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gerugrgebM: Dietden und der nach» oo di« Zurioaun, dun L« »ominiluona^ «r mchl -li!lk°» In ,««> r« releaiainm-AdriN«: Rachrlchtrn Lresd«» St-riin-et 1856. Selokleillei',«»»emn«,»ünsdeii 8edl»1i'«ek Avver, kpauenstv. 7. Haupt GeichsstSitell«: Marieiistr. SV. Mreigen^ack. «lnnakme von Lntünd',un,«n tn» »ochmitta,« s Uhr Lonn und yeieria^r nur MarunUrad« W dvn i> dis >/,i Uhr. D>« llvaltiakBrund «eile <ca. b Silben! A Lta. An Iünd>liunaen auf der Bnvalikile geile no Pf» . die Lipaltiae geile als „Lin aeiandt' oder «ll Lertteite bo Pia In Nummern nach Sonn- und Hcier ioaen I de« «>»al»»r BrundieUe» so. «o de« «o und »o Pi, nacl> de iouderem Laris. Ludwärriac Aui träge nur gegen Bvrausde-ahluna. Brlegdlätler werden mit lSPig. berechnet. fternivrechanichluh: «m> I «r. U und Rr «»»« 8vFlvr ILoI«oI«I^»»rvo-IIao«Il«n» 65 LotiLlorstmsss ükLSÜKÜ Sekütsrukius^q 65. 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Hcv'k's ?V>nrin von Magdala".! -Heiteres Für öi's 2/o»icrke EtatSbeinkung im Reichstag KnustcuiSilellung Knnstlelsest. Baugeuvssenichiffen und j Mn'niatzlicR: Wmeiung- ^ »)»> ^slll^lll' ^ ^^0^ polilikern noch weit leichter gefallen, den 2chlnszfolgeruiigen des Reichskanzlers über die prakt iche Notwendigkeit eines internono. nalcn Zulommengchens mit England von Fall zu Fall ihre Z». stimmung zu le hen. 2ekr wiitiam und durchichlagend erfolgreich war dagegen Graf Bülow de' der Zuiückweifung der sozialdemokralifchen Än- z-U'fungen aiif sozialem und inncrvolitiichcm tffebiete. Ter Ad geordnete von Bollmar hatte dem deutschen Kaisertum eine ant: 'oziale Tendenz umcrfrellt und abiolutistifche Schreckvildcr an die Wand gemalt. Tem elfteren Borwurs begegnete der Reiche kanzler durch Nlittciliing einer Reihe von begeisterten Huldigungen des Auslands für das ans der Grundlage der denkwürdigen Sozial boischast Kaiser Wilhelms I. errichtete einzigartige Werk der deutschen Arbeilcivcisicherung und Arbeite6chuhgeletzgcbnng. wobei sich die Sozialdemokraten noch gefallen lassen mutzten, an ihre eigene feindselige Stellungnahme gegen die Arbeilcrversicherungs gcseize erinnert zu werden. Tie angeblichen absolutistischen Strömun gen in Tcutichland fertigte der Reichskanzler mit folgenden treffen den Bemerkungen ab: „Ich kenne mehr oder weniger absolutistisch angelegte Parteiführer: aber absolutistisch angelegte Fürsten und Minister sind mir in Tcutichland nicht bekannt. Absolutismus ist nberhanvt kein deutsches Wort und keine deutsche Bezeichnung. Absolutismus ist ein asiatisches Gewächs und davon wird in Deutschland nicht die Rede sein, so lange unsere Zustände sich weiter entwickeln aus der Bahn von Geich und Ordnung und der ^ Achtung der Rechte der Krone, die ebenso heilig sind wie die Reckte der Bürger, die nicht verletzt werden dürfen und können Wenn visiere Zustande jemals eine absolutistische, cäsaristische Form annehtiicn sollten, io wird das die Folge sein von revolutio nären Umwälzungen. Aus die Revolution folgt der Absolutismus wie das V auf das II. Das ist das Abc der Weltgeschichte Dieses Abc der Weltgeschichte lehrt, datz die beste Bürgschaft der allgemeinen Freiheit die staatliche Ordnung ist. und datz die Ord nung wiederum nicht wirffamer geschützt melden kann, als durch eine staikc. kräftig entwickelte monarchische Gewalt, die der Kontrolle einer nationalen Volksvertretung untersteht. Heutzutage gibt es keinen Widerstreit mehr zwilchen bürgerlicher Freiheit und ben Vorrechten der Krone, vielmehr sind diele gerade das stärkste Bollwerk für jene uns deshalb handelt, wer die inonarchiichrn Privilegien beschirmt, im woblvcrstandenen öffentlichen und staats- erhaltcndcn Interesse, während die Sozialdemokratie die Rechte der Krone beseitigen will, um an ihre Stelle den jakobinischen Terra rismus, de» Absolutismus der Revolution, die unerträgliche Ttzrannei des sozialistischen „Zuknnstsslaakes" mit seiner völligen Unterdrückung jedweder persönlichen Freiheit zu setzen. irbounwoe»» ciie I.cLc»' in A s§//s/l M/// //§«§§§/? A/v/ /s/r öer c/e»' //a«/ikAes<M/kss5>i/e zl/ctt'/enR,'. ZK «,rÄ cforr attc'?'- roü>kü be/tticiir<Aen ^4>ttraH»wskek/c>» snm Frerse vor» /?«', c/e» /terr.iev/rake!», />o.<r/cc».>>/et/ko>» „tt /)c,e/§c/ro»i /le/c/is- c/efmke loerc/err />'«s<oi/ttreAc,r en 2 si/oo/'. irr Oesksv-eio/!- ^NAavr» ru 2 /Ovonerr KS //e/5»-»« crrie/errornmerr. /tt? eine,« I/orrcri! ske/tt xw/r Zev />Veit/z5/,»ors irr /Ir ttZen de, cke»- //er'ezike/esc/rö/r'sske/ke „«/' .10 />/>/., öci Zerr L'oisevi. Foskcrnskttiken irr« /ierc/rsAc^re/c a«/' ! urick irr Oestervclc/r-l:'nAov>t a«/ Z Lvone ckä //e^e»'. SssvdLktsstsUs üor Vrssävsr HLoürlodtvu. Zweiter Tag der GtatSberatrmg. Tie Etatsdebatten im Reichstag wurden am Dienstag von Lcm Zusammenstoh zwischen dem Präsidenten Grasen Ballestrem und dem sozialdemokratischen Abgeordneten v. Bollmar, sowie von der großen Rede des Reichskanzlers beherrscht. Zur richtigen Beurteilung des Verhallens dcS Präsidcnlcn gegenüber der von den Sozialdemokraten bekundeten Absicht, den Fall Krupp in die Erörterung hinein zu ziehen, muh man sich vor allem den Zweck vor Augen halten, der die Urheber des Planes testete. Lchon am Tage vorher hatte der „Vorwärts" zu den Aus führungen des ultramontancn Tr. Schädler über die Swine münder Kaiserdepcsche seinen Unmut darüber gcäuhert. datz „das Zentrum, nachdem es gezeigt, daß cs bcitzen kann, in kriecherischer Tcmul doppelte Treue dem Monarchen beteuere, wenn er bereit iei. seine Macht mit dem Zentrum zu teilen". Auch sonst wollte dem sozialistischen Zcntralorgan der „trockene und öde Ton" der Tebatte gar nicht gefallen i nicht einmal die „sogenannte Linke" habe Lust und Kraft, in ihrer ehemaligen Opposition gegen die ..auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens hervorlretende Reaktion" zu verharren. In diele nach sozialdemokratischer Auf fassung schleppende und ermüdende Eintönigkeit sollte nun der „Bayer". Genosse von Bollmar, vorgestern einige „ausmuntcrndc" Abwechselung in Gestalt einer gehörig gepfefferten agitatorischen .Feisitcrredc" hrneinbringen, und zwar sowohl durch eine im lozialdemokratischen Geiste geführte Wciterspinnung des Swinc- münder Fadens, als insbesondere durch die Anschneidnng des oallcs Krupp. Die Parteileitung hatte dazu den Abgeordneten von Bollmar mit schlauer Berechnung vorgeschickt. weil dieser im Ruse einer gewissen Mäßigung steht und er auch durch seine be sonnenere Haltung bei den letzten Obstruktionsskandalen einer so schweren parlamentarischen Diskreditierung seiner Persönlichkeit, wie die sonstigen führenden „Genossen" sie sich damals zugczogen haben, entgangen ist. Gras Ballestrem lieh sich aber auf nichts ein. siel dem Abgeordneten von Bollmar vielmehr, nachdem er ihn über die Swincmünder Angelegenheit sich ruhig hatte aus sprechen lassen, entschieden ins Wort, sobald er sich einsallen lieh, den Namen Krupp zu nennen, und erklärte kurz und bündig, dah „der Fall Krupp als eine reine Privatangelegenheit im Hauff nach keiner Richtung erörtert werden dürfe". „Ich kann cs nicht erlauben," sagte der Präsident, „dah bei der Beratung des Etats Privatsachcn zur Sprache gebracht werden." An das Bcrbot der Besprechung der Angelegenheit schloß sich ein längerer gereizter Meinungsaustausch zwischen dem Präsidenten und dem Redner. Dazwischen schallten aus den Reihen der Sozialdemokraten erboste Zwischenrufe, wie „Blödsinnige Komödie!" „Man sollte doch lieber einen .Hofmarschall zum Präsidenten wählen!" u. a. Schließlich muhte sich aber der Redner doch wohl oder übel der vom Grasen Ballestrem straff und unerbittlich aufrecht gehaltenen Präsidial- diszivlin fügen, und damit hatte der unerquickliche Zwischensoll sein Ende erreicht. Inzwischen hat die sozialdemokratische Fraktion des Reichs tages gegen die Geschäftsführung deS Präsidenten einen Protest erlassen. Von einem „Rechtsbruch" kann hier in Wirklich keit keine Rede sein: höchsten- könnte man davon sprechen, dah Präsident Ballestrem von der ihm zustehenden diskretionären Dis ziplinargewalt einen unerwarteten Gebrauch gemacht hat, wMgen irdoch wiederum zu bedenken ist. dah gerade durch den dis- kretiouären Eharaktcr dieser Befugnis eine mehr subjektive Hand- habung nach dem Mahstabe des persönlichen Vertrauens begründet wird. In jedem Falle aber wird Gras Ballestrem die ganze öffentliche Meinung, soweit sie gegen jede weitere sensations- lüsterne Ausbeutung des tragischen Falles Krupp energisch Front macht, grundsätzlich durchaus ans seiner Seite haben, dah er Manns genug gewesen ist, einen offenbar beabsichtigte» Miß- brauch der parlamentarischen Redefreiheit zu derartigen un lauteren Zwecken mittels der formell berechtigten Handhabe des Verbots der Hercinzerrung rein privater Angelegenheiten in die Debatten des Hauses im Keime zu ersticke». Zu wünschen wäre indessen gewesen, dah Gras Ballestrem dieselbe konsequente Strenge in seiner Geschäftsführung auch schon vorher dem Zentrum gegen über betätigt Hütte, als dieses sich zuin Ausfall gegen die Swine- mündcr Kaiierdcpesche rüstete. Es ist nicht zu leugnen, dah Gras Ballestrem sich durch die Gestattung der Verhandlung über diesen Punkt in Widerspruch mit seiner früheren förmlichen und feier lichen Ankündigung gesetzt hat, dah nur im „Ncichsanzeiger" ver öffentlichte kaiserliche Kundgebungen im Reichstage zur Sprache kommen dürsten. Hier setzte der nationalliberale Parteiführer Dr. Sattler mit berechtigter Kritik ein, indem er bemerkte: „Wenn man sicht, wie die Wortführer der sogenannten regierenden Partei in den Parlamenten austreten, wie sie ihre Reden Hallen, wie es ihnen gelungen ist, die Erörterung einer kaiserlichen Depesche, die nicht im „ReichSanzeigcr" gestanden hat, hier zu erzwingen, so muh man sagen: die Verhältnisse zeigen, daß Zentrum in der Tat bei uns Trumps ist. Den Einfluß des mächtigen Zentrums sehen wir aus Schritt und Tritt: und in einem großen Teile der Bevölkerung ist das Gefühl, dah das .Zentrum Trumpf ist, nicht nur vorhanden, sondern cs erweckt auch die schwersten Besorgnisse und Befürchtungen." Zur Vermeidung derartiger Einwürfe wäre cs taktisch wohl richtiger gewesen, wenn Graf Ballestrem, nachdem einmal am Tage vorher der Zentrumsabgeordnete Tr. Schädler den Fall Krupp unter Bezug nahme auf die Hilldigungsadressen der Arbeiterschaft an den Kaiser hotte berühren dürfen, auch dem Abgeordneten von Vollmar wenigstens die Möglichkeit gegeben hätte, seine Versicherung, daß er die private und politische Seite des Falles streng auseinander halten und sich nur auf letztere einlassen werde, wahr zu machen. Wäre dann .Herr von Vollmar im Verlause seiner Ausführungen auch nur irgendwie von dieser Verhaltnngslinie abgewichcn, sei cs, dah er den Fall Krupp persönlich gestreift oder die kaiserlichen Reden in Essen und Breslau in nicht angemessener Form erörtert hätte, so konnte der Präsident ja dann noch jeden Augenblick den Redner unterbrechen und ihm das Wort entziehen In der sozialdemokratischen Presse ist vielfach angcdentet worden, der Fall Krupp habe noch eine besondere geheime Seite, deren Er örterung sicher ein Einschreiten des Strafrichters zur Folge haben würde. Es ist denkbar, dah man diele Seite im Reichstag unter dem Schutze der parlamentarischen Immunität hat behandeln wollen und dah man sich nun durch das vorbeugende Eingreifen des Präsidenten um einen Hauptcoup gebracht sieht. Die Mekd ung, dah am Bundesratstische die Ablehnung jeder Diskussion über die Angelegenheit gar nicht erwartet worden war. läßt übrigens erkennen, daß auch die Regierungskrcise durch die vom Grasen Ballestrem gewählte Form des bedingungslosen Verbots jeder Aussprache einigermaßen überrascht gewesen sind. Der Reichskanzler dürfte Ursache haben, auf seine vor gestrige Rede mit einem trockenen und einem nassen Auge zurück z» blicken. Durchweg matt war er, wo er aus die angesichts der kraft vollen persönlichen Eigenart unseres Kaisers ja allerdings recht heikle Frage der versassungsmähigen Verantwortlichkeit des obersten Reichsbeamte» zu sprechen kam. Was Gras Bülow hierüber sagte, vermochte nicht einmal sein sonst so wirksamer lcichtgcsälliger PIcmdcrton wenigstens für den Augenblick halbwegs schmackhaft zu machen. DaS Ganze war weiter nichts als eine Reih« allgemein gehaltener, vorsichtig abgcfahter Wendungen, die den Leser von Anfang bis zu Ende im Unklaren darüber lassen, ob denn der Fall, dah eine „Meinungsverschiedenheit" mit dem Kaiser den freiwilligen Rücktritt deS Kanzlers zur Folge haben könnte, überhaupt im Bereiche der Möglichkeit liegt. Graf Bülow war in diesem Punkte ganz Diplomat nach Tallcyrandschcm Rezept, der die Sprache dazu benutzt, um seine Gedanken zu verbergen. Nicht unbedingt beifallswürdig war auch die Art. wie der Reichs kanzler die nationale öffentliche Meinung Deutschlands wegen ihrer Haltung England gegenüber aus Anlaß des Burcnkrieges im An schluß an die Besprechung der Venezucla-Angelegcnhcit behandelte. Der Reichskanzler beklagte sich über die neuerdings wieder be sonders hcrvorgctretene Feindseligkeit der englischen Presse, wischte auch dem „wildgewvrdcnen Poeten" Rudyard Kipling eins aus, zeigte dann aber bei der Zurücksührung des jetzigen englischen Verhaltens aus die allgemeine gegen England gerichtete Bewegung während des Burcnkrieges eine geradezu verletzende Kühle bis ans Herz hinan in der Würdigung der damaligen burensreund- lichen Beweggründe zumal deS deutschen Volkes. Der Reichs- kanzler hätte sejner Würde nichts vergeben und den deutschen Interessen nicht geschadet, wenn er bei dieser Gelegenheit ein freimütiges Wort der Anerkennung jener gewaltigen Bewegung der Geister vom nationalen und menschlich-sittlichen Standpunkte aus gefunden hätte. Dann wäre cs sicherlich den deutschen Real- > Neueste Draktmeldungen vom 21 Januar (Nachts einaehendc Dcveschen befinden sich Leite 2.» Berlin. tPrio.-Tel.s Reichstag. Das schwach besetzte Haus setzt die erste Lesung des Etats sorr — Äbg. Richte» sfreis. Volksp.s: Die schlechte Finanzlage sei zu einem guten Teile die Folge der beiden Flotte ngeseitze Auch jetzt merke mun bei dem Marine-Etat keine Spur von Abstrichen. Der Schatz sekrctär begründe die Fortsetzung der starken Bauten damst. dah dadurch Arbeitsgelegenheit geschaffen werde: aber das dazu erforderliche Geld werde doch durch Anleihen dem privaten Geld markte entzogen und die private Unternehmungslust und Bau täligkeit^ dadurch beeinträchtigt. Eines beschleunigten Baues von Schiffen bedürfe cs jetzt nicht. Der Kolonial-Elal sei diesmal allerdings um drei Millionen Mark niedrige», als der vorjährige: dafür ober mühten wir doch in jedem Ialne die im vorigen Jahre entstandenen großen Etalüberjchreitungcn decken. Wie komme dos Reich dazu, bei der jetzigen Finauzlagc noch Gelder für Ankauf und Weiterbau der -Ostasrikabahn weg ^»werfen? Redner wendet sich weiter gegen eine Verstärkung per Kavallerie, die im Ernstfälle nicht im entferntesten mehr sv entscheidend ins Gewicht falle wie früher, sowie gegen eine Er Höhung der Oberleutnantsgehälter. womit man wohl nur be zwecke, den Oberleutnants im Falle ihrer Verabicknediina böheie Pensionen zu verschaffen. Auch gegen die geplante Militär Pensions-Erhöhung müsse er sich erklären. Bei solcher Finanz läge falle es besonders auf, wenn Kasernierungswechsel ohne genügende Motivierung stottfändcn, wie die Verlegung »cm Husaren nach Krefeld, nni den dortigen Damen Tänzer zu vci schaffen. sHeitcrkcit.i Wenn sich die Erwerbsverhältnisse »ich: schon reichlich und schnell gebessert hätten, so liege die Schuld an der Handelspolitik der Regierung. Auch die Vorgänge der letzten Wochen hätten in der Geschäftswelt keine Beruhigung schassen können. Redner bekämpft ferner das Mittel der Zu Mihankeihen zur Deckung ordentlicher Ausgaben Gestern sei de, Reichskanzler vergeblich um seine Ansicht über die Frage de> Diäten gefragt worden. In einer so wichtigen Frage muffe der Reichskanzler den Mut seiner Meinung haben. Der Reichskanzlei sei doch nicht nur verantwortlich für das, was geschieht, sondern auch fiir das, was unterbleibt. Der Reichskanzler sei auch für die Reden des Kaisers verantwortlich. Früher sagte man. der .Kaiser solle ja nicksi in die Debatte gezogen werden, aber andere Zeiten, andere Sitten; jetzt, wo der Kaiser so oft öffcnt lich redet, gebt es nicht an, ihn hier nicht zu erwähnen. Ich will gar nicht erörtern, ob dos richtig war, was gestern hier geschehen ist: aber auch trotz des gestrigen Präzedenzfalles bin ich der Ansicht, dah alles hier erörtert werden kann, was der Kaiser über öffentliche Versammlungen gesagt hat. Aus den Worten des Reichskanzlers habe ich hcrausgchört, daß er vor Abgang des Telegramms an den Prinzregenten nicht befragt worden ist: wäre er befragt worden, so würde er wohl vom konstitutionellen Standpunkte aus von Absenkung des Telegrainm? abgeratcn haben, ebenso von der Veröffentlichung. Diese wcn geradezu eine Provokation: mit dieser Veröffentlichung ist den: 6L 'NMllNMg ^ skugsssoU.isupEss «AZ