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Dresdner Nachrichten : 04.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189006041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900604
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-06
- Tag 1890-06-04
-
Monat
1890-06
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.06.1890
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35. Jahrgang. Aufl. 48,500 Stiick. krsnss L Lroiläsoks viMösii Lt.a>»1s-^al»uuu»ti'»«»k 3, z,iut. uuä I. Ltx. kOMmvnIvv und LvOpfft VN xro« und 611 Üvt»1I. Vrlmli« Dresden. I8S». ki>8 d««te« ksbrikat Lusricaunt. b'abrilc: AnnenSrllße (Lnnvudof). ^ild. kötimtz, 8kk«llel8ti'. 6, «wpüsdlt sein rvictüiLlti^ sorlirtss l-axsr ävr nousstsn ^nr«L-, koek- Ml! !!Mn-8tM in dvstvu ljualitütsv u. sodtvn b'ardsn einer xsnvixtsn Seaektun^- 8s5lSSl'iSQkl-U.^*- Ik'isoliunßSAvIt'Snk, »ruroil» d«l Ilurteu, Nulipruoll- b«N»u, Nu,«»- u. tN»,«uIl,r»rr»i. — WWW MM >n 0iv»»kadl-?uek,1oln b. K«1ell8t« 4up,7,»I»> von «rsvt8 ^vkitor Ounlitrit in nll^n I'lci-on. k'm.ouL. XV'oiwn. ^'ardsn, 8to!lüi» vlo. kdotSKsHllitz M ÜLllIl'8 Mckk. Nr. 155. Spttfttl' Albeiteischutzgesetzgebung. Deutsch-czeö 8pveiniitLtvn I41n«1er» unö <I>ra»»»»vn-4n4naI»in«n, V>8itliirrwn-?l»otoxrraz>I>ioii 12 8t1i,'.k von 6 Llarlc ab. V«r trrÜ8«vriin8«» n:u;>> zocien» Uilcl in kiin^tl. ^uMIiniNA dis I^eden8^ro88v von 40 iilarlc ab. »einneli Z N-mI. ^ vroscien, ^ Dallslr.ll. ß 'WLissnds.ns-LtrLsss M. 34, Isti.1v! drsti» j)ij«j»oIdi^u'!>Id!a!i' ftlnt/. >e Ailsgleichsverhandlungen. Hosnnchrichten, Waarenhäuscr, Bauthatigkcit, Bussole Bill, zerichtsverhandlunge». Tagesgeschichte. ..Antigone". Mittwoch, 4. Juni. NenmtwoNl!»« rretatteor tür Politische- lr». Emil viere» w wriw«,. Mit dem Zusammentritte deS ReichStagSausschuffeS über die Gewerbegerichte haben die parlamentarische» Arbeiten wieder ihren Anfang genommen. In der angebrochenen Woche hofft man di« Rcglenmgsentwürfe soweit fördern »u können, daß der VollreichS- tag genügenden Stoff zn Beratbungen vorffndet. Mittlerweile tagten und tagen in Berlin mehrere Kongresse und Wanderversamm- lungen, die zu den sozialen Tagesfragen Stellung nehmen. Der Handwerkertag wendet sich in einer Immediateingabe an den Kaiser, um ihm die mißliche Lage deS deutschen Handwerkerstandes vorzu- lragen und um Abhilfe zu bitten. Jmmermehr steigem sich ja die Ansprüche einerseits der Gehilfen gegenüber dem selbstständigen Handwerker, andererseits empfindet das Handwerk immer stärker den Druck deS übermächtig werdenden Großkapitals. Das selbst ständige Handwerk aber stellt ein gutes Stück des Mittelstandes überhaupt dar, dessen Erhaltung ein dringliches Staats- und Ge sellschaftsinteresse bedeutet. Ter Untergang des Mittel- und Klein betriebes im Gewerbe liegt ausschließlich im Vortheile der Sozial demokratie. Spricht diese doch offen aus: „Ist erst daS selbststän dige Handwerk beseitigt — mit den paar Schlotjunkeru werden wir schon fertig werden." Alles, waS im Stande ist. das Handwerk leistungsfähiger zu gestalten, verdient daher regste Unterstützung der Staatsgewalten und der Gesetzgebung. Leider nimmt die neuere Sozialgesetzgebung nur geringe Rücksicht ans daSHandwerk; sie bürdet ihm sogar Lasten auf, die ihm äußerst schwer solle». Das Alters und JnvalidenbersicherungSgesed wird deshalb von den Klein meistern wegen der für ihre Gehilfen zu zahlenden Beiträge keines wegs mit sehr günstigen Augen betrachtet. Auch die Verkürzung der Arbeitszeit wird hauptsächlich den Gesellen, weit weniger den HandwerkSmeislcrn selbst zu Gute kommen. „Wer denkt denn an unS?' so hört man manchen Kleinmcister, der sich mit 1, 2 Gesellen sein hartes Stück Brot verdient, fragen »nd klage». „Es ist immer nur von den Arbeitern die Rede". Helft dem selbstständigen Hand werk, ehe cs zu spät ist! so schloß der Vorsitzende des Handwerker- tages seine Ansprache, das Handwerk müsse wieder gesunden, daS trage zum sozialen Frieden das Meiste bei. Versage die Gesetz gebung dem Handwerk ihre Unterstützung, io würden immermehr bisher selbstständige Handwerker zn Lohnarbeitern oder gar zu Proletariern gemacht. Nichts verstärke die Sozialdemokratie so sehr, als der Verfall des Kleinhandwerkes. Bisher Hütten die ge setzgebenden Körperschaften die Petitionen der Handwerker nur wenig beachtet, allein jetzt webe ein anderer Wind. Hoffentlich tragen die Verhandlungen des Handwerkertages dazu bei, die Lebens kraft des selbstständige» Handwerkes zu stärken! Es ist aber nicht blos daS Kleingewerbe, das Klagen erhebt, daß die soziale Gesetzgebung einzig aus den Arbeiterstand berechnet sei. Man hat keine Ursache, so führte neulich die Eons. Corresp. aus, gerade den Arbei«erstand zu einer privlleglrtcn, mit besonderer Bevorzugung auSgestatteten Kaste in unserem gesammten StaatS- und Wtrthschaftsleben heranszubilden. Auch andere Berufskreise arbeiten hart und schwer Außer den Bauern zählte die Cons. Eorreip. als „Männer der härtesten Arbeit" die geistigen Arbeiter aus, nämlich u. A.: die Minister, die höheren Vcrwaltungsbeamtcn, die Richter, die tagsüber Recht sprechen und Abends bis in die Nacht ihre Akten studircn, die Gpmnasiallehrer in den höheren Klassen, die starkbeschäftigten Aerzte und Rechtsanwälte, die Journalisten u. s. w. u. s. w." Von den geistigen Arbeitern aber ist in den Be ttachtungen über soziale Fragen kaum je die Rede, obwohl die geistige Arbeit nachgewiesenermaßen mit einem erheblich größeren Kräfteverbrauch verbunden ist, als die rein körperliche und mecha nische. Diese letztere ist in einer großen Anzahl von Betrieben mit großen und handgreiflichen Gefahren für Leben und Gesundheit verbunden, sie umfaßt auch die weitaus überwiegende Mehrzahl von Menschen. Diese beiden Gesichtspunkte reichen allein auS, zu erklären, warum sich die Sozialgesetzgebung hervorragend mit den Handarbeitern beschäftigt und »och wenig Zeit fand, an die Geistes arbeiter zu denken, deren Zahl weit geringer und bei denen die Aus reibung der Arbeitskraft weniger nach außen bcmerklich wird. Inwiefern jedoch die Sozialgesetzgebung den Interessen der geistigen Arbeiter dienstbar gemacht werden könne, darüber fehlen bisher alle Andeu tungen. Hier Hilfe zu schaffen, ist auch mehr Sache der Schule und der Erziehung. Diese ist zn einseitig. Sie sollte mehr als zeither an dieEnlwickelung der körperlichen Fähigkeiten der künftigen geistigen Arbeiter denken. Nur eine harmonische Ausbildung der körper- lichen und geistigen Kräfte vermag Menschen zu erziehen, welche die Führer ihrer Volksgenossen zu werden bestimmt sind. Von den 5 AuSglcichSgcsctzen, mit welchen der böhmische Mallandtag befriedigendere Zustände zwischen beiden Nationalitäten schaffe» sollte, wird er jetzt nur dasjenige über die Schulen fertig- stellcn. Alle anderen 4 bleiben bis zuni Herbste verschoben. B!S dahin werden die Jungczechen die Aushebung ihrer Stammes- genossen fleißig fortsetzen. ES hat sich gezeitigt, daß eS nur eines gehörigen Druckes der Regierung ans die Altczechen bedarf, um dieselben zum Halten ihres Wortes zu bewegen. Tie Deutschen haben auch bet dem Gesetze über den LandeSlchulrath großes Ent gegenkommen gezeigt. Sie leitet dabet daS tiefe FriedcnSbedürfniß und der patrintischc Entschluß. Oesterreich von der dauernden Unterwühlung seiner Kräfte zu befreien, die der Streit der beiden Böhmen bewohnenden Völker herbeigesilhrt hat. Wenn die Czechen vor 11 Jahren» als sie auS dem Wiener ReichSrath traten, soviele Zugeständnisse seitens der Deutschen erhalten hätten, wie diese ihnen jetzt gewähr« wollen, sic wären außer sich vor Freude gewesen Statt dessen stellen sie die Sache jetzt so dar. als müßte ihre Na tionalität Opfer bringen. Jeder Wall, den die Deutschen als eine Bürgschaft ihres nationalen Volksthums fordern, erscheint den Czechen als eine unerträgliche Schranke ihrer Eroberungslust. Die wcilvorgeichrittene Czcchisirung Böhmens genügt ihnen nicht. Seit 2 Jahrhunderten ist Prag nie so czccbisch gewesen, wie dermalen — das geben sie im Stillen zu, aber sie ärgert der Anblick des dentichen j Theaters, das Bestehe» deutscher Volksschulen und die Uniperfitäts- ! Vorträge in deutscher Sprache. Lediglich bei den Altczechen ist j noch eine Spur von Gerechtigkeit gegen die deutsche» Bewohner j Böhmens zu finden. Als Dr. Riegcr im Prager Landtag darlegte, j daß die Czechen eben mit den Dcuische» in Frieden leben müßten, i da die Deulschen nun einmal da seien und große Kulturverdienste ^ um Böhmen hätten, wurde er von den Jungczcchcn geschmäht, ^ gehöhnt und als Verrälher seiner Nationalität gebrandmarkt. Alan kann sich daher leicht vvrstellen, wie die Jungczechen ihre StamnicS- genossen in der Zeit bis zum Herbste bearbeiten werde», damit die anderen Ausgleich-gesetze in's Wasser fallen. Unsere deuischcu Landsleute müssen unausgesetzt auf den Schanzen sei», sonst ent gehen ihnen auch noch die kümmerlichen Erfolge des Wiener Ausgleiches. Aernschreib- «nd Fernsprech-Vertchte vom 3 Juni. Berlin. Der Koiier empfing Nachmittags die Deputation der Vertreter deutscher Industrie- und Handmerkervcrbändc. Später fand beim Kaiier das Bundesrathsdiner statt. — Die „Königs- ! bcrg'iche Hartung'schc Zeitung" hatte berichtet, der Kaiser hätte bei reiner Anwesenheit in Königsberg zu den Notabeln dieser Provinz sich dahin ausgesprochen, daß er in nicht zu langer Zeit, vielleicht schon im Herbst 1802, eine Znlnmmenkunst mit dem Kaiser von Rußland in Königsberg plane. Diese Nachricht entbehrt jeg licher Begründung. — Der Reichstags-Präsident und Landesdirektor v Levctzow, der bekannte Führer der Konservativen, v. Helldors- Bedra, und der Präsident des Kammergerichts, Geh. Oberjnstizrath Drcnkmann sind auS besonderem Königlichen Vertraue» rn's Herrenhaus berufen worden. Letzterer wurde zugleich als Kron- SyndikuS bestellt. — Tie in der Presse uiiilauseiibcn Nachrichten über die Neubesetzung der Stelle deS Untcrstaatsickretärs im Aus wärtigen Amt werden druchweg als willkürlich bezeichnet. — Der geplante große ungarische JuriNen-Ausslug nach Berlin unterbleibt und zwar, wie angegeben ward, wegen der feindseligen Artikel, welche die „Kreuzzig." und „Berl. Volksztg." gegen den in Aus sicht gestellten Besuch gebracht hatten. — Tie Leiche des Erzbischofs Trader ist heule im Dom zn Posen ieierlich beigeietzl worden. Der Kaiier sprach dem Tomlapitel telegraphisch sein Beileid ans. — Um den zur Durchführung der Invalidität- und Altersversicher ung errichtete» Versicherungs-Anstalten eine Aalest»! g zurAusstellung ihrer Statuten zu geben, sind im Nrichsamt des Innern Vor schläge für die Fassung solcher Stalulen ausgearbcitct worden, die beute im „Ncichsanzeiger" veröffentlicht werden. — Belm Aus wärtigen Amt gehen andauernd zahlreiche Gesuche um Verwendung in koloniale Dienste ein. Dieselben können vci deni Mangel an Vakanzen nicht berücksichtigt werden. Auch Anträge ans Erthcilung und Ansknnst über die Verhältnisse in dem Schutzgebiete, sowie auch Beihilfe zur Auswanderung oder auf kostenfreie Beförderung nach demselben kann keine Folge gegeben werde». — Tie Reichs- Kominissio» zur Vordeialhung der Gewerbe-Ordnungs-Novelle ist heute zulaiiiincngetrelcii. Dieselbe lehnte mit Stimmengleichheit die neue Bestimmung ab, wonach zum Arbeiten an Sonn- und Festtagen die Gewerbetreibende» die Arbeiter nur insoweit ver pflichten können, als cs sich um Arbeiten bandelt, welche nach den Bestimmungen dieses Gesetzes auch an Sonn- und Festtagen vor- genoinmen werden dürfe». — Fürst Bismarck ist heute früh mit seiner gelammten Familie in Hamburg eingetroffen, woselbst er die Zvllanscbl»ßbanten besichtigte. Am 21. Jnin wird Fürst Bis marck angeblich in Haag erwartet, von wo aus er sich dann nach London begeben würde. -- lieber das Befinden des Gwßherzogs von Mecklenburg-Schwerin sind ungünstigere Nachrichten ciuae- gangen. — Bei der morgigen Taufe in Potsdam wird bereits die neue Hoftracht angelegt. Von den fürstlichen Palhcn werden fol gende persönlich vertreten sein: Ter Kaiier und die Kaiserin, der König von Sachsen, die Prinzessin Friedrich Karl. Prinz und Prinzessin Heinrich, die Erbprinzeisin von Sachsen-Meiningen, die Erbgroßperzogin von Oldenburg. .Herzog Emst Günther von Schleswig-Holstein, Herzogin Adelheid zn Schleswig-Holstein, die Herzogin zu Schleswig-Hvlstcin-GlückSburg, der Herzog und die Herzogin Anhalt, Prinz Albert zu Sachsen-Altenbnrg und die Erbprmzessin von Reutz j. L. Berlin. Das Abgeordnetenhaus trat heute in die 2. Be- ratbuug des Spcrrgeldcrgcsetzcs ei». Dazu lag ein Antrag der 3 Kartell-Parteien vor. Graf Limburg lkons.l erklärte, daß die Antragsteller für dos Gesetz nach ihrem Antrag mir dann stimmen würden, wenn auch das Ecntrnm dafür stimmen werde. Die Redner des Ecntrums. Dr. Windihorst. Rintelcn und Dr. Lieber bliebe» dabei, daß die gesperrten Gelder vom Stanke einfach zu- rückziizalilcn seien. Sic bestritten, daß sich der Papst zu Gunsten des Regicrungs-Entwnrscs geäußert habe. Dr. Lieber erklärte auch, es handle sich im vorliegenden Falle nicht uni eine religiöse, sondern um eine politische Frage, in welcher das Centrum ai, die Weisungen aus Nom, selbst wenn solche ergangen wären, nicht ge bunden sei. Kultusminister Dr. v. Goßler wies dem gegenüber darniff hin, daß Dr. ReichenSpcrger bei der ersten Lesung es als ein Sakrileg bezeichnet habe, wenn daS Ccnttnm einer Weisung des Papstes in dieser Frage nicht folgen würde. Weiterberathnng morgen. Frankfurt a. M. Oberbürgermeister Tr. Miguel erklärte gestern aus einem Feilbänke», seinem inneren Wunsche nach möchte er bis an sein Lebensende in Frankfurt bleiben. Er habe gar nicht den Wunsch, mehr zu werden, als er sei. FrnnzenSba d. Ihre .Hoheit die regierende Fürstin Milcna von Montenegro ist heute mit Gefolge hier zum Kiirgebrnuche angekommen. Paris. Louise Michel war am 1. d. festgenommen worden, wurde aber auf ein ärztliches Gutachten, daS sie für unzurech nungsfähig erklärte, wieder mif fielen Fuß gesetzt. — Der Herzog von Orleans soll dieser Tage über die Tchlvcizer Grenze gebracht werden. Die Berliner Börse verlief heute in abwarlendcr Haltung mit vorwiegend schwächeren Coursen. Das Geschäft war wesentlich geringer alS in den letzten Tagen. Banken setzten durchweg nied riger ein und konnte« sich später vorübergehend etwas erholen. Deutsche Bahnen vernachlässigt, österreichische meist etwas ab geschwächt. Spekulative Bergwerle setzten niedrlgcr ein und konnten sich dann ^twas befestigen Fremde Renten ruhig und wenig ver ändert. Später erinhrc» Banken und Bergwerke weitere, wenn auch nicht erhebliche Rückgänge, während sich Reisten und Eisen bahnen besser behaupten konnten. Dnx-Bodenbacbcr auf große Spekulationskättse bevorzugt. Im Kassaverkehr Banken still und schwächer. Dresdner verloren 2.0'- Pro;. Eisenbahnen ruhig, Berg werke und andere Fudnsiiiepavicrc schwach, österreichische Priori täten iesl. Privakdiskont tst r Prozent. Nachbörlc ruhig. — Wetter. vorwiegend bedeckt, etwas wärmer. S.-W.-Wind. nr - I, fsurI 0. M. >ru>cndi>.i rkredtt 2SS.!>«i. «laat». rss,7b. «»Md. 120,dii, Galigcr I7l,2!>. «ko^oier 9!>.25. üua. <0»ldr. go.ra. DtScolllo 221.M. LrtSdn. «I. iöS,2». Laura >32.1«. ÄrlsrnUrchrn Ars«. Var««. -Schluß.' iNcute !>l,S2. «uieilie I«k.1ö. ItaNrurr S7.1U. «laa«»- bah» »««,««. Lomdardeu 308 7,',, da. Brioritiilru —. Spanier 77,L«. Ägypter 1SL.S2. Otlomauca S«8,7L. E«comule «>«,««. Fest. Var««. vro»uttru ivchluß.l Welle» per Ju»t 2.',.SO. per Septbr.-Decbr. 23.7«, bkliauptet. Spiritus ver Jr>»> 36.7L. per Septembrr-December 37,7b, seft. Rübiil per Juni SS.LÜ, per Skptrnibcr-Decrmber üü.bv, still. » m «I r r « a m. Pratukreu tSchluß). weilen per NopkUlter l28. «»»eu »er October ISO. Oerlliches «nd Sächsisches. — Se. Majestät der König kehrt Donnerstag früh 1 Uhr von Berlin nach hier zurück und begiebt sich unverzüglich vom Leipziger Bahnhofe nach der Billa in Strehlen. Am Vormittag desselben Tages wohnt Se. Majestät der FrohnleichnamSfeier in der katholischen Hofkirche bei. — Se. Königl. Hoheit Generalseldmarschall Prinz Georg hat sich vorgestern Abend nach Rochlitz begeben und den gestern daselbst abgebaltcnen ESkadrons-Vesichligungen des 2. Uli Regimentes Nr. 18 bcigcwohnt. — Sc. König!. Hoheit Prinz^ Iriet^rich Au chüt 2. anen- lust wurde Zrinz Georg" zum Bataillons-Kommandeur im Schützen-Regiment Nr. 108 ernannt. — Oberst z. D. v. Globin erhielt daS Komthurkreuz deS .Herzoglich Sachscn-Erncstiuischen Hcnrsordens: die zu diesem Orden gehörige goldene Verdienst-Medaille erhielt der Stabsttompeter Lorbeer des Knrabiiücr'Regimentes. — Es wurden der Zcng-Prcmierleutnant Kleiner »um Zcilg'Hauptmann, der Zeug-Leutnant Höhle zum Zeug-Premler- leutmmt lind der Zeug-Feldwebel Wolke zum Zeug-Leutnant befördert. — Heute haben sich der Präsident des evangelisch-lutherischen Landeskoiisistonums v. Berlepsch, sowie der Vice-Präsident Öberhofpredigcr It. M cier nach Eiienach begeben, um daselbst in Vertretung des sächsischen Kirchencegiments den Berathungen der in diesem Jahre wieder zusanimeulretenden deutschen evangelischen Kirchenkoufcrenz beizuwohnen. — Tie Arbeiterin Amalie Marie HanSwald deS Zoolo gischen Gartens hier erhielt von der Könrgl. Krcishanptmannschaft ein Belobignngsdettet eltheilt. — Um den Eigenthümern der bei der Fincmzhauptkasse, Ab- theilung für Kautionen »nd Depositen, hinterlegten, in der Zeit vom 2. Juni bis mit 12. Juli d. I. bei der Staatsschuldenbuch- haltcrci bicrselbit zur Umwandlung in 3'/rProzcntlge Staatspapiere gelangenden 4 proz. 2 t a a ts s ch u ld en k a s s e n l ch e ine von >652,68 und 1867 Weiterungen zu ersparen, ist das Finanzministe rium bereit, diese Umwandlung durch die Fiiianzhauptkasse vornch men zu lassen, wenn seitens der Deponenten hiergegen bis znm 30. Juni d. I. kein Widerspruch erfolgt. — Durch die Bejirüiivung von besonderen Waarenbäuscrn für Beamte oder Offiziere, wie sie in Berlin »nd an ande ren Orten staitgefilildcir hat. ist in den Kreisen der kleineren Händ ler eine nicht durchaus unbegründete Besorgniß hervorgernfen war den. Von vornherein allerdings muß man sich klar sein, daß ein gesetzliches Einschreiten gegen dieselben unmöglich ist, solange dw vorgcschriebeuen Bestimmungen von den Griiilvcruderselben, Inden meisten Fällen Aktiengcselllchaften, beobachtet werden. Tieier Standpunkt ist nicht mir von dem Bahriichen Abgeordnetenhaus,: und den Handels- und Gewerbekammcrn in München festgehalten worden, sondern auch die Thüringischen Negierungen haben erklärt, daß sich gegen Waarcnhäuser ans Grund der bisher geltenden Be- stimmiingen nichts unternehmen lasse. Auch in der Handels kammer in Leipzig wurde über diesen Gegenstand verhandelt, sie mußte sich jedoch gleichfalls der angedeutctrn Ansicht anschlie ßen. Diese Körperschaft hat sogar den Wunsch der Jenaer Kam mer, die Regierungen möchten die Beamten vor der Betheilignng warnen, weil dadurch „Mißtrauen zwischen den Vertretern der Staatsgewalt und einer großen Masse des staatstrenen Bürger thttmS erzeugt werde» konnte", sich nicht zn eigen gemacht, ihren obweichciwen Slandpnnkt icdoch In einen« längeren Schriftstück be gründet. in dem sic einige Punkte berührt, mit denen ihrer Ansicht nach die vielfach mißliche Lage des Detailhandels in Bcrbiiidnng steht. Sic erwähnt die Eonsumvereine, deren Geschäftsbetrieb oft über die ibnen durch die ursprüngliche» Zwecke des Vereins vorge zeichneten Grenzen hinansgelic. meint aber, daß mit der von eiiii gen Seiten geforderte» Besteuerung der Constimvercine nichts werde erieicht werden: sie bringt sodann eine Ausfnhrnng. die, wenn sie auch rn dem einen oder anderen Punkte anfechtbar ist, doch Beach tunn verdient: „Wir müssen", heißt es. „hierbei noch auf einen anderen Umstand aiismcrkkam »rachen, welcher einer Besserung der Verhältnisse des Kleinhandels, zum Theil auch des Handwerkes im Wege slehl: das ist die übermäßige Anzahl kleinerVerkausogeschäflc. Man sehe sich nur in einer Stadt wie Leipzig um: nicht blos in der inneren Stadt, sondern hier und da bis weit hinaus in die Vororte drängt sich Laden an Laden. Ist es nur überhaupt denk bar, daß alle diese Geschäftsbetriebe den darauf lastenden Anfwand an Miethe, Heizung und Beleuchtung. Löhnen. Verzinsung des An läge- und Betriebskapitals u. s. w. tragen und dabei doch die Preiie so niedrig stellen können, um den Wettbewerb auszuhalten? Vor Allem könnte die Arbeit, welche von den Verkäufern in den kleinen Läden geleistet wird, bc! einer zweckmäßigen Vereinigung wohl zu einem Drittel oder Viertel, vielleicht mit noch weniger Bruchtheilen der dazu verwandte» Kräfte bestritten werden. HieiauS folgt frei esckM'c zu imchnen, wobei noch darauf htngcwirsen werden mag. daß in anderen Ländern eine solche Ueberzahl kleiner Geschälte nicht besteht. In dieser Beziehung könnten die Gewerbevercine eine sehr heilsame Thüligkeit entfalten." Die Mahnung zur Vorsicht bei der Anlage neuer Geschäfte ist sehr am Platze und wird leider z» oft außer Auge gelassen. Daß die kleinen Geschäfte sich gedeihlich ent wickeln, daran muß uns Allen oelegen sein. § 4 »»» Cd LZ ^
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