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Dresdner Nachrichten : 24.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189006246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-06
- Tag 1890-06-24
-
Monat
1890-06
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.06.1890
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e^-L kds Yerkin. Der Reichstag wkro dem Vernehme» nach in her ersten Juliwoche vertagt — Die Bndaeikommilsion leimte heute die Verbesserung der Klassen 6 bis 3 ob. für dir Klassen k b>» X. u»d für die unteren Beamten wurden die Erhöhungen bewilligt. Ebenso wurden die Ausbesserungen beim HilsSarbeltersond gencv nicht und die lltegierung in einer Resolution ousaesvrderl. zu untersuche», welche Hils-arbeiterstellen sich in etatmäßige Stelle» umwandeln lassen. Auch di« Stellenzulagen wurden bewilligt, aber mit dem ausdrücklichen Vermerk: .»»nächst nur für da-EtatS- jcchr 180EV1" Damit war die Berathuna de» RachtragSetatS in der Kommission beendet. — Die Wadtprilfungskommission beschloß Bcauslandnng der Wohl de» Antisemiten Pickenbach. — Der Reichskanzler v. Caprivi wird, wie man annimmt, bei der »weilen Veralhnng der Militärvorlage im Reichstage eine Erhöhung der Zahl der DiSpositionsurlauber. welche nach etwa zweijähriger Dienstzeit entlassen werden, in Aussicht stellen. — Beim Reichs- kinzler findet ani Donnerstag ein parlamentarisches Gartenfest statt. W i e n. Der gestrige erste Sonntag, an welchem der Zonen- tau> zur Anwendung kam, batte den stärksten Lokalveikehr auszu- we.>ta, der bis jetzt überhaupt »u verzeichnen war. P r a a. Ter Montanvercin für Böhmen beschloß, der Ge rne imamkelt der Arbeiterschaft jene der Gewerkschaften entgeaenzn- jicltcn Keine der Gewerkschaften soll einseitige Zugeständnisse nia.:,^ Hütten Paris. Die TelcgravbewConferen, beschloß, vom l. Juli na.hsten Jahres ab. Herabsetzung der Wortgebühr von Frankreich nach Teuljchtand von 20 aus 15 Cent., die Berechnung sranzö- nschcr Wortverbindung als ein Wort und Einführung mit den Buchstaben S1—k bezeichnet«! Telegramme, die dem Adressaten gegen EmpchiigSbescheiniguna persönlich einznhändigen sind. Rom. Ter „Perseveranza" zufolge sind am Sonnabend in Rom 2 Kabi'ncts-Cvuricre aus Berlin nno Wien eingelwssen. welche die Ratifikation den. der Tripel-Allianz bis Ende 1805» deS ver- lauaerten Vertrags übeebrachten. — Heute oder morgen wird in London zwischen Salisburv und dem Grafen Hatzfeld der Noten austausch vollzogen, welcher die Grundlage bildet für die förm liche Uebercmkuiisl. welche ebeniattS in den nächsten Tagen unter zeichnet werden >oll. sobald die Details geregelt sind, betr derer hier in Berlin Berhandinngen slakifindcn. — Der englische Gon- beuicur Helgolands soll ans Be flauen geäußert haben, die ileber- gibe der Insel an Deutschland würde voraussichtlich den ».Oktober kt.ittfinden. Ten feierlichen Akt werde wahrscheinlich Prinz Heinrich mit einem Geschwader im Name» des Kaisers unter dem Beisein eines englischen Geschwaders vornehmen. Ter Gouverneur selbst werde rensionirt. die kleine britische Küsteuwache siedle nach Ena lind über. Die Regierung wird sich daraus beschränken, dcmReichs- lage eine Geietzesvorlage vorzulegen, welche die Annexion Helgo lands und die daraus bezügliche» Rechtsverhältnisse ordnet. — Ter chng ein Antrag Preußens ans einheitliche- Verfahren in der Be- i indlung von Natnralüatwnsgciuchen ein. — 'Vom Ministerium iur Effaß-Lokdringen sind bezüglich der Paßpflicht nachfolgende Bestimmungen erlassen worden: Ausgenommen von der Paßpflicht üud die Effcnbahnrcffenden. welche Elsaß-Lothringen ohne Aufent halt zu nehmen, durchreisen wollen und an der Grenze eine ent- wcechende Fahrkarte vorzcige» wollen. Fahrkarten nach der Station Kehl befreien von der Paßpstichl nicht. — Ter „Reicksanz." llieilt mir: Tnrch Belehrung und rechtzeitiges Einschreilrn oller be- cheiligten Behörden ist es endlich gelungen, der Auswanderung der ländlichen Arbeiter arrS Pommern nach Brasilien einigermaßen zu steuern. Namentlich hat«» anch die Briefe der dorthin Ans- gcwar.dcrlen und die Schilderung über die Verhältnisse daselbst wesentlich zur Beruhigung der Auswanderungssticbt bcigetraacn. — Fiuanzmimslcr v. Schot» hat mit Rücksicht auf sei» Augenleiden seine Entladung eingereicht. Die Ernennung seines Nachfolgers fleht unmittelbar bevor. Brüssel. 500 Personen, meist Deutsche und Holländer, de gaben sich gestern mit Musik und Fahnen nach Waterloo, Auf der Fahrt begegneten sie feindlichen, durch die Hetzereien hiesiger fron- zösi'cher Blätter helvorgenifencn Manifestationen. Aus dein Schiacht'clde wurden vlämtsche. niederländische »nd deutsche Reden probten Steuershsteni fußen »u lallen, erscheint nicht besonder- vor« sichtig. Nnzulrefsend ist ferner die Ansicht, daß dir Einkommen- stener «ine gerechtere vertheUnna der Stenern herbei,»führen ver möge. Dicie Steuerart läßt aber thatstichlich unberücksichtigt, ob sich die Quelle de« Einkommens ohne Verdienste deS Inhaber» all- lährllch venncbrt durch die Steigerung deS GnrndbesitzwertbeS oder vermindert durch die sorlschreirrnve Herabsetzung de« ZinSsuhcS der Wenhvapier«. die der Staat». Tb. selbst herbctführt: sie kehrt sich nicht daran, ob d>rö Einkommen stammt an« dem pensivusbeicch- tigtcu Gebalte eines Staats- oder Gcmclndebeamteki, oder ob e» im mühsamen Wettbewerbe erworben werden »niß: ja sic gestattet die Heranziehung des Gehalte» zur Steuer, wenn sie für städtische Zwecke erhoben wird, nur bi» »n vier Fünftel der Höhe desselben, erlaubt aber nicht, daß der Grwerbtreibende. um sich beim Eintritte der ErwcrbSnnfähigkrit vor Hunger oder bei seinem Tode die Hiiikerlasseiicn vor bitterer Noth zu schützen. ÄlterSzenleii- oder LebenSversicherung-beit'-är: vorn Einkommen aditrht, sondern ver langt auch für diese» Töeil de» gewerblich nnd wirlhicdasllich nicht verwendeten Einkommens die entiprechcnde Steuer und noch dazu in vrogreiswer Form: sie gestattet fernerhin, dem einen Erwerbenden eine Reihe von Abzügen zu machen und io lein Einkomnicn als ein vrrhältnißinäßig niedriges erichcinen zu lassen, während sie de», anderen dies versagt, vielleicht versagen muß, weit sich die auf Verbesserungen zielenden Auswendungcn schwer oder nicht genau be ziffern lassen; sie verschließt die Augen davor, daß ein glriches Ein kommen dazu dienen muß. einer vielköpfigen Familie »>»» Unter Halle zu dienen, welches dem Einzelstehenden erlaubt, ei» bchag, UchkS Leben zu führen: ja sie läßt sogar zu, einen beilinnnlen Thcil doppelt zu besteuern, wenn dieser Thcil durch Uebcriiahme einer rechtlichen Vcrvslicklnng an einen Drillen gezahlt und von Diesem verzehrt wirb. Ter Staat handelt ganz zweckmäßig, wenn er ans einen Ausgleich durch Erhebung örtlich velsch>cdei>er«tr»ern verzichtet und sich, abgesehen von der Grundsteuer, mit der Ein kommensteuer, trotz ihrer vielfachen Schattenseite», begnügt: ein Gemcinmesen. wie die Stadt Dresden, hat jedoch dieses Recht noch nicht: es kann sich auch nicht nitt dem durch die indirekte», ans NahrungS- und Genußinittcl gelegten Steuern geschaffene» Aus gleiche begnügen, sondern hat dielen Ausgleich auch aus anderem Wege herbeiziiführenund zu diesem Zwecke erscheint lieben der Grundsteuer die Nntzrcminsleiier als durchaus geeignet n»d zweck mäßig, weil die Höhe derselbe» in das Erinesjen deS Einzelnen gestellt ist, vorausgesetzt, daß dieselbe ei» für allemal »ach einem Satze erhoben und nicht je nach Bedarf niedrig oder hoch bestimmt wird. Abgesehen von dem Uinstande, daß durch die Nutzranmstencr der Kreis der Steueipstichligen zum Vortbcile des Geuic»uveseilS erweitert und Mancher getroffen wird, welcher ohne diese Steuer frei ousgcheii würde, so auch die Fremden bis z» einem gewissen Grade, bat die genannte Stener anch den Vorzug, daß sic in einigem Berliälliiiffe zu den Bortbeilen sieht, welche die Stadt den einzelne» Steuerpflichtigen gewährt. Je mehr der Einzelne für seine Wohnung answenbel, desto mehr nimmt er für sich die Wohl- that unserer städtischen Einrichtungen in Anspruch, in ähnlicher Weise wie der Gnlndbcsitzcr. dessen Vorbcsteucrungspslicht die Mehrheit nir gends bestreitet. Wenn dem Vorschläge dcS RalheS der Vorwurf gemacht wird, daß die Nntzraumstencr nunmehr nur verhällniß- niäßig Wcuigk tresse, Viele dagegen slcncrsrci lasse, mm, so trifft die Steuerfreiheit, was mit großer Freude za begrüße» ist, hanpl- sachüchdiewirthschas'lichSchwachcn.die Stcncrpslicht aber Tiejenigcn, welche um so vielmehr Steuer zahlen müsse», als die Erstgenannten weniger ausbriiigen. ES wiid die Nutzranmsieuer vor Allein den zahlreichen in Dresden wohnhaften Ncmc»hcsivcril und Pensionären angenehmer sein, als die reme Euikoimiicusieucr, weil Jene nicht und BlumenkSrbchcn ln hinreichend« Weise gerecht »u werde». Ja viele Leidtragende schritten schon am geitrigen Bombend de» Johannistage» hinaus nach den Gräbern unserer lieben Geschiede nen und legten am Kreuze lebende Blumen nieder. Jeder, der heute am Grabe Einkehr hält. wird fühlen, daß die Liebe, da- starke gehet,miitzvolle Band, welche» dle sichtbare Welt mit der unsicht baren verbindet, den Abgeschiedenen lebendig in un» hält. Mögen beute alle die Trauernden in wehmütbiger Sehnsucht an dem Tröste seelisch erstarken, daß nach dem irdischen Lenze der himmlische folgt, welcher ihr Vcilangen stillt l — Die bewährte Menschenfreundlichkeit der Bewohner Dres dens zeigt sich von Neuem in Hellem Lichte gegenüber der Wlttwe de» erschlagenen Gefangenenaufseher» Nuppel, für welche zur Stener der ersten Noch bereit» mehrfach kleine Beträge bet ver Ned. d. Bl. ringeganacn sind. So wurde u. A. am Stammtisch des Restaurants Anßcndors die Summe von 80 Mk. gesammelt, die sicherlich der unglücklichen Frau hochwillkommen lein werden. Daß diclelbe durch die Sorge für ihre fünf unmündigen Kinder schwer niedergedrückt ist. ist eine Thatsache. welch« vielleicht men- ichensrcundiiche Herzen dazu veranlaßt, durch Uebernahine der Er ziehung des einen oder anderen Kinde« der Mutter die schwere Last zu erleichtern. Die Kinder deS Getvdteten. der stet» ein braver, solider und fürsorglicher Vater war, sind gutgeartet, wohlerzogen und bescheiden, — Die am Sonnabend in Cölln b. Meißen stattaehabte polizeiliche Durchsuchung eine» Eisen bahnznge« nach dein eiilstoheiien Mörder Neubauer batte folgende Veranlassung In förmlich ficberhaltcr Erregung meldete sich am Sonnabend aus dem hiesigen Polizeiamte ein hier ansässiger Magnetiseur und er« zählte, daß einer seiner Clienten soeben unter seiner Behandlung einen spiritistischen Moment gehabt habe. In solchen Augenblicken Härle der betreffende Client gewöhnlich Bisionen, deren Zuverläi» sigkeit nicht in Zweifel zu ziehen wäre. Er lder Erzähler) hätte die Gelegenheit benutzt, nach dem Aufenthalte de- Mörders zu fragen und sofort wäre ihm von Seiten seines Clienten die Ant wort geworden: ..Ja, ich sehe ihn. Jetzt geht er die Ufer der Elbe entlang, letzt bleibt er stehe» und nun biegt er nach Cölln ein. Jetzt betritt er d,e und die Straße und das rechts gelegene Restaurant" re. Auf dcrPvlizeidirektion stutzte man und bedeutete de», Herrn Magnetiseur, daß dag Alles sehr schön, aber zum Ein- schrcilen kaum geeignet wäre. Daraus erwiderte der Erzähler, daß von hiesiger Polizei anch gar nichts mehr »u thun sei, denn er hätte der Polizei in Cölln den Aufenthalt deS Mörders bereits telegraphisch angczcigt. Und so war es auch. Auf die telegraphische Anzcigr des Magnetiseurs hin wollte die Cöllner Behörde doch nicht ganz passiv bleiben und ließ nicht nur die Straßen und das mit Namen genannte Restaurant, sondern anch den eben abaeben, den Eisenbahnzng polizeilich durchsuchen. Bekanntlich hielt sich der Mörder aber in einer Cölln gänzlich entgegengesetzten Gegend auf und die dortigen Behörden sahen sich nun als das Opfer eines nicht ganz waschechten HelliebcrS. — In der vergangenen Nacht hat sich der am 10. Jnni vom Königl. Schwurgericht wegen SittlichkcitSvcrbrechen zu 7 Jahre» Zuchthaus vcrurlheiltc Maurer Ernst Brödncr auS Pieschen in seiner Zelle durch Erhängen entleibt. B. sollte heute früh in die Strafanstalt Waldhcim eingclielert werden. — Ei» eden erst angckvmmeuer Fremder, ein Bürgermeister einer Stadt in Schlesien, welcher sich auf einer Erholungsreise »ach hier begeben hatte, ist kurz nach seiner Ankunft in einem Hotel in Altstadt vom G ehirnschlag getroffen worden und verstorben. — Dieser Nummer liegt ein Prospekt von Jobs. Knauth in Grüichaiiiichctr (Sachsen) über verschicdciie Vorthcile bei An- al in der Lage sind, wie der Gewerbtreibendc, durch allerlei Ab- Wendung der neuen Nagel-Zange bei. züge das Einkommen möglichst niedrig erscheinen zu lassen und den — Chemnitz, d. 23. Juni. In der Heu eigcnllichcu Thalbestand zu verschleiern. Man soll nicht einwcnde», "" daß Dresden »uiimchr groß genug geworden sei, sich von solchen Rücksichten auf Fremde zu entbinde». Wenn es als ein Vcuzng der Niitzranmstcucr bezeichnet wird, daß ihre Höhe mehr oder weniger ui das Ermessen des Einzeinen gestellt ici, so erleidet dieses Leb allerdings dadurch cuie gewisse Einichlänkiilig, daß jede vom Sillen des Miethers nicht abhängige Mlc'lhsziilSilcigeruna aller gehalten und Nalioncllhhmneir gesungen. Tie 'Rückkehr ohne Zwischenfall. Berliner Börse.^ Infolge der verlies neuen Cholerameldunacn diiigs eine unfreiwillige «keileeerhöhniig herovrriifl. Aber Angi sichrs der Tbatsache, daß Wohnungen mit niedrigem M>elhszins aus Spanien und der Mitthkilung, welche über das Geschäft?-1 ^ gebahren des Credit Foncier veröffentlicht wurden, verlies die Börte heute ziemlich schwach. Tie Veräiwerimgen der Eourse waren rü dest nicht erheblich. Für Bergwerke gelangte sbäier aus Illtimo- deckimgcn auch eine fühlbare Stimmung zum Durchbruch. Im Kassavcrkehr waren Banken vernachlässigt, dcursche Bahnen ruhig, behauptet. Bergwerke unentschieden. Jndustriecn still. Privat- diskont 3M Prozent. 'Rachbörse besser. — Wetter: Bonviegend bedeckt, mehrfach Regen. Sndwcstwind. r - nrior « ». m. ,«»»,,»«., yr,»„ NZ oo. «„„»». 1,8,7». «»m». «oNNrr «,!,»»» 97.«n. vn». 89,ao. »>tc,»t« '.".'IM. rrkSd,!. vk. lra,70. L^ura lrr.80. Atalirner ^ Bcfcftjgt. v»r,>SLlu».> «rate»».»». «»leide N«.t,S. :7l-Itki>kr Sü.IL. ««,»««. b-hn E.so. 0St.!?Z, »». vrivriNNrn —. Svantkr Ibv„ Agy-ke* <i>7,l8. cn»»»»e» 89.7,75. ckSc»m»l« 6A,0<». Unrnlsdgcde». > s. «ro»»»e» ISLIutz.» vei,e» »er In», N 8a. »er ee»«»r..rec»r. -'7.89, beh»u,le«. svirttu» »er Axul 2S.M. »er «eptbr.-Deevr. 37,». de»ao»1kl. iNnbol »er Juni 7»,U0, »er Se»teuiber-Leccmber <7,09. weichen», tt »Iarr » a °>. «r«»»k«r» ,echlu»t. «eil», »er S!«»emd», lS7. «»,,» »:r Uciober >'.'1. »er Mir, W7. Lvndon Nve»duk,en-r>ericht>. «nalischer Sellen «ritzet», sremde, fteit», a-u er zögernd. Hafer circa > , «ch. Wochenrijckaana. V-rftr »riae. Mol» n-,ll,xcr. Sohnca un» Srdsca un»rrin»rrt. «!cl,l siciiz. — wettcr: Bcwoikt. ie- zur exiniomineiiiteiier perangezoge» weroeii, ono oereue einen nheil genießen, und AngesichiS deS überhaupt niedrig bemessenen eucriatzes erscheint der einer hohe» Mieth',iiisstcncr bisher gewiß : 'Recht gemachte Vorwurf iinninclil kaum bcachltich. Tie bis- VtrtltcheS und Söchstschrs. — Se. Majestät der König kam gestern Vormittag Villliitz nach den! Königl. Residenzschloffe. nahm daselbst die Vor träge der Herren Claatsmimster und AbtheilungSvorstände sowie des Herrn Geh. Rath Bär entgegen und erlheilte daraus mehrere Audienzen. — Sc. Ercelleuz Herr Minister von Noftih-Dallwitz beehrte Sonniäg Nachmittag in Begleitung deS Herrn AmtShnnpt- riaims Le Maistrc die Kunst- und Gewerbe-Ausstellung zu Sch andau mit seinem Besuche. Tcrselbe verweilte eure Stunde in der Ausstellung und sprach den Herren des Comitees icine volle Befriedigung aus. Tie Ausstellung wurde an diesem Sonntag von 430 Personen besucht. — Ter Präsident des evangelisch-lutherischen Landeskonsisto- riüm-s v. Berlepsch hat mit gestern einen mchrwöchenttichen Uilaub angetreten. — Gestern Vormittag traf hier Se. Eminenz Kardinal Erz- bischof von M rchel» . Peter Lambert Gossenz, mit Gefolge cur und stieg »r Wcbcr'S Hotel ab. ^ — »Herr Hotrath Tr. Schnric» giebt Ende Juli d. I. seine Slellnn.z als Hofarzt auf. Diese Stellung soll dem Vernehmen nach nicht wieder zur Besetzung gelangen. Seine Thäligkett als Schörant setzt Herr Honrath Dr. Schurtg fort. — Ter Generaladjutant de« Kaisers von Rußland, Graf Jgnatiew, der am Sonnabend hier im Holet Kaiierhos cin- gelrofsen war. ist gestern Vormittag nach Mainz wcitergercist. — Vor einigen Tagen wurde a» dieser Stelle der Bericht der Mehrheit des Finanz- und Rcchtsausschuffes über die hiesige Steuerreform seinem Hauptnibatle nach wiedergegeben, aber rs wurde auch schon erwähnt, daß ein Bericht der Minder heit dieses vereinigten 'Ausschusses erscheinen würde. Zeichnete sich der erstcre Bericht Lurch ttchmcnSwerthe Ausführlichkeit au§. so rsr bei dem Beruht der Minderheit, eine vortreffliche Arbeit des Herrn Stadtverordneten Tr. «ned. Unruh, die überzeugende Klarheit und Prägnanz hcrvorzubeben. In diesem Bericht heißt cs: Tie Minderheit der bcrichterstciltenden Ausschüsse kann in der von der Mehrheit vorgeschlagcncn Form eine befriedigende Lösung der Sicucrreform nicht finden, weil die Mehrheit neben der Grund steuer als Borsteuer lediglich die Einkommensteuer empfiehlt, von der unzntrrffenden Voraussetzung ausgehend, daß die Einkommen steuer in der Art und Form, wie sie der Staat erhebt, sich bewährt habe und eine gerechtere und die LeistnngSsäblakeit de» Einzelnen sicherer treffende Besteuerung Herbeisühre, als die bisher tn unserer Stadt geübte Steuererhebung. Unzutreffend ist zunächst der An», 'pnich. daß die Einkommensteuer sich bewährt habe, um deswillen, weil sie bisher »ur in einer Zeit deS erheblichen wirlhichaftlichen Aufschwung? erhoben worden ist: der Beweis, daß sie dasselbe leisten würde tn Zelte» de» wirtbschaftlichen Niedergänge» oder des längeren Dannederlegen» der Industrie und des kärglichen Verdienste« de« Einzelnen muß »och erbracht werden: bis dahin ist das ihr gespendete Lob ein unverdientes. Man braucht nicht ohne Noch schwarz zu sehen, aber e» gewinnt doch den Anschein, al« ob wcr i» gewisse« Sinne den wirthschaftlichen Höhepunkt erreicht oder gor schon überschritten hätten und zu einem solchen Zeitpunkte die städtischen Einnahmen auf etnrm noch nicht vollständig er gänz steuerfrei bleiben sollen, daß ein großer Thcil des sog. Mittel standes. die mit festem Gehattc Angestellten, nur mit ff:> ihres Ge haltes zur Einkommensteuer heraugezogen werde», aliv bereits einen Vorth ie mit bcr gegen die Mielhzinsstencr bestandene Mißstimmung richlet sich gewiß nur zum Theil gegen die Steuer leidst, zum größeren Thcile gegen ihre Höhe, die uanieiillich vom Gcweebtteibcuden unange nehm empfunden wurde, Tie wesentliche Erniedrigung der Nntz- raiünstcuer wird ihn gewiß mit dieser versöhnen. Hierzu kommt, daß die Eiittvohnmchast an die Erhebung einer Ntitz>auiilsle>lec und zwar einer höheren, als sie jetzt vorgrschlagen wird, gewöhnt ist, nicht aber an eine hohe und ihrer Hohe nach jeweilig erheb lichen Schwaiikiingen unlerliegende Einkommensteuer, Man vergesse auch nicht, daß der Grundbesitzer zur Nntzraumsteucc gleichfalls heiangezogeir wird, und daß die Erhebung der Grundsteuer und der Nutzrarimsteuer nach den Vorschlägen des NatheS die wirlh- schafllich Schwachen mehr eiillaslck, als die reine Einkommensteuer oder die Einkominenstencr mit der Grundsteuer. Man muß in dem Bestreben, die Schlechtergestellten zu entlasten, nickt allzuweit gehen und darf nicht dahin kommen wollen, den Begriicrte» allein daS Steuerzahlen zu überlasten, denn daS letztere ist nicht nur eine Pflicht, sondern auch ein 'Recht, ohne welches die uneingeschränkte Anöübnng anderer Rechte durchaus unstatthaft erscheint. Ein nicht unberechtigtes Bedenken, sagt schließlich der Bericht, gegen die Ein- , kommentlcuer liegt zwenelloS in der Selbstabschätzung. Es liegt von die Vesürchtunq doch sehr nahe, daß die doppelte Besteuerung , lediglich deS Einkommens dem Versuche einer Täuschung seitens i der zu Besteuernden Vorschub leistet, die anch die findigste Ein- schätznngSkommiffion nicht auszudecken im Stande sein würde. Wenn man aber bedenkt, wie sehr die allgemeine Moral geschädigt wird durch vermehrten Anlaß zur Steuerhinterziehung, so wird man die Eigenschaft der Nutzraumstcnec, die darin besteht, daß sie kaum hinlcrzvgcn werden kan», nicht hoch genug amchlagen können. Tie Minderheit des vereinigten Finanz- und RechtS-AuSschusses beantragt daher: »Kollegium wolle entgegen dem Anträge der Mehrheit, entsprechend dem Vorschläge des Rathcs, der Erhebung einer Nubraumstencr zustimmerr". — Dle ans Anregung Ihrer Majestät der Königin von dem hiesigen Johannesvcrcin errichtete Hnuscrgrnppe mit kleinen Familienwobnimgen, Sebnitzerstraßc Nr. 27, 20 und 31, die nicht weniger als 84 einzelne Wohnungen umfaßt, wurde gestern Vormittag von Ihrer Majestät besucht und auf das Ein gehendste besichtigt. Ihre Maiestät wurde empfangen von den Vorsitzenden dcS Vereins, den Herren Geh. Rath Hertig und Eommcrziciwath Pitz, sowie den drei Tamcn. deren Jede über eines der drei Häuser als Leiterin gesetzt ist: Frau Exccllcnz v. Nostitz- Wallwitz. Frau Ohcrdürgcrmeisler Dr. Slübcl und Irl. v. Noilitz- Drzewiecka. Die Führung Ihrer Majestät durch die einzelnen .Häuser hatten Herr Llndtrath Richter und für jedes der einzelnen Gebäude die demselben vorstcbende Leiterin übernommen. In der Begleitung der Königin befunden sich Frau Oberhofmeistcrin v. Pslngk, Herr Obcrhvsmarschall v. Watzdorf und Frau v. Mcnjch. Ter königliche Besuch währte volle zwei Stunden: Ihre Mawilät besichtigte alle Räume bis binaui in die 4. Etage und nahm von allen Einrichlnnacn Kenntniß, sich nach Allem genau erkundigend, und sprach schließlich ihre vollste Befriedigung an?. Von den die Häuser mitbewohnciiden Kindern wurde Ihre Majestät mit Gesang und mit Blumcnsvcndcn begrüßt. Im Ganzen sind in den drei Häusern, alio bei 8t Micthparleien. 20t» Kinder vorhanden. — Obwohl die kirchliche Feier des JohanneStageS, somit dieser selbst als Festtag anfgehobe» ist. hat sich doch die pietätvolle Sitte erhalten, daß Tausende pietätvoller, edeldenkcnder Menschen an diesem Tage zu den Stätten wandem, welche ihr Liebstes und TheuersteS tn sich ausgenommen. Zu Johanni 180:; gab znm ersten Male dle hiesige Stavtbehörde auf Anregung de» Stadtverordneten Hofgürtler Sevffarth den Impuls, die Kirchhofe In festlichen Schmuck zu kleiden. Auf städtische Kosten wurden da vor den Hanptetn- gänaen zu den Friedhöfen Edrenvforten errichtet. Die nächstfol genden Jahre nahm sich ein Comitee der Sache an und von 1866 an bedurfte e« keiner weiteren Veranlassung von Außen mehr zu dieser sinnigen Jobannlüfeler. DaS Publikum übte den Todtenkul- tu» durch Schmücken der Gräber am Tage der Sonnenwende frei willig. Alljährlich wurden ». V- in sinniger und geschmackvoller Weise die großen Soldatengraber aus dem alten «nd Welten Neust. Friedhöfe mit Fahnen und Blumen geziert, tn denen die Opfer der 1849er Moirevolution sowie die während der Kriege 1866 und 1870/71 in den diesigen Lazarethen verstorbenen Soldaten »üben. Hunderte geschäftiger Hände waren schon feit gestern beschäftigt, den Wünschen und Nachfragen nach Kränzen, Gutrlanden. Kreuzen . Re begonnenen Schtviirgerichtösitznilgsperiode werden in den anstehenden 13 Haupl- verliim'oliingeii nicht Ivcniger als 4 Sittlichkeitöverhrechen und 2 Fälle von Kindcötödtung abgenrtheilt werden — Chemnitz hat ein weiteres Smnbol einer Großstadt errungen, es hat laut Beschluß der Stadtvcrorvnetcn einen „berittenen PvlizeilMwtmmi»". — vcnte früh i» der 8. Stunde ereignete sich cm bedauerliches Unglück ans einem Neubau der inneren Jvhannesstraße. Ans bisher noch un- niisgcktältc Weise brach ein Theii eines dort aiffgerichtctcn Gerüstes, alle vier Etagen durchschlagend. Zwei Arbeiter stürzten mit de» Geustttrüimiicm vier Stockwerke herunter in den Hosccuun und wurden schwer verletzt aufgehoben. Wer den bedauerlichen Uir- glückssall verschuldet, wiid die eingeleitetc Uiiteriuchuna ergebe». — Desgleichen ereignete sich ein bedanernSwerthcr Unfall in einer hiesigen Maschinenfabrik, in dem ein großer Geichirrbogen umsch'.ilg und einem Arbeiter den rechten Oberarm und den rechten Fuß zertrümmerte, sodaß der verletzte Arbeiter längere Zelt arbeits unfähig ist. Kortsctzmra des örtlichen TsieilcS auf Seite 4 und S. TageSsieschichte. Deutsches Reich. Der Kaiser zog Montag an der Spitze deS Garde du CorpS-Ncgiments, dessen Jubiläumsfeier staltfand, vom Neuen Palais aus in das reichgeichmückte Potsdam ein. Im Lust- aaricn saud sodann in Gegenwart der hohen Hemchasten, unter denen sich auch die Kaiserin Friedrich befand, ein Fcldgottekditiist statt. Der Kaiser hielt alsdann eine Ansprache an das Regiment, in welcher er liervorhob, daß, io lange nicht die GardeS du Corps eine Attacke geritten, er reine Schlacht verloren gebe. Der Negiments- koinmaildcur crwicderte mit dreisachem Hoch aus den Kaffer. Stach der Festrede des Fcldpwdstes Richter führte der Kaiser daS Regi ment zweimal bei de» Kaiserinnen vorüber. Fieihcrr v. Gravenreuth, der frühere Stellvertreter deS Reichs- kommissaiS Wlßmaii», machte kein Hehl daraus, daß der deulsch- englischr Vertrag ihn in das schmerzlichste Erstaunen setze, und daß iciii Gefühl die Deutschen, »ml denen vereint er in Ostasrika gewirkt, Gesundheit und Leben eingesetzt, thellen würden. In die Abtretung von Witu könne man sich am ehesten finden, obwohl der Umstand, daß eS für Engländer werlhvoller sei, als für uns. an seinem Werth für nnö nichts ändere. Immerhin könne man daS erhcvlichc Lpscr. daS man mit dieser Abtretung bringe, durch die englischerseits ge machten Zugeständnisse kompensirt erachten. Höchst bedauerlich aber sei die Preisgabe Uganda'S. doppelt bedauerlich gerade nn gegen wärtigen Moment, wo durch PeterS Erfolge dort für nnS eine so außerordentlich günstige Lage geschaffen worden lei und Emtn Pascha'S Zug eine bedeutungsvolle Verwcrthnng dieser Lage ver sprach. TaS Allerschlimmste aber sei die Auslieferung Sansibars an die Engländer. Wie Uganda der Schlüssel zu Centralasrika io ist Sansibar der Schlüssel zu Ostasrika, und beide Schlüssel sind nun in der Hand der Engländer. Das heißt, daß die Engländer zu Herren der Situation auch in unserer eigenen Interessensphäre er hoben sind, und daS in einem Augenblick, wo nach schweren Opfern an Geld und Menschenleben praktisch wir die Herren der Situation waren. Alle afrikanischen Fürsten, auch Tippu Tipp, stehen zu den in Sansibar ansässigen Indiern in einem stark angespannten Vorg- verhältniß. Wer Sansibar hat, der hat Afrika. Leider ist nicht zu glauben, daß die Lohaliät der britischen Regierung sich überall und immer auf ihre Ünterthanen aubdehnen werde. Die Engländer haben in Ostasrika beständig gegen un» intriguirt. sie werden daS auch ferner thun; und jetzt erst recht, nachdem für ihre Jntriguen ihnen eine so starke Basis gegeben ist. Sie können uns ganz kolossal schaden, zumal durch den Vertrag an und für sich schon unser Ansehen in Afrika begreiflicher Weffe eine schwere Einbuße erleiden wird. So ist der Vertrag für unsere Sache in Ostasrika ein harter Schlag, der um so schmerzlicher trifft, als er unerwartet konimt. Tenn man versah sich nach verschiedenen Anzeichen von der gegenwärtigen Regierung eine» frischen Vorgehens in der Kvlonlalpolitik. Herr v. Gravenreuth gab an diesem traurigen Resultat wesentlich unserer ewig nörgelnden Opposition Schuld. Tie deutsche Kolonialgesellschast. Abtheilung Berlin, hat be schlossen, entsprechend der allgemeinen Stimmung tn kolonialen Kreisen von der geplanten und bereits eingcleiteten Festfeier zu Ehren de» Rcichskommissar» Ma,or Wißmann und derSchutztruvpe Abstand zu nehmen. Grund zu dem Beschlüsse,ist dle durch da» deutsch-ciigllsche Abkommen gänzlich veränderte Lage tn Ostofrika. Der bisherige ReichStagsabg. v. Gräve hat an feine Wähler ein Schreiben gerichtet, in welchem er mit anerkennenSwertber Offenheit die Verhältnisse darlegt, die thn gezwungen haben, seine Guter der AnsiedelungSlommission zu verkaufen. ES tst die alte Ge schichte. Er bat daS väterliche Gut mit einer nicht unbedeutenden Schuldenlast übernommen, selbst nichts von der Landwtrthschaft ver standen — er war bt» zur Uebernahme des Gute» Referendar — sich verleiten lasten, noch ein beruntergewirthlchaftete« Gut zu hohem Preise zu kaufen, und endlich sich noch an Berawerksspekutattonen bethetltgt. Die Folge war «ine Zerüttung seiner Verhältnisse, welche ihn zwang, seine Besitzungen an Denjenigen zu verkaufen, der ihm günstige Preise bot. Seine Verhandlungen mit dem Grafen MielzynSki sind, entgegen früheren Mittheilungen, nicht zum Ab schlüsse gelangt, oder aber — er konnte den Abschluß nicht mehr ab- warten, sah sich vielmehr genöthlgt, da» Angebot der Ansiedelung«- kommWvn aniunrdmrn. In der polnischen Presse herrscht große
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