— 12 — M. Quadt von Kinkelbach Anlass zu dem günstigen Urtheile über Görlitz gaben: es sei eine herrliche, schöne, wohlgebaute Stadt mit feinen Häusern. Diese goldene Zeit war nun vorüber. Der 1618 ausbrechende SO jährige Krieg zog die Stadt auch stark in Mit leidenschaft, wenn auch die Verpfändung der Oberlausitz an den Kur fürsten von Sachsen, der 1635 die ganze Lausitz erwarb, sie anfangs vor dem Schlimmsten bewahrte. Der Abschluss Prag bewog die Schweden, die sächsische und der schwedische Oberst der Banner’- vertheidigte 1641 die von ihm noch stärker ein kaiserliches und ein sächsisches Heer nach Niederbrenn- ung von 600 Häu sern der Vorstädte zwei Monate lang trotz heftiger Be- schiessung und er langte schliesslich freien Abzug. Ein treuloser TJeberfall der Feinde auf seine abziehenden Dragoner veran- lasste Wancke wäh rend des Waffen stillstandes 1647 zu dem noch recht zeitig vereitelten Versuche, die kur fürstlich sächsische Familie in Dresden zu überfallen und zu todten. Als säch sische Stadt hatte des Separatfriedens von Stadt Görlitz zu besetzen sehen Dragoner, Wancke, befestigte Stadt gegen Kapelle zum heiligen Grabe. Görlitz später im nordischen Kriege grosse Lieferungen für die Schweden zu leisten, die es ein Jahr lang besetzt hielten. Noch grössere Heim suchungen widerfuhren der Stadt in den schlesischen Kriegen, namentlich im siebenjährigen Kriege, während dessen Friedrich der Grosse mehrmals, u. A. gleich nach dem TJeberfalle bei Hochkirch dort Quartier nahm, und in dem Befreiungskriege von 1813, wo die Stadt abwechselnd Napoleon und den verbündeten Monarchen zum Aufenthalt diente und jetzt Napoleon als den „Unbesiegten“ begrüsste, um bald darauf Franz, Friedrich Wil helm und Alexander als die heilige Drei, die Deutschlands Fesseln ge-