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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.07.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050716020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905071602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905071602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-16
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
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Diese» Blatt wird d« Lesern von Dresden »ad Umgebung am Lage vorher bereit» als Verugrgedüdn »«er«'»a»rttck NU,»».—«» det tüali» «wetmaltper üuttaau«, durch unirr» Bo>«n indrnd« und »»»,»»«, an Soiw- und Moiitaae» nur einmali »Mt. St»V>, durch au«w«rtiie.t>om. n-i>slo»»re - Mk de« » Mk »0 P, »Nt »uimatiarr Zullellnn» durch d>« Loli »Ml. lobnrBrtlellarld». im Aus land mit «nttvreckendem Zutcklaae. vi ackdru« aller »ntkel u. 0rt,i,un. Mitteilunpr» nur mit drutljcher Ouklltnanaabe l.Dretd Nackr.') «ulälll,. Racktrüptick« Honorar, an «drück» bletd«n undrrrilklichligi: «avrrlanat» Manulkrivt« werden nickt auldrwakrl. Tetearamm-Adrelle: »achrtch««» Lresde» Abend-2lusgabe zugrstrllt. während e» die Post-Abonnenten am Morgen m «wer Gesamtausgabe erhalten. KegvünHet 18LV Nerlag von Atepsrii L Ueiriiardt. Anreizen-carls. «nnadme do» Nnkündiiu»,«» bis nachuiiita»» r Uhr Sonn- und veicitaa« nur Marienllrade » von 1l bl» '/«> Ukr Die i lvalliae «rund, »ile lea. « Tilbei» i» Pi, . An- lüudlaunae» aui der Privalleiie Seite rs Pl» : dir rlvalliae Seile aul Lert «eue so Pt, . als Euwelandt Zeile so Pt,. I» «»»»er, »ach »«NN. und giriere»,e» > lvali>,e «rundrcile so Pi» . aut Pribalteiie « Pi, . 2>val»,e Zeile aus Teuleile und all Luiaelandi so Pt,. ÄuswLriise Aut< träge nur ,e,cn Boraurde-alilun^ Belegblätier werden init tv Ps,. derechleet. fternlvreckanlchlug: «Mt I Nr. U und Nr. 2VSL rdotoerLpIrkeko Lpparalv kmil Nimiie liselif.. rv- G)»» Neueste Drahtberichte. Hosnnchrichten, Arineeveränderungeii, Kinderbessernngsanstalt Marienhof, Fcrienkoloiiicn, I Ln«»«»-,., » 1 «dähstL. »» Rv«D» T»Itsstl^ Gerichtsverhandlungen. Die Währung in Rußland. Graphische Kunst. Ruystrat-Pwzcß, Prozeß Hügcr. I »O. ^«»1 Neueste Drahtmeldungen vom 15. Juli. Denttch-Lüdweftasrika. Berlin. Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Am 10. Juli auf Pserdeposten bei Kanas gefallen: Reiter Paul Geske, früher Husaren-Negiment Nr. 5; verwundet: Reiter Gustav Klibinaat, früher Infanterie-Regiment Nr. 147. An Krankheiten gestorben: Reiter Ernst Giejecke, früher Infanterie- Regiment Nr. 171, am 10. Juli in der Krankeniammelstelle Warmbad, am Typhus gestorben; Reiter Jolxinn Aeier, früher Bezirkskommando II, München, am 12. Juli im Lazarett Swakopmund, an erlittenem Schädclbruch und Lungenentzün dung gestorben. Reiter Friedrich Hartwig, früher Infanterie- Regiment Nr. 74, hat sich am 26. Juni ans Unvorsichtigkeit mit dem Karabiner verwundet, Schuß in der linken Hand. Zur Laar in Rustland. Petersburg. Ter „Regierungsbote" veröffentlicht einen Gnadenerlaß für diejenigen, welche wegen religiöser Vergehen bereits die ihnen zuerkannte Strafe verbüßen, oder gegen die bis zur Veröffentlichung des Erlasses noch keine ge richtlich« Verfolgung cingeleitet oder «in gerichtliches Erkenntnis erfolgt ist. Tie Strafzeit der wegen religiöser Vergehen zu Korrektionsslrafen, Festung, Gefängnis oder Haft Verurteilten wird um ein Drittel, die der zu Zwangsarbeit mit Rechtsverlust Verurteilten um die Hälfte verkürzt. Letzteres^ findet auch An wendung auf Re zu Gefangenschaft verurteilten Minderjährigen. München. Die „M. N. N." sind in der Lage, die VmS- wärtS verbreitete Meldung, daß der Minister des Innern, Gras Feilitzsch, sein Entlassungsgesuch eingereicht habe, als absolut falsch zu bezeichnen. München. Der bayrische Ei send ahn rat hat die Reformpläne der bayrischen Staatseisenbahnoerwaltung bc- züglich der Personen- und Geväcktarise genehmigt. Danach werden in Zukunft erhoben: bei Personenzügen pro Kilometer für die 1. Klasse 7 Pfg., 2. Klasse 414 Mg.. 3. Klasse 2 Pfg. und bei Eilzügen und aus Lokalbahnen für den Kilo meter 3. Klasse 3 Psg. Für besonders beschleunigte Züge tritt zu diesen Sätzen ein Zuschlag, der je nach Enlsernung und Klasse 25 Psg. bis 2 Mk. beträgt. Gleiwitz. Nach einer Meldung des „Oberschlcsischen Wanderer" aus Zabrze explodierte heute früh ans un bekannter Ursache ein in der Nähe der Berginspektion Zabrze auf freiem Felde stehendes Puloerhaus, das einen Vorrat von 7000 Zentnern Pulver für die Königin-Luise-Grube barg. Bis auf eine Entfernung von 2 Kilometer wurden die Fenster und Türen der Häuser eingedrückt. Im Zechcnhanse des West- seldes wurde ein Mann durch einen durchs Fenster fliegenden Stein am Kopse verletzt. Sonstige Verletzungen sind bis her nicht zu verzeichne». Köln. lPriv.-Tel.j In Verfolg der Untersuchung über das rätselhafte Verschwinden eines 14jährigen Mädchens machte eine Dame der Kriminalpolizei Anzeige, daß jie am 4. Juli durch ein Opernglas beobachtet bade, wie ein Mann im freien Felde ans ein vor ihm liegendes Mädchen, das furcht bare Hilferufe ausstieß, fortwährend mit allen Kräften ein- scUiig, bis die Rufe verstummten und der Widerstand ausge- geben wurde. Dann packte er den leblosen Körver in ein Paket und verschwand damit dem Rheine zu. Bisher ist von dem Verbrecher ebensowenig wie von dem Kinde eine Spur aufgefnnLen worden. Auch in Aachen ist seit einigen Tagen die I4jährige Schülerin Katharine Steiger, die die Ursulinen- Schule besuchte, sourlos verschwunden. Es wird gleichfalls an- genommen, daß das Kind zu unsittlichen Zwecken verschleppt worden sei. Wien. Der Reichstag ist heute vertagt worden Biserta. Das Schwimmdock, mit welchem dos Unter seeboot ,,Farfadct" gehoben worden ist, ist heute früh nach Sidi Abdallah gebracht worden, wo der „Farfadct" sofort ins Trockendock geschafft werden wird. Venedig. Ein furchtbares Gewitter ist gestern hier niedergegangen. Zahlreiche Häuser wurden abgedeckt. Viele Gondeln sind infolge des herrschenden Orkans gesunken. Der angerichtete Schaden ist sehr groß. Madrid. Der frühere Ministerpräsident Villav « rde ist heute früh gestorben. London. lPriv.-Tel.j Bei der Er sa tz w ah l in Carlisle lCumberlandl sür Gully, de» bisherigen Sprecher des Unter hauses, wurde der Liberale Chancz mit 3316 Stimmen gegen den Konservativen Sanderson, der 2586 Stimmen erhielt, ge wählt. K o nst a n t i n o p e l. Von ungefähr 1000 Red iss, die »ach Jemen eingeschisst waren, ist der größte Teil im Hafen von Mersina desertiert. — Die Zcilnngsmcldung, daß der russische Botschafter Sinomjew gegen die Vervollstän digung der Armierung der Äo s p o r u s b e s e sl i g u n g e n Einspruch erhoben hätte, wird jür falsch erklärt. OertlicheS und Sächsisches. Dresden, 15 Juli. —* Beim Besuche des Mitteldeutschen Bnndes- schießens in Döbeln durch König Friedrich August am Mittwoch erregte die Schießfertigkeit des Monarchen all gemeines Aulsehen bei den zahlreichen Anwesenden. Der König hat eine außerordentlich ruhigx Hand, zielt schnell und sicher und fehlt wollt niemals die feststehende Scheibe. Aus die Standsestscheibe schießt der königliche Jäger am liebsten aufgelegt. Beim Schießen des Monarchen aus die beweglichen Wildicheiben erzielte dieser so gute Resultate, daß man sofort den tüchtigen Jager erkannte. Der König schoß 9. 11 und 1. Bei diesem Schießen ereignete sich übrigens ec» Zwischenfall, der sür ver schiedene Leute recht fatal war. Man hatte dem Könige eine ungeladene Büchse gegeben, und als er, das bewegliche Ziel schnell aufs Korn nehmend, obzog, gab es nur einen leisen Knick, aber keinen Schuß. Die Gesichter verschiedener Personen wurden darob sehr lang, der Monarch aber gab mit einem vielsagenden Lächeln die Buchse zurück. Schließlich löste sich die Spannung der Anwesenden in Fröhlichkeit ans. Beim Uebcrschreiten des Fcstplatzes wurde der König förmlich mit Blumen überschüttet. Großes Interesse bringt König Friedrich August bei seinen Reisen durch das Land immer dem kirchlichen Leben entgegen, und zwar ohne dabei einen Unterschied zwischen Protestanten und Katholiken zn machen. So verweilte der Monarch auch in der Döbelner RatSstnbe mit dem protestantischen Geistlichen länger als mit den anderen anwesenden Herren im Gespräche, und als er von dem großen Umfange des Kirchciispiels Döbeln, zu dem außer der Stadt noch 23 Dörfer gehören, erfuhr, sprach er sich dahin aus, ob denn unter einem solche» Zustande dem berufenen Geistlichen die Seelsorge nicht besonders schwer sei. Bei dem mit amvesendcn Herrn Superintendenten Kirchenrat Dr. Nobbe aus ^cisnig erkundigte er sich nach Mitteln und Wegen zur Abhilfe des Uebelstandes. Auch die Unterhaltung mit schlichten Leuten aus dem Volke liebt König Friedrich August sehr, und wo Innungen und Vereine, besonders Militärver- eine und gewerbliche Vereine, ihn begrüßen, läßt er es sich ilen. nicht nehmen, möglichst lange zu verweil —* Ihre Majestät die K ö n i a i n - W i t w e wird Mon tag, den 17. Juli, nachmittags 4 Uhr 3 Min. von Sibvllenort nach Dresden zurückkehren und die König!. Villa Strehlen be ziehen. Der General der Infanterie Generaladjutant von Minckwih und Gemahlin, sowie Frl. von Abeken haben heute früh Sibyllenort wieder verlassen. —* Se. Majestät der König hat folgende Personal veränderungen in der Armee genehmigt: v. Einsiedel <Haubold>, Oberin», in, 12 ISg.-Bat., unter Verleb- una als Komp.-Cbes in das >08. Ins.-Reg, lumHauptm., vvrl. obneDal.. -N- Roth, Ltnt im l0«. J»s.-Reg. «um Oberltnt, — befördert. -W- Kles berg. Ltnt. im tvS. Jnf.-Reg.. vom 2k>. Juli ab aus ein Jahr ohne Ge dost beurlaubt. 4t Scholl, Ltnt. der Res. der S. <K. S ) Koni» des l. K Pr. Telegr.-Bat., 44 Burckbardt. Ltnt. der Land«. IS», t. «usgeb. des Landw.-Bez. II Dresden, -tt- Reuther. Ltnt. der Lanbw.-Fetdart. t. Ausgeb. des Landw.-Bez. Leipzig, — zu Oberllnts., 4b Fischer, Oberltnt, des Sandw,-Trains 2. Ausgib. de« Landw -Be,. Leipzig, zum Hauptni., — b« Huger. fördert. 4b Willig, Ltnt. der Loiidw.-tlav. l. Aufgeb. des Landw.-Bez Leipzig, zu de» Ostiz. der Rel. des I«. Ulanen-Reg. versetzt. DieBize feldwebel bezw. Vizeivochlmeister: 4b Dislelbartb des Landw. Bez. Zittau, zum Ltnt. der Rel. des 102. Jnl.-Neg.. 4t- Krause de« Landw- Bez. Meiszen, »um Ltnt. der Rei. de« Schützen-Reg., 4b Böttcher des Landw.-Bez. Döbeln, zum LN», der Res. de« >31. Ins.-Reg., 44- Kopp des Landw.-Bez. H DieSben. zmn Ltnt. der Res. des 12. Fcldart.-Reg,, 4b Büttner des Landw,-Be», II Dresden, znm Ltnt. der Rei, deL68. Fetd- art-Rrg,, 4b Tiegel de« Lanvw.-Bez. Dobeln. 4t- Funk de« Landw-Bez. Freiberg, 4b Nolinu des Landw -Bez. Leipzig, — zu Ltnis. der Landw Ins. t. Ausgeb., 4b Praetormü des La»dw.-Be,. II Dresden, zum Lin: der Landw.-Feldari. I. Ausgeb., 4b Kühne des Landw.-Bez. II Dresden, zum Ltnl, des Landw,-Drains I, Ausgeb., — befördert. — Abschieds- bewrlligunnen. 4b Ovve, Haupt»,, und Kvmp. Ckes iu> 103. Ins. Reg., mit der gesetzt. Pens, und der Erluubni« zum Tragen der Reg Unijorm ausgeschieve». 4b Traun, Link, der Rei. des Karder.-Neg , wegen überkommener Feld- und GarnisondlensNinsnhjgkeit. 4b Müller. Laupnu. der Landw.-Ins. I. Ausgeb. des Landw.-Bez. Chemnitz, 4b Vollma»», Laupli», oer Landw.-Ins. 2. Ausgeb. des Landw.-Bez. Leipzig, — der Ab sclüev bewilligt. 4b Losing, Oberltnt. »ec Landw.-Ins. I. Ausgeb. des Landw.-Bez. Lchnceberg, wegen überkommener Feld- und Garnisondiens! uusabigkeit mit der geiehl. Pens, ausgelchiede». — Den OberltntS d e r L a n d w. - I » i. 2 Ausgeb : 4b Dorten, 4b Wäntig. 4b Wen»! land des Laudw.-Bez. Leipzig, 4b Lissner. Ltnt. der Landw.-Jns. 2. Aui- geb. des Landw.-Bez. Leipzig, 4b v. Ziegesar, Hauptin. der Landw.-Jäg. 2. Ausgeb. des Laudw.-Bez. Leipzig, mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des 12. Jäg-Bat-, 4b Sack, Oberltnt. der Landw.-Kav. 2. Aus geb. des Landw.-Bez. Leipzig. 4b Zickmantel, Lauplm. der Landw.-Feldari 2. Ausgeb. des Lanow.-Bez. Leipzig, 4b Grimm, Oberltnt. der Landw.. Felvact. 2. Ausgeb. ves Landw.-Bez. Zwickau, 4b Kettner, Ltnt. der Landw. Pion. 2. Aufgeb. des Landw.-Bez. Leipzig, — behufs Ueberführung zum fandst. 2 Aufgeb. der Abschied bewilligt. — Im Sanitätslorps Die Unterärzte: 4b Dr. Langbein beim 10s. Ins.-Reg., Dr. Kluge beim 48, Fcldart.-Reg,, — die U n l e r ä r z t « b e r R e s.: 4b Dr. Bell mann im Landw.-Bez. Ehemuitz. 4b Dr. Thics im Landw.-Bez, Leipzig, — zu Assistenzärzten befördert, 4b Eckhard, Assistenzarzt beim 181. Jnf - Rea-, scheidet behufs Ueberiritt« zur Kaiierl. Schntzlruppe sür Kamemn mü dem 6. August auS dein Heere aus. 4b Dr. Zeiilmann, Stabsarzt der Nes. im Landw.-Bez. Glauchau, bchusS Uebersührung zum Lands!. 2. Aut geb., 4b Dr. Lofmann, Stabsarzt der Landw 1. Ausgeb. im Landw.-Bez. Leipzig, — diesen beiden mit der Erlaubnis zum Tragen der bish. Uni sori», — den Oberärzten der Landw. 2. Ausgrb. 4b Dr. Popitz, 4b Dr. Hampel. 4b Dr. Fritsch« im Landw.-Bez. Leipzig, bebuss Uebersührung zum Landst. 2. Ausgeb.. — der Abschied bewilligt. — Beamteder Militärverwaltung 4b Kultzscher. Registrator bei der Zentral-Abt. des GeneralltabS, der AmtStiiel expedierender Sekretär verliehe». 4b Schaas, Unleravolhcker der Res im Landw.-Bez. Glauchau zum Oberapothek« des Beurlaublenstande« befördert worden. —* Herr Oberbürgermeister Beutler tritt heute einen mehrwöchentlichen Urlaub an und wirb während dieser Zeit von Herrn Bürgermeister Leupold vertreten. —* Der Zusammenfall des Beginnes der Gerichts- und der großen Schulferien brachte in diesem Jahre der Eisenbahn einen gewaltigen Verkehr, dessen Bewältigung die An- Ipannung aller Kräfte erforderte. Insbesondere die Beförde rung des zahlreichen und in allen möglichen Formen uvd Vcr pcickniigen ausaegcbenen Gepäcks verursacht unendliche Mühen, von denen der oer Eisenbahn Fernerstehende sich kaum eine Vor stellung machen kann. Zwei und mehr Gepäckwagen in einem Zuge, die bis zur Wagendecke vollgeladen sind, bilden beim Fcrienbeginn keine Seltenheit. Dank den von der Staatsbahn- verwaltuiig getroffenen vorsorglichen Maßnahmen ist auch dies mal olles glücklich von statten gegangen, wenn auch vielleicht hier und da der Reisende etwas verspätet am Zielpunkte ein- tras oder auf sein Gepäck etwas länger als gewöhnlich zzr warten hatte. Der Verkehr erforderte, daß am Freitag und am Sonn abend zahlreiche Züge der hier cinmünoenden Linien in zwei Teilen abqcsertigt werden mußten, besonders traf dies die Dres- den—Chemnitzer Linie, aus welcher erfahrungsgemäß sich der stärkste Ferienoerkehr bewegt. Der heule nachmittag um 2 Uhr von hier nach München abgegangene Sonderzug war nicht fo stark besetzt, als die gestrigen Züge, ihn benutzten etwas über 300 Personen. Von Chemnitz und von Leipzig war ebenfalls je nur ein Zug nach München nötig, elfterer beförderte 360, letzterer 380 Personen. Mit allen drei Zügen wurden ins gesamt rund 1050 Reisende den Alpengegcnden zugesührt. — Ter heute früh l/z8 Uhr von Dresden nach Berlin und Ham- Kmist und Wissenschaft. K u n st ge w e r b e - A u s st e l l u n g en. RechtS- 3. Deutsche zrunstgep, Dresden 1906. Auch der O r g a n i j a t i o n s-A n s fchuß hat bereits eine große Anzahl von Arbeiten erledigt. Sie beziehen sich namentlich auf die Verleihung der Rechts fähigkeit, die Lotterie, die verschiedenen Versicherungen lFeuer-, Transport-, Haftpflicht- und Diebstahls-Versichcrungj, die Teil nahme an der Aufarbeitung der erforderlichen Formulare, das Ausschreiben eines Wettbewerbes für den Verlag des Katalogs, einer Ausstellungszeitung und der Postkarten, sowie aus die Frage des Nachbildungsrcchts, bei welcher letzteren es gilt, den verschiedenartigsten Interessen nach Möglichkeit zu genü Vorsitzender des Organisations-Ausschusses ist He anivalt und Notar Dr. Felix Bondi. Zum stellvertrcten Vorsitzenden ist Herr Staoträt Köppen gewählt worden. si* Internationale Ausstellung sür graphische Kunst. sXIb.j Nach Kalckrcuths Blättern sind von den Arbeiten der Stuttgarter noch die Radierungen von Felix Hollenbcrg zu nennen, dessen großzügige, kraftvoll ausgesührte Landschaften unstreitig z» dem Besten gehören, was die graphische Kunst der Neckarstadt hier zu bieten hat. Besonders soll noch aus die im zweiten Saale über Richard Kayscrs Radierung hmigeiidc Fliißlcmdschaft „Nach Sonnenuntergang" aiismcrksam gemacht werden. Van Carlos Grethe, dem Stuttgarter Marinemaler, dessen große Sonder- ausstellung in Emil Richters Kiinstsalo» noch unveraessen ist, sieht man außer einigen guten Strandslncken in Steindruck auch ein hübsch aguarelliertes lailbunisponnenes Fischcrhäuschen und einen mehr originellen, wie künstlerisch wertvolle» in Mot und Gold ausgeführten Reliefdruck. Ans dem Gebiete der farbigen Litho graphie schließt Heinze Rath mit zwei leicht und. gefällig bchan- velte» Blättern den Kreis Ais Radierung ist noch Ernst Gab ler» Stuttgarter Straßenansicht nachzutrage», «he wir, nach raschem Blick aus Fritz Längs recht apart« Tierbilder in schwarz - weißem Holzschnitt und sein einfache», aber charak teristisch behandeltes uiehrsarbiges WclhnachtsbudenHIlb, die würt- lembergische Residenz und mit ihr auch Süddentschlands Graphik verlassen können. Aus dem Hesse» lande hat her Darmsiädter Daniel Grein er eine etwas seltsame Feierab«ndoll«aorie als i farbigen Holzschnitt in den sonst nicht übel gewählten Comple- > mentärfarben Rot und Grün gesandt, während aus der Kollektion des Marburgers Otto Ubbelohdc von dem früheren reiche» Bestände zur Zeit nur noch d«r einzige „Torfkanal" übrig geblieben ist. Dem Kreise der WorpSiveder konnte man landschaftlich auch den Bardowiecker Hugo F. Hartmann zurcchnen: doch offen bart der in Dresden seit längerem bekannte und geschätzte Künstler in seinen beiden Pastell-Landschaften so viel selbständige Eigenart daß seine Sauderstellung hier immerhin gelechlfcrtigt erscheint — Hannover ist durch eine bis jetzt wohl »och nicht oft ge nnmite, aber recht beachtenswerte Künstlerin vertreten: Margot Grupc. Ihre schtvarz-wcißen Holzschnitte zeichnen sich wie il> st! »sl re o 'sorgfältige Durcharbeitung farbigen Blätter durch eine . . „ wie geschmackvolle Ausführung anS: so ist z. B. auf dem Sonne» scheinbilde der rote Taiiicnscyili» mit großem Geschick als k> sitioncllcr Mittelpunkt verwendet. Von de» Arbeiten Düsseldorfer Künstler sind Han» Re > fferscheidts, des früheren Münchners. Radierungen letzthin schon »iitcr den Neu erwcrbungen des König!. Kupferstich-Kabinetts so ausfiihrlich ac würdigt worden, daß ein nochmaliges Eingehen auf sic überflüssig erscheint. Auch Heinrich Ottos farbige Steindrucke, von bene» der Kiniftvcrlng von Fischer Franke in höchst verdienstvoller Weise schon iiianches Blatt wetteren Kreisen zugänglich gemacht hat, werden den meisten Besuchern des Sächsischen Knnstvereins wohl vertraut sein. GcorgMaccos Brcitbild der Ortlcrguipve gibt in seiner sorgfältigen farbige» Behandlung eine ganz annehmbare Darstellung dieser mächtigen alpinen Herrscher. Weniger bedeu tend wirkt daneben Helnrich Hermanns Mainzer Domplatz i» abendlicher Beleuchtung. Eduard v. Gebhardts Zeichnnngs- skizze von der Himmelfahrt irgend eines Kalcnderheiligen durfte vielleicht in einer Kollektivausstellung von Arbeite» des Künstlers am Platze sein: als einzige Nun,»,er vertritt sie ihren Schöpfer recht dürftig und kann nur auf bloße Erwähnung Anspruch erhebe». Desgleichen erscheinen Eugen KampsfS an drei oder vier Dttst«, untergebrnchte landschaftliche Kohle- und Bleistiftskizze» verschiedener holländischer Gegenden in der Mehrzahl nur wie künst- lcnfche Notizblätter. denen zu einer selbständigen Wertung noch recht viel fehlt. Wie Hannover so ist auch das benachbarte Oldenburg. daS gerade jetzt durch eine eigene „Westdeutsche Knnstcntsstelluna von sich reden macht, nur durch eine Künstlerin vertreten, durch Maria Stein, deren Porträtradierungcn mitt leren künstlerische» Ansprüchen wohl genügen Eine regere Betei ligung an uniercr „Graphischen" zeigt das entfernte Königs berg. Fehlt auch der führende Meister der alten preußiichen Krönnnysstadt mit eigenen Arbeiten, so sehen wir ihn dafür im Kc»ttcr!ci und zwar im Kreise seiner Familie ans einem treffliche» Bilde seines Kollegen Heinrich Wolfs, der im Verein mit Frau Elisabeth Wolff - Zi in m erma n n die .Hauptkosten der künstle rischen Vertretung der Stadt am Pregel diesmal zu tragen hat. Außer diesem Künsttcrpaar sind noch Wilhelm Claus mit zwei eindrucksvollen Porträts in Bleistiftzeichnung »nd B. RogclNS Banernhnuscr in inonochromer Holzschnitttecynik zu nennen. So dann sei auf zwei Künstler der deutschen Schweiz hingcwiese», von denen Hans Sa » dreuter aus der Stadt Holbeins und Böck- lins mit seinen stark i»iprcssio»istischen landschaftlichen Aquarellen im zweiten Saale neben de» Arbeiten Walter Leisiikows trotz mancher Vorzüge i»> einzelnen keine» leichten Stand hat. lln- slreittg ist dem märkischen Meister eine sicherere Beherrschung großer Linien eigen, wenn auch der Basler im Farbcnvortrag eine reichere Skala anfznwciscn bat und dieser ganz prächtige Wirkun gen abznAnvinncn weiß. AIS Zweiter ist Saudreutcrs Landsmann Fritz Voellmy bervorzuheben, der auch eifrigen Sammler» von KünstleransichtSkarfen nicht unbekannt sein dürfte. Seine teils farbige», teils nur mit Kohlestift ansgcsührten Zeichnungen be finde» sich am Anfang des Ganges zur rechten Hand und verraten vor allem einen sehr sicheren Blick in der Auswahl des bildmü »nd malerisch Wirksamen, lins wieder Gelegenheit sind nämlich seit einigen eine große Anzahl Poiträtikizzen Einige Schritte weiter im Gange geben zu cliiem Tagen an Sie Landschaftsmaler zu hochbedeutsainer Entwicklung gelangten Karl Mediz ausgehängt. Sind auch die Blätter schon vor reichlich einem Dezennium entstanden und in Dresden keineswegs unbekannt, so ver lohnt es sich doch, schon um der Dargestellten willen, wie auch wegen der treffsicheren, meist auch sehr charaktervolle» Ausführung, noch mit einigen Wort«« daraus ziinickziikommen. Siebt man doch in der gut placiert«, Kollektion außer mehreren Angehö unseres HerrscherhauieS. einigen militärischen Größen, wie Generälen von der Planitz, v. Trcitschle und v. Broizem, „ die Minister v. Watzdorf, v- Metzsch und v. Sevdewttz. d» In der Mittelkoje e der „Jugend"-Originale unserem neuerdings als
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