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Serugrgedllvr: Anreizen, carif. >»n»tm« vo» >NtSndt,UN«kN tt» naäimtNL,» » Ukr. Gönn- und Kenias» nur Marienlkrsd« « von n bi» >/»> Udr Die > ivainoeLrund- «eü« <e, « KIldknI «> «»,. N». wndi,un,rn aui der Lnvalieit« 8eUt « Lt, ! die rivaiti»« üetl« Li» .Ein- lelandt' oder auf Lerlietle bo Li». 8» Nummern nach Sonn- und steter. >a,en l- de« rtvaltt,» Lrundietlen so. «o de» so und »o Li«. naeb de- .loxxsQ, 8eklLlröcks LeLlL.froek-NsT'ör, rrüEstr. 7. ^ M M M M sonderen, Tarif. AuLwürtige Auf. ^ M M traie nur ,e«cn vonuitdejabiu,!,. ^ velesdlilter werden mit io LI» verkämet. I raulU.StILSftrNellr; U' »ern,vr-L-n,»luz: Morieustr. S8. i Nr. „ und Nr. 209«. lHotiivdo-Lünlsinnlü, ÜSnixstrauLS 1 » 8 äsr „Dresdner ^AekrieLten". Z Z ßkk' ^ooalm»vstell« kür lusornt« unck ziliouaemeut». H H 17 pirnaisLiiv 8fr. Pirnaische 81r. 17 8 «wpüvdit ra «.»UL«» Vlvi»on. ^ ß WU k-LLrüL ß voril. vorkfttllikkt Lki^op.iddt. lll'esiinei' Vvrn!vktz!imk! ; Lll8ta!1 von Silo Süll tvsr lüiiteiisti'»«»« IV«. i-3 » «p- NW« M.2I6. !. Tie uiigaiische Krisis. Hosuncknichteii, Vcrbandstng der städtischen >>a»s-n»d Mutmaß!. Witleruiig: Wärmer, l. Gniudbesitzel - Vc>ei»e, Verband deutscher Kauslcutc und Äewerdetrc beuder. unbeständig, Ncgen. Tonnerstag, V. -lnsinst lr-08. Die ungarische Krisis. Daß ein parlamentarischer Untersuchungsausschuß, hervor, gegangen aus der Mitte des ungarischen Reichstages, in dem seit länger als einem halben Jahre die wüsteste Anarchie herrscht und der noch in seiner letzten Sitzung eine fast unerhörte Leistung der Gewalttätigkeit zu Tage förderte, niemals ein Organ zur Ermittlung der Wahrheit werden kann, mußte von vornherein für jeden klar sein, der als unbeteiligter Zuschauer abseits steht von dem wild brodelnden Hexenkessel des magyarischen Par- lamentarismus. Das Budapester Abgeordnetenhaus hatte sich in folge der Bestechungsenthüllungen vertagt, um an seine Stelle die Unlcrsuchungskommission treten und ihres Amtes walten zu lassen: aber nur ein Szenenwechsel ist hiermit erfolgt, das Schauspiel und die Hauptakteure sind dieselben geblieben. Die Orgien, die der politische Haß, die Partcileidenschaft und die parlamentarische Korruption im Plenum der Volksvertretung vorgcsührt haben, finden ihre Fortsetzung in den Verhandlungen des Ausschusses, der in die Bcslcchungsgeschichie volles Licht bringen soll, aber nur dazu beiträgt, die Fäden des Zusammenhanges der skandalösen Vorgänge zu verwirren, statt zu entwirren, und so nur diejenigen auf ihre Kosten kommen läßt, die dabei auch fernerhin im Trüben fischen wollen. Nicht strenge, unparteiische, leidenschaftslose Richter sitzen in diesem Untersuchungsausschüsse, die nur der Sache der Gerechtig keit dienen wollen, sondern Angehörige der Parteien, die soeben noch den Kampfes-Gegensatz bis zur handgreiflichen Anschaulichkeit gesteigert baden und jetzt bemüht sind, mit allen Kräften und ollen Mitteln, mit allen Schikanen der Niedertracht und der Bos heit die Gegner bis zur Vernichtung zu kompromittieren. Nicht unabhängige Männer, die kein anderes Recht kennen, als das der Wahrheit, und nur der Gerechtigkeit zu ihrem Siege ver bellen wollen, leiten die Verhandlungen während der Unter- suckping und vernehmen die Zeugen, sondern Advokaten, die bloß Partei-Interessen vertreten und verfolgen und nach ihren Ab sichten den Gang der Vernehmungen zu beeinflussen und das Recht zu beugen trachten. Vom Standpunkte des öffentlichen Rechtsbewußtscins läßt sich kaum etwas Untvürdigercs denken, als die Art der Wirksamkeit dieses sogenannten Untersuchungs ausschusses, bei dem es sich nicht um die einleitende Aktion zu einem richterlichen Prozeßverfahren, als vielmehr um ein politisches Jntriguenspiel handelt, das darauf abzielt, den Partei- feinden um jeden Preis den Hals zu brechen. Aus der Grund- läge von Klatscher-ien. leeren Verdächtigungen und einseitigen Aussagen werden hüben und drüben die Anklagen konstruiert, wobei es freilich schließlich unentschieden bleiben muß. wer eigent lich in erster Reihe auf die Anklagebank gehört, ob die Ankläger oder die Angeklagten, ob die Bestecher oder die Bestochenen. Den „Untersuchungsrichtern" erscheinen die Zeugen je nach deren und ihrer eigenen Parteistellung als Träger bald der Wahrheit, bald der Lüge, und die Glaubwürdigkeit der Aussagen wird aus schließlich nach dem Werte bemessen, den sie für die Fraktions- Interessen haben können. Den einen, nämlich den Obstruktio- nisten, erglänzt ihr ehemaliger Parteigenosse Dienes, jener in zwischen spurlos verduftete und nunmehr steckbrieflich verfolgte Bestechungsagent, fast im Lichte deS Martyriums, solange die von ihm getanenen Behauptungen sich gegen die Regierung und besonders den Ministerpräsidenten ousbeuten lassen; aber sofort sinkt er wieder zum ordinärsten Schurken herab, sobald fest- gcsiellt wird, daß er einzelne Volksvertreter, und zwar An gehörige der radikalsten Opposition, der unlauterste» Machen schaften und Umtriebe bezichtigt hat. Und dem Vorgehen der „Untersuchungsrichter", der suggestiven Art ihrer Fragestellung und ihrem Eingreifen, entspricht daS Verhalten der Zeugen; die meisten von ihnen sagen nur so viel aus, als in den Rahmen ihrer persönlichen Interesse», Wünsche und Erwartungen paßt, während Fragen, die zur Ermittlung der Wahrheit führen könnten, die Antwort verweigert wird. Manch« Zeugen lassen im Ge wände subjektiver, unbewiesener und bcweisloser Ueberzeugungen die gemeinsten Verdächtigungen und Verleumdungen vom Stapel, die von denen, in deren Kram sie passen, gierig aufgegriffen und als bare Münze in Umsatz gebracht werden. Was am Ende der greifbare politisch« Effekt dieser abscheulichen parlamentarischen Korruptionskomödie sein wird, läßt sich zur Zeit noch gar nicht absehen. Diesseits wie jenseits der Leitha geht zunächst überwiegend die Auffassung dahin, daß sich auf keinen Fall das Kabinett des Grasen Khuen-Hedervary länger zu be haupten vermag, auch dann nicht, wenn die persönlich« Unschuld des Ministerpräsidenten an der Bestechungsaktion seine- Freun des, des Grafen Dzapary, als vollkommen erwiesen angesehen werden müßte. Die DestechungSgeschichte hat die innerpolitischr Krisis so verschärft, daß Graf Khuen der Aufgabe, di« er sich ge stellt hat, Ungarn au» dem gegenwärtigen gesetzlosen Zustande durch Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit seine» Parlaments heraus zubringen. nicht mehr gewachsen ist. Wohl war eS ihm gelungen, einen Teil der Obstruktioniste», und zwar denjenigen, der der Führung Franz Kossuths folgte, durch völlig« Kapitulation der Regierung vor den Forderungen der Opposition, »um Waffen- stillstand zu bewegen: aber dieser ist abgebrochen worden, Franz Kossuth steht infolge der Beslechungsafsäre wieder an der Spitze der gesamten und geeinten Obstruktionisten, die nunmehr den nicht mehr zu erbringenden faktischen Beweis ihrer Unschuld und Unbescholtenheit in verzweifelte,: Anstrengungen dadurch zu er setzen suchen werden, daß sie die Leidenschaften des Kampfes gegen die Regierung noch verstärken. Graf Khuen-Hedervary wollte die Obstruktions-Aera abschließen: das unsagbar plumpe Manöver seiner guten Freunde hat aber bewirkt, daß ihre Fort setzung in sicherer Aussicht steht, dergestalt, daß nur noch allenfalls sein Nachfolger imstande sein kann, den Staatskarren wieder auf ein fahrbares Gleis zu schieben. Ucbcrall in der ganzen habs- burgischen Monarchie gilt das Schicksal des ungarischen Kabinetts für besiegelt, die politische Rolle des früheren Banns von Kroatien für erledigt. Jeder Augenblick kaim die Kunde bringen, daß der Ministerpräsident Graf Khuen an das kaiserliche Hvflager nach Ischl berufen ist: denn der Regierungswechsel, wenn er überhaupt stattsindet, muß sich bald »nd rasch vollziehen, zumal keine Zeit mehr zu verlieren ist. In erster Linie sind es die den beiden Reichs- Hälften gemeinsamen Hceresinteressen, die nicht länger die Kosten des Konfliktes in Ungarn zu tragen vermögen, sondern dessen Lösung dringend erheischen. Außer den Rekruten sind in Ungarn auch die Steuern für das laufende Jahr noch nicht bewilligt, und so lange wie in Cisleithanien, wo immer noch der Notstands paragraph 14 über den gesetzlosen Zustand hinwcgbringt, kann man sich im Lande der Magyaren ohne ein verfassungsmäßiges Budget nicht behelfen, wenn nicht die ganze Ciaatsmoschinerie zum völligen Stillstand kommen soll. Daß die ungarische Krisis nicht dazu angetan ist. gerade in dem gegenwärtigen, ohnehin sehr fragwürdigen Stadium des Vrr- lMnisscS der beiden Reichshälsten zueinander taS Band der Gemeinsamkeit zu festigen, liegt auf der Hand. In der öfter-! damit unter" Bciieitesetzung aller Sondermteressen das "neue Per- rrichischen Presse kommt zunächst vielfach das Gefühl der Be-' kehrsmittel sich zum gemeinsamen Wähle der seefahrenden Völker schämung ,»m Ausdruck, daß der Schwerpunkt der hahsburgischen Entwickele. Dies könne mir durch das, einmütige Zusammenwirken würde, leuchten ohne weiteres ein. Abgesehen von den Gründe» internationaler Natur, kommen auch solche der inneren Politik Italiens in Betracht. Von Leo XIII. und dessen Vorgänger war für die politischen Wahlen die Losung ausgcgeben worden: n« vlottori. ns elstti, wonach die Klerikalen weder aktiv noch passiv an den politischen Wahlen tcilnehmen dursten. Würde diese Losung: „Weder Wähler, noch Gewählte" ausgehoben, io wurden die parlamentari'chen Verhältnisse in Italien durch die Beteiligung der Klerikalen an dem Wahlkampfe sicherlich eine wesentliche Verschärfung und Umgestaltung erfahren. — Ueber den St im men kampf im Konklave wird der „Voss. Zta." gemeldet: Am ersten Tage hatten Rampolla und Vannmelli die meisten Stimmen, mit geringem Vorsprunge Rampolla: daneben viele zersplitterte Stimmen. Sarto hatte im ersten Wcchlgange fünf Stimmen. Das Verhältnis änderte sich aber am zweiten Tage, da die ausländische» Kardinäle entschiede» einen Kardinal der Kurie wollten; infolgedessen verzichtete Vanmitelli, und brachte, unterstützt von Agiiardi, Catolli und Kopp, die Seinigcn dahin, für Sarto zu stimme». Namvollas Partei wollte anfangs nicht nachgeben. Am Montag abend betonten mehrere neutrale Kardinäle den üblen Eindruck des verlängerten Parleikamvies und gewannen weitere Stimmen für Sarto, den die deutschen, österreichisch-ungarischen und einige französische Kardinäle, ferner Gooßens und Neto begünstigten. Am Accessus am Dienstag früh trug Sarto 50 Stimmen davon, Rampolla 10, Gottr 2 — lieber Wien wird gemeldet, Papst Pius habe den Kardinal Ferra ta zu seinem Staatssekretär ernannt. Fcrrata wird als die rechte Hand Nampollas bezeichnet. Berlin. sPriv.-Tel.s Ueber die Internationale Vorkon- serenz der Funkentelegraphie berichtet der „Reichsanzeiger": In seiner Begrüßungsansprache gab der Staatssekretär des Reichs- Postamts zunächst einen Rückblick aus die Entstehung und Ent> " " Ä schnell eine untereinander - . , . daß die Funkentelegraphie das Ergebnis der gemeinsamen Geistesarbeit von Männern aus fast allen hier vertretenen Ländern sei. Es iei nun Ausgabe, der weiteren Entwicklung freie Bahn zu schassen, Monarchie in den letzten Jahren ln Budapest gelegen, in einem Staate, der. wie die Tatsachen jetzt zur Genüge beweisen, keineswegs io bcichasfen ist, daß er den berechtigten Anspruch auf die führende Stellung geltend machen kann. Und naturgemäß taucht angesichts der Schwäche der inncrpolilifchen Position Ungarns, wie sie sich soeben entschlcielt, zugleich die Frage wieder empor, ob denn die seitherige Gemeinsamkeit Oesterreichs und Ungarns wirklich so wertvoll und so unentbehrlich ist. daß sie unter allen Umständen aufrecht erhalten weiden muß, und ob »m deswillen auch serncrbin Oesterreich schwere Opfer bringen soll zu gunsten der Magyaren und für den Verzicht, leine Angelegenheiten auch auf militärifchem und handelspolitischem Gebiete allein und selbständig zu regeln. Die flagrante Tatsache, daß lediglich um des Eigenwillens des magyarischen Reichstages willen, der jetzt eine so erbauliche mora lische Physiognomie zur Schau trägt, ein Gesetz, das beide Häuser des Wiener NeichsratcS bereits alS eine unumgängliche StaatS- notwendigkcit angenommen batten, von der österreichischen Regie rung wieder zurückgeiwmmen werden muß, hat bei den Oestenei- chern schon einen allzu tiefen Elnd»ick hervorgcrufcn, so daß bei einer weiteren Rücksichtnahme der Krone auf Tronslcithanien. vielleicht sogar bis zu dem Grade, daß abermals vor den Kossuth und Genossen kapituliert wird, die Gefahr des Zerfalls des Ge samtreiches ernstlich nahe rücken könnte. Neueste Drahtuielduugeu vom 5. August. 1W«chtS ei«aede»de Devescheu befinden Neb Seite K.» Berlin. sPriv.-Tel.j Noch einer ü» ReichSversicherungSamt gefertigten Zusamenstellung betrug die Zahl der seit 1. Januar 1891 viS einschließlich 80. Juni d. I. von den 31 Versiche rungsanstalten und den 9 vorhandenen Kasseneinrichtungen bewilligten Invalidenrente» 057 940, davon liAen am 1. Juli d. I. noch 623404. Die Zahl der während desselben Zeit- raumS bewilligten Altersrenten betrug 409280. wovon 161 379 am 1. Juli d. I. liefen. Invalidenrenten gemäß § 16 des JnvalideNversicherungsgesetzes sKrankenrentenj wurden seit dem 1. Januar d. I. 27 261 bewilligt, wovon am 1. Juli noch 13262 liefen. Beitragsrückerstattungen wurden bis 30. Juni d. I. 1139233 bewilligt. Berlin. sPriv.-Tel.) Die offiziöse „Nordd. Allg. Zta." schreibt: Der neue Papst Pius X. wird in der deutschen Presse mit der Sympachie begrüIt, auf die er nach seinem, durch Frömmigkeit, Reinheit der Sitten, Wohltätigkeit und mildeSinnes- art ausgezeichneten: Vorleben Anspruch hat. Eine Meinung über die politische Richtung des neugewählten Papstes zu äußern, wäre verfrüht. Der Nachfolger Leos Xlll. hegt wohl beim Antritt seiner Regierung keine Voreingenommenheit für oder gegen einzelne Mächte. Seine Wahl ruft, soweit sich übersehen läßt, in allen Ländern Befriedigung hervor, und die katholische Welt ist mit Genugtuung darüber erfüllt, daß nach dem Helmgange eines hervorragenden Papste» die Tiara von neuem einen ihrer so würdigen Träger gesunden hat. — Die Lreuz> schreibt: Ein definitive» Urteil über dm neuen Papst z» wäre heute natürlich' ganz verfrüht. Der erste Eindruck guter. Wir glauben, daß der WechjA auf dem Povststuble min- bestens keine VerfchleehMiing, vielleicht sogar ein», bedeutende Ver- bssserung darstellt. — Die „Nat.-Ztg. führt u. a. aus: Die Gründe, a»S denen «» weder für das Königreich Italien, noch für da» PatzsttHM ersprießlich wäre, wenn eine unverzügliche ^ der schisfahrltreibenden Staaten erreicht werden. Daß es der Konferenz gelingen möge, hierfür die Grundlage zu finden, sei sein Wunsch. Ter Unterstaatssekretär im Reichspostamt, Sydow. der auf Erjuchen des Staatssekretärs den Vorsitz in der Konferenz übernahm, eröffnete alsbald die Debatte über die deutschen Vor schläge der internationalen Regelung der Funkentelegraphie. > Leipzig. sPriv.-Telf Im MajestätsbeleidigungS- prozeß aegen Tolstoi ist der Termin auf den 12. d. M. vor der Strafkammer anberaumt. Es handelte sich um die Tolstoische Schrift „Du sollst nicht töten", die vor einiger Zeit Hesässagnahmt wurde. Kiel. Das Kriegsgericht des ersten Geschwaders sprach heute den Kommandanten der „Amazone". Fregatten kapitän Gerdes. von der Anklage der fahrlässigen Herbeiführung des Auflaufens der „Amazone'^ in Brest am 1. Juni frei, da sein Verhalten tadellos gewesen sei, erkannte dagegen gsgen den Kavitänleutnant Schade auf 8 Tage Stubenarrest wegen Unge horsams gegen einen dienstlichen Besehl. Es Waren beantragt gegen Gerdes 1 Tag, gegen Schade 3 Tage Stubenarrest. Köln. Nach einer Meldung der „Köln. Ztg." soll in Belgrad ein Generalstabsoffizier verhaftet worben sein, weil er angeblich dem Militärattache eine» Nachbarstaates Sproncndienste ge leistet hat. Trier. sPriv.-Tell Der im Schlachthaus de» luxembur- gischen Ortes Esch beschäftigte Geselle Mühl hatte seine Entlassung erhalten. Um sich zu rächen, tötete er den Sohn des Schlacht- hausdirektors durch Messerstiche und stieß dann zwei andere Schiächterburschen nieder. Er wurde verhaftet. Wien. An unterrichteter Stelle verlautet, daß verhond- lunaen wegen Abschlusses einer provisorischen handels politischen Vereinbarung »wischen Oesterreich - Ungarn und Italien im Zuge sind. Wien. Di« ,,N. F. Pr." erführt auS Paris, daß Oesterreich- Ungarn gleich in der ersten Sitzung de» Konklave durch den Wie ner Erzbischof Gruscha vom Vetorecht gegen Rampolla Ge brauch machte. Rom. ES werden folgende Ergebnisse der Abstimmung im Konklave mitgcteilt: Am 1. August früh eHieltcn: Nam- polla 24, Gotti 17, Sarto S, Serafino Vannutelli 4, Orealia, Capecelatro und dl Pietro je 2, Agiiardi, Ferrata, Richeuny, Portanova, Casetta und Scgna je 1 Stimme; abend»: Ram polla 29, Gotti 16, Sarto 10, Richelmy 3, Capecelatro 2, Vannu- telli, Segna je 1; am 2. August morgens: Rampolla 2K Sarto 21. Gotti 9, Oreglia, di Pietro und Capecelatro je 1 Stimme; abends: Rampolla 30, Sarto 24, Gotti 3, Oreglia und di Pietro je 4. Capecelatro 1 Stimme: am 3. August morgens: Sarto 27, Rampolla 24. Gotti 6, Oreglia, Capecelatro, Prisca und di Pietro je 1 Stimme, 1 Stimme nsmini; abends: Sarto 35, Ram polla 16, Gotti 7, Oreglia 2, Capecelatro 1 Stimme, 1 Stimme nemini: am 4. August morgens wurde Sarto mit 50 Stimmen gewählt, Rampolla erhielt 10, Gotti 2 Stimmen. Bei der letzten Abstimmung soll Sarto für Gotti gestimmt haben. — Das Italienische Journal" sagt, daß der neue Papst sehr italienisch «sinnt sei. Dos Blatt teilt ein Rundschreiben mit, daS Sarto seinerzeit anläßlich der Ermordung des Königs Humbert an den KlenrS und an die Bevölkerung von Venedig richtete und in welchem er fromme Gebete für die erhabene Person des Königs anordncte. Paris. Heute morgen wurden hier an 8 Kapellen, die den aufgelösten Mannerorden der Oratorianer, Mariamsten, Maristen und Dominikaner gehören, die Siegel onaelegt. Die Abreise der Angehörigen mehrerer Oidcnsniederlassnnaen, deren Gench- miguiig am 31. Juli erlosclxn ist. wurde polizeilich festaestellt. -i.e haben sich alle zerstreut, mit Ausnahme derjenigen Nieder- vollständig« Beyohnung zwischen Vatikan und Ouirinal erfolgen'lassungcn. die ihre Säkularisierung anfechten.