betäubt und dann nredergeworfm ward«. An beiden Handgelenken zeigten fich Spar«, welche erkenn« ließen, daß der Ermordet« an den Händen festgehalr« wurde, während die That an ih« verübt wurde. An jevnn Schenkel, dicht über den Knie«, fand man »in« großen blau« Fleck, und die» deutet darauf hin, daß Derjenige, »elcher die gräßliche Operation mit ihm vornahm, auf dem Körper de» Kaaben kniete. Zur Auffindung von Spur«, unlche zur Entdeckung de« muthmaßlich« Mörders de» Bäckerlehrling» Corntz führen könnt«, wurde gestern Vormittag der Exereinplatz hinter der Garde-Füsilier.Kaserne in der Rich» tung hin, weläj« Eorny eingeschlag« Hab« soll, mittelst Um pflügen« und Durchsieben» unter speeieller Aufsicht von Ertmi- naibenmt« sehr sorgsam untersucht, ohne daß «S gelungen wäre, Anhaltrpunkt« zur Entdeckung dr» Mörder» zu find«; eben so vergeblich waren leider auch die angestellten mühsam« Ermit» elung« der Feuerwehr in der Panke. (V. Z.) Getreidepreise. Dresden, am 4 März 1867. a. d. Börse Thlr.Ngr. b. Thlr. Ngr Weizen iweib) 6 Weizcn(braun) k Korn 4 Gerste 3 artoffeln 1 >5 19 17 s, 22-, 27»-, rv 7 6 4 4 2 2 Butter o Kenn« 17 bi» 18 Rar. a. d. Markte 5 Weizen 22'/, Korn 4 80 28-. Gerste 3 23 2'/, Hafer 1 38 kt/äHcuäCtr. SS — 10 StrohaSchock 6 - Erbsen — — Thlr.Ngr. d. Lhlr.Nmt 6 10 i 5 < 4 4 2 1 k 28 10 3 L