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Dresdner Nachrichten : 27.04.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187504274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750427
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-04
- Tag 1875-04-27
-
Monat
1875-04
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.04.1875
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«r UV Sott« ». ttionxlnzz, äon L7. Xprii 1875. der er geboren und erzogen, bl» zum letzten Augenblicke treu ge« vlieven u ae. gingen sie ,n du» Host'ltal. um die sterbliche Hülle Gäblers avzuvolen, »vclck't ihnen die durch die gereizte Stimmung einaeschüchtctten Brüder auch nicht verweigerten und »ich während dieser Zeit „mäu-chenstlll" verviclten So ivurde die Leicbr des zum KatholiciSinuS übergetretenen Protestanten, von einem pro- testaattsäen Geistlichen geleitet. naä' dem Kirchhofe gebracht und in katboltich geweihtei Erde »ach protenantlschem Ritus bestattet Die Deutschen aber. »reiche dem Hingeschiedenen die letzten AbichledSgrüße in seine Grntt nachrieten. mögen bedenken, da« Gott im Himmel nicht ,o penibel, wie die Zarter der verberge ! atv-Ixuw-lmtelli, und den Dabingeschiebenen so wie so finden wirk. - Die Redaktion des ,.8«cc>l<," »üat vlnzu: Diese That- sache wird uns in einem von vielen Mitgliedern der deutschen Eolonte in Mailand niitcrzriä'netc» Schriststück bestätigt; dasselbe ist in unscrm Bureau cinmscvrn. — Um den zahlreichen Reclamationen zu begegnen, ist vom Reichöeiscnbabnanite an iämintliche deutsche Bahnverwallunge» die Vertagung gelichtet worden, haß bei der A u o g a bc vv n directen Billctc» für größere Touren nett- die Route gewählt wird, auf weicher der Passagier am schnellsten, und La, wo keine kongruirenden Sätze bestehen, am billigsten an daS Ziel gelangt, während in den Fällen, wo der Weg über Concurren-routen ein gleich langer unk die Hahn eine alBch theure ist. der Passagier hieraus »pecieli aufmerksam gemacht und gekragt werken so!!, welchen Weg er zu nehmen wünscht. - DaS durchschnittliche Lebensalter der Getstlichen nnd Lev rer beträgt »ach einer kür das zzknigreich Sachsen über daS S tc rb l t ch kei tS-Vcrhä i tn i ß kerselbcn aulge- stellten statlsllscl'cn Slachwcisung iür cinc» .'.Übrige» .icitranin bezüglich ker Erstere» «>6,0, hinsichtlich rer Letzteren 5<>.i. In einem, hie Jahre 1865 biS mit 1870 umsassenkcn Zeitraum haben bie Rerzte durchschnittlich ein Alter vo» 5«>. Künstler das hon 57 unk Juristen ein solche- von 58 Jahren erreicht. - Die innere Einrimkung des provisorischen, nunmehr fertigen E n, pt a n g S g eb ä ube S her Dresdner Bahn ,n kein Treffpunkte ter Lnckenwalder und der Sä'önbergcriiraßc in Berlin in ganz ticicide. wie die deS provisorischen BahnbotS der Anvalter 'Balni. doch etwa- kleiner. Die Eröffnung des Be- triedS sst für Pfingsten in Aussicht genommen. - DaS Organ der sächsischen Lehrrrschast. die ..Sächsische Schulzeitung", knüpft ans Anlaß der Mittbeilung über die Rohstakistik. die sich in der Stadt Hamburg kurä' die letzte SchwurgertchkSpertode ergeben, daran folgende Betrachtung über die socialen sächsischen Verhältnisse: ..'Relikten Be richte auS Sachsen etwa tröstlicher lauten ^ Mit uichten! Zn- nehmenke Rohheit und Sittenverdcrbnlß ist aller Orten, nament lich aber in unseren Großstädten und deren dichtbevölkerten Um gebung zu finden. Bekanntlich macht man nicht selten für diese betrübende, und ernstliche Bedenken erregende Erscheinung auch die Volksschule mit verantwortlich. Ob mit Recht. kaS bliebe zu untersuchen: iedenfalio wirkt die einseitige Bevorzugung derA»»- bllbung ker BcrstandeSkräfte mit Hintansetzung ker echt religiösen unk ker GemütbSvildung. ferner die durch untere modernen, otl einer Rarrenlackc gleichenden LcetionSplänc erzeugt werkcncc Halb- und Vielwttstrei. Naseweisbest und schülerhafte Luverklug- heit nicht günstig au'Sittlichkeit und El'aracterbtldung deSberan- loachienden Geschlechts Auch die auS nbelverstandcner Humani tät hervorgebende Jucht In Haus und Schule kann nur dazu beltragen, jugendlichen Uebermutb ic. zu befördern rc. — Auch der diesige Militär-Verein .. Saronia" hat ten Geburtstag deS Königs in ker „Tonhalle" durch Eon- cert, in welchem namentlich der Gesangverein „Euphronta Dresden" mitwirkte, sowie durch einen daraus folgenden Ball ge feiert. - DaS ..Katholische Volksblatt" ln Dresden bringt auS dem begnadeten Philippsdort die hochinteressante Nachricht, tatz am ll. April bie Arbeiten an dem ., Marianischen Tein- peIbau ", zu welchem vor 5 Jahren die Fundamente gelegt worden, begonnen haben. Zu den lOO.OOO Gulden betragenden Ausgaben habe die eigene Piarrgcmeinde GcorgSwalce 2:<,(>oo Gulden sudscribirt und bereits fest 18,000 Gulden eingczahlt. Auch ein Domherr habe in Folge eines Gelübdes und weil er durch kaff Autiegen eines n der Erscheinnngsstelle rvlarias be rührten Bildchens, nachdem :> Acrztc vergeblich sich um die Be seitigung seiner schweren Krankheit bemüht, aus größter Lcdcns- gefahr gerettet worden, eine Gabe von :nxi Mark ocigefstucn. In einigen Wochen hoffe man das Hanpkgcsimo am Presbv- tertnm ker Kirche zu lege», worauf ma» an den Mauern des Längsschiffes und an ker vorderen Facadc weiter arbeiten könne. Das fromme Blatt spricht die Ansicht aus. daß, obgleich die ganze fetzige Zeltströmung einem solchen Unternehmen nicht sehr günstig ei (Sehr wahr! Die Red.», dem, der mit dem Herrn baue, Menschen kein Hindcrniß in den Weg legen kennten. Phllippö- dort sei und bleibe eine Missionsstation, wo schon manches gläu bige iunk auch ungläubiges Herz Ruhe, Trott und Seelenfrieden und mancher steche Leib Kreist und Heilung gesunden." Jeden falls wird auch derjenige. wcro nicht glaubt, mit Gottes Htlte selig Wie hoch oder vielmehr wie tiet sich die Poesie ost ver strich. oder verirrt, zeigt daö nachstehende, einer in einem Provin zialblatte enthaltenen Todesanzeige entnommene Bersgerlingel: „rc. Nun erguickt Lich IeiuS und sein Friede» dort in jenen ew'gen icl'gen Hütten, nun ruhst tu lm Vaterhaus sankt in IeiuS Wunden aus" rc. „Wenn sich unsre Seelen dort begegnen, wirb im Himmel IeiuS Christ uns segnen, mir des Lammes Braut- gemein, werden wir uns ewig «reun." Der trauernde Gatte rc. DaS in unicrm B attc bereits früher erwäbnte, neuerbaute „Parkh otcl". am Saume des Waides von Blasewitz, ist nun mehr kür een öffentlichen Verkehr eröffnet worden. GS gewährt das prachtvolle, von Herrn Kickelhain Im Aufträge deS Actten- VereinS „st ark Hotel" errichtete Gebäude auch durch seine vor- thellbasten acchitectonischen Verhältnisse einen wahrhaft imponircn- den Anblick. Im Parterre befindet sich eine Reihe nnter sich verbundener hoher Säle und Zimmer iür Bälle, Concerte, Billard- rc. Namentlich ist aber auch der Hobe halbrunde Speise iaal zu erwähnen, von dem aus inan eine Terrasse dctritt, an welche sich ein Waldpark mit freiem Platze als RcstaurationS- Garten anschließt. und welcher im Sommer auch zu wöchentlich zwcimaiiger Abhaltung von Concerren bienen wird. Die oberen Etagen enthalten wohl an 60 elegante Fremden-, Wohn- oder Hotelzimmer mit den neuesten telegraphischen und Signal- Einrichtungen. Die ganze (Einrichtung des Etablissements Ist eine ebenso opulente, als comsvrtable, wie denn auch die gebote nen Genüsse, besonders die Weine der besten 'Marken, und die Biere, darunter daS erste Acticn-Culmbacher. und eine für den verwöhntesten Gaumen reichlich auSgestatletc Speiienkarte als ausgezeichnet erwähnt zu werden verdienen. Kür diejenigen, welche die Sonnragsnachmittaae in einem keinen Restaurant zu bringen wollen, wird das Parkhotel einen erwünschten Ausgangs punkt Hilden, zumal sich dort eine Haltestelle der Pferdeeisenbahn venndet Iekk siebt dasselbe unter der bewährten Leitung deS Herr» Hotelier Faffer (früher Besitzer des „Hotel ce I'Europe".» Dem Vernehmen nach hat die Erbauung des Etablissements ein schließlich der inneren Einrichtung einen Kostenaufwand von 150,000 Tbalern beansprucht. — Am Sonnabend srüb bat ein unbekannter Mensch ln einer Restauration am BnehosSwegr, nachdem er die Bedienung mit einem Aufträge aus dem Gastzimmer zu entkernen gewußt batte, auS einem unverschlossenen Tischkasten drei Stück darin verwahrte Billardbälle gestoblen. Der Dieb wirk alö in den 30er Jabren stehend und gut gekleidet beschrieben. - Gestern srüb batte ein Geschirrführer in ker Katharinen- straßc bas Unglück, daß inm ein Ballon mit Petroleum vom Wagen fiel, zerbrach und berJnhast sich weithin über bie Straße ergoß, gerade nicht zum Ergötzen der GeruchSnerven aller dort Wohnenden und die Straße nssälilg Passirenden. — Vergangenen Sonntag Abend versammelten sich die Mit glieder und Gäste des hiesigen katholischen Casino in ihrem GesellschastS>okale bei Helbigv, um eine 'Nachfeier des Ge. burtötageS Sr. Mai. des Königs Albert abzuhalten. Die Büste des geliebten LandeSvatero war mit Blumen umgeben und der Saal mit Guirlankrn festlich geschmückt. Die Mitglieder hatten sich zu Vieser Kestkeler zahlreich Ungesunden. der Festact wurde durch Quarett-Gesang ringeleitet, woraus Herr Professor Maaz die Festrede hielt. Hierauf sprach Herr EonMorial-Präse» und Hotkaplan Uernert einige ant den Festtag bezügliche herzliche Worte, welchen ker allgemeine Gesang: „Den König segne Gott"' und ein dreimalige» Hoch, gehoben durch eine autstammrnde Morgen»otb-Brleuchtung, folgte. Die übrige Zeit wurde durch heitere Unterhaltung, Musil Gesang und Declamarion ausgciüllt. — Das alte gute Königsworr: „Vertrauen erweckt wieder Vertrauen" ist leider »icvt immer zutreffend. So ist der Re dakteur eines hiesigen Blatte» von einem im Geschält verwen deten Burschen nach und nach tHeils durch Anareisen offen dalie- aeuder Couvert- mit wrrthvoliem Jnimlt, thetls auch durch da» Oeffne» eines Schuviastens mittelst NachschlüffelS um ca. l«>0 Mark bestohlen worden. Der Dieb sowohl, ai» ein anderer coliegtaler Bursche, mit welchem Erster« Halbpart gemacht, sind festgknemmen worben. — Ei» Droschkenkutscher hatte sich dieser Tage einen Haar- wekei und einen Putzlappen von Rehlcdcr »cu angeiä-afft und, wie gewöhnlich, i» einem Sitzkaiien im Inner» der Droschke ver wahrt. Einer seiner College», der dies bemerkt hatte und billig in den Belitz dieser Ihm evcuialls nothwendlgen Sachen kommen wollte, ließ sich im Laufe des Tages al» Passagier von Jenem Irgendwohin fahre» und stahl ihn, während der Fahrt Wedel lind Lappen ans dem HItzkasten. vilv der Kutscher später seine» Verlust vcmclttr, flieg ihm soiort ein Verdacht gegen seinen Eol- legen ant, der sich vo» ihm hatte fahren lasse» und säumte er nicht, diesen Verdacht bei der Anzesgeerstattuiig über den Diebstahl der Polizei niitzuthellen. Diese nahm de» verdächtigen Kutscher vor und fand auch wirklich den Haarwedcl in seinem Besitze. Er wurde deshalb verhaktet. — Gestern Vormittag ist in dem Brühlstä en Ggrtcn aui der Terrasse ein unbekannter bejahrter Mann in Folge eines Krank- heitSansalls mngesallcn und bat mich dem Krankenhause geschafft werden müssen. Dort hak lich herauSgesleUt, nachdem er wieder zu sich gekommen war, daß er ein Märtncr aus Ncuderf ge. wesen ist. Die Gewerbe - Zeichenschnic deS FrauenvereluS zur Fort bildung unbemittelter Mädchen, Ebrilchstraßc l. Et., l. Ge meindcichuie. wurde am gestrigen Tage durch den Besuch Ihrer Majestät der ccönigin beehrt. Die lege Theilmchine. welche die Ausstellung auä' heim größeren Publikum erweckte, hak den Vorstand veranlaßt, dieselbe »och aui den heutigen Tag guszn dehne» — Ein aüeiiistedendkS und auch wohnendes Mädchen hatte in voriger Wo.hc dw Betannstchafr eines lunge» Mannes gemacht, der hier fremd war und einige rage zu ,einem 'Acrgnügcn sich hier anthiclt. Derielbc erzeigte dem Mädchen allerhand Auimcrk- samkeitcn, iübrtc ne ins Eoncert und rhcatcr unc erschien auä' Sonntag Vormittag wieder in ihrer Wohnung, um sie zu einer Partie am den Nachm mag cinzuiadcn, was selbstverständlich dankbar angenonunen wurde. Ais der Fiemde sich wieder cm lernt batte, wollte die sunge Dame nach lvv r ilbr icbc». dieselbe war aber lammt der daran befindlich gewesenen goidncn Kette au» dein beo. Etui verschwunden und die Eigemhümeri» sich alsbald klar, daß Uhr und Kette von dem jungen galanten Mann, während sie daö Zimmcr am kurze Zeit verlassen gcvabt hakte, gestohlen worden war. Die chrilke des Niädcheiiö Wieder erlangung il'rco i'ägenthums lind biS jetzt leider crioiglos gewesen, da der junge Mmm »och an demselben Mittag die diesige Stadt verlassen hat. - AuS dem Gebirge. Wir wissen cS zwar Alle, daß man nicht notbwenklg »ach Rom gehen muß. »m ein Pävstlcin kennen zu lernen, daß vielmehr in manchem unserer evangcliichcn Geistlichen auä' ein gutes Stück Uniehibarteit steckt. Trotzrcm glauben wir nachstehenden. recht eclaranten Fall unseren Leiern nicht vorembaltcn zu sollen. Im guten Städtchen .V. unterrich tete der 28jahriae Unfehlbare schon lange die Tochter deS einzigen, .größeren GcichchtönignneS Im Arte. Die Familien verkehrten cinträchtiglich mit einander und Alle- war Iabrc lang gut und schön — zu schön, um »och länger bestehen zu kennen. Ein glcich- giltiger Zwist zerstörte die Eintracht, gerade als die Fortbildungs schule inS Leben getreten war und der Unfehlbare die Elter» und Lebrberren ..bei Straic von no Pt. vcrpstiä'tet' batte. Njabrlgc Mädchen Sonntags Nachmittags i» die KatechiSmusslundc zu schicken - Alles auf Grund res Forlbildungösci'ulgefctzcs. Das schien nun vielen Eltern und Lehrherren, die mit der Fortbild ungsschule an sich ganz einverstanden waren, nicvt recht einleuch tend. unter Anderen auä' unierm Geschäitömaun nicht. 'Ader — er Härte bester dem großen Flucher am Tiber ciu Paroli Liegen sollen, alö dem locaieu Verkündiger der ä'rislli : cu Liebe. Zrru geröther erschien am letzten Dienstag Se. Unfehlbarkeit in cer Wohnung des früheren Gastfreunbes und stritte diesen darüber zur Neke, wie er so leichrstnuig daS Sceienhcil seiner Toi ter am'S Spiel setzen könne. „Freilich bürste man sich nicht darüber wundern, wenn man sein ganzes nnklrä'lichcö Leben in Rechnung zöge. Kaum daß er an hoben Festtagen einmal die Kirche de- snä'e, anstatt allionntägstch gut die Verkündigung deS Gorics worteS zu lauschen", und waS der Kapnzinaten mehr waren. Die Widerlichkeit dcs Verganges wird durch kaS bobe Alter des in ker eigenen Behausung i. dreist Angegriffenen noch erholst. Man denke sich einen stojährigen Mann in dieser Weise abgekame: obne daß er es über sich gewinnt, der 28>äbrlgen Uinchlbartei! einsgch, wie stchS gebührt. d:e Tbnre zu wetten. Man icoe tan» Pius >. stolz im Bewußtsein einer großen That verschivindcn und an die nächste Tbüre klopfen, blö er einmal an den Un rechten kommt. — In dem nahe bei Mügeln gelegenen Dorfe Sch lagwitz sind in der Nacht vom 25. zum 26. April die den Herren Barth und Knule gehörigen Gutsgebäudc, sowie das Gersten sche Wirthschasts- achöst niedergebrannt. Das Vieh ist gerettet, doch viel Getreide nni vernichtet Leider hat nur einer der Beschädigten versichert. — Gestern Bormittag wurde aus dem Kirchhofe zu D ö h i e n der in den Baron v. Burgk'seben Werken angestellt gewesene, am 23. April verschiedene Rendanl Herr Wilhelm Seelig, Inhaber beS zum NlbrechtSorden gehörigen EhrenkreureS, rur Erde bestattet. Ihm folgt der Nus nicht allein eines tüchtigen und trencnBeamten. sondern auch der eines wohlwollenden und biederen Mannes nach, welcher dem verstorbenen Herrn Baron von Burgk, sowie besten Sohne, dem jetzigen Besitzer der Werke, 53 Jahre gedient hat. Davon legte das Begräbnis; das beredteste Zeugnis, ab. da dem Sarge nicht allein der Herr Baron von Burgk, trotz der rauhen Witterung im einfachen Kleide, zu Fuße, sondern auch die gesammte, für diesen Tag mit freier Schicht feiernde Bergkn appschast mit ihren Vorgesetzten und den anderen Beamten an der Spitze, auch sonst eine große Anzahl von Freunden von nah und fern folgten. Anher dem Geistlichen rief auch der Herr Baron von Burgk dem Dahingcschie- denen, seinem ..Irenen Freunde und Berathcr", Worte der edelsten Anerkennung und des Danke- nach. — Oeifcntltä' e G c r i ch k S si tz u n g am 12. April. Clemcntinc Bertha, verw. Döbne von hier diente bis Mitte Ok tober 1874 bei Frau Catbarine Freeman» alö Köchin »nt eni- wcudcte derselben nach und nach eine Menge Gegenstände, dar unter sogar eine Roßhaarmatratze mitKiffcn. Wäschestüäe. Stiäe- rcicn. ia mehrere Fiaschrn Wein. Bei der vorgenommencn Ans- suä'ung wurde fast alles gestohlene Gut wiedergenmdcn; die Döbne gestand die Verbrechen zu. und wurde in Anbetracht, daß sie noä' unbestraft sei. der Werth der Dicbstahlöobiecte jedoch einen Werth von 140 Mark 25 Pf. repräsentiere, in eine fünf monatliche Gesängnißstraie verurtbeilt Der Angeklagten schien bie Taxe zu hoch gegriffen. sie erbob Einspruch gegen das Er kenntnis!, dieses wurde aber heute bestätigt. - Der am 5 Octbr. 1860 geborene Ernst Theodor Sehrow von hier entwendete im Jahre 1874 vor Vollendung seines 14. AltcrsjabreS einePartie verschossene Artttleriemiinitlon, stahl am 28. Avril desselben Jah res aus ker unverschlossenen Speisekammer Zlmmerinann'o in Schänkhübel eine verschlossene Sparbüchse, sprengte dieie am und entnahm derselben den Inhalt an 50 Mark 50 Ps. Ferner er brach er einen verschlossenen Geldkasten des Fleischers SInasinS und stahl daraus die Summe von 40 Mk. i5 Ps., um sich, wie er angegeben, einen Censirinanbenanzug zu kaufen. Endlich ent wendete er eine leere Sokawasserftaschc und etwas Branntwein, ttr wurde. Alles kessen geständig, zu einer iünsmonatllä'en Ge- iängnlßttrctte vceurweist. Gegen dieses Erkenntniß erhob aber in Anbetracht, daß Sehrow bei Begebung der Verbrechen sich noä, in einein Alter befunden, weiches einen Mangel an der er forderlichen Einsicht vvrauSsttze, die K. Staatsanwaltschaft Ei»- s.ruch, und cs wurde van« auch die Strctte aus drei Monate herabgesetzt. — Christian Wilhelm Grüner vier bat für einen guten Freund. gegen weichen eine ErziebiingSbcstragSklagr cin- gereiä'k worden, in deren Folge eine Vcrurtbcilung ceflelde» er folgt ist. eine einfache Appclialionssä'rist geiertim unbemgeretcht. Zu einer Geldstrafe vo» ;«o Mark wegen 'Anmaßung der vibvo- calur verurthrilt, hat er Einspruch ervoben und begründet diesen damit, daß er nicht geglaubt, eine strafbare Handlung zu be gebe», von welcher er üdrlgcnv einen pecuniäre» Verweil nicht gehabt. Da» von ihm ergriffene Rechtsmittel ist von günstigem Erfolge, ten» die Strafe wird aus 1»Mark herabgesetzt. — Karl Wilhelm Laudert hier vcrkauite im ieiuvcrsloffenen Jahre an einen gewiss:» Klmhöier eine imn zugewicscne Forderung. In der üb c dieses Geschält abgekaßten Urkunde war unter Ande rem teftlmntt worden, daß E-siercs ungültig sein solle, wenn der Kaufpreis nicht bis zuin I. Nohembci gezahlt werde. Da nun der Kcuner erst am :>. 'November bei dem Vcrkäustr erschien und das Geld »rächte, wollte cs Letztcrer nicht annehmcn. Darüber gerietben die Herren hart aneinander, der Käufer drohte sogar mtt Polizei und Arretne, und In seiner Erregtheit ergriff Tau- vcrt einige von Klatvö>er'» aui den Tisch gelegte Urkunden und zeniß sie in steine Stücke. . n kcm Bescheide wurde Tauben wegen Vceniä'tniig einer öffentlichen Urkunde zu l Woche Ge fänmiiß unc iü» Biark Gelv!lta>L vcrunheilt. Er erhob dagegen Einspruch, welche» Herr Advoeat Schubert heute in warincn Worten vertritt, aut das hohe 'Alter (77 Jahre» seines Ellenten. sowie aui dessen vorzügliches Leumnndszenguiß hinweisend. Der Geriä'isi'of erkannte am 2 Tage h emugniff, welche Stresse die Gnade Sr. Majestät dcs Königs wohl ln eine Geldbuße ver wandeln dürste. — Am W. April >874 sp. t Adendo ist der Handaröeiker Friedrich August Schöne von hier zu dem Gast mini' '"eiu.ö. Piiliiipclsttaße, gekommen und hat, da ihm, weil er schon stark angcsausclt gewesen, Lctzttrer die Verabreichung von Getränken verweigert, solche unter der Drohung, baß ec außerdem Alles zersäii'gen werte, verlangt. Venus hat nach hNlzcilichcr Hille geschickt, es sind auä' 2 Gendarmen erichiemn and haben nach tzimnal»>e drS Tbawesiankc.. Schöne'» geben lassen. Daiam bat ticicr die Sicberbeilsorgane in der Louisen- s>i ßc wieder angctroffe». einen Hcidcnicandal gemacht und dic- s-ßbcn .dumme Jungen" genannt. Er ist zu 18 Tagen Getäng aiß wegen Bedrohung mit einer ungeietzlichtn Handlung oder Roibignng und'Beleidigung von Organen der öffentlichen Sicher- best, sowie mit ä Tage» Hastwegen Erceü bestrast worbe», »nd hat Einsprnc!' erhoben. Lctzttrc Strafe kam auf Antrag der K Skaatsamvaltschair in Wegmll. da die bcziigüche lledcrschreitnng verjährt ist, wogegen sonn das erstinstanzliche Erkenntniß bestä tigt wurde. — Der letzte heute verhandelte Fall bctras ein klei »es Fami iendrama zwischen Vater, dem Auszügler Schmidt, und Sohn, dem GutSvcsitzer Schmitt in Schönbor». Schon längst beuchen unter ticte» Leutchen Zerwürfnisse mancherlei Art. Bei Gelegenheit eines VolkSstsics in ihrem Helinatlstörfchen geratben >ie ancnianher DaS Object dcs Streites ist ei» Iaucherssaß nebst Inhalt. ES wirb bin- und bergewörtest, endlich belegt ter - oh» den Vater mit dem Tuet eines „Sch ...tavrikanten." Letzterer klagt und cS wird ihm, da die Zeugenaucsagen nicht genügend bekunde» werke». der Erfüliungseid zucrkannt. Be klagter bat Eimpruä' erhoben, und heute wird ihm, namentlich, west cS auch bedenklich stillt, den Kläger, »reicher »rül'cr eine» Falicheid geschworen, zum Elte zu lassen, der RelnigungSeld aisserlegt. An gekündigte Gerichtsverhandlungen: Heute Vorm, u Uhr Hauptvcrhandlung wider Ernst Otto Land grat wegen Betrugs und Urkundenfälschung rc. Einsprüche: '.» U. ividcr Heinrläi Hcrinan» wegen falscher'Anschuldigung: 10 II. wider Friedrich Kleber »vege» falscher Amchulkigiing; II U. wi der Hermann Oestreiä» ivegcn Diebstahl; 11'/.-U. I» geheimer Sitzung wider Anna Marie verw. Prcuß hier wegen Kuppelei. TLttttriu>>zS-Bkodllci,tung am 26. April, Abd. 5 U. Barometernant nach Otto oc Bösolt hier: 28 Paris. Zoll IV» L. iseii gestern '» L. gefallen». Thermometer nach Reanmur: o Grad über Null. - Die Schloßthnrnssabne zeigte Nordwest- 2Vind. Himmel bewölkt. — Glbliötte in Dresden, 20.April. Mltt.: 5«>Cent, unter0. TässcSsskschtklitr'. Dentseiicü 'äiritii. In berlinerHottrcisen will man bcstinnnt ivlsscn. daß ter Kaiser das KIostcrgesctz bereits in Wiesbaden voll zogen habe. — Fürst Bisinarck bcgicbt sich mit Familie Anfangs dieser Woche zu einem zehntägigen Auienibalte »aä' Lauenburg und kehrt daraus von dort nach Berlin zurück. Den beiden französisch predigenden Geistlichen Siraßburgs weiche sich harrnäclig weigern, das neuen»..clührteKirchengcbetzu' sprechen, ist nun mit Entlassung gedroht worden. 'Aus Posen wird von» 2:;. b. gemeldet: Heute veriügtcn sich im Aissttcige deü Polizei-Präsidenten Stand» der Polizei'Asiessor .ckcuitz und der Polizei EommissariuS Benl.ckh zu den hiesige» '.irsistiiierinnen n>id cröffneken der 'Borstel-erin, Frau v. Niorawsta. tau die Miuistcr des Innern und der geistlichen 'Angelegen beiten die Auowcsiung der nicht staatsangchörlgen Ordcnsichive stecn und Poitulantinncii angcortnet habe», und daß ticiclbe» innerhalb acht 'Wochen bei Vermeidung von Zwang maßregelt: Bn prcußiichcist rcsp. den deutschen T taar zu verlassen haben. Fi der Kategorie der Aasgewicsenen gehören sieb:» Damen, von denen cinc cinc Gräm» Lubienska aus Budzvn in Polen, die an deren aus Galizien sind. Im Ganzen befinden sich augenblicklich im Ursulincrinneuklostcr 48 Schwestern und Poslulantlimcn. Die Damen soffen, wie ma» sagt, die ihnen vrotocoliarisch gemachte Msttbcilung ohne Protest unterschrieben haben. In diesem Iabre Hai'«», wie b:c „Lübecker Ztg." schreibt, unsere Oftseeniichcr im Heringöiang wieder sehr viel Glück: namentlich ins voriger Woche machten sic cinc reiche Ernte, so daß innerhalb dreier Tage t'>:< Kähne voll Heringe an der Travc zum Verkant kamen. Die Preise Enken dadurch natürlich bedeu tend; während noch vor 14 Tagen für einen Kahn «>o Tblr. ge- fordert unk allerdings nur 24 Thlr. gezahlt wurden, sank der Preis Anfangs voriger 'Woche aui 6 Thlr. per Kahn. 'Auch im Dctaiiverkani wird nicht mehr stückweise gehandelt, sondern per Schaust! zngcmeffen. Der diesjährige Reicht!'»»» wird nur von tcin deö Iahrcö 1"7I übertroffe», wo der Preis aut 3 Tblr. per Kahn sank. Holsteiner 'Blätter meiden: Nickst nur bei Ncnstadt siel >n neuester Zeit der Hcriugöfang sebr reichlich aus; zu H»> >rug wurden an einem Tage >>> Boote voll gefangen, so daß der Preis in de» Ostertagen so niedrig gewest» ist. daß die Fracht nach Lübeck nickst einmal daraus hat gelöst werden können. Fransroicii. Der Marscl'all-Präsikcnt hat soeben daS Dccret vollzogen, durch welches eine große Anzahl Rcierveossiziere ter Infanterie ernannt werten, »eiche ans die einzelnen Armeekorps zur Eomp'lctirnng der Margncmknts vertveilt werten sollen. - Die tranzösjschc Regierung hak, wie s. Z. auch die deutsche Re gierung, in Madrid dagegen protcstirt, daß ten sranzösttchen Ge schäftsleuten cinc ZnschlagkrlcgSstcuer aui ihre Waarcn aisserlegt werde. Der Herzog von Decazcs hofft, daß die spanische Regie rung siä' von der Unbilligkeit dieser Maßregel überzeugen und bie betreffende Verordnung zurückzicben werde. - Der Herzog von Dc.azcs Ist von Bordcaur .znruckgekchrt. Derselbe wird an die auswärtigen Regierungen ein Rundschreiben In Betreff der Besteuerung deS Zuckers richten. Italien. Der Kronprinz deS deutschen Reiches nnd von Preußen ist l» Begleitung res deutschen Gesandten, von Keubeli, aus Florenz über Rom am 25. d. Abcndö in Neapel cingctroffen, wurde ans dem Bahnboic von dem Generaladjutanten Medici nnd dem königlichen Eablnetschef cmpkangen und begab sich in einer Hostguipagc nach dem königlichen PaicssS, »vo er von dem König Victo» Emanuel begrüßt wurde und eine Stunde verweilst. Der Kronprinz wohnt aut Einladung deS Königs im PalaiS Die Kronprinzeksin Ist In Florenz geblieben. Relgien. AuS Anlaß des IubclsahrcS fände» in Lüttich seit acht Tagen Proceisioncn statt, welche durch daö demvnstrlrende Auftreten der dabei Bctbettigten daö Mißfallen eines andere» Theilö der Bevölkerung erregten. Die „Menst" bcrichlet darüber: „Um drei Uhr Nachmittag- verließ die Prozession die Kirche; ein großes rothes Kreuz wurde vorauf getragen. Die Pilger sangen laut nnd zwar wabrhaste Kriegslicder. Eins derseiben besagte, daß der Glaube entthront und bie Altäre In'Asche gelegt werben sollten, worauf dann die nachstehenden Veric folgten: hstn. Uiirötien». »oyan" vniänts! Valon«. volcnis n In menst, K In zssnir". iPIIo <ini nonü anisic' irnx e»mi>nt>-. (tzost kSotro- Uam«' <>„ Vttstaira i!!" Diese Gesänge erivcckten den Unwillen der Gegner derart, daß die Proceision unter de» Rusen: Nieder mit dem Svllabuö' ES lebe der König! E« lebe Belgien! ES
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