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Dresdner Nachrichten : 07.12.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190312070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19031207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19031207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-12
- Tag 1903-12-07
-
Monat
1903-12
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.12.1903
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ft-räume dr ittel- befinden, .uv sur um«« VialS» und Poliz«i- aufgeklärt, wenngleich di« Niederlag-. und Geschäft Verstorbenen sich im Hofgebäude de- genannten Hob — Oderschlemu. Als Gemeiudevvrsluu Gemeuide wurde von N8 Bewerben, Herr RalS» , legistrator Kluge in Köiiigsvrück gewählt. — Seinen Tod vo rau-gesehen hat der am Donnerstag in Plauen ». B. verstorbene geprüfte Slaatsbaume.ster Johannes «scheele Er hatte am Donnerstag früh vor 7 Uhr einen ihn be suchenden Freund gefragt, ob e« schon 7 Uhr ' ^ ^ lautete, es sei erst salb / Uhr. Darauf saale bin ich tot." Fünf Minuten vor 7 Uhr schlo Augen auf immer. Dir Antwort e. »um 7 Uhr er Kranke seine rageSgeschilftte. Dattsches Reich. Gegenüber anderslautenden Meldungen wird „Magd. Ztg" auf da- benimm,eite versichert, bah da« A uS- >eS Kaiser" " der ^ , . ..... jeden de» Kats er» vortreisitch und daß auch 'eint Stimmung sie ganze Fett über eine g»,e aeweien ist. — Hie,mit stimmen dir Bemerkungen der .Nockd All« Ztg " zu dem d,e Heilung de» Kobers betreffenden Passus der Thronrede überein. Da- oiii- iiöse Blatt schreibt. .In dielen warmen Worten lag zugleich eine weitere erfreuliche Beruhigung iür die ganze deut'che Ration Allgemein erblickte man m vielem kurzen Passus der Kundgebung auch die rechie Herleituna des Grunde-, welcher Se. Majestät be wog. von perlonltcher Fnauguueruiig des Reichstags noch abiu- »eden. Gleichwie der Kaiser die sofortige Bekanntgabe des Be richts über die Operation verfugte, hat er auch jetzt die ärztlich auierleglr Frist der Schonung nicht verkürzen mögen, und gerade dieser Umstand muß auts stärkste dazu beilragen, die stöbe Zuver sicht in allen Krenen nachhaltig zu beseitigen, das, wir Sr.Maie» jlät binnen kurzer Zeit feines hohen Amtes in vollkommene, Kraft und Frische walten sehen werden." — Die .Köln. Ztr." schreibt über das Befinden des Kaiser-: .Obgleich in der NeichstagS- Tdronredr in der drntdar amtlichsten Weise seftgeslelll worben ist. daß die Heilung des Kaisers in buichans eliieuticher Weise sork- sch eilet, sind un AuSlande und leider auch im Inlanve vieltach entgegenslehende deuiirudigende Miiteilungen verbreitet. Dem gegenüber ist seftzultellen. daß die behandelnden Aerzie nach wie vor über den gutartigen Ehaialier der Erkrankung keinen Augen- dlick im Zweifel sind baß die Heilung noimal verläuft und VaS Geiammidefinven des Kader- wenn ihm auch die rrzwnngenr Schon ung iiaiuigemäß undegnem ist. nichts zu wünschen übiia läßt. Ats zur Oderailon geichritten werden mußte, hak der Kauer seine ausdrück liche Willensmeinung den zugezogenen Aerzien nicht nur dahin auSariprochen. das; s,e ivrrr wittenlchasriichen Urdeczruguna rück- lilos rdm gegennbelAusdruck geben sollten, londer» auch dahin. zutr , Mittel, über die sie . Carmen doch nicht auf den blo sie an Gesang gibt, sondern w i frei und willkürlich mit Teu er Ä'-r -2 r L x o p dg - 21 s D « Q Z - r a> i. holilos tdm ^ , daß der Leffeittsichieit gegenüber keinerlei Bkrin'chungs- oder Be- schonigungsverluchc gemach« weiden sollten. Tikirm Be'ehlr ent- sviecheild lit oeriahren worden und es ist lederzeik der wirkliche Tat bestand der Wahibest gemäß daraeiieük worden. Wenn dann Witter die Berichte eingestellt wurde», io hak da- offenbar leinen Grund darin, daß der normale Be,lau» der E-krankung eine wel kere Berichterstattung unnvlig ertcheinen ließ. Dieier Zustand dauert auch letzt noch an. und die osseiilliche Meinung Hai keinen Grund, sich durch ve simistliche oder leitsalloneüe Nachrichten in Unruhe verletzen zu lauen Der Ka > ser von Oesterreich wird, wie verlautet, in der WerhnactttSzest vielleicht nach München komme», um ein paar Tage dort im Kreise der Seinen zu verdungen. Ter Kaiier westie ruietzt am N. März 1900 in München, ani 80. GednrlSiage des Prniz- Regenten. Bo» seiner früheren langiähngen Gewohnheit, zum Weihnacht-fest nach München zu kommen, niuyre der grelle Hrrricher in den letzten drei Zähren infolge der jeweiligen politischen Lage absehen. Die Zen tr u ms sra k ti o n hat im Reichstage einen „ ,, Geieyentwuri eingebracht, welcher die Gewährung von Anwesen-! ^mdoittiie». - . . - - . heitsgeldern und freier Ellendahnfahrl an die Mitglieder de-jdaid Uhr . - de- Liederabend« ansbarrte Reichstages bezweck: Der beireffeude Gesetze,ilwuri will den . itt'i, ' ----- - Artikel :L der Reichsveriaisnng durch folgende Bestimmungen er setzen: Tie Mitglieder des Reich-iagS erhalten aus ReirdSmittrln während der LcgiSiatmveriode und zwar solange der Reichstag versammelt ist, wnne acht Tage vor Eröffnung uud acht Tage nach Schluß drS'elbe» iieie Fahrt aus den Eisenbahnen und iür die Tauer ihrer Anwesenheit in Berlin AnweienheitSaeloer ln Höhe von 20 Mark iür den Tag. Ter Anwesendest in Berlin stenr es gleich, wenn der Abgeordnete durch Aibcsten iür den Reichstag verhindert ist. in Berlin anweiend zu sein. Bon den Anweienveils- gekdern werden die Tagegelder abgerechnet, welche ein Mitglied des Reichstages in seiner beionderen Eigenschaft als Mitglied eines deuiiche» Landtages für dieselbe Zeit bezieht. Tie näheren Bestimmungen erläßt der Präsident des Reichstages. Ein von sreikviiiervalive» Abgeordneten im Reichstage ein- aebrachier Antrag Holtz will einen Beschluß herdeiilidren. den Reichskanzlei zu ersuchen, in Erwägungen über die Ausdehnung der vbligaioiiichen Invalidenversicherung auf die im Handwerk beschäftigten Perionen einznirekeii. In einer Sitzung Berliner Waiienräte »itter dem Vorsitz des Stadiv. Hämmerst«!, wies eS »ach dem „Bert. Tbl." ein Waisen- ral von sich, mit Sozialdemokraten zu arbeiten, die Provaganda iür ihre Parteiintercffen machte», sich aber um arme Kinder herzlich wenig bekümmerten. eS sogar adlehnten. wenn sie zur Mitarbeit herangezogcn würden. Oesterreich. Nach der „Frks. Ztg." bat vor wenigen Tagen d'e Fürstin Elllabeih Windiicygrciy. die Gemahlin deS Fürsten Otto Windiichgrätz und Tochter der Gräfin Sieovanie Lonvoy. in ihrer Billa zu Werichowitz in Prag die dort zum Besuche weilende Geliebte des Fürsten, eine kleine tichechnche Schamvielerin Namens Ziegler, durch einen Revolvellchuß ziemlich «chwer verletzt, nachdem sie vorher den a» der Lüre Wache hallenden Kammerdiener durch einen Ltreiffckug leicht veiwnndek Harle. Tie Schauwielerin liegt in der vsseittlichen chirurgischen Klinik. Ungar». Tie Bndapetter Blätter sprechen ihre Befriedigung über die Beendigung der Obstruktion der Konnihpartet aus. Tie welker obstruierende S;ederke»r»sraktion und die Fron deure der Bolksvanei zählen kaum 20 Abgeordnete, iodaß die Fort- etzung der Obstinllwn lechnrich »»möglich und die Annahme des Rckru.engcsctzes und der Zudemiittälsoorkage nach wenige» Sitznngen erfolgen wird. Beig en. Anläßlich der Aufführung eines antiklerikalen Ten denzstückes am Mvlieieibeater in Brüssel, in dem meh.ere Priener eine traurige Rolle spiele», sgnden avenos klerikale Kund gebungen statt. Etwa hu» seit kaiholllche Studeiitrn drangen ni das Theater, begannen nach dem Au'zug des Vorhangs zu vieiien und bewarzen die Schawvieler nnl iaulen Aep eln. Die Pol>zei schritt ein und nakm 20 Verhgikn»ge» vor. Tie eigent lichen Ziischauer veranstalieien Gegenkundgebungen. riesen „Nieder inst den Klerikalen!" und braieiteten die Schauipi« rufe» nach Hause. Magd. Zig.) ffiiiglanv. Ter diei»tt»e»de General ü In mstt« des Deuischen Kallers General v. Löwcmeld überbrachte dem Herzog von Evnnaught a»S Anlaß seiner Niedrigen Zugehörigkeit zur deutsche» Armee die Glürlwillllche des Kauers und überreichte ihm in dessen Aufträge das Tienstanszeichnuugsklenz. General von Löweuseld und der deutsche Botschafter Gras Wolfs-Metternich wurden vom Herzog zur Taftl geladen. Rußl«,d. Ter Kaiser lind die Kaiserin sind in Zars- koje Selo eingetroise». .ipieler unter Hoch- Knnst uud Wissenschaft. , Kö^nigt. Hoitdeater. Im Lpcrnbause zur Auksührung: im S elanat heute !ausp,eiyau,e (7 UHO „TanndänseL lhalb 8 Uhr) . Herooes und Mariamnr r Frl Malten ist heiler geworden: deshalb wird an Stelle morgen. Dienstag im 3- Philharmonischen ihrer »mo Konzert die Kammeiiängeitn Frau Leifier-Barckard von der Hosover in Wirsbaden mitwilken. Frau L'ssttt-Bnrckard dar sich bei den Kanersestipielen i» Wiesbaden in ganz de'vorraaenber We>se als Armioe ausge,eichner und hak erst kürzlich w>e«:r «it großem Eriolge als B>ü»uh,lar in der Ber.inrr Hoioper gast>eri 1- Der Soielvlan des R ei i b e n z t d eo t e rs ist ftlr die!« Woche wir folgt kestaeietzt: Dienstag: .Hochtourist", Mcktwoch: „Alt Heideiverg". TonnerStag: „Ter Z'geuiirrbaron'', Fiettag: „Ter Kelleimeiitkr". So»»abe,iv: „Hoch ourist". Sonntag nach mittag 3> » Ubr geht zum ernen Male mil vollständig neuer Aus stattung das Weihnachtsmärchen .Der Geiger von Druden oder Znubergoiv und Heizensglück" von E»n Müller. Musik von Bruno Breuer, in Szene Abends wird .Hochtourist" gegeben ä Dem bekannten Piolinvlrk,»"en Willv Burmester wur den aus der Fah,t von Wien nach Fiume 14 OM Krone» entwendet. Eine lunge Dame <!,. die sich austallenv viel um Burmester be schäftigte. ist des Diebstahls verdächtig 7 Künigl. Hosoper. In der zum Besten de- UnterstüdunaS- frmdS sur die Witwen nnv Waisen der darstellenden Mitglieder der König!. Hofcheater gegebene» Vorstellung von Bizels -Carmen" trat als Gast di« Wiener Kammersängerin Frau Gutheil-Schoder auf. Nach dem. was man von ihrer Carmen hatte rühmen hören, durste man die Ermattungen aus das Höchste spannen und «Ult vollendet« Darstellung voraussetzen. Eine solch« hat Frau Gucheü-Schoder denn auch in zahlreichen Emzelhe.teii geaeoen. gang erfüllt hat sie die Hoffnungen, die man speziell aus diese Leistung gesetzt, nicht. Äre Carmen ist zweifellos «ine charakteristisch ichars omrmene Figur, rin von Eigenart zum Teil erfüllter Typus, dem der unerläßlich dämo» nische Zug nicht abaeht. dem es nicht an Temperament und Rasse gebucht, der sich, nach den glänzenden Vorbildern einer Bellincioni und Prevosli gestaltet, überall hören und sehen lassen kann, oder dos, tva» man eine hinreißende, packende Leistung nennen könnte, etwa» durchaus Apartes, wie es seinerzeit von der Lucca und Lilli Lehmann dargeboten wurde, war d.ese Carmen nicht. Das Beste gab Frau Gutdeil.Schoder jedenfalls im ersten Akte, mit der interessanten Art ihrer Elnfichrung und der diabo lischen Geschicklichkeit, mit der sie dem JosS die Schlingen legt. Darnach aber w es ihre Carmen kemen we.teren Höhepunkt aus, vielmehr verichleietten der müde, matte Zua, den sie in die Dar stellung brachte, die berechnende Mughett ihres SvieleS. die oft lcharf yervortretende Pose, die Monotonie das Bild nicht un» wesentlich, sodaß man von ihrer Carmen wohl immer noch einen durchaus künstlerischen Eindruck erhielt nicht aber etwas, was man an anderen hervorragenden Carmen-Darstellerinnen nicht schon gesehen und gehört hätte Stimmlich bemerkenswett hervor- utretrn ist Frau Gutheil-Schoder versagt, indes genügen die verfügt, meist vollkommen, kommt e» bei oben „Ton" an, nicht aus da». waS iie sie es gibt. Daß sie hierbei sehr Tempo und Rhythmus umgeht, fällt einigermaßen aus, ohne ober daß es störend wirkt, oder der Auf fassung zuwiderläuft. Jedenfalls haben wir in ihr eine sehr interessante, von großer künstlerischer Begabung erfüllte Carmen gebärt und gesehen, aber keine so mustergültige, aus dem Bollen geschöpfte Leistung nach Art der Bellincioni und Prevosti, die uns, von Akt zu Akt gesteigert, nicht mehr aus ihrem Banne läßt, die uns in der Dämon e des Wesens ein Schicksal offenbart. daS die ganze Ante lnahme des Hörers und Zuschauers bedingungslos in Anspruch nimmt — Der rauschende Erfolg des Abends war ewiß nicht zuletzt das Verdienst des Herrn Durrian Se n Fos6 war wieder derartig vollendet, so tief innerlich berührend, packend und ergreifend, musikalisch so bedeutend, daß man ihn wiederholt auf ostener Szene lebhaft auszeichnele. Im Schlus- bilde der nächtlichen Lagerszene trat er sogar so bedeutungsvoll, im Sviele und Gesang erschütternd hervor, daß er den Erfolg des Bildes erzielte. — Tie vor ausverlaustem Hanse gegebene Vorstellung wurde durch den Besuch der König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg ausgezeichnet. H. 8t. s Der nicht leichten, aber ungemein dankbaren Ausgabe, ein größeres Publikum in gedrängter, übe,sichtlicher Weiie mit dem Ltederichgtze der miittkalilchrn Größen unieikS Voltes bekonni zu machen. u»ler,og sich vorgestelN Avend Irl. Hildegard Stolle im ganzen, und großen aul reckt glück, che Art und mit gutem, ja bestem Gelingen >m großen Saal« des „Trianon". Das Pro gramm setzte mil Liedern non Bach. Beeliwoen und Schubert ein. brachte im zweiten Teile Schumanns .F>auen.trde und -Leben", ging da,in zu Franz. Jemen und Bradms über, um znm Schluß Hugo Wolf. Mendeliohn — Amol» natürlich! — und endlich Richild Strauß mit einer größeren Reibe von Liedern zu Woile kommen zu lassen. An dir Lö«ung der einzelnen Ausgaben ging Frl. Siolle mit io großer Lust u»o Liede, in der Hauvkiache auch mit io sei nem und sicherem BeiständiilS für die Intentionen der vertchledenen daß man mit Vergnügen dis zum Schluß — noch Die Stimme der ist ein welcher. Keller Sopran von liebens würdiger» Timbre, der seine Stärke vorläufig in der ausgiebigen M.ttellagr zu suchen bot während in der Hobe, obgleich sie von Frl. Stolle scdr volsichtia behandelt wild, nicht alle Töne gleich le cht amchlagen und gleich nobel limgen. Musikalilche Intelligenz und glückliche Austastung sind der Dome in nicht undeträchilirhem Maße zu eigen, so daß sie sich schon an die Lösung große,« Am» gaben wagen darf, wenn auch daS. was sie sich vorgestern zu- mulete. im einzelnen ihre Kräfte noch überstieg: im ganzen wird man ober von einem vollen Erfolge sorecken können. BeioudeiS gut gelangen Frl. Stolle vorgestern die modernen Lieder: nament» sich Richard Strauß tt'ang sie einen beionderen Triumph. Frei lich halte sie dos nicht z»m gelingsten Telle tdrem Begleiter. Herrn Engen Tbori. zn verdanken, der rhr om K.avier nicht nur eine ausgezeichnete Stutze war» sondern vorübergedeud mehr und stärker iiite essieite als die Sängerin. Er spielte die wichti gen Nachspiele in Schumanns „Frauenirrbe und -Leben" wunder- dar sein »ni poetisch, gav der Sängerin, die «ne leichte Neigung zum Schleppen hat. immer sehr enrrgilch. aber unauffällig oeu Rhvihmus an und erw eS sich vollends beim Herausarbeiten dr oit raffiniert schweren .Klavi«part- in den modernen Lfteoern alS ganz vo>lrr'flicher Musiker Uud Geichmackskünit,«. Mit Reck« wuide Herr Tdari von dem Publikum da,um ebenio lebhaft applaudiert wie J,l Siolle. der wir vorgestern hoffentlich nicht ,um letzten Male in einem Dresdner Konzeriiaale begegnet sind. f Slreichqnattett^kovzert von Kamensky, Kranz, v. Bornemann, v Botkiewicz. Kühl empfangen, mit steigender Wärme rmgehött, in Heller Begeisterung entlasten! So war die Aufnahme, weiche da- Kamcnöly-Quattett des Herzog- Georg Alexander zu Mecklenburg-Strelitz au- Peter-burg am Sonnabend vor halbleerem Saale im Musenhause fand. Es ist eine neue Ersche.nung iür Dresden, woraus zum guten Teile der schwache Bezuch zurüazusühren ist. Nahe liegende Vergleiche dieses russischen Streichguartetts mit dem hier bereits aufs vor teilhafteste eingesührten böhm schen und belgischen jaus Brüssel), wie auch mit den kiesigen hochstehenden Lluartettverriniaungrn werden die zahlreich anwesenden Kenner selbst gezogen haben: für andere aber es hier zu tun. hätte wenig Zweck. Freu uns. daß die Petersburger, die schon in Berlin eine ausg nete Aufnahme gefunden haben, auch in Dresden erschienen si und hoffen wir. daß sie übers Jahr wiederkommen, ober nicht im Trubel des WechnochtsgeschSit«! Tie Vortragsreihe setzte sich zuiammen aus Quartetten von Gsisre j^-äurs, TschaikowSky !k-6ur. op. 22) und Beethoven sO-riur aus der TriaS, op. 59). Wäre ist ein hier noch unbekannter junger russischer Tonsetzer in Moskau. Sein vieriätz ges Werk ist voller Jugendsrische und zeugt oon ernsten Studien, wie feinem Sinn für Klangschön- he>t, ohne in d e Tieje zu steigen, was man von einem Ovus 2 nicht verlangen kann. Am be.täll'gslen ward der dr tte Satz aus genommen, ein Thema mit vier zusammenhängenden, temperament voll erfundenen Variationen. Eine ausaereiste Individualität sprach im Tichaikowskn-Ouartett zum Hörer. Jeder Satz ein ausgeprägter Charakter voll eigenort ger Reize des Klanges und der Stimmung! Tos Andante ist em seelenooller Gesang aus Saiten. Den mächtigen Abschluß bildete Beethovens „Lelden- auart-tt", dessen Urkraft nur ganz berusene Künstler so fühlbar machen können, wie hier. Naturgemäß ober richtete sich diesmal des Abends aus die Sp eler selbst. Tie Herren zreuen wir das Hauvtinterrssr _ . Kamenskh. Kranz, v. Bornemann und o. Butkiew cz sind durchaus gleichwertige Künstler, frei von virtuoienhasiem Vordrängen. Ihr dynamisch zu völliger von wunderbarem Nur die Zusammenwiel ist rhythmisch und dyn verschmolzen, der edle, satte Ton ist w die Klangiarbe van seltener Leuchtkraft. > der dreigestrichenen Oktave seicht e eisterie Ausnahme fand sich das rus . . , egst'ch singenden Andante von Tschaikowsko ab. —p. f D.e Künstleraruppe ,.C l b, c r"-TreSden ist seit kurzem us dem Verbände der Dresdner Kunstgenossenschaft aus scharf. Für Quartett mit aus geschieden. Ernst und Ecker, gesunden, die der Eigentümer im dreißigjährigen Kriege den beutegierigen Feinden im Keller vergraben, ein andermal hat man unter Gerümpel in der Bodenkammer Lin mit Schmutz und Spinneweben bedecktes Bild gesunden, das von Sachverstän digen als das Werk eines berüyntten Meister» erkannt wird, und im Kreuzgange eines allen Kloster- unter einer Schicht von Mörtel uno Kalk ein kostbares Wandgemälde. Der Knecht findet beim Pflügen des Felde- unicheinbare Tonicherben, die einen Altertunissreiind in Entzücken versehen, und di« Gelehrten graben mit Eifer da» Hünengrab aus, wo der alte deutsche Recke mit Streitaxt und Schild, sein treue» Roß zurSeite, beigesetzt war de» ist. Schltemam, grub den Schatz de» Agameumo» au», und bei Hilde-Heim fand man das silberne Tafelgerät «ine» römischen '^errn: ,n Kreischen fand man die Abdrücke v«, vprssrtt- utlichen Fischen uud Eidechsen, und erst tm vor rordsibtrten den woklerhalteue« Körper ein, Mammuts, das vor Lausende» vo« Jahren vo« «tue« ad. de» Eisblock begrabe» wurde, als es gerade friedlich Ära» uud Kräuter abrausie. I« alte» Zeiten zog der Schatzgräber mit Wünschelrute und Zauberstab au», um durch geheimnisvolle ^jaubersprüchlein d«e verborgenen Schätze ans Tage-licht »u und der Welt schleunigst durch den Telegraph örka Und welche unermeßlichen Schätze mögen noch still rührt unter der Erde oder aus dem Boden des Me« t es die Wissenschaft, die den Spuren einer unter- narnen Kultur nachgeht und den Fund eine» unscheinbaren temblocke». einer zertrümmerten Swme mit Jubel begrüßt bekannt macht, ill uud uubr- . , aus dem Boden des Meeres ruhen. die niemals ausgesunden werden. Wo der Fischer mühsam sei- nem Gewerbe nachgeht, um für sich und die Seinen da» kärg. liche Bro» zu verdienen, liegen Goldbarren zwischen Koralle», klippen, seitdem das Schiss mit der reichen Ladung de» rasen- den Sturm -um Opfer siel: zwischen gewöhnliche» Kieseln liegt im Flußsand ein kostbarer Diamant, und in der unscheinbaren Muschel ist eine tadellose Perle verborgen. In Märchen und Sagen ist unendlich viel von vergrabenen Schätzen di« Rede: Im tiefen Schachte hüten Zwerge da» rote Gold, und mir vor dem Glückskind tut sich in der Jvbannisnacht der Berg aus; der Nibelungrnkort liegt immer noch irgendwo im Rhein und wird von den Rheintöchtern Flohhilde. Wellgunde und Wogliud« de- wacht. Und wo mag die wunderbare Höhle Lara sein, von der uns das Märchenbuch „Tausend und eine Nächst' erzählt? D« junge, unerfahrene Aladin muß aus Befehl de» bösen, listigen Zauberers hinabsteigen, um für ihn dir wertvolle gauoerlampe zu holen, und siebt m der Höhle eine Fülle von goldenen und silbernen Schüsseln, Berge von Goldmünzen, Edelsteine von sabelhaster Größe und unvergleichlichem Farbenspiel, daß er sich vor Erstaunen kaum fassen kann und beinahe vor Bernnin- derung seinen Auftrag vergißt! Ja. nach der Höhle reiste mancher gern, wenn er im Sommer Urlaub hat. füllte sich da unten die Taschen und käme als reicher Mann wieder heim, während er bisher arm wie eine Kirchenmaus, kahl wie eia ge- rupfter Sperling von der Ferienreise heimzukehreu pflegte, denn Reisen kostet jchmählick viel Geld! Weiß niemand wo die Höhle Lara liegt? Wenn sich das Volk an Winterabenden beim Spinn- rocken, hinter dem warmen Kachelofen von vergrabene« Schätzen unterhält, ein Tbema. da» stets Anziehungskraft hat, so heißt es allemal: „eine Braupsanne voll Gold- und Siloerstücke". aber ^richt man von einer Kriegskasse, so ist^es eine schwere «ferne Krieg ... . . isie mit gewaltigen Schlössern und Riegeln. Ueberall wo jemals Krieasoolk gewesen und wo der Feind zum Rückzug genö- tigt wurde, soll, wie man sagt, eine solche Krieaskasse vergraben fern, und guck die Dresdner Gegend macht reine Ausnahme chl, Nach der Schlacht bei Dresden haben Franzosen ihre woblge- füllte KriegSkasse im Großen Garten unter einer alten Eiche vergraben. Schon oft ist nach der alten Kiste mit de» goldenen Napoleons gesucht worden, ober stets vergeblich, weil es im Großen Gatten viele Eichen gibt, aber mir hat's jemand der- raten, der daS Geheimn s von seiner alten Base hat, die eS wieder vom Beiter ihrer Waschfrau erfahren hat. Also unbedingt wahr! Aber von mir erfährt kein Mensch, wo der Schah liegt, weil ich ihn selbst heben will. Ich glaub«, daS wird mir niemand verdenken! Bis letzt bin ich noch nicht dazu gekommen, mit Hacke und Schaufel auszurücken. Im Winter ist der Erdboden gefroren, wenn eS regnet, kann man sich bei der mühseligen Schatzgräberei erkälten und im Sommer, wenn die Nachtigallen schlagen, wenn der Hollunder blüht und die Linden duften, da ist auch um Mitternacht noch Leben im Großen Garten und Spaziergänger sind unterwegs. Und wenn mich dann einer bei der Arbeit überraschte und neugierig fragte: „Ach. entschuldigen Sie. was machen Sie denn eifentlim hier?" Dana ist «S vor- bei, denn beim Schatzgraben bars kein Wort gesprochen wer den. da» weiß jedes Kind. Glücklicherweise gibt e» andere Schätze, mit denen man sich unterdessen beschäftigen kann; z. B. vom deutschen Kriegsschatz reden, der in Spandau im Juliusturm hinter dreifachen eisernen Türen liegt, über die spanischen Schatz- gräber lachen, die unermüdlich nach neuen Dummköpfen suchen, die aus ihre albernen Lügengeschichten hereinfallen und „Vor schuß" schicken, oder man kann in Dresden ganz bequem die loftbarsten Schätze besichtigen, die in Galerien und Museen auf- bewahrt werden. Wertvolle Bilder, viele unter ihnen weltbe- rühmt, alte und neue Werke der Bildhauerkunst. Porzellan aus China und aus Meißen. Waffen und Mineralien und cm Grünen Gewölbe, der Schatzkammer der sächsischen Fürsten, eine Fülle von kostbaren Silbergerät chaiten, Elienbein,chnitzereirn. Bern- stein, Bergkristall. Schmucksachen, mit großen Brillanten de- setzt, goldncs Geschmeide und Perlenschnuren, ach. man kann ja unt einem Male gar nicht alles in sich amnehmen, dle Augen schmerzen bei dem Gesunkel der bunten Edelsteine, und man be greift jetzt recht gut, daß der gute Aladin von der nlsgeschauten Pracht tn der Höhle Laxa verwirrt wurde. Aber aucy rm, de- Leben geht und mit fröhlichem Sinn ckre Pflichten erfüllt. >s« ein Scdatz für ihre Familie, und ein Mann, der fleißig in sei nem Berufe für das Wohl der Seinen sorgt und in allem Guten Vorbild, in Not und Sorgen Freund und Berater ist. den dar, man auch getrost einen Scdatz nennen und ihn mit Liebe und Aufmerkjamkrit umgeben. Daß gute Dienstboten em Schatz sind, erkennt man meistens erst dann, wenn man übel angekommen und sich über die neue Köchin ärgern muh. und was für em unschätzbares Gut eine dauerhafte Gesundheit ist. erkennt der Mrnich gleichfalls erst dann reckt deutlich, wenn er sie verloren bat. wenn er krank wird. Im Altertum hat einst eine edle Rö merin ihren Freundinnen aus seine Weise zu verstehen gegeben, was nach ihrer Meinung der köstlichste Schatz einer Frau und Mutter sei — die Kinder! AlS die Damen bei,amm«n sahen. jcvone Kieiver uno iLcymuaiacyen, ganz wie o« un» yr ^ . und schließlich ließ jede durch ihre draußen harrende Sklavin ihr Geschmeide He-Keiholen, um sich damit vor den anderen zu brüsten. Nur C^ uelia hatte weder goldne Spangen, noch Perlenschnüre zu zeigen, und als man sie spöttisch fragte, ob sie gar nichts Kostbares besäße, da führte si« ihre drei blühenden Söhne in den Saal mit den Worien: „DaS ist der köstlichste Schatz, den ich besitze!" In der Theorie sind wohl die meisten Eltern darin einig, daß gute, wohlgeratene Kinder ein Segen sind, in der Praxis nimmt sich - manchmal ander- auS. Wenn die Eltern außer dem Hause das tägliche Brot verdienen, sind die Kinder sich selbst überlassen, wenn nicht wohltätige Menschen eingreisen und sich ibrer annrhmen, und wenn di« Mutter stundenlang mit der Nachbarin schwatzt oder gaffend auf der Straße steht, dann kann sich leicht ein erschütternder UnglückS- sall zutragen, der sicher durch Vorsicht und Aufmerksamkeit zu vermeiden war. In reichen und vornehmen Familien über läßt man oft die Sorge für die Kinder bezahlten Leuten: Gouoe» nanten, Bonnen und Hauslehrern: der Vater geht ganz in sei- nem Berufe aus oder treibt irgend einen Sport mit Leiden- schast, die elegante Mutter will um keinen Preis ihren Platz in der Gesellschaft aufgeben und gebt von einem Vergnügen zmn andern, sodaß ihr gar keine Zeit bleibt ihren „Schätzen" zu beschästigen, die s für muffige Stunden sind. Ich habe viel von kostbaren wertvollen Schätzen gesprochen, zum erwähnen, daß auch sind, so z. B.: süßer Außerdem sprechen Verliebte gern tn der Verlletneruna: Sch chen und Schätzer! mit einander. waS sehr niedlich klingt und auf bunten Ansichtspostkarten hübsch auSsieht. Do- Schätzchen ist oft kein zarte- We^en, sondern ein derbe- Mädchen mit starken Armen, und ihr Schöberl heißt August, steht bei den Grenadieren und kommt jeden Abend, wrnn die Herrschaft bei Tische sitzl, die Gartentür. Er interessiert sich ungemein für die der möchte ich aber no an Ko »ocvkunjt »emer Minna und für den Speiseschrank onädlgen Frau, für die Zigarren de- Hau-Herr« u für den Wein, der im Keller lagert. Da hoben wir'-s Au in der modernen Villa gibt e- unterirdisch« Schätze, und wie leb schleicht sich ein dreister Schatzgräber «m!
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