Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 06.03.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187403064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740306
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740306
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-03
- Tag 1874-03-06
-
Monat
1874-03
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.03.1874
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Stadtraid wegen der profeetirten geschloffenm Veda», LarrS« »lcht einverstanden, man will vielmehr ttei. dLude dort aufgeführt sehen; im Uedrigen ader tritt ' ' Eidlichen A ebenso erklärt .... Collegium den stadträshlichen Beschlüssen sich mit der Ueberlaffung eines Areaistück» ltnkS der alte« Etrtesener Straße an die Zentralbank für Landerwerb und Bauten unttr der Voraussetzung einverstanden, daß die Sromettr- jkosteamibCautlonSkraaeweaen dcrSchleußenund rttp.Straßena»- lagea vorerst Seiten» der Zentralbank Erledigung findet. Nach dem in die Deputation iür Prüfung der innexigibeln Außenstände verschiedene Wahlen erledigt worben, taucht abermal» dleSchutz- »echevkraac am Wetßcrltzmübigrcibcn auf. Die Schuhrechen und lGanadretcr sind nunmehr nach endlosen Verhandlungen zur Zufriedenheit de» Collegiums überall angebracht und nun Deantraat man. der Stadtratb wolle die lest noch vorban- -denen offenen Stellen des Weißer! tzmüblgmbenS tbunllchst bald Merwblben lassen, um so jedeGeiabr des Ertrinkens in demselben für die Passanten zu beseitigen. Schließlich traten die ansässigen Stadtverordneten wegen einer Ergänzung und beziehendlich geringen Abänderung dcS Düngerexportregulativ» den stabtrüth- lichen Vorschlägen bet. — Herr Geh. RegienmgSraH a. D. Gottlieb Leberecht K»nke hier feierte am 2. d. M. da« bOjährige Jubiläum der Doctorwürde der Juristenfacultät in Leipzig. Die ebengedachte Aacultät hat dem verdienten Manne an diesem Tage ein Jubel- Diplom übersandt. — Nun liegm un«. schreibt ein Berliner Blatt, auch die neu« Ein- und Zweipfennigstücke der neuen Reichswäh rung vor. Beide Münzen, trotzdem sie ein Fünftel mehr als die alten, ihnen entsprechenden bewerthen, sind kleiner als ihre Vorgänger. Die Metallmischung, eine Legirung au« Nickel und Kupfer, contrastirt durch eine halb schmutzige Farbe unvortheil- haft von der bisherigen Kupfermünze. Auf der eine« Seite zeigen sie nur den deutschen Reichsadler, auf der anderen eine arabische 1 resp. 2 und Umschrift: „Deutsches Reich 1873. Pseimig." Zu Verwechselungen mit den Zehnmarkstücken sind die Zwewfennig- stücke wie geschaffen und Droschkenkutscher mit etwas weite». Gewissen werden an den dunkeln Abenden alle Ursache haben, dem neuen Münzgesetz dankbar zu sein. — Zu der Frage der Einlösung der sogenannten polnisch-säch sischen Achtgroschenstücke giebt das „Dr. I." eine auSsührlichc amt liche Auseinandersetzung. Hiernach sind 2 ganz verschiedene blassen von Münzen dieser Art zu unterscheiden: 1) Die in den Jahren 1697-'1763 geprägten Doppelgulden (Speciesthaler), Gulden und halben Gulden, dies um da» Portrait des König» stet« die Worte enthalten: 8. Rom. Imp. Rlsotor und Rsr kolonius, oft auch den Zusatz ckur 8ux. Ferner enthalten sie da» sächsische und pol nisch« Wappen nebeneinander. Dies«, vollgültig geprägten sächsischen Landesmünzen werden bei allen Kassen angenommen und jetzt vom Reiche eingelöst. 2) Davon streng zu unterscheiden sind die, in den Jahre« 1807 bis 1813 in dem damaligen Herzogthume Warschau geprägten Acht- und Viergroschenstücke. Sie Wagen auf der Por- traitseite die Umschrift: Rex 8»x. ob äux Vnrsov. (in«), sowie die Werthsbezeichnung und l/g-tiOuru. Auf der Wappen seite befindet sich nur ein Wappen, welches aus zwei Feldern besteht, v»n denen das eine die sächsische Raute, das andere den Adler ent- ,HAt. Die Kurschwerter und die Bezeichnung „Rlsetor" fehlen gänzlich. Diese Münzen sind keine sächsischen Landesmünzen: sie sind ohne alle Mitwirkung der sächsischen Regierung auf Rechnung der 'Regierung des Herzogthums Warschau dort geprägt worden und haben mit Sachsen gar keinen Zusammenhang. Sie sind auch schon durch eine besondere Verordnung der Ministerien de« Innern und dev Finanzen vom 8. Juni 1812 auSdrüHlich für den Umlauf in Sachsen verboten worden, und zwar mit der Bestimmung, daß jede Ausgabe derselben mit der Strafe der münzpolizeilichen Uebertrct- ungen belegt werden soll. ES kann daher auch von einer Einlösung dieser Münzen Seiten Sachsens oder des deutschen Reichs überhaupt nicht die Rede sein. Jeder kann sich leicht vor Verlusten bewahren: 'Die verbotenen und nicht cinzulösenden Münzen tragen stets das >Wort: „tülm-aR — An der hiesigen Annenkirche tritt auf Veranlassung des neuen Pastors und mit Genehmigung der zuständigen Behörden eine Aenderung in dm sonntäglichen Gottesdiensten ein. Es wird nämlich der in dieser Kirche bisher übliche NachmittagsgotteSdicnst vom nächsten Sonntag ab in einen Abendgottesdienst verwandelt, der stets um 6 Uhr seinen Anfang nehmen soll. .Herr Pastor läo. -vr. Dibelius, welcher, beiläufig gesagt, in den 5, Wochen mindestens ,7 mal predigen wird, hält bei dem ersten sonntäglichen Abendgottes dienst (8. März) die Predigt. In der Stunde des seitherigen Nachmittagsgottesdienstes Vz3 Uhr gedenkt der genannte Pastor in der Annenkirche einen KindergotteSdienst in'« Leben z« rufen, der «och vor Ostern eröffnet werden soll. — Eine eigenthümliche Wahrnehmung macht man in den Straßen der Vorstädte Dresdens. An manchen Stellen sind Maurer beschäftigt, Parterreräumlichkeiten, die zu Läden und Ge wölben eingerichtet waren, wieder in Wohnungen umzuwandeln. 8« verlohnt sich offenbar bei der jetzigen Geschästsstille nicht mehr in den Vorstadtstraßen Gewölbe für Modistinnen, Schneider^», dergl Gewerbe zu etabiiren; bereits etablirte derartige Geschäfte haben wieder aufhören muffen. Jene Räumlichkeiten vermiethen sich als kleinere Wohnungen viel besser als wie als Gewölbe und Laden. Andererseits hören wir, daß viele Geschäftsinhaber der inneren Stadt »— jetzt außer Stande, die ungewöhnlich hinaufgeschraubten Mieth- zinsen zu zahlen — zu Ostern entweder kündigen oder Ermäßigung de« Ladenzinses verlangen werden. — Wir erzählten neulich von einem Schulknaben au» einem benachbarten Orte, der seinen Eltern entlaufen, in Dresden Tags über hrrumgestromert und endlich auf der Rhänitzgaffe des Nachts in einer Kiste mit Stroh, in die er sich gebettet, betroffen und fest- genommen worden war. Der Junge ist damals durch die Behörde seinen Eltern zugesührt worden, wie wir aber hören, bald darauf wieder entlaufen und glaubt man, daß er sich abermals in Dresden liederlich umhcrtreibt. — Große Heiterkeit erregte am Montage früh auf einem Kahnhofe unweit Dresden ein Bäuerlein dadurch, daß e«, als zuletzt einsteigender Paffagier eines Coups's 3. Claffe die darin befindliche Wärmflasche unter dem Arm mit hrrausbrachte und damit einer Dame unter fortwährendem Stufe«: „He, he, Sie haben e Paqust vergessen!" nacheiltc. Erft als der Schaffner mit den Worten: „Sie Schwerenöthcr, wollen Sie gleich die Wärmflasche wieder in dm Wagen setzen!" hinzutrat, wurde das Bäuerlein seinen Jrrthum gewahr und schaffte unter viele« Ent schuldigungen und dem Gelächter der Umstehenden die Flasche schleunigst wieder an Ort und Stelle — Neuerdings geht hier ein Industrien«» umher, der eS auf ti« Herren Aerzte abgesehen zu haben scheint. In ihrer Abwesen heit vom Hause sucht er dadurch, daß er sich für einen ihrer College« auSgiebt, Zutritt in ihre Wohnungen zu erlangen. Glückt ihm die«, so ist sein Absehen darauf gerichtet, irgend einm ihm anstehenden Gegenstand, dm er dort vorfindet, einzustecken u>ü> auszuführen. — Bon zwei hier »»gereisten Fremden, die in einem und dem- selben Gasthause hier erngrkehrt warm, hat der Eine di« einmalig« HtA Abwesenheit dgS Anderen aus dem Gasthause dazu benutzt, sich schleunigst in dm Besitz de« Koffer« de« Letztwm zu setzen, mit dem selben nach der Bah« zu fahre« und von hier abzurcisen. — Ein dunkelblauer Stoffüterzieher ist wieder einmal eistem Paketotmarder in einer der bekanntesten Restaurationen hiesig«, Stadt, di« sich auf der WaismhauSstraße befindet, zum Opfer ge fallen. mlttn Rat — Im kffrNgm Taubstummen-Institut fand am 3. d. Vor tag« au« Anlaß der Wiederkehr dev Jahrestage«, an dem die incatlvn des Friedensschlusses zwlictx» Deutschland und ' ' Festlichkeit' " statt, für weiche vom Frankreich erfolgte, eine größere , . »Berg»,elfter Fischer und dessen Gemahlin, den Woblthätern taub- l stummer Zöglinge, eine nicht unbedeutende Geldsumme tcstlrt worden ist. Ein solennes Festmahl vereinte Lehrer, Zöglinge und Gäste bis gegen Abend In sröhlichster Weise. — Am vergangenen 3. März feierte der birstge „Deutsche Krieger-Verein" in den prächtig dccorlrten und mit kriegerische» Emblemen, Waffen :c. geschmückten Räumen der Tonhalle sein erstes Stlitnngöiest. Der thäliae, umsichtige Vorstand deö Ver eins, Herr Lippolb, eröffnete die Feier init einer Festrede, au» welcher wir hcrvorhcben, daß der noch so junge Verein bereit» l?5 Mitglieder zählt. — Hern, Direktor Schmied» Ist e« gelungen, für den Vic toria -Sa l on de» beliebten Wiener Komiker Zangl noch bis mit Montag zu engagircn. — Der in Mickten bei Dresden wohnhaft gewesene Maurer Bachmann, welcher vor einigen Tagen auf einem Bau an der Bürger wiese vom Gerüste herabstürzte und einm Beinbruch erlitt, ist an den Folgen desselben im Krankenhause vorgestern verstorben. — Am 2. d. M. wurde der seit einigen Wochen vermißte Rekrut der 2. Compagnie des 3. Infanterieregiments Nr. 102, Carl Robert Baumgart aus Glashütte, auf dem sogenannten Schanzenberge ohnweit Mittelherwigsdorf bei Zittau an einer Kiefer erhängt aufgefunden. — Am 2. d. M. wurde der 64 Jahre alte Auszügler Gottfried Reinhardt aus Sella im sogmannten Nitschbach zwischen Krallm und Bohra todt aufgefunden. Es wird vermuthet, daß Reinhardt von dem über den Bach führenden Stege in trun kenem Zustande herabgestürzt und ertrunken ist. — Versteigerungen am 7. März In den Gerichts- äintern: Pirna: Pirnacr Bank. Baustellen. ,530 Thlr. taxirt. — Verlautbarungen im Handelsregister. Die bisherige Firma: „Müller u. Höckel" ist aut die alleinige Jnha- bcrschast rcS Herrn Johann Fürchtrgott Müller übcrgegangen und lautet nunmehr „I. F. Müller". Für die Firma: „Earl Robert Otto" hat Herr Friedrich Otto Basto Procura erhalten.!! — Oesfentliche GerichtSsidungam3.und4.März. Die Rügensache Georg Brummer» wider Julius Moritz Müller hier fiel aus. — Herr PoltzeireglNrntor Gustav Adolph Schnell hatte dm Restaurateur de» Dresdner Hofe». Herrn Friedrich Adolph Fritsch, verklagt. Im besagten Locale sollen mitunter gewisse Damen verehre», welche wegen der Freiheit ihrer Sitten »>it der Polizei nicht auf dem beNcn'Futze stehen. Um denselben ein Paroli zu bieten, begab sich Schnell eines AdcnkS in be sagtes Restaurant und zwar in Begleitung zweier GenSdarmen. Er durchwanderte daSHoslocal, fand aber nichts und wurde end lich von Fritsch «»geredet, was er hier wolle. Schnell erzählt, daß ihn der Wirth mit den allerdings nicht gerade böslichen War ten : „Sie sind wohl auch rin so gottverdammter Polizrispion, mache» Sie, daß Sie hlnauSkommrn. sonst kriegen Sie eine Facke!" empiangen. Dem Worte folgte dir Th.it, io sagt wenigstens Schnell, und die Hand Fritschc's machte Bckanntchast mit der Schnell'- scben Wange. Außerdem folgte eine Hinausmaßregelung Schnell-. Diesen Angaben deS Polizcireaistratvr» standen schroff die Aus sagen Fritschens gegenüber, welcher durchaus leugnet. Eine An- zahl späterer Gäste sagten günstig iür den Angeklagten aus, io baß seine Strafe. 10 Thlr.. ihm gegen Leistung eines RcinignnaS- eidcS erlassen wurde. — Der Gutsbesitzer Johann Gottlieb Icntsch zu Niekerrödern hatte gegen seinen Knemt Hcrrmann Kurzreuter in Radeburg wegen Diebstahl geklagt und war Letzterer in erster Instanz zu 6 Tagen Gciängniß verurtbcilt worden, waö heute bei der Geringfügigkeit dcö Falles um die Hälfte herabgesetzt wurde. — Zwei Damen, welche nicht mebr dem Backfischaltrr ä In Hedwig Raabe angeboren: zwei Eolportrusen Ernestine Caro line Maschke und Johanne Caroline Hehler lagen sich in den Haaren, weil die Hehler ihrer Freundin eine „Watsche" gesteckt hat und zwar in Begleitung der jedenfalls nicht gcnttemanlike geäußerten Worten: „Du L—. da hast Du eene!" STHIr. wurden der Attentäters« in beiten RcchtSaängen zuerkannt. — Der Schuhmachcrmeister Carl Heinrich Bornemann war von Albtn Kirsten angeNagt und aus Grund eine» eidlichen Zeugnisse» auch zu einer Geldstrafe verurtheiit worden, weil er angeblich in einer Restauration aui der Waldgassc Kirsten bei Gelegenheit eines WortivcchscIS mit Schult, Spitzbube, Lump und anderen Ehren titeln angcfahren haben soll. Da Vornemann neue Zeugen an gab. so wurde die Verhandlung vom Vorsitzenden. Herrn Gc- lichtörath vr. Müller, vertagt. - Daö von Herrn GerichtSrat» Trummler präsidirte Gericht (ohne Zuziehung von Schöffen, vcr- urtheilte nach Anhörung der Herren Staatsanwalt 1)r. Francke und Adv. vr. Stein 1. den Angeklagten, SchncidergescUe Carl Hrinifm auS Paditz zu 5 Monaten Geiängniß. Hemtsch hatte da» «erwandtschaittverbältniß zu seinem Sonst«» Helchiall» ein GcwerkSgchilfe. tahln auSgebcutct, daß er in einer schönen Nacht die Gelegenheit abpaßte, um Rock und Hose deö Verwandten sich widerrechtlich anzueignen. — Der Flrlschergeselle Otto Kirsch aus HalSbrücke. schon zweimal bestraft, hatte Anfangs dieses Jabrcv der Wöllnitzer Ziegelei einen nicht erwünschten Besuch abaeitattet. Da der Pscrdeschuppeii, In welchem Kirsch nächtliche Studien machen wollte, verschlossen war. so mußte Kirsch durch'S Fenster steigen; hierbei hatte er erst die Pappe, mit welcher das Loch Im Gleise verklebt war, zu beseitigen. Einmal im Hanse, steckte K. ein, was er fand. Kleidungsstücke und VIctuallen. Nach kurzem Plaldoper der Herren Staatsanwalt Vr. Francke und Slkvocat Robert Fränzel erkannte das von Herrn GerichtSratb Junanlckei präsidirte Gericht auf 1'/, Jahr Gefängnis«. — Robert Julius Richter ist Tischlrrgesclle, daneben aber auch Reservist bei dem tapferen Regimente 102. Bis jetzt noch unbestraft, mußte er heute eine neunmouatliche GrkängnMaft in Empfang nehmen. Er war mit einem hiesigen Möbclhänvlrr Schmidt i» einer Restauration aus der Schuhmcicheraasse ziisnininengetroffen. Schmidt batte ziemliches Geld und ließ waö d'rausgcbcn. Die Gesellschaft wurde zumal die Stunde eine vorgerückte »früh 1 Uhr) war - ziemlich heiter und etwa» wankend, sclnvaiikcnd trat man vor die Thür. Richter und noch ein anderer Gast der schuhmachergaßlichen Wlrthichait waren so freundlich, Schmidt zu Hause zu begleiten. „Ich wohne auch auf der Ziraelgasse," meinte »och Richter beruhigend. AIS man aber In die Nähe de» Zudcntcmpclö kam. wurden beide Transporteure unsichtbar. Bald daraus vermißte SelMbt leine Briritaiche, in der »0-70 Thlr. staken. Richter gab den Diebstahl zu. wollte aber dazu verführt worden sein und nur 13 Thlr. lucrirt baden, da sein Begleiter ihm nur diese Summe aus rer diesem übergebenen Brieftasche herauSgerückt habe. - An gekündigte GerlchtSvervandkungen: Morgen den 7. März Vormittags 0 Nbr Hauptverhandlung wider den Handarbeiter Heinrich Ludwlch Gevbarvt von hier wegen versuchten schweren Diebstahl und VettclnS, Einsprüche: Vormittags ü Ubr Wider den Ziegeldecker Karl Friedrich Schil ling in Radchurg wegen Dlevslabi. — Uhr In Prlvatklag- sachen Johann Gottlob Busch'S Vier wider Friedrich August Aster man» In Frciberg. — 10>/- Uhr in Nügenlachen Karl Thiemc'S in Potschappcl ßviber Ernst Friedrich Riedel in Gitterser. — 1 t Uhr in PclvatNagiachen Wllbclmlne verw. Klapperbnrg wider Christiane Amalle Möbel in Ncuostra. - t>'/, Uhr In Prtvat- klagsachen Hermann Ernst » wider Auguste Amalle Llppach hier. — Wltt«rung»-Beoba«htiina am 5. März, Abt». Barometerstand nach Otto <L Bösolt hier: 28 Parts. Zoll ilelt gestern gefallen 1 L..) — rhermometer nach Rtai « Grab über Null. - Die Wind. Himmel: heil, sonnig. - Sld»»G« tn Dresden, 1 Met. 18 «ent. unttr o. Abt». L U 5 L. . . taumut: Schloßthurmiahne zeigte Sübost- a. März, Mittag»: 2° L" oder Deutsche» «eich. Der Referent der Conunlsston tachtung der Frage, betreffend die Anerkenn»! ' ' . einkeuö al» altkatvollschen Bischof» in Vätern . dahin abgegeben, daß die Anerkennung »ach den zur Zeit Baien, geltend«, gesetzliche» Normen unzulässig erscheine. Die übrige» Mitglieder der Commlssiou bürste» cbcmall» der Ansicht de» Referentcp deitrettn. Die Cvminlsslo» für vieGewerdrvrknungvnovelle hat dir erste Lesung der Vorlage beendet und dle Bestrafung de» Sonlract» »Mission »nr Be una ve» Bischof» bat sein Votum xn zur gelt tn druck,es mit Ui geger In Münster ist ea ö Stimmen abgclehnt. Ist r» am 28. Febr. zwischen dem Pöbel m>d de», Mtlitair zu einem blutigen Zusammenstöße gekommen. Tu- multuirende Volkshaufe,, zogen Ilver dir Straßen und sauten an zwei Häusern, wo Personen wohnte», di» sich bei der Pfändung beü Bischof» den Behörden gefällig erwiese» batten, Demolir- „ngen statt. In Folge dieser Vorkommnisse wurden 4 Compag nien uiw 2 EökadronS eilarmlrt und mit scharfen Patronen ver sehen. Den Aufforderungen des Militärs wurde indrß nicht Folge geleistet und die Wachen mit Steinen beworfen, woraus chargirt und mehrere Personen gctbbtet und verletzt wurde». Bet Dortmund verunglückten aus der Zeche „Karl»glück" fünf Bergleute durch schlagende Wetter. Zwei der Unglückikchen fanden sofort de» Tob und die übrigen drei trugm schwere Ver letzungen davon. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß mir eigene Fahrlässigkeit der Betroffene» diese« traurige Ercigniß hcröcige- sührt bat. Man mag »tuen Begriff bapon erhalten, welche Summen der Sleru» au- dein Volte zieht, weun man Yelgeurcö im „RegcnSb. Tagebl." liest: „Nach dem Kreiöamt-blanestlr Mittel- franken sind In dm 5 Jahren von 1868 bi» 1872 tn, Verwalt ungsbezirke Bellugriet nahezu 20,000 fl. gesttstrt worden iür Jahrtage und Jahrmessr», also sür den Unterhalt der Kirche nnd des EleruS. Die Geistlichkeit arbeitet und sammelt sür den Papst, sür den Missionsverein, für den Klndhelt-Jesu-Vercln, für den UlrlchSverrin, für den BonttaciuSvereln. sür da« heilige Grab in Jerusalem u. s. w. Unsere Geistlichkeit sammelt sür erwachsene und nicht erwachsene Heiden, für die Mongolen und sür die Amerikaner, sür die Katholiken In Schweben und iür die in Ruß- iand, kür den Papst und sür seine Söldlinge. Am meisten sorgt sie sür die Tobten. »Nur sür Eine» bearbeitet man da« Volk nicht und sammelt nicht und sorgt nicht. Das ist die Schule!" Frankreich. Vor dem Hauvtleihamte drängt sich die Menge der Nothlcldcnbeu, welchen in Folge de» WohlthätigkeltS- akteS des Herrn Debrousse Ihr verpfändetes Bettzeug unentgelt lich eiuSgmetert wird. Schon vor Mitternacht ab wird vor dem traurigen Hause der Rue de« BlemcS-Manteaux Queue gemacht. DaS Personal deö Instituts ist leider der ihm zmzeiaUencn Aus gabe so wenig gewachsen, daß täglich nur 300 Stück Matratzen auSgelickert werden konnten. Da die Zahl der verpfändeten Matratzen angeblich >4,800 beträgt, so werden, wmn die An», antworkung tn demselben'Tempo kortgebl, manche von dm Un glücklichen noch mehrere Monate zu warten habe», und erst beim Eintritt deS Sommers ln den Besitz brr ersehnten Habe gelangen. Die Akademie bat die für den 5. März anveraumt gewesen« Aufnahme Emil OUtvler'ö aus unbestimmte Zeit vertagt, weil Ollivier dem Verlangen, die eine Verherrlichung dcö Kaisers Na poleon III. betreffende» Stellen aus seiner Antrittsrede wegzu- lassen, nicht nachgegeben bat. Spanien. Nachrichten vorn spanischen Kriegsschauplätze zu folge scheint sich die Ueberaabe Bilbaoö nicht zu bestätigen: et heißt im Gegenthell, das Feuer her Carltslen aus die Stadt fei wenig wirksam gewesen. Marschau Serrano und Admiral To- vcte haben Truppenverstärkungen mit nach Santander gebracht. ES heißt, in den letzten 6 Tagen habe ein fortwährende» Bom bardement auf dle Stadt Bilbao stattarkundcn und General Mo- rione» batte dieselben Stellen noch besetzt, die er vor seinem An griffe auf die CarUsten innegehabt habe. KenMeto«. 8. Da» Toneeet der Herren I. Stockbausen und Röntgen am 4. März Im Hotel bcSaxe, statt, wieannoncirt, um 7 Uhr zu beginnen, verschob sich bis 7'/^ Uhr und dauerte bis i) und die letzten Gäste dcö übervollen Saales wandten sich b S '/UO Uhr aus dem Hotel. Dem erstgenannten Coucertgcbcr läßt sich a» gesangökünstierlschcr Virtuosität und namentlich an spirituellem Vortrag kein lebender Sänger an die Seite stellen. Die Stimme, bereit» seit Jahre» stark rcduclrt und eigentitch nie von starkem Klang gewesen, erfreut sich elncö wundervollen dunkle« Timbre» ivon Vielen iür GesühlSausdruck gehalten» und wird unnachahmlich graeiö» und klug arbandhabt. Stockhauien'S Ge sang Ist der Triumph der Kunst über dle Schwächen per Natur. Eine köstliche Mcisterlclstung war der edel bemeffene Vortrag von Schubert'» „Wanderer", mit dem Sr. eigenen echlußeffcct, die Worte: „dort, wo du nicht bist" nicht heftig, dramatisch, sondern welch, cicglsch, sinnend auszulasscn. Eine Arie von Boieitieu, tie kernhast humoristisch wirken soll, machte sich cigen- lhümlick, intrressant durch die choni Autor ztrar kaum Intentio- mite» aber doch höchst reizvolle, salongemäße Behandlung. Sehr schön, einpfinvungsicin nüanclrt gab der Sänger ein Schlummerlied von Brahms. In desselben »Autor „Wie froh und frisch" zeigte sich die Grenz« im Können de» Sängers. Die» Lied. von einer naturlrlschen Stimme und keck schwunghaft ge sungen, iortreißenb in der Wirkung, läßt sich nicht auSklügel.. . ... ^ ... - und muß foreirt auSnehmen, wenn ein Sänger Tonstärken erklimmen will, die ihm versagt sind. In den deutschen und ausländischen Volksliedern trat Stockhausen keine glückliche Wahl, am wenigsten war VolkSthümlicheS darin erkennbar. Wiederum jedoch „ahm die feine scherzende Liebenswürdigkeit Im Vortrag einer Chansonnette mit dem Relrasn „Vvvor-voue" alle Hörer ge langen. Man möchte bei dem Verfall der eigentliche» Sang- kun«t dem eklatanten Beispiele Stockbanskn'S recht viele Nach folge wünschen. Kein Hauch, kein Ton anrerS, alö ihn der Künstler will. Daß Gefühlskalte oder Stlmmkleinheit die noty- wenkiaen Attribute dieser Gcsangrlchtung sei» müßten, wirb Nie- »iand debauptcn. Nicht unerwähnt lassen möchte man, bei der Macht deS Ein flusses durch diesen Sänger, da» wrcirt-eorkiale Bknch».en aus dem Podium, Herlimgchcn und Frennde» die Hände schütteln, oder mitten I», Vorträge die Mltwirkcndei, in kamcradlscher Ver traulichkeit anlachcn, ist nicht go»tlemaz>-Iiiiö. Die Oeffentiichkcit verlangt und becari feste parlamentarische Formen, die nicht zer stört werden dürfen. Sine Theegesellschait. die Herr Stockhanscn, wenn er z. B. als Börscngrößc lebte, bet sich einlüke, könnte ieke Freiheit des WirthcS ibrsonkerS wenn er viel Geld bat) char mant finden. OcffcnMch inacht sich eine gewisse Reserve, welche der poetischen Stimmung Rechnung trägt, würdiger. Der lüngerr Coneertgeber, Herr Röntgen, at» Pianist nicht irc, von «„ruhig sich windenden Körperbewegungen, die sehr garstig slörc», macht trotzdem einen herzlich anaeuevmeu Eindruck durch seine ächte vollwichtige musikalische Begabung. Aller selbstischen Virtuosität, Glätte und besonders aller Eleganz ist R.'v Klavstisptel abgewanvt. Seine Skalen sind nur so eben genügcnd. Aber R. spielr wunderbar musikalisch, gelnnt, krait- jprühcnd, aus eine», hoffnungsvoll reichen Innern genährt, grnppircn sich die Akkorde unter R.'S Händen; feine pclmhone Gliederung der Tongedanke» ln Beethoven'» Sonate Ov. i>0 ließ einen tiesen Eindruck. SV mag ähnlich der junge R. Schu mann auSgesrhcn und gespielt haben. Stur vor Veezärtciung und Utberhebung sei :1t. dringend gewarnt - geht er ernste »Wege, ko blüht ihm eine schöne Zukunft. Dke eigenen Stücke «Suite In t>-mall und 4 händige Charakterstücke im Stpl der Kindcrscenen Schumann'»» sind ungemein gesund empfunden, klar und talentvoll polyphon gedacht, an manchen Stellen auch geistreich und melodiös ansprechcnd. Z» re» 4händigen Stücken wirkte Mama Röntgen mit „uv sofort bei dem um „big nervösen Vortrag «bei tadellosem Ensemblcspicls zeigte sich di: UrgucUe de» Talente» des junge,, Manne». ES weist auf die seicmaiiö hochbegabte Mutter. Soll ist. sich voll «ntiallen, so n ns: er jetzt In andere Luit, >» andere Kreise. Der Concertflügel von Ttelnway «Geör. Hcrill!' i paßte vorzüglich iür den srvi de« Klavierspielers, gab>l> c vrm Ton au« und macklrte die Bässe «Röntge» S itärijic ist der kleine Finger der linken Hand) ausnehmend aut. -! Vorgestern entzückte Frau Hedwig Raabe i» der Rolle de» «emviNchm Aschenbrödel» da» Publikum, welches da» Albrrt-Tbeater bis auf den letzten Platz gefüllt hatte, in so hohem
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)